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Nikon D7000 und das Nikon AF-S VR 18-200mm

Eigentlich mag ich sie ja nicht diese „Superzoom-Objektive“. Ok sie sind total praktisch aber abgesehen davon können sie eigentlich nichts wirklich gut. Meiner Meinung nach sind sie in jedem Fall ein Kompromiss. Ob man damit leben kann muss jeder selbst entscheiden. Festbrennweiten und seien sie noch so alt sind häufig überlegen, aber eben auch unpraktisch! Läßt sich die Verzeichnung der Super-Zoom-Linsen adäquat korrigieren und spielt die Lichtstärke keine Rolle und hat man ein Motiv das „still hält“ kann man aber durchaus gute Ergebnisse mit einem Super-Zoom erzielen. Lediglich bei der Schärfe an den Bildrändern muss man in der Regel Abstriche in Kauf nehmen.

Auch das beliebte Nikon AF-S VR 18-200mm ist hier keine Ausnahme. Ursprünglich hatte ich es gekauft um bei anstrengenden Wanderungen in den USA das Gewicht meines Fotorucksacks signifikant reduzieren zu können. Dann habe ich es im Jahr 2010 meiner Freundin Sandra kurz ausgeliehen. Danach war es dann weg, es ist einfach unglaublich praktisch :-) Als ich es über ein Jahr später mal wieder benutzen durfte, funktionierte der Autofokus nicht mehr so richtig. Sand hatte sich im Innern des Objetkivs ausgebreitet und den Ultraschallmotor beschädigt. Es ist eben doch keine Linse für den harten Fotoalltag in den Wüstenregionen Nordamerikas.

Aber es war noch Garantie drauf und Nikon hat es kostenlos in Stand gesetzt, nun klappt wieder alles ganz vorzüglich. Und so war es dann gestern bei unserer winzig kleinen Fotowanderung oben auf der Erpeler Ley nach langer Zeit mal wieder dabei. Nach den Testbildern mit der neuen P7100 und den Infrarotfotos mit der D700 fiel mit der schöne Blick auf die Apollinaris Kirche unten auf der anderen Rheinseite auf. Warum nicht schnell ein Testbild mit diesem Superzoom bei 200mm Brennweite unter „echten Bedingungen“ knipsen?

Also rauf auf das Stativ mit der D7000, den Infrarotauslöser aktiviert und „Feuer frei“.

Hier ist das konvertierte RAW-Bild aus der D7000 in voller Auflösung (Anklicken für Originalgröße)

Schaut man es sich wirklich genau an fällt auf, dass die Schärfe zu den Rändern hin deutlich abnimmt. Hier wäre mein 30 Jahre altes Nikon AiS 4/200mm sehr wahrscheinlich besser gewesen. Dumm, dass es nicht im Rucksack war. Aber vielleicht habe ich sie beim nächsten Mal beide dabei :-)


Nikon D7000 mit AF-S VR 4/200-400mm

Es ist Sonntag und der Himmel sieht gar nicht so schlimm aus wie es die Wetterfrösche versprochen haben. Die neue Nikon D5100 samt AF-S VR 55-300mm ist nun in Sandras Besitz übergegangen und sie ist sehr gespannt wie die ersten Fotos mit der neuen Kamera werden. Nach dem Frühstück geht es gleich rüber in die Rheinaue, wir wollen Enten fotografieren. Als Naturliebhaber wissen wir natürlich, dass das Füttern der Tiere diesen mehr schadet als nutzt und so haben wir auch heute keine alten Brötchen im Gepäck. Statt dessen habe ich die D700 und eine alte Nikon D2x eingepackt. Genau wie bei einem alten Brötchen will sie eigentlich auch niemand mehr haben, obwohl sie auch mal frisch und knusprig war. Im Jahr 2005 habe ich meine ganze Kohle zusammen gekratzt um mir die Krönung der japanischen Ingenieurskunst zu kaufen, eine Nikon D2x. Die absolute ultimative Kamera für die Tierfotografie. Später dann das krass teure AF-S VR 4/200-400 – wow… Inzwischen sind fast 6 Jahre vergangen und die D2x ist mir 2010 im Arches Nationalpark einen Abhang hinunter gekugelt. Aber sie konnte repariert werden und funktioniert wieder ganz vorzüglich. Mit diesem Ding bin ich sehr vertraut und kann sie im Schlaf bedienen. Bei der neuen D7000 ist das noch nicht ganz so.

Auch wenn beide Kameras ein ganz ähnliches Bedienkonzept verfolgen, so sind sie doch ein wenig verschieden. Spontan klappt beispielsweise die Einstellung des Autofokussystems bei der D7000 nicht so wirklich. Statt zweier Hebel die alles machen, drückt man nun auf den Autofokus-Knopf am Gehäuse und dreht am vorderen oder hinteren Wählrad bis man die Einstellung hat die man haben möchte. Bei der D2x gibt es dafür zwei Schalter mit klar definierten Rasten. Die kenne ich und die kann ich blind bedienen während ich durch den Sucher schaue. Das wird irgendwann bei der D7000 sicher auch gehen, aber heute habe ich noch so meine Mühe.

Auch will ich mal das große Tele samt Teleconverter im 1080p HD-Modus testen. Gleich nach den ersten Versuchen wird klar, mit diesem Kugelkopf kann man toll fotografieren aber für weiche Kameraschwenks ist er völlig ungeeignet. Er läuft einfach nicht richtig rund und so ruckeln alle Schwenks vor sich hin, es macht einen schier wahnsinnig. Das ist der Grund warum es Fluid-Neiger gibt!

Auch der Autofokus der D7000 macht was er will. Sobald sich eines der verfolgten Motive so bewegt, dass der aktive AF-Sensor es nicht mehr erfassen kann beginnt das Tele wild hin und her zu fahren. Alles ist scharf, unscharf, unschärfer, ganz unscharf, scharf, wieder unscharf, es ist zum Haare raufen. Manuell scharf stellen klappt auch nicht so wirklich, denn man sieht im Sucher einfach überhaupt nichts. Denn die Movie-Funktion klappt den Spiegel hoch, filmen kann die D7000 nur im Live-View Modus! Und immer wenn die Sonne auf das Displays scheint sehe ich einfah mal wieder gerade gar nichts. Das alles ist frustrierend, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Nun ist auch klar warum es Sucher gibt, die man auf das Display stülpen kann. Nur so sieht man wirklich was man filmt. Nun ist auch klar, man kann mit der D7000 filmen, aber eine Filmkamera ist sie noch lange nicht!

Nach einer Weile schraube ich die gute alte D2x wieder an das lange Rohr. Und siehe da, das gute Gefühl stellt sich sofort wieder ein. Sie klickt und klickt, es ist eine wahre Freude. Sandra macht während dessen heimlich mit der D5100 und dem AF-S VR 55-300mm einige Bilder von mir :-) Zum Abschluß unserer kleinen Fotoexkursion gibt es noch ein leckere Faßbrause an einer der kleinen „Buden“ die rund um den Bonner Rheinauen-Park verteilt sind.

Daheim wird später die Beute gesichtet. Ein wenig bin ich doch enttäuscht. Das Licht war grell und krass. Besonders die weißen Schwäne sehen auf den JPGs aus, als wären sie bei Mitternacht fotografiert worden. Damit das weiße Gefieder nicht jedwede Zeichnung verliert, habe ich den Belichtungsmesser (Matrix-Modus) um ca. -0.7 bis -1.7 Blendenstufen korrigieren müssen. So hat ist das Gefieder nicht einfach nur eine weiße Fläche sondern sehr schön strukturiert. Doch das gesamte Umfeld versinkt in Dunkelheit. Gut, dass ich grundsätzlich im RAW-Modus (plus Vorschau-JPG) fotografiere! Was Nikon Capture später noch an Zeichnung aus den dunklen Bildbereichen herausholt ist wirklich überraschend!

Weniger krass als erwartet fällt hier der Unterschied zwischen D2x und D7000 aus. Die D7000 fotografiert im RAW-Modus mit 14-Bit Farbtiefe, die D2x beherrscht im Vergleich „nur“ 12 Bit. Der Unterschied ist rein rechnerisch also wirklich gewaltig. Aber in der Praxis sehen dann auch die konvertierten RAW-Bilder der D2x ziemlich gut aus. Sie war nicht umsonst mal die Krönung der japanischen Ingenieurskunst. Sie hat nun 6 Jahre und viele tausend Auslösungen auf dem Magnesium-Buckel, aber sie ist noch so gut wie am ersten Tag.

Klar kann die D7000 filmen und hat viel neuen Schnick-Schnack. Aber wenn es um die reine „Kamera-Arbeit“ geht, dann liegt mir die D2x nach wie vor immer noch mehr am Herzen. Mag sein, dass es die lange Zeit ist in der ich sie schon benutze, vielleicht wird die D7000 sie auch irgendwann ablösen, aber vielleicht gibt es in einigen Monaten doch eine Nikon D4 und vielleicht wird sie dann die D7000 ablösen. Warten wir es einfach mal ab.

Ganz witzig ist übrigens das was geschieht, wenn man versehentlich die Caps-Lock Taste drückt und dann D4 schreiben will, dann schreibt man nämlich d$ – ob das ein Zeichen ist?? :-)

Hier nun ein paar  Vergleichsbilder – D2x versus D7000

Beginnen wir mit der D2x – Alle Bilder haben 1000 Pixel-Kantenlänge – also mal anklicken und die nicht durch den Web-Browser skalierte Version anschauen!

Das Marschgepäck…

Sich selbst eine runter hauen, das können nur die Enten… Fotografiert mit der D2x und dem 200-400mm Teleobjektiv.

Schwäne sind spröde Motive, lange Hälse und weißes Gefieder, welcher Chip soll damit bloß klar kommen? Bei -1.0 EV „klappt es auch mit dem Nachbarn“ und der D2x…

Der Kollege hier sieht fast aus wie ein Wasserhahn aus dem Marlboro Design Katalog…

Und noch ein Bild, das das schöne Bokeh des 4/200-400 Milimeter Teleobjektivs zeigt.

Jetzt die D7000 mit 1.7x Teleconverter und AF-S VR 4/200-400mm:

„Platz da jetzt komme ich!!“

Zum Abschluß noch einmal die „volle Kanone“: 400mm * 1.7 Teleconverter * 1.5-Crop = 1020mm im FX-Format!

Ok, das war dann schon wieder das Wochenende. Am nächsten Wochenende werde ich versuchen meine Reihe „Nikon History“ mit den verschiedenen Varianten der Nikon F4 fortzusetzen.


Mit der Nikon D7000 am Rhein entlang





Kurz bevor die Peugeot Werkstadt in Mainz Hechtsheim schließt, flitze ich vom Büro rüber zu meinem kleinen Peugeot 207 SW. Beim Starten des Motors vergesse ich wieder die Kupplung zu treten, an eine Automatik gewöhnt man sich wirklich schnell… Beim zweiten Versuch klappt es dann auf Anhieb :-) Kurz drauf bin ich bei der Werkstadt. Der Kofferraumdeckel bei meinem 407 Coupé läßt sich nun wieder öffnen, es musste ein Teil des Kabelbaumes ersetzt werden. Am Vorabend habe ich ein wenig gegoogelt, was die Ursache sein könnte und bin auf mehrere Diskussions-Threads gestoßen, innerhalb derer andere Peugeot-Fahrer vom gleichen Problem berichtet haben. Eigentlich ist es ein Konstruktionsfehler, wenn man ein Stück Kabelbaum von der festen Karosserie zum Kofferraumdeckel führen muss. Aber egal, jetzt klappt es wieder und die Reparatur liegt mit 228 Euro noch halbwegs im Rahmen.

Als ich losfahren will meldet sich ersteinmal wieder der Bordcomputer „Einparkhilfe defekt“… ich ignoriere das mit aller Tapferkeit und fahre in Richtung Autobahn. Der Motor ist noch kalt und die Dieselrakete ruckt immer mal wieder „Fehler im Abgassystem“ – irgendwann ist das Abgasrückführungsventil wohl doch noch fällig…

Auf der Autobahn geht dann gar nichts. Im Radio wird durchgesagt, dass bei Mainz Finten Gegenstände auf der Fahrbahn liegen, ich fahre irgendwann entnervt wieder runter in Richtung Innenstadt. Das ist auch nicht viel besser, aber ich schaffe es schließlich auf die andere Rheinseite. Es geht auf der B42 am rechten Ufer des Rheins entlang. Immer wieder sehe ich im krassen Gegenlicht die ein oder andere Burg am gegenüberliegenden Ufer. Dann hält mich nichts mehr, ich fahre an den Straßenrand, krame die neue D7000 aus dem Kofferraum, montiere das AF-S 2.8/70-200 samt B&W Polfilter und schieße einen ganzen Haufen RAW-Bilder diverser Burgen.

Daheim angekommen ist es dann auch schon fast 20h, was für ein Tag!

Beim Kaisers gibt es noch ein letztes Roggenbrot. Fingerdick mit Nutella bestrichen ist das der Hammer schlechthin – sowas von lecker!

Dann kommt die D7000 auf ein Stativ und nun darf sie den Posttower filmen wie er sich langsam vor dem blauen Nachthimmel schlafen legt. Während desssen schaue ich mir meine Beute an. Es ist nicht viel dabei, das Gegenlicht war wirklich fies, die Farben sind flau es gibt kaum Kontraste – es war definitiv kein Fotowetter. Aber in den RAW-Bildern stecken doch noch allerlei Reserven. Was Nikon Capture da noch herausholt ist überaus erstaunlich!

Aber seht selbst – hier ein JPG sowie es die Kamera geliefert hat und gleich danach ein konvertiertes RAW-Bild.

Hier drei der vielen schönen Burgen die man im „Westen“ zu sehen bekommt.

Hier habe ich noch ein HDR, das vorgestern an der Mainzer Theodor-Heuss-Brücke zusammen mit Tobias entstanden ist.

Und nun schaue ich mir mal die Videos an, die ich parallel mit der D7000 während des Sonnenuntergangs aufgenommen habe. :-)


HDR mit der Nikon D7000

Es ist wieder ein langer Tag im Büro. Draußen ist es sonnig warm und nach der Arbeit geht es mit den Kollegen zum Mosch Mosch, einer wirklich guten Japanischen Nudelsuppen-Bar in der Mainzer Innenstadt. Nach der Nudelsuppe gibt es noch ein Eis am Schillerplatz. Danach fällt uns das Laufen nicht mehr so leicht wie noch eine Stunde zuvor. In der Tiefgarage angekommen will Tobias etwas aus dem Kofferraum meiner Dieselrakete holen. Während er die 0 im 407 drückt um den Kofferraum zu öffnen, drücke ich versehentlich zeitgleich auf den Entriegelungsknopf an meiner Fernbedienung. Wir sind nicht schlecht erstaunt, als sich die Klappe danach gar nicht mehr öffnen lässt. So ein Mist, nun muss ich morgen schon wieder mal zur Werkstadt. Wieder mit dem Taxi hin und her fahren, wieder spät im Büro sein, wieder ärgern. Es geht mir langsam auf den Keks, dieses Auto kommt nach 5 Jahren nun langsam aber sicher in die Phase in der die viele kleinen fiesen Probleme beginnen. Aber mal abwarten, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm…

Nachdem wir eine Weile ratlos vor dem verschlossenen Heck meines Peugeot stehen kommt mir die Idee, wie ich doch noch an den Fotorucksack kommen kann um ein paar HDRs mit der neuen D7000 zu machen. Es geht los zum östlichen Ufer der Theodor-Heuss-Brücke. Dort angekommen klappen wir die Rücksitzbank um und fischen den Fotorucksack samt Stativ aus dem Kofferraum. Es kann los gehen. Tobias und ich wandern ein wenig an der Strandbar entlang und suchen einen geeigneten Punkt für ein paar nette Fotos. Der Abendhimmel sieht ganz schön aus und wir probieren mal aus, was die D7000 so hergibt.

Schnell fällt auf, wenn man sie mit dem Infrarot-Auslöser (ML-L3) bedient, macht sie im Gegensatz zur P7000 tatsächlich eine Belichtungsreihe. Während man bei der P7000 bis zu 5 unterschiedliche Bilder machen kann, sind es bei der D7000 nur 3 Bilder, aber immerhin… Man drückt den Auslöser dreimal nach einander, kurz warten, die D7000 piepst und schon löst sie aus. Für die Wahl des Ausschnittes verwenden wir den praktischen Live-View. Scharfstellen tun wir manuell in der vergrößerten Live-View-Ansicht.

Wir nehmen etliche Bilder mit Blende 11, ISO 100, 3-fach Bracketing und 1.0 EV Schrittweite auf. Irgendwann wechseln wir das neue 16-85 VR gegen mein geliebtes 2.8/17-55, denn dafür habe ich einen 8x Graufilter und einen Polfilter. Als es dann so dunkel ist, dass der Live-View praktisch nichts mehr anzeigen kann, nehmen wir die beiden Filter wieder runter.

Während der Live-View aktiv ist drücke ich mal die Info-Taste und bin ganz überrascht, dass die D7000 dann einen künstlichen Horizont anzeigt. Drückt man nochmals bekommt man ein Gitter zu sehen, drückt man erneut, wird ein 16:9 Ausschnitt für Video-Aufzeichnungen angezeigt – alles wirklich durchdacht und praktisch. Beim Wühlen in den vielen Menüs finde ich dann auch den Menüpunkt für die Feinabstimmung des Autofokussystems. Prima, das geht also auch!!

Später in meinem Appartement zaubere ich an meinem MacBook mit Photomatix Pro 4.0 schnell ein paar kleine HDR-Bilder aus den kleinen JPGs die wir aufgenommen haben. Das geht blitzschnell und die Qualität ist für die fotocommunity & Co. völlig ausreichend.

Hier nun meine ersten drei HDR-Fotos mit der D7000…

Hier zum Vergleich ein konvertiertes RAW-Bild aus der 3-er Belichtungsreihe.

Hier habe ich das gleiche Bild in einer anderen Version. Es ist nicht ganz so krass und das Wasser ist mit einem Bewegungseffekt „glattgebügelt“. Auch habe ich einen anderen Weißabgleich gewählt.

Man sieht hier wieder einmal sehr schön „HDR ist nicht HDR“ – es kommt einfach darauf an, was man mit der HDR Software anstellt. Setzt man sie dezent ein, ist das Ergebnis oft sehr ansprechend. Meist merkt dann niemand, dass es überhaupt ein HDR ist. Macht man es wie Jimi Hendrix einst mit der „Britischen Einstellung“ bei seinen Gitarren-Verstärkern (Die flache Handkante von oben auf die Drehregler legen und dann langsam nach rechts streichen – ggf. wiederholen!!), dann erhält man oft unwirkliche zumeist polarisierende Ergebnisse. Ich persönlich mag das eigentlich ganz gern, eben weil es polarisiert. Derart „krassifizierte“ Fotografien sind ja eher eine besondere Spielart der Bearbeitung. Klar war das Ausgangsmaterial mal eines oder mehrere Fotos, aber was daraus wird wäre im analogen Zeitalter ohne Scanner usw. eben nicht möglich gewesen.

Mich interessiert Eure Meinung, was denkt Ihr über diese „krassifizierten“ HDR-Spielarten?


Nikon D7000 vs. Nikon D300

Nun habe ich die D7000 seit drei Tagen und will kurz schreiben, was mit im Vergleich zur D300 aufgefallen ist.

Autofokus

Am Wochenende hatte ich ja schon kurz geschrieben, dass der Umschalter für den Autofokus bei der D7000 nur die beiden Stellungen AF/M kennt. Bei der D300 kann man zwischen AF-S/AF-S/M wählen. Schaut man sich die D7000 genauer an fällt auf, dass man nun auf den Einstellhebel drücken kann. Tut man das, so kann man mit dem hinteren Einstellrad zwischen AF-A/AF-S/AF-C wählen. Mit dem vorderen Einstellrad kann man zwischen der automatischen und der manuellen Auswahl des aktiven Autofokus-Messfelds umschalten. Hat man die manuelle Auswahl eingestellt, so kann man mit der „Wippe“ auf der Rückseite oder dem Joystick des (optionalen) MB-D11 Batteriegriffs das aktive Autofokus-Messfeld verschieben. Drückt man den OK-Knopf bzw. den Joystick am Batteriegriff, so springt das aktive Messfeld zurück in die Mitte. Alles in allem sehr praktisch und anders aber nicht schlechter als bei der D300. Benutzt man den Auslöser passt der Autofokus eigentlich immer sehr gut. Einen Menüpunkt zur Korrektur des Autofokus habe ich auch gefunden, dies aber noch nicht ausprobiert. Letztlich bin ich mit dem was die D7000 hier im Vergleich zur D300 bietet sehr zufrieden. Der Autofokus der D7000 ist deutlich besser als der D60, die nur drei AF-Meßfelder kennt und auch ein wenig moderner als bei der D2x. Wirklich gut!

Belichtungsmesser

Bei der D300 hat man an der Rückseite ein Rädchen mit dem man schnell zwischen Spotmessung, mittenbetonter Messung und Matrixmessung umschalten kann. Dieser Knopf fehlt bei der D7000. Statt dessen findet sich aber an der Stelle an der bei der D300 der „Mode“-Taster ist ein Taster der in Verbindung mit dem hinteren Rad die gleiche Umschaltung ermöglicht. Es ist also alles da, es wird nur etwas anders bedient. Zusätzlich kann man über die sehr frei konfigurierbare Fn-Taste an der Vorderseite schnell mal auf Spotmessung umschalten. Die Spotmessung basiert dann auf den aktiven Autofokus-Messfeldern. Auch hier ist alles wie bei der D300.

Sonstige Bedienelemente

Die Knöpfe neben dem Display sind im Prinzip genauso belegt wie bei der D300, man findet sich spontan zurecht. Unterhalb des Knopfes mit dem das Blitzlicht ausgeklappt werden kann gibt des den BKT-Knopf. In Verbindung mit dem hinteren und vorderen Einstellrad kann man hier schnell zwischen drei möglichen Varianten für das Bracketing (Belichtungsreihen) umschalten. Im Gegensatz zur D300 sind viel weniger Kombinationen möglich, auch gibt es nur maximal drei unterschiedlich belichtete Bilder. Aber die Schrittweite kann bis +/- 2.0 EV eingestellt werden. Will man nicht gerade direkt in die Mittagssonne knipsen, so sollte man hier alles haben was man so braucht. Ein ganz ganz harter HDR-Freak würde hier vielleicht die D300 oder die D2x bevorzugen. Ich werde in den nächsten Tagen mal schauen was im Punkto HDR mit der D7000 geht und was nicht. Das wird sicher ein gesonderter Artikel.

Batteriegriff

Heute ist der MB-D11 Batteriegriff angekommen. Das gute Stück kostet etwa 240 Euro, dazu für etwa 60 Euro ein zweiter Akku, damit wären wir bei rund 300 Euro. Zusätzlich kann man die D7000 mit sechs Batterien oder Akkus im AA-Format betreiben, sehr praktisch. Hier ist also auch alles so ähnlich wie bei der D300, wobei diese 8 statt nur 6 Batterien benötigt. Im Gegensatz zur D300 kann in den Batteriegriff der D7000 kein großer Akku wie der Akku aus der D2x eingesetzt werden. Das ist schade, denn dann hätte ich nur ein einziges Ladegerät. Aber sie funktioniert mit „normalen“ Batterien, so dass man auf Reisen ggf. auch mal auf Batterien ausweichen kann. Sehr praktisch! Insgesamt halte ich den MB-D11 für ein praktisches Zubehörteil, das allerdings im Vergleich zur Kamera viel zu teuer ist. Gut gefällt mir, dass man den Batteriegriff montieren kann, ohne die eingebaute Batterie herausnehmen zu müssen. Das ist auch wie bei der D300 und so hat man ggf. eine doppelte Akkuladung dabei. Ich würde die D7000 nicht mehr ohne Batteriegriff verwenden wollen, es seit denn, dass es bei einer krassen Wanderung wirklich auf jedes Gramm ankommt. Dann ginge es auch mal ohne. Im Gegensatz zur D2x kann man die D7000 also im Zweifel „abspecken“ – vielleicht ganz praktisch. Allerdings merkt man auch, dass dieser Batteriegriff, so gut er auch ist, kein fester Teil des Gehäuses ist. Hier fühlt sich eine D2 oder D3 einfach wesentlich satter an. Aber eben auch deutlich schwerer!

Performance

Die Geschwindigkeit der D7000 geht für mein Empfinden völlig in Ordnung. Sie ist genauso schnell wie die D3x für 7000 Euro. Hier ist die D300 nur im 12-Bit-RAW-Modus oder JPG-Modus überlegen. Und dies auch nur wenn man den MB-D300 Batteriegriff mit dem großen Akku oder acht AA-Zellen verwendet! Stellt man die D300 auch auf 14-bit ein, ist sie genauso schnell wie die D7000. Hier kann das kleine Ding also auch punkten. Gut gefällt mir, dass man über das neu gestaltete Wählrad oben links an der Kamera einen „Quit-Mode“ einstellen kann. Damit löst die D7000 dann ganz langsam und ganz leise aus. Wenn man mal ungestört fotografieren will, ist das großartig. Auch wird ein ggf. eingeschalteter Signalton gleich mit abgestellt. Auch hier hat ein Ingenieur mitgedacht! Dann kann man noch einen Modus anwählen, in dem man die Kamera mit dem Infrarot-Auslöser ML-L3 auslösen kann. Das ist bei der D300 so gar nicht möglich. Im Gegensatz kann man den Kabelauslöser der D300 nicht für die D7000 verwenden, was ich persönlich schade finde. Aber irgendwas muss man ja machen, damit der Nachfolger der D300 eine Existenzberechtigung haben wird.

Live-View

Über einen Hebel an der Rückseite kann man jetzt ganz schnell zum Live-View wechseln. Bei der D2x gibt es so etwas gar nicht und bei der D300 kann man es nur über das Einstellrad oben links aktivieren. Das ist bei der D7000 besser gelöst! In der Mitte dieses Hebels ist ein roter Knopf. Drückt man drauf, beginnt die Video-Aufzeichnung. Nochmals drücken und der Spaß ist wieder abgeschaltet. Drückt man den Hebel erneut zur Seite ist der Live-View wieder deaktiviert. Sehr einfach und sehr praktisch, Pluspunkt für die D7000. Drückt man den Info-Knopf während der Live-View aktiviert ist, kann man wahlweise den künstlichen Horizont oder ein Gitternetz einblenden. Eine 16:9 Vorschau für Videoaufnahmen gibt es auch, hier waren die Konstrukteure wirklich kreativ!

Info-Modus

Über den Info-Knopf kann man alle wichtigen Settings auf dem großen rückwärtigen Display ablesen, das ist so wie bei der D300, prima! Zusätzlich können wichtige Parameter schnell und ohne Menü-Gefummele geändert werden – super!

Kamerainterne Bildbearbeitung

Die D7000 beherrscht ein paar wirklich coole Features wie die automatische Korrektur der chromatischen Aberration und der Verzeichnung, was mir sehr gut gefällt. Außerdem kann innerhalb der Kamera die Perspektive korrigiert werden. Zusätzlich kann man einen Miniatureffekt und Sternchen etc. in seine Fotos einfügen. All das ist „nicht destruktiv“, denn es werden stets Kopien der bearbeiteten Bilder erzeugt. All das ist eine Softwaregeneration weiter als bei der D300. Fein!

Sucher

Der Sucher zeigt alles an, was man von der D300 kennt. Ich sehe hier keinen großen Unterschied. Lediglich die D2x hat seitlich ein paar zusätzliche Infos zu bieten. Das Sucherbild ist systembedingt etwas kleiner als bei den „großen“ Schwestern D700 und D3, D3s bzw. D3x. Für mich ist es ok, ich kann damit leben. Schließlich sieht man den Fotos ja später nicht an, wie groß das Sucherbild vor und während der Aufnahme war :-)

Verarbeitung

Im Vergleich zur D300 oder der D2x wirkt diese Kamera ein wenig schmächtig. Aber es ist ok, besonders mit montiertem Batteriegriff hat man was in der Hand und eigentlich ist es ganz ok. Besonders auf Reisen wird man das kleinere leichtere Gehäuse vielleicht mal zu schätzen wissen. Abgesehen davon ist alles genauso hochwertig verarbeitet wie bei den großen Schwestern.

Speicherkarten

Die D7000 arbeitet nicht mehr mit CF-Karten, sondern hat nun zwei Steckplätze für SD-Karten. Ich habe mir zusammen mit dem Batteriegriff zwei 32-GB SD-HC Karten geordert. Damit lassen sich über 1000 RAW-Bilder machen bevor man sie „abtanken“ muss. Wer mag kann auch zwei 64-GB Karten einsetzen. Das passt ggf. eine komplette Reise drauf. Wer will, kann die Karten auch konfigurieren. Also eine Karte für JPGs, eine für RAW-Bilder. Oder eine Karte als 1:1 Kopie der andern Karte. Sicher ist sicher! Oder beide Karten werden der Reihe nach beschrieben. Sobald Karte 1 voll ist landen die neuen Fotos auf Karte 2. Alles sehr durchdacht und sehr flexibel. Schade nur, dass meine großen teuren CF-Karten nicht mehr passen. Aber irgendwie ist es auch ok, denn mein MacBook hat einen eingebauten SD-Kartenleser.

Ok, soweit mein kleiner Vergleich zwischen der D7000 und der D300.

Wer eine semi-professionelle Kamera sucht, ist mit der D300 nach wie vor gut bedient. Die D7000 kann praktisch alles was die D300 auch kann. Der einzige wirklich nennenswerte Unterschied der mir aufgefallen ist, sind Größe & Gewicht sowie das Handling von Belichtungsreihen. Wer ein paar Euro sparen will und mit weniger Gewicht unterwegs sein möchte, der wird sicher mit der D7000 glücklich werden. Wer mehr will, sollte noch ein halbes Jahr warten, bis die Nachfolger der D300 und der D700 vorgestellt werden. Wer nicht abwarten kann, der sollte so schnell wie möglich zuschlagen, denn in ein paar Tagen wird es in Deutschland aufgrund des Erdbebens in Japan erst einmal eng werden.


Die D7000 und das Reflex Nikkor F/8 500mm

Vor einigen Jahren habe ich im Bonner Cityfotocenter ein praktisch neuwertiges 500mm Spiegeltele gekauft, das Reflex Nikkor F/8 500mm.

Es ist ein überaus krasses und zugleich ungewöhnliches Objektiv. Eine variable Blende gibt es nicht, es ist immer Blende 8. Ein paar Filter sind dabei, sie werden auf die Rückseite des Objektivs geschraubt. Will man als bspw. einen Gelbfilter montieren, so muss man das Objektiv von er Kamera nehmen. Die Naheinstellgrenze liegt bei etwa 1,5 Metern, so dass Nahaufnahmen mit krassester Hintergrundunschärfe und enorm großem Maßstab möglich sind. Das Bokeh dieses Objektives ist sehr interessant. Bedingt durch die Konstruktion werden kleine helle Bildbereiche im Bokeh als Kreise dargestellt. Das sieht speziell bei Nachtaufnahmen wirklich witzig aus. An der D7000 entspricht es einem 750mm Teleobjektiv!

Gebaut wurde dieses „Ding“ in verschiedenen Varianten bis etwa 2002.

Hier gibt es viele interessante Infos rund um dieses ungewöhnliche Objektiv.

Aber wie schlägt sich dieser Dinosaurier an der nagelneuen D7000? Besonders hat mich da zunächst interessiert wie es wohl aussieht wenn man mit diesem Objektiv eine kurze Videosequenz erstellt.

Hier ist mein allererster Test, seht selbst…





Damit Ihr eine Idee davon bekommt, wie stark die Vergrößerung ist die man mit diesem Objektiv erzielen kann, habe ich hier noch ein Foto, das ich vor zwei Jahren vom gleichen Standpunkt aus mit einem leichten Weitwinkel gemacht habe.


Die D7000 und das Nikon AF-D 1.4/85mm

Seit einigen Jahren benutze ich für Portraits mit Begeisterung das Nikon AF-D 1.4/85mm. Dieses Objektiv ist der Kracher schlechthin. Es ist massiv wie ein Panzer und schwer wie Blei. Bis etwa Blende 5,6 hat es ein wirklich tolles Bokeh und ist dennoch bereits bei Blende 2.8 sehr scharf.

Wäre es ein Burger, man müsste einen Slogan wie – I’m lovin‘ it – verwenden…

Welche Figur dieses Objektiv wohl an der D7000 machen wird? Hier sind ein paar erste Testbilder.

Nikon D7000 & Nikon AF-D 1.4/85mm
ISO Brennweite F1,4 F1,8 F2,8 F/4 F5,6 F8 F11 F16
100 85mm 5364 5365 5366 5367 5368 5369 5370 5371

Und was soll ich sagen, der kleine Chip der D7000 zeigt sich mit diesem Objektiv von seiner besten Seite. Das Objektiv entspricht hier knapp dem guten alten 135er Teleobjektiv und das mit einer Lichtstärke von 1,4!! Der kleine Chip sieht nur „das Beste“ dieses Objektives. So ist praktisch keine Verzeichnung erkennbar, sogar bei offener Blende kann man selbst die feinsten Details des Test Charts erkennen. Randabschattungen gibt es praktisch nicht, auch hier ist der kleinere Chip gar nicht so verkeht.

Als nächstes schaue ich mal wie es sich bei Videoaufnahmen „anfühlt“ – ich bin sehr gespannt auf einige Videosequenzen mit „selektiver Schärfe“!!


ISO12233 Testreihe mit der Nikon D7000

Motivation

Kann die D7000 meine D300 ablösen? Eine zumindest für mich wirklich spannende Frage. Nach dem ersten kleinen Hands-On muss ich feststellen, die D7000 kann fast alles was die D300 auch kann. Sie ist nicht ganz so schnell und das Bracketing beherrscht „nur“ 3 statt 9 Stufen. Aber das sollte nicht das Killerkriterium sein. Die ersten Versuche mit den Videoeigenschaften liefern überraschend gute Ergebnisse. Sehr gut gefällt mir die Möglichkeit, während der Aufnahme manuell zu Zoomen und den Fokus zu verändern. Das ermöglicht im Vergleich zur wirklich guten P7000 völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Aber zunächst drängt sich die Frage auf, was die D7000 in Verbindung mit dem neuen Objektiv leisten kann!

Nach dem Frühstück nehme ich mir also mal wieder mein ISO12233 Testchart und erstelle ein paar Testreihen mit der neuen D7000. Der Live-View Modus ist für die Ausrichtung des Stativs sehr gut geeignet. Ich benutze einen Manfrotto Getriebeneiger, damit ist eine recht exakte Ausrichtung der Kamera möglich. Draußen ist es bewölkt, also verwende ich zur Beleuchtung ich das sehr gleichmäßige natürliche Tageslicht. Eine Korrektur des Belichtungsmessers mache ich nicht. Es ist alles in der „Werkseinstellung“. Ich erstelle JPGs in voller Auflösung und parallel jeweils ein RAW-Bild. Die JPGs sind 4928 x 3264 Pixel groß, das sind 16084992 RGB Pixel – wow…

Da die JPGs eigentlich schon alles zeigen, habe sie zusammen auf meinem Fileserver abgelegt und in einem kleinen Excel-Sheet verknüpft. Anschließend habe ich alles als HTM-Seite gespeichert und die kleine Tabelle mal per Copy & Paste hier eingefügt – das sieht zwar noch nicht schön aus, aber man kann die Bilder darüber öffnen. Wer es „schön“ haben will, öffnet einfach diese Webseite.

Ergebnis des Auflösungstests

Objektivtest nach ISO12233
Nikon D7000 & Nikon AF-S VR 18-85mm
© 2011 Ansgar Hillebrand
ISO Brennweite F3,5 F4,5 F5,6 F8 F11 F16 F22
100 85mm 5259 5260 5261 5262 5263
100 50mm 5286 5287 5289 5290 5291
100 35mm 5292 5293 5294 5295 5296
100 24mm 5297 5298 5299 5300 5301 5302
100 16mm 5303 5304 5305 5306 5307 5308
400 85mm 5254 5255 5256 5257 5258
800 85mm 5264 5265 5266 5267 5268
1600 85mm 5269 5270 5271 5272 5273
3200 85mm 5274 5275 5276 5277 5278
6400 85mm 5279 5280 5281 5282 5283

Vignettierungstest

Wichtig war mir auch heraus zu finden, bei welcher Blende sich eine gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Bildfeldes ergibt. Seit ich viel im Mittelformat und speziell mit der Hasselblad SWC fotografiere bin ich da stärker sensibilisiert als früher :-)

Brennweite 16mm: F3,5 – F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22

Brennweite 50mm: F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22

Brennweite 85mm: F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22

Ok, das war mein erster kleiner Test mit der neuen Nikon D7000. Über Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen.


Unboxing the Nikon D7000

Kaum zurück wird die neue D7000 erst einmal unter die Lupe genommen. In der Verpackung findet sich ein Ladegerät, ein Akku, ein Tragegurt und die Kamera selbst. Der Akku kommt erst einmal für ein paar Stunden in das Ladegerät, die Speicherkarten hat Herr Severin versehentlich auf dem Tresen liegen lassen. Also kurz anrufen, er schickt sie mir mit der Post. Aber ich habe noch eine 16-GB Micro SD-Karte, die ursprünglich in meinem HTC Desire gesteckt hat. Mit einem kleinen Adapter passt sie prima in die D7000. Beim ersten Einschalten muss man wie gewohnt die Sprache wählen, die Uhr einstellen usw. Danach gehe ich kurz die Menüpunkte durch und möchte als Default für die Dateinamen D7000 einstellen, damit die Bilddateien D7000_0001.nef heißen. Aber das ist zu lang, es sind nur drei Zeichen möglich – also nehme ich D70 – das klingt so seltsam vertraut :-) Später fällt mir dann auf, dass ich scheinbar den Bildzähler aus Versehen auf irgendwas über 5158 eingestellt habe. So heißt mein erstes Bild dann auch gleich D70_5158.nef – ein wenig verwirrt mich das schon… Ob die Kamera schon mal ausgepackt war? Ein Vorführmodell?? Hm…

Egal, die neue D7000 fühlt sich gut an, auf den ersten Blick erinnert sie sehr an die D300, sie ist aber ein wenig kleiner. Die Augenmuschel und mein Winkelsucher sind austauschbar, das passt prima. Der Zusatzknopf mit dem ich bei der D300 immer das Bracketing einschalte ist jetzt an anderer Stelle, er hat seine Position mit dem Knopf für das probeweise Schließen der Blende getauscht. Das Rädchen links oben ist jetzt ein wenig komplexer, die D7000 hat nun Motivprogramme. Eigentlich mag ich die nicht, aber egal. Irgendwie fehlt mir der Batteriegriff. Ist schon blöd, da habe ich den MB-D300 und er passt nur an die D300 und die D700. Aber das ist sicher alles Absicht der Konstrukteure, denn das schafft neue Umsätze… Auch die Batterie hat mal wieder ein anderes Format. Inzwischen habe ich einen Zoo verschiedener Ladegeräte, Nikon F2, F3, F5, D2x, D300, P7000, D7000 – hört das denn nie auf? Am Hebel für den Autofokus fehlt mir die Unterscheidung zwischen S und C. Ich nutze das sehr ob um schnell zwischen kontinuierlichem Autofokus für bewegte Objekte (C) und einfachem Autofokus (S) für statische Motive umzuschalten. Die D7000 kennt nur Ein und Aus – schade eigentlich. Diese Umschaltung erfolgt nun unter der Haube, wenn man bspw. vom Portrait-Programm zum Sport-Programm wechselt. Wie gesagt, das brauche ich nicht und ich mag es auch nicht, weil die Kamera dann nur JPGs schießt. Für mich als RAW-Shooter sind diese ganzen Szenenprogramme eher eine Behinderung als eine Bereicherung.

Aber egal, darum geht es jetzt nicht – Ich setze mal das neue 14mm Objektiv an die D7000 und das SB-900 samt Yoghurtbecher oben drauf. Damit knipse ich mal aus Spaß ein Bild, das ich vor 11 Jahren gemalt habe – wie schnell doch die Zeit vergeht…

Anschließend öffne ich das RAW-Bild mit Nikon Capture NX 2.2.6 – das klappt prima! Ein Versuch mit Photoshop CS4 schlägt jedoch prompt fehl. Hier brauche ich ein Update. In Nikon Capture korrigiere ich kurz Weißabgleich und Randabschattungen die beim Blitzen mit dieser extrem kurzen Brennweite trotz des Yoghurtbechers kaum zu vermeiden sind. Danach wird das Bild mit Photoshop geöffnet. Nun versuche ich mal ob sich die sehr ausgeprägt tonnenförmige Verzeichnung korrigieren lässt. Schwierig wird es immer, wenn eine Verzeichnung nicht gleichmäßig, sondern wellenförmig ist. Dieses Objektiv verzeichnet recht linear, so lässt sie der „dicke Bauch“ ziemlich einfach in Photoshop korrigieren. Nikon Capture kann das leider nicht, weil dieses Objektiv keine CPU hat und daher in den Bilddateien keine Infos zum Objektiv abgelegt werden können.

Urteilt selbst, hier sind die beiden Varianten – einfach anklicken, dann sieht man sie in der Original-Größe.

Danach montiere ich mal das neue AF-S VR 16-85 an die D7000 und fotografiere eines meiner anderen selbst gemalten Bilder. Dieses Objektiv hat eine eingebaute CPU, daher kann die D7000 das Objektiv erkennen und diese „Erkenntnis“ an Nikon Capture weiterreichen. Damit ist Nikon Capture dann in der Lage Vignettierungen UND Verzeichnungen automatisch zu korrigieren, wenn man diese Option entsprechend einschaltet!!

Hier sind die unkorrigierte und die korrigierte Fassung des ersten Testbildes mit dem neuen AF-S VR 16-85:

Hier die Version bei der die Verzeichnung des Objektivs automatisch in Nikon Capture korrigiert wurde. Beide Bilddateien habe ich nach der Konvertierung NICHT nachbearbeitet. Alle weiteren Infos findet Ihr in den EXIF-Infos.

Wer sich die Bilder genauer anschauen möchte, klickt sie einfach an und kann sie sich dann in Originalgröße sehen. Sobald ich mehr Zeit habe, reiche ich ein paar Testreihen mit einem ISO-12233 Testchart nach.


Objektivreparatur

Im Februar 2010 habe ich mir im Vorfeld der langen USA-Reise ein Nikon AF-S VR 18-200mm Objektiv gekauft. Ziel der Übung war es, bei langen Wanderungen mit weniger Gewicht unterwegs zu sein. Irgendwie kam dann alles anders. Großartig weit sind wir nicht gewandert und als Sandra das Objektiv erst einmal an ihrer Kamera hatte, war die Liebe schnell so groß, dass sie es nicht mehr hergeben wollte.

Nach vielen tausend Kilometern auf amerikanischen Straßen, nach Sandstürmen, Schnee und Regen traten dann vor einigen Wochen während der Reise durch Kalifornien die ersten Probleme auf. Ist das Objektiv voll auf 200mm ausgefahren, löst Sandras Kamera nicht mehr aus. Der Autofokus braucht Kontraste, so funktioniert das Prinzip. Zuerst kommt mir in den Kopf, dass Sandra einfach nur auf etwas fokussieren muss, was die Kontraste bietet die das Autofokussystem braucht. Aber das ist es nicht. Als ich es dann mal an meiner D300 versuche, stellt das Objektiv bis etwa 135mm scharf. Bei 200mm funktioniert die Fokussierung für Objekte die etwa 20 Meter entfernt sind. Alles was weiter weg ist bleibt unscharf.

Es ist also eine Reparatur fällig. Aber wo ist der Kassenzettel? Mir kommt in den Sinn, wie wir vor zwei Jahren mit mehreren Arbeitskollegen beim MediaMarkt in Mainz unsere fast neue „Projekt-Kaffeemaschine“ OHNE Kassenzettel zur Reparatur gegeben haben. Damals hat Tobias im Web recherchiert und herausgefunden, dass nach gültiger Rechtslage der Kunde NICHT verpflichtet ist einen Kassenzettel vorzulegen. Vielmehr muss der VERKÄUFER in seinem Warenwirtschaftssystem hinterlegt haben, wann das Gerät zu welchem Preis verkauft wurde. In diesem Fall ist es also wirklich vorteilhaft, wenn man bspw. beim MediaMarkt mit Namen und Adresse registriert ist. Dann hat man quasi ein „Kundenkonto“ und da steht dann immer schön alles drin. Wer also künftig ein Gerät kauft das ein wenig teurer ist, sollte sich ruhig von einem der Mitarbeiter eine ordentliche Rechnung mit voller Adresse ausstellen lassen. Es verbleibt eine elektronische Kopie beim Verkäufer und somit ist es ok, wenn der Kassenzettel irgendwann in einem Ordner beim Steuerberater oder sonst wo verschwunden bleibt.

Beim Fotohändler meine Vertrauens, dem Bonner Cityfoto-Center (www.cityfotobonn.de), ist das aber alles ein wenig anders! Ich werde mit Handschlag begrüßt und der Chef ruft zu seinem Mitarbeiter rüber „Hey, unser Umsatzbringer ist endlich mal wieder da!“ Kurzum, unser Verhältnis ist offen und ehrlich. Ich bekomme gute Preise und bestelle in der Regel nicht bei amazon & Co. Bei der P7000 habe ich mal eine Ausnahme gemacht und die ist nun auch prompt ein Fall für eine Garantiereparatur. Das mit dem defekten Zoom-Objektiv ist alles ganz einfach. Ich habe noch den Karton, der Garantiezettel usw. ist auch noch drin. Es wird schnell ein Reparaturschein geschrieben und schon sind wir fertig.

Anschließend beichte ich, dass ich mit der P7000 bei amazon fremd gegangen bin… „Na, dann fragen sie mal den Herrn amazon ob er die Kamera zurück nimmt – Haha – Nee im Ernst, ist gar kein Problem, einfach vorbeibringen, wir berechnen 60 Euro Porto!“ „Was, 60 Euro Porto!!!?!?!“ „Ach komm, Spaß muss sein, es sind natürlich keine 60 Euro!“ Ich bin erleichtert! Die P7000 bringe ich dann in den nächsten Tagen mal zur Reparatur…

Wir plauschen ein wenig und Herr Severin erzählt, dass es in den nächsten Tagen eng werden wird. Durch das Erdbeben in Japan haben alle relevanten Hersteller große Probleme neue Kameras zu fertigen. Teilweise liegt es nur an einzelnen Bauteilen die von einem Zulieferbetrieb kommen. Bislang hat die Welt noch nicht viel davon gemerkt, aber nun sind die Vorräte weltweit abverkauft. Jeder Container mit neuer Ware der nun aus Japan kommt wird in den Häfen in Rotterdam, Hamburg usw. mit einem Geigerzähler penibel geprüft. Es sind schon Lieferungen zurück gegangen. Japan steht vor der Krise nach der Krise. Es hat nicht nur die Autoindustrie getroffen, es sind nahezu alle Hersteller beliebiger Konsumgüter betroffen.

Auf der Webseite von fotointern.ch kann man nachlesen, wie krass es die gesamte Fotoindustrie getroffen hat, es ist schreckend.

Und es sind nicht nur Produkte betroffen die es schon „gab“. Es sind auch Produkte betroffen die sich noch in der Entwicklung befinden. Ich habe Berichte gelesen in denen Experten davon ausgehen, dass sich beispielsweise die Vorstellung der neuen Nikon D4 um ein halbes Jahr und ggf. auch länger verzögern könnte.

Harte Zeiten für Fotohändler! Aber vielleicht besinnen sich ja einzelne Besitzer völlig veralteter Kameras mal wieder dieser Geräte und kaufen ein paar Filme – wer weiß?? Allerdings kommen die ja auch zum größten Teil aus Japan…

Im Bonner Cityfoto-Center sind dementsprechend die Vorräte auch weitgehend erschöpft. Aber es gibt noch eine D7000. Eigentlich würde ich ja gern den Nachfolger der D300 kaufen oder das was Nikon an die Stelle der D700 setzen wird. Oder vielleicht auch eine D4, aber ob die in diesem Jahr noch kommen, ist angesichts der Schäden durch das verheerende Erdbeben ungewiss.

Also kungeln wir ein wenig herum. Letztlich verlasse ich den Laden mit einer D7000, einem AF-S VR 16-85mm und einem MF 2.8/14mm aus China. Diese Dinger werden unter dem Label Walimex von Foto Walser seit einiger Zeit via eBay vertrieben. Als ich es in der Hand habe wird mir klar, das Ding ist toll gemacht, sehr robust und kommt sicher sehr gut an einer „Vollformat-Kamera“. Das Ding reizt mich sehr und ich habe noch den ganzen Kühlschrank voller Filme. Also her damit…

Sobald die D7000 ausgepackt ist, werde ich mal ein paar Testbilder liefern. Gut, dass ich ein ISO 12233 Testchart habe :-)