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Mono Lake Reloaded








Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Denny’s (wo sonst) setze ich Sandra am Einkaufszentrum ab. Sie will sich einen ruhigen Tag in Bishop machen, für einen Trip zu Mono Lake ist es ihr zu kalt. Am Einkaufszentrum kann ich schnell volltanken, wer weiß was heute auf mich wartet – besser ist das! Hier kann ich ausnahmsweise mal wieder problemlos mit der Kreditkarte direkt an der Zapfsäule bezahlen. Einfach kurz die Karte in den Kartenleser stecken, dann schnell herausziehen, kurz warten, die Sorte wählen und los geht es. Hier kostet die Gallone 4.159$. Gestern haben wir sogar für über 5$ getankt. Der Sprit ist hier im letzten Jahr wirklich sehr viel teurer geworden.

Es geht los, der Himmel im Norden sieht gar nicht gut aus. Und dieser Eindruck wird auch nicht trügen! Als ich etwa 90 Minuten später am Mono Lake eintreffe habe ich ein paar echt schwierige Kilometer hinter mir. Zwischendurch geht es durch krassen Schneematsch, später fährt ein Räumfahrzeug vor mir her. Es schneit wie verrückt, der See ist kaum zu sehen.

Ich fahre mal kurz hinter Lee Vining zum See hinunter, das Wasser ist kaum zu sehen. Also gibt es erst einmal ein kleines Video.

Ich muss mich noch korrigieren, der Mono Lake liegt 1946 Meter hoch. Wie dem auch sei, nach meinem kleinen Video fahre ich mal zum alten Friedhof – Mono Cemetery heißt das hier. Im Internet habe ich ein paar Fotos in tiefem Schnee gesehen die etwas besonderes hatten. Als ich dort eintreffe ist es aber alles nur nass und matschig. Der Schnee bleibt nicht liegen. Vorn links auf dem Friedhofsgelände liegt ein krasses „Werkzeug“. Es ist ein Art Schablone die sich der Totengräber zusammen geschweißt hat. Sie wird wohl verwendet, damit die Wände der Gräber während des Ausschachten nicht zusammen rutschen. Sogar eine kleine Treppe hat man dort hinein geschweißt. Ein krasses Ding…

Ich mache ein paar Fotos und rette mich schnell wieder ins warme Auto. Draußen sind es 0°C und es weht ein mörderischer Wind. Bei meiner Abreise in Bishop hatten wir noch etwa 17°C, unterwegs zeigte das Thermometer kurzzeitig -3°C!! Wenn man bedenkt, dass wir vorgestern bei 25°C angekommen sind, das ist schon krass. Und wieder bestätigt sich, dass es in dieser Jahreszeit eigentlich keine Kleidungsempfehlung geben kann ausser „Was für warm und was für kalt!“

Auf dem Rückweg vom Friedhof lässt der Schneesturm dann auf wundersame Art und Weise nach. Ich fahre noch einmal zum See hinunter. Nun kann ich sogar ein paar Fotos machen. Man sieht zwar den Horizont nicht, aber irgendwie hat dieses verschneite Uferlandschaft ihre ganz eigenen Reiz. Beim Versuch mit den den „Tufas“ zu nähern rutsche ich immer wieder aus, der gesamte Uferbereich ist völlig aufgeweicht. Die Schuhe sind nach ein paar Metern nass und voller Matsch, ich gebe auf…

Eine Weile später bin ich am südlichen Zipfel des Sees. Hier sind die Tufas sowieso viel schöner. Und ich kann auch ein paar Fotos machen.

Nachmittags um 3h fahre ich noch kurz rüber zum Marina Beach. Danach bin ich so durchgefroren, dass ich mich auf den Rückweg mache. Oben an der Straße zeigt mir das Navi, dass diese Straße mit der Nummer 120 im Osten auf den Highway 6 rifft, das wäre vielleicht ein schöner Rundweg, mal eine andere Strecke. Es geht los, aber bereits nach ein paar hundert Metern ist auch diese Straße geschlossen. Ich kehre um und fahre mal in Richtung June Lake.

Dort angekommen bin ich überrascht wie viele Motels es hier gibt und dass sie sogar geöffnet haben. Es sieht so aus, als würden hier eine Menge Leute zum Fischen hinkommen. Auf dem Navi kann ich drei Seen sehen, gut gelaunt geht es vom June Lake in Richtung Silverlake. Doch auch diese Straße ist dann irgendwann gesperrt. Es ist frustrierend, wir sind hier in Nevada definitiv 2-3 Monate zu früh.

Nach einem kleinen Schlenker mache ich mich dann auf den Rückweg nach Bishop. Dort treffe ich etwa um 17h ein. Es wird langsam dunkel. Und die Entscheidung zurück zu fahren war sicher nicht verkehrt, denn einen schönen Abendhimmel gibt es heute nicht, es wird einfach dunkel.

Trotzdem war Tag sehr schön, es muss ja auch mal regnen. Eigentlich wollten wir hier noch einen Tag verlängern, aber so wie es aussieht, werden wir morgen weiter in Richtung Las Vegas fahren. Mal sehen wo wir Halt machen, vielleicht noch einen Tag in Death Valley?

Und noch die Trackanalyse…

Hier habe ich die KML-Datei des Tages abgelegt. Einfach den Link hier anklicken, die Datei herunterladen und dann mit Google Earth öffnen.


Mono Lake

Nach der Ankunft in Bishop packen wir erst einmal unsere Sachen aus. Kurz bloggen, damit die daheim gebliebenen Bescheid wissen und sich keine Sorgen machen müssen. Danach stopfen wir ein paar unserer Anziehsachen in die beiden Waschmaschinen der Guest Laundry. Anschließend geht es rüber zu Denny’s. Ich ordere ein Club Sandwich. Es ist gut, aber nicht so gut wie im Heiliggeist in Mainz! Irgendwie habe ich so recht auch gar keinen Hunger, die verbliebene Hälfte lasse ich mir einpacken. Das ist hier durchaus üblich und so habe ich ggf. später am Mono Lake noch etwas zu Essen dabei. Allerdings werde ich dort so im Fotofieber sein, dass ich das halbe Sandwich wieder mit zurück bringen werde – aber wer weiß das denn schon im Voraus?

Nachdem wir bezahlt haben und Sandra sich verabschiedet hat, geht es wieder ungefähr 100 Kilometer zurück zum Mono Lake. Sandra geht derweil shoppen und erkundet Bishop.

Der Weg zum Mono Lake ist auch in der Gegenrichtung einfach atemberaubend. Diesmal sind die verschneiten hohen Berge links neben mir, rechts ist die Wüste, ein abwechslungsreiches Land :-)

Hier habe ich ein paar Fotos die ich heute mit der Nikon D300 und der Nikon D2x gemacht habe. An der D300 war das 70-200mm Telezoom und später das Tokina 12-24mm Weitwinkel. An der D2x war die meiste Zeit das 2.8/17-55mm samt B&W Polfilter.

Hier ein paar Fotos die zwischen Mono Lake und Bishop entstanden sind.

Nach etwa einer Stunde komme ich dann am Mono Lake an. Die letzten paar Kilometer geht es auf gut befahrbaren Schotterpisten voran. Einen Allrad-Antrieb braucht man hier nicht, ich komme mit unserem hässlichen weißen Dodge ganz gut vorwärts. Ich fahre erst einmal zum westlichen Ufer des Sees. Dort muss aber ein kleiner Bach überquert werden, kurz vorher steht auf einem Schild „Flooded“. 100 Meter später sehe ich den Salat. Da will ich mit dem Dodge nicht stecken bleiben, also zurück zum südlichen Zipfel des Sees. Nach etwa 10 Minuten bin ich dann an einem gut ausgebauten Parkplatz. Es gibt Toilettenhäuschen, einen Info-Stand, Picknick-Tische und eine Säule mit Permits für die ganz ganz braven Besucher. Ich bin heute mal nicht brav und spare mit die paar Dollar.

Das ist mein erstes „Übersichtsbild“, es ist mit der D2x am Parkplatz entstanden. Ich habe mich dazu auf einen der Picknick-Tische gestellt.

Hier habe ich eine schöne abstrakte Spielerei die mit der D300 und dem 70-200 bei 200mm Brennweite entstanden ist.

Nach den ersten Testbildern geht es bepackt mit vier Kameras hinunter an den See. Dabei habe ich die D300 samt 70-200mm Telezoom, die D2x mit 17-55mm Weitwinkelzoom, die F80 mit einem Fuji Velvia 50 und die neue Nikon P7000, mit der ich ein paar kleine Filmsequenzen aufzeichnen möchte.

Nach einer halben Stunden kommt ein nettes Pärchen dazu. Sie knipsen mit Canon Kameras und benutzen diverse bunte Cokin-Filter. Jeder Jeck ist anders… Ich bin etwa drei Stunden beschäftigt. Dann ist die Sonne in den Wolken über den hohen Bergen völlig unspektakulär verschwunden. Ich mache mich auf den Rückweg. Nun ein paar Bilder aus D2x und D300 in gemischter nicht chronologischer Folge.

Bei meiner Abfahrt in Bishop hat das Thermometer 23°C angezeigt, bei der Ankunft am Mono Lake dann 13°C, jetzt wo die Sonne weg ist sind es nur noch bitterkalte 3°C. Und es ist höllisch windig, scharfe Bilder sich auch mit Stativ kaum noch zu realisieren. Gut, dass ich ein paar warme Jacken dabei habe!

Der Rückweg nach Bishop geht wie im Flug, aber es ist sehr windig und es weht mich ein paar mal fast von der Straße. Höllisch stürmisch kann das hier werden. Und die Polizisten stehen hinter allen Sträuchern. Auf dem Rück weg sehe ich DREI Polizeiautos die sich den Verkehr anschauen! Man sollte sich hier an die 65 Meilen pro Stunde (mph) halten!

Im Motel ist Sandra dann schon da. Sie hat gute Laune, war den ganzen Tag unterwegs. Ich kopieren meine „Beute“ auf die externe Festplatte und bin danach sehr gespannt wie die Bilder so geworden sind.

Bereits die drei ersten Fotos aus der genialen kleinen Nikon P7000 gefallen mir richtig gut, aber sehr selbst. Einfach mal die Bilder anklicken, dann sieht man sie in der 1000 Pixel breiten Auflösung.

Hier sind alle Bilder zusammen als Diashow:

Hier habe ich noch den Track des Tages in der Google-Earth Ansicht.

Wer mag, kann sich den Track des Tages auch hier herunterladen und dann mit Google-Earth die Route virtuell abfliegen.


Walker to Bishop

Sandra weckt mich um 8h30, sie hat Hunger und ist schon eine Weile wach. Also schnell anziehen und dann mal schauen wo wir ein Frühstück bekommen. Doch das wird sofort eine Fehlanzeige! Frühstück gibt es in Walker heute nicht, nirgendwo!! Also entschließen wir uns es mit dem Frühstück und Mono Village zu versuchen, das sind etwa 100 Kilometer. Der Weg dorthin ist einfach nur famos. Um uns herum verschneite Berge, kleine Bäche, ein toller Wolkenhimmel, einfach nur schön!

Zwischen durch bedrängt uns eine rote Limousine. Als es dann zweispurig wird kann er endlich überholen. Wir fahren 65 mph, mehr ist nicht erlaubt. Das rote Auto wird am Horizont schnell kleiner. Statt zu rasen genießen wir die Landschaft und tuckern brav mit 65 mph dahin. Ein paar Minuten später sehen wir den roten Blitz dann am Straßenrand stehen, dahinter ein Auto der Highway Patrol, der Beamte steigt gerade aus. Uns wirft er nur einen sehr prüfenden Blick zu, dann wendet er sich dem eiligen Autofahrer zu. Das wird teuer!

Als wir in Mono Village ankommen müssen wir feststellen, dass es dort einfach gar nichts außer ein paar Wohnhäusern gibt. Wir fahren weiter und hoffen auf eine kleines Restaurant. Der nächste „Ort“ ist nur ein paar Minuten entfernt. Der Blick auf den Mono Lake ist hier famos, aber es hat auch hier einfach alles geschlossen! Der kleine General Store ist offen, dort gibt es Kaffee und belegte Brötchen, das ist doch was!

Draußen ist es windig und etwa 11°C kalt, wir bleiben im Auto und frühstücken mit Blick auf den See, auch nicht übel. Danach versuchen wir es mit einem Motel, das etwa 8 Kilometer weiter westlich des Highway 395 liegt. Aber bereits 100 Meter nach dem Abbiegen in die Zufahrtsstraße ist auch diese wieder geschlossen. Also befragen wir das Navigationssystem, wo es das nächste Motel gibt. In Bishop scheint es was zu geben und das sind auch nur etwa 100 Kilometer. Also los, die Straße ist wieder grandios! Wir kommen uns vor wie im Skiurlaub in den Alpen – wenn wir nach rechts schauen! Schauen wir nach links sind wir in der Wüste, wirklich cool!

Als wir in Bishop eintreffen sehen wir auf der rechten Seite ein Best Western. Es gibt ein ruhiges Zimmer mit WLAN, Kühlschrank, Mikrowelle und zwei Betten. Es kostet 104$ plus Steuern pro Nacht. Ich buche erst einmal zwei Nächte, aber wir werden wohl verlängern. Zu schön ist es hier. In Bishop gibt es alles was man braucht und ich kann zum Fotografieren an den Mono Lake und die anderen Seen fahren. Die nette Dame bei der Rezeption erzählt uns, dass es in diesem Jahr besonders viel Schnee gibt und dass er sich mit großer Sicherheit bis Juni halten wird!

Derweil kann Sandra es sich am Pool gemütlich machen. Draußen scheint die Sonne, es sind hier warme 22°C, die Sonne scheint, hier ist „Deutscher Hochsommer“ – ich mache mich gleich wieder auf in den Winterurlaub. Das ist das was ich hier so liebe, das Land ist riesig, es ist vielfältig und die Menschen sind egal wo bislang zu uns immer wunderbar freundlich.

Hier habe ich einen Google-Streetview – wer sich um 180° dreht sieht, dass unser liebstes Frühstücksrestaurant genau auf der anderen Straßenseite liegt – wunderbar!!


Leaving Mariposa

Als ich die Augen aufschlage zeigt der Wecker 6h58. Dieses Motel ist gar nicht so verkehrt. Zumindest ich höre hier ausser dem Rattern des Ventilators im Badezimmer so gut wie nichts. Und den Ventilator kann man ja ausschalten. Eine Weile später als ich langsam richtig wach werde schaut mich Sandra vom Nachbarbett aus an, sie ist noch total verschlafen und drückt ihr Gesicht gleich wieder in die Kissen. Gut so, sie muss auch eine echtes Schlafdefizit aufarbeiten.

Um 9h haben wir dann alles zusammen gepackt. Es geht wieder die Straße hinauf zum Frühstück. Der Laden ist heute noch voller als gestern. Wir haben Sonntag, das könnte die Ursache sein, vielleicht liegt es aber auch daran, dass es hier einfach ein richtig gutes Frühstück gibt :-) Ich habe großen Appetit auf Blaubeer-Pfannkuchen. Eigentlich gibt es sie nicht, aber ich frage die Kellnerin trotzdem mal. Sie schaut hilfesuchend zum Koch hinüber und sagt „Ok, let me see what I can do vor you.“ 30 Minuten später bekomme ich drei supergute Blueberry-Pancakes und dazu ein große Portion Rührei. Alle Ernährungsberater dieser Welt würden im Angesichts dieser Mahlzeit die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, aber es schmeckt mir richtig gut. Und wie sagt es meine Mutter seit über 50 Jahren – Egal, fasten tun wir ab morgen!

Zurück im Motel werden noch schnell die Zähne geputzt und dann geht es wieder los. Mal sehen was und heute in diesem coolen Land so alles erwartet. Ich werde berichten :-)

Hier habe ich noch ein witziges Foto, das gestern oben am Badger Pass entstanden ist.