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Nikon D4 – Die Gerüchteküche brodelt

Im April 2010 hatten wir bei der Verlosung viel Glück und durften gleich am nächsten Tag die Wave besuchen – großartig! Natürlich waren wir dort nicht ganz allein. Aber es sind dennoch eine Reihe schöner Fotos entstanden. Später habe ich dann ein Bild in der Fotocommunity veröffentlicht und aus Spaß darunter geschrieben, dass ich einen Nikon Tester getroffen habe, der in der Wave einen frühen Prototypen der Nikon D4 testet.

Jemand aus der Fotocommunity hat dieses Bild dann im Forum der Fotocommunity gepostet. Das Bild der Wave mit dem vermeintlichen Nikon Tester wurde daraufhin viele hundert Mal aufgerufen. Dort ist der Artikel vom Besuch bei der Wave verlinkt und dieser Post wurde so der mit Abstand meist gelesene Artikel meines gesamten BLOGs.

Heute ist schon fast Pfingsten 2011, das schwere Erdbeben und die nachfolgenden Katastrophen haben auch die Entwicklung der neuen Nikon D4 um Monate zurück geworfen. Die Menschen in Japan haben derzeit auch andere Sorgen als exzentrische Fotoamateure die zu viel Kohle auf dem Bankkonto haben mit neuen Statussymbolen zu versorgen. Wie dem auch sei, ich verfolge die Gerüchteküche immer mal wieder ein wenig, so auch heute.

Heute fand ich dann diese Webseite: http://nikostsatsakis.wordpress.com/2010/11/27/nikon-d4-πρώτη-ματιά

Hier kann man schöne gefälschte Fotos der neuen Nikon D4 sehen (…eigentlich ist es jedoch eine D3x.)

Ganz interessant ist der Text der bei diesen Fotos steht:

ISO 25 – 128000
32 Mpix
Multicam 4000 FX
HD-βίντεο mit 2560 x 1600 Pixeln
Anti Σκόνη & Anti Vibration
Auslieferung ab 01.04.2011 στις ΗΠΑ den und Ιαπωνία
9999 δολάριο ΗΠΑ

Es gibt Neue Auch Objektive:
Nikkor AF-S VR II 2.8/10-24mm – 2899, – US $
Nikkor AF-S VR II 2.8/24-70mm – 3599, – US $

Schaut man sich mein Foto in der fotocommunity an, so findet man interessante Parallelen:

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/egallery/pcat/566682/display/20829810

Hier gibt es folgendes zu lesen:

Die Spezifikation der Kamera klingt erstaulich gut:
ISO 25 – 128000
32 MPix
Multicam 4000 FX
HD-Videos mit 2560 x 1600 Pixeln
Anti Dust & Anti Vibration
Auslieferung ab 01.04.2011 in den USA und Japan
9999 US-Dollar

Es gibt auch neue Objektive:
Nikkor AF-S VR II 2.8/10-24mm – 2899,- US $
Nikkor AF-S VR II 2.8/24-70mm – 3599,- US $

Das ist sie nun, die internationale Gerüchteküche namens „Internet“! So entstehen Mythen, Halbwahrheiten und Spekulationen. Das ist die Schmiere im Web 2.0 Getriebe, das macht die Leute kirre.

Ich selbst versuche mich ein wenig davon zu lösen, es ist eh alles unsinnige Spekulation. Fakt ist, das Erdbeben war verheerend und die Japaner müssen erst einmal wieder auf die Beine kommen bevor sie uns mit Kameras beglücken die wir (Hand aufs Herz) eigentlich alle gar nicht brauchen. Egal welcher Mann mir begegnet während ich eine Kamera dabei habe, sie schielen alle auf das „Firmenschild“. Frauen schauen mir auf den Hintern, Männer auf die Kamera – so ist das eben.

Vor ein paar Tagen habe ich mir eine Nikon D7000 gekauft, eine geniale kleine Kamera die kaum Wünsche offen lässt und praktisch alles kann was man(n) so braucht. Doch macht man damit auch automatisch bessere Fotos? Ich denke eben nicht. Der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera!

98% aller Fotografen zeigen weltweit ihre Fotos in Internetportalen wie flickr oder der fotocommunity in einer Auflösung von vielleicht 1000 Pixel Kantenlänge. Die Masse der Fotografen ist genau damit zufrieden und auch ganz glücklich. Einige wenige lassen ihre Bilder bei einem der vielen Dienstleister drucken. Die Mehrzahl dieser Prints landet auf einem Stück Leinwand und wird auf einen Keilrahmen aufgezogen. Nach einer wirklichen Fotografie sieht das danach nicht mehr aus. Eher so wie wollen und nicht können, wie fotografierte Gemälde.

Hand auf’s Herz, wer ist bereit für einen wirklich gut gemachten Print in edler Rahmung mit Passepartout und hochwertigem entspiegeltem Glas im Format 60×90 cm etwa 400 Euro zu bezahlen? Weltweit bleiben da von vielen Milliarden „Knipsern“ noch einige wenige tausend wirklich ambitionierte Amateure und Fotofans übrig. Mal ehrlich, braucht DIESE Welt eine Nikon D4 mit 32.000.000 Pixeln und allem Schnickschnack, wo doch eine D7000 für 999,- Euro schon alles kann was man braucht?

Na vielleicht braucht sie es eben doch, nicht wegen der Fotos sondern wegen des Alleinstellungsmerkmals.

Mich selbst will ich da gar nicht ausschließen :-) Ich habe relativ große Hände und nach F4e, F5, D1x, D2x wäre die D4 genau das was ich mir für die Zukunft auch wünschen würde. Sicher wird sie sündhaft teuer aber sicher auch sehr sehr gut. Oft habe ich schon überlegt ob mir eine D3x satte 7.000 Euro wert ist. Aber bislang lebe ich wirklich sehr gut ohne die D3x. Vom gesparten Geld habe ich mir eine BMW K1200r Sport gekauft. Jedes mal wenn da die 163 Pferde am Hinterreifen reißen macht das glücklich. Vier Räder bewegen den Körper, zwei Räder bewegen die Seele, so ist das eben. Jeder muss selbst wissen wofür er seine Knete ausgibt. Ich habe mich für das Motorrad und gegen die D3x entschieden. Wenn ich überlege, dass ich 2005 für die D2x satte 4.800 Euro bezahlt habe und dass sie heute nur noch etwa 800 Euro wert ist, dann ist das schon krass. Aber das ist ein ganz anderes Thema :-)

Mit der Nikon D7000 am Rhein entlang





Kurz bevor die Peugeot Werkstadt in Mainz Hechtsheim schließt, flitze ich vom Büro rüber zu meinem kleinen Peugeot 207 SW. Beim Starten des Motors vergesse ich wieder die Kupplung zu treten, an eine Automatik gewöhnt man sich wirklich schnell… Beim zweiten Versuch klappt es dann auf Anhieb :-) Kurz drauf bin ich bei der Werkstadt. Der Kofferraumdeckel bei meinem 407 Coupé läßt sich nun wieder öffnen, es musste ein Teil des Kabelbaumes ersetzt werden. Am Vorabend habe ich ein wenig gegoogelt, was die Ursache sein könnte und bin auf mehrere Diskussions-Threads gestoßen, innerhalb derer andere Peugeot-Fahrer vom gleichen Problem berichtet haben. Eigentlich ist es ein Konstruktionsfehler, wenn man ein Stück Kabelbaum von der festen Karosserie zum Kofferraumdeckel führen muss. Aber egal, jetzt klappt es wieder und die Reparatur liegt mit 228 Euro noch halbwegs im Rahmen.

Als ich losfahren will meldet sich ersteinmal wieder der Bordcomputer „Einparkhilfe defekt“… ich ignoriere das mit aller Tapferkeit und fahre in Richtung Autobahn. Der Motor ist noch kalt und die Dieselrakete ruckt immer mal wieder „Fehler im Abgassystem“ – irgendwann ist das Abgasrückführungsventil wohl doch noch fällig…

Auf der Autobahn geht dann gar nichts. Im Radio wird durchgesagt, dass bei Mainz Finten Gegenstände auf der Fahrbahn liegen, ich fahre irgendwann entnervt wieder runter in Richtung Innenstadt. Das ist auch nicht viel besser, aber ich schaffe es schließlich auf die andere Rheinseite. Es geht auf der B42 am rechten Ufer des Rheins entlang. Immer wieder sehe ich im krassen Gegenlicht die ein oder andere Burg am gegenüberliegenden Ufer. Dann hält mich nichts mehr, ich fahre an den Straßenrand, krame die neue D7000 aus dem Kofferraum, montiere das AF-S 2.8/70-200 samt B&W Polfilter und schieße einen ganzen Haufen RAW-Bilder diverser Burgen.

Daheim angekommen ist es dann auch schon fast 20h, was für ein Tag!

Beim Kaisers gibt es noch ein letztes Roggenbrot. Fingerdick mit Nutella bestrichen ist das der Hammer schlechthin – sowas von lecker!

Dann kommt die D7000 auf ein Stativ und nun darf sie den Posttower filmen wie er sich langsam vor dem blauen Nachthimmel schlafen legt. Während desssen schaue ich mir meine Beute an. Es ist nicht viel dabei, das Gegenlicht war wirklich fies, die Farben sind flau es gibt kaum Kontraste – es war definitiv kein Fotowetter. Aber in den RAW-Bildern stecken doch noch allerlei Reserven. Was Nikon Capture da noch herausholt ist überaus erstaunlich!

Aber seht selbst – hier ein JPG sowie es die Kamera geliefert hat und gleich danach ein konvertiertes RAW-Bild.

Hier drei der vielen schönen Burgen die man im „Westen“ zu sehen bekommt.

Hier habe ich noch ein HDR, das vorgestern an der Mainzer Theodor-Heuss-Brücke zusammen mit Tobias entstanden ist.

Und nun schaue ich mir mal die Videos an, die ich parallel mit der D7000 während des Sonnenuntergangs aufgenommen habe. :-)

HDR mit der Nikon D7000

Es ist wieder ein langer Tag im Büro. Draußen ist es sonnig warm und nach der Arbeit geht es mit den Kollegen zum Mosch Mosch, einer wirklich guten Japanischen Nudelsuppen-Bar in der Mainzer Innenstadt. Nach der Nudelsuppe gibt es noch ein Eis am Schillerplatz. Danach fällt uns das Laufen nicht mehr so leicht wie noch eine Stunde zuvor. In der Tiefgarage angekommen will Tobias etwas aus dem Kofferraum meiner Dieselrakete holen. Während er die 0 im 407 drückt um den Kofferraum zu öffnen, drücke ich versehentlich zeitgleich auf den Entriegelungsknopf an meiner Fernbedienung. Wir sind nicht schlecht erstaunt, als sich die Klappe danach gar nicht mehr öffnen lässt. So ein Mist, nun muss ich morgen schon wieder mal zur Werkstadt. Wieder mit dem Taxi hin und her fahren, wieder spät im Büro sein, wieder ärgern. Es geht mir langsam auf den Keks, dieses Auto kommt nach 5 Jahren nun langsam aber sicher in die Phase in der die viele kleinen fiesen Probleme beginnen. Aber mal abwarten, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm…

Nachdem wir eine Weile ratlos vor dem verschlossenen Heck meines Peugeot stehen kommt mir die Idee, wie ich doch noch an den Fotorucksack kommen kann um ein paar HDRs mit der neuen D7000 zu machen. Es geht los zum östlichen Ufer der Theodor-Heuss-Brücke. Dort angekommen klappen wir die Rücksitzbank um und fischen den Fotorucksack samt Stativ aus dem Kofferraum. Es kann los gehen. Tobias und ich wandern ein wenig an der Strandbar entlang und suchen einen geeigneten Punkt für ein paar nette Fotos. Der Abendhimmel sieht ganz schön aus und wir probieren mal aus, was die D7000 so hergibt.

Schnell fällt auf, wenn man sie mit dem Infrarot-Auslöser (ML-L3) bedient, macht sie im Gegensatz zur P7000 tatsächlich eine Belichtungsreihe. Während man bei der P7000 bis zu 5 unterschiedliche Bilder machen kann, sind es bei der D7000 nur 3 Bilder, aber immerhin… Man drückt den Auslöser dreimal nach einander, kurz warten, die D7000 piepst und schon löst sie aus. Für die Wahl des Ausschnittes verwenden wir den praktischen Live-View. Scharfstellen tun wir manuell in der vergrößerten Live-View-Ansicht.

Wir nehmen etliche Bilder mit Blende 11, ISO 100, 3-fach Bracketing und 1.0 EV Schrittweite auf. Irgendwann wechseln wir das neue 16-85 VR gegen mein geliebtes 2.8/17-55, denn dafür habe ich einen 8x Graufilter und einen Polfilter. Als es dann so dunkel ist, dass der Live-View praktisch nichts mehr anzeigen kann, nehmen wir die beiden Filter wieder runter.

Während der Live-View aktiv ist drücke ich mal die Info-Taste und bin ganz überrascht, dass die D7000 dann einen künstlichen Horizont anzeigt. Drückt man nochmals bekommt man ein Gitter zu sehen, drückt man erneut, wird ein 16:9 Ausschnitt für Video-Aufzeichnungen angezeigt – alles wirklich durchdacht und praktisch. Beim Wühlen in den vielen Menüs finde ich dann auch den Menüpunkt für die Feinabstimmung des Autofokussystems. Prima, das geht also auch!!

Später in meinem Appartement zaubere ich an meinem MacBook mit Photomatix Pro 4.0 schnell ein paar kleine HDR-Bilder aus den kleinen JPGs die wir aufgenommen haben. Das geht blitzschnell und die Qualität ist für die fotocommunity & Co. völlig ausreichend.

Hier nun meine ersten drei HDR-Fotos mit der D7000…

Hier zum Vergleich ein konvertiertes RAW-Bild aus der 3-er Belichtungsreihe.

Hier habe ich das gleiche Bild in einer anderen Version. Es ist nicht ganz so krass und das Wasser ist mit einem Bewegungseffekt „glattgebügelt“. Auch habe ich einen anderen Weißabgleich gewählt.

Man sieht hier wieder einmal sehr schön „HDR ist nicht HDR“ – es kommt einfach darauf an, was man mit der HDR Software anstellt. Setzt man sie dezent ein, ist das Ergebnis oft sehr ansprechend. Meist merkt dann niemand, dass es überhaupt ein HDR ist. Macht man es wie Jimi Hendrix einst mit der „Britischen Einstellung“ bei seinen Gitarren-Verstärkern (Die flache Handkante von oben auf die Drehregler legen und dann langsam nach rechts streichen – ggf. wiederholen!!), dann erhält man oft unwirkliche zumeist polarisierende Ergebnisse. Ich persönlich mag das eigentlich ganz gern, eben weil es polarisiert. Derart „krassifizierte“ Fotografien sind ja eher eine besondere Spielart der Bearbeitung. Klar war das Ausgangsmaterial mal eines oder mehrere Fotos, aber was daraus wird wäre im analogen Zeitalter ohne Scanner usw. eben nicht möglich gewesen.

Mich interessiert Eure Meinung, was denkt Ihr über diese „krassifizierten“ HDR-Spielarten?

Nikon D7000 vs. Nikon D300

Nun habe ich die D7000 seit drei Tagen und will kurz schreiben, was mit im Vergleich zur D300 aufgefallen ist.

Autofokus

Am Wochenende hatte ich ja schon kurz geschrieben, dass der Umschalter für den Autofokus bei der D7000 nur die beiden Stellungen AF/M kennt. Bei der D300 kann man zwischen AF-S/AF-S/M wählen. Schaut man sich die D7000 genauer an fällt auf, dass man nun auf den Einstellhebel drücken kann. Tut man das, so kann man mit dem hinteren Einstellrad zwischen AF-A/AF-S/AF-C wählen. Mit dem vorderen Einstellrad kann man zwischen der automatischen und der manuellen Auswahl des aktiven Autofokus-Messfelds umschalten. Hat man die manuelle Auswahl eingestellt, so kann man mit der „Wippe“ auf der Rückseite oder dem Joystick des (optionalen) MB-D11 Batteriegriffs das aktive Autofokus-Messfeld verschieben. Drückt man den OK-Knopf bzw. den Joystick am Batteriegriff, so springt das aktive Messfeld zurück in die Mitte. Alles in allem sehr praktisch und anders aber nicht schlechter als bei der D300. Benutzt man den Auslöser passt der Autofokus eigentlich immer sehr gut. Einen Menüpunkt zur Korrektur des Autofokus habe ich auch gefunden, dies aber noch nicht ausprobiert. Letztlich bin ich mit dem was die D7000 hier im Vergleich zur D300 bietet sehr zufrieden. Der Autofokus der D7000 ist deutlich besser als der D60, die nur drei AF-Meßfelder kennt und auch ein wenig moderner als bei der D2x. Wirklich gut!

Belichtungsmesser

Bei der D300 hat man an der Rückseite ein Rädchen mit dem man schnell zwischen Spotmessung, mittenbetonter Messung und Matrixmessung umschalten kann. Dieser Knopf fehlt bei der D7000. Statt dessen findet sich aber an der Stelle an der bei der D300 der „Mode“-Taster ist ein Taster der in Verbindung mit dem hinteren Rad die gleiche Umschaltung ermöglicht. Es ist also alles da, es wird nur etwas anders bedient. Zusätzlich kann man über die sehr frei konfigurierbare Fn-Taste an der Vorderseite schnell mal auf Spotmessung umschalten. Die Spotmessung basiert dann auf den aktiven Autofokus-Messfeldern. Auch hier ist alles wie bei der D300.

Sonstige Bedienelemente

Die Knöpfe neben dem Display sind im Prinzip genauso belegt wie bei der D300, man findet sich spontan zurecht. Unterhalb des Knopfes mit dem das Blitzlicht ausgeklappt werden kann gibt des den BKT-Knopf. In Verbindung mit dem hinteren und vorderen Einstellrad kann man hier schnell zwischen drei möglichen Varianten für das Bracketing (Belichtungsreihen) umschalten. Im Gegensatz zur D300 sind viel weniger Kombinationen möglich, auch gibt es nur maximal drei unterschiedlich belichtete Bilder. Aber die Schrittweite kann bis +/- 2.0 EV eingestellt werden. Will man nicht gerade direkt in die Mittagssonne knipsen, so sollte man hier alles haben was man so braucht. Ein ganz ganz harter HDR-Freak würde hier vielleicht die D300 oder die D2x bevorzugen. Ich werde in den nächsten Tagen mal schauen was im Punkto HDR mit der D7000 geht und was nicht. Das wird sicher ein gesonderter Artikel.

Batteriegriff

Heute ist der MB-D11 Batteriegriff angekommen. Das gute Stück kostet etwa 240 Euro, dazu für etwa 60 Euro ein zweiter Akku, damit wären wir bei rund 300 Euro. Zusätzlich kann man die D7000 mit sechs Batterien oder Akkus im AA-Format betreiben, sehr praktisch. Hier ist also auch alles so ähnlich wie bei der D300, wobei diese 8 statt nur 6 Batterien benötigt. Im Gegensatz zur D300 kann in den Batteriegriff der D7000 kein großer Akku wie der Akku aus der D2x eingesetzt werden. Das ist schade, denn dann hätte ich nur ein einziges Ladegerät. Aber sie funktioniert mit „normalen“ Batterien, so dass man auf Reisen ggf. auch mal auf Batterien ausweichen kann. Sehr praktisch! Insgesamt halte ich den MB-D11 für ein praktisches Zubehörteil, das allerdings im Vergleich zur Kamera viel zu teuer ist. Gut gefällt mir, dass man den Batteriegriff montieren kann, ohne die eingebaute Batterie herausnehmen zu müssen. Das ist auch wie bei der D300 und so hat man ggf. eine doppelte Akkuladung dabei. Ich würde die D7000 nicht mehr ohne Batteriegriff verwenden wollen, es seit denn, dass es bei einer krassen Wanderung wirklich auf jedes Gramm ankommt. Dann ginge es auch mal ohne. Im Gegensatz zur D2x kann man die D7000 also im Zweifel „abspecken“ – vielleicht ganz praktisch. Allerdings merkt man auch, dass dieser Batteriegriff, so gut er auch ist, kein fester Teil des Gehäuses ist. Hier fühlt sich eine D2 oder D3 einfach wesentlich satter an. Aber eben auch deutlich schwerer!

Performance

Die Geschwindigkeit der D7000 geht für mein Empfinden völlig in Ordnung. Sie ist genauso schnell wie die D3x für 7000 Euro. Hier ist die D300 nur im 12-Bit-RAW-Modus oder JPG-Modus überlegen. Und dies auch nur wenn man den MB-D300 Batteriegriff mit dem großen Akku oder acht AA-Zellen verwendet! Stellt man die D300 auch auf 14-bit ein, ist sie genauso schnell wie die D7000. Hier kann das kleine Ding also auch punkten. Gut gefällt mir, dass man über das neu gestaltete Wählrad oben links an der Kamera einen „Quit-Mode“ einstellen kann. Damit löst die D7000 dann ganz langsam und ganz leise aus. Wenn man mal ungestört fotografieren will, ist das großartig. Auch wird ein ggf. eingeschalteter Signalton gleich mit abgestellt. Auch hier hat ein Ingenieur mitgedacht! Dann kann man noch einen Modus anwählen, in dem man die Kamera mit dem Infrarot-Auslöser ML-L3 auslösen kann. Das ist bei der D300 so gar nicht möglich. Im Gegensatz kann man den Kabelauslöser der D300 nicht für die D7000 verwenden, was ich persönlich schade finde. Aber irgendwas muss man ja machen, damit der Nachfolger der D300 eine Existenzberechtigung haben wird.

Live-View

Über einen Hebel an der Rückseite kann man jetzt ganz schnell zum Live-View wechseln. Bei der D2x gibt es so etwas gar nicht und bei der D300 kann man es nur über das Einstellrad oben links aktivieren. Das ist bei der D7000 besser gelöst! In der Mitte dieses Hebels ist ein roter Knopf. Drückt man drauf, beginnt die Video-Aufzeichnung. Nochmals drücken und der Spaß ist wieder abgeschaltet. Drückt man den Hebel erneut zur Seite ist der Live-View wieder deaktiviert. Sehr einfach und sehr praktisch, Pluspunkt für die D7000. Drückt man den Info-Knopf während der Live-View aktiviert ist, kann man wahlweise den künstlichen Horizont oder ein Gitternetz einblenden. Eine 16:9 Vorschau für Videoaufnahmen gibt es auch, hier waren die Konstrukteure wirklich kreativ!

Info-Modus

Über den Info-Knopf kann man alle wichtigen Settings auf dem großen rückwärtigen Display ablesen, das ist so wie bei der D300, prima! Zusätzlich können wichtige Parameter schnell und ohne Menü-Gefummele geändert werden – super!

Kamerainterne Bildbearbeitung

Die D7000 beherrscht ein paar wirklich coole Features wie die automatische Korrektur der chromatischen Aberration und der Verzeichnung, was mir sehr gut gefällt. Außerdem kann innerhalb der Kamera die Perspektive korrigiert werden. Zusätzlich kann man einen Miniatureffekt und Sternchen etc. in seine Fotos einfügen. All das ist „nicht destruktiv“, denn es werden stets Kopien der bearbeiteten Bilder erzeugt. All das ist eine Softwaregeneration weiter als bei der D300. Fein!

Sucher

Der Sucher zeigt alles an, was man von der D300 kennt. Ich sehe hier keinen großen Unterschied. Lediglich die D2x hat seitlich ein paar zusätzliche Infos zu bieten. Das Sucherbild ist systembedingt etwas kleiner als bei den „großen“ Schwestern D700 und D3, D3s bzw. D3x. Für mich ist es ok, ich kann damit leben. Schließlich sieht man den Fotos ja später nicht an, wie groß das Sucherbild vor und während der Aufnahme war :-)

Verarbeitung

Im Vergleich zur D300 oder der D2x wirkt diese Kamera ein wenig schmächtig. Aber es ist ok, besonders mit montiertem Batteriegriff hat man was in der Hand und eigentlich ist es ganz ok. Besonders auf Reisen wird man das kleinere leichtere Gehäuse vielleicht mal zu schätzen wissen. Abgesehen davon ist alles genauso hochwertig verarbeitet wie bei den großen Schwestern.

Speicherkarten

Die D7000 arbeitet nicht mehr mit CF-Karten, sondern hat nun zwei Steckplätze für SD-Karten. Ich habe mir zusammen mit dem Batteriegriff zwei 32-GB SD-HC Karten geordert. Damit lassen sich über 1000 RAW-Bilder machen bevor man sie „abtanken“ muss. Wer mag kann auch zwei 64-GB Karten einsetzen. Das passt ggf. eine komplette Reise drauf. Wer will, kann die Karten auch konfigurieren. Also eine Karte für JPGs, eine für RAW-Bilder. Oder eine Karte als 1:1 Kopie der andern Karte. Sicher ist sicher! Oder beide Karten werden der Reihe nach beschrieben. Sobald Karte 1 voll ist landen die neuen Fotos auf Karte 2. Alles sehr durchdacht und sehr flexibel. Schade nur, dass meine großen teuren CF-Karten nicht mehr passen. Aber irgendwie ist es auch ok, denn mein MacBook hat einen eingebauten SD-Kartenleser.

Ok, soweit mein kleiner Vergleich zwischen der D7000 und der D300.

Wer eine semi-professionelle Kamera sucht, ist mit der D300 nach wie vor gut bedient. Die D7000 kann praktisch alles was die D300 auch kann. Der einzige wirklich nennenswerte Unterschied der mir aufgefallen ist, sind Größe & Gewicht sowie das Handling von Belichtungsreihen. Wer ein paar Euro sparen will und mit weniger Gewicht unterwegs sein möchte, der wird sicher mit der D7000 glücklich werden. Wer mehr will, sollte noch ein halbes Jahr warten, bis die Nachfolger der D300 und der D700 vorgestellt werden. Wer nicht abwarten kann, der sollte so schnell wie möglich zuschlagen, denn in ein paar Tagen wird es in Deutschland aufgrund des Erdbebens in Japan erst einmal eng werden.

Die D7000 und das Reflex Nikkor F/8 500mm

Vor einigen Jahren habe ich im Bonner Cityfotocenter ein praktisch neuwertiges 500mm Spiegeltele gekauft, das Reflex Nikkor F/8 500mm.

Es ist ein überaus krasses und zugleich ungewöhnliches Objektiv. Eine variable Blende gibt es nicht, es ist immer Blende 8. Ein paar Filter sind dabei, sie werden auf die Rückseite des Objektivs geschraubt. Will man als bspw. einen Gelbfilter montieren, so muss man das Objektiv von er Kamera nehmen. Die Naheinstellgrenze liegt bei etwa 1,5 Metern, so dass Nahaufnahmen mit krassester Hintergrundunschärfe und enorm großem Maßstab möglich sind. Das Bokeh dieses Objektives ist sehr interessant. Bedingt durch die Konstruktion werden kleine helle Bildbereiche im Bokeh als Kreise dargestellt. Das sieht speziell bei Nachtaufnahmen wirklich witzig aus. An der D7000 entspricht es einem 750mm Teleobjektiv!

Gebaut wurde dieses „Ding“ in verschiedenen Varianten bis etwa 2002.

Hier gibt es viele interessante Infos rund um dieses ungewöhnliche Objektiv.

Aber wie schlägt sich dieser Dinosaurier an der nagelneuen D7000? Besonders hat mich da zunächst interessiert wie es wohl aussieht wenn man mit diesem Objektiv eine kurze Videosequenz erstellt.

Hier ist mein allererster Test, seht selbst…





Damit Ihr eine Idee davon bekommt, wie stark die Vergrößerung ist die man mit diesem Objektiv erzielen kann, habe ich hier noch ein Foto, das ich vor zwei Jahren vom gleichen Standpunkt aus mit einem leichten Weitwinkel gemacht habe.

Die D7000 und das Nikon AF-D 1.4/85mm

Seit einigen Jahren benutze ich für Portraits mit Begeisterung das Nikon AF-D 1.4/85mm. Dieses Objektiv ist der Kracher schlechthin. Es ist massiv wie ein Panzer und schwer wie Blei. Bis etwa Blende 5,6 hat es ein wirklich tolles Bokeh und ist dennoch bereits bei Blende 2.8 sehr scharf.

Wäre es ein Burger, man müsste einen Slogan wie – I’m lovin‘ it – verwenden…

Welche Figur dieses Objektiv wohl an der D7000 machen wird? Hier sind ein paar erste Testbilder.

Nikon D7000 & Nikon AF-D 1.4/85mm
ISO Brennweite F1,4 F1,8 F2,8 F/4 F5,6 F8 F11 F16
100 85mm 5364 5365 5366 5367 5368 5369 5370 5371

Und was soll ich sagen, der kleine Chip der D7000 zeigt sich mit diesem Objektiv von seiner besten Seite. Das Objektiv entspricht hier knapp dem guten alten 135er Teleobjektiv und das mit einer Lichtstärke von 1,4!! Der kleine Chip sieht nur „das Beste“ dieses Objektives. So ist praktisch keine Verzeichnung erkennbar, sogar bei offener Blende kann man selbst die feinsten Details des Test Charts erkennen. Randabschattungen gibt es praktisch nicht, auch hier ist der kleinere Chip gar nicht so verkeht.

Als nächstes schaue ich mal wie es sich bei Videoaufnahmen „anfühlt“ – ich bin sehr gespannt auf einige Videosequenzen mit „selektiver Schärfe“!!

ISO12233 Testreihe mit der Nikon D7000

Motivation

Kann die D7000 meine D300 ablösen? Eine zumindest für mich wirklich spannende Frage. Nach dem ersten kleinen Hands-On muss ich feststellen, die D7000 kann fast alles was die D300 auch kann. Sie ist nicht ganz so schnell und das Bracketing beherrscht „nur“ 3 statt 9 Stufen. Aber das sollte nicht das Killerkriterium sein. Die ersten Versuche mit den Videoeigenschaften liefern überraschend gute Ergebnisse. Sehr gut gefällt mir die Möglichkeit, während der Aufnahme manuell zu Zoomen und den Fokus zu verändern. Das ermöglicht im Vergleich zur wirklich guten P7000 völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Aber zunächst drängt sich die Frage auf, was die D7000 in Verbindung mit dem neuen Objektiv leisten kann!

Nach dem Frühstück nehme ich mir also mal wieder mein ISO12233 Testchart und erstelle ein paar Testreihen mit der neuen D7000. Der Live-View Modus ist für die Ausrichtung des Stativs sehr gut geeignet. Ich benutze einen Manfrotto Getriebeneiger, damit ist eine recht exakte Ausrichtung der Kamera möglich. Draußen ist es bewölkt, also verwende ich zur Beleuchtung ich das sehr gleichmäßige natürliche Tageslicht. Eine Korrektur des Belichtungsmessers mache ich nicht. Es ist alles in der „Werkseinstellung“. Ich erstelle JPGs in voller Auflösung und parallel jeweils ein RAW-Bild. Die JPGs sind 4928 x 3264 Pixel groß, das sind 16084992 RGB Pixel – wow…

Da die JPGs eigentlich schon alles zeigen, habe sie zusammen auf meinem Fileserver abgelegt und in einem kleinen Excel-Sheet verknüpft. Anschließend habe ich alles als HTM-Seite gespeichert und die kleine Tabelle mal per Copy & Paste hier eingefügt – das sieht zwar noch nicht schön aus, aber man kann die Bilder darüber öffnen. Wer es „schön“ haben will, öffnet einfach diese Webseite.

Ergebnis des Auflösungstests

Objektivtest nach ISO12233
Nikon D7000 & Nikon AF-S VR 18-85mm
© 2011 Ansgar Hillebrand
ISO Brennweite F3,5 F4,5 F5,6 F8 F11 F16 F22
100 85mm 5259 5260 5261 5262 5263
100 50mm 5286 5287 5289 5290 5291
100 35mm 5292 5293 5294 5295 5296
100 24mm 5297 5298 5299 5300 5301 5302
100 16mm 5303 5304 5305 5306 5307 5308
400 85mm 5254 5255 5256 5257 5258
800 85mm 5264 5265 5266 5267 5268
1600 85mm 5269 5270 5271 5272 5273
3200 85mm 5274 5275 5276 5277 5278
6400 85mm 5279 5280 5281 5282 5283

Vignettierungstest

Wichtig war mir auch heraus zu finden, bei welcher Blende sich eine gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Bildfeldes ergibt. Seit ich viel im Mittelformat und speziell mit der Hasselblad SWC fotografiere bin ich da stärker sensibilisiert als früher :-)

Brennweite 16mm: F3,5 – F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22

Brennweite 50mm: F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22

Brennweite 85mm: F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22

Ok, das war mein erster kleiner Test mit der neuen Nikon D7000. Über Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen.

Unboxing the Nikon D7000

Kaum zurück wird die neue D7000 erst einmal unter die Lupe genommen. In der Verpackung findet sich ein Ladegerät, ein Akku, ein Tragegurt und die Kamera selbst. Der Akku kommt erst einmal für ein paar Stunden in das Ladegerät, die Speicherkarten hat Herr Severin versehentlich auf dem Tresen liegen lassen. Also kurz anrufen, er schickt sie mir mit der Post. Aber ich habe noch eine 16-GB Micro SD-Karte, die ursprünglich in meinem HTC Desire gesteckt hat. Mit einem kleinen Adapter passt sie prima in die D7000. Beim ersten Einschalten muss man wie gewohnt die Sprache wählen, die Uhr einstellen usw. Danach gehe ich kurz die Menüpunkte durch und möchte als Default für die Dateinamen D7000 einstellen, damit die Bilddateien D7000_0001.nef heißen. Aber das ist zu lang, es sind nur drei Zeichen möglich – also nehme ich D70 – das klingt so seltsam vertraut :-) Später fällt mir dann auf, dass ich scheinbar den Bildzähler aus Versehen auf irgendwas über 5158 eingestellt habe. So heißt mein erstes Bild dann auch gleich D70_5158.nef – ein wenig verwirrt mich das schon… Ob die Kamera schon mal ausgepackt war? Ein Vorführmodell?? Hm…

Egal, die neue D7000 fühlt sich gut an, auf den ersten Blick erinnert sie sehr an die D300, sie ist aber ein wenig kleiner. Die Augenmuschel und mein Winkelsucher sind austauschbar, das passt prima. Der Zusatzknopf mit dem ich bei der D300 immer das Bracketing einschalte ist jetzt an anderer Stelle, er hat seine Position mit dem Knopf für das probeweise Schließen der Blende getauscht. Das Rädchen links oben ist jetzt ein wenig komplexer, die D7000 hat nun Motivprogramme. Eigentlich mag ich die nicht, aber egal. Irgendwie fehlt mir der Batteriegriff. Ist schon blöd, da habe ich den MB-D300 und er passt nur an die D300 und die D700. Aber das ist sicher alles Absicht der Konstrukteure, denn das schafft neue Umsätze… Auch die Batterie hat mal wieder ein anderes Format. Inzwischen habe ich einen Zoo verschiedener Ladegeräte, Nikon F2, F3, F5, D2x, D300, P7000, D7000 – hört das denn nie auf? Am Hebel für den Autofokus fehlt mir die Unterscheidung zwischen S und C. Ich nutze das sehr ob um schnell zwischen kontinuierlichem Autofokus für bewegte Objekte (C) und einfachem Autofokus (S) für statische Motive umzuschalten. Die D7000 kennt nur Ein und Aus – schade eigentlich. Diese Umschaltung erfolgt nun unter der Haube, wenn man bspw. vom Portrait-Programm zum Sport-Programm wechselt. Wie gesagt, das brauche ich nicht und ich mag es auch nicht, weil die Kamera dann nur JPGs schießt. Für mich als RAW-Shooter sind diese ganzen Szenenprogramme eher eine Behinderung als eine Bereicherung.

Aber egal, darum geht es jetzt nicht – Ich setze mal das neue 14mm Objektiv an die D7000 und das SB-900 samt Yoghurtbecher oben drauf. Damit knipse ich mal aus Spaß ein Bild, das ich vor 11 Jahren gemalt habe – wie schnell doch die Zeit vergeht…

Anschließend öffne ich das RAW-Bild mit Nikon Capture NX 2.2.6 – das klappt prima! Ein Versuch mit Photoshop CS4 schlägt jedoch prompt fehl. Hier brauche ich ein Update. In Nikon Capture korrigiere ich kurz Weißabgleich und Randabschattungen die beim Blitzen mit dieser extrem kurzen Brennweite trotz des Yoghurtbechers kaum zu vermeiden sind. Danach wird das Bild mit Photoshop geöffnet. Nun versuche ich mal ob sich die sehr ausgeprägt tonnenförmige Verzeichnung korrigieren lässt. Schwierig wird es immer, wenn eine Verzeichnung nicht gleichmäßig, sondern wellenförmig ist. Dieses Objektiv verzeichnet recht linear, so lässt sie der „dicke Bauch“ ziemlich einfach in Photoshop korrigieren. Nikon Capture kann das leider nicht, weil dieses Objektiv keine CPU hat und daher in den Bilddateien keine Infos zum Objektiv abgelegt werden können.

Urteilt selbst, hier sind die beiden Varianten – einfach anklicken, dann sieht man sie in der Original-Größe.

Danach montiere ich mal das neue AF-S VR 16-85 an die D7000 und fotografiere eines meiner anderen selbst gemalten Bilder. Dieses Objektiv hat eine eingebaute CPU, daher kann die D7000 das Objektiv erkennen und diese „Erkenntnis“ an Nikon Capture weiterreichen. Damit ist Nikon Capture dann in der Lage Vignettierungen UND Verzeichnungen automatisch zu korrigieren, wenn man diese Option entsprechend einschaltet!!

Hier sind die unkorrigierte und die korrigierte Fassung des ersten Testbildes mit dem neuen AF-S VR 16-85:

Hier die Version bei der die Verzeichnung des Objektivs automatisch in Nikon Capture korrigiert wurde. Beide Bilddateien habe ich nach der Konvertierung NICHT nachbearbeitet. Alle weiteren Infos findet Ihr in den EXIF-Infos.

Wer sich die Bilder genauer anschauen möchte, klickt sie einfach an und kann sie sich dann in Originalgröße sehen. Sobald ich mehr Zeit habe, reiche ich ein paar Testreihen mit einem ISO-12233 Testchart nach.

Objektivreparatur

Im Februar 2010 habe ich mir im Vorfeld der langen USA-Reise ein Nikon AF-S VR 18-200mm Objektiv gekauft. Ziel der Übung war es, bei langen Wanderungen mit weniger Gewicht unterwegs zu sein. Irgendwie kam dann alles anders. Großartig weit sind wir nicht gewandert und als Sandra das Objektiv erst einmal an ihrer Kamera hatte, war die Liebe schnell so groß, dass sie es nicht mehr hergeben wollte.

Nach vielen tausend Kilometern auf amerikanischen Straßen, nach Sandstürmen, Schnee und Regen traten dann vor einigen Wochen während der Reise durch Kalifornien die ersten Probleme auf. Ist das Objektiv voll auf 200mm ausgefahren, löst Sandras Kamera nicht mehr aus. Der Autofokus braucht Kontraste, so funktioniert das Prinzip. Zuerst kommt mir in den Kopf, dass Sandra einfach nur auf etwas fokussieren muss, was die Kontraste bietet die das Autofokussystem braucht. Aber das ist es nicht. Als ich es dann mal an meiner D300 versuche, stellt das Objektiv bis etwa 135mm scharf. Bei 200mm funktioniert die Fokussierung für Objekte die etwa 20 Meter entfernt sind. Alles was weiter weg ist bleibt unscharf.

Es ist also eine Reparatur fällig. Aber wo ist der Kassenzettel? Mir kommt in den Sinn, wie wir vor zwei Jahren mit mehreren Arbeitskollegen beim MediaMarkt in Mainz unsere fast neue „Projekt-Kaffeemaschine“ OHNE Kassenzettel zur Reparatur gegeben haben. Damals hat Tobias im Web recherchiert und herausgefunden, dass nach gültiger Rechtslage der Kunde NICHT verpflichtet ist einen Kassenzettel vorzulegen. Vielmehr muss der VERKÄUFER in seinem Warenwirtschaftssystem hinterlegt haben, wann das Gerät zu welchem Preis verkauft wurde. In diesem Fall ist es also wirklich vorteilhaft, wenn man bspw. beim MediaMarkt mit Namen und Adresse registriert ist. Dann hat man quasi ein „Kundenkonto“ und da steht dann immer schön alles drin. Wer also künftig ein Gerät kauft das ein wenig teurer ist, sollte sich ruhig von einem der Mitarbeiter eine ordentliche Rechnung mit voller Adresse ausstellen lassen. Es verbleibt eine elektronische Kopie beim Verkäufer und somit ist es ok, wenn der Kassenzettel irgendwann in einem Ordner beim Steuerberater oder sonst wo verschwunden bleibt.

Beim Fotohändler meine Vertrauens, dem Bonner Cityfoto-Center (www.cityfotobonn.de), ist das aber alles ein wenig anders! Ich werde mit Handschlag begrüßt und der Chef ruft zu seinem Mitarbeiter rüber „Hey, unser Umsatzbringer ist endlich mal wieder da!“ Kurzum, unser Verhältnis ist offen und ehrlich. Ich bekomme gute Preise und bestelle in der Regel nicht bei amazon & Co. Bei der P7000 habe ich mal eine Ausnahme gemacht und die ist nun auch prompt ein Fall für eine Garantiereparatur. Das mit dem defekten Zoom-Objektiv ist alles ganz einfach. Ich habe noch den Karton, der Garantiezettel usw. ist auch noch drin. Es wird schnell ein Reparaturschein geschrieben und schon sind wir fertig.

Anschließend beichte ich, dass ich mit der P7000 bei amazon fremd gegangen bin… „Na, dann fragen sie mal den Herrn amazon ob er die Kamera zurück nimmt – Haha – Nee im Ernst, ist gar kein Problem, einfach vorbeibringen, wir berechnen 60 Euro Porto!“ „Was, 60 Euro Porto!!!?!?!“ „Ach komm, Spaß muss sein, es sind natürlich keine 60 Euro!“ Ich bin erleichtert! Die P7000 bringe ich dann in den nächsten Tagen mal zur Reparatur…

Wir plauschen ein wenig und Herr Severin erzählt, dass es in den nächsten Tagen eng werden wird. Durch das Erdbeben in Japan haben alle relevanten Hersteller große Probleme neue Kameras zu fertigen. Teilweise liegt es nur an einzelnen Bauteilen die von einem Zulieferbetrieb kommen. Bislang hat die Welt noch nicht viel davon gemerkt, aber nun sind die Vorräte weltweit abverkauft. Jeder Container mit neuer Ware der nun aus Japan kommt wird in den Häfen in Rotterdam, Hamburg usw. mit einem Geigerzähler penibel geprüft. Es sind schon Lieferungen zurück gegangen. Japan steht vor der Krise nach der Krise. Es hat nicht nur die Autoindustrie getroffen, es sind nahezu alle Hersteller beliebiger Konsumgüter betroffen.

Auf der Webseite von fotointern.ch kann man nachlesen, wie krass es die gesamte Fotoindustrie getroffen hat, es ist schreckend.

Und es sind nicht nur Produkte betroffen die es schon „gab“. Es sind auch Produkte betroffen die sich noch in der Entwicklung befinden. Ich habe Berichte gelesen in denen Experten davon ausgehen, dass sich beispielsweise die Vorstellung der neuen Nikon D4 um ein halbes Jahr und ggf. auch länger verzögern könnte.

Harte Zeiten für Fotohändler! Aber vielleicht besinnen sich ja einzelne Besitzer völlig veralteter Kameras mal wieder dieser Geräte und kaufen ein paar Filme – wer weiß?? Allerdings kommen die ja auch zum größten Teil aus Japan…

Im Bonner Cityfoto-Center sind dementsprechend die Vorräte auch weitgehend erschöpft. Aber es gibt noch eine D7000. Eigentlich würde ich ja gern den Nachfolger der D300 kaufen oder das was Nikon an die Stelle der D700 setzen wird. Oder vielleicht auch eine D4, aber ob die in diesem Jahr noch kommen, ist angesichts der Schäden durch das verheerende Erdbeben ungewiss.

Also kungeln wir ein wenig herum. Letztlich verlasse ich den Laden mit einer D7000, einem AF-S VR 16-85mm und einem MF 2.8/14mm aus China. Diese Dinger werden unter dem Label Walimex von Foto Walser seit einiger Zeit via eBay vertrieben. Als ich es in der Hand habe wird mir klar, das Ding ist toll gemacht, sehr robust und kommt sicher sehr gut an einer „Vollformat-Kamera“. Das Ding reizt mich sehr und ich habe noch den ganzen Kühlschrank voller Filme. Also her damit…

Sobald die D7000 ausgepackt ist, werde ich mal ein paar Testbilder liefern. Gut, dass ich ein ISO 12233 Testchart habe :-)

Die Suche nach dem perfekten Objektiv

Jedes mal wenn ich wieder mit viel zu vielen, viel zu schweren Objektiven unterwegs bin frage ich mich, warum ich mir das schon wieder antue? Andere haben ein 500 Gramm leichtes 18-270 mm Zoom-Objektiv dabei und sind glücklich damit. Warum nur schleppe ich mich mit dem ganzen Zeugs ab?

Die Antwort ist eigentlich recht einfach. Wenn schon denn schon – ganz oder gar nicht :-) Wie oft im Leben kann man sechs Wochen und länger verreisen und dabei tun und lassen wozu man Lust hat? Wenn es dabei das primäre Ziel ist mit einem Haufen schöner Fotos zurück zu kommen, dann fällt es leichter die schweren Linsen zu „ertragen“.

Nur welche Objektive liefern die besten Bilder? Vor einigen Jahren habe ich begonnen im Vorfeld einer Reise Zeitungen an die Wand zu kleben und dann abzufotografieren. Einige Monate später hatte ich die Zeitungen nicht mehr und wenn ich ein neues Objektiv mit denen vergleichen wollte, die ich schon hatte musste eine neue Zeitung her und ich musste alle Bilder neu machen.

Irgendwann habe ich mir dann ein ISO-12233 Testchart besorgt und das mal abfotografiert. Nach vielen Zu- und Abgängen in meinem „Objektiv-Zoo“ konnte ich dann schnell mal ein paar Testbilder mit dem neuen Objektiv „nachschießen“ und es dann mit Objektiven vergleichen die schon Monate zuvor bei eBay verkauft worden waren. Wirklich praktisch! Dieses 60x90cm große Testchart steht bis heute neben meinem Kleiderschrank. Der ist 60cm tief und so passt das ganz ausgezeichnet :-)

Aus diesen vielen Tests habe ich gelernt welche meiner Objektive wie die besten Bilder liefern.

Ein Beispiel habe ich hier. Dieses Foto entstand vor einigen Wochen im Zion National Park in Utah mit der Nikon D300 und einem handverlesenen Nikon AF-D 2.8/60mm. Die Kamera stand auf einem stabilen Stativ, ich habe sie über einen Kabelauslöser ausgelöst und die Spiegelvorauslösung benutzt. Aus einer Belichtungsreihe mit 6 Bildern habe ich schließlich das am besten belichtete RAW-Bild herausgesucht und es mit Nikon Capture NX 2.2.6 in ein JPG konvertiert. Schaut man es in 1:1 Originalgröße an, wirkt es wenig verpixelt und sogar die Rinde der Bäume hat noch Zeichnung. Die Felswände haben Strukturen. Es gibt keine Farbsäume an den Bildrändern und auch keine Randabschattungen. Alle Ecken sind gleichmäßig scharf. So sollte es sein.

Einfach anklicken um es in Originalgröße anschauen zu können.

Bilder wie dieses sind der Grund, warum ich mich sicher auch auf der nächsten Reise wieder mit einigen Festbrennweiten und einer kleinen Auswahl wirklich guter Objektive abschleppen werde :-) Das Stativ ist dabei obligatorisch!

Weitere Infos zum Thema Objektiv-Test habe ich hier zusammen gestellt.

Mit Leon im Phantasialand

Es ist Freitag der 13. – eigentlich keine guten Vorboten für einen schönen Sommertag – aber es soll noch richtig schön werden. Der Wecker klingelt während Sandra mich telefonisch aus dem Reich der Träume zurück in das wirkliche Leben holt. Danach bin ich wach – es ist 7h und die Sonne scheint. Ab unter die Dusche und dann mal wieder zum Zahnarzt. Seit Wochen bin ich am Freitag ein Stammgast, es ist schon fast wie zuhause. Heute geht alles ganz schnell, ich hole nur zwei Schienen ab die verhindern sollen, dass ich mir nachts die Zähne kaputt knirsche. Eigentlich hatte ich schon zwei „Knirscher-Schienen“ aber die passen nicht mehr, seit ich die neue Brücke habe. Warum zwei Schienen? Ganz einfach, weil ich ständig unterwegs bin und so habe ich ein Exemplar im Hotel und das andere daheim. Ganz praktisch!

Beim Zahnarzt gibt es für mich nicht gerade Kaffee und Kuchen, aber es ist kurz davor. Wirklich nett sind sie alle!

Um kurz nach 10h bin ich schon wieder daheim. Nun werden Belege sortiert. Die Steuererklärung für 2010 sollte irgendwann einmal fertig werden…

Als ich die kleinen Zettelchen schon fast nicht mehr sehen kann muss ich auch schon los. Die Schule ist um 13h20 zu Ende. Ab ins Auto uns los nach Ückesdorf. Dort angekommen bin ich fast 15 Minuten zu früh. Aber wie sagt man so schön: „Better safe than sorry“. Meinen Sohn habe ich lange nicht mehr gesehen. Zuletzt bei unserer kleinen Motorradtour nach Bad Münster Eifel und das war im April. Während ich warte erledigt eine Schulklasse den Hofdienst. Die Kids laufen mit Eimern und Zangen herum und sammeln den Müll ein, den sie und die anderen Kids zuvor achtlos weggeworfen haben. Eine gute Idee, finde ich jedenfalls! Dann kommen die ersten Schüler aus der Schule, es ist Punkt 13h20. Mein Leon findet mich ganz schnell und es geht sofort los zum Phantasialand in Köln Brühl. Wir sind beide echt hungrig und so freuen wir uns auf eine Portion Pommes Frites und einen Becher Coca Cola :-)

Im Phantasialand angekommen müssen wir zuerst einmal 54,50 Euro Eintritt berappen, billig ist das hier nicht! Das Parken kostet noch einmal 4 Euro. Eine Portion Pommes Spezial mit Zwiebeln schlägt mit 3,20 Euro zu Buche. Aber die Fritten schmecken toll und so verputzen wir gleich vier Portionen! Danach sind wir sowas von vollgestopft, dass wir kaum laufen können. Über uns in der Black Mamba schreien die Kids um die Wette. Das Wetter ist toll, die Musik super und die Stimmung großartig, was für ein schöner Tag.

Als wir unsere fahrt mit einer Indoor-Bahn machen wird es mir echt übel. Die Fritten waren wirklich fettig und die Achterbahn fährt in völliger Dunkelheit. Man ahnt nicht wohin es geht und wird ordentlich durchgeschaukelt. Danach bin ich richtig seekrank. Es geht eigentlich gar nichts mehr. Wir trinken eine Cola, aber das hilft nur begrenzt. Nur gut, dass wir schon mehrere Sachen ausprobiert haben, denn ich bin nicht mehr so richtig „handlungsfähig“.

Kurz bevor das Phantasialand um 18h die Pforten schließt machen wir uns dann auf den Weg zum Auto. Ich bringe Leon heim und fahre dann zu mir nach Hause. Dort warten schmutzige Wäsche und noch ganz viele Belege für das Finanzamt. Während ich die Zettelchen aufklebe und nach Datum sortiere, schaue ich mir den ersten Teil der Matrix an. Eine Blue Ray, Fabian hat sie mir ausgeliehen. Ich lasse mal den Originalton laufen und schalte mir die englischen Untertitel ein. Zwischendurch schaue ich mal kurz hoch und bin immer wieder erstaunt was die Schauspieler eigentlich gesagt haben. Manche Szenen sind so schnell gesprochen, da scheint die Hälfte zu fehlen. Machen wir das auch??

Um 0:30 liege ich dann mit meinem MacBook im Bett und schreibe diesen kurzen Artikel. Morgen geht es bewaffnet mit einer Reihe von Teleobjektiven zu Sandra nach Marl. Es steht ein Reitturnier auf dem Programm. Am Sonntag soll es dann gleich wieder in Richtung Mainz gehen, so stehe ich am Montag nicht im Stau und kann gleich früh morgens die Arbeit aufnehmen – das zerstört zwar den Sonntag, aber ob ich nun 150 oder 300 Kilometer fahre ist eigentlich auch egal.

Abends beim Entwickler-Seminar in Stuttgart habe ich via Handy bei amazon.de ein Kubb-Spiel bestellt. Es ist schon nach Mainz geliefert worden und wartet in meinem Appartement auf mich – prima. Hoffentlich haben wir am Montag schönes Wetter, dann kann ich mit den Kollegen im Mainzer Volkspark eine Runde Kubb spielen :-)

Slideshow

Es ist Mittwoch der 27. April – seit drei Wochen bin ich aus den USA zurück. In meinem Portemonnaie warten noch sieben kleine Quittungen darauf gegen die sieben Diafilme eingetauscht zu werden die ich vor zwei Wochen bei Foto Oehling hier in Mainz abgegeben habe. Für 19h ist ein Essen mit den Kollegen geplant, es soll Steaks im El Chico geben. Um 18h42 brechen wir mit meinem Auto auf. Es geht von Weisenau über die B9 in Richtung Schillerplatz. Während wir darauf warten, dass eine der Ampeln die wir meistern müssen auf Grün umspringt sagt Hauke plötzlich „Jau, jetzt ist sie hin!“ Was meint er? Dann sehe ich es auch, während wir davor stehen fällt diese Ampel einfach aus, alle Lampen sind dunkel. Nun ist das Chaos vorprogrammiert… Wir stehen und stehen, die Autofahrer sind der Situation kaum gewachsen. Als wir endlich über die Kreuzung hinweg sind steht der Minutenzeiger meiner Timex aus Page schon bei 18h55. Es sind noch ein paar hundert Meter bis zum Parkhaus. Foto Oehling schließt um 19h! Eigentlich ist es kaum zu schaffen, aber es geht mit viel Schwung hinein ins Parkhaus und wir finden fast sofort eine freie Parklücke. Schnell raus aus dem Auto und im Laufschritt rüber zu Foto Oehling. Als ich vor der Türe stehe ist es 19h02 – ich bin zu spät! Hinter den Glastüren stehen zwei Mitarbeiterinnen die mich nun schon von vielen vielen Einkäufen kennen. Ich krame mein Portemonnaie heraus und wedle mit den sieben kleinen blauen Zettelchen. Die nette ältere Dame grinst und öffnet dann doch noch die Türe.

Schnell sind meine Diafilme gefunden. Doch die Kasse ist schon zu! Wieviel ist 7 x 8,99 Euro?? OK, ich habe 114 Euro passend und bekomme 50 Euro zurück. Eine Quittung kann sie nicht mehr schreiben und einen Taschenrechner hat sie auch nicht… Es geht weiter zum El Chico. Die Kollegen sind schon da und das Steak wird wie immer grandios sein! Einige Stunden und ein Eis später bin ich wieder in meinem Appartement. Der erste Diafilm der mir in die Hände fällt zeigt Bilder meines eiskalten Tages am Mono Lake. Ich suche ein Dia heraus und ab damit in den Nikon Coolscan V ED. Eine Stunde und mehrere Versuche später ist der erste Scan dann fertig.

Nachdem die Settings für den Scanner und genau diesen Film gefunden sind, ist schnell ein zweites Dia gescannt :-)

Vor der Qualität der Bilder bin ich ganz begeistert. Die Nikon F80 und die sieben Fuji Velvia 50 in die USA mitzunehmen war also doch keine schlechte Idee. Zwar ist die Entwicklung inzwischen wirklich teuer und auch wenn etliche Dias nicht korrekt im Rähmchen sitzen, sie sind diesmal nicht verschrammt! Langsam komme auch ich zur Einsicht, dass das Problem der traditionellen Fotografie die Labore sein werden in denen man seine Filme noch entwickeln lassen kann… Aber die Dias lassen sich in den Rähmchen verschieben, sie sind nur schlecht gerahmt, nicht wirklich falsch geschnitten – mir fällt ein Stein vom Herzen :-)

In den nächsten Wochen werde ich mich langsam durch den Stapel dieser Bilder arbeiten und hoffentlich noch viele kleine Überraschungen erleben. Das ist das Blöde und irgendwie auch gleichzeitig das Coole an der traditionellen Fotografie. Das Ergebnis ist nicht sofort da sondern entsteht meist erst viel viel später. So bleibt es ein wenig spannend und die Reiseerinnerungen können in Form von Zelluloid „nachwirken“ – auch nicht schlecht :-)

Zion Sunset Time Lapse

Ein Sonnenuntergang im Zion Canyon und das im Zeitraffer, das hatte ich schon ganz lange mal vor. An einem der letzten Tage ist es dann endlich so weit. Morgens geht es von Tuba City nach Page. Das Auto wird gewaschen und schon einmal ein wenig auf die Rückgabe in Las Vegas vorbereitet. Später treffe ich mich mit Angenie und Peter zum Essen beim Mexikaner gegenüber vom Safeways in Page. Leider gibt es dort drei Mexikaner, aber wir finden uns dennoch! Das Essen ist super und wir unterhalten uns noch eine ganze Weile über das was man hier alles machen kann. Angenie und Peter wohnen in der Nähe des Yellowstone Nationalparks und da muss ich irgendwann auch mal hin. Aber derzeit liegt dort noch hoher Schnee. Vielleicht mal im September oder so, mal sehen…

Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg. Während ich noch kurz via HTC Handy in meine Mails schaue – das Rodeway Inn hat eine WLAN (das password ist password) fahren Angenie und Peter schon einmal mit ihrem großen Toyota los. Auf der Ladefläche ist eine Art Wohnkabine montiert und es hängen zwei Mountainbikes hinten am Auto. Diese beiden Amerikaner sind sportlich und gut im Training. Ganz anders als ich. Sie sind ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren kann. Es gibt natürlich in Amerika viele dicke Leute, aber es gibt auch das totale Gegenteil – eigentlich ist es dort nicht anders als bei uns daheim in Deutschland :-)

Da ich etwas später losgefahren bin, überraschst es mich umso mehr, als plötzlich das Auto von Angenie und Peter vor mir auftaucht. Ich überhole nicht und als die zwei dann zur Cottonwood-Road abbiegen kann ich sehen wie mir Angenie auf der Fahrerseite zuwinkt. Die beiden sind wirklich großartig!

Es geht weiter zum Bryce Canyon. Dort angekommen steht die Sonne schon sehr tief, aber es ist noch gerade rechtzeitig für ein paar Filmaufnahmen der Felsgipfel die im letzten Licht der Abendsonne leuchten. Interessant ist, dass sie unterschiedlich hoch sind und daher der Reihe nach zur „Nachtruhe“ übergehen. Für mich ist es relativ einfach, die kleine Nikon P7000 stelle ich einfach auf mein kleines Reisestativ und lasse sie jeweils etwa 20 Minuten lang die Felsgipfel filmen. Als der eine Fels im Schatten ist, richte ich sie kurz auf den nächsten aus und weiter geht es. Während die P7000 filmt mache ich mit der D2x ein Foto nach dem anderen. Zwischendurch laufe ich hin und her, hole andere Objektive, mal die D300 und dann auch noch kurz die F80 – ein paar Dias wären schon schön!

Dabei muss ich nur aufpassen, dass ich nicht vor der P7000 herlaufe und sie auch nicht umkippe, schließlich steht das Stativ am Rande des Virgin Rivers im fließenden Wasser!

Erst Tage später komme ich dann dazu mit iMovie auf dem Mac ein Video zu erstellen, dass ich mir so ähnlich immer vorgestellt habe. Schöner wären jetzt noch pfeilschnell dahinziehende Wolken, aber man kann nicht alles haben und ich hatte nur diesen einen Abend. Vielleicht beim nächsten Mal…

Der Zeitraffereffekt ist mit iMovie ganz einfach herzustellen. Man importiert die Film-Clips, selektiert das was man haben möchte und zieht es mit der Maus auf die „Timeline“. Danach kann man es noch beliebig kürzen, anderen Ton unterlegen, es stabilisieren oder eben die Geschwindigkeit erhöhen, jeder einzelne Teil abgespielt wird. Via Schieberegler sind ist eine Geschwindigkeit von 800% – also 8-fach einstellbar. Ich habe ein wenig herum probiert und festgestellt, dass iMovie auch werte wie 2000% akzeptiert – also 20-fache Geschwindigkeit. Das ist dann wirklich cool und man kann dann sehr schön sehen wie die Sonne über die Berggipfel hinweg streicht. Großartig!

Hier ist es nun, mein lang ersehntes Zeitraffer-Video des Sonnenuntergangs im Zion Canyon:

Fraport Arrival

Hier habe ich noch ein kleines wirklich stark gekürztes Video des Fluges von Las Vegas nach Frankfurt. Es ist mit der kleinen Nikon P7000 aufgenommen. Einzelne Filmschnipsel habe ich mit iMovie „beschleunigt“, damit es nicht so langweilig wird.

Die ersten Stunden im Büro waren gar nicht schlimm und das Abendessen mit den Kollegen hat wie immer großen Spaß gemacht.

So sah es dann hier nach der Ankunft aus:

Hier noch ein paar Fotos die ich unterwegs vom Platz 6A aus mit der kleinen Nikon P7000 gemacht habe.

Das „geometrische“ Las Vegas…

Gegenverkehr – richtig schnell!!!

Ankunft in Frankfurt.

Unsere Maschine.

Und ein „echter“ Jumbo :-)

So, nun versuche ich mal mein Jet-Lag auszuschlafen :-) Gute Nacht!

 

 

McCarran Airport

So sah der Dodge bei der Abreise in Bishop aus, heute ist es ein Koffer weniger aber das Bild ist doch ganz ähnlich :-)

Kurz vor 11h habe ich endlich alles beisammen. Beladen wie ein Packesel geht es durch die inzwischen reparierte Türe hinaus auf den Parkplatz. Am Tahoe angekommen finde ich wieder die Autoschlüssel nicht, wo habe ich sie nur hin gesteckt? Der schwere Fotorucksack nervt, ich stelle ihn neben dem rechten Hinterrad ab. Während ich ihn abstelle denke ich noch „den bloß nicht vergessen und später mit dem Auto drüber hinweg fahren…“ Da ist der Schlüssel, endlich. Das Auto öffnet sich fast wie von selbst und ich wuchte den Koffer hinein. Aber ich habe ja noch so viel vergessen… Die Wanderschuhe sind im Auto, also erst einmal die Schuhe tauschen. Dann sind da meine Wanderstöcke, ich habe sie in diesem Jahr nicht ein einziges benutzt! Auf dem Rücksitz liegt immer noch das SB-900 – auch nicht ein einziges Mal benutzt – im nächsten Jahr sollte ich es daheim lassen…

Als endlich alles im Koffer ist zeigt die Uhr 10h57 – um 11h ist Check-Out Time! Also schnell rüber zur Rezeption und den Schlüssel abgeben. Dort klappt alles problemlos, aber es dauert eine Weile weil noch zwei Leute vor mir ihren Check-Out erledigen wollen. Etwa 10 Minuten später bin ich wieder beim Auto. Neben dem Auto steht eine ältere Lady mit zwei kleinen Hunden an der Leine. „I had an eye on your luggage! You should take care next time!!“ Ohje, bei all dem hin und her habe ich nun tatsächlich fast eine Viertelstunde lang meinen kompletten Fotorucksack ganz offen neben dem Tahoe stehen lassen. Aber die alte Dame hat ihn bewacht! „Oh yes, I’ll do!! Thank you so much…“ Es ist mir echt ein wenig peinlich und ich zweifle an mit selbst. Als dann alles im Auto ist meldet sich der Hunger. Ich gehe zu Fuß rüber zu Denny’s, das geht fast schneller als mit dem Auto.

Dort ist es richtig voll, es ist Wochenende! Ich darf allein an einem der letzten Tische platz nehmen. Ich bestelle sofort etwas zu trinken und zu essen, ich kenne die Karte ja inzwischen auswendig. Der Kaffee kommt sofort aber das Essen dauert heute richtig lange. Während ich Gedankenverloren aus dem Fenster starre denke ich dann doch über den Zeitplan nach. Ich muss noch essen, zurück zum Auto laufen, zum Rental-Car-Center fahren. das Auto abgeben, mit dem Bus zum Terminal, einchecken, die Sicherheitskontrolle passieren und dann zum Gate laufen. Als um 11h45 das Essen kommt bin ich ganz kribblig, der Flieger geht in drei Stunden! Ich schaufle mir schnell das Essen rein, gebe reichlich Trinkgeld und bin auch schon wieder weg.

Im Tahoe klicke ich ein letztes Mal das Telefon in die Autoscheiben-Halterung die eigentlich für eine iPhone gedacht ist. Aber mein HTC Desire HD passt da auch ganz perfekt hinein! Das Audiokabel benutze ich heute nicht, es ist schon im Koffer. Der Weg zur Rental-Car-Station ist dann völlig problemlos. Die Ansagen sind klar rechtzeitig und präzise und ich kenne den Weg – eine gute Kombination! Bei der Car-Rental-Station öffne ich alle Fenster und fahre dann an das Ende der ganz linken Schlange. Ein Mitarbeiter der Autovermietung steht schon bereit. Dann fällt mir auf was ich noch alles in diesem Auto habe! Ein Ladegerät, diverse Batterien, Waschmitteln, Getränke, Kekse, Cracker, davon könnte man glatt noch einen Tag leben, schlechtes Timing!

Während der Mitarbeiter das Auto von vorn bis hintern intensiv nach Schäden absucht, packe ich alles was ich noch finde in den Koffer. Als ich ihn aus dem Auto wuchte ist er so schwer, dass ich bezweifle, dass das „nur“ 23 Kilogramm sein sollen. Mal sehen ob ich einen Zuschlag zahlen muss! Nachdem am Auto keine offensichtlichen Schäden festgestellt wurde bekomme ich meine Quittung und kann gehen.

Vor dem Car-Rental-Center nehme ich diesmal den LINKEN Bus zum TERMINAL 2 – besser ist das – 2009 bin ich versehentlich in den Bus zum Terminal 1 eingestiegen. Dort starten nur die Inlandsflüge und ich musste mit zwei Koffern, Rucksack und Notebook quer über den halben Flughafen laufen. Das sollte man sich ersparen!

Der Bus ist schon da und wir sind nur zu dritt. Der Bussfahrer wartet eine Weile und dann fahren wir auch schon los. Es rüttelt wie die Hölle, diese Straße sollte man mal reparieren. Mit dem Telefon mache ich ein kleines Video und bis sehr gespannt ob einem später beim Anschauen übel wird oder nicht.

Die Fahrt zum Terminal dauert etwa 6 Minuten, als ich das Terminal betrete ist direkt vor mir der Schalter meiner Fluggesellschaft Condor. Der Check-In hat schon begonnen. Ich bin froh, dass es erst kurz vor 1h ist. Es ist noch viel Zeit. Bei der Sicherheitskontrolle gibt es inzwischen einige Ganzkörper-Scanner. Aber nicht überall! ich stelle mich an er Schlange an, die vor dem guten alten „Türrahmen“ ist. Nach den Schilderungen von Sandra bin ich da jetzt vorsichtig! Meinen Laptop packe ich ganz allein in eine einzelne Schale. Die Schuhe und alles andere in zwei weitere Schalen. Dann werde ich gefragt ob in diesem Rucksack Kameras sind. „Yes, two cameras!“ „Digital?“ „Yes!“ „Ok!“ Nun verstehe ich warum gefragt wurde! Ich hole die transparente Tüte mit meinen Filmdosen heraus und erkläre, dass meine F80 im Koffer ist und frage ob sie vielleicht diese paar Filme manuell kontrollieren können. „What’s the speed?“ „ISO 100!“ „Ok, come on, these machines  are approved until 800!!“… Mit mulmigem Gefühl lasse ich meine Filme durchleuchten, mal sehen ob es ihnen schadet oder nicht…

Als ich am Gate 2 angekommen bin ist es kurz nach 1h. Ich habe noch gut 90 Minuten bis zum Boarding und das offene WLAN am Airport für diesen kleinen Artikel nutzen – auch ganz nett :-)

Ok, da war die Durchsage, das Kinder unter 5 Jahren und die First-Class-Passagiere zuerst einsteigen dürfen. Danach wird der Flieger von hinten nach vorn gefüllt. Ich steige also fast ganz zuletzt ein, weil ich in der ersten Reihe der gehobenen Holzklasse sitze…

Update am Montag um 12:15 (am):
Der Flug war lang, anstrengend und ein wenig holprig aber ich bin nun schon fast zu Hause. Noch bis Freitag Geld verdienen und dann wird endgültig der Koffer angepackt. Aber nicht für lange Zeit, am nächsten Montag bin ich dann schon wieder unterwegs und ein Jahr älter werde ich dann auch schon wieder sein. Auch das ist Gleichberechtigung für alle Menschen :-)

Ok, jetzt duschen, umziehen und dann mal schauen ob sie mich im Büro noch wiedererkennen…