Heimweh nach der Schweiz
Ich kann mich noch gut erinnern wie ich im Dezember 1999 in meine Wohnung eingezogen bin. Wochenlang habe ich Kartons ausgepackt, war im Baumarkt, bei IKEA, wieder Kartons, Bohrmaschine, Akku-Schrauber, Pinsel, Säge, Baumarkt, IKEA – was für ein krasser Monat. In der Woche vor Weihnachten wurde dann die Küche geliefert. Als alles (fast) fertig war, hatte ich noch ein 60er Tür übrig. Hm, neben der Spüle war noch ein riesiges Loch, ich hatte vergessen die Spülmaschine zu bestellen. Deshalb war das so preiswert!! Aber Expert Bielinsky konnte helfen, an Heiligabend kam die Spülmaschine. Am ersten Weihnachtstag dann der Einbau des Kühlschranks, war das ein Krampf. Einige Woche später war längst nicht alles fertig und dann geht an einem Mittwoch abends um 20h das Telefon. Am anderen Ende Kollegin Sylvia aus der Schweiz. Sie braucht am Freitag „Support bei einem Meeting mit Oracle“ – im Worldtrade Center in Zürich – ok…
Am Donnerstag bekomme ich spät abends noch eine E-Mail mit einem fast 150 Seiten starken Angebot. Ab in den Laserdrucker und dann endlich nach Hause. Am Freitag dann zum Köln-Bonner Flughafen. Der Flug dauer etwa 90 Minuten und ich habe endlich Zeit das Angebot zu lesen. Auf einer der letzten Seiten stehen dann Namen von Mitarbeitern, ihre Tagessätze und ihre Verfügbarkeit. Hinter meinem Namen steht ein hoher Tagessatz und bei der Verfügbarkeit steht: 100% Hui, ich bin der EINZIGE angebotene Berater mit einer Verfügbarkeit von 100%!! Langsam wird mir klar, dass ich wohl zu einem neuen Projekt anreise. Das Meeting mit Oracle ist dann schnell abgehandelt und ich bin von der Schweizer Geschäftsstelle sehr angetan. Während ich im großen Besprechungszimmer sitze, öffnet sich die Türe, jemand kommt herein und macht eine Geste wie ein Fußballtrainer nach dem 7:6 im Elfmeter-Schießen: „Ja, wir haben das Projekt!“ Dann ist er schon wieder weg, ich habe gerade den Jürg kennen gelernt, der Chef der Schweizer Niederlassung. Ok, hier ist irgendwie alles anders.
Am Abend geht es heim und am Montag bin ich dann schon wieder dort. Mit einem Mietwagen geht es abends nach Luzern zur SUVA. Ich bin das erste Mal in meinem Leben am Vierwaldstädter See. Was für ein Panorama und was für eine großartige Stadt. Vielleicht die schönste Stadt der Schweiz und hier werde ich eine Weile arbeiten. Dass dieses Projekt dann 1,5 Jahre dauern wird und dass noch viele Monate bei der SUVA verbringen werde, ist mir an diesem Tag noch nicht bewußt!
Nach einigen Wochen in Luzern wird dann ein Projektbüro in Cham bezogen. Nun wohne ich in Bonn, arbeite in einem Projekt für die Schweizer Kollegen in Zürich, für einen Kunden in Luzern in einem Büro im Kanton Zug. Ok…
Wohnen tue ich von Anfang an im Hotel zum Rebstock in Luzern. Ein grandioses Hotel und die Menschen dort wachsen mir schnell an Herz. Die Chefin Frau Moser ist einfach nur großartig. Eine ältere Dame die mit Pablo Picasso bekannt war. Sie ist cool und trägt jeden Tag rote Schuhe. Alle Zimmer sind individuell eingerichtet, hier hat vor einigen Jahren ein damals noch wenig bekannter Designer mit Namen Philippe Starck geholfen. Eines Tages sitze ich nach einem Meeting auf dem Beifahrersitz von Jürg’s Audi S6. Auf der Autobahn sind 120 km/h erlaubt und Jürg hält sich auch daran. Doch hin und wieder läßt er den Audi auf 100 km/h zurückfallen, um dann mit einem Kick-Down auf 140 zu beschleunigen und den gewaltigen Sound zu genießen. Mich presst es dabei in die Polster und es entwickelt sich Achtung vor diesem Fahrzeug. Als ich ihn bitte mich bei SIXT am Flughafen abzusetzen, kommt das Gespräch darauf, was ein Golf bei SIXT als Mietwagen pro Monat kostet. „Aber das können wir doch billiger haben!“ Er greift zum Telefon und ruft seinen Spezi Mauro an. Sie tauschen ein paar Floskeln aus und dann fragt er mich „Willst an Audi oder an Jaguar?“ „Natürlich einen Jaguar!“ „Ok, er nimmt den Jaguar!“ Ich denke noch „Hey, der verarscht Dich jetzt aber ganz köstlich!“ Als ich eine Stunde später bei Mauro aus dem Taxi steige, steht da tatsächlich ein Jaguar! Ein dunkelblauer Jaguar XJ – Daimler Double Six. Dann die Probefahrt gemeinsam mit Mauro. „Ja gib halt mal Gas! Ja, jetzt einen Kick-Down!“ Die zwölf Zylinder schöpfen aus 6 Litern Hubraum ganze 300 PS, was für ein Gerät!
Während der nächsten Monate sieht mein Tagesablauf immer wieder gleich aus. Montags früh aufstehen, mit dem Taxi zum Köln-Bonner Flughafen fahren, mit Lufthansa, Swiss-Air oder Cross-Air nach Zurück fliegen, mit dem Taxi zum World-Trade-Center, in der Tiefgarage in meinen Jaguar umsteigen und nach Luzern fahren. Freitags dann alles in umgekehrter Reihenfolge! Wie cool! Mit Glück bekomme ich immer mal das Zimmer 164. Es ist im Rebstock ganz oben unter dem Dach und hat eine kleine Dachterrasse mit Blick auf den Vierwaldstädter See. Was für ein Projekt, was für ein Land!
Nachdem das Projektbüro in Cham am Zuger See eingerichtet ist, geht es morgens und abends mit dem Jaguar am See entlang. Nach und nach kommen weitere Kollegen ins Projekt und wir alle haben trotz der vielen Arbeit eine Menge Spaß. Abends gibt es im Restaurant Lamm Entrecôte mit Wellen-Pommes-Frites. Dazu ein Kloster-Bier und als Nachtisch ein Stück Schokoladenkuchen mit Rahm. Was für ein Leben! Nach vier Monaten passt keiner meiner Anzüge mehr und erstmals zeigt über 100 Kilogramm. Hui…
Am Pfingst-Montag bringe ich dann meine rote BMW R80-RT nach Luzern. Nun brechen andere Zeiten an und das Körpergewicht geht auch wieder zurück. Die Kollegen lasse ich allein mit dem Jaguar nach Cham fahren, ich bin ja nicht ihr Chauffeur. Während sie sich am 12-Zylinder-Sound erfreuen genieße ich Tag für Tag den überirdischen Frieden auf meiner einsamen Fahrt zum Büro. Nach der Arbeit geht es durch die Berge, rund um den See, viele Wochenenden verbringe ich in der Schweiz. Meine Freundin Nina kommt mich immer mal wieder besuchen und wir fahren über den Klausenpass, Sustenpass, Pragelpass, Grimsel, Furka und und und… Es gibt Barbeque-Fahrten mit dem Schaufelraddampfer und abendliche Spaziergänge zum IMAX-Kino im Verkehrshaus der Schweiz. Ich liebe dieses Land!
Im Winter sehe ich dann früh morgens ein Alpenglühen und kurz danach ist schon wieder Karneval. Die Zeit vergeht im Flug.
Daheim in meiner Wohnung herrscht während dessen totaler Stillstand. Es dauert noch Jahre bis alle Umzugskartons aus der Ecke im Wohnzimmer verschwunden sind. Als das Projekt dann beendet ist und ich meine rote BMW wieder heim bringe, keimt Wehmut auf. Doch ein paar Jahre später gibt es wieder ein Projekt in der Schweiz. Diesmal lasse ich die rote BMW daheim und fahre statt dessen mit dem roten Peugeot 406 Coupé nach Luzern. Der Peugeot spult fahrt Fahrt um Fahrt ab. Oft geht es mitten in der Nacht auf die Autobahn, zum Sonnenaufgang bin ich am Vierwaldstädter See, um 8h im Büro. Der Peugeot fährt und fährt, über 100.000 Kilometer kommen so zusammen. Je Kilometer gibt es 30 Cent Spritgeld. Damit ist das Auto schnell komplett bezahlt – alles im „Dienste des Herren“ – wie cool…
Viele Jahre später bin ich nun ein großer Fan der Schweiz. Ich könnte dort immer wieder dort hin fahren, denn es ist einfach wunderschön. Während des ersten Projektes war die „Matrix“ in aller Munde. Wir haben oft Scherze darüber gemacht, dass wir sicherlich auch innerhalb einer Matrix sein müssen, denn es ist einfach alles zu schön und zu perfekt um wirklich wahr zu sein. Aber es ist wahr!
Warum schreibe ich eigentlich all das hier? Na, weil ich eben bei YouTube über dieses geniale kleine GoPro-Video gestolpert bin. Meine „zweite Heimat“ sieht man hier mal aus der schönsten aller Perspektiven, aus der Vogel-Perspektive!
Enjoy it…
Hier habe ich noch einige Fotos die ich damals in der Schweiz gemacht habe. Aller Fotos sind mit einer Nikon F4s auf Fuji Velvia 50 oder Kodak Extra-Colour 100 gemacht. Gescannt habe ich die Bilder mit einem Nikon Coolscan ED. Wer die Bilder anklickt bekommt sie in der 1000er Auflösung zu sehen.
Ein paar Jahre später habe ich dann viel mit der Nikon D2x und der Nikon D300 fotografiert.
Aber auch meine Nikon F5 wurde dort viel benutzt…
Zuletzt war ich mit einer Mamiya 645 Pro und einigen Rollen Fuji Velvia 50 in der Schweiz…
Was für ein traumhaftes kleines Land…
Die Nikon D5100 ist da…
Als ich vor einigen Wochen sehr früh morgens mit dem Motorrad nach Mainz gefahren bin war es wirklich kalt. Unterwegs habe ich noch gedacht „Na, ob das mal gut geht?“. Es ging nicht gut, am nächsten Tag stellte sich schon ein Hustenreiz ein. Seit Wochen huste ich nun wie wild in der Gegend herum und bin ziemlich kurzatmig. Ein paar Tage auf Teneriffa wären jetzt gut, dann wäre alle schnell vergesse, aber es sind noch etwa 120 Tage bis ich meine Lieblingsinsel wieder sehe. Irgendwas muss also geschehen!
Am Freitag schaue ich kurz nach dem Aufstehen mal bei Google nach welche Lungenfachärzte es in Bonn gibt. Ich werde gleich fündig. Vor gut 10 Jahren war ich das letzte Mal beim Lungenfacharzt. Dieser Dr. Rost war damals schon recht alt und wie ich es fast gedacht habe, praktiziert er nicht mehr. Aber es gibt einen Nachfolger an gleicher Stelle, prima! Ab ins Auto und los. Während ich mich über die B9 vorarbeite läuft im Radio meine derzeitige Lieblings-CD von Joe Satriani. Ich lege aus Spaß mal mein HTC Desire HD auf den Beifahrersitz und nehme die Musik samt alle Straßengeräusche auf. Vielleicht kann ich damit ja später eines meiner bei YouTube gesperrten „Fahrvideos“ ganz stilecht neu vertonen, mal sehen.
Beim Arzt heißt es dann, dass es heute nicht mehr klappt. Ich verabschiede mich und sage den beiden wirklich netten Ladies am Empfang, dass ich mir dann wohl einen anderen Arzt suchen muss der einen Privatpatienten auch ohne einen Vorlauf von mehreren Wochen untersuchen kann. „Halt warten Sie doch kurz, wo sind sie denn privat versichert?“ – Na, geht doch… Ich kann ein wenig in der GEO stöbern und bekomme dann meine Audienz. Der Doc läßt sich kurz die Krankengeschichte erzählen, horcht die Lunge ab und schickt mich zum Lungenfunktionstest. Kurz drauf gibt es eine Nachbesprechung, eine Rezept und schon bin ich fertig. In der Apotheke dann wieder das übliche Spiel. „Ich hätte gern was von dem ich denke, dass sie das nicht haben, haben sie das?“ „Hä?“ Haben sie natürlich nicht! Aber der Bote kann es um 18h vorbeibringen, was für ein toller Service!
Wieder am Auto hole ich die kleine Nikon P7000 aus dem Kofferraum. Eigentlich habe sie vor einer Weile via amazon.de gekauft. Während der letzten USA-Reise hat sich dann wohl ein wenig Staub in den Verschlußmechanismus des Objektivs eingeschlichen. Die Lamellen welche die Frontlinse schützen öffnen sich nicht mehr vollständig. Bei Weitwinkelaufnahmen gibt es am oben links und unten rechts einen dunklen Schatten. Im Internet habe ich gelesen, dass das eigentlich ein Konstruktionsfehler ist, dass Nikon meist das gesamte Objektiv austauscht und dass die Probleme meist nach einigen Monaten wieder auftreten. Man muss diesen Verschluß wirklich behandeln wie ein rohes Ei!
Dass ich diese Kamera NICHT beim Fotohändler meines Vertrauens gekauft habe ist kein Problem. Der Chef schreibt mir einfach eine neue Rechnung. „Wann haben wir die Kamera gekauft? Am 2. Mai, oder? Ich habe am 1. Mai Geburtstag, dann ist der 2. Mai ein guter Tag!“ Ein witziger Laden ist das! Dann wird meine F3-HP heraus gekramt. Sie war zur Reparatur, aber der Monteur hat gar nicht verstanden was er reparieren sollte. Vor etwa einem Jahr ist ihm der kleine Knopf für den Belichtungsspeicher abhanden gekommen. Er hat die Kamera dann viele Monate in seiner Werkstatt gehabt und schließlich einen kleinen dunklen Metallknopf . Das sieht zunächst gut aus, aber nun ist der Knopf für den Belichtungsspeicher ständig gedrückt. Somit funktioniert der Belichtungsmesser nicht und die Kamera ist nicht wirklich brauchbar. Der Chef hat nach dem nun über ein Jahr anwährenden hin und her auch die Nase voll. Er meldet sich wenn mal eine F3 rein kommt und dann wird einfach der Korpus ausgetauscht. Das ist doch ein Wort!
Da fällt mir ein goldener Karton ins Auge, das Nikon AF-S VR 55-300 steht im Regal und gleich daneben eine Nikon D5100. Das wäre genau das was bei meiner Freundin Sandra für wirklich große Augen sorgen würde. Mit ihrer D3000 ist sie ja ganz glücklich aber sie hätte auch gern ein Teleobjektiv und die Möglichkeit kleine Filme aufzeichnen zu können. Ok, wir kungeln eine Runde und als sein Schmerz auf dem Höhepunkt ist, gebe ich ihm den Zuschlag. Mit zwei Kameras und einem Objektiv geht es wieder heim. Es läuft wieder Joe Satriani und das Handy zeichnet wieder alles auf. Ich bin wirklich gespannt wie sich das anhören wird!
Daheim ist die Küche schön aufgeräumt. Warum die heißen Kameras nicht auf dem Kochfeld vor der Rückwand aus Aluminium präsentieren? Die D7000 steht noch vom letzten Video bereit, der Akku hat noch Strom, auf der Speicherkarte ist noch Platz. Nach ein paar Minuten ist das Video fertig. Nun versuche ich es mal unter Windows 7 mit Magix Video Deluxe 17 zu schneiden. Das klappt recht gut. iMovie auf dem Mac ist zwar viel einfacher zu bedienen, aber die Magix Software ist „erwachsener“ und hat einfach mehr Möglichkeiten. Aber es fehlen auch die schönen Vorlagen für die Titel und die vielen witzigen iLive Musikclips vermisse ich auch. Ja, so ist das im Leben, man kann nicht alles haben! Dafür habe ich im Vergleich zum Mac auf meinem Windows 7 Notebook fast die doppelte Auflösung, das ist gerade beim Videoschnitt wirklich hilfreich.
Und hier ist es nun, mein neues Unboxing:
Hier habe ich noch einen kleinen ersten Video-Test in voller HD-Auflösung. Beim Anschauen des Videos fällt sofort auf, dass man für saubere Kamera-Schwenks einen anderen Stativkopf benötigt. Auch ist es eine echte Herausforderung während der Aufzeichnung manuell zu zoomen. Das wackelt einfach wie die Hölle, trotz VR und Stativ. Hier fährt man in der Regel besser, wenn man darauf verzichtet und nach einem Schnitt mit einer anderen Einstellung fortfährt. Alles in allem bin ich aber auf den ersten Blick von Kamera und Objektiv ziemlich begeistert. Wer eine wirklich kleine leichte Ausrüstung sucht, die tolle Bildergebnisse liefert, wird mit der D5100 eine Menge Spaß haben.
Nikon History – Teil 2
Vor etwa 14 Tagen habe ich euch meinen ersten Teil von „Nikon History“ vorgestellt. Heute soll es um die Nikon F3 gehen.
Ich kann mich noch ganz gut daran erinnern, wie ich im Jahr 2002 meinen ersten kurzen Projekteinsatz in Mainz hatte. Damals war ich noch als Berater bei der Hamburger Unternehmensberatung Mummert + Partner angestellt. Das beste Hotel der Welt, das Quartier 65 hatte damals gerade neu eröffnet und war natürlich prompt ausgebucht. Ich habe dann ein Zimmer in einer ziemlichen Absteige gegenüber des Mainzer Bahnhofs bekommen. Da ich in Mainz noch absolut niemanden kannte, bin ich abends ein wenig spazieren gegangen und habe dabei das Ladenlokal von Foto Oehling in der Nähe des Schillerplatzes entdeckt. Zu dieser Zeit gab es gerade die ersten digitalen Spiegelreflex-Kameras und viele begeisterte Amateure mit prall gefüllten Portemonnaies haben ihre „analoge“ Fotoausrüstung bei Foto Oehling in Zahlung gegeben. Dementsprechend war das Schaufenster mit den gebrauchten Fotogeräten mehr als prall gefüllt. Heute ist davon nur noch ein Bruchteil übrig. Da hat scheinbar ein Generationenwechsel stattgefunden. Alle Leute die schon immer von einer analogen Profikamera geträumt haben, konnten sie sich nun leisten und so haben diese vielen schönen Dinge dann die „Bevölkerungsschicht“ gewechselt. All die schönen Mittelformatkameras, Hasselblads, Canons, Nikons und was auch immer scheinen nun ein ruhiges Dasein in den Vitrinen der Sammler dieser Welt zu fristen.
Sehr gut erinnere ich mich daran, wie mir damals eine Nikon F4s und ein krass großes Nikon Teleobjektiv ins Auge gestochen sind. Während ich mir sicher länger als eine Stunde die Nase am Schaufenster platt gedrückt habe, stand plötzlich ein anderer Fotofan neben mir. Ich habe ihn erst gar nicht registriert, aber schließlich sind wir doch ins Gespräch gekommen. Ich habe ihm von der F4 aus dem Schaufenster vorgeschwärmt und er hat mir damals gesagt, dass er von der F4 nichts halten würde. Es gäbe zu viele Exemplare die Probleme mit der Mechanik innerhalb des Spiegelkastens hätten und bei denen die Blende der Objektive nicht korrekt gesteuert würde. Ich habe damals erfahren, dass eine Nikon F4 eine Seriennummer haben sollte, die mit 24 beginnt. Bei diesen und späteren Modellen sei die Schwachstelle behoben.
Dann begann er mit von den Vorzügen der F3 vorzuschwärmen. Er sei Mitglied eines Mainzer Fotoclubs und würde seit langem eine F3 benutzen und das sei einfach die beste Nikon die jemals gebaut worden sei. Nun ja, auch heutiger Sicht würde ich das nicht unterschreiben, aber damals wurde mir klar. Wenn es irgendwann eine F4 geben würde, dann müsste es auch irgendwann eine F3 geben. Unser Gesrpäch wurde dann jäh von seiner Frau beendet. Die Schuhgeschäfte hatten mittlerweile ihre Pforten geschlossen und sie wollte heim.
Das alles ist inzwischen rund 10 Jahre her und ich habe in der Zwischenzeit fast ein kleines Museum mit alten Nikons angehäuft. Jede einzelne Kamera ist mir ans Herz gewachsen, alle haben ihre Stärken und Schwächen und für mich ist jede Nikon etwas besonderes. Irgendwann kamen dann noch eine Praktica Super TL2 und eine Minolta XD5 dazu. Das waren meine allerersten Kameras. Die Praktica habe ich irgendwann verschenkt und meine XD-5 ist mir bei einem Wohnungseinbruch gestohlen worden. Irgendwie wollte ich sie zurück haben, auch wenn ich sie noch nie benutzt habe. So ist das eben wenn man an „Kollektivitis“ leidet :-)
Der Wahn ging so weit, dass ich im Jahr 2006 ganze 5 Exemplare der Nikon F4 hatte. Meiner damaligen Freundin konnte ich deren Nutzen irgendwann nicht mehr vermitteln und so musste ich einiges via eBay wieder verkaufen. Aber eine F4, eine F4s und eine F4e sind mir geblieben – Gott sei Dank!!!
Hier möchte ich euch heute nun eine Nikon F3 vorstellen. Die Seriennummer ist leider nicht mehr zu erkennen und so kann ich nicht sagen wie alt sie wirklich ist. Aber sie funktioniert noch immer so perfekt wie am ersten Tag. Am Wochenende habe ich mit der Nikon D7000 dieses kleine Video aufgenommen und es gestern mitten in der Nacht mit iMovie auf meinem MacBook zusammen geschnitten. An mehreren Stellen habe ich mich ziemlich verhaspelt und Dinge wie „Blendenzeit“ gesagt. Auch wenn mir das ein wenig peinlich ist, so habe ich es doch nicht herausgeschnitten. Da mich seit längerer Zeit ein heftiger Reizhusten plagt, musste ich mich an einigen Stellen wiederholen. Die Husterei klang fast nach kleinen Explosionen. Das habe ich dann alles weggeschnitten, also nicht wundern wenn es zwischen durch ein wenig „ruckt“.
Das Video ist trotzdem fast eine Stunde lang. Ich kann über diese schönen alten Kameras einfach wirklich viel erzählen. Der Upload der fast 1,8GB großen Videodatei hat mehr als einen halben Tag gedauert. Wer mag und kann, sollte es sich in 720p anschauen, damit sich die Mühe auch gelohnt hat :-)
Beim „Intro“ habe ich mal ein Nikon AF-D 1.4/85mm benutzt und die D7000 auf Blende 5,6 und ISO 320 eingestellt. Die damit bereits bei 720p erzielte Bildqualität finde ich schon ganz beachtlich. Und die D7000 könnte noch viel mehr!! Schade nur, dass YouTube das schöne Video erneut komprimiert. Aber ich hoffe, dass es dennoch gut aussieht und es euch beim Anschauen nicht langweilig wird :-)
Über Wünsche und Anregungen für künftige „Nikon Specials“ würde ich mich sehr freuen.
OS-X Lion unter Windows 7
Vor ein paar Tagen habe ich Euch vorgestellt wie ich mein bereits im Jahr 2007 gekauftes DELL Inspiron 9400 Notebook ein wenig aufgemöbelt und mit Windows 7 in der 64-Bit Version ausgestattet habe. Ein paar Tage später läuft es immer noch wirklich gut. Die SSD und der zusätzliche Speicher haben das Ding ganz schön auf Trab gebracht.
Gestern habe ich dann bei YouTube durch Zufall ein Video gefunden in dem jemand gezeigt hat, wie er unter Windows 7 eine virtuelle Maschine mit dem brandneuen Apple OS-X Lion zum Fliegen bekommt. Das wollte ich auch mal ausprobieren. Also schnell das MacBook zuklappen und das renovierte Windows 7 Notebook starten. Unter dem im Video geposteten Link gibt es dann eine ZIP-Datei die etwa 6 GB groß ist. Der Download über mein DSL mit 6 MBit/s hat also mehrere Stunden gedauert. Aber dann war das Ding da!
Also via 7-Zip auspacken – klappt nicht – zu wenig Festplattenplatz! Ok, dann schauen wir mal… Im Arbeitszimmer kommt noch eine externe 1TB Platte mit USB und ESATA Anschlüssen zu Vorschein. Die habe ich vor einer Weile mal gekauft um im Büro in Mainz für eine Laptop-Umstellung ein Backup machen zu können. Seit dieser Zeit lag sie ungenutzt in meinem Arbeitszimmer herum. Schnell diese Platte formatieren und schon klappt es mit dem Auspacken der ZIP-Datei.
Anschließend wird die VMWare Workstation Software installiert. Danach ist ein Neustart fällig. Als nächstes braucht man einen Patch, damit eine virtuelle Maschine mit OS-X akzeptiert wird, die eigentlich nicht auf dem Speiseplan steht. Danach wird die virtuelle Maschine wieder auf die neue SSD des getunten Notebooks kopiert und kann sogar sofort gestartet werden. Es ist ein englisches OS-X Lion. Alles sieht aus wie auf meinem kleinen MacBook. Die Performance ist etwas schlechter und es steht weniger Speicherplatz zur Verfügung. Aber das ist ok. Will ich mit Photoshop arbeiten kann ich das auch unter Windows 7 erledigen. Unter Windows 7 funktioniert meine Logitech Quickcam 9000 auch ganz vorzüglich, ich kann damit also ganz wunderbar Skypen und kleine Videos für meinen BLOG aufzeichnen.
Dann kommt die Nagelprobe, wird die Apple Entwicklungsumgebung XCode in der virtuellen Maschine laufen? Ich starte also mal den eingebauten App-Store und siehe da, nachdem ich mich angemeldet habe kann ich XCode kostenlos herunterladen und installieren. Der Download hat wiederum etwa 4 GB, die Installation kann ich erst kurz vor Mitternacht ausführen. Aber es klappt alles prima. Das erste kleine Testprojekt lässt sich auf Anhieb kompilieren und der iPAD Simulator startet sogar in der „nativen“ Auflösung. Das funktioniert, weil dieses schöne alte DELL Notebook ein geniales Display mit 1920 x 1200 Pixeln hat!! Das ist also mehr als FULL HD! Das iPad hat wenn es aufrecht steht eine Auflösung von 1024 Pixeln, ich bin also mit den horizontalen 1200 Pixeln des Notebook auf der sicheren Seite.
Nachdem Pages und einige weitere Programm via App-Store auch in der virtuellen Maschine installiert sind fahre ich sie herunter und kopiere die Files wieder auf die externe Festplatte. Damit geht es rüber ins Arbeitszimmer. Dort steht ein DELL 3.0 GHZ Quad-Core mit einem 30″ Display. Dieses riesige Ding hat 2560 x 1600 Pixel Auflösung, ob die virtuelle Maschine auch damit laufen wird? Also schnell VMWare Workstation installieren, Patch einspielen, neu starten und siehe da, es klappt. Nun macht die Arbeit mit XCode so richtig Spaß. Anders als auf dem kleinen MacBook habe ich nun ein riesiges Display. Alles ist gleichzeitig zu sehen und ich muss beim Programmieren nicht zwischen den Fenstern wechseln, das ist schon cool. Mit dem schnellen Quadcore läuft dann auch die virtuelle Maschine ganz flüssig. Safari spielt problemlos YouTube Videos ab ohne dass sie ruckeln oder stehen bleiben. Das Verschieben der Fenster ist ein klein wenig langsamer als auf dem „richtigen“ Mac, hier merkt man dann doch, dass es kein „richtiger“ Mac ist, aber man kann damit leben.
Wie cool wäre es, wenn jetzt noch das Apple Magic Trackpad funktionieren würde das hier seit fast einem Jahr im Schrank liegt? Also schnell zwei frische AA-Batterien hinein und los. Das Trackpad wird natürlich in der virtuellen OS-X Welt nicht erkannt. Warum nur? Vielleicht muss ich unter Windows 7 die Treiber installieren? Ich krame mal in meinem BLOG, da habe ich beschrieben wie es geht. Eine Stunde später sind zwar die Treiber installiert, das Trackpad wird unter Windows 7 erkannt, aber es funktioniert nicht. Das ist ärgerlich, aber ich versuche mich jetzt mal wieder an der virtuellen Maschine. Auch da wird es nicht erkannt. Es gibt auch gar kein Blue Tooth, was ist los?
Dann kommt mir die Erleuchtung, ich muss in den VMWare Einstellungen dafür sorgen, dass die virtuelle Maschine direkten Zugriff auf die Blue Tooth Komponenten erhält. Ein paar Klicks später wird das Trackpad dann erkannt, wie cool! Schnell zurück mit dem Magic Trackpad an das DELL Notebook – auch hier klappt es nach ein paar Minuten. Die Treiber für Windows sind gar nicht notwendig, super!
Hier noch zwei Screen Shots die ich eben auf dem Notebook gemacht habe. Sie sind 1920 x 1200 Pixel groß, also einfach anklicken um sie in der Originalgröße zu sehen.
Und so sieht es aus, wenn man ein paar Anwendungen gestartet hat und auf dem Magic Trackpad mit vier Fingern nach oben streicht.
Erste Gehversuche mit OS-X Lion
Bevor es am Mittwoch mit den Kollegen in die Sushi-Bar am Mainzer Südbahnhof geht, stoße ich auch meinem Mac-Mini und meinem Mac-Book noch den Download für das neue OS-X Lion am. Als ich um 23h nach einigen Nigiris, Takamis und Mojitos wieder in meinem Appartement bin, ist der Download immer noch nicht abgeschlossen. Kurz bevor es ins Bett geht sind dann beide Mac’s so weit, dass sie das OS-X Lion installieren können. Die Prozedur ist ganz einfach, aber sie dauert dann doch eine Weile. Das Mac-Book kommt zuletzt an die Reihe und so so schlafe ich über der Prozedur einfach ein…
Am nächsten Morgen ist das Mac-Book im Standby, aber es läßt sich aufwecken. Der Mac-Mini meldet bereits OS-X 10.7 als neue Betriebssystemversion. Auf dem Mac-Book ist es noch 10.6.8 – also nix mit Lion!! Ist das was schief gegangen?? Ich starte es mal neu, vielleicht klappt es ja dann. Aber nichts ist nach dem Neustart anders, von OS-X Lion ist nichts zu sehen. Ich starte mal den App-Store, aber es wird angezeigt, dass das OS-X Lion installiert wäre. Hm, nur wo ist es denn??
Nach ein paar Minuten fällt mir dann ein neues Icon in der Docking-Leiste auf. Aha, so kann ich die Installation starten, alles gar kein Problem wenn man weiß wie! Die Prozedur dauert auch hier etwa 30 Minuten. Zu lange, denn ich will zur Arbeit. Also muss das Notebook mit ins Auto. Als ich am frühen Abend mit der Arbeit fertig bin und heim nach Bonn fahren möchte, ist dann auch das neue OS-X Lion auf dem Mac-Book installiert. Prima! Mit laufender GoPro Kamera geht es über die A61 nach Bonn. Die Fahrt ist überaus ätzend, es ist viel los, überall sind Baustellen und ich verfluche die Heimfahrt. Aber ich sitze im Trockenen und kann Musik hören, auf dem Moped wäre es jetzt wirklich fies!!
Daheim angekommen will ich mir das aufgezeichnete Video-Material auf dem Mac-Book anschauen. Die kleine GoPro Kamera hat nur im 720P Modus gefilmt und innerhalb von zwei Stunden trotzdem knapp 7GB aufgezeichnet. Der Import in iMovie soll etwa zwei Stunden dauern, was für ein Wahnsinn. Während der Import läuft versuche ich die neuen Features zu erkunden. Aber der Mac ist fast tot, iMovie schluckt alle Ressourcen. Ich öffne mal die Aktivitätsanzeige um wie unter Windows die Prozesspriorität von iMovie ein wenig zu reduzieren. Aber das geht damit überhaupt nicht. Ich muss googeln, dann die Lösung, man muss dafür voll im ernst ein paar Unix-Befehle im Unix-Terminal eintippen (sudo, renice, blä blä blä). Ich bin vom fortschrittlichsten Betriebssystem der Welt wirklich schwer beeindruckt… Das ging sogar schon unter Windows NT 3.1 :-(
Egal, ich lassen den Mac vor sich hin ackern. Dann fällt mir auf, dass Spotlight meine externe fast volle 1,5 TB Festplatt indiziert. Ja sind die denn komplett wahnsinnig? Kurz googeln, dann ist klar wie man auch das abschaltet. Im neuen supertoll überarbeiteten Finder suche ich das Symbol für die interne Festplatte, es ist weg! Ein wenig Probieren und dann kann ich es bei den Favoriten wieder hinzufügen. Au Backe…
Die Navigation via Trackpad wurde überarbeitet. Nun funktioniert innerhalb des Finders das Zurückspringen zum übergeordneten Ordner über die drei-finger-nach-links Wisch-Geste nicht mehr. Bei Safari klappt es, hier kann ich zwischen mehreren aufgerufenen Webseiten chronologisch mit der Wisch-Geste hin und her navigieren. Im Finder geht das nicht mehr, wie blöd ist das denn?
Irgendwie kommt mir der ganz Mac nun auch langsamer vor. Vielleicht ist es Einbildung, aber ich habe ähnliches schon unter den ersten Kommentaren zum neuen OS-X Lion gelesen.
Aber dann finde ich ein schön gemachtes Video, das die neuen Gesten erklärt. Super gemacht ist das, sehr sparsam, sehr schick, nur fehlt mir eine der am meisten benutzten Gesten im Finder. Soll das der Fortschritt sein?
Nikon Showtime
Das Wochenende ist schon wieder vorbei und die ersten Gehversuche mit einem 3D Video waren frustrierend. Daher gibt es meine kleine Nikon Show nun im 2D Format. Mal schauen wie der nächste Versuch wird :-)
Nikon History – Teil 1
Es ist Sonntagabend und ich würde gern mit dem Motorrad zur Arbeit nach Mainz fahren, aber es ist drückend schwül und gerade eben hat leichter Nieselregen eingesetzt. Das bringt keine Abkühlung sondern macht alles nur noch unangenehmer. Da hilft also nur eines, den Ventilator eine Stufe höher schalten, die Fenster schließen und abwarten bis es besser wird…
Nur was macht man mit der unfreiwillig „gewonnenen“ Zeit? Eigentlich könnte ich mal ein kleines Video zum Thema „Nikon History“ machen. das geht mir schon eine ganze Weile im Kopf herum, heute könnte ich es mal angehen. Es ist nichts vorbereitet, die Akkus sind alle leer, die Speicherkarten voll, aber egal, irgendwie wird es schon gehen. Gut drei Stunden später sind dann etwa zwei Stunden Videomaterial auf der Speicherkarte. Ich habe angefangen mit der kleinen Nikon P7000 zu filmen, dann war nach 20 Minuten der Akku leer. Also bin ich auf die Nikon D7000 umgestiegen. Da ist auch nach ein paar Minuten der Akku leer. Aber ich habe einen Einsatz für den Batteriegriff in den sechs Mignonzellen passen. Es gibt auch noch ein paar Batterien die in recht gutem Zustand sind. Also rein damit und weiter geht’s…
Nach der kleinen Anmoderation versuche ich mich an der Vorstellung von Bedienung und Besonderheiten der Nikon F. Zwischendurch verspreche ich mich immer mal wieder, aber das kann man später herausschneiden. Es ist eben alles live und ungeschminkt. Beim Schneiden wird mir später auffallen, dass ich ständig „So“, „Ok“, „Ähm“ sage und versehentlich manches wiederhole was ich zuvor schon erzählt habe. Aber egal, ich bin kein Nachrichtensprecher und es geht ja auch darum authentische Infos zu einigen schönen alten Fotoapparten zu vermitteln.
Als ich fertig bin ist es schon fast Mitternacht. Schnell die Anziehsachen für die nächste Arbeitswoche in Mainz packen und dann noch den Tankrucksack auf die K1200 montieren. Er liegt seit Februar letzten Jahres in meiner Abstellkammer. Benutzt habe ich ihn noch nie, aber mein Kollege Hauke würde ich gern mal auf seiner K1200s ausprobieren. Als ich in der Tiefgarage bin, ist dann schon die Geisterstunde angebrochen. Während ich an den Halterungen für den Tankrucksack herum fummele höre ich ständig irgendwelche Geräusche. Ein wenig unheimlich ist das in der riesigen Tiefgarage schon. Was ist das nur, egal ich mache weiter. Die Geräusche hören aber nicht auf und mir kommen Bilder aus alten Vampir-Filmen in den Sinn. Was ist das bloß? Als es gar nicht mehr geht muss ich mal nachschauen oder besser nachhören was das ist. Und siehe da, es sind Vögel die sich in die Tiefgarage verirrt haben. Sie flattern durch die Gegend und machen einen ziemlichen Radau. Mitten in der Nacht klingt das schon ein wenig unheimlich.
Um 0h30 bin ich endlich im Bett, eigentlich ist es schon Montag! Der Wecker geht um 4h58, Sandra ruft zwei Minuten später an damit ich nicht wieder einschlafe. Unter der Dusche werde ich langsam wach und es geht um kurz vor 6h mit dem Motorrad auf nach Mainz. Meine kleine GoPro HD HERO 960 habe ich wieder montiert. Was sie wirklich filmen wird weiß ich nicht, sie hat ja auf der Rückseite kein Display. Kurz hinter Bad Godesberg ist der Ausblick auf das Siebengebirge wunderschön, also anhalten und ein paar Fotos machen! Das geht diesmal wirklich luxuriös, denn ich habe meine D7000 samt 16-85mm Objektiv in den Tankrucksack gepackt. Ein dickes Handtuch liegt noch darunter, damit sie nicht so viele schlimme Stöße abbekommt. Dieser Tankrucksack ist doch ganz praktisch :-)
Am Ortsausgang von Bad Breisig halte ich mal an um zu schauen, ob die kleine GoPro wirklich etwas aufzeichnet – tut sie natürlich nicht! Ich habe bei der Abfahrt übersehen, dass sie im Fotomodus war! So habe ich ein „Abfahrtsfoto“ aber leider auch nicht mehr. Egal, der Weg von Bonn bis Bad Breisig ist ohnehin nur wenig spektakulär. Den Rest der Fahrt läuft sie dann ohne zu Murren. Als ich in Mainz eintreffe habe ich etwa 6 Gigabyte Videomaterial im MP4 Format und einer „kleinen HD Auflösung“ von 720p aufgenommen. Der Import auf meinen Mainzer Mac dauert fast vier Stunden! Das Video zu schneiden wird noch viel länger dauern. Warum mache ich das eigentlich alles, es schaut sich eh fast niemand meine Videos an – oder doch? Ach egal, es macht Spaß und ohne das eine oder andere Experiment erfindet man(n) ja auch nichts neues!
Nach der Arbeit sind dann am Montagabend auch die Video-Schnipsel meines Videos „Nikon History Teil 1“ auf den Mac importiert. Um die chronologische Reihenfolge beizubehalten schneide ich also erst einmal mein Nikon-Video, der neue „Fahr-Film“ muss warten. Um 20h30 ist dann Kirmes angesagt! In Mainz Weisenau gibt es jedes Jahr eine nette kleine Stadtteil-Kirmes. Die Anwohner nennen die „Weisenauer Kerb“. Mopedkumpel Hermann ist auch da, es gibt Steak-Brötchen und Weißbier. Das Wetter ist großartig und später kommen noch ein paar Freunde dazu. Als ich um 23h30 wieder in meinem Appartement bin, ist das Nikon-Video noch eine Großbaustelle. Um 0h55 ist es dann soweit, dass ich es auf die Festplatte exportieren kann. Das dauert wieder rund drei Stunden, das Video hat tatsächlich eine krasse Laufzeit von 57 Minuten!!
Kurz konnte ich mich noch nie fassen – ich hoffe es wird Euch nicht langweilig :-)
Nach ein paar Stunden Schlaf ist die Videodatei dann auch fertig, sie ist satte 1.7 GB groß!! Das liegt an der geringen Kompression und der hohen Auflösung – schließlich soll es ja auch gut aussehen :-) Später fällt mir dann auf, dass wegen der „romatischen“ Beleuchtung die D7000 einen hohen ISO-Wert gewählt hat und die 720p doch ganz schön pixelig geworden sind. Aber egal, es ist authentisch – viel anderes sehen die Dogma-Filme die Lars von Trier macht auch nicht aus. Bevor es mit dem Moped zu Arbeit geht, wird noch schnell der Upload nach YouTube angestoßen. Rund 10 Stunden später ist das Video dann auch schon online – wer hätte das gedacht!
Ich habe also 2 Stunden lang erzählt, mehrere Stunden importiert, geschnitten und wieder exportiert und dann noch runde 10h lang den ganzen Spaß bei YouTube hoch geladen! Da kommen also fast 20 Stunden zusammen, ganz schön heftig! Aber ich denke es ist ein Spaß verglichen mit dem was Profis wie Chase Jarvis aufwenden um ein Video zu produzieren. Ok, die sind auch besser, aber jeder fängt mal klein an :-]
Ich hoffe Ihr könnt ein paar Infos mitnehmen und kommt vielleicht auch auf die Idee mal bei eBay & Co nach einer alten Nikon Ausschau zu halten und in aller Ruhe mal wieder ein paar SW-Filme zu belichten…
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