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Warum es hier dicke Menschen gibt

Heute will ich nicht viel schreiben, sondern nur von einer wirklich interessanten Theorie berichten die mir Sandra erzählt hat. Erst gestern haben wir uns bei Denny’s, während des Studiums der neuen Angaben zu den Nährwerten (Kalorien) der Gerichte, wieder darüber unterhalten warum es hier so viele dicke Menschen gibt.

Sandras Theorie ist ebenso einfach wie einleuchtend:

Seit Urzeiten unterteilt man die Tierwelt in Pflanzenfresser und Fleischfresser. Ich habe noch nie gehört, dass es ‚Fettfresser‘ gibt. Somit scheinen die dicken Menschen hier keine natürlichen Feinde zu haben und können sich daher ungehindert vermehren.

Na, klingt das logisch? Ich finde schon :-)

Und das gute daran ist, falls diese Theorie wirklich stimmen sollte, so stellen unsere überflüssigen Pfunde einen impliziten Schutzmechanismus dar, so hatte ich das noch nie gesehen!!

Ok, Spaß beiseite – hier im Budget Inn in Ridgecrest ist es jetzt 7h23 und wir werden gleich mal schauen wie es weitergeht. Eigentlich wollen wir heute weiter nach Los Angeles. Aber bereits gestern hat mir die nette Dame an der Rezeption beim Schwätzchen erzählt, dass es heute Regen geben soll. Na, wir lassen uns mal überraschen!

Wie es dann letztlich weiterging werde ich berichten sobald ich das nächste WLAN gefunden habe.

 

Abreise in Beatty

Es war wieder ein schrecklich kalte Nacht. Als wir viel zu früh aufwachen wird und klar, dass der Jetlag uns noch fest im Griff hat. Mir brummt der Schädel, die Nase sitzt zu, die Augen sind vom krassen Wind am Ubehebe Kater leicht entzündet, ein paar Augentropfen wären nicht verkehrt.

Mein Mac ist via Netzwerkkabel mit dem Internet verbunden. Über die eingebaute WLAN habe ich diese Verbindung freigegeben, so kann Sandra im Bett mit ihrem Windows 7 Notebook bloggen. Mir ist es am Tisch vor dem MAC zu kalt, so verbindet ich mich mit meinem HTC Telefon mit dem MAC. Nun kann ich auch im warmen Bett sitzen und meine E-Mails lesen.

Meine Mama hat geschrieben ;-)

Halllloooo Maaaaammmmaaaa, Internet und Computer sind schon ne tolle Erfindung, gell? Da bin hier an Ende der Welt mitten im Nirgendwo und kann Deine Grüße lesen. Und Du wolltest immer keinen Computer haben. Ich finde es wirklich toll, dass wir nun über Erdteile hinweg kommunizieren können. Und Deine vielen Enkelkinder können es auch gleich mitreisen, wenn wir das wollen ;-)

Ok, wir stehen gleich mal auf. Ich werde versuchen mit meinen Freunden AS und PIRIN über mein Kopfweh zu sprechen, dann duschen, Frühstück im Grill um die Ecke – sehr cholesterinarm – versteht sich – und dann schauen wir mal wie es heute weitergeht.

Update um 15h Nachmittags

Nach dem Start in Beatty besuchen wir kurz hinter dem Ortsausgang die „Geisterstadt“ Rhyolite. Als wir dort eintreffen sind wir ziemlich enttäuscht. Bislang hat noch kein als „Geisterstadt“ angepriesener Ort gehalten was die Prospekte allesamt vollmundig versprechen. In Rhyolite sind alle Ruinen entweder komplett mit Zäunen und Stacheldraht gesichert wir es sind nur ein paar alte Bretterbuden wie es sie auf jedem besseren Abenteuerspielplatz zu finden gibt.

Alle Fotos sind übrigens mit der neuen „400 Euro Hosentaschen-Kamera“ gemacht (Nikon P7000)

Highway 190

Nach einer halben Stunde geht es wieder weiter, es kommt der Highway 190 und das macht mir richtig Spaß. Diese Straße gehört zum coolsten was ich so kenne. Der Weg von Beatty nach Ridgecrest führt über weite Strecken den Highway 190 entlang. Diese Straße hat wirklich viel zu bieten! Man ist unterhalb des Meeresspiegels, kommt auf 1500 Meter und vielleicht noch höher. Man fährt durch Wüsten, durch Gebirge, hat schier endlos Geraden die bis in den Horizont reichen und innerhalb der Berge viele wirklich kurvige schöne Strecken. Diese Straße mal mit einem Motorrad zu fahren wäre ein großer Traum. Jedes Mal wenn uns ein Motorradfahrer  entgegen kommt bin ich ein wenig wehmütig. Aber irgendwann klappt es ja vielleicht für mich auch mal. Mit einer krassen Harley oder einer BMW R1200 GS über den Highway 190 – mal sehen was noch alles passiert…

Sandra spielt zwischendurch eine wenig auf dem okkupierten iPad und ihr wird auch prompt ziemlich schlecht. Der Highway 190 hat es in sich, aber seht selbst – einfach die Bilder anklicken, dann sieht man sie in 1280er Originalgröße.

Oben die Streckenübersicht, unten dann die Fahrt vorbei an Panamint Springs. Ist übrigens ein witziger Ort, eigentlich nur eine Tankstelle und ein Pizza-Laden :-)

Und hier etwas vergrößert das absolute Paradies für ambitionierte Mopedfahrer.

@Florian, Matthias, Anas, Marcus… – das ist definitiv cool! Auf diesem Bild seht Ihr locker 3.000 Meter Höhenunterschied! Rauf, runter, links, rechts, rauf, runter, das ist der Kracher und das Beste dabei ist, es gibt praktisch keinen Verkehr! Auf dem hier gezeigten Teilstück sind uns vielleicht drei Autos entgegen gekommen, überholt haben wir niemanden und wir wurden auch nicht überholt! Ein Paradies, solange es noch Benzin gibt…

Hier kann man noch besser sehen wie schön es aus den Bergen hinab in die Wüste und wieder rauf in die Berge geht.

Nach einer wirklich schönen Fahrt quer durch Death Valley und Kalifornien landen wir ein paar Stunden später in Ridgecrest. Kurz vorher nehmen wir uns noch Zeit für einen kurzen Abstecher in die 0 Mile Canyon Road. Bereits am Anfang der Straße steht aber ein großes Schild, dass diese Straße nach 30 Meilen gesperrt ist. Schon krass, da kann man 30 Meilen weit in die Berge fahren und dann geht es irgendwann einfach nicht mehr weiter. Wahrscheinlich ist es dort wie 2010 kurz vor Monticello als wir bei Anbruch der Dunkelheit in den San Juan Mountains plötzlich in knietiefem Schnee steckten. Also gibt es nur ein paar Fotos und dann geht es wieder zurück und weiter in Richtung Ridgecrest.

Hier noch ein Bild vom Abstecher auf der 9 Mile Canyon Road (Nikon D300 mit AF-S 2.8/17-55 @55mm, B&W-Polfiter)

Und noch ein Bild das ich parallel mit der D300 gemacht habe.

Ein Königreich für einen Polfilter...

Dort angekommen halten wir beim Budget Inn halten kurz an und ich frage mal was hier eine Übernachtung kostest. An der Rezeption ist eine wirklich nette ältere Lady, sie sieht aus als hätte sie ihre Wurzeln in Indien. Die USA sind ein Volk von Einwanderern :-) Sie fragt mich wie viele Personen es denn sind. „Just me and my girlfriend!“ Sie grinst und fragt ob wir EIN schönes großes Bett in einem netten Zimmer haben wollen? Das wollen wir :-) Das Zimmer kostet inkl. Steuern 60 Dollar – das ist ganz ok. Auf der anderen Straßenseite gibt es allerhand Geschäfte und Restaurants, hier kann man es sicher ganz gut aushalten.

Heute lassen wir es uns dann erst einmal ein wenig gut gehen und machen uns dann morgen auf in Richtung Los Angeles.

Hier habe ich mal versucht ein Google-Streeview Ansicht des Motels einzubinden. Ich hoffe, dass das funktioniert. Wer mag kann sich dann von dort aus gleich die Umgebung anschauen.

Update um 19h

Hier in Ridgecrest gibt es einen Walmart, da bekommen wir alles was wir uns wünschen. Es gibt Kekse, Bier, O-Saft, eine Sonnenbrille, Augentropfen einfach alles. Einmal mehr wird mir klar, dass man sich gar nicht so große Gedanken darum machen sollte was man zum Anziehen mitnimmt. Im Zweifel bekommt man in jeder größeren Stadt recht preiswert ein paar T-Shirts, Hosen und was man sonst noch braucht.

Auf dem Rückweg vom Walmart machen wir Rast bei Denny’s – unserer erklärten Lieblingsrestaurant-Kette. Bei Denny’s gibt es seit den späten 50er Jahren Frühstück und das rund um die Uhr. Das ist so etwas von cool, ich denke die vielen deutschen Langschläfer die ihre Lebensmittel am Wochenende in der Regel an Tankstellen kaufen müssen wären hier gut aufgehoben :-)

Endlich gibt es für mich mal wieder einen der wirklich guten „Western-Burger mit French Fries“ – wow ist das Ding dick man – und es macht es auch – wenn man es nicht schon ist – ich bin es schon ;-)

Mit Anbruch des Abends sind wir schon wieder im Motel, irgendwie nagt die Zeitverschiebung noch an unseren Kräften. Gewandert sind wir bislang fast gar nicht, die Wanderschuhe haben wir nur im Flugzeug getragen. Beim Badwater Basis, beim Racetrack und Devils Golfcourse waren wir auch nicht. Wie der Zustand der Dirtroads dorthin ist wissen wir nicht genau und unser Dodge Nitro hat keinen Allradantrieb. Vielleicht klappt es ja mit dem Umtausch gegen ein ähnliches Auto mit 4WD – mal sehen. Dann kann ich ggf. in drei Wochen noch einmal zurück kommen und die Dinge im Death Valley genauer unter die Lupe nehmen die wir jetzt einfach achtlos links liegen gelassen haben.

Hier noch ein kleiner Überblick über meine kleine 2011er Kameraauswahl – ein bisschen verrückt ist das schon – ich weiß ich weiß…

Handyknipsbild mit HTC Desire HD

Warum so viele Kameras? Ganz einfach – von links nach rechts…

Nikon P7000

Klein und leicht, großer Zoombereich, gut bei Tageslicht, macht schöne Videos, toll für schnelle Knipsbilder auch aus Hüfte.

Nikon F80

Halbwegs klein und leicht, hat einen schönen großen Sucher mit Gitterlinien, perfekte Belichtungsautomatik, funktioniert dank Batteriegriff mit normalen AA-Zellen aus dem Supermarkt. Ich liebe Dias, daher habe ich 10 Fuji Velvia 50 im Gepäck. So kann ich die „wesentlichen“ Dinge der Reise später in exzellenter Auflösung auf einer wirklich großen Leinwand genießen. Alternativ hätte man eine F5 oder F100 mitnehmen können, aber die hätten das Gewicht des Koffers gesprengt. Und für meine F75 hatte ich keine Batterien mehr…

Nikon D300

Macht bereits im JPG-Modus bessere Bilder als viele andere Kameras im RAW-Modus. Ist schnell, flexibel, funktioniert einfach supergut, ich mag sie. Das ist die „Immer-Mit-Kamera“

Nikon D2x

Das Arbeitspferdchen, unverwüstlich (nach dem Absturz im letzten Jahr hat Nikon sie repariert), schnell, in Verbindung mit DK-17M ein tolles helles großes Sucherbild, fotografiert man im RAW-Modus ist die Bildqualität von der D300 praktisch nicht zu unterscheiden. Zur Not taugt sie zur Selbstverteidigung. Ist meist ein ganz kurzes Weitwinkel oder ein langes Tele dran. So ergänzt sie die D300 perfekt, ich muss seltener die Objektive wechseln und es kommt weniger Staub in das Innere der Kameras. Beim Fotostop kann ich blitzschnell zwischen krass unterschiedlichen Brennweiten wechseln, sehr praktisch!

Dürfte ich nur eine einzige Kamera mitnehmen, es wäre übrigens die D300 :-)

 

 

 

 

Death Valley II

Nach einer langen fröstelnden Nacht tut die heiße Dusche am Morgen richtig gut. Danach wird gebloggt und gegen 9h schauen wir uns bei Google Maps an, wo man in Beatty ein Frühstück bekommt. Es geht los, zu Fuß! Für Amerikaner vollkommen unüblich – aber wir sind ja auch keine Amerikaner – jedenfalls noch nicht :-)

Wir gehen die Straße hoch, genau die über die wir am Vortag das erste Mal in dieses kleine Dorf gekommen sind. Aber irgendwas ist falsch, das Restaurant das wir erwarten kommt einfach nicht, statt dessen ist dort nur Gestrüpp. Hm, was haben wir falsch gemacht? Wir kehren um, Sandra wird langsam motzig weil sie richtig heftigen Hunger hat. Wir passieren unser Motel und wandern in der anderen Richtung weiter. Die Eatery, der Saloon, alles hat noch geschlossen, dann fällt uns auf der anderen Straße eine Touristeninformation auf. Dort fällt es uns dann wie Schuppen aus den Haaren, der Grill den wir suchen ist an der Straße die nach Süden führt, nicht an der Straße die nach Westen geht – wie konnten wir uns nur so vertun… Unverzeihlich…

5 Minuten später sitzen wir bei einem Kaffee in einem etwa warzigen kleinen Kaffee. Das Frühstück kommt schnell, es gibt Bratkartoffeln mit Rührei und Schinken – richtig Cholesterinarm ist das :-)

So gut gestärkt geht es nach einem kleinen Zwischenstopp dann wieder los. Wir hören Musik über mein Handy, das wir mit einem Kabel an das Radio angeschlossen haben. Zwar ist in dieses Auto ein Sirius-Satellitenradio eingebaut, aber man kann nur Kanal 189 von 200 Kanälen hören. Immer wenn wir versuchen einen anderen Kanal zu wählen steht im Display, dass wir eine Telefonnummer anrufen sollen um das Radio frei zu schalten, wie blöd ist das denn… Ich sehne mich nach dem schwarzen Jeep vom letzten Jahr zurück… Aber in meinem Handy steckt eine 32GB Micro-SD Karte und da passt echt viele Musik drauf! Wir hören die Coors – Live bei MTV – die Laune ist gut und die Landschaft wirklich weit und farbenfroh. Um mal was neues auszuprobieren nehmen wir die Straße nach Norden bis wir nach etwa 40 Kilometern links in Richtung Scotty’s Castel abbiegen. Sofort wird der Asphalt schlechter, die Kurven werden enger, aber unserer Laune tut das keinen Abbruch.

Nach einem kleinen Zwischenstopp bei einer verlassenen Goldmine finden wir eine halbe Stunde später auf der rechten Seite mitten im Nichts Scotty’s Castle. Auf dem Parkplatz steht eine BMW neben der anderen. Alles Enduros, fast alles Boxer, alle mit US-Kennzeichen! Die folgenden Bilder sind übrigens fast alle mit der kleinen Nikon P7000 gemacht!

Scotty’s Castle hat es uns angetan, wir schleichen um das Gebäude und knipsen ein Detail nach dem Anderen. Wie verrückt muss dieser Scotty eigentlich gewesen sein.

Bei einer kurzen Recherche finde ich dann diese Geschichte:

http://www.kalifornien.citysam.de/death-valley-sights.htm

Scotty’s Castle ist ein einzigartiger Ort im Norden von Death Valley: In den 1920er Jahren ließ der Chicagoer Geschäftsmann Albert Johnson dieses burgartige Haus mitten in der Wüste errichten und investierte auf Anraten des Abenteurers Walter Scott (besser bekannt als „Death Valley Scotty“) in eine Goldmine. Obwohl es damals in Death Valley noch nicht einmal Straßen zum Transport des Baumaterials gab, konnte der Bau fast beendet werden. Erst der Börsenkrach des Jahres 1929 versetzte dem Bauvorhaben einen herben Rückschlag, denn Albert Johnson verlor fast sein gesamtes Vermögen und finanzierte den Prunkbau nicht weiter.

Noch heute befinden sich einige Teile von Johnsons Einrichtung im Haus. Den Namen erhielt das Anwesen, da der gewiefte Geschichtenerzähler Death Valley Scotty stetig behauptete, das Haus gehöre ihm. Irgendwann glaubten die Leute seine Geschichte und die Villa erhielt ihren heutigen Namen. Scotty’s Castle erkundet man am besten im Rahmen einer der Führungen.

Ok, so war das also, der Scotty hat immer nur erzählt, dass es sein Castle war :-) Schlitzohr…

Von Scotty’s Castle geht es dann in südlicher Richtung über die „Scotty’s Castle Road“. Wir machen einen kleinen Abstecher zum Ubehebe Krater.

Auf dem Rückweg wird die Straße eng und kurvig und während wir ein paar Fotos am Straßenrand machen jagen ein Krankenwagen und ein Feuerwehrwagen an uns vorbei. Später sehen wir dann was los ist. Ein PKW ist ins Schleudern gekommen und hat sich überschlagen. Der Fahrer sitzt ziemlich geschockt auf der verbeulten Motorhaube. Mit einem Kloß im Hals geht es weiter bis wir wieder Anhalten und fast zwei Stunden lang den Abendhimmel fotografieren der sich von Minuten zu Minute anders darstellt. Was für eine Schauspiel und es ist jeden Tag neu und völlig kostenlos! Neben der Tatsache, dass wir alle sterben müssen ist auch das wahre Gleichberechtigung für uns alle!

Als das Schauspiel vorbei ist fahren wir zurück nach Beatty. Wir laden alles aus und gehen rüber in die Eatery die jetzt geöffnet hat. Eine kleine nette Kellnerin erzählt und gleich ganz fröhlich was es alles auf der Tageskarte gibt. Wir verstehen nur Bahnhof. Sie wiederholt alles, aber nicht weniger schnell, wir verstehen immer noch nichts. „Do you speak english?“ fragt ist uns – wie peinlich „Yes, a little bit…“ Sie grinst und spricht nun ganz ganz langsam, so können auch wir verstehen worum es geht. Aus den verdorbenen Mägen der vergangenen Jahre habe ich gelernt, dass es in kleinen Läden wie diesem meist eine gute Idee ist das Tagesgericht zu wählen. Das ist meist frisch und macht in der Regel nicht für 2-3 Tage krank. Also bestellen wir uns das Tagesgericht. Als es dann kommt sind wir beide ein wenig überrascht, ganz so hatten wir uns das nicht vorgestellt, sie hat wohl doch nicht langsam genug gesprochen. Aber die beiden Stücke Brot mit Truthan und Gemüse sind wirklich lecker. Dazu gibt es ein Sierra Nevada Bier. Der ganze Spaß kostet inkl. Steuern und Trinkgeld 23 $ – also etwa 18 Euro – da kann man wirklich nichts gegen sagen…

Im Motel wird gebloggt und dann werden wir wohl um 21h im Bett liegen. Morgen wird eine langer Tag, wir wollen in Richtung Los Angeles weiterfahren. Mal sehen wie weit wir kommen.

Death Valley Safari

Hier noch ein paar Luftaufnahmen die kurz vor der Landung in Las Vegas mit der Nikon P7000 entstanden sind.

Hier ein Bild unseres Zimmers im Furnace Creek Resort – Auch mit der Nikon P7000 aus der Hüfte geknipst:

Die Zeitverschiebung steckt uns in den Knochen und am Morgen nach unserer ersten Nacht im Furnace Creek Ressort sind wir früh wach und irgendwie doch ziemlich fertig. Die trockene Luft im Flieger hat mir sehr zugesetzt, die Nase sitzt zu, ich habe Kopfschmerzen. Ab unter die Dusche und schon sieht die Welt ein wenig sonniger aus. Noch vor dem Frühstück geniessen wir die Stille in der kleinen Oase direkt vor unserer Terrasse. Es erinnert mich doch sehr an Teneriffa. Die Luft ist kalt und klar, die künstlich angelegten kleinen Bachläufe plätschern vor sich hin und zwei Gärtner geben sich viel Mühe, dass alles wirklich gut aussieht.

Nach einer kleinen Fotosession mit der Nikon D300 & 2.8/17-55 und Nikon P7000 sind wir so etwa um 8h beim Frühstück. Das Frühstück kostet natürlich extra, fast so wie Herr Schreeb vom Quartier 65 es schon vermutet hatte. Die Preise im Furnace Creek Ressort sind wirklich jenseits von gut und böse. Aber man darf auch nicht vergessen, dass es ein toll gepflegte Anlage ist, mitten in der Wüste liegt und auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Touristen die zum Saufen und Feiern dort hin kommen gibt es keine, nicht zuletzt wegen der hohen Preise und das ist dann vielleicht auch schon wieder sehr gut so wie es ist.

Wir bekommen einen sehr schön Tisch mit Blick in das Tal und die verschneiten Berge am Horizont zugewiesen, großartig dieses Panorama! Das Prozedere ist wie am Vorabend, die Kellner stellen sich vor, sagen wofür sie zuständig sind und nennen uns ihren Namen. „My Name is Dave!“ Das habe ich in Deutschland noch nicht erlebt. Es gibt einen Vorschlag was wir essen könnten und was der Tipp des Tages ist. Ich wähle den „French Toast“. Als dieser dann eintrifft bin ich mehr als überrascht. In der Speisekarte stand etwas von „English Muffin“ – im letzten Jahr bei Denny’s waren das kleine Brötchen, was mich sehr verwundert hat. Hier ist es wirklich so etwas wie ein Muffin, nur platt gedrückt und das gleich in dreifacher Ausfertigung. Dazu gibt es ein Kompott aus Himbeeren und EINE Erdbeere. Wow!

Einer der Kellner tut nichts anderes als die ganze Zeit mit einer Art offener Kaffeekanne aus Edelstahl herum zu laufen und den Gästen Eiswasser nach zu schenken. Dass er im Anmarsch ist hört man am Klirren der Eiswürfel! Es gibt wie gewohnt Kaffee bis zum Umfallen und der schmeckt sogar recht gut. Kein vergleich zu dem was es auf den Kanaren als Kaffee zu trinken gibt – ein sehr wohltuender Kontrast.

Nach dem Essen blogge ich noch ganz kurz über mein HTC Desire HD. Trotz der krassen Preise gibt es kein kostenfreies WLAN, eigentlich echt traurig. Nach einer Weile habe ich es tatsächlich geschafft mich via Handy und Kreditkarte ins Internet zu verbinden. Das klappt sogar erstaunlich gut, kostet aber 10,95 Dollar pro Tag. Bei einem Zimmerpreis von 340 $ + Steuern könnte es auch kostenlos sein, oder?

Na egal, ich kann den Daheimgebliebenen kurz mitteilen, dass wir heil angekommen sind.

Danach packen wir unsere Koffer, checken aus und bekommen noch ein paar Tipps was wir uns anschauen könnten. Die Betreuung ist hier wirklich sehr zuvorkommend und überaus professionell. Danach halten ein kleines Schwätzchen mit dem älteren Herren der die Autos einparkt. Er ist echt witzig und trägt eine lustige Baseballkappe mit vier kleinen weißen Leuchtdioden an der Vorderkante der „Gegenlichtblende“. Es ist eine Art „Headlamp“ und sicher sehr hilfreich wenn Gäste spät in der Dunkelheit ankommen.

Es geht los, wir biegen nach rechts ab in Richtung „Tal des Todes“. Die Amerikaner neigen ja dazu ihren Sehenswürdigkeiten so vollmundige Namen zu geben. „Goldplatz des Teufels“ ist eines meiner persönlichen Highlights :-)

Nach ein paar hundert Metern sind wir schon beim Visitor Center an der Furnace Creek Ranch. Ich gehe mal hinein und bekomme die Übersichtskarte die ich am Vorabend bei der Registrierung am „Kiosk“ vergessen habe. Den 20$ Abschnitt für eine Woche Dealt Valley kann ich sogar Eintauschen. Gegen einen Aufpreis von 60$ bekomme ich einen neuen „Annual National Park Pass“. Das ist alles gar kein Problem und die drei Ranger sind so was von freundlich. Sie fragen woher ich komme, seit wann ich hier bin, wußte ich nicht genau, dass ich in Amerika bin, es könnte auch eine versteckte psychologische Untersuchung in einer neurologischen Klinik sein :-) Aber wie dem auch sei, ich mag es total wie nett und zuvorkommend die Leute hier alle sind!

Vom Visitor Center aus hat man einen schönen Blick auf das Furnace Creek Resort.

Vor dem Visitor Center beraten wir uns kurz wie es weiter gehen soll. Wir entscheiden uns nach Beatty im Nordosten zu fahren. Via Handy und Google Maps habe ich eine Stunde zuvor „gesehen“, dass es dort ein paar Motels gibt und dass die Preise bei etwa 75$ pro Nacht liegen sollen. Ein paar Geschäfte und Restaurants scheint es auch zu geben. Vielleicht keine schlechte „Basis“ für die kommenden Tage. Auf dem Weg dorthin überqueren wir einen Pass mit 1300 Metern Höhe, die Temperatur schwankt zwischen 15°C auf -50m und 3°C auf 1300m. Richtig gelesen, -50 Meter – Death Valley ist der tiefste Punkt der vereinigten Staaten. Und ich muss ein wenig grinsen als das GPS sich nicht entscheiden kann ob wir -1m oder +1m haben. Die Straße ist ein wenig hügelig und das GPS „springt“ ständig hin und her, ganz witzig.

In Beatty angekommen steuern wir das erste Motel auf der linken Seite an. Davor steht ein Typ der ein wenig wie ein Obdachloser ausschaut. Auf seiner Nase wachsen mindestens so viele Haare wie es Palmen in der Oase von Furnace Creek gibt, ihm fehlen ein paar Zähne und die Brille sieht aus als wäre sie bei der Herstellung von French Fries mit in der Fritteuse gewesen. Er fragt ob er helfen kann und ich verstehe ihn sogar sehr gut! Er ist so etwas wie der Hausmeister und er erzählt mir, dass das Office erst um 15h geöffnet hat. Wenn wir nicht warten wollen gibt es aber noch viele andere Motels. Er zählt sie alle auf und gibt sich viel Mühe mir zu erklären wo ich sie finden kann. Wir verabschieden uns und ich fahre einfach einfach ein Stück die Straße hinunter, da auf der rechten Seite ist das nächste Motel. Gegen über ist ein Saloon, es gibt ein paar Geschäfte, es ist doch alles ganz nett hier. Ein Zimmer bekommen wir sofort und es kostet auch nur 119$ für zwei Nächte inkl. Steuern. Es gibt einen Internet-Zugang per Netzwerkkabel, zwei große Betten, einen Kühlschrank, eine Kaffeemaschine, Herz was willst Du mehr. Ach ja, es ist alles sauber, frisch gestrichen und ein Flatscreen-TV steht auch  auf der kleinen Kommode – fein!

Wir packen aus und Sandra stellt das Bier das sie am Vortag in Pahrump gekauft hat in den Kühlschrank. Kurz frisch machen und dann weiter. Wir wollen zu Scotty Castle. Ich habe gelesen, dass es ein leicht skurriles Schloss ist, das sich ein etwa durch geknallter Typ von seiner vielen Kohle errichtet hat bis er dann plötzlich verarmte. Er hat danach wohl noch viele Jahre in seinem Schloss in der Wüste gelebt und es Jahr für Jahr in Eigenregie ein wenig ausgebaut. Heute ist es ein Museum das vielen Touristen ein Schmunzeln abringt.

Kurz vor dem Abzweig zu Scotty’s Castle finden wir eine Horde Esel die dort frei leben. Sie sind sehr scheu, aber mit dem langen Tele kann ich doch ein paar schöne Fotos machen. Die Dirtroad-Abkürzung ist ein Reinfall, nach ein paar Meilen ist die Straße gesperrt. So wie es aussieht geht sie durch die Berge und dort liegt noch Schnee, wahrscheinlich ist es matschig und nicht wirklich passier bar. Wir drehen um und sind leicht irritiert als wir das um 180° gedreht Schild mit der Aufschrift „Road Closed“ sehen. Welcher Spaßbolzen das wohl herum gedreht hat?

Egal, wir nehmen die Hauptstraße und überqueren wieder den 1300 Meter hohen Pass durch die Berge. Dann geht es nach rechts in Richtung Stovepipe Wells. Am Morgen habe ich via Handy gesehen, dass es dort ein Restaurant und diverse andere nützliche Infrastruktur geben soll. Als wir eintreffen ist es eigentlich nur ein paar Häuser, ein Parkplatz für Wohnmobile und viel viel freie Fläche drumherum.

Im General Store gibt es ein Sandwich und einen ganz leckeren Softdrink der solcher viel zu viel Zucker enthält. Wir machen ein paar Knipsbilder und es geht weiter zum Mosaic Canyon.

Der Canyon ist wirklich schön, wenn auch nicht sehr lang. Die Wanderung dauert hin und zurück vielleicht eine Stunde, aber es macht Spaß endlich ein wenig an der frischen klaren Luft zu sein. Im Hochsommer möchte ich das hier allerdings nicht erleben. In der Sonne haben wir das Gefühl im Sommerurlaub zu sein, ob wohl es nur etwa 18°C sind. Im Schatten ist es sofort ganz anders, aber dennoch angenehm. Im Sommer werden hier oft locker Temperaturen von 50°C gemessen, dann möchte ich nicht hier sein und dann macht das Tal seinem Namen sicher auch alle Ehre!

Um 15h geht es in Richtung Zabriskie Point. Als wir nach etwa einer Stunde ankommen steht die Sonne noch sehr hoch und wir machen einen kleinen Ab Stecher durch den 20 Mule Team Canyon der wirklich lohnenswert ist! Anschließend schauen wir noch kurz ob der Weg hoch zum Dante’s View geöffnet ist – er ist es! Aber es sind hin und zurück etwa 40 Kilometer, wenn wir das jetzt machen verpassen wir den Sonnenuntergang am Zabriskie Point, also machen wir eine Schleuderwende wie sie Starsky & Hutch nicht besser hin bekommen hätten und flitzen die paar Meilen zurück bis zur „Sammelstelle für ambitionierte Fotografen“. Und dort sind wir nicht allein! Neben uns hält ein Truck mit abschließbarer Ladefläche. Drin sitzen drei Herren im fortgeschrittenen Alter. Sie wuchten riesige Rucksäcke auf die Schultern und schleppen sie die paar Meter zum Aussichtspunkt hinauf. Dort oben angekommen ächzt und stöhnt der älteste der drei unter dem Gewicht seines Gepäcks. Als er es endlich abgelegt hat kramt er ein echt schweres Gitzo Stativ und eine Fachkamera heraus. In seinem Rucksack liegen Belichtungsmesser und jede Menge Planfilm-Cassetten. Er diskutiert mit einem seiner Kumpels welche Perspektive die Beste ist, dabei hält er ein Passepartout im Format 40x30cm hoch. Beide schauen sie durch diesen leeren Papprahmen und überlegen wohin sie ihre Kameras ausrichten sollen. Schließlich kramen die beiden anderen Typen auch ihre Linhoff Fachkameras heraus, sie montieren Mattscheiben mit einem Gitterraster von 1cm x 1cm. Da man auf diesen Mattscheiben ungefähr soviel erkennen kann wie die andere Fotografen auf den Display ihrer kleinen 99$ Knipsen haben sie große Säcke dabei die sie an den Kameras befestigen um das Umgebungslicht abzuschirmen. Einer der beiden setzt eine Lupe auf die Mattscheibe um so perfekt scharf stellen zu können. Der andere hat eine Lupen-Brille wie ein Zahnarzt. Die montieren Weitwinkelobjektive und setzen Centerfilter davor. Täten sie das nicht, so wären die Bilder in der Mitte deutlich heller als am Bildrand. Es ist schon witzig, diese Typen wollen vermeiden, dass es Vignettierungen gibt und die anderen Fotofreak hinter ihnen werden genau das später am Notebook mit Photoshop künstlich hinzufügen, verkehrte Welt!

Während die Drei auf das perfekte Licht warten renne ich schweißgebadet di Hügel hinauf und hinab und knipse ein Motiv nach dem anderen. Als wir bei Anbruch der Dunkelheim zum Parkplatz kommen haben die drei etwa 18 Stück Planfilm belichtet. Auf meiner Speicherkarte haben sich etliche GB mit Bilderkrams angesammelt. Wer wohl die besseren Fotos gemacht hat? Ich denke, die Drei haben im Vergleich zu mir noch einen gewissen Vorsprung…

In völliger Dunkelheit geht es zurück nach Beatty, die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Als wir dort eintrudeln habe ich rasende Kopfschmerzen, der lange Flug und das ganze Heiß & Kalt machen mich fertig. Das Zimmer im Motel ist auch total ausgekühlt, eine wirkliche Heizung gibt es nicht, nur ein lautes Gebläse das lauwarme Luft in den Raum pustet. Ziemlich schnell liegen wir im Bett, ich habe Schüttelfrost und versuche langsam warm zu werden. Verkehrte Welt, mittags geschwitzt und abends voll durchgefroren – aber das ist eben South-Amerika.

Ich muss noch daran denke wie mich Sandra gefragt hat was sie zum Anziehen einpacken soll und ich gesagt habe „Was für WARM und was für KALT“. Damals hat sie den Kopf geschüttelt und gedacht ich wolle sie verulken. Aber es ist wirklich wahr, man braucht hier kleidungstechnisch einfach beides – WARM & KALT

Am nächsten Morgen bin ich froh, dass ich meine Freunde Aspirin und Aspirin dabei habe. Eine heiße Dusche mit einer gefühlten Dauer von 60 Minuten hilft auf die Beine zu kommen. Sandra ist schon seit 5h30 wach und sichtet ihre Fotobeute. Sie hat ihren BLOG schon fast fertig geschrieben als ich klamm und aufgewärmt das Reich des Wassers verlasse. Ich schnappe mir kurz meinen kleinen MAC und sitze während ich das hier schreibe bei einem Becher Kaffee (Styropor) im Bett. Das Bett lohnt einer Erwähnung, es ist fast einen Meter hoch und besteht aus zwei aufeinander gestapelten Matratzen!!

Danach gibt es Frühstück, dann wird dieser Artikel publiziert und anschließend geht es los zu Scotty’s Castle…

Hier zwei Fotos die zeigen wie ein gesundes überaus cholesterinarmes Frühstück aussehen kann :-)

Mein Frühstück

Sandras Frühstück

Frühstück im Tal des Todes

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Die Nacht war sowas von still, ok ich selbst höre ja eh nicht mehr so gut, aber Sandra sagt, dass man eine Stecknadel hätte fällen hören. Um 7h30 gibt es Frühstück, das ist natürlich nicht im Preis enthalten. Womit wir bei unangenehmen Teil des ersten Tages wären. Die Übernachtung in diesen wirklich schönen Hotel kostet 340$, dazu kommen 50,88$ Steuern, 24h Internet 10,95$, Zwei Suppen, ein Salat, ein Steak, ein Bier ein Rotwein inklusive Trinkgeld 100$, das Frühstück nochmal knapp 40$. Wenn das so weiter geht, bin ich in ein paar Tagen pleite… Ach ja, der Eintritt in den Nationalpark kostet auch noch 20$, ein Auto, 7 Tage.

@Wolfgang: Wir haben vergessen den 80$ National Park Pass zurück zu tauschen :-(

Abgesehen von den heftigen Preisen ist es aber doch ganz schön.

Nörgeln könnte man noch wegen des Mietwagens. Eigentlich hatte ich einen Jeep Grand Cherokee erwartet. Der steht auch auf allen Unterlagen. Bein letzten Mal hat auch alles super geklappt, diesmal können wir uns ein Auto aussuchen, oder besser, MÜSSEN!! Es gibt nur komische Kias und einen Dodge Nitro. Ich erinnere mich noch, dass Marcus mal so eine Kiste gemietet hatte. Er sieht auch ganz gut aus, aber nach den ersten Kilometern wird mir klar, diese Kiste war ein Griff in Klo… Schlechtes Fahrwerk, laut wie die Hölle, da war der Jeep ne Luxuskarre…

Aber mal abwarten, vielleicht gewöhnt man sich ja auch daran.

Nun müssen wir das Zimmer räumen, mal sehen wohin es uns heute verschlägt.

Angekommen

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Der Flieger ist dann doch halbwegs pünktlich. Um 12h47 Ortsteil landen wir in Las Vegas. Es klappt alles reibungslos und als wir um 22h Ortszeit mitten im Death Valley im Furnace Creek Inn ins Bett fallen sind wir wirklich total erledigt…

Update vom 02.03.2011

Hier habe ich noch ein kleines Video der Landung am Flughafen in Las Vegas.

Abflugbereit

Die Nacht war unruhig und um 6h bin ich froh, dass ich endlich aufstehen darf. Um kurz vor 7h sind wir schon fertig, das Taxi (06131 910910) steht nach ein paar Minuten vor der Türe, super!

Ein Abflug am Sonntagmorgen ist überaus entspannt, besonders wenn man sich der schweren Koffer schon erledigt hat. Über leere Straßen geht es im ersten Morgenlicht zum Flughafen. Als wir um 7h25 dort eintreffen ist unser Gate noch nicht wirklich ausgeschildert. Also warten wir nach der Passkontrolle noch eine Weile. Während dessen fällt mir auf, dass ich zwar immer 8h20 gesagt bekommen habe und das auch wiederholt habe. In meinem Kopf hat sich aber 20 Minuten VOR 8h eingebürgert nicht NACHT 8h. Wir sind also viel zu früh!!

Als das Gate C6 endlich auf der Anzeigetafel bekannt gegeben wird geht es zur Sicherheitskontrolle. Dort ist die Hölle los, eine wirklich lange Schlange, kreischende Kleinkinder, es ist wie im Film. Wo wir schon wieder beim Thema wären – FILM – in meinem Rucksack stecken 12 Dosen Kleinbildfilm. 6x Fuji Velvia 50 und 6x Kodak Ektar 100. Mir ist nicht klar ob sie bei einer der letzten Reisen mit dabei waren und ich weiß auch nicht, ob sie schon mal in einer dieser Röntgenanlagen waren. Filme kumulieren die absorbierte Röntgenstrahlung. Ein oder zwei mal ist es in der Regel kein Problem, aber wenn sie immer wieder durchleuchtet werden sind sie irgendwann einfach hin!

Auf der linken Seite des Sicherheitschecks ist eine Tür zum Raum mit dem Feinstaubscanner. Ich stelle mich also links an und bitte die nette junge Dame ganz ganz höflich, ob sie einen ihrer Kollegen bitten könnte meine Filme manuell zu prüfen. Die Filme habe ich aus den Kartons heraus geholt. Sie stecken nun in den halb transparenten Plastikdosen. Alles zusammen in einer dieser Melitta-Gefrierbeutel mit dem praktischen ZIP-Verschluss. Der Chef der netten Dame kommt, schnappt sich meine Tüte und hat volles Verständnis. Die Filmdosen werden genau beäugt und es wird eine kleiner Feinstaubabstrich gemacht. Der Feinstaubscanner gibt Entwarnung. Als mein schwerer Fotorucksack aus dem Röntgengerät kommt muss ich ihn öffnen, es wird noch eine Feinstaubprobe genommen. Hier ist alles ganz ganz sicher!!

Nach der Sciherheitskontrolle kommen wir in einen isolierten Wartebereich, nun gibt es kein vor und kein zurück. Keinen weiteren Kontakt zur Außenwelt und keine Möglichkeit etwas mit anderen als den Fluggästen auszutauschen. Sicherer geht es meiner Meinung nach gar nicht :-)

Kaum sind wir dort angekommen, vermisst Sandra ihre Brille. Ein Adrenalinschub befördert sie mit WARP-Geschwindigkeit zurück zur Sicherheitskontrolle. Die Brille ist irgendwie herunter gefallen und sie ist wirklich froh, dass sie noch heil ist! Wir haben Hunger, es gibt ein Regal mit ein paar Süßigkeiten und Softdrinks. Sandra kauft einen Hanuta und eine Cola – das tut gut.

Um 9h10 ist noch keine Bewegung in Sicht, in 20 Minuten sollen wir starten. Ob Sandras Prognose aufgeht, dass das nicht zu schaffen ist? Mir soll es egal sein, solange wir heil in Las Vegas ankommen und so habe ich Zeit noch etwas für meinen BLOG zu schreiben.

 

Die letzte Nacht in Deutschland

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Um 16h ist der Koffer gepackt. Die neue Waage war gut und wichtig, beim ersten Versuch hatte der Koffer satte 27,9 Kg – viel zu viel. Also raus mit ein paar T- Shirts und Unternehmen. Ein paar Akkus wandern in der Fotorucksack, nach drei Versuchen stehen 23,4 Kilo auf dem Display, das wird klappen.

Der Weg nach Mainz ist problemlos, das Auto findet seinen Weg fast von ganz allein. Unterwegs fällt mir noch ein, dass ich vergessen habe den Kaffeeautomaten zu säubern, es sind noch Kaffeereste in der Auffangschale und Wasser ist auch noch drin. Egal, ich mach sie im April gründlich sauber.

Dann habe ich noch vergessen die Reservierungsunterlagen für den Mietwagen auszudrucken, aber Herr Schreeb kann mir helfen.

Dann trudelt auch Sandra schon ein. Eine Stunde später sind wir schon beim Check-in am Frankfurter Flughafen, alles läuft nach Plan.

Danach dann zurück nach Mainz in die Riverside-Bar. Es wird ein schöner Abend und um 22h sind wir schon fast im Bett.

Kurz bloggen mit den schönen neuen HTC, das klappt alles ganz vorzüglich. Morgen geht der Wecker um 6h, dann ab zum Flughafen und los nach Las Vegas.

Vorfreude

Eigentlich kann ich es kaum noch erwarten, noch dreimal schlafen, einmal früh aufstehen und 11h Flug überstehen, dann ein paar hundert Kilometer mit dem SUV durch die Wüste und schon sind wir im Furnace Creek Inn – klingt doch alles ganz einfach – oder? Bei der elektronischen VISA-Anmeldung https://esta.cbp.dhs.gov/esta muss man angeben wo man die erste Nacht verbringen wird. Das sollte dann auch stimmen und es ist im Zweifel von Vorteil wenn man bei der Einreise eine Reservierung vorlegen kann. Ich hatte mir im Vorfeld ein Hotel mitten in einer natürlichen Oase ausgesucht. Das Furnace Creek Inn ist nun schon über einhundert Jahre alt. Die Oase selbst hat schon so manchen halb verdursteten Reiter auf seinem Weg in den Westen das Leben gerettet. Dass die Übernachtung dort nicht ganz preiswert sein würde hatte ich ja vermutet. Aber als ich nach erfolgreicher Beantragung unserer VISA dann das Zimmer für die erste Nacht buchen wollte, hat mich doch ein wenig der Schlag getroffen. Die etwas preiswerteren kleineren Zimmer waren schon alle belegt. Wir werden von Sonntag auf Montag für läppische 370$ in Furnace Creek übernachten – Autsch…

Ob ein Frühstück enthalten ist weiß ich nicht…

Na ja, ich werde berichten!

Hier habe ich noch ein Foto das jemand aus der Fotocommunity für die FC-Galerie vorgeschlagen hat. Es war von meiner Seite nicht für eine solche Abstimmung gedacht gewesen. Eigentlich habe ich es in die FC eingestellt um mal zu zeigen welch krasse Wetterphänomene es in der Wüste geben kann. Das Foto ist mit einem Fisheye-Objektiv fotografiert. Nur so bekommt man den krassen Himmel auf den Chip gebannt. Leider verzerren diese Objektive die „Wirklichkeit“ sehr stark. Wer sich mal mit „Optik“ beschäftigt versteht auch sehr schnell, dass das gar nicht anders geht – Fotografie ist eben zu 50% Physik. Im Rahmen der FC-Abstimmung hat dann jemand das hier geschrieben:

Bielefelder Bilder-Freak, gestern um 18:50 Uhr
imA ein misslungener Bildaufbau. Unten zu wenig, oben zuviel.

Was ist am Bildaufbau misslungen? Schaut und überlegt mal selbst…

Ok, der „Fotoexperte“ hatte es ja schon auf den Punkt gebracht – Oben zu viel – unten zu wenig – ein Problem mit dem auch mancher Autobahnraser männlichen Geschlechts zu kämpfen hat… (Siehe vorheriger Post…)

In den meisten Abhandlungen zum Thema Bildaufbau & Co. wird die „Drittelregel“ erklärt. Das obige Bild folgt dieser Regel in keinster Weise – aus technischen Gründen – damit der Horizont nicht krumm wie eine Gurke wird…

Das Resultat ist ganz nett, aber doch irgendwie unbefriedigend. Warum? Ich denke, dem Bild fehlt einfach die Spannung, ist der Horizont in der Bildmitte ist es einfach total langweilig. Da kann der Himmel krass sein wie er will, die Erde kann von Außerirdischen umgepflügt sein, egal, es ist und bleibt langweilig!

Also habe ich das Bild noch einmal kurz in Photoshop geöffnet und es einfach ein wenig in die Länge gezogen. Man wählt Strg+A Strg+T und zieht einfach mit der Maus an der unteren Kante des Bildes – fertig! Danach habe ich noch kurz in den LAB-Modus gewechselt und die Kontraste verstärkt. Macht man das im LAB-Modus, so werden die Farben weniger unnatürlich verändert. Das Bild ist danach einfach etwas kräftiger. Die Korrekturen waren marginal, aber mir macht das untere Bild jetzt richtig Spaß.

Auch wenn man es eigentlich nicht will, aber solch ein Sturm hat auch seinen Charme!

Sodele, jetzt noch dreimal schlafen…

Improvisiertes Shooting

Es ist Mittwoch und in ein paar Tagen geht es in die USA. Also ich ins Büro komme ist Kollegin Steffi schon da. Zwischendurch quatschen wir über Fotos, Portraits, Posen, Schminke usw. In der Kaffeepause geht es zusammen mit Fabian weiter. Wir machen für den Abend ein kleines improvisiertes Shooting aus.

Später bei Steffi ist nicht viel Platz, aber es gibt weiße Wände und sie hat eine dunkle Decke die wir über die Wohnzimmertür hängen können. Ich schraube das famose AF-S 2.8/17-55mm an meine D300 und los geht es. Auf den Blitzschuh wird ein SB-900 gesteckt. Die Posen müssen sich an den Gegebenheiten des kleinen Wohnzimmers orientieren. Ich stelle den Reflektor des Blitzlichts auf ein Äquivalent von 200mm Brennweite, also einen ganz schmalen scharfen Lichtkegel. Schaut Steffi nach rechts drehe ich die Kamera so, dass das Blitzlicht gegen die rechte Wand blitzt. Schaut sie nach links, drehe ich die Kamera um 180° und blitze gegen die andere Wand. Während dessen muss ich immer aufpassen, dass man im Hintergrund nur die dunkle Decke sieht und nicht den Türrahmen oder andere nicht gewollte Details.

Dann gibt es noch ein bisschen Fotoquatsch. Fabian in Steffi albern ein wenig herum, die Bilder sind witzig, aber nur für den privaten Gebrauch geeignet :-)

Als ich zwei Stunden später die Bilder sichte, kommt Kollege und Nachbar Tobias dazu, Er ist überraschst was man mit einem Kopierstempel so alles anstellen kann. Auch die Möglichkeiten zur Schwarz-Weiß-Umsetzung via Kanalmixer usw. lösen den einen oder anderen AHA-Effekt aus. Fotografieren macht schon Spaß, vor allem wenn man nicht davon leben muss :-)

 

 

Fly me to the moon

Es ist der vorletzte Tag der vorletzten Woche bevor es für eine lange Zeit in die USA geht. Die Mittagskarte der Kantine ist nicht so mein Fall. Auch Fabian hat kein Lust auf Kohlrouladen, also gehen wir gemeinsam zum La Rustica und lassen es uns dort gut gehen.

Doch mein Salat bekommt mir nicht wirklich. Eigentlich kann ich alles essen, Bratwurst, Burger, Fritten, danach Crème brûlée – alles kein Thema – aber mit Salat hat mein Körper keinen Vertrag. Kaum zurück im Büro geht die Rennerei schon los. Es gärt und brodelt und ich fühle mich richtig krank. Kurz nach 17h geht es gar nicht mehr, ich will nur noch nach Hause. Aber mein Zuhause ist weit weg. Also geht es zu Fuß zum Appartement gleich neben dem besten Hotel der Welt. Ich freue mich auf einen Jägermeister, vielleicht hilft das.

Während ich die Treppenstufen zum Rhein hinunter stapfe fliegt ein Flugzeug nach dem anderen über meinen Kopf hinweg. Am Himmel lacht mich ein fast voller Mond an. Groß und schwer hängt er am Himmel, das letzte Abendlicht färbt den Himmel leicht violett und der Mond erinnert mich an das Gesicht eines lächelnden Chinesen.

Auf den letzten Metern ist plötzlich das Grummeln im Bauch fast vergessen. Schnell rein und die Kamera klar machen. Ich schnappe mir die D300, dran kommt der 1.7er Teleconverter und das famose AF-S 2.8/70-200. Ich stelle auf Zeitautomatik, Blende 5.6 und ISO-320. Danach geht es schnell die Treppe wieder hinauf. So habe ich freue Sicht auf den Himmel, den Mond und die Flieger die ein paar Minuten später in Frankfurt am Main landen wollen.

Etwa 30 Minuten später ist es zu dunkel für scharfe Fotos. aber ich habe ein paar nette Fotos machen können. Zurück am Mini-Mac wird dann die Beute gesichtet. Es gibt einen Jägermeister und etwas Schokolade. Gut auch, dass noch reichlich Toilettenpapier da ist…

 

Testbilder mit der Nikon P7000

Es ist Freitag und ich kann endlich mal wieder in meinem eigenen Bett ausschlafen – was für ein Luxus. Während ich im Bad die Zähne putze denke ich an all die nörgelnden unzufriedenen Kinder dieser Welt die gar nicht wissen wie gut sie es haben. Sie werden von der Mama geweckt, müssen keine Wäsche waschen, kriegen ein Frühstück gemacht und werden dann noch mit Papas X5 zur Grundschule gefahren damit sie sich keine Erkältung einfangen.

Ok, nicht allen Kindern geht es so gut! Aber die denen es so gut geht wissen es in der Regel nicht zu schätzen. Welche Mutter und welcher Vater haben sich nicht schon die Haare gerauft weil der Nachwuchs egal wie immer unzufrieden war? Während die Zahnbürste in den Becher wandert kommt mir die Idee mal zu versuchen wie sich die neuen NIKON P7000 auf dem Gebiet der „eBay-orientierten Produktfotografie“ schlägt.

Also vier frische geladene Batterien in das Nikon SB-900 stecken und dann mal sehen was geht. Auf dem Weg ins Wohnzimmer stolpere ich über den neuen Koffer. Ok, erst einmal wird der Koffer ausgepackt, es ist ne Menge Wäsche drin die reif für die Waschmaschine ist. Eine Weile danach läuft die Waschmaschine vor sich hin und ich habe das Manfrotto 190CLB samt FLM Centerball 38 FT in der Hand. Das Ding ist schwer und ich habe jetzt einen größeren Koffer. Also könnte ich den Kugelkopf an ein größeres und leichteres Carbonstativ montieren. Die Suche nach einem geeigneten Schraubendreher fördert längt verloren geglaubte Dinge ans Tageslicht. Wenn ich doch mal ein paar Tage am Stück daheim sein könnte, irgendwann wären auch alle Kartons mal ausgepackt… Aber es hat auch was gutes, ich finde drei Ladegeräte für Mignonzellen und einen fast neuen Schraubendreher.

Die Operation gestaltet sich schwieriger als gedacht. Der Kugelkopf ist nicht nur von unten mit drei Madenschrauben fixiert, nein er ist auch mit viel Draft an die Mittelsäule des Stativs geschraubt. Ich ziehe die Panorama-Stellschraube so fest es geht und versuche den Kugelkopf abzuschrauben. Es rührt sich einfach gar nichts. Für Aussenstehende wäre es ein lustiges Bild wie ich da im Wohnzimmer mit dem Stativ ringe. Aber schließlich hat es verloren und ich kann den Kugelkopf auf das deutliche leichtere BENRO Carbonstativ montieren. Dieses Stativ hatte ich mir im Januar 2009 kurz vor dem Abflug in die USA bei Foto Oehling in Mainz gekauft. Es hat schon die Wave und viele andere schöne Orte gesehen. Nur eines hatte ich beim Kauf damals nicht bedacht – meinen Koffer! Daher musste ich das damals alles zerlegen und einzeln transportieren. In diesem Jahr kann ich es gebrauchsfertig in den Koffer packen. Am 27. Februar könnte ich knapp unterhalb des Zabriskie-Point kurz in den Koffer greifen und mich dann zur Horde der Abendlichtsüchtigen dazu gesellen – mal sehen – ich werde berichten :-)

Ok, eigentlich geht es hier um die Testbilder die ich heute mit der neuen P7000 gemacht habe.

Hier habe ich vier Bilder ausgesucht. Die P7000 kann ihre Bilder im RAW-Modus auf der Speicherkarte ablegen. Wer will kann wie bei den großen Schwestern zusätzlich ein JPG speichern. Die RAW-Bilder habe ich mit Nikon Capture 2.2.6 geöffnet und die Ausrichtung korrigiert. Da ich die Bilder wie durchschnittliche „eBayer „machen wollte, habe ich natürlich KEIN Stativ benutzt. Das SB-900 Blitzlicht habe ich einfach nach oben gegen die weiße Decke gerichtet. Das war es dann auch schon. Von Nikon Capture aus habe ich die Bilder dann als 16-Bit TIFF gespeichert und danach mit Photoshop ein bisschen die „Linsen geputzt“. Dann als JPG gespeichert und hier hochgeladen. Klingt doch ganz einfach, oder?

Wer auf die kleinen Vorschaubilder klickt kann sich die großen „Originale“ anschauen. Ich muss sagen, ich bin vom Detailreichtum, dem Rauschverhalten bei ISO-200 und der Schärfe der Bilder durchaus überrascht. Sie sehen fast aus als wären sie mit einer deutlich teureren Spiegelreflex gemacht worden – RESPEKT!

Aber urteilt selbst – und hinterlasst vielleicht einen kurzen Kommentar :-)

Das Wetter ist fies, ich will gar nicht so recht vor die Türe. Aber ein kurzer Blick aus dem Fenstere inspiriert mich dann doch zu einem kleinen Panorama-Experiment.

Der Panorama-Assistent der P7000 ist über die verschiedenen „Szenen“ verfügbar. RAW-Bilder kann man da leider keine machen, aber dafür bekommt man ein wirklich brauchbare Unterstützung im Display angeboten. Über die in das Multifuktionsrad auf der Rückseite integrierte Wippe kann man vorgeben in welche Richtung man ein Panorama fotografieren möchte. Nach dem ersten Bild wird dann zum Beispiel der rechte Teil ganz links im Display angezeigt. Diese Hilfe ist transparent und man kann so sehr schön das nächste Foto korrekt anknüpfen.

Hier ist mein erstes P7000 Freihand-Panorama mit 21-MPix:

Koffer kaufen

Heute ging es kurz nach Feierabend noch schnell in die Mainzer City um einen leichten Koffer zu kaufen. Bei USA-Flügen mit Condor (andere Gesellschaften haben sehr ähnliche Vorschriften) darf der Koffer max. 23 Kg wiegen und Breite + Höhe + Länge dürfen 158 cm nicht überschreiten. Ein zweites Gepäckstück das man ab einem Aufenthalt von 4 Wochen im letzten Jahr noch mitnehmen durfte kostet jetzt zusätzlich 30 bzw. 40€ wenn man es erst am Schalter bucht. Hin & Zürück also 60 oder 80 €. Dann ist es umso ärgerlicher, wenn man einen Koffer hat der 6 Kilogramm wiegt und dann noch deutlich kleiner als die 158cm ist!

In einem Lederwarengeschäft vor dem Mainzer Dom habe ich dann für 169 Euro einen ultraleichten Koffer gefunden der zudem ziemlich genau an die 158cm Grenze heranreicht – Super!

Kaum raus aus dem Laden steht der Mond über dem Mainzer Dom. Nix wie rein in die Tiefgarage, den Koffer wegbringen und mit der neuen Nikon P7000 ein paar Testbilder knipse. Das Stativ habe ich diesmal ein wenig improvisiert. Um den Dom herum stehen überall irgendwelche Sachen auf denen man eine Kamera anlegen kann.

Hier in perspektivisch entzerrtes HDR des Mainzer Doms. Den Mond habe ich separat mit 135mm Brennweite fotografiert, der Dom ist mit 28mm Brennweite aufgenommen. Den Mond habe ich dann dort eingesetzt wo im HDR nur ein weißer Fleck war.

Und noch ein Foto des heutigen Abends – ist auch gerade gerückt. Als „Stativ“ diente eine Mülltonne, der Mond stammt aus einem zweiten Bild mit längerer Brennweite und ein paar überflüssige Zweige auf der rechten Seite sind währender der EBV verschwunden… :-)

Hochwassertourismus

Es ist Sonntag und die Folgen der Kiefer-OP gehören langsam zu meinem alltäglichen Leben. Bei n-tv würde man sagen “Ansgar versucht trotz aller Schmerzen zur Normalität zurück zu kehren.”

Nach dem Frühstück geht es mal wieder vor die Türe, ganz vorsichtig, bloß den Blutdruck nicht pushen damit die Wunde nicht wieder zu bluten beginnt. Das Wetter ist durchwachsen, aber der Winter macht eine Pause. Wäre da nicht dieses “Melonengesicht” – man könnte fast ne Runde mit dem Moped drehen. Einmal Café Fahrtwind hin und zurück – das wäre großartig – aber frisch operiert ist das nicht wirklich angesagt.

Statt dessen gehen wir im Gänsemarsch runter zur Rheinaue um mal zu schauen wie dort die Hochwassersituation ausschaut. Ich habe meine kleine 99 Euro Hosentaschenkamera dabei und mache ein paar langweilige Knipsbilder mit mehr oder weniger dokumentarischem Charakter.

Später am Mac spiele ich ein wenig damit herum und es gefällt mir ganz gut, wenn man einen Gausschen Weichzeichner in eine zweite Ebene über das Bild legt. Danach die Farbsättigung absurd erhöhen und die Deckkraft auf 20% stellen. So ergibt sich ein fast impressionistischer Look. Mir gefällt’s :-)

Wo im letzten Sommer die sportiven Bonner abends Volleyball gespielt haben ist heute ein kleiner See mit direktem Zugang zum Rhein – krass…

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Der obere Fußweg am Rhein steht unter Wasser, der unsere Weg ist komplett verschwunden. Man sieht keine Bänke, keine Mülltonnen, es ist einfach alles weg.

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Das Kassenhäuschen der Bonner Personen Schiffahrt unterhalb des Posttower ist ebenfalls weitgehend in den Fluten verschwunden…

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Vorbei am 1992 aufgeschwommenen “Schürmannbau” der heute die Deutsche Welle beherbergt geht es dann wieder heim.

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Am Schürmannbau gibt steht der große Frühjahrsputz noch bevor…

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Arbeiten tun heute scheinbar nur die umweltbewussten Fahrrad fahrenden Mitarbeiter :-)

Ein wenig später stehen wir dann vor dem früheren Abgeordneten-Hochhaus. Im Hintergrund der neue Plenarsaal von Günther Benisch. Ich bin überrascht, was sich hier alles tut. Den Kran sehe ich immer vom Küchenfenster aus und eigentlich hätte ich gedacht er würde zur still liegenden Baustelle des Bonner Congress Center gehören. Aber falsch gedacht! Am gegenüber liegenden Congress Center hat sich viel getan, es sieht inzwischen aus als würde es doch noch fertig. Aber mit Großprojekten in Schräglage kennt sich die Stadt Bonn ja aus. War nicht auch der Schürmannbau nach dem Hochwasser über Jahre hinweg eine verlassene Großbaustelle?

Später daheim heißt es dann Koffer packen. Morgen geht es wieder an die Arbeit, trotz Veilchen und dicker Lippe.

Sechs Wochen noch – dann soll es wieder nach Las Vegas gehen. Ich bin gespannt ob mein kaputter Zahn diese Reise noch übersteht…

Ich werde berichten ;-)

Neujahrswanderung

Eigentlich war in der letzten Woche zusammen mit Wolfgang eine Wanderung am Pico del Teide geplant. Aber dann hatten wir ja beide keine Lust und sind statt dessen lieber in Santa Cruz beim Saturn gewesen. Am Neujahrstag wollte ich diese Wanderung dann nachholen.

Relativ früh klingelt daher der Wecker. Beim Frühstück beeile ich mich, dann schnell alles zusammen packen und los. Während Sandra bei 25°C am Pool ein Buch liest fahre ich über La Orotava hoch zum Pico del Teide. Der Weg ist teilweise echt anstrengend, denn ich bin mitten in einer langen Kolonne die hinter einem Kleinstwagen herschleicht der mit 20 Km/h den steilen Anstieg zu meistern versucht. Als wir nach einer halben Ewigkeit endlich überholen können entpuppen sich einige andere Autos als kaum schnellere Schleicher. Das ist nerv tötend denn ich will mir die Gegend nicht anschauen sondern schnell an mein Ziel. Aber so gehen die Meinungen eben manchmal auseinander. Also ruhig bleiben uns langsam in der Kolonne weiterfahren.

Nach etwa 90 Minuten bin ich am “Trailhead”. Schnell die Wanderschuhe anziehen, die nicht wirklich wichtigen Fotosachen aussortieren und dafür etwas Obst und Wasser in den Rucksack packen. Dann geht es los. Erst nach links auf den aufgebrochenen Aschehügel, dann auf Wanderweg Nr. 13 vorbei an jungen Lava-Feldern am Fuße des Pico del Teide.

Es sind etwa 300 Höhenmeter Unterschied. Beim Abstieg spüre ich es deutlich im rechten Knie. Es schmerzt als hätte ich es zu stark belastet und die letzten zwei Kilometer ist es mehr ein Humpeln als ein Wandern. Als ich am Auto ankomme bin ich wirklich froh, dass ich nicht weiter laufen muss. Ich bin eben doch eher die Arbeit am Schreibtisch gewohnt…

Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es dann in Richtung La Esperanza zurück. Kurz vor La Esperanza biege ich dann nach Süd-Osten auf die Straße in Richtung Arafo ab. Die wollte ich immer schon mal ausprobieren und es lohnt sich tatsächlich. Auch hier gibt es eine Nebeldecke die es zu durchqueren gilt. Mein GPS liegt auf dem Beifahrersitz und ich setze mir Wegpunkte beim Eintritt und Austritt aus dem Nebel. Später kann ich dann mal schauen wie dick und wie hoch der Nebel war :-)

Die Abfahrt ist sehr schön, es ist fast nichts los, lediglich ein paar glückliche Motorradfahrer kommen mir entgegen. Die machen es richtig, die genießen das Leben auf dieser schönen Insel!!

Später daheim auf der Finca von Caro & Jo bin ich dann doch ziemlich erledigt und freue mich auf ein leckeres Abendessen.

Sandra hat sich Muscheln bestellt. Ich selbst mag so etwas nicht, finde es sogar ein wenig eklig. Caro hat für mich ein kleines typisch Kanarisches Gericht. Winzig kleine schwarze Kartoffeln die mit Speck und Zwiebeln gratiniert und mit Käse überbacken wurden. Sehr lecker!

Danach heißt es dann die wichtigsten Sachen zusammen zu packen, damit die Abreise am nächsten Morgen möglichst zügig von statten gehen kann.

Hier sind ein paar Fotos meiner kleinen netten Wanderung:

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Heute war der erste Arbeitstag und es ist schon wieder 0:40 – schnell ins Bett.

Ciao!

Kurz vor dem Schlafengehen noch ein kleines Video :-)