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Nikon P7100 at low light

Es ist schon ein paar Tage her, dass ich abends mit meinem Auto ins Rheinhessische gefahren bin um die neue Nikon P7100 einem kleinen Stresstest bei krassem Gegenlicht und einsetzender Dunkelheit zu unterziehen. Hier habe ich noch ein paar Fotos dieser Session die ich gerade etwas aufbereitet habe.

Beginnen wir mit krassem Gegenlicht. Das folgende Bild habe ich aus zwei Einzelbildern zusammen gefügt. Für die Aufnahme habe ich einmal direkt in die Sonne „geschossen“ und beim zweiten mal die Sonne mit einem Finger vor dem Objektiv abgedeckt. So gibt es im Bild unten rechts keine „Blendeneffekte“ durch Reflektionen der Sonne an den Linsenoberflächen innerhalb des Objektivs. Da wegen der abgedeckten Sonne weniger Streulicht innerhalb des Linsensystem herum vagabundiert, sind im unteren Bildbereich auch die Kontraste sehr schön.

Schwierig war der obere Bildbereich. Fotografiert man mit Kameras mit kleinem Chip direkt in die Sonne, so muss man immer beachten, dass der Dynamikumfang der kleinen Chips oft sehr klein ist. Das führt dann dazu, dass die Sonne sich kaum scharf konturiert abbilden lässt. In der Regel wird es nicht mehr als ein großer weißer Fleck sein. So war es auch hier. Damit das Foto halbwegs ansehnlich wird, habe ich den hellen „Sonnenfleck“ komplett wegretuschiert. Danach habe ich die Ebene in Photoshop verdoppelt, via Strg+L das Histogramm geöffnet und die unsere Ebene sehr sehr hell eingestellt. Auf einer Ebenenmaske habe ich dann in der oberen Ebene mit einem Pinsel unterschiedlicher Härte und unterschiedlichen Durchmessers eine „künstliche Sonne freigelegt“.

Kommen wir zum nächsten Bild. Hier habe ich zunächst ein HDR aus 5 RAW-Bildern erstellt. Dieses Foto sah aber wirklich schlimm aus. Also habe ich im oberen Bereich eines der dunklem Bilder der 5-fach Belichtungsreihe darüber gelegt. Im unteren Bildbereich habe ich eines der helleren Fotos verwendet. Die beiden Ebenen habe ich auf etwa 50% Deckkraft gestellt. so ergibt sich ein Foto mit halbwegs natürlicher Anmutung. Man beachte, dass die Sonne nun scharf konturiert ist, aber doch einen recht großen roten „Hof“ hat. Das ist ein Zeichen geringer Dynamik und es tritt trotz HDR & Co. bei Kameras mit kleinen Chips in krassen Gegenlicht-Situationen immer wieder auf.

Bild Nummer drei ist einfach aus zwei Bildern einer 5-fach Belichtungsreihe zusammen gesetzt. Bei solch einfachen Motiven klappt das recht gut. Wäre bspw. eine Person im Vordergrund oder ähnliches, so könnte man diesen Trick nicht anwenden. Bei beiden Bildern habe ich zunächst die RAW-Dateien mit Nikon Capture NX 2.2.8 geöffnet und die Bilder dort so korrigiert, dass sie farblich und bezüglich der Helligkeit gut zusammen passen. Ein sehr einfacher „Kniff“ und das Ergebnis gefällt mir deutlich besser als das vorherige Bild. Es zeigt auch, dass es sich lohnt auf die „Blaue Stunde“ zu warten. In den ersten Minuten direkt nach Sonnenuntergang ist der Abendhimmel oft sehr schön, die Kontraste sind mild und trotzdem ist noch so hell, dass kleine Kameras wie die P7000 oder die P7100 keine gewaltigen ISO-Werte für ein korrekt belichtetes Foto benötigen. Dementsprechend sind die Bilder meist recht brauchbar und weisen wenig Bildrauschen auf.

Nun zum letzten Bild der Serie. Wieder ein „einfaches Motiv“, so dass eine Montage aus zwei Bildern ganz einfach möglich ist. Wieder habe ich zwei RAW-Bilder einer 5-fach Belichtungsreihe mit Nikon Capture geöffnet und danach in Photoshop zusammen gefügt. Beim unteren Bild habe ich diesmal einen bewusst falschen Weißabgleich eingestellt. Der sehr helle obere Teil des Bildes war dadurch fast violett eingefärbt. Da ich nur den unteren Teil verwendet habe, schimmert mein Auto jetzt jetzt leicht violett. Trotzdem ist das Gras neben den Weinreben noch ein wenig grün. Alles in allem gefällt mir diese Variante besser als die HDR-Version die ich vor einigen Wochen erstellt habe.

 

Aber entscheidet selbst…

Letztlich muss man sagen, dass es nicht einfach ist mit der Nikon P7000 oder P7100 unter derart schwierigen Lichtverhältnissen brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Die Nikon D700 ist das wesentlich „härter im Nehmen“. Irgendwie ist alles eine Frage der Dynamik und die nimmt mit kleiner werdenden Pixeln spürbar ab. Genau das ist auch der Grund warum ein betuchter Profi statt einer Nikon D3x eher zu einer Hasselblad mit digitalem Rückteil greifen würde. Hier ist die Sensorfläche nochmals mehr als doppelt so groß. Aufgrund der dafür notwendigen längeren Brennweiten sind die Möglichkeiten beim Spiel mit Schärfe und Unschärfe ausgeprägter als im Kleinbild Format. Bei einer Hasselblad entspricht ein 100mm Objektiv etwa einem 50mm Objektiv an der D3x. Wer mal ein 100mm Objektiv im Kleinbildformat verwendet hat, weiß dass hier das Spiel mit der Schärfe schon gut gelingt. An einer Hasselblad ist ein 200mm Tele eine tolle Portrait-Brennweite. Im Kleinbild ist das schon fast ein „Fernrohr“ und bei Portraits weniger gut einsetzbar weil der Kontakt zum Model durch die notwendige Distanz leidet.

Und was lernen wir daraus? Man kann nicht alles haben :-) Eine Hasselblad ist groß, schwer und teuer. Eine Nikon D3x ist immer noch schwer und teuer, bezüglich der Dynamik unterlegen, aber dafür deutlich flexibler im krassen Weitwinkel- oder Teilbereich.

Eine kleine Nikon P7000 oder P7100 spielt in dieser Liga nicht mit und das merkt man auch bei den Bildern. Sie sind wirklich gut, aber eher bei gutem Licht! Wer sich von einer dieser kleinen Kameras erwartet auch nachts noch tolle Fotos machen zu können sollte die Kamera erst einmal irgendwo ausleihen und in Ruhe ausprobieren.

Die Bilder zeigen, dass es geht. Aber sie zeigen auch, dass meist eine ordentliche Portion Nacharbeit notwendig ist.

 


HDR Fotografie mit der Nikon P7100

Heute oben bei der Erpeler Ley habe ich ein wenig mit der neuen Nikon P7100 fotografiert. Das Licht war schwierig und so habe ich mich an einigen HDR-Fotos versucht. Zwei will ich euch hier schnell zeigen, weitere werden folgen. Im Gegensatz zur Nikon P7000 kann man die Belichtungsreihen jetzt ganz wunderbar mit dem Infrarot-Auslöser starten. Da es in der Kamera keinen beweglichen Spiegel gibt, reicht auch ein ganz kleines leichtes Stativ aus. Sehr praktisch!!

Festgestellt habe ich, dass bei Tele-Brennweiten einzelne Bilder dennoch nicht vollständig deckungsgleich waren. Ich denke dies liegt am eingeschalteten VR-System. Den VR-Mechanismus sollte man daher lieber ausschalten!!

Hier nun zwei HDR Fotos die ich aus jeweils 5 JPGs mit Photomatix Pro 4.0 erstellt habe.

Dieses Foto habe ich mal in Original-Größe hochgeladen. Einfach anklicken um die „wahre Größe“ zu erleben :-) Schaut man dieses Foto genauer an so fällt auf, dass sich die Blätter wegen des stürmischen Windes stark bewegt haben. Dadurch ergeben sich bei der HDR-Verarbeitung wirklich unschöne Artefakte! Wer also ähnliches mal „richtig gut“ fotografieren will, sollte einen windstillen Tag abwarten!

Hier noch ein HDR-Blick auf das südliche Rheintal. Da hier die Blätter wie wild hin und her geschwenkt sind, ist nur der untere Teil des Fotos ein „HDR“. Für den oberen Teil habe ich Himmel und Laub aus einem der RAW-Bilder übernommen.

Mein Résumée:

Grundsätzlich kann man mit der P7100 jetzt wirklich schöne HDR-Fotos erstellen. Allerdings dauert das Speichern bei 5 Fotos die parallel im RAW- und JPG-Format aufgezeichnet werden sehr lange. Hier ist man mit einer D300 oder ähnlichen Kameras sehr viel schneller unterwegs. Bei der P7100 geht das „gemütlich“. Man hat viel Zeit sich das letzte Bild einer Belichtungsreihe anzuschauen während alles gespeichert wird.

Gut gefällt mir das ausklappbare Display. So kann ich ein kleines leichtes Stativ benutzen und fast wie mit einer Mittelformat-Kamera aus einer „Kinderperspektive“ fotografieren. Bei einer „normalen“ Spiegelreflex sind da ständige Verrenkungen notwendig und ich habe nach einer Fototour mit einer „normalen“ Spiegelreflex oft eine total versaute Hose. Meist sind die Knie voller Matsch oder Lehm, manchmal auch der Hintern. Mit der P7100 kann man also echtes Geld sparen weil weniger Reinigungskosten anfallen – LOL

Fotografiert man Landschaften sollte man grundsätzlich darauf achten, dass der Wind einem keinen Strich durch die Rechnung macht. Macht er es dennoch, so bleibt nur einen kleinen „Kunstgriff“, wie den hier gezeigten, anzuwenden. Aber das gilt nicht nur für die P7100 sondern auch für alle anderen Kameras :-)


HDR mit der Nikon D7000

Es ist wieder ein langer Tag im Büro. Draußen ist es sonnig warm und nach der Arbeit geht es mit den Kollegen zum Mosch Mosch, einer wirklich guten Japanischen Nudelsuppen-Bar in der Mainzer Innenstadt. Nach der Nudelsuppe gibt es noch ein Eis am Schillerplatz. Danach fällt uns das Laufen nicht mehr so leicht wie noch eine Stunde zuvor. In der Tiefgarage angekommen will Tobias etwas aus dem Kofferraum meiner Dieselrakete holen. Während er die 0 im 407 drückt um den Kofferraum zu öffnen, drücke ich versehentlich zeitgleich auf den Entriegelungsknopf an meiner Fernbedienung. Wir sind nicht schlecht erstaunt, als sich die Klappe danach gar nicht mehr öffnen lässt. So ein Mist, nun muss ich morgen schon wieder mal zur Werkstadt. Wieder mit dem Taxi hin und her fahren, wieder spät im Büro sein, wieder ärgern. Es geht mir langsam auf den Keks, dieses Auto kommt nach 5 Jahren nun langsam aber sicher in die Phase in der die viele kleinen fiesen Probleme beginnen. Aber mal abwarten, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm…

Nachdem wir eine Weile ratlos vor dem verschlossenen Heck meines Peugeot stehen kommt mir die Idee, wie ich doch noch an den Fotorucksack kommen kann um ein paar HDRs mit der neuen D7000 zu machen. Es geht los zum östlichen Ufer der Theodor-Heuss-Brücke. Dort angekommen klappen wir die Rücksitzbank um und fischen den Fotorucksack samt Stativ aus dem Kofferraum. Es kann los gehen. Tobias und ich wandern ein wenig an der Strandbar entlang und suchen einen geeigneten Punkt für ein paar nette Fotos. Der Abendhimmel sieht ganz schön aus und wir probieren mal aus, was die D7000 so hergibt.

Schnell fällt auf, wenn man sie mit dem Infrarot-Auslöser (ML-L3) bedient, macht sie im Gegensatz zur P7000 tatsächlich eine Belichtungsreihe. Während man bei der P7000 bis zu 5 unterschiedliche Bilder machen kann, sind es bei der D7000 nur 3 Bilder, aber immerhin… Man drückt den Auslöser dreimal nach einander, kurz warten, die D7000 piepst und schon löst sie aus. Für die Wahl des Ausschnittes verwenden wir den praktischen Live-View. Scharfstellen tun wir manuell in der vergrößerten Live-View-Ansicht.

Wir nehmen etliche Bilder mit Blende 11, ISO 100, 3-fach Bracketing und 1.0 EV Schrittweite auf. Irgendwann wechseln wir das neue 16-85 VR gegen mein geliebtes 2.8/17-55, denn dafür habe ich einen 8x Graufilter und einen Polfilter. Als es dann so dunkel ist, dass der Live-View praktisch nichts mehr anzeigen kann, nehmen wir die beiden Filter wieder runter.

Während der Live-View aktiv ist drücke ich mal die Info-Taste und bin ganz überrascht, dass die D7000 dann einen künstlichen Horizont anzeigt. Drückt man nochmals bekommt man ein Gitter zu sehen, drückt man erneut, wird ein 16:9 Ausschnitt für Video-Aufzeichnungen angezeigt – alles wirklich durchdacht und praktisch. Beim Wühlen in den vielen Menüs finde ich dann auch den Menüpunkt für die Feinabstimmung des Autofokussystems. Prima, das geht also auch!!

Später in meinem Appartement zaubere ich an meinem MacBook mit Photomatix Pro 4.0 schnell ein paar kleine HDR-Bilder aus den kleinen JPGs die wir aufgenommen haben. Das geht blitzschnell und die Qualität ist für die fotocommunity & Co. völlig ausreichend.

Hier nun meine ersten drei HDR-Fotos mit der D7000…

Hier zum Vergleich ein konvertiertes RAW-Bild aus der 3-er Belichtungsreihe.

Hier habe ich das gleiche Bild in einer anderen Version. Es ist nicht ganz so krass und das Wasser ist mit einem Bewegungseffekt „glattgebügelt“. Auch habe ich einen anderen Weißabgleich gewählt.

Man sieht hier wieder einmal sehr schön „HDR ist nicht HDR“ – es kommt einfach darauf an, was man mit der HDR Software anstellt. Setzt man sie dezent ein, ist das Ergebnis oft sehr ansprechend. Meist merkt dann niemand, dass es überhaupt ein HDR ist. Macht man es wie Jimi Hendrix einst mit der „Britischen Einstellung“ bei seinen Gitarren-Verstärkern (Die flache Handkante von oben auf die Drehregler legen und dann langsam nach rechts streichen – ggf. wiederholen!!), dann erhält man oft unwirkliche zumeist polarisierende Ergebnisse. Ich persönlich mag das eigentlich ganz gern, eben weil es polarisiert. Derart „krassifizierte“ Fotografien sind ja eher eine besondere Spielart der Bearbeitung. Klar war das Ausgangsmaterial mal eines oder mehrere Fotos, aber was daraus wird wäre im analogen Zeitalter ohne Scanner usw. eben nicht möglich gewesen.

Mich interessiert Eure Meinung, was denkt Ihr über diese „krassifizierten“ HDR-Spielarten?


Koffer kaufen

Heute ging es kurz nach Feierabend noch schnell in die Mainzer City um einen leichten Koffer zu kaufen. Bei USA-Flügen mit Condor (andere Gesellschaften haben sehr ähnliche Vorschriften) darf der Koffer max. 23 Kg wiegen und Breite + Höhe + Länge dürfen 158 cm nicht überschreiten. Ein zweites Gepäckstück das man ab einem Aufenthalt von 4 Wochen im letzten Jahr noch mitnehmen durfte kostet jetzt zusätzlich 30 bzw. 40€ wenn man es erst am Schalter bucht. Hin & Zürück also 60 oder 80 €. Dann ist es umso ärgerlicher, wenn man einen Koffer hat der 6 Kilogramm wiegt und dann noch deutlich kleiner als die 158cm ist!

In einem Lederwarengeschäft vor dem Mainzer Dom habe ich dann für 169 Euro einen ultraleichten Koffer gefunden der zudem ziemlich genau an die 158cm Grenze heranreicht – Super!

Kaum raus aus dem Laden steht der Mond über dem Mainzer Dom. Nix wie rein in die Tiefgarage, den Koffer wegbringen und mit der neuen Nikon P7000 ein paar Testbilder knipse. Das Stativ habe ich diesmal ein wenig improvisiert. Um den Dom herum stehen überall irgendwelche Sachen auf denen man eine Kamera anlegen kann.

Hier in perspektivisch entzerrtes HDR des Mainzer Doms. Den Mond habe ich separat mit 135mm Brennweite fotografiert, der Dom ist mit 28mm Brennweite aufgenommen. Den Mond habe ich dann dort eingesetzt wo im HDR nur ein weißer Fleck war.

Und noch ein Foto des heutigen Abends – ist auch gerade gerückt. Als „Stativ“ diente eine Mülltonne, der Mond stammt aus einem zweiten Bild mit längerer Brennweite und ein paar überflüssige Zweige auf der rechten Seite sind währender der EBV verschwunden… :-)