Nikon D7000 & D5100 mit Nikon ME-1
Es ist mal wieder Wochenende und der DHL-Bote hat neues Spielzeug mitgebracht. Beim letzten Video zur Nikon F4 habe ich mich im Nachhinein ziemlich über die störenden Autofokus-Geräusche der Nikon D7000 geärgert. Daher habe ich mir ein Nikon ME-1 via amazon.de geordert.
Hier ist mein kleines Unboxing und der erste „Akustik-Test“ mit diesem hochwertigen Zubehörteil. Bitte entschuldigt, dass da ein kleiner Teil versehentlich doppelt in das Video hinein gerutscht ist. Aber das Rendering und der Upload haben nun fast 6 Stunden gedauert, das will ich mir nicht noch einmal antun.
Nun aber los…
Nikon History – Teil 3
Was lange währt wird endlich gut – hoffentlich :-) Bereits seit Wochen versprochen, ist mein Video zur Nikon F4 nun endlich online. Die vielen Produktionsprobleme hatte ich ja gestern schon geschildert. Die finale Datei habe ich am Sonntag vor der Abreise nach Mainz noch schnell gerendert, was satte drei Stunden benötigt hat. Herausgekommen ist ein Windows-Media-Video mit 2,23 GB – uff… Der Upload hier in Mainz hat dann auch die ganze Nacht und den halben Tag gedauert, aber nun ist es online :-)
UPDATE AM NÄCHSTEN MORGEN:
Irgendwie habe ich nach dem Upload vergessen die Sichtbarkeit des Videos von „Privat“ nach „Öffentlich“ zu ändern. Nun sollte alles funktionieren.
Da ich viele verpatzte Szenen weggeschnitten habe, wird die Sache mit der Seriennummer leider nicht ganz klar, so dass ich es hier kurz erklären möchte. Also, wer eine gebrauchte Nikon F4 kaufen möchte sollte darauf achten, dass die Seriennummer möglichst mit einer 24xxxxx beginnt. Die Modelle davor hatten häufig das Problem, dass der kleine Hebel der die Blende des angesetzten Objektivs schließen soll irgendwann nicht mehr korrekt funktioniert und so alle Bilder überbelichtet sind, die mit kleinen Blendenwerten, also weit geschlossener Blende aufgenommen werden. Damals hat Nikon bei allen F4-Kameras die dieses Problem hatten den gesamten Spiegelkasten gewechselt. Man kann also Glück haben, dass einer 22er Kamera repariert wurde und auch nach vielen Jahren noch astrein funktioniert. Vor dem Kauf sollte man diese Schwachstelle also auf jeden Fall überprüfen.
So könnte die Prüfung aussehen:
- Objektiv abnehmen und Kamera auslösen
- Der Hebel am linken Rand des Bajonetts muss sich zügig bewegen um etwa 7 Millimeter nach unten
- Objektiv wieder ansetzen, Blende 22 wählen, Kamera auf M wie „manuell“ stellen und dann auslösen
- Beim prüfenden Blick ins Objektiv muss sich die Blende schnell und sauber bis zum eingestellten Wert schließen
- Kamera in Serienbildmodus bringen (CH) und sicherstellen, dass sich die Blende immer bis zum gleichen Wert schließt.
- Wer ganz sicher gehen will opfert einen Testfilm und macht bei Vorgabe der Blende eine Reihe von Bildern mit Zeitautomatik. Möglichst das gleiche Motiv auf einem Stativ von Blende 2,8 bis 22 (je nach Objektiv auch mehr oder weniger).
So, nun viel Spaß mit dem neuen Video. Vielleicht trinkt ihr vorher zwei bis drei Tassen Espresso…
Nikon D3000 – Heute im Sonderangebot
Es ist wieder Wochenende. Der Freitag hat mit krassem Regen und schweren Unwettern begonnen, aber abends war es dann doch noch schön genug für eine kleine Motorradtour zusammen mit meiner Freundin Sandra. Wer hätte das gedacht, der Samstag beginnt genau so wie der Freitag geendet hat. Vielleicht ist der Sommer jetzt doch noch in Deutschland eingezogen :-)
Mein neues Video „Nikon History – F4“ ist schon fertig und sogar bei YouTube verfügbar, aber es ist noch privat und das hat auch einen Grund. Ich überlege nämlich, ob ich es nicht wieder löschen soll. Diesmal habe ich es bei der Aufzeichnung mit dem kontinuierlichen Autofokus der Nikon D7000 im Video-Modus versucht. So wirklich gut funktioniert das leider nicht, wenn man während die Kamera filmt mit einem Fotoapparat davor herum fuchtelt. Erst später als ich schon fast fertig war habe ich am Computer gehört, dass die AF-Geräusche des verwendeten Nikon AF-S VR 16-85mm Objektivs sehr störend und nervig. Wäre es nur gelegentlich, so würde es ja nicht so ärgerlich, aber besonders im Nahbereich ist die Tiefenschärfe gering und die Kamera fokussiert ständig neu.
Den größten Teil meines Videos zur Nikon F4 habe ich daher weg geworfen und ihn nochmals neu aufgenommen. Diesmal war der Autofokus abgestellt. Aber nun kann man bei der Aufnahme nur schätzen. Bei der D5100 könnte man sich das Display nach vorn drehen und schon bei der Aufnahme kontrollieren was eigentlich gefilmt wird. Aber bei der wirklich famosen D7000 geht genau das eben leider nicht. Ein echtes Manko, jedenfalls für alle die mit der Nikon D7000 (oder der P7000) bloggen möchten! Für die D7100 wünsche ich mir daher ein Klappdisplay wie bei der D51000!!
Nachdem mein Computer die halbe Nacht lang dieses Video gerendert und an YouTube übertragen hat, schaue ich es mir am Samstag nach dem Aufstehen nochmals an. Irgendwie ist alles doof. Ich hatte nur wenig Zeit und habe mich dann noch ständig versprochen. Die meisten Patzer habe ich herausgeschnitten, aber so bleibt ein unvollständiger Film übrig in dem vieles von dem was ich eigentlich erzählen wollte im Windows-Papierkorb gelandet ist :-(
Also bleibt dieses Video erst einmal privat. Ich hocke mich im Wohnzimmer an mein frisch getuntes Windows 7 Notebook und schaue mal im Web was ich für Infos zur Nikon F4 finde. Sandra wartet derweil, wir wollen noch in die Stadt. Mein freundicher Fotohändler hat angerufen (Ja genau, der aus meinem Traum mit der Nikon D4…). Die Nikon P7000 die ich vor ein paar Wochen zur Reparatur gegeben habe ist wieder zurück. Doch bevor es in die Stadt geht will ich noch schnell einige der fehlenden Informationen zur Nikon F4 anhand mehrerer schöner Webseiten vervollständigen. Ich habe 30 Minuten, dann wollen wir los. Ständig verspreche ich mich und als schon eine Stunde vergangen ist, wird Sandra echt ungeduldig, wer könnte es ihr auch verübeln? Also aus die Maus und ab in die Stadt. Wir nehmen mein Auto, es steht schon wieder seit zwei Wochen am gleichen Fleck. So ist das wenn man ständig mit dem Moped unterwegs ist :-)
Beim Fotohändler angekommen geht dann alles ganz schnell. Die P7000 habe ich in rekordverdächtigen 120 Sekunden in Händen. Beim Plausch erzählt er mit dann, dass es am Tag an dem ich meine P7000 zur Reparatur gegeben habe, noch drei weitere Rückläufer gab. Alle mit dem gleichen Problem, die Verschlußlamellen des Objektivs!! Hier haben die Nikon Konstrukteure ein wirkliches Eigentor geschossen. Die Kamera ist super, aber die kleinen Verschlußlamellen für den Schutz der Frontlinse haben nach einigen Wochen intensiver Nutzung in staubiger Umgebung ein Problem. Ok, es wird auf Garantie gelöst, aber es wird wiederkehren, dessen bin ich mir ganz sicher! Also sollte man die P7000 nicht einfach mal in die Jackentasche stecken, sondern sie wie ein rohes Ei behandeln. Dann hält dieser Verschluß vielleicht länger als nur ein paar Wochen!
Als ich die P7000 vor ein paar Wochen zur Reparatur gab, habe ich den Laden mit einer neuen D5100 samt AF-S VR 55-300mm verlassen. Beides ist inzwischen in den Besitz meiner Freundin Sandra übergegangen. Und eigentlich schulde ich meinem Fotohändler im Gegenzug noch Sandras gebrauchte Nikon D3000. Aber die D3000 ist fast zu schade um sie abzugeben. Wo ich schon mal da bin frage ich also, wieviel ich denn noch auf den Dumping-Preis der D5100 nachzahlen müsste wenn ich die D3000 behalten will.
Und genau das scheint ein Fehler zu sein, denn er hat schon vergessen, dass die D3000 eigentlich noch aussteht. Hätte ich doch bloß die Klappe gehalten!! Aber so viel Ehrlichkeit erfreut sein Fotografenhändlerherz und schließlich einigen wir und auf 150 Euro. Das ist doch mal in Wort, wo bekommt man schon für 150 Euro eine fast neuwertige Nikon D3000?
Also ist mein Kamerafuhrpark erneut gewachsen. Würde ich alle digitalen Megapixel zusammen zählen, so wären es weit mehr als jede Nikon D4 zu bieten hätte. Aber das ist ein Vergleich von Eiern mit Birnen :-) Und deshalb habe ich das auch gar nicht geschrieben – oder doch?
Nun gut, nach dem Einkauf der Nikon D3000 (die wir schon vor dem Einkauf daheim hatten – Zeitmaschine?) geht es nach nebenan ins Tuscolo. Seit das „Journal“ dort nicht mehr existiert und das Tuscolo die Lokalität übernommen hat, kann man hier wirklich gut essen. Und auch heute schmeckt es wieder vorzüglich! Mein Tipp für die Bonner Innenstadt!
Wieder daheim wird der Beitrag zur Nikon F4 umgeschnitten. Die neuen Szenen helfen über die verpatzten Videoaufnahmen des Vortages hinweg und so ist es nun halbwegs stimmig. Leider hört man am Anfang immer noch das Rattern des AF-S Objektives. Ich brauche ein externes Mikrofon!! Und dann ist an einigen Stellen genau das was ich gern zeigen möchte entweder nicht ganz scharf oder nicht so im Bild wie ich es mir wünschen würde. Nun ja, vielleicht kann ich diese Szenen irgendwann nocheinmal ausbessern :-)
Um 15h bin ich dann so weit, das Rendern und der Upload nach YoutTube können starten.
Eine halbe Stunde später sitzen Sandra und ich auf den beiden Motorrädern. Es geht mit dem neuen TomTom Urban Rider in Richtung Neuwid. Einfach drauf los, Routenführungsoption „Kurvenreiche Strecke“. Sandra fährt heute mal vor. Eigentlich mag sie das ja nicht aber so kann ich die Fahrt genießen und muss mir keine Sorgen machen, weil ich stets alles im Blick habe. An unserer kleinen Wassermühle im Wiedtal machen wir Rast und es gibt ein Stückchen Kuchen und etwas zu trinken. Tut das gut! Während wir auf der Terrasse den Sonnenschein genießen überlegen wir wie es weitergehen soll. Ich versuche Sandra die Funktionen des neuen TomTom zu erklären. Wir wählen eine Route zurück nach Haus – „Kurvenreiche Strecke“. Anschließend fügen wir einen Zwischenstopp ein – „Altenkirchen“. Schnell bezahlen, auf der Herrentoilette die Helm-Visiere von den Resten toter Fliegen befreien und schon sind wir wieder unterwegs. Die Fahrt macht Spaß, auch wenn wir nicht rasen sondern eher cruisen. Aber das ist auf Dauer gesünder und man riskiert auch nicht den Verlust des Führerscheins…
Videos wie dieses hier machen dann irgendwie doch sehr nachdenklich:
Wieder daheim sind wir matt und glücklich, was für eine schöner Tag. Morgen geht es dann schon wieder an die Arbeit. Nachmittags werde ich nach Mainz aufbrechen. Während unserer heutigen kleinen Motoradtour habe ich überlegt wie ich mal alle drei GoPro-Kameras einsetzen könnte die sich inzwischen bei mir angesammelt haben. Für eine 3d Cockpit-Perspektive scheint mir die Zeit noch nicht reif zu sein. Aber ich könnte mal eines der vielen Klebepads an meinen neuen Shoei-Helm kleben. Sieht sicher total bescheuert aus wenn ich mit einer Kamera am Helm unterwegs bin, aber vielleicht ist das Ergebnis gar nicht so schlecht?? Die beiden anderen Kameras könnte ich am Heck befestigen. Eine filmt was ich hinter mir lasse und Kamera Nummer 3 filmt was sich seitlich alles ereignet? Mit einem Bild im Bild im Bild könnte das ganz nett werden. Ich denke ich werde das morgen mal versuchen, auch wenn es ziemlich blöd aussehen wird mit einer Kamera am Helm spazieren zu fahren :-)
Während ich mit diesem Artikel fertig bin ist es schon nach Mitternacht. Und tatsächlich ist der YouTube-Upload meines Videos zur Nikon F4 jetzt vollständig in voller 1080p HD-Auflösung bei YouTube angekommen. Aber zu sehen ist noch immer nichts, das Video wird noch verarbeitet! So ist das eben bei Full-HD – das ist alles eine Spur heftiger! Die gesamte Verarbeitung hat nun statte 9 Stunden gedauert und es ist noch immer nicht fertig… Also ab ins Bett und morgen mal schauen wie es aussehen wird…
Nikon D4 – Seit heute im Handel
Das Bankkonto ist prall gefüllt und es geht mit der neuen Kreditkarte im Portemonnaie zum Fotohändler meines Vertrauens. Mit leicht erhöhter Pulsfrequenz übertrete ich die Schwelle zum universellen Fotoglück, ich bin im Fotouniversum.
„Ja da ist ja unser Umsatzbringer!“ schallt es mir freudig entgegen. „Heute ist das erste Exemplar der neuen Nikon D4 eingetroffen. Eigentlich war sie schon verkauft aber der Kunde hat während der Kartenzahlung einen Herzinfarkt erlitten und wurde gerade von einem Notarzt abgeholt. Sie ist also seit knapp 5 Minuten wieder frei verfügbar. Also, jetzt sofort zuschlagen oder einige Monate warten! Wie sieht’s aus Kollege?“
Wer kann da lange überlegen, klar will ich sie und das SOFORT! Also soll er schnell eine Rechnung schreiben. Während der Kugelschreiber seine Kreise zieht befreie ich meine EC-Karte aus der abgewetzten Lederhülle. Rein damit in den Kartenleser, ich bin aufgeregt!
„Der Bezahlvorgang konnte nicht abgeschlossen werden.“ Neuer Versuch… „Der Bezahlvorgang konnte nicht abgeschlossen werden.“ Mist, vielleicht liegt es am Limit der EC-Karte, wir versuchen es in kleineren Portionen. 5.000 Euro – Fehler – 4.000 Euro – Fehler – 3.000 Euro – Fehler – was für ein Mist, der Schweiß bricht aus, ich werde unruhig, an der Türe steht plötzlich jemand mit einem Bündel Bargeld in der Hand. Scheinbar ist auch er scharf auf die brandneue Nikon D4 – aber ich war eher da! 2.000 Euro – Fehler – Ahhh nein – 1.000 Euro – Geklappt – Yes!!
Noch mal 1.000 Euro – Yes!! Nochmal 1.000 Euro – Fehler… Ok, weiter mit der goldenen Kreditkarte, 2.000 Euro – Geklappt, die andere Kreditkarte – 2.000 Euro – geklappt, und noch einmal – Fehler – So ein Mist, in der verspiegelten Rückwand eines der Glasregale kann ich sehen wie mein Kopf hochrot anläuft. Es fehlen nur noch ein paar tausend Euro, das wird doch irgendwie gehen. Ah, da habe ich ja noch die EC-Karte des Kinder-Kontos meiner Tochter… Bitte den PIN eingeben… PIN nicht akzeptiert, PIN erneut eingeben, PIN nicht akzeptiert, dritter Versuch „Die Karte wurde zu ihrer Sicherheit gesperrt!“ Langsam schnürt es mir die Kehle zu, ich ringe nach Luft und der Typ mit dem Bündel Bargeld steht bereits hinter mir. Er riecht nach einer Mischung aus Zigaretten und Bier, ist unrasiert, trägt einen schwarzen Kaputzenpulli mit einem Totenkopf auf der Brust. Was will so ein Typ im Fotouniversum? Die Szenerie erscheint mir zunehmend surreal.
„Also Kollege, können wir das gute Stück nun bezahlen oder nicht?“ „Ja ja ja, ich kann, ich habe Geld!!“ Geben sie mir 10 Minuten, dann laufe ich schnell rüber zur Bank und hebe den restlichen Betrag ab, bitte!“ „Na, das geht so aber nicht, dann muss ich die Buchungen die wir bislang gemacht haben stornieren!“ „Ok, dann stornieren sie und ich komme mit dem gesamten Betrag zurück, geben sie mir 10 Minuten, bitte!!“
„Na dann will ich mal nicht so sein!“
Der Weg zur Bank ist weit und das Herz schlägt bis zum Halse. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr, es ist schon nach Mittag, wie lange hat die Bank geöffnet? Ich versuche schneller zu laufen. 4 Minuten später stehe ich vor der Bank, völlig ausser Atem, der Puls ist an den Schläfen zu spüren, der ganze Körper pocht im Rhythmus des Herzmuskels. Aber ich bin da, endlich. Doch was ist das, kein Licht, die Türe läßt sich nicht öffnen, oh nein, nicht das… Ich renne rüber zu einer anderen Niederlassung, vielleicht hat die ja noch geöffnet, aber auch hier habe ich kein Glück. Nun renne ich schon seit 8 Minuten durch die Stadt und bin noch immer nicht zahlungsfähig.
„Ich muss zurück, sofort!“ Als ich wieder am Fotouniversum ankomme sind 12 Minuten vergangen. Während ich über die Schwelle stolpere sehe ich noch wie ein Mann mit schwarzem Totenkopf-Kaputzenpulli dem Händler die Hand schüttelt. Unter seinem linken Arm klemmt ein goldener Karton mit der Aufschrift Nikon D4.
Mir wird schwindelig und ich beginne zu taumeln. Mit der linken Hand versuche ich mich an einem Stativ festzuhalten auf dem eine Hasselblad H4D-60 präsentiert wird. Mit verschwommenem Blick sehe ich noch wie der Händler ein dickes Bündel nagelneuer 100 Euro Scheine durchzählt. Zwischendurch leckt er kurz an Daumen und Zeigefinger, es sind wirklich viele Scheine die er noch zählen muss.
Mir wird übel, der Schweiß bricht aus und dann verschlingt mich eine überaus beängstigende stille depressive Dunkelheit. Wie durch Watte höre ich von weit weg das Martinshorn eines Notarztwagens. Nun habe auch ich einen Herzinfarkt…
Als ich wach werde bin ich schweissgebadet und erstaunt zu gleich. Wo sind die Sanitäter, wer versorgt nun meinen Herzinfarkt? Abgesehen vom schweissnassen Körper fühle ich mich ganz gut, bin ich schon im Krankenhaus? Warum sieht das Krankenzimmer aus wie mein Schlafzimmer?
Plötzlich klingelt ein Wecker, ich zucke zusammen, ist es 7h am Morgen, es ist der 12. August 2011 und von der Nikon D4 ist noch immer keine Spur.
Es war ein Traum, ein echt schlimmer Traum!
Bei der ersten Tasse Kaffee wird mir klar, wenn die Nikon D4 irgendwann einmal lieferbar sein wird, sollte man sie vorbestellen und reservieren. Auch wäre es eine gute Idee mit viel Bargeld zum Fotouniversum zu gehen, mit wirklich viel Bargeld.
Heute ist der 12. August 2011 und es ist gut, dass uns allen noch viel Zeit bleibt genau dieses Bargeld zusammen zu sparen :-)
Nikon D7000 mit AF-S VR 4/200-400mm
Es ist Sonntag und der Himmel sieht gar nicht so schlimm aus wie es die Wetterfrösche versprochen haben. Die neue Nikon D5100 samt AF-S VR 55-300mm ist nun in Sandras Besitz übergegangen und sie ist sehr gespannt wie die ersten Fotos mit der neuen Kamera werden. Nach dem Frühstück geht es gleich rüber in die Rheinaue, wir wollen Enten fotografieren. Als Naturliebhaber wissen wir natürlich, dass das Füttern der Tiere diesen mehr schadet als nutzt und so haben wir auch heute keine alten Brötchen im Gepäck. Statt dessen habe ich die D700 und eine alte Nikon D2x eingepackt. Genau wie bei einem alten Brötchen will sie eigentlich auch niemand mehr haben, obwohl sie auch mal frisch und knusprig war. Im Jahr 2005 habe ich meine ganze Kohle zusammen gekratzt um mir die Krönung der japanischen Ingenieurskunst zu kaufen, eine Nikon D2x. Die absolute ultimative Kamera für die Tierfotografie. Später dann das krass teure AF-S VR 4/200-400 – wow… Inzwischen sind fast 6 Jahre vergangen und die D2x ist mir 2010 im Arches Nationalpark einen Abhang hinunter gekugelt. Aber sie konnte repariert werden und funktioniert wieder ganz vorzüglich. Mit diesem Ding bin ich sehr vertraut und kann sie im Schlaf bedienen. Bei der neuen D7000 ist das noch nicht ganz so.
Auch wenn beide Kameras ein ganz ähnliches Bedienkonzept verfolgen, so sind sie doch ein wenig verschieden. Spontan klappt beispielsweise die Einstellung des Autofokussystems bei der D7000 nicht so wirklich. Statt zweier Hebel die alles machen, drückt man nun auf den Autofokus-Knopf am Gehäuse und dreht am vorderen oder hinteren Wählrad bis man die Einstellung hat die man haben möchte. Bei der D2x gibt es dafür zwei Schalter mit klar definierten Rasten. Die kenne ich und die kann ich blind bedienen während ich durch den Sucher schaue. Das wird irgendwann bei der D7000 sicher auch gehen, aber heute habe ich noch so meine Mühe.
Auch will ich mal das große Tele samt Teleconverter im 1080p HD-Modus testen. Gleich nach den ersten Versuchen wird klar, mit diesem Kugelkopf kann man toll fotografieren aber für weiche Kameraschwenks ist er völlig ungeeignet. Er läuft einfach nicht richtig rund und so ruckeln alle Schwenks vor sich hin, es macht einen schier wahnsinnig. Das ist der Grund warum es Fluid-Neiger gibt!
Auch der Autofokus der D7000 macht was er will. Sobald sich eines der verfolgten Motive so bewegt, dass der aktive AF-Sensor es nicht mehr erfassen kann beginnt das Tele wild hin und her zu fahren. Alles ist scharf, unscharf, unschärfer, ganz unscharf, scharf, wieder unscharf, es ist zum Haare raufen. Manuell scharf stellen klappt auch nicht so wirklich, denn man sieht im Sucher einfach überhaupt nichts. Denn die Movie-Funktion klappt den Spiegel hoch, filmen kann die D7000 nur im Live-View Modus! Und immer wenn die Sonne auf das Displays scheint sehe ich einfah mal wieder gerade gar nichts. Das alles ist frustrierend, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Nun ist auch klar warum es Sucher gibt, die man auf das Display stülpen kann. Nur so sieht man wirklich was man filmt. Nun ist auch klar, man kann mit der D7000 filmen, aber eine Filmkamera ist sie noch lange nicht!
Nach einer Weile schraube ich die gute alte D2x wieder an das lange Rohr. Und siehe da, das gute Gefühl stellt sich sofort wieder ein. Sie klickt und klickt, es ist eine wahre Freude. Sandra macht während dessen heimlich mit der D5100 und dem AF-S VR 55-300mm einige Bilder von mir :-) Zum Abschluß unserer kleinen Fotoexkursion gibt es noch ein leckere Faßbrause an einer der kleinen „Buden“ die rund um den Bonner Rheinauen-Park verteilt sind.
Daheim wird später die Beute gesichtet. Ein wenig bin ich doch enttäuscht. Das Licht war grell und krass. Besonders die weißen Schwäne sehen auf den JPGs aus, als wären sie bei Mitternacht fotografiert worden. Damit das weiße Gefieder nicht jedwede Zeichnung verliert, habe ich den Belichtungsmesser (Matrix-Modus) um ca. -0.7 bis -1.7 Blendenstufen korrigieren müssen. So hat ist das Gefieder nicht einfach nur eine weiße Fläche sondern sehr schön strukturiert. Doch das gesamte Umfeld versinkt in Dunkelheit. Gut, dass ich grundsätzlich im RAW-Modus (plus Vorschau-JPG) fotografiere! Was Nikon Capture später noch an Zeichnung aus den dunklen Bildbereichen herausholt ist wirklich überraschend!
Weniger krass als erwartet fällt hier der Unterschied zwischen D2x und D7000 aus. Die D7000 fotografiert im RAW-Modus mit 14-Bit Farbtiefe, die D2x beherrscht im Vergleich „nur“ 12 Bit. Der Unterschied ist rein rechnerisch also wirklich gewaltig. Aber in der Praxis sehen dann auch die konvertierten RAW-Bilder der D2x ziemlich gut aus. Sie war nicht umsonst mal die Krönung der japanischen Ingenieurskunst. Sie hat nun 6 Jahre und viele tausend Auslösungen auf dem Magnesium-Buckel, aber sie ist noch so gut wie am ersten Tag.
Klar kann die D7000 filmen und hat viel neuen Schnick-Schnack. Aber wenn es um die reine „Kamera-Arbeit“ geht, dann liegt mir die D2x nach wie vor immer noch mehr am Herzen. Mag sein, dass es die lange Zeit ist in der ich sie schon benutze, vielleicht wird die D7000 sie auch irgendwann ablösen, aber vielleicht gibt es in einigen Monaten doch eine Nikon D4 und vielleicht wird sie dann die D7000 ablösen. Warten wir es einfach mal ab.
Ganz witzig ist übrigens das was geschieht, wenn man versehentlich die Caps-Lock Taste drückt und dann D4 schreiben will, dann schreibt man nämlich d$ – ob das ein Zeichen ist?? :-)
Hier nun ein paar Vergleichsbilder – D2x versus D7000
Beginnen wir mit der D2x – Alle Bilder haben 1000 Pixel-Kantenlänge – also mal anklicken und die nicht durch den Web-Browser skalierte Version anschauen!
Das Marschgepäck…
Sich selbst eine runter hauen, das können nur die Enten… Fotografiert mit der D2x und dem 200-400mm Teleobjektiv.
Schwäne sind spröde Motive, lange Hälse und weißes Gefieder, welcher Chip soll damit bloß klar kommen? Bei -1.0 EV „klappt es auch mit dem Nachbarn“ und der D2x…
Der Kollege hier sieht fast aus wie ein Wasserhahn aus dem Marlboro Design Katalog…
Und noch ein Bild, das das schöne Bokeh des 4/200-400 Milimeter Teleobjektivs zeigt.
Jetzt die D7000 mit 1.7x Teleconverter und AF-S VR 4/200-400mm:
„Platz da jetzt komme ich!!“
Zum Abschluß noch einmal die „volle Kanone“: 400mm * 1.7 Teleconverter * 1.5-Crop = 1020mm im FX-Format!
Ok, das war dann schon wieder das Wochenende. Am nächsten Wochenende werde ich versuchen meine Reihe „Nikon History“ mit den verschiedenen Varianten der Nikon F4 fortzusetzen.
Heimweh nach der Schweiz
Ich kann mich noch gut erinnern wie ich im Dezember 1999 in meine Wohnung eingezogen bin. Wochenlang habe ich Kartons ausgepackt, war im Baumarkt, bei IKEA, wieder Kartons, Bohrmaschine, Akku-Schrauber, Pinsel, Säge, Baumarkt, IKEA – was für ein krasser Monat. In der Woche vor Weihnachten wurde dann die Küche geliefert. Als alles (fast) fertig war, hatte ich noch ein 60er Tür übrig. Hm, neben der Spüle war noch ein riesiges Loch, ich hatte vergessen die Spülmaschine zu bestellen. Deshalb war das so preiswert!! Aber Expert Bielinsky konnte helfen, an Heiligabend kam die Spülmaschine. Am ersten Weihnachtstag dann der Einbau des Kühlschranks, war das ein Krampf. Einige Woche später war längst nicht alles fertig und dann geht an einem Mittwoch abends um 20h das Telefon. Am anderen Ende Kollegin Sylvia aus der Schweiz. Sie braucht am Freitag „Support bei einem Meeting mit Oracle“ – im Worldtrade Center in Zürich – ok…
Am Donnerstag bekomme ich spät abends noch eine E-Mail mit einem fast 150 Seiten starken Angebot. Ab in den Laserdrucker und dann endlich nach Hause. Am Freitag dann zum Köln-Bonner Flughafen. Der Flug dauer etwa 90 Minuten und ich habe endlich Zeit das Angebot zu lesen. Auf einer der letzten Seiten stehen dann Namen von Mitarbeitern, ihre Tagessätze und ihre Verfügbarkeit. Hinter meinem Namen steht ein hoher Tagessatz und bei der Verfügbarkeit steht: 100% Hui, ich bin der EINZIGE angebotene Berater mit einer Verfügbarkeit von 100%!! Langsam wird mir klar, dass ich wohl zu einem neuen Projekt anreise. Das Meeting mit Oracle ist dann schnell abgehandelt und ich bin von der Schweizer Geschäftsstelle sehr angetan. Während ich im großen Besprechungszimmer sitze, öffnet sich die Türe, jemand kommt herein und macht eine Geste wie ein Fußballtrainer nach dem 7:6 im Elfmeter-Schießen: „Ja, wir haben das Projekt!“ Dann ist er schon wieder weg, ich habe gerade den Jürg kennen gelernt, der Chef der Schweizer Niederlassung. Ok, hier ist irgendwie alles anders.
Am Abend geht es heim und am Montag bin ich dann schon wieder dort. Mit einem Mietwagen geht es abends nach Luzern zur SUVA. Ich bin das erste Mal in meinem Leben am Vierwaldstädter See. Was für ein Panorama und was für eine großartige Stadt. Vielleicht die schönste Stadt der Schweiz und hier werde ich eine Weile arbeiten. Dass dieses Projekt dann 1,5 Jahre dauern wird und dass noch viele Monate bei der SUVA verbringen werde, ist mir an diesem Tag noch nicht bewußt!
Nach einigen Wochen in Luzern wird dann ein Projektbüro in Cham bezogen. Nun wohne ich in Bonn, arbeite in einem Projekt für die Schweizer Kollegen in Zürich, für einen Kunden in Luzern in einem Büro im Kanton Zug. Ok…
Wohnen tue ich von Anfang an im Hotel zum Rebstock in Luzern. Ein grandioses Hotel und die Menschen dort wachsen mir schnell an Herz. Die Chefin Frau Moser ist einfach nur großartig. Eine ältere Dame die mit Pablo Picasso bekannt war. Sie ist cool und trägt jeden Tag rote Schuhe. Alle Zimmer sind individuell eingerichtet, hier hat vor einigen Jahren ein damals noch wenig bekannter Designer mit Namen Philippe Starck geholfen. Eines Tages sitze ich nach einem Meeting auf dem Beifahrersitz von Jürg’s Audi S6. Auf der Autobahn sind 120 km/h erlaubt und Jürg hält sich auch daran. Doch hin und wieder läßt er den Audi auf 100 km/h zurückfallen, um dann mit einem Kick-Down auf 140 zu beschleunigen und den gewaltigen Sound zu genießen. Mich presst es dabei in die Polster und es entwickelt sich Achtung vor diesem Fahrzeug. Als ich ihn bitte mich bei SIXT am Flughafen abzusetzen, kommt das Gespräch darauf, was ein Golf bei SIXT als Mietwagen pro Monat kostet. „Aber das können wir doch billiger haben!“ Er greift zum Telefon und ruft seinen Spezi Mauro an. Sie tauschen ein paar Floskeln aus und dann fragt er mich „Willst an Audi oder an Jaguar?“ „Natürlich einen Jaguar!“ „Ok, er nimmt den Jaguar!“ Ich denke noch „Hey, der verarscht Dich jetzt aber ganz köstlich!“ Als ich eine Stunde später bei Mauro aus dem Taxi steige, steht da tatsächlich ein Jaguar! Ein dunkelblauer Jaguar XJ – Daimler Double Six. Dann die Probefahrt gemeinsam mit Mauro. „Ja gib halt mal Gas! Ja, jetzt einen Kick-Down!“ Die zwölf Zylinder schöpfen aus 6 Litern Hubraum ganze 300 PS, was für ein Gerät!
Während der nächsten Monate sieht mein Tagesablauf immer wieder gleich aus. Montags früh aufstehen, mit dem Taxi zum Köln-Bonner Flughafen fahren, mit Lufthansa, Swiss-Air oder Cross-Air nach Zurück fliegen, mit dem Taxi zum World-Trade-Center, in der Tiefgarage in meinen Jaguar umsteigen und nach Luzern fahren. Freitags dann alles in umgekehrter Reihenfolge! Wie cool! Mit Glück bekomme ich immer mal das Zimmer 164. Es ist im Rebstock ganz oben unter dem Dach und hat eine kleine Dachterrasse mit Blick auf den Vierwaldstädter See. Was für ein Projekt, was für ein Land!
Nachdem das Projektbüro in Cham am Zuger See eingerichtet ist, geht es morgens und abends mit dem Jaguar am See entlang. Nach und nach kommen weitere Kollegen ins Projekt und wir alle haben trotz der vielen Arbeit eine Menge Spaß. Abends gibt es im Restaurant Lamm Entrecôte mit Wellen-Pommes-Frites. Dazu ein Kloster-Bier und als Nachtisch ein Stück Schokoladenkuchen mit Rahm. Was für ein Leben! Nach vier Monaten passt keiner meiner Anzüge mehr und erstmals zeigt über 100 Kilogramm. Hui…
Am Pfingst-Montag bringe ich dann meine rote BMW R80-RT nach Luzern. Nun brechen andere Zeiten an und das Körpergewicht geht auch wieder zurück. Die Kollegen lasse ich allein mit dem Jaguar nach Cham fahren, ich bin ja nicht ihr Chauffeur. Während sie sich am 12-Zylinder-Sound erfreuen genieße ich Tag für Tag den überirdischen Frieden auf meiner einsamen Fahrt zum Büro. Nach der Arbeit geht es durch die Berge, rund um den See, viele Wochenenden verbringe ich in der Schweiz. Meine Freundin Nina kommt mich immer mal wieder besuchen und wir fahren über den Klausenpass, Sustenpass, Pragelpass, Grimsel, Furka und und und… Es gibt Barbeque-Fahrten mit dem Schaufelraddampfer und abendliche Spaziergänge zum IMAX-Kino im Verkehrshaus der Schweiz. Ich liebe dieses Land!
Im Winter sehe ich dann früh morgens ein Alpenglühen und kurz danach ist schon wieder Karneval. Die Zeit vergeht im Flug.
Daheim in meiner Wohnung herrscht während dessen totaler Stillstand. Es dauert noch Jahre bis alle Umzugskartons aus der Ecke im Wohnzimmer verschwunden sind. Als das Projekt dann beendet ist und ich meine rote BMW wieder heim bringe, keimt Wehmut auf. Doch ein paar Jahre später gibt es wieder ein Projekt in der Schweiz. Diesmal lasse ich die rote BMW daheim und fahre statt dessen mit dem roten Peugeot 406 Coupé nach Luzern. Der Peugeot spult fahrt Fahrt um Fahrt ab. Oft geht es mitten in der Nacht auf die Autobahn, zum Sonnenaufgang bin ich am Vierwaldstädter See, um 8h im Büro. Der Peugeot fährt und fährt, über 100.000 Kilometer kommen so zusammen. Je Kilometer gibt es 30 Cent Spritgeld. Damit ist das Auto schnell komplett bezahlt – alles im „Dienste des Herren“ – wie cool…
Viele Jahre später bin ich nun ein großer Fan der Schweiz. Ich könnte dort immer wieder dort hin fahren, denn es ist einfach wunderschön. Während des ersten Projektes war die „Matrix“ in aller Munde. Wir haben oft Scherze darüber gemacht, dass wir sicherlich auch innerhalb einer Matrix sein müssen, denn es ist einfach alles zu schön und zu perfekt um wirklich wahr zu sein. Aber es ist wahr!
Warum schreibe ich eigentlich all das hier? Na, weil ich eben bei YouTube über dieses geniale kleine GoPro-Video gestolpert bin. Meine „zweite Heimat“ sieht man hier mal aus der schönsten aller Perspektiven, aus der Vogel-Perspektive!
Enjoy it…
Hier habe ich noch einige Fotos die ich damals in der Schweiz gemacht habe. Aller Fotos sind mit einer Nikon F4s auf Fuji Velvia 50 oder Kodak Extra-Colour 100 gemacht. Gescannt habe ich die Bilder mit einem Nikon Coolscan ED. Wer die Bilder anklickt bekommt sie in der 1000er Auflösung zu sehen.
Ein paar Jahre später habe ich dann viel mit der Nikon D2x und der Nikon D300 fotografiert.
Aber auch meine Nikon F5 wurde dort viel benutzt…
Zuletzt war ich mit einer Mamiya 645 Pro und einigen Rollen Fuji Velvia 50 in der Schweiz…
Was für ein traumhaftes kleines Land…
Die Nikon D5100 ist da…
Als ich vor einigen Wochen sehr früh morgens mit dem Motorrad nach Mainz gefahren bin war es wirklich kalt. Unterwegs habe ich noch gedacht „Na, ob das mal gut geht?“. Es ging nicht gut, am nächsten Tag stellte sich schon ein Hustenreiz ein. Seit Wochen huste ich nun wie wild in der Gegend herum und bin ziemlich kurzatmig. Ein paar Tage auf Teneriffa wären jetzt gut, dann wäre alle schnell vergesse, aber es sind noch etwa 120 Tage bis ich meine Lieblingsinsel wieder sehe. Irgendwas muss also geschehen!
Am Freitag schaue ich kurz nach dem Aufstehen mal bei Google nach welche Lungenfachärzte es in Bonn gibt. Ich werde gleich fündig. Vor gut 10 Jahren war ich das letzte Mal beim Lungenfacharzt. Dieser Dr. Rost war damals schon recht alt und wie ich es fast gedacht habe, praktiziert er nicht mehr. Aber es gibt einen Nachfolger an gleicher Stelle, prima! Ab ins Auto und los. Während ich mich über die B9 vorarbeite läuft im Radio meine derzeitige Lieblings-CD von Joe Satriani. Ich lege aus Spaß mal mein HTC Desire HD auf den Beifahrersitz und nehme die Musik samt alle Straßengeräusche auf. Vielleicht kann ich damit ja später eines meiner bei YouTube gesperrten „Fahrvideos“ ganz stilecht neu vertonen, mal sehen.
Beim Arzt heißt es dann, dass es heute nicht mehr klappt. Ich verabschiede mich und sage den beiden wirklich netten Ladies am Empfang, dass ich mir dann wohl einen anderen Arzt suchen muss der einen Privatpatienten auch ohne einen Vorlauf von mehreren Wochen untersuchen kann. „Halt warten Sie doch kurz, wo sind sie denn privat versichert?“ – Na, geht doch… Ich kann ein wenig in der GEO stöbern und bekomme dann meine Audienz. Der Doc läßt sich kurz die Krankengeschichte erzählen, horcht die Lunge ab und schickt mich zum Lungenfunktionstest. Kurz drauf gibt es eine Nachbesprechung, eine Rezept und schon bin ich fertig. In der Apotheke dann wieder das übliche Spiel. „Ich hätte gern was von dem ich denke, dass sie das nicht haben, haben sie das?“ „Hä?“ Haben sie natürlich nicht! Aber der Bote kann es um 18h vorbeibringen, was für ein toller Service!
Wieder am Auto hole ich die kleine Nikon P7000 aus dem Kofferraum. Eigentlich habe sie vor einer Weile via amazon.de gekauft. Während der letzten USA-Reise hat sich dann wohl ein wenig Staub in den Verschlußmechanismus des Objektivs eingeschlichen. Die Lamellen welche die Frontlinse schützen öffnen sich nicht mehr vollständig. Bei Weitwinkelaufnahmen gibt es am oben links und unten rechts einen dunklen Schatten. Im Internet habe ich gelesen, dass das eigentlich ein Konstruktionsfehler ist, dass Nikon meist das gesamte Objektiv austauscht und dass die Probleme meist nach einigen Monaten wieder auftreten. Man muss diesen Verschluß wirklich behandeln wie ein rohes Ei!
Dass ich diese Kamera NICHT beim Fotohändler meines Vertrauens gekauft habe ist kein Problem. Der Chef schreibt mir einfach eine neue Rechnung. „Wann haben wir die Kamera gekauft? Am 2. Mai, oder? Ich habe am 1. Mai Geburtstag, dann ist der 2. Mai ein guter Tag!“ Ein witziger Laden ist das! Dann wird meine F3-HP heraus gekramt. Sie war zur Reparatur, aber der Monteur hat gar nicht verstanden was er reparieren sollte. Vor etwa einem Jahr ist ihm der kleine Knopf für den Belichtungsspeicher abhanden gekommen. Er hat die Kamera dann viele Monate in seiner Werkstatt gehabt und schließlich einen kleinen dunklen Metallknopf . Das sieht zunächst gut aus, aber nun ist der Knopf für den Belichtungsspeicher ständig gedrückt. Somit funktioniert der Belichtungsmesser nicht und die Kamera ist nicht wirklich brauchbar. Der Chef hat nach dem nun über ein Jahr anwährenden hin und her auch die Nase voll. Er meldet sich wenn mal eine F3 rein kommt und dann wird einfach der Korpus ausgetauscht. Das ist doch ein Wort!
Da fällt mir ein goldener Karton ins Auge, das Nikon AF-S VR 55-300 steht im Regal und gleich daneben eine Nikon D5100. Das wäre genau das was bei meiner Freundin Sandra für wirklich große Augen sorgen würde. Mit ihrer D3000 ist sie ja ganz glücklich aber sie hätte auch gern ein Teleobjektiv und die Möglichkeit kleine Filme aufzeichnen zu können. Ok, wir kungeln eine Runde und als sein Schmerz auf dem Höhepunkt ist, gebe ich ihm den Zuschlag. Mit zwei Kameras und einem Objektiv geht es wieder heim. Es läuft wieder Joe Satriani und das Handy zeichnet wieder alles auf. Ich bin wirklich gespannt wie sich das anhören wird!
Daheim ist die Küche schön aufgeräumt. Warum die heißen Kameras nicht auf dem Kochfeld vor der Rückwand aus Aluminium präsentieren? Die D7000 steht noch vom letzten Video bereit, der Akku hat noch Strom, auf der Speicherkarte ist noch Platz. Nach ein paar Minuten ist das Video fertig. Nun versuche ich es mal unter Windows 7 mit Magix Video Deluxe 17 zu schneiden. Das klappt recht gut. iMovie auf dem Mac ist zwar viel einfacher zu bedienen, aber die Magix Software ist „erwachsener“ und hat einfach mehr Möglichkeiten. Aber es fehlen auch die schönen Vorlagen für die Titel und die vielen witzigen iLive Musikclips vermisse ich auch. Ja, so ist das im Leben, man kann nicht alles haben! Dafür habe ich im Vergleich zum Mac auf meinem Windows 7 Notebook fast die doppelte Auflösung, das ist gerade beim Videoschnitt wirklich hilfreich.
Und hier ist es nun, mein neues Unboxing:
Hier habe ich noch einen kleinen ersten Video-Test in voller HD-Auflösung. Beim Anschauen des Videos fällt sofort auf, dass man für saubere Kamera-Schwenks einen anderen Stativkopf benötigt. Auch ist es eine echte Herausforderung während der Aufzeichnung manuell zu zoomen. Das wackelt einfach wie die Hölle, trotz VR und Stativ. Hier fährt man in der Regel besser, wenn man darauf verzichtet und nach einem Schnitt mit einer anderen Einstellung fortfährt. Alles in allem bin ich aber auf den ersten Blick von Kamera und Objektiv ziemlich begeistert. Wer eine wirklich kleine leichte Ausrüstung sucht, die tolle Bildergebnisse liefert, wird mit der D5100 eine Menge Spaß haben.
Nikon History – Teil 2
Vor etwa 14 Tagen habe ich euch meinen ersten Teil von „Nikon History“ vorgestellt. Heute soll es um die Nikon F3 gehen.
Ich kann mich noch ganz gut daran erinnern, wie ich im Jahr 2002 meinen ersten kurzen Projekteinsatz in Mainz hatte. Damals war ich noch als Berater bei der Hamburger Unternehmensberatung Mummert + Partner angestellt. Das beste Hotel der Welt, das Quartier 65 hatte damals gerade neu eröffnet und war natürlich prompt ausgebucht. Ich habe dann ein Zimmer in einer ziemlichen Absteige gegenüber des Mainzer Bahnhofs bekommen. Da ich in Mainz noch absolut niemanden kannte, bin ich abends ein wenig spazieren gegangen und habe dabei das Ladenlokal von Foto Oehling in der Nähe des Schillerplatzes entdeckt. Zu dieser Zeit gab es gerade die ersten digitalen Spiegelreflex-Kameras und viele begeisterte Amateure mit prall gefüllten Portemonnaies haben ihre „analoge“ Fotoausrüstung bei Foto Oehling in Zahlung gegeben. Dementsprechend war das Schaufenster mit den gebrauchten Fotogeräten mehr als prall gefüllt. Heute ist davon nur noch ein Bruchteil übrig. Da hat scheinbar ein Generationenwechsel stattgefunden. Alle Leute die schon immer von einer analogen Profikamera geträumt haben, konnten sie sich nun leisten und so haben diese vielen schönen Dinge dann die „Bevölkerungsschicht“ gewechselt. All die schönen Mittelformatkameras, Hasselblads, Canons, Nikons und was auch immer scheinen nun ein ruhiges Dasein in den Vitrinen der Sammler dieser Welt zu fristen.
Sehr gut erinnere ich mich daran, wie mir damals eine Nikon F4s und ein krass großes Nikon Teleobjektiv ins Auge gestochen sind. Während ich mir sicher länger als eine Stunde die Nase am Schaufenster platt gedrückt habe, stand plötzlich ein anderer Fotofan neben mir. Ich habe ihn erst gar nicht registriert, aber schließlich sind wir doch ins Gespräch gekommen. Ich habe ihm von der F4 aus dem Schaufenster vorgeschwärmt und er hat mir damals gesagt, dass er von der F4 nichts halten würde. Es gäbe zu viele Exemplare die Probleme mit der Mechanik innerhalb des Spiegelkastens hätten und bei denen die Blende der Objektive nicht korrekt gesteuert würde. Ich habe damals erfahren, dass eine Nikon F4 eine Seriennummer haben sollte, die mit 24 beginnt. Bei diesen und späteren Modellen sei die Schwachstelle behoben.
Dann begann er mit von den Vorzügen der F3 vorzuschwärmen. Er sei Mitglied eines Mainzer Fotoclubs und würde seit langem eine F3 benutzen und das sei einfach die beste Nikon die jemals gebaut worden sei. Nun ja, auch heutiger Sicht würde ich das nicht unterschreiben, aber damals wurde mir klar. Wenn es irgendwann eine F4 geben würde, dann müsste es auch irgendwann eine F3 geben. Unser Gesrpäch wurde dann jäh von seiner Frau beendet. Die Schuhgeschäfte hatten mittlerweile ihre Pforten geschlossen und sie wollte heim.
Das alles ist inzwischen rund 10 Jahre her und ich habe in der Zwischenzeit fast ein kleines Museum mit alten Nikons angehäuft. Jede einzelne Kamera ist mir ans Herz gewachsen, alle haben ihre Stärken und Schwächen und für mich ist jede Nikon etwas besonderes. Irgendwann kamen dann noch eine Praktica Super TL2 und eine Minolta XD5 dazu. Das waren meine allerersten Kameras. Die Praktica habe ich irgendwann verschenkt und meine XD-5 ist mir bei einem Wohnungseinbruch gestohlen worden. Irgendwie wollte ich sie zurück haben, auch wenn ich sie noch nie benutzt habe. So ist das eben wenn man an „Kollektivitis“ leidet :-)
Der Wahn ging so weit, dass ich im Jahr 2006 ganze 5 Exemplare der Nikon F4 hatte. Meiner damaligen Freundin konnte ich deren Nutzen irgendwann nicht mehr vermitteln und so musste ich einiges via eBay wieder verkaufen. Aber eine F4, eine F4s und eine F4e sind mir geblieben – Gott sei Dank!!!
Hier möchte ich euch heute nun eine Nikon F3 vorstellen. Die Seriennummer ist leider nicht mehr zu erkennen und so kann ich nicht sagen wie alt sie wirklich ist. Aber sie funktioniert noch immer so perfekt wie am ersten Tag. Am Wochenende habe ich mit der Nikon D7000 dieses kleine Video aufgenommen und es gestern mitten in der Nacht mit iMovie auf meinem MacBook zusammen geschnitten. An mehreren Stellen habe ich mich ziemlich verhaspelt und Dinge wie „Blendenzeit“ gesagt. Auch wenn mir das ein wenig peinlich ist, so habe ich es doch nicht herausgeschnitten. Da mich seit längerer Zeit ein heftiger Reizhusten plagt, musste ich mich an einigen Stellen wiederholen. Die Husterei klang fast nach kleinen Explosionen. Das habe ich dann alles weggeschnitten, also nicht wundern wenn es zwischen durch ein wenig „ruckt“.
Das Video ist trotzdem fast eine Stunde lang. Ich kann über diese schönen alten Kameras einfach wirklich viel erzählen. Der Upload der fast 1,8GB großen Videodatei hat mehr als einen halben Tag gedauert. Wer mag und kann, sollte es sich in 720p anschauen, damit sich die Mühe auch gelohnt hat :-)
Beim „Intro“ habe ich mal ein Nikon AF-D 1.4/85mm benutzt und die D7000 auf Blende 5,6 und ISO 320 eingestellt. Die damit bereits bei 720p erzielte Bildqualität finde ich schon ganz beachtlich. Und die D7000 könnte noch viel mehr!! Schade nur, dass YouTube das schöne Video erneut komprimiert. Aber ich hoffe, dass es dennoch gut aussieht und es euch beim Anschauen nicht langweilig wird :-)
Über Wünsche und Anregungen für künftige „Nikon Specials“ würde ich mich sehr freuen.
Nikon History – Teil 1
Es ist Sonntagabend und ich würde gern mit dem Motorrad zur Arbeit nach Mainz fahren, aber es ist drückend schwül und gerade eben hat leichter Nieselregen eingesetzt. Das bringt keine Abkühlung sondern macht alles nur noch unangenehmer. Da hilft also nur eines, den Ventilator eine Stufe höher schalten, die Fenster schließen und abwarten bis es besser wird…
Nur was macht man mit der unfreiwillig „gewonnenen“ Zeit? Eigentlich könnte ich mal ein kleines Video zum Thema „Nikon History“ machen. das geht mir schon eine ganze Weile im Kopf herum, heute könnte ich es mal angehen. Es ist nichts vorbereitet, die Akkus sind alle leer, die Speicherkarten voll, aber egal, irgendwie wird es schon gehen. Gut drei Stunden später sind dann etwa zwei Stunden Videomaterial auf der Speicherkarte. Ich habe angefangen mit der kleinen Nikon P7000 zu filmen, dann war nach 20 Minuten der Akku leer. Also bin ich auf die Nikon D7000 umgestiegen. Da ist auch nach ein paar Minuten der Akku leer. Aber ich habe einen Einsatz für den Batteriegriff in den sechs Mignonzellen passen. Es gibt auch noch ein paar Batterien die in recht gutem Zustand sind. Also rein damit und weiter geht’s…
Nach der kleinen Anmoderation versuche ich mich an der Vorstellung von Bedienung und Besonderheiten der Nikon F. Zwischendurch verspreche ich mich immer mal wieder, aber das kann man später herausschneiden. Es ist eben alles live und ungeschminkt. Beim Schneiden wird mir später auffallen, dass ich ständig „So“, „Ok“, „Ähm“ sage und versehentlich manches wiederhole was ich zuvor schon erzählt habe. Aber egal, ich bin kein Nachrichtensprecher und es geht ja auch darum authentische Infos zu einigen schönen alten Fotoapparten zu vermitteln.
Als ich fertig bin ist es schon fast Mitternacht. Schnell die Anziehsachen für die nächste Arbeitswoche in Mainz packen und dann noch den Tankrucksack auf die K1200 montieren. Er liegt seit Februar letzten Jahres in meiner Abstellkammer. Benutzt habe ich ihn noch nie, aber mein Kollege Hauke würde ich gern mal auf seiner K1200s ausprobieren. Als ich in der Tiefgarage bin, ist dann schon die Geisterstunde angebrochen. Während ich an den Halterungen für den Tankrucksack herum fummele höre ich ständig irgendwelche Geräusche. Ein wenig unheimlich ist das in der riesigen Tiefgarage schon. Was ist das nur, egal ich mache weiter. Die Geräusche hören aber nicht auf und mir kommen Bilder aus alten Vampir-Filmen in den Sinn. Was ist das bloß? Als es gar nicht mehr geht muss ich mal nachschauen oder besser nachhören was das ist. Und siehe da, es sind Vögel die sich in die Tiefgarage verirrt haben. Sie flattern durch die Gegend und machen einen ziemlichen Radau. Mitten in der Nacht klingt das schon ein wenig unheimlich.
Um 0h30 bin ich endlich im Bett, eigentlich ist es schon Montag! Der Wecker geht um 4h58, Sandra ruft zwei Minuten später an damit ich nicht wieder einschlafe. Unter der Dusche werde ich langsam wach und es geht um kurz vor 6h mit dem Motorrad auf nach Mainz. Meine kleine GoPro HD HERO 960 habe ich wieder montiert. Was sie wirklich filmen wird weiß ich nicht, sie hat ja auf der Rückseite kein Display. Kurz hinter Bad Godesberg ist der Ausblick auf das Siebengebirge wunderschön, also anhalten und ein paar Fotos machen! Das geht diesmal wirklich luxuriös, denn ich habe meine D7000 samt 16-85mm Objektiv in den Tankrucksack gepackt. Ein dickes Handtuch liegt noch darunter, damit sie nicht so viele schlimme Stöße abbekommt. Dieser Tankrucksack ist doch ganz praktisch :-)
Am Ortsausgang von Bad Breisig halte ich mal an um zu schauen, ob die kleine GoPro wirklich etwas aufzeichnet – tut sie natürlich nicht! Ich habe bei der Abfahrt übersehen, dass sie im Fotomodus war! So habe ich ein „Abfahrtsfoto“ aber leider auch nicht mehr. Egal, der Weg von Bonn bis Bad Breisig ist ohnehin nur wenig spektakulär. Den Rest der Fahrt läuft sie dann ohne zu Murren. Als ich in Mainz eintreffe habe ich etwa 6 Gigabyte Videomaterial im MP4 Format und einer „kleinen HD Auflösung“ von 720p aufgenommen. Der Import auf meinen Mainzer Mac dauert fast vier Stunden! Das Video zu schneiden wird noch viel länger dauern. Warum mache ich das eigentlich alles, es schaut sich eh fast niemand meine Videos an – oder doch? Ach egal, es macht Spaß und ohne das eine oder andere Experiment erfindet man(n) ja auch nichts neues!
Nach der Arbeit sind dann am Montagabend auch die Video-Schnipsel meines Videos „Nikon History Teil 1“ auf den Mac importiert. Um die chronologische Reihenfolge beizubehalten schneide ich also erst einmal mein Nikon-Video, der neue „Fahr-Film“ muss warten. Um 20h30 ist dann Kirmes angesagt! In Mainz Weisenau gibt es jedes Jahr eine nette kleine Stadtteil-Kirmes. Die Anwohner nennen die „Weisenauer Kerb“. Mopedkumpel Hermann ist auch da, es gibt Steak-Brötchen und Weißbier. Das Wetter ist großartig und später kommen noch ein paar Freunde dazu. Als ich um 23h30 wieder in meinem Appartement bin, ist das Nikon-Video noch eine Großbaustelle. Um 0h55 ist es dann soweit, dass ich es auf die Festplatte exportieren kann. Das dauert wieder rund drei Stunden, das Video hat tatsächlich eine krasse Laufzeit von 57 Minuten!!
Kurz konnte ich mich noch nie fassen – ich hoffe es wird Euch nicht langweilig :-)
Nach ein paar Stunden Schlaf ist die Videodatei dann auch fertig, sie ist satte 1.7 GB groß!! Das liegt an der geringen Kompression und der hohen Auflösung – schließlich soll es ja auch gut aussehen :-) Später fällt mir dann auf, dass wegen der „romatischen“ Beleuchtung die D7000 einen hohen ISO-Wert gewählt hat und die 720p doch ganz schön pixelig geworden sind. Aber egal, es ist authentisch – viel anderes sehen die Dogma-Filme die Lars von Trier macht auch nicht aus. Bevor es mit dem Moped zu Arbeit geht, wird noch schnell der Upload nach YouTube angestoßen. Rund 10 Stunden später ist das Video dann auch schon online – wer hätte das gedacht!
Ich habe also 2 Stunden lang erzählt, mehrere Stunden importiert, geschnitten und wieder exportiert und dann noch runde 10h lang den ganzen Spaß bei YouTube hoch geladen! Da kommen also fast 20 Stunden zusammen, ganz schön heftig! Aber ich denke es ist ein Spaß verglichen mit dem was Profis wie Chase Jarvis aufwenden um ein Video zu produzieren. Ok, die sind auch besser, aber jeder fängt mal klein an :-]
Ich hoffe Ihr könnt ein paar Infos mitnehmen und kommt vielleicht auch auf die Idee mal bei eBay & Co nach einer alten Nikon Ausschau zu halten und in aller Ruhe mal wieder ein paar SW-Filme zu belichten…
Using the DataColor Spyder Cube
Das gesamte Wochenende war total verregnet. Eigentlich sollte es ein Motorradtour geben, aber die ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Am Sonntag gibt es endlich keinen Regen mehr, dafür ist es schwül und fast unerträglich warm. Die Koffer sind schon gepackt, doch bevor es wieder mit dem Motorrad nach Mainz geht will ich für Euch noch schnell ein kleines Video basteln. Ganz fertig werde ich leider nicht, aber das MacBook ist so klein, das kann man auch auf dem Motorrad mitnehmen. In Mainz angekommen wird das Video noch schnell geschnitten und als MP4-Datei exportiert. Über Nacht bleibt das Notebook eingeschaltet, während es das große Video in einer 720p Auflösung bei YouTube hochlädt. Am nächsten Morgen ist alles fertig, leider ist im Titel ein Tippfehler – ich hoffe Ihr verzeiht mir das :-(
Nikon D7000 – Digitutor
Heute will ich nur kurz einen interessanten Link und zwei Videos posten. Auf der Nikon-Webseite gibt es den so genannten Digitutor. Einfach hier klicken und schon könnt Ihr Euch eine ganz witzig gemachte multimediale Präsentation zur Kamera, ihren Bedienelementen und ihrer Benutzung anschauen.
Wirklich super sind auch die Kurzfilme die Chase Jarvis mit dieser kleinen tollen Kamera produziert hat. Aber seht selbst:
Nikon D7000 mit 200mm Objektiven
Wer kennt das nicht, irgendwann kauft man sich seine erste Spiegelreflex und ist damit eine Weile ganz glücklich. Nach ein paar Monaten beginnt man dann seine Fotos mit anderen Augen zu sehen. Jedes Bild auf dem ein Tier zu sehen ist, gerät zum „Suchbild“. Bei Portraits ist die Tiefenschärfe so groß, dass es kaum gelingt das Motiv schön freizustellen. Die gezielte Bildgestaltung durch das Spiel mit Schärfe und Unschärfe liefert frustierende Ergebnisse.
Ein Teleobjektiv muss her!
Doch die Dinger sind nicht ganz billig und das Angebot ist riesig. Viele Hersteller versprechen mit Superzooms mit 10-fachem oder noch größeren Zoombereich alles abzudecken was der ambitionierte Amateur so braucht. Doch sind diese Objektive nicht ganz preiswert und in den meisten Disziplinen eher mittelmäßig. Mir ging es genauso! Mit dem Wechsel zur ersten digitalen SLR einer Nikon D100, war mein erstes „Teleobjektiv“ ein kleines leichtes Nikon AF-D 28-200mm. Ganz nett das winzige Ding, aber kein wirkliches Teleobjektiv! Also ging die Suche weiter. Als nächstes Objektiv stand ein Nikon AF-D 70-300 auf der Liste. Ein preiswertes Ding mit viel Plastik, keine echte Offenbarung. Dann ein Sigma 170-500, das war schon besser, aber auch nicht das was ich mir erhoffte. Später dann ein „langes Macro“ – ein Sigma EX DG 3.5/180mm. Dazu ein 1.4x Teleconverter. Endlich klappt das Spiel mit der Unschärfe! Ich verbringe ganze Nachmittage mit meiner Nikon F4 samt Lupensucher und dem neuen Macro zwischen Bienen und Blumen. Egal ob Film oder Digital, mit diesem Objektiv gelingen knackscharfe Fotos, ich bin begeistert!
Das Sigma 170-500 wird ein Jahr später wieder bei eBay verkauft und es kommt ein Nikon AF-D VR 80-400 ins Haus. Ein gutes Objektiv, relativ leicht, recht scharf und bezahlbar. Aber der Autofokus ist damit wirklich langsam. Für schnell bewegte Motive ist es auch nicht das was ich suche. Aber meinen Affen mit den grünen Bohnen habe ich damit fotografiert!
Dann der Schicksalstag, ich werde übermütig und kaufe mit ein Nikon AF-S VR 4/200-400m. Was für eine Granate! Dazu noch ein neuer 1.7x Teleconverter – kein Zoo ist mehr vor mir sicher. Ich bin nur noch mit meinem Stativ und dem langen Tele unterwegs. Einmal darf es sogar mit nach Teneriffa und prompt gibt es Streß am Flughafen. Das Monstrum ist zu schwer! Seitdem benutze ich es fast gar nicht mehr. Zu groß, zu unpraktisch, zu schwer, zu alles…
In vielen Tests lese ich, dass das Nikon AF-S VR 2.8/70-200 ganz ausgezeichnet sein soll. Es dauert nicht lang und dann liegt es auf dem Gabentisch. Es ist wirklich großartig, funktioniert sehr gut mit dem 1.7x Teleconverter und ist zudem halbwegs, bezahlbar, kompakt und tragbar. Es passt in meinen Fotorucksack und ist ab sofort mein ständiger Begleiter.
Wer soll das bloß alles schleppen?
Auf der USA-Reise im Jahr 2009 beginne ich dann auch dieses Ding zu verfluchen. Trotz allem ist es wirklich schwer und auf langen Wanderungen lasse ich es immer öfter zurück im Auto. Ein gutes Gefühl habe ich dabei nicht, aber es ist versichert! Dann vor der USA-Reise im Jahr 2010 kaufe ich mir wieder ein Superzoom, eine Nikon AF-S VR 18-200mm. Die selbsternannten Experten der Fotocommunity bezeichnen es als „Deppenzoom“. Mir ist das egal, es verspricht eine ordentliche Bildqualität und ich erhoffe mir auf den geplanten Wanderungen einfach weniger Gewicht herum zu schleppen. Das 70-200 ist trotzdem im Gepäck und das ist auch gut so!
An einem der ersten Tage der USA-Reise 2010 ist Sandra frustig, weil sie kein Tele dabei hat. Ich leihe ihr das 18-200 und sie ist damit ganz glücklich. Sie ja, ich nicht, denn ich schleppe mich jetzt doch wieder mit dem 70-200 ab. Am Ende der Reise hat Sandra mit nichts anderem mehr fotografiert. Sie liebt das 18-200 VR…
Doch der viele Wüstensand hat seine Spuren hinterlassen. Während das 70-200 nur ein wenig knirscht, hat das 18-200 Probleme bei 200mm auf Motive scharf zu stellen die weit weg sind. Man kann manuell nachhelfen, aber das geht irgendwann auch nicht mehr. Sandra nimmt es 2011 wieder mit in die USA, aber immer wieder löst ihre D3000 nicht aus, weil die Entfernung zu groß und die Brennweite auf 200mm eingestellt ist.
Im Mai 2011 bekomme ich das Superzoom dann zurück, es ist kaputt. Aber es hat noch Garantie! Also ab zum Fotohändler meines Vertrauens und schon wird alles geregelt. Ganz unproblematisch und total kostenlos! Leider kaufe ich im Gegenzug eine Nikon D7000, ein AF-S VR 16-85mm und ein koreanisches 14mm Objektiv… Aber das ist eine andere Geschichte…
Warum erzähle ich das alles?
Ganz einfach, ich will denen unter Euch, die es schaffen das alles hier zu lesen, ein wenig den Frust nehmen und zeigen, dass ihr nicht allein seid! Die Suche nach dem perfekten Objektiv und der perfekten Kamera wird wohl niemals aufhören :-) Aber ich bin inzwischen so ziemlich da angekommen wo ich hin will. Zwischendurch habe ich immer mal wieder bei eBay sehr preiswerte alte Objektive gekauft und im Gegenzug anderes wieder abgestoßen. Heute liebe ich die kompakten überaus robusten und lichtstarken Linsen ohne Autofokus. Und das schöne ist, sie sind für wirklich kleines Geld zu haben.
Heute will ich einige der erwähnten Objektive einander gegenüberstellen. Als „Testbody“ habe ich mir die neue Nikon D7000 ausgeguckt…
Hier aber erst einmal einige Bilder der oben erwähnten Objektive:
1. Nikon AF-D 28-200
2. Nikon AF-D 70-300
3. Sigma 170-500
4. Sigma EX DG 3.5/180
5. Nikon AF-S 55-200
6. Nikon AF-D VR 80-400
7. Nikon AF-S VR 2.8/70-200
8. Nikon TC 17 II-E
9. Nikon AF-S VR 4/200-400
10. Nikon AF-S VR 18-200
So, nun zum eigentlichen Thema, mein 200mm Test! Einige dieser Objektive habe ich noch im Schrank und ich will heute ein paar Testbilder zeigen, die ich mit der D7000 bei etwa 200 Millimetern Brennweite gemacht habe.
Das sind meine Testkandidaten:
1. Ein altes Tokina 3.5/200 das ich mal für 45 Euro bei eBay ersteigert habe
2. Das AF-S VR 18-200mm Superzoom
3. Das famose Nikon AF-S VR 2.8/70-200
4. Das knackscharfe Sigma EX 3.5/180
Da alle diese Objektive bei Blende 8 die annähernd höchste Auflösung liefern, habe ich mit Zeitautomatik, Stativ und der Spiegelvorauslösung jeweils ein Testbild im RAW-Format erstellt. Diese Testbilder habe ich dann in Nikon Capture geöffnet und jeweils einmal MIT Objektiv-Korrekur und einmal OHNE Objektivkorrekur gespeichert. So werden die Stärken und Schwächen der einzelnen Objektive ein wenig deutlicher.
Für den Test habe ich diesmal ein kleines Testchart im Format DIN A3 verwendet. Um das große ISO12233 Testchart im Format 60x90cm zu verwenden ist meine Wohnung leider nicht groß genug. Bei 200mm Brennweite und dem 1.5x Cropfaktor der D7000 bräuchte ich etwa 6-8 Meter. Beim kleinen DIN A3 Testchart reicht ein Abstand von etwa 3 Metern, das klappt also auch im Wohnzimmer. Leider kann ein Drucker bei 300dpi in diesem kleinen Format die allerfeinsten Details nicht mehr komplett auflösen, aber die Ergebnisse sind dennoch brauchbar. Das Testchart habe ich auf einen alten Notebook-Karton geklebt. So kann man das Testchart gut irgendwo abstellen stellen und dann abfotografieren.
Die Ergebnisse:
Die Ergebnisse sind für mich keine große Überraschung. Das 18-200mm Objektiv liefert ein brauchbares Ergebnis, aber es ist doch sichtbar schlechter als das 70-200er Tele. Hier muss also jeder für sich selbst abwägen, will er schleppen oder mit leichten Unschärfen in den Fotos leben. Interessant sind die Unterschiede zwischen korrigiertem und unkorrigiertem JPG, da werden die Schwächen der Objektive deutlich sichtbar!
Sehr interessant fand ich, dass das Nikon 18-200 bei 200mm einen völlig anderen Bildausschnitt lieferte als das alte Tokina 3.5/200.
Aber seht selbst:
– Tokina 3.5/200:
– Nikon AF-S VR 18-200 @200mm
Ist das wirklich ein 200mm Objektiv? Bei diesem Objektiv ändert sich Abbildungsmaßstab je nach Fokuspunkt wirklich sehr stark!
Nach einem formatfüllenden Bild mit dem 18-200 habe ich das 70-200 montiert und von der gleichen Position aus das Testchart fotografiert. Hier sieht man wieder einen krass anderen Ausschnitt.
Mir zeigt dieses Ergebnis, dass ein 200er Tele ist nicht immer ein 200er Tele ist! Vor einigen Monaten hat Nikon den Nachfolger meines 70-200mm Teleobjektivs vorgestellt. Dieses neue Objektiv hat eine weitere Naheinstellgrenze. Wer das Ding also im Nahbereich nutzen möchte, kommt weniger nah an das Motiv heran und dementsprechend sind der Abbildungsmaßstab kleiner und die Auflösung insgesamt schlechter, weil man später eine Ausschnittsvergrößerung machen müsste.
Die einzelnen Testbilder habe ich auf meinem Web-Server abgelegt. Einfach auf die Links klicken und dann in Ruhe vergleichen.
Benutzt einfach die „Rechte Maustaste“ -> „In neuem Fenster öffnen“…
Die RAW-Bilder könnt Ihr Euch lokal speichern und dann ggf. mit Nikon Capture in Ruhe anschauen.
Objektiv | JPG-Unkorrigiert | JPG-Korrigiert | RAW |
Tokina MF 3.5/200mm | F/8 – 200mm | F/8 – 200mm | F/8 – 200mm |
Nikon AF-S VR 18-200 | F/8 – 200mm | F/8 – 200mm | F/8 – 200mm |
Nikon AF-S VR 70-200 | F/8 – 200mm | F/8 – 200mm | F/8 – 200mm |
Sigma EX 3.5/180mm |
F/8 – 180mm | F/8 – 180mm | F/8 – 180mm |
Der Blutmond
Während bundesweit tausende „Mondfans“ auf die nächtliche Mondfinsternis warten, schlafe ich tief und fest. Am nächsten Morgen wird mir klar, ich habe nicht viel verpasst…
Später am Abend krame ich ein wenig in meinen Fotos die im Jahr 2010 in den USA entstanden sind. Am 27.April 2010 war in Esclante ein klarer Himmel und ein wunderbar klarer Mond. Warum sich also in Deutschland die Nacht um die Ohren hauen und letztlich nur eines von vielen tausend „wolkigen“ Mondfotos schießen…
Hier ist mein Beitrag – mein BLUTMOND vom April 2010…
Durch einfaches „Anklicken“ kann dieser Mond vergrößert werden :-) Witzig finde ich, dass man ihn hier mal von einer anderen Seite sieht! Nun aber ab ins Bett, morgen wird ein langer Tag und abends geht es mit dem Motorrad am Rhein entlang wieder heim nach Bonn. Auch in dieser Woche hatte ich wieder die überaus famose kleine Nikon D7000 dabei. Was habe ich letztlich fotografiert? NIX – WIRKLICH GAR NIX – Na vielleicht morgen auf dem Heimweg…
Nikon D4 – Die Gerüchteküche brodelt
Im April 2010 hatten wir bei der Verlosung viel Glück und durften gleich am nächsten Tag die Wave besuchen – großartig! Natürlich waren wir dort nicht ganz allein. Aber es sind dennoch eine Reihe schöner Fotos entstanden. Später habe ich dann ein Bild in der Fotocommunity veröffentlicht und aus Spaß darunter geschrieben, dass ich einen Nikon Tester getroffen habe, der in der Wave einen frühen Prototypen der Nikon D4 testet.
Jemand aus der Fotocommunity hat dieses Bild dann im Forum der Fotocommunity gepostet. Das Bild der Wave mit dem vermeintlichen Nikon Tester wurde daraufhin viele hundert Mal aufgerufen. Dort ist der Artikel vom Besuch bei der Wave verlinkt und dieser Post wurde so der mit Abstand meist gelesene Artikel meines gesamten BLOGs.
Heute ist schon fast Pfingsten 2011, das schwere Erdbeben und die nachfolgenden Katastrophen haben auch die Entwicklung der neuen Nikon D4 um Monate zurück geworfen. Die Menschen in Japan haben derzeit auch andere Sorgen als exzentrische Fotoamateure die zu viel Kohle auf dem Bankkonto haben mit neuen Statussymbolen zu versorgen. Wie dem auch sei, ich verfolge die Gerüchteküche immer mal wieder ein wenig, so auch heute.
Heute fand ich dann diese Webseite: http://nikostsatsakis.wordpress.com/2010/11/27/nikon-d4-πρώτη-ματιά
Hier kann man schöne gefälschte Fotos der neuen Nikon D4 sehen (…eigentlich ist es jedoch eine D3x.)
Ganz interessant ist der Text der bei diesen Fotos steht:
ISO 25 – 128000
32 Mpix
Multicam 4000 FX
HD-βίντεο mit 2560 x 1600 Pixeln
Anti Σκόνη & Anti Vibration
Auslieferung ab 01.04.2011 στις ΗΠΑ den und Ιαπωνία
9999 δολάριο ΗΠΑ
Es gibt Neue Auch Objektive:
Nikkor AF-S VR II 2.8/10-24mm – 2899, – US $
Nikkor AF-S VR II 2.8/24-70mm – 3599, – US $
Schaut man sich mein Foto in der fotocommunity an, so findet man interessante Parallelen:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/egallery/pcat/566682/display/20829810
Hier gibt es folgendes zu lesen:
Die Spezifikation der Kamera klingt erstaulich gut:
ISO 25 – 128000
32 MPix
Multicam 4000 FX
HD-Videos mit 2560 x 1600 Pixeln
Anti Dust & Anti Vibration
Auslieferung ab 01.04.2011 in den USA und Japan
9999 US-Dollar
Es gibt auch neue Objektive:
Nikkor AF-S VR II 2.8/10-24mm – 2899,- US $
Nikkor AF-S VR II 2.8/24-70mm – 3599,- US $
Das ist sie nun, die internationale Gerüchteküche namens „Internet“! So entstehen Mythen, Halbwahrheiten und Spekulationen. Das ist die Schmiere im Web 2.0 Getriebe, das macht die Leute kirre.
Ich selbst versuche mich ein wenig davon zu lösen, es ist eh alles unsinnige Spekulation. Fakt ist, das Erdbeben war verheerend und die Japaner müssen erst einmal wieder auf die Beine kommen bevor sie uns mit Kameras beglücken die wir (Hand aufs Herz) eigentlich alle gar nicht brauchen. Egal welcher Mann mir begegnet während ich eine Kamera dabei habe, sie schielen alle auf das „Firmenschild“. Frauen schauen mir auf den Hintern, Männer auf die Kamera – so ist das eben.
Vor ein paar Tagen habe ich mir eine Nikon D7000 gekauft, eine geniale kleine Kamera die kaum Wünsche offen lässt und praktisch alles kann was man(n) so braucht. Doch macht man damit auch automatisch bessere Fotos? Ich denke eben nicht. Der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera!
98% aller Fotografen zeigen weltweit ihre Fotos in Internetportalen wie flickr oder der fotocommunity in einer Auflösung von vielleicht 1000 Pixel Kantenlänge. Die Masse der Fotografen ist genau damit zufrieden und auch ganz glücklich. Einige wenige lassen ihre Bilder bei einem der vielen Dienstleister drucken. Die Mehrzahl dieser Prints landet auf einem Stück Leinwand und wird auf einen Keilrahmen aufgezogen. Nach einer wirklichen Fotografie sieht das danach nicht mehr aus. Eher so wie wollen und nicht können, wie fotografierte Gemälde.
Hand auf’s Herz, wer ist bereit für einen wirklich gut gemachten Print in edler Rahmung mit Passepartout und hochwertigem entspiegeltem Glas im Format 60×90 cm etwa 400 Euro zu bezahlen? Weltweit bleiben da von vielen Milliarden „Knipsern“ noch einige wenige tausend wirklich ambitionierte Amateure und Fotofans übrig. Mal ehrlich, braucht DIESE Welt eine Nikon D4 mit 32.000.000 Pixeln und allem Schnickschnack, wo doch eine D7000 für 999,- Euro schon alles kann was man braucht?
Na vielleicht braucht sie es eben doch, nicht wegen der Fotos sondern wegen des Alleinstellungsmerkmals.
Mich selbst will ich da gar nicht ausschließen :-) Ich habe relativ große Hände und nach F4e, F5, D1x, D2x wäre die D4 genau das was ich mir für die Zukunft auch wünschen würde. Sicher wird sie sündhaft teuer aber sicher auch sehr sehr gut. Oft habe ich schon überlegt ob mir eine D3x satte 7.000 Euro wert ist. Aber bislang lebe ich wirklich sehr gut ohne die D3x. Vom gesparten Geld habe ich mir eine BMW K1200r Sport gekauft. Jedes mal wenn da die 163 Pferde am Hinterreifen reißen macht das glücklich. Vier Räder bewegen den Körper, zwei Räder bewegen die Seele, so ist das eben. Jeder muss selbst wissen wofür er seine Knete ausgibt. Ich habe mich für das Motorrad und gegen die D3x entschieden. Wenn ich überlege, dass ich 2005 für die D2x satte 4.800 Euro bezahlt habe und dass sie heute nur noch etwa 800 Euro wert ist, dann ist das schon krass. Aber das ist ein ganz anderes Thema :-)
Mit der Nikon D7000 am Rhein entlang
Kurz bevor die Peugeot Werkstadt in Mainz Hechtsheim schließt, flitze ich vom Büro rüber zu meinem kleinen Peugeot 207 SW. Beim Starten des Motors vergesse ich wieder die Kupplung zu treten, an eine Automatik gewöhnt man sich wirklich schnell… Beim zweiten Versuch klappt es dann auf Anhieb :-) Kurz drauf bin ich bei der Werkstadt. Der Kofferraumdeckel bei meinem 407 Coupé läßt sich nun wieder öffnen, es musste ein Teil des Kabelbaumes ersetzt werden. Am Vorabend habe ich ein wenig gegoogelt, was die Ursache sein könnte und bin auf mehrere Diskussions-Threads gestoßen, innerhalb derer andere Peugeot-Fahrer vom gleichen Problem berichtet haben. Eigentlich ist es ein Konstruktionsfehler, wenn man ein Stück Kabelbaum von der festen Karosserie zum Kofferraumdeckel führen muss. Aber egal, jetzt klappt es wieder und die Reparatur liegt mit 228 Euro noch halbwegs im Rahmen.
Als ich losfahren will meldet sich ersteinmal wieder der Bordcomputer „Einparkhilfe defekt“… ich ignoriere das mit aller Tapferkeit und fahre in Richtung Autobahn. Der Motor ist noch kalt und die Dieselrakete ruckt immer mal wieder „Fehler im Abgassystem“ – irgendwann ist das Abgasrückführungsventil wohl doch noch fällig…
Auf der Autobahn geht dann gar nichts. Im Radio wird durchgesagt, dass bei Mainz Finten Gegenstände auf der Fahrbahn liegen, ich fahre irgendwann entnervt wieder runter in Richtung Innenstadt. Das ist auch nicht viel besser, aber ich schaffe es schließlich auf die andere Rheinseite. Es geht auf der B42 am rechten Ufer des Rheins entlang. Immer wieder sehe ich im krassen Gegenlicht die ein oder andere Burg am gegenüberliegenden Ufer. Dann hält mich nichts mehr, ich fahre an den Straßenrand, krame die neue D7000 aus dem Kofferraum, montiere das AF-S 2.8/70-200 samt B&W Polfilter und schieße einen ganzen Haufen RAW-Bilder diverser Burgen.
Daheim angekommen ist es dann auch schon fast 20h, was für ein Tag!
Beim Kaisers gibt es noch ein letztes Roggenbrot. Fingerdick mit Nutella bestrichen ist das der Hammer schlechthin – sowas von lecker!
Dann kommt die D7000 auf ein Stativ und nun darf sie den Posttower filmen wie er sich langsam vor dem blauen Nachthimmel schlafen legt. Während desssen schaue ich mir meine Beute an. Es ist nicht viel dabei, das Gegenlicht war wirklich fies, die Farben sind flau es gibt kaum Kontraste – es war definitiv kein Fotowetter. Aber in den RAW-Bildern stecken doch noch allerlei Reserven. Was Nikon Capture da noch herausholt ist überaus erstaunlich!
Aber seht selbst – hier ein JPG sowie es die Kamera geliefert hat und gleich danach ein konvertiertes RAW-Bild.
Hier drei der vielen schönen Burgen die man im „Westen“ zu sehen bekommt.
Hier habe ich noch ein HDR, das vorgestern an der Mainzer Theodor-Heuss-Brücke zusammen mit Tobias entstanden ist.
Und nun schaue ich mir mal die Videos an, die ich parallel mit der D7000 während des Sonnenuntergangs aufgenommen habe. :-)
HDR mit der Nikon D7000
Es ist wieder ein langer Tag im Büro. Draußen ist es sonnig warm und nach der Arbeit geht es mit den Kollegen zum Mosch Mosch, einer wirklich guten Japanischen Nudelsuppen-Bar in der Mainzer Innenstadt. Nach der Nudelsuppe gibt es noch ein Eis am Schillerplatz. Danach fällt uns das Laufen nicht mehr so leicht wie noch eine Stunde zuvor. In der Tiefgarage angekommen will Tobias etwas aus dem Kofferraum meiner Dieselrakete holen. Während er die 0 im 407 drückt um den Kofferraum zu öffnen, drücke ich versehentlich zeitgleich auf den Entriegelungsknopf an meiner Fernbedienung. Wir sind nicht schlecht erstaunt, als sich die Klappe danach gar nicht mehr öffnen lässt. So ein Mist, nun muss ich morgen schon wieder mal zur Werkstadt. Wieder mit dem Taxi hin und her fahren, wieder spät im Büro sein, wieder ärgern. Es geht mir langsam auf den Keks, dieses Auto kommt nach 5 Jahren nun langsam aber sicher in die Phase in der die viele kleinen fiesen Probleme beginnen. Aber mal abwarten, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm…
Nachdem wir eine Weile ratlos vor dem verschlossenen Heck meines Peugeot stehen kommt mir die Idee, wie ich doch noch an den Fotorucksack kommen kann um ein paar HDRs mit der neuen D7000 zu machen. Es geht los zum östlichen Ufer der Theodor-Heuss-Brücke. Dort angekommen klappen wir die Rücksitzbank um und fischen den Fotorucksack samt Stativ aus dem Kofferraum. Es kann los gehen. Tobias und ich wandern ein wenig an der Strandbar entlang und suchen einen geeigneten Punkt für ein paar nette Fotos. Der Abendhimmel sieht ganz schön aus und wir probieren mal aus, was die D7000 so hergibt.
Schnell fällt auf, wenn man sie mit dem Infrarot-Auslöser (ML-L3) bedient, macht sie im Gegensatz zur P7000 tatsächlich eine Belichtungsreihe. Während man bei der P7000 bis zu 5 unterschiedliche Bilder machen kann, sind es bei der D7000 nur 3 Bilder, aber immerhin… Man drückt den Auslöser dreimal nach einander, kurz warten, die D7000 piepst und schon löst sie aus. Für die Wahl des Ausschnittes verwenden wir den praktischen Live-View. Scharfstellen tun wir manuell in der vergrößerten Live-View-Ansicht.
Wir nehmen etliche Bilder mit Blende 11, ISO 100, 3-fach Bracketing und 1.0 EV Schrittweite auf. Irgendwann wechseln wir das neue 16-85 VR gegen mein geliebtes 2.8/17-55, denn dafür habe ich einen 8x Graufilter und einen Polfilter. Als es dann so dunkel ist, dass der Live-View praktisch nichts mehr anzeigen kann, nehmen wir die beiden Filter wieder runter.
Während der Live-View aktiv ist drücke ich mal die Info-Taste und bin ganz überrascht, dass die D7000 dann einen künstlichen Horizont anzeigt. Drückt man nochmals bekommt man ein Gitter zu sehen, drückt man erneut, wird ein 16:9 Ausschnitt für Video-Aufzeichnungen angezeigt – alles wirklich durchdacht und praktisch. Beim Wühlen in den vielen Menüs finde ich dann auch den Menüpunkt für die Feinabstimmung des Autofokussystems. Prima, das geht also auch!!
Später in meinem Appartement zaubere ich an meinem MacBook mit Photomatix Pro 4.0 schnell ein paar kleine HDR-Bilder aus den kleinen JPGs die wir aufgenommen haben. Das geht blitzschnell und die Qualität ist für die fotocommunity & Co. völlig ausreichend.
Hier nun meine ersten drei HDR-Fotos mit der D7000…
Hier zum Vergleich ein konvertiertes RAW-Bild aus der 3-er Belichtungsreihe.
Hier habe ich das gleiche Bild in einer anderen Version. Es ist nicht ganz so krass und das Wasser ist mit einem Bewegungseffekt „glattgebügelt“. Auch habe ich einen anderen Weißabgleich gewählt.
Man sieht hier wieder einmal sehr schön „HDR ist nicht HDR“ – es kommt einfach darauf an, was man mit der HDR Software anstellt. Setzt man sie dezent ein, ist das Ergebnis oft sehr ansprechend. Meist merkt dann niemand, dass es überhaupt ein HDR ist. Macht man es wie Jimi Hendrix einst mit der „Britischen Einstellung“ bei seinen Gitarren-Verstärkern (Die flache Handkante von oben auf die Drehregler legen und dann langsam nach rechts streichen – ggf. wiederholen!!), dann erhält man oft unwirkliche zumeist polarisierende Ergebnisse. Ich persönlich mag das eigentlich ganz gern, eben weil es polarisiert. Derart „krassifizierte“ Fotografien sind ja eher eine besondere Spielart der Bearbeitung. Klar war das Ausgangsmaterial mal eines oder mehrere Fotos, aber was daraus wird wäre im analogen Zeitalter ohne Scanner usw. eben nicht möglich gewesen.
Mich interessiert Eure Meinung, was denkt Ihr über diese „krassifizierten“ HDR-Spielarten?
Nikon D7000 vs. Nikon D300
Nun habe ich die D7000 seit drei Tagen und will kurz schreiben, was mit im Vergleich zur D300 aufgefallen ist.
Autofokus
Am Wochenende hatte ich ja schon kurz geschrieben, dass der Umschalter für den Autofokus bei der D7000 nur die beiden Stellungen AF/M kennt. Bei der D300 kann man zwischen AF-S/AF-S/M wählen. Schaut man sich die D7000 genauer an fällt auf, dass man nun auf den Einstellhebel drücken kann. Tut man das, so kann man mit dem hinteren Einstellrad zwischen AF-A/AF-S/AF-C wählen. Mit dem vorderen Einstellrad kann man zwischen der automatischen und der manuellen Auswahl des aktiven Autofokus-Messfelds umschalten. Hat man die manuelle Auswahl eingestellt, so kann man mit der „Wippe“ auf der Rückseite oder dem Joystick des (optionalen) MB-D11 Batteriegriffs das aktive Autofokus-Messfeld verschieben. Drückt man den OK-Knopf bzw. den Joystick am Batteriegriff, so springt das aktive Messfeld zurück in die Mitte. Alles in allem sehr praktisch und anders aber nicht schlechter als bei der D300. Benutzt man den Auslöser passt der Autofokus eigentlich immer sehr gut. Einen Menüpunkt zur Korrektur des Autofokus habe ich auch gefunden, dies aber noch nicht ausprobiert. Letztlich bin ich mit dem was die D7000 hier im Vergleich zur D300 bietet sehr zufrieden. Der Autofokus der D7000 ist deutlich besser als der D60, die nur drei AF-Meßfelder kennt und auch ein wenig moderner als bei der D2x. Wirklich gut!
Belichtungsmesser
Bei der D300 hat man an der Rückseite ein Rädchen mit dem man schnell zwischen Spotmessung, mittenbetonter Messung und Matrixmessung umschalten kann. Dieser Knopf fehlt bei der D7000. Statt dessen findet sich aber an der Stelle an der bei der D300 der „Mode“-Taster ist ein Taster der in Verbindung mit dem hinteren Rad die gleiche Umschaltung ermöglicht. Es ist also alles da, es wird nur etwas anders bedient. Zusätzlich kann man über die sehr frei konfigurierbare Fn-Taste an der Vorderseite schnell mal auf Spotmessung umschalten. Die Spotmessung basiert dann auf den aktiven Autofokus-Messfeldern. Auch hier ist alles wie bei der D300.
Sonstige Bedienelemente
Die Knöpfe neben dem Display sind im Prinzip genauso belegt wie bei der D300, man findet sich spontan zurecht. Unterhalb des Knopfes mit dem das Blitzlicht ausgeklappt werden kann gibt des den BKT-Knopf. In Verbindung mit dem hinteren und vorderen Einstellrad kann man hier schnell zwischen drei möglichen Varianten für das Bracketing (Belichtungsreihen) umschalten. Im Gegensatz zur D300 sind viel weniger Kombinationen möglich, auch gibt es nur maximal drei unterschiedlich belichtete Bilder. Aber die Schrittweite kann bis +/- 2.0 EV eingestellt werden. Will man nicht gerade direkt in die Mittagssonne knipsen, so sollte man hier alles haben was man so braucht. Ein ganz ganz harter HDR-Freak würde hier vielleicht die D300 oder die D2x bevorzugen. Ich werde in den nächsten Tagen mal schauen was im Punkto HDR mit der D7000 geht und was nicht. Das wird sicher ein gesonderter Artikel.
Batteriegriff
Heute ist der MB-D11 Batteriegriff angekommen. Das gute Stück kostet etwa 240 Euro, dazu für etwa 60 Euro ein zweiter Akku, damit wären wir bei rund 300 Euro. Zusätzlich kann man die D7000 mit sechs Batterien oder Akkus im AA-Format betreiben, sehr praktisch. Hier ist also auch alles so ähnlich wie bei der D300, wobei diese 8 statt nur 6 Batterien benötigt. Im Gegensatz zur D300 kann in den Batteriegriff der D7000 kein großer Akku wie der Akku aus der D2x eingesetzt werden. Das ist schade, denn dann hätte ich nur ein einziges Ladegerät. Aber sie funktioniert mit „normalen“ Batterien, so dass man auf Reisen ggf. auch mal auf Batterien ausweichen kann. Sehr praktisch! Insgesamt halte ich den MB-D11 für ein praktisches Zubehörteil, das allerdings im Vergleich zur Kamera viel zu teuer ist. Gut gefällt mir, dass man den Batteriegriff montieren kann, ohne die eingebaute Batterie herausnehmen zu müssen. Das ist auch wie bei der D300 und so hat man ggf. eine doppelte Akkuladung dabei. Ich würde die D7000 nicht mehr ohne Batteriegriff verwenden wollen, es seit denn, dass es bei einer krassen Wanderung wirklich auf jedes Gramm ankommt. Dann ginge es auch mal ohne. Im Gegensatz zur D2x kann man die D7000 also im Zweifel „abspecken“ – vielleicht ganz praktisch. Allerdings merkt man auch, dass dieser Batteriegriff, so gut er auch ist, kein fester Teil des Gehäuses ist. Hier fühlt sich eine D2 oder D3 einfach wesentlich satter an. Aber eben auch deutlich schwerer!
Performance
Die Geschwindigkeit der D7000 geht für mein Empfinden völlig in Ordnung. Sie ist genauso schnell wie die D3x für 7000 Euro. Hier ist die D300 nur im 12-Bit-RAW-Modus oder JPG-Modus überlegen. Und dies auch nur wenn man den MB-D300 Batteriegriff mit dem großen Akku oder acht AA-Zellen verwendet! Stellt man die D300 auch auf 14-bit ein, ist sie genauso schnell wie die D7000. Hier kann das kleine Ding also auch punkten. Gut gefällt mir, dass man über das neu gestaltete Wählrad oben links an der Kamera einen „Quit-Mode“ einstellen kann. Damit löst die D7000 dann ganz langsam und ganz leise aus. Wenn man mal ungestört fotografieren will, ist das großartig. Auch wird ein ggf. eingeschalteter Signalton gleich mit abgestellt. Auch hier hat ein Ingenieur mitgedacht! Dann kann man noch einen Modus anwählen, in dem man die Kamera mit dem Infrarot-Auslöser ML-L3 auslösen kann. Das ist bei der D300 so gar nicht möglich. Im Gegensatz kann man den Kabelauslöser der D300 nicht für die D7000 verwenden, was ich persönlich schade finde. Aber irgendwas muss man ja machen, damit der Nachfolger der D300 eine Existenzberechtigung haben wird.
Live-View
Über einen Hebel an der Rückseite kann man jetzt ganz schnell zum Live-View wechseln. Bei der D2x gibt es so etwas gar nicht und bei der D300 kann man es nur über das Einstellrad oben links aktivieren. Das ist bei der D7000 besser gelöst! In der Mitte dieses Hebels ist ein roter Knopf. Drückt man drauf, beginnt die Video-Aufzeichnung. Nochmals drücken und der Spaß ist wieder abgeschaltet. Drückt man den Hebel erneut zur Seite ist der Live-View wieder deaktiviert. Sehr einfach und sehr praktisch, Pluspunkt für die D7000. Drückt man den Info-Knopf während der Live-View aktiviert ist, kann man wahlweise den künstlichen Horizont oder ein Gitternetz einblenden. Eine 16:9 Vorschau für Videoaufnahmen gibt es auch, hier waren die Konstrukteure wirklich kreativ!
Info-Modus
Über den Info-Knopf kann man alle wichtigen Settings auf dem großen rückwärtigen Display ablesen, das ist so wie bei der D300, prima! Zusätzlich können wichtige Parameter schnell und ohne Menü-Gefummele geändert werden – super!
Kamerainterne Bildbearbeitung
Die D7000 beherrscht ein paar wirklich coole Features wie die automatische Korrektur der chromatischen Aberration und der Verzeichnung, was mir sehr gut gefällt. Außerdem kann innerhalb der Kamera die Perspektive korrigiert werden. Zusätzlich kann man einen Miniatureffekt und Sternchen etc. in seine Fotos einfügen. All das ist „nicht destruktiv“, denn es werden stets Kopien der bearbeiteten Bilder erzeugt. All das ist eine Softwaregeneration weiter als bei der D300. Fein!
Sucher
Der Sucher zeigt alles an, was man von der D300 kennt. Ich sehe hier keinen großen Unterschied. Lediglich die D2x hat seitlich ein paar zusätzliche Infos zu bieten. Das Sucherbild ist systembedingt etwas kleiner als bei den „großen“ Schwestern D700 und D3, D3s bzw. D3x. Für mich ist es ok, ich kann damit leben. Schließlich sieht man den Fotos ja später nicht an, wie groß das Sucherbild vor und während der Aufnahme war :-)
Verarbeitung
Im Vergleich zur D300 oder der D2x wirkt diese Kamera ein wenig schmächtig. Aber es ist ok, besonders mit montiertem Batteriegriff hat man was in der Hand und eigentlich ist es ganz ok. Besonders auf Reisen wird man das kleinere leichtere Gehäuse vielleicht mal zu schätzen wissen. Abgesehen davon ist alles genauso hochwertig verarbeitet wie bei den großen Schwestern.
Speicherkarten
Die D7000 arbeitet nicht mehr mit CF-Karten, sondern hat nun zwei Steckplätze für SD-Karten. Ich habe mir zusammen mit dem Batteriegriff zwei 32-GB SD-HC Karten geordert. Damit lassen sich über 1000 RAW-Bilder machen bevor man sie „abtanken“ muss. Wer mag kann auch zwei 64-GB Karten einsetzen. Das passt ggf. eine komplette Reise drauf. Wer will, kann die Karten auch konfigurieren. Also eine Karte für JPGs, eine für RAW-Bilder. Oder eine Karte als 1:1 Kopie der andern Karte. Sicher ist sicher! Oder beide Karten werden der Reihe nach beschrieben. Sobald Karte 1 voll ist landen die neuen Fotos auf Karte 2. Alles sehr durchdacht und sehr flexibel. Schade nur, dass meine großen teuren CF-Karten nicht mehr passen. Aber irgendwie ist es auch ok, denn mein MacBook hat einen eingebauten SD-Kartenleser.
Ok, soweit mein kleiner Vergleich zwischen der D7000 und der D300.
Wer eine semi-professionelle Kamera sucht, ist mit der D300 nach wie vor gut bedient. Die D7000 kann praktisch alles was die D300 auch kann. Der einzige wirklich nennenswerte Unterschied der mir aufgefallen ist, sind Größe & Gewicht sowie das Handling von Belichtungsreihen. Wer ein paar Euro sparen will und mit weniger Gewicht unterwegs sein möchte, der wird sicher mit der D7000 glücklich werden. Wer mehr will, sollte noch ein halbes Jahr warten, bis die Nachfolger der D300 und der D700 vorgestellt werden. Wer nicht abwarten kann, der sollte so schnell wie möglich zuschlagen, denn in ein paar Tagen wird es in Deutschland aufgrund des Erdbebens in Japan erst einmal eng werden.
Die D7000 und das Reflex Nikkor F/8 500mm
Vor einigen Jahren habe ich im Bonner Cityfotocenter ein praktisch neuwertiges 500mm Spiegeltele gekauft, das Reflex Nikkor F/8 500mm.
Es ist ein überaus krasses und zugleich ungewöhnliches Objektiv. Eine variable Blende gibt es nicht, es ist immer Blende 8. Ein paar Filter sind dabei, sie werden auf die Rückseite des Objektivs geschraubt. Will man als bspw. einen Gelbfilter montieren, so muss man das Objektiv von er Kamera nehmen. Die Naheinstellgrenze liegt bei etwa 1,5 Metern, so dass Nahaufnahmen mit krassester Hintergrundunschärfe und enorm großem Maßstab möglich sind. Das Bokeh dieses Objektives ist sehr interessant. Bedingt durch die Konstruktion werden kleine helle Bildbereiche im Bokeh als Kreise dargestellt. Das sieht speziell bei Nachtaufnahmen wirklich witzig aus. An der D7000 entspricht es einem 750mm Teleobjektiv!
Gebaut wurde dieses „Ding“ in verschiedenen Varianten bis etwa 2002.
Hier gibt es viele interessante Infos rund um dieses ungewöhnliche Objektiv.
Aber wie schlägt sich dieser Dinosaurier an der nagelneuen D7000? Besonders hat mich da zunächst interessiert wie es wohl aussieht wenn man mit diesem Objektiv eine kurze Videosequenz erstellt.
Hier ist mein allererster Test, seht selbst…
Damit Ihr eine Idee davon bekommt, wie stark die Vergrößerung ist die man mit diesem Objektiv erzielen kann, habe ich hier noch ein Foto, das ich vor zwei Jahren vom gleichen Standpunkt aus mit einem leichten Weitwinkel gemacht habe.
Die D7000 und das Nikon AF-D 1.4/85mm
Seit einigen Jahren benutze ich für Portraits mit Begeisterung das Nikon AF-D 1.4/85mm. Dieses Objektiv ist der Kracher schlechthin. Es ist massiv wie ein Panzer und schwer wie Blei. Bis etwa Blende 5,6 hat es ein wirklich tolles Bokeh und ist dennoch bereits bei Blende 2.8 sehr scharf.
Wäre es ein Burger, man müsste einen Slogan wie – I’m lovin‘ it – verwenden…
Welche Figur dieses Objektiv wohl an der D7000 machen wird? Hier sind ein paar erste Testbilder.
Nikon D7000 & Nikon AF-D 1.4/85mm | |||||||||
ISO | Brennweite | F1,4 | F1,8 | F2,8 | F/4 | F5,6 | F8 | F11 | F16 |
100 | 85mm | 5364 | 5365 | 5366 | 5367 | 5368 | 5369 | 5370 | 5371 |
Und was soll ich sagen, der kleine Chip der D7000 zeigt sich mit diesem Objektiv von seiner besten Seite. Das Objektiv entspricht hier knapp dem guten alten 135er Teleobjektiv und das mit einer Lichtstärke von 1,4!! Der kleine Chip sieht nur „das Beste“ dieses Objektives. So ist praktisch keine Verzeichnung erkennbar, sogar bei offener Blende kann man selbst die feinsten Details des Test Charts erkennen. Randabschattungen gibt es praktisch nicht, auch hier ist der kleinere Chip gar nicht so verkeht.
Als nächstes schaue ich mal wie es sich bei Videoaufnahmen „anfühlt“ – ich bin sehr gespannt auf einige Videosequenzen mit „selektiver Schärfe“!!
ISO12233 Testreihe mit der Nikon D7000
Motivation
Kann die D7000 meine D300 ablösen? Eine zumindest für mich wirklich spannende Frage. Nach dem ersten kleinen Hands-On muss ich feststellen, die D7000 kann fast alles was die D300 auch kann. Sie ist nicht ganz so schnell und das Bracketing beherrscht „nur“ 3 statt 9 Stufen. Aber das sollte nicht das Killerkriterium sein. Die ersten Versuche mit den Videoeigenschaften liefern überraschend gute Ergebnisse. Sehr gut gefällt mir die Möglichkeit, während der Aufnahme manuell zu Zoomen und den Fokus zu verändern. Das ermöglicht im Vergleich zur wirklich guten P7000 völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.
Aber zunächst drängt sich die Frage auf, was die D7000 in Verbindung mit dem neuen Objektiv leisten kann!
Nach dem Frühstück nehme ich mir also mal wieder mein ISO12233 Testchart und erstelle ein paar Testreihen mit der neuen D7000. Der Live-View Modus ist für die Ausrichtung des Stativs sehr gut geeignet. Ich benutze einen Manfrotto Getriebeneiger, damit ist eine recht exakte Ausrichtung der Kamera möglich. Draußen ist es bewölkt, also verwende ich zur Beleuchtung ich das sehr gleichmäßige natürliche Tageslicht. Eine Korrektur des Belichtungsmessers mache ich nicht. Es ist alles in der „Werkseinstellung“. Ich erstelle JPGs in voller Auflösung und parallel jeweils ein RAW-Bild. Die JPGs sind 4928 x 3264 Pixel groß, das sind 16084992 RGB Pixel – wow…
Da die JPGs eigentlich schon alles zeigen, habe sie zusammen auf meinem Fileserver abgelegt und in einem kleinen Excel-Sheet verknüpft. Anschließend habe ich alles als HTM-Seite gespeichert und die kleine Tabelle mal per Copy & Paste hier eingefügt – das sieht zwar noch nicht schön aus, aber man kann die Bilder darüber öffnen. Wer es „schön“ haben will, öffnet einfach diese Webseite.
Ergebnis des Auflösungstests
Objektivtest nach ISO12233 | |||||||||
Nikon D7000 & Nikon AF-S VR 18-85mm | |||||||||
© 2011 Ansgar Hillebrand | |||||||||
ISO | Brennweite | F3,5 | F4,5 | F5,6 | F8 | F11 | F16 | F22 | |
100 | 85mm | 5259 | 5260 | 5261 | 5262 | 5263 | |||
100 | 50mm | 5286 | 5287 | 5289 | 5290 | 5291 | |||
100 | 35mm | 5292 | 5293 | 5294 | 5295 | 5296 | |||
100 | 24mm | 5297 | 5298 | 5299 | 5300 | 5301 | 5302 | ||
100 | 16mm | 5303 | 5304 | 5305 | 5306 | 5307 | 5308 | ||
400 | 85mm | 5254 | 5255 | 5256 | 5257 | 5258 | |||
800 | 85mm | 5264 | 5265 | 5266 | 5267 | 5268 | |||
1600 | 85mm | 5269 | 5270 | 5271 | 5272 | 5273 | |||
3200 | 85mm | 5274 | 5275 | 5276 | 5277 | 5278 | |||
6400 | 85mm | 5279 | 5280 | 5281 | 5282 | 5283 |
Vignettierungstest
Wichtig war mir auch heraus zu finden, bei welcher Blende sich eine gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Bildfeldes ergibt. Seit ich viel im Mittelformat und speziell mit der Hasselblad SWC fotografiere bin ich da stärker sensibilisiert als früher :-)
Brennweite 16mm: F3,5 – F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22
Brennweite 50mm: F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22
Brennweite 85mm: F5,6 – F8 – F11 – F16 – F22
Ok, das war mein erster kleiner Test mit der neuen Nikon D7000. Über Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen.
Unboxing the Nikon D7000
Kaum zurück wird die neue D7000 erst einmal unter die Lupe genommen. In der Verpackung findet sich ein Ladegerät, ein Akku, ein Tragegurt und die Kamera selbst. Der Akku kommt erst einmal für ein paar Stunden in das Ladegerät, die Speicherkarten hat Herr Severin versehentlich auf dem Tresen liegen lassen. Also kurz anrufen, er schickt sie mir mit der Post. Aber ich habe noch eine 16-GB Micro SD-Karte, die ursprünglich in meinem HTC Desire gesteckt hat. Mit einem kleinen Adapter passt sie prima in die D7000. Beim ersten Einschalten muss man wie gewohnt die Sprache wählen, die Uhr einstellen usw. Danach gehe ich kurz die Menüpunkte durch und möchte als Default für die Dateinamen D7000 einstellen, damit die Bilddateien D7000_0001.nef heißen. Aber das ist zu lang, es sind nur drei Zeichen möglich – also nehme ich D70 – das klingt so seltsam vertraut :-) Später fällt mir dann auf, dass ich scheinbar den Bildzähler aus Versehen auf irgendwas über 5158 eingestellt habe. So heißt mein erstes Bild dann auch gleich D70_5158.nef – ein wenig verwirrt mich das schon… Ob die Kamera schon mal ausgepackt war? Ein Vorführmodell?? Hm…
Egal, die neue D7000 fühlt sich gut an, auf den ersten Blick erinnert sie sehr an die D300, sie ist aber ein wenig kleiner. Die Augenmuschel und mein Winkelsucher sind austauschbar, das passt prima. Der Zusatzknopf mit dem ich bei der D300 immer das Bracketing einschalte ist jetzt an anderer Stelle, er hat seine Position mit dem Knopf für das probeweise Schließen der Blende getauscht. Das Rädchen links oben ist jetzt ein wenig komplexer, die D7000 hat nun Motivprogramme. Eigentlich mag ich die nicht, aber egal. Irgendwie fehlt mir der Batteriegriff. Ist schon blöd, da habe ich den MB-D300 und er passt nur an die D300 und die D700. Aber das ist sicher alles Absicht der Konstrukteure, denn das schafft neue Umsätze… Auch die Batterie hat mal wieder ein anderes Format. Inzwischen habe ich einen Zoo verschiedener Ladegeräte, Nikon F2, F3, F5, D2x, D300, P7000, D7000 – hört das denn nie auf? Am Hebel für den Autofokus fehlt mir die Unterscheidung zwischen S und C. Ich nutze das sehr ob um schnell zwischen kontinuierlichem Autofokus für bewegte Objekte (C) und einfachem Autofokus (S) für statische Motive umzuschalten. Die D7000 kennt nur Ein und Aus – schade eigentlich. Diese Umschaltung erfolgt nun unter der Haube, wenn man bspw. vom Portrait-Programm zum Sport-Programm wechselt. Wie gesagt, das brauche ich nicht und ich mag es auch nicht, weil die Kamera dann nur JPGs schießt. Für mich als RAW-Shooter sind diese ganzen Szenenprogramme eher eine Behinderung als eine Bereicherung.
Aber egal, darum geht es jetzt nicht – Ich setze mal das neue 14mm Objektiv an die D7000 und das SB-900 samt Yoghurtbecher oben drauf. Damit knipse ich mal aus Spaß ein Bild, das ich vor 11 Jahren gemalt habe – wie schnell doch die Zeit vergeht…
Anschließend öffne ich das RAW-Bild mit Nikon Capture NX 2.2.6 – das klappt prima! Ein Versuch mit Photoshop CS4 schlägt jedoch prompt fehl. Hier brauche ich ein Update. In Nikon Capture korrigiere ich kurz Weißabgleich und Randabschattungen die beim Blitzen mit dieser extrem kurzen Brennweite trotz des Yoghurtbechers kaum zu vermeiden sind. Danach wird das Bild mit Photoshop geöffnet. Nun versuche ich mal ob sich die sehr ausgeprägt tonnenförmige Verzeichnung korrigieren lässt. Schwierig wird es immer, wenn eine Verzeichnung nicht gleichmäßig, sondern wellenförmig ist. Dieses Objektiv verzeichnet recht linear, so lässt sie der „dicke Bauch“ ziemlich einfach in Photoshop korrigieren. Nikon Capture kann das leider nicht, weil dieses Objektiv keine CPU hat und daher in den Bilddateien keine Infos zum Objektiv abgelegt werden können.
Urteilt selbst, hier sind die beiden Varianten – einfach anklicken, dann sieht man sie in der Original-Größe.
Danach montiere ich mal das neue AF-S VR 16-85 an die D7000 und fotografiere eines meiner anderen selbst gemalten Bilder. Dieses Objektiv hat eine eingebaute CPU, daher kann die D7000 das Objektiv erkennen und diese „Erkenntnis“ an Nikon Capture weiterreichen. Damit ist Nikon Capture dann in der Lage Vignettierungen UND Verzeichnungen automatisch zu korrigieren, wenn man diese Option entsprechend einschaltet!!
Hier sind die unkorrigierte und die korrigierte Fassung des ersten Testbildes mit dem neuen AF-S VR 16-85:
Hier die Version bei der die Verzeichnung des Objektivs automatisch in Nikon Capture korrigiert wurde. Beide Bilddateien habe ich nach der Konvertierung NICHT nachbearbeitet. Alle weiteren Infos findet Ihr in den EXIF-Infos.
Wer sich die Bilder genauer anschauen möchte, klickt sie einfach an und kann sie sich dann in Originalgröße sehen. Sobald ich mehr Zeit habe, reiche ich ein paar Testreihen mit einem ISO-12233 Testchart nach.
Objektivreparatur
Im Februar 2010 habe ich mir im Vorfeld der langen USA-Reise ein Nikon AF-S VR 18-200mm Objektiv gekauft. Ziel der Übung war es, bei langen Wanderungen mit weniger Gewicht unterwegs zu sein. Irgendwie kam dann alles anders. Großartig weit sind wir nicht gewandert und als Sandra das Objektiv erst einmal an ihrer Kamera hatte, war die Liebe schnell so groß, dass sie es nicht mehr hergeben wollte.
Nach vielen tausend Kilometern auf amerikanischen Straßen, nach Sandstürmen, Schnee und Regen traten dann vor einigen Wochen während der Reise durch Kalifornien die ersten Probleme auf. Ist das Objektiv voll auf 200mm ausgefahren, löst Sandras Kamera nicht mehr aus. Der Autofokus braucht Kontraste, so funktioniert das Prinzip. Zuerst kommt mir in den Kopf, dass Sandra einfach nur auf etwas fokussieren muss, was die Kontraste bietet die das Autofokussystem braucht. Aber das ist es nicht. Als ich es dann mal an meiner D300 versuche, stellt das Objektiv bis etwa 135mm scharf. Bei 200mm funktioniert die Fokussierung für Objekte die etwa 20 Meter entfernt sind. Alles was weiter weg ist bleibt unscharf.
Es ist also eine Reparatur fällig. Aber wo ist der Kassenzettel? Mir kommt in den Sinn, wie wir vor zwei Jahren mit mehreren Arbeitskollegen beim MediaMarkt in Mainz unsere fast neue „Projekt-Kaffeemaschine“ OHNE Kassenzettel zur Reparatur gegeben haben. Damals hat Tobias im Web recherchiert und herausgefunden, dass nach gültiger Rechtslage der Kunde NICHT verpflichtet ist einen Kassenzettel vorzulegen. Vielmehr muss der VERKÄUFER in seinem Warenwirtschaftssystem hinterlegt haben, wann das Gerät zu welchem Preis verkauft wurde. In diesem Fall ist es also wirklich vorteilhaft, wenn man bspw. beim MediaMarkt mit Namen und Adresse registriert ist. Dann hat man quasi ein „Kundenkonto“ und da steht dann immer schön alles drin. Wer also künftig ein Gerät kauft das ein wenig teurer ist, sollte sich ruhig von einem der Mitarbeiter eine ordentliche Rechnung mit voller Adresse ausstellen lassen. Es verbleibt eine elektronische Kopie beim Verkäufer und somit ist es ok, wenn der Kassenzettel irgendwann in einem Ordner beim Steuerberater oder sonst wo verschwunden bleibt.
Beim Fotohändler meine Vertrauens, dem Bonner Cityfoto-Center (www.cityfotobonn.de), ist das aber alles ein wenig anders! Ich werde mit Handschlag begrüßt und der Chef ruft zu seinem Mitarbeiter rüber „Hey, unser Umsatzbringer ist endlich mal wieder da!“ Kurzum, unser Verhältnis ist offen und ehrlich. Ich bekomme gute Preise und bestelle in der Regel nicht bei amazon & Co. Bei der P7000 habe ich mal eine Ausnahme gemacht und die ist nun auch prompt ein Fall für eine Garantiereparatur. Das mit dem defekten Zoom-Objektiv ist alles ganz einfach. Ich habe noch den Karton, der Garantiezettel usw. ist auch noch drin. Es wird schnell ein Reparaturschein geschrieben und schon sind wir fertig.
Anschließend beichte ich, dass ich mit der P7000 bei amazon fremd gegangen bin… „Na, dann fragen sie mal den Herrn amazon ob er die Kamera zurück nimmt – Haha – Nee im Ernst, ist gar kein Problem, einfach vorbeibringen, wir berechnen 60 Euro Porto!“ „Was, 60 Euro Porto!!!?!?!“ „Ach komm, Spaß muss sein, es sind natürlich keine 60 Euro!“ Ich bin erleichtert! Die P7000 bringe ich dann in den nächsten Tagen mal zur Reparatur…
Wir plauschen ein wenig und Herr Severin erzählt, dass es in den nächsten Tagen eng werden wird. Durch das Erdbeben in Japan haben alle relevanten Hersteller große Probleme neue Kameras zu fertigen. Teilweise liegt es nur an einzelnen Bauteilen die von einem Zulieferbetrieb kommen. Bislang hat die Welt noch nicht viel davon gemerkt, aber nun sind die Vorräte weltweit abverkauft. Jeder Container mit neuer Ware der nun aus Japan kommt wird in den Häfen in Rotterdam, Hamburg usw. mit einem Geigerzähler penibel geprüft. Es sind schon Lieferungen zurück gegangen. Japan steht vor der Krise nach der Krise. Es hat nicht nur die Autoindustrie getroffen, es sind nahezu alle Hersteller beliebiger Konsumgüter betroffen.
Auf der Webseite von fotointern.ch kann man nachlesen, wie krass es die gesamte Fotoindustrie getroffen hat, es ist schreckend.
Und es sind nicht nur Produkte betroffen die es schon „gab“. Es sind auch Produkte betroffen die sich noch in der Entwicklung befinden. Ich habe Berichte gelesen in denen Experten davon ausgehen, dass sich beispielsweise die Vorstellung der neuen Nikon D4 um ein halbes Jahr und ggf. auch länger verzögern könnte.
Harte Zeiten für Fotohändler! Aber vielleicht besinnen sich ja einzelne Besitzer völlig veralteter Kameras mal wieder dieser Geräte und kaufen ein paar Filme – wer weiß?? Allerdings kommen die ja auch zum größten Teil aus Japan…
Im Bonner Cityfoto-Center sind dementsprechend die Vorräte auch weitgehend erschöpft. Aber es gibt noch eine D7000. Eigentlich würde ich ja gern den Nachfolger der D300 kaufen oder das was Nikon an die Stelle der D700 setzen wird. Oder vielleicht auch eine D4, aber ob die in diesem Jahr noch kommen, ist angesichts der Schäden durch das verheerende Erdbeben ungewiss.
Also kungeln wir ein wenig herum. Letztlich verlasse ich den Laden mit einer D7000, einem AF-S VR 16-85mm und einem MF 2.8/14mm aus China. Diese Dinger werden unter dem Label Walimex von Foto Walser seit einiger Zeit via eBay vertrieben. Als ich es in der Hand habe wird mir klar, das Ding ist toll gemacht, sehr robust und kommt sicher sehr gut an einer „Vollformat-Kamera“. Das Ding reizt mich sehr und ich habe noch den ganzen Kühlschrank voller Filme. Also her damit…
Sobald die D7000 ausgepackt ist, werde ich mal ein paar Testbilder liefern. Gut, dass ich ein ISO 12233 Testchart habe :-)
Die Suche nach dem perfekten Objektiv
Jedes mal wenn ich wieder mit viel zu vielen, viel zu schweren Objektiven unterwegs bin frage ich mich, warum ich mir das schon wieder antue? Andere haben ein 500 Gramm leichtes 18-270 mm Zoom-Objektiv dabei und sind glücklich damit. Warum nur schleppe ich mich mit dem ganzen Zeugs ab?
Die Antwort ist eigentlich recht einfach. Wenn schon denn schon – ganz oder gar nicht :-) Wie oft im Leben kann man sechs Wochen und länger verreisen und dabei tun und lassen wozu man Lust hat? Wenn es dabei das primäre Ziel ist mit einem Haufen schöner Fotos zurück zu kommen, dann fällt es leichter die schweren Linsen zu „ertragen“.
Nur welche Objektive liefern die besten Bilder? Vor einigen Jahren habe ich begonnen im Vorfeld einer Reise Zeitungen an die Wand zu kleben und dann abzufotografieren. Einige Monate später hatte ich die Zeitungen nicht mehr und wenn ich ein neues Objektiv mit denen vergleichen wollte, die ich schon hatte musste eine neue Zeitung her und ich musste alle Bilder neu machen.
Irgendwann habe ich mir dann ein ISO-12233 Testchart besorgt und das mal abfotografiert. Nach vielen Zu- und Abgängen in meinem „Objektiv-Zoo“ konnte ich dann schnell mal ein paar Testbilder mit dem neuen Objektiv „nachschießen“ und es dann mit Objektiven vergleichen die schon Monate zuvor bei eBay verkauft worden waren. Wirklich praktisch! Dieses 60x90cm große Testchart steht bis heute neben meinem Kleiderschrank. Der ist 60cm tief und so passt das ganz ausgezeichnet :-)
Aus diesen vielen Tests habe ich gelernt welche meiner Objektive wie die besten Bilder liefern.
Ein Beispiel habe ich hier. Dieses Foto entstand vor einigen Wochen im Zion National Park in Utah mit der Nikon D300 und einem handverlesenen Nikon AF-D 2.8/60mm. Die Kamera stand auf einem stabilen Stativ, ich habe sie über einen Kabelauslöser ausgelöst und die Spiegelvorauslösung benutzt. Aus einer Belichtungsreihe mit 6 Bildern habe ich schließlich das am besten belichtete RAW-Bild herausgesucht und es mit Nikon Capture NX 2.2.6 in ein JPG konvertiert. Schaut man es in 1:1 Originalgröße an, wirkt es wenig verpixelt und sogar die Rinde der Bäume hat noch Zeichnung. Die Felswände haben Strukturen. Es gibt keine Farbsäume an den Bildrändern und auch keine Randabschattungen. Alle Ecken sind gleichmäßig scharf. So sollte es sein.
Einfach anklicken um es in Originalgröße anschauen zu können.
Bilder wie dieses sind der Grund, warum ich mich sicher auch auf der nächsten Reise wieder mit einigen Festbrennweiten und einer kleinen Auswahl wirklich guter Objektive abschleppen werde :-) Das Stativ ist dabei obligatorisch!
Weitere Infos zum Thema Objektiv-Test habe ich hier zusammen gestellt.
Kommentare