Alles über die Nikon-Fotografie

Nikon

Abreise in Beatty

Es war wieder ein schrecklich kalte Nacht. Als wir viel zu früh aufwachen wird und klar, dass der Jetlag uns noch fest im Griff hat. Mir brummt der Schädel, die Nase sitzt zu, die Augen sind vom krassen Wind am Ubehebe Kater leicht entzündet, ein paar Augentropfen wären nicht verkehrt.

Mein Mac ist via Netzwerkkabel mit dem Internet verbunden. Über die eingebaute WLAN habe ich diese Verbindung freigegeben, so kann Sandra im Bett mit ihrem Windows 7 Notebook bloggen. Mir ist es am Tisch vor dem MAC zu kalt, so verbindet ich mich mit meinem HTC Telefon mit dem MAC. Nun kann ich auch im warmen Bett sitzen und meine E-Mails lesen.

Meine Mama hat geschrieben ;-)

Halllloooo Maaaaammmmaaaa, Internet und Computer sind schon ne tolle Erfindung, gell? Da bin hier an Ende der Welt mitten im Nirgendwo und kann Deine Grüße lesen. Und Du wolltest immer keinen Computer haben. Ich finde es wirklich toll, dass wir nun über Erdteile hinweg kommunizieren können. Und Deine vielen Enkelkinder können es auch gleich mitreisen, wenn wir das wollen ;-)

Ok, wir stehen gleich mal auf. Ich werde versuchen mit meinen Freunden AS und PIRIN über mein Kopfweh zu sprechen, dann duschen, Frühstück im Grill um die Ecke – sehr cholesterinarm – versteht sich – und dann schauen wir mal wie es heute weitergeht.

Update um 15h Nachmittags

Nach dem Start in Beatty besuchen wir kurz hinter dem Ortsausgang die „Geisterstadt“ Rhyolite. Als wir dort eintreffen sind wir ziemlich enttäuscht. Bislang hat noch kein als „Geisterstadt“ angepriesener Ort gehalten was die Prospekte allesamt vollmundig versprechen. In Rhyolite sind alle Ruinen entweder komplett mit Zäunen und Stacheldraht gesichert wir es sind nur ein paar alte Bretterbuden wie es sie auf jedem besseren Abenteuerspielplatz zu finden gibt.

Alle Fotos sind übrigens mit der neuen „400 Euro Hosentaschen-Kamera“ gemacht (Nikon P7000)

Highway 190

Nach einer halben Stunde geht es wieder weiter, es kommt der Highway 190 und das macht mir richtig Spaß. Diese Straße gehört zum coolsten was ich so kenne. Der Weg von Beatty nach Ridgecrest führt über weite Strecken den Highway 190 entlang. Diese Straße hat wirklich viel zu bieten! Man ist unterhalb des Meeresspiegels, kommt auf 1500 Meter und vielleicht noch höher. Man fährt durch Wüsten, durch Gebirge, hat schier endlos Geraden die bis in den Horizont reichen und innerhalb der Berge viele wirklich kurvige schöne Strecken. Diese Straße mal mit einem Motorrad zu fahren wäre ein großer Traum. Jedes Mal wenn uns ein Motorradfahrer  entgegen kommt bin ich ein wenig wehmütig. Aber irgendwann klappt es ja vielleicht für mich auch mal. Mit einer krassen Harley oder einer BMW R1200 GS über den Highway 190 – mal sehen was noch alles passiert…

Sandra spielt zwischendurch eine wenig auf dem okkupierten iPad und ihr wird auch prompt ziemlich schlecht. Der Highway 190 hat es in sich, aber seht selbst – einfach die Bilder anklicken, dann sieht man sie in 1280er Originalgröße.

Oben die Streckenübersicht, unten dann die Fahrt vorbei an Panamint Springs. Ist übrigens ein witziger Ort, eigentlich nur eine Tankstelle und ein Pizza-Laden :-)

Und hier etwas vergrößert das absolute Paradies für ambitionierte Mopedfahrer.

@Florian, Matthias, Anas, Marcus… – das ist definitiv cool! Auf diesem Bild seht Ihr locker 3.000 Meter Höhenunterschied! Rauf, runter, links, rechts, rauf, runter, das ist der Kracher und das Beste dabei ist, es gibt praktisch keinen Verkehr! Auf dem hier gezeigten Teilstück sind uns vielleicht drei Autos entgegen gekommen, überholt haben wir niemanden und wir wurden auch nicht überholt! Ein Paradies, solange es noch Benzin gibt…

Hier kann man noch besser sehen wie schön es aus den Bergen hinab in die Wüste und wieder rauf in die Berge geht.

Nach einer wirklich schönen Fahrt quer durch Death Valley und Kalifornien landen wir ein paar Stunden später in Ridgecrest. Kurz vorher nehmen wir uns noch Zeit für einen kurzen Abstecher in die 0 Mile Canyon Road. Bereits am Anfang der Straße steht aber ein großes Schild, dass diese Straße nach 30 Meilen gesperrt ist. Schon krass, da kann man 30 Meilen weit in die Berge fahren und dann geht es irgendwann einfach nicht mehr weiter. Wahrscheinlich ist es dort wie 2010 kurz vor Monticello als wir bei Anbruch der Dunkelheit in den San Juan Mountains plötzlich in knietiefem Schnee steckten. Also gibt es nur ein paar Fotos und dann geht es wieder zurück und weiter in Richtung Ridgecrest.

Hier noch ein Bild vom Abstecher auf der 9 Mile Canyon Road (Nikon D300 mit AF-S 2.8/17-55 @55mm, B&W-Polfiter)

Und noch ein Bild das ich parallel mit der D300 gemacht habe.

Ein Königreich für einen Polfilter...

Dort angekommen halten wir beim Budget Inn halten kurz an und ich frage mal was hier eine Übernachtung kostest. An der Rezeption ist eine wirklich nette ältere Lady, sie sieht aus als hätte sie ihre Wurzeln in Indien. Die USA sind ein Volk von Einwanderern :-) Sie fragt mich wie viele Personen es denn sind. „Just me and my girlfriend!“ Sie grinst und fragt ob wir EIN schönes großes Bett in einem netten Zimmer haben wollen? Das wollen wir :-) Das Zimmer kostet inkl. Steuern 60 Dollar – das ist ganz ok. Auf der anderen Straßenseite gibt es allerhand Geschäfte und Restaurants, hier kann man es sicher ganz gut aushalten.

Heute lassen wir es uns dann erst einmal ein wenig gut gehen und machen uns dann morgen auf in Richtung Los Angeles.

Hier habe ich mal versucht ein Google-Streeview Ansicht des Motels einzubinden. Ich hoffe, dass das funktioniert. Wer mag kann sich dann von dort aus gleich die Umgebung anschauen.

Update um 19h

Hier in Ridgecrest gibt es einen Walmart, da bekommen wir alles was wir uns wünschen. Es gibt Kekse, Bier, O-Saft, eine Sonnenbrille, Augentropfen einfach alles. Einmal mehr wird mir klar, dass man sich gar nicht so große Gedanken darum machen sollte was man zum Anziehen mitnimmt. Im Zweifel bekommt man in jeder größeren Stadt recht preiswert ein paar T-Shirts, Hosen und was man sonst noch braucht.

Auf dem Rückweg vom Walmart machen wir Rast bei Denny’s – unserer erklärten Lieblingsrestaurant-Kette. Bei Denny’s gibt es seit den späten 50er Jahren Frühstück und das rund um die Uhr. Das ist so etwas von cool, ich denke die vielen deutschen Langschläfer die ihre Lebensmittel am Wochenende in der Regel an Tankstellen kaufen müssen wären hier gut aufgehoben :-)

Endlich gibt es für mich mal wieder einen der wirklich guten „Western-Burger mit French Fries“ – wow ist das Ding dick man – und es macht es auch – wenn man es nicht schon ist – ich bin es schon ;-)

Mit Anbruch des Abends sind wir schon wieder im Motel, irgendwie nagt die Zeitverschiebung noch an unseren Kräften. Gewandert sind wir bislang fast gar nicht, die Wanderschuhe haben wir nur im Flugzeug getragen. Beim Badwater Basis, beim Racetrack und Devils Golfcourse waren wir auch nicht. Wie der Zustand der Dirtroads dorthin ist wissen wir nicht genau und unser Dodge Nitro hat keinen Allradantrieb. Vielleicht klappt es ja mit dem Umtausch gegen ein ähnliches Auto mit 4WD – mal sehen. Dann kann ich ggf. in drei Wochen noch einmal zurück kommen und die Dinge im Death Valley genauer unter die Lupe nehmen die wir jetzt einfach achtlos links liegen gelassen haben.

Hier noch ein kleiner Überblick über meine kleine 2011er Kameraauswahl – ein bisschen verrückt ist das schon – ich weiß ich weiß…

Handyknipsbild mit HTC Desire HD

Warum so viele Kameras? Ganz einfach – von links nach rechts…

Nikon P7000

Klein und leicht, großer Zoombereich, gut bei Tageslicht, macht schöne Videos, toll für schnelle Knipsbilder auch aus Hüfte.

Nikon F80

Halbwegs klein und leicht, hat einen schönen großen Sucher mit Gitterlinien, perfekte Belichtungsautomatik, funktioniert dank Batteriegriff mit normalen AA-Zellen aus dem Supermarkt. Ich liebe Dias, daher habe ich 10 Fuji Velvia 50 im Gepäck. So kann ich die „wesentlichen“ Dinge der Reise später in exzellenter Auflösung auf einer wirklich großen Leinwand genießen. Alternativ hätte man eine F5 oder F100 mitnehmen können, aber die hätten das Gewicht des Koffers gesprengt. Und für meine F75 hatte ich keine Batterien mehr…

Nikon D300

Macht bereits im JPG-Modus bessere Bilder als viele andere Kameras im RAW-Modus. Ist schnell, flexibel, funktioniert einfach supergut, ich mag sie. Das ist die „Immer-Mit-Kamera“

Nikon D2x

Das Arbeitspferdchen, unverwüstlich (nach dem Absturz im letzten Jahr hat Nikon sie repariert), schnell, in Verbindung mit DK-17M ein tolles helles großes Sucherbild, fotografiert man im RAW-Modus ist die Bildqualität von der D300 praktisch nicht zu unterscheiden. Zur Not taugt sie zur Selbstverteidigung. Ist meist ein ganz kurzes Weitwinkel oder ein langes Tele dran. So ergänzt sie die D300 perfekt, ich muss seltener die Objektive wechseln und es kommt weniger Staub in das Innere der Kameras. Beim Fotostop kann ich blitzschnell zwischen krass unterschiedlichen Brennweiten wechseln, sehr praktisch!

Dürfte ich nur eine einzige Kamera mitnehmen, es wäre übrigens die D300 :-)

 

 

 

 


Death Valley Safari

Hier noch ein paar Luftaufnahmen die kurz vor der Landung in Las Vegas mit der Nikon P7000 entstanden sind.

Hier ein Bild unseres Zimmers im Furnace Creek Resort – Auch mit der Nikon P7000 aus der Hüfte geknipst:

Die Zeitverschiebung steckt uns in den Knochen und am Morgen nach unserer ersten Nacht im Furnace Creek Ressort sind wir früh wach und irgendwie doch ziemlich fertig. Die trockene Luft im Flieger hat mir sehr zugesetzt, die Nase sitzt zu, ich habe Kopfschmerzen. Ab unter die Dusche und schon sieht die Welt ein wenig sonniger aus. Noch vor dem Frühstück geniessen wir die Stille in der kleinen Oase direkt vor unserer Terrasse. Es erinnert mich doch sehr an Teneriffa. Die Luft ist kalt und klar, die künstlich angelegten kleinen Bachläufe plätschern vor sich hin und zwei Gärtner geben sich viel Mühe, dass alles wirklich gut aussieht.

Nach einer kleinen Fotosession mit der Nikon D300 & 2.8/17-55 und Nikon P7000 sind wir so etwa um 8h beim Frühstück. Das Frühstück kostet natürlich extra, fast so wie Herr Schreeb vom Quartier 65 es schon vermutet hatte. Die Preise im Furnace Creek Ressort sind wirklich jenseits von gut und böse. Aber man darf auch nicht vergessen, dass es ein toll gepflegte Anlage ist, mitten in der Wüste liegt und auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Touristen die zum Saufen und Feiern dort hin kommen gibt es keine, nicht zuletzt wegen der hohen Preise und das ist dann vielleicht auch schon wieder sehr gut so wie es ist.

Wir bekommen einen sehr schön Tisch mit Blick in das Tal und die verschneiten Berge am Horizont zugewiesen, großartig dieses Panorama! Das Prozedere ist wie am Vorabend, die Kellner stellen sich vor, sagen wofür sie zuständig sind und nennen uns ihren Namen. „My Name is Dave!“ Das habe ich in Deutschland noch nicht erlebt. Es gibt einen Vorschlag was wir essen könnten und was der Tipp des Tages ist. Ich wähle den „French Toast“. Als dieser dann eintrifft bin ich mehr als überrascht. In der Speisekarte stand etwas von „English Muffin“ – im letzten Jahr bei Denny’s waren das kleine Brötchen, was mich sehr verwundert hat. Hier ist es wirklich so etwas wie ein Muffin, nur platt gedrückt und das gleich in dreifacher Ausfertigung. Dazu gibt es ein Kompott aus Himbeeren und EINE Erdbeere. Wow!

Einer der Kellner tut nichts anderes als die ganze Zeit mit einer Art offener Kaffeekanne aus Edelstahl herum zu laufen und den Gästen Eiswasser nach zu schenken. Dass er im Anmarsch ist hört man am Klirren der Eiswürfel! Es gibt wie gewohnt Kaffee bis zum Umfallen und der schmeckt sogar recht gut. Kein vergleich zu dem was es auf den Kanaren als Kaffee zu trinken gibt – ein sehr wohltuender Kontrast.

Nach dem Essen blogge ich noch ganz kurz über mein HTC Desire HD. Trotz der krassen Preise gibt es kein kostenfreies WLAN, eigentlich echt traurig. Nach einer Weile habe ich es tatsächlich geschafft mich via Handy und Kreditkarte ins Internet zu verbinden. Das klappt sogar erstaunlich gut, kostet aber 10,95 Dollar pro Tag. Bei einem Zimmerpreis von 340 $ + Steuern könnte es auch kostenlos sein, oder?

Na egal, ich kann den Daheimgebliebenen kurz mitteilen, dass wir heil angekommen sind.

Danach packen wir unsere Koffer, checken aus und bekommen noch ein paar Tipps was wir uns anschauen könnten. Die Betreuung ist hier wirklich sehr zuvorkommend und überaus professionell. Danach halten ein kleines Schwätzchen mit dem älteren Herren der die Autos einparkt. Er ist echt witzig und trägt eine lustige Baseballkappe mit vier kleinen weißen Leuchtdioden an der Vorderkante der „Gegenlichtblende“. Es ist eine Art „Headlamp“ und sicher sehr hilfreich wenn Gäste spät in der Dunkelheit ankommen.

Es geht los, wir biegen nach rechts ab in Richtung „Tal des Todes“. Die Amerikaner neigen ja dazu ihren Sehenswürdigkeiten so vollmundige Namen zu geben. „Goldplatz des Teufels“ ist eines meiner persönlichen Highlights :-)

Nach ein paar hundert Metern sind wir schon beim Visitor Center an der Furnace Creek Ranch. Ich gehe mal hinein und bekomme die Übersichtskarte die ich am Vorabend bei der Registrierung am „Kiosk“ vergessen habe. Den 20$ Abschnitt für eine Woche Dealt Valley kann ich sogar Eintauschen. Gegen einen Aufpreis von 60$ bekomme ich einen neuen „Annual National Park Pass“. Das ist alles gar kein Problem und die drei Ranger sind so was von freundlich. Sie fragen woher ich komme, seit wann ich hier bin, wußte ich nicht genau, dass ich in Amerika bin, es könnte auch eine versteckte psychologische Untersuchung in einer neurologischen Klinik sein :-) Aber wie dem auch sei, ich mag es total wie nett und zuvorkommend die Leute hier alle sind!

Vom Visitor Center aus hat man einen schönen Blick auf das Furnace Creek Resort.

Vor dem Visitor Center beraten wir uns kurz wie es weiter gehen soll. Wir entscheiden uns nach Beatty im Nordosten zu fahren. Via Handy und Google Maps habe ich eine Stunde zuvor „gesehen“, dass es dort ein paar Motels gibt und dass die Preise bei etwa 75$ pro Nacht liegen sollen. Ein paar Geschäfte und Restaurants scheint es auch zu geben. Vielleicht keine schlechte „Basis“ für die kommenden Tage. Auf dem Weg dorthin überqueren wir einen Pass mit 1300 Metern Höhe, die Temperatur schwankt zwischen 15°C auf -50m und 3°C auf 1300m. Richtig gelesen, -50 Meter – Death Valley ist der tiefste Punkt der vereinigten Staaten. Und ich muss ein wenig grinsen als das GPS sich nicht entscheiden kann ob wir -1m oder +1m haben. Die Straße ist ein wenig hügelig und das GPS „springt“ ständig hin und her, ganz witzig.

In Beatty angekommen steuern wir das erste Motel auf der linken Seite an. Davor steht ein Typ der ein wenig wie ein Obdachloser ausschaut. Auf seiner Nase wachsen mindestens so viele Haare wie es Palmen in der Oase von Furnace Creek gibt, ihm fehlen ein paar Zähne und die Brille sieht aus als wäre sie bei der Herstellung von French Fries mit in der Fritteuse gewesen. Er fragt ob er helfen kann und ich verstehe ihn sogar sehr gut! Er ist so etwas wie der Hausmeister und er erzählt mir, dass das Office erst um 15h geöffnet hat. Wenn wir nicht warten wollen gibt es aber noch viele andere Motels. Er zählt sie alle auf und gibt sich viel Mühe mir zu erklären wo ich sie finden kann. Wir verabschieden uns und ich fahre einfach einfach ein Stück die Straße hinunter, da auf der rechten Seite ist das nächste Motel. Gegen über ist ein Saloon, es gibt ein paar Geschäfte, es ist doch alles ganz nett hier. Ein Zimmer bekommen wir sofort und es kostet auch nur 119$ für zwei Nächte inkl. Steuern. Es gibt einen Internet-Zugang per Netzwerkkabel, zwei große Betten, einen Kühlschrank, eine Kaffeemaschine, Herz was willst Du mehr. Ach ja, es ist alles sauber, frisch gestrichen und ein Flatscreen-TV steht auch  auf der kleinen Kommode – fein!

Wir packen aus und Sandra stellt das Bier das sie am Vortag in Pahrump gekauft hat in den Kühlschrank. Kurz frisch machen und dann weiter. Wir wollen zu Scotty Castle. Ich habe gelesen, dass es ein leicht skurriles Schloss ist, das sich ein etwa durch geknallter Typ von seiner vielen Kohle errichtet hat bis er dann plötzlich verarmte. Er hat danach wohl noch viele Jahre in seinem Schloss in der Wüste gelebt und es Jahr für Jahr in Eigenregie ein wenig ausgebaut. Heute ist es ein Museum das vielen Touristen ein Schmunzeln abringt.

Kurz vor dem Abzweig zu Scotty’s Castle finden wir eine Horde Esel die dort frei leben. Sie sind sehr scheu, aber mit dem langen Tele kann ich doch ein paar schöne Fotos machen. Die Dirtroad-Abkürzung ist ein Reinfall, nach ein paar Meilen ist die Straße gesperrt. So wie es aussieht geht sie durch die Berge und dort liegt noch Schnee, wahrscheinlich ist es matschig und nicht wirklich passier bar. Wir drehen um und sind leicht irritiert als wir das um 180° gedreht Schild mit der Aufschrift „Road Closed“ sehen. Welcher Spaßbolzen das wohl herum gedreht hat?

Egal, wir nehmen die Hauptstraße und überqueren wieder den 1300 Meter hohen Pass durch die Berge. Dann geht es nach rechts in Richtung Stovepipe Wells. Am Morgen habe ich via Handy gesehen, dass es dort ein Restaurant und diverse andere nützliche Infrastruktur geben soll. Als wir eintreffen ist es eigentlich nur ein paar Häuser, ein Parkplatz für Wohnmobile und viel viel freie Fläche drumherum.

Im General Store gibt es ein Sandwich und einen ganz leckeren Softdrink der solcher viel zu viel Zucker enthält. Wir machen ein paar Knipsbilder und es geht weiter zum Mosaic Canyon.

Der Canyon ist wirklich schön, wenn auch nicht sehr lang. Die Wanderung dauert hin und zurück vielleicht eine Stunde, aber es macht Spaß endlich ein wenig an der frischen klaren Luft zu sein. Im Hochsommer möchte ich das hier allerdings nicht erleben. In der Sonne haben wir das Gefühl im Sommerurlaub zu sein, ob wohl es nur etwa 18°C sind. Im Schatten ist es sofort ganz anders, aber dennoch angenehm. Im Sommer werden hier oft locker Temperaturen von 50°C gemessen, dann möchte ich nicht hier sein und dann macht das Tal seinem Namen sicher auch alle Ehre!

Um 15h geht es in Richtung Zabriskie Point. Als wir nach etwa einer Stunde ankommen steht die Sonne noch sehr hoch und wir machen einen kleinen Ab Stecher durch den 20 Mule Team Canyon der wirklich lohnenswert ist! Anschließend schauen wir noch kurz ob der Weg hoch zum Dante’s View geöffnet ist – er ist es! Aber es sind hin und zurück etwa 40 Kilometer, wenn wir das jetzt machen verpassen wir den Sonnenuntergang am Zabriskie Point, also machen wir eine Schleuderwende wie sie Starsky & Hutch nicht besser hin bekommen hätten und flitzen die paar Meilen zurück bis zur „Sammelstelle für ambitionierte Fotografen“. Und dort sind wir nicht allein! Neben uns hält ein Truck mit abschließbarer Ladefläche. Drin sitzen drei Herren im fortgeschrittenen Alter. Sie wuchten riesige Rucksäcke auf die Schultern und schleppen sie die paar Meter zum Aussichtspunkt hinauf. Dort oben angekommen ächzt und stöhnt der älteste der drei unter dem Gewicht seines Gepäcks. Als er es endlich abgelegt hat kramt er ein echt schweres Gitzo Stativ und eine Fachkamera heraus. In seinem Rucksack liegen Belichtungsmesser und jede Menge Planfilm-Cassetten. Er diskutiert mit einem seiner Kumpels welche Perspektive die Beste ist, dabei hält er ein Passepartout im Format 40x30cm hoch. Beide schauen sie durch diesen leeren Papprahmen und überlegen wohin sie ihre Kameras ausrichten sollen. Schließlich kramen die beiden anderen Typen auch ihre Linhoff Fachkameras heraus, sie montieren Mattscheiben mit einem Gitterraster von 1cm x 1cm. Da man auf diesen Mattscheiben ungefähr soviel erkennen kann wie die andere Fotografen auf den Display ihrer kleinen 99$ Knipsen haben sie große Säcke dabei die sie an den Kameras befestigen um das Umgebungslicht abzuschirmen. Einer der beiden setzt eine Lupe auf die Mattscheibe um so perfekt scharf stellen zu können. Der andere hat eine Lupen-Brille wie ein Zahnarzt. Die montieren Weitwinkelobjektive und setzen Centerfilter davor. Täten sie das nicht, so wären die Bilder in der Mitte deutlich heller als am Bildrand. Es ist schon witzig, diese Typen wollen vermeiden, dass es Vignettierungen gibt und die anderen Fotofreak hinter ihnen werden genau das später am Notebook mit Photoshop künstlich hinzufügen, verkehrte Welt!

Während die Drei auf das perfekte Licht warten renne ich schweißgebadet di Hügel hinauf und hinab und knipse ein Motiv nach dem anderen. Als wir bei Anbruch der Dunkelheim zum Parkplatz kommen haben die drei etwa 18 Stück Planfilm belichtet. Auf meiner Speicherkarte haben sich etliche GB mit Bilderkrams angesammelt. Wer wohl die besseren Fotos gemacht hat? Ich denke, die Drei haben im Vergleich zu mir noch einen gewissen Vorsprung…

In völliger Dunkelheit geht es zurück nach Beatty, die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Als wir dort eintrudeln habe ich rasende Kopfschmerzen, der lange Flug und das ganze Heiß & Kalt machen mich fertig. Das Zimmer im Motel ist auch total ausgekühlt, eine wirkliche Heizung gibt es nicht, nur ein lautes Gebläse das lauwarme Luft in den Raum pustet. Ziemlich schnell liegen wir im Bett, ich habe Schüttelfrost und versuche langsam warm zu werden. Verkehrte Welt, mittags geschwitzt und abends voll durchgefroren – aber das ist eben South-Amerika.

Ich muss noch daran denke wie mich Sandra gefragt hat was sie zum Anziehen einpacken soll und ich gesagt habe „Was für WARM und was für KALT“. Damals hat sie den Kopf geschüttelt und gedacht ich wolle sie verulken. Aber es ist wirklich wahr, man braucht hier kleidungstechnisch einfach beides – WARM & KALT

Am nächsten Morgen bin ich froh, dass ich meine Freunde Aspirin und Aspirin dabei habe. Eine heiße Dusche mit einer gefühlten Dauer von 60 Minuten hilft auf die Beine zu kommen. Sandra ist schon seit 5h30 wach und sichtet ihre Fotobeute. Sie hat ihren BLOG schon fast fertig geschrieben als ich klamm und aufgewärmt das Reich des Wassers verlasse. Ich schnappe mir kurz meinen kleinen MAC und sitze während ich das hier schreibe bei einem Becher Kaffee (Styropor) im Bett. Das Bett lohnt einer Erwähnung, es ist fast einen Meter hoch und besteht aus zwei aufeinander gestapelten Matratzen!!

Danach gibt es Frühstück, dann wird dieser Artikel publiziert und anschließend geht es los zu Scotty’s Castle…

Hier zwei Fotos die zeigen wie ein gesundes überaus cholesterinarmes Frühstück aussehen kann :-)

Mein Frühstück

Sandras Frühstück


Vorfreude

Eigentlich kann ich es kaum noch erwarten, noch dreimal schlafen, einmal früh aufstehen und 11h Flug überstehen, dann ein paar hundert Kilometer mit dem SUV durch die Wüste und schon sind wir im Furnace Creek Inn – klingt doch alles ganz einfach – oder? Bei der elektronischen VISA-Anmeldung https://esta.cbp.dhs.gov/esta muss man angeben wo man die erste Nacht verbringen wird. Das sollte dann auch stimmen und es ist im Zweifel von Vorteil wenn man bei der Einreise eine Reservierung vorlegen kann. Ich hatte mir im Vorfeld ein Hotel mitten in einer natürlichen Oase ausgesucht. Das Furnace Creek Inn ist nun schon über einhundert Jahre alt. Die Oase selbst hat schon so manchen halb verdursteten Reiter auf seinem Weg in den Westen das Leben gerettet. Dass die Übernachtung dort nicht ganz preiswert sein würde hatte ich ja vermutet. Aber als ich nach erfolgreicher Beantragung unserer VISA dann das Zimmer für die erste Nacht buchen wollte, hat mich doch ein wenig der Schlag getroffen. Die etwas preiswerteren kleineren Zimmer waren schon alle belegt. Wir werden von Sonntag auf Montag für läppische 370$ in Furnace Creek übernachten – Autsch…

Ob ein Frühstück enthalten ist weiß ich nicht…

Na ja, ich werde berichten!

Hier habe ich noch ein Foto das jemand aus der Fotocommunity für die FC-Galerie vorgeschlagen hat. Es war von meiner Seite nicht für eine solche Abstimmung gedacht gewesen. Eigentlich habe ich es in die FC eingestellt um mal zu zeigen welch krasse Wetterphänomene es in der Wüste geben kann. Das Foto ist mit einem Fisheye-Objektiv fotografiert. Nur so bekommt man den krassen Himmel auf den Chip gebannt. Leider verzerren diese Objektive die „Wirklichkeit“ sehr stark. Wer sich mal mit „Optik“ beschäftigt versteht auch sehr schnell, dass das gar nicht anders geht – Fotografie ist eben zu 50% Physik. Im Rahmen der FC-Abstimmung hat dann jemand das hier geschrieben:

Bielefelder Bilder-Freak, gestern um 18:50 Uhr
imA ein misslungener Bildaufbau. Unten zu wenig, oben zuviel.

Was ist am Bildaufbau misslungen? Schaut und überlegt mal selbst…

Ok, der „Fotoexperte“ hatte es ja schon auf den Punkt gebracht – Oben zu viel – unten zu wenig – ein Problem mit dem auch mancher Autobahnraser männlichen Geschlechts zu kämpfen hat… (Siehe vorheriger Post…)

In den meisten Abhandlungen zum Thema Bildaufbau & Co. wird die „Drittelregel“ erklärt. Das obige Bild folgt dieser Regel in keinster Weise – aus technischen Gründen – damit der Horizont nicht krumm wie eine Gurke wird…

Das Resultat ist ganz nett, aber doch irgendwie unbefriedigend. Warum? Ich denke, dem Bild fehlt einfach die Spannung, ist der Horizont in der Bildmitte ist es einfach total langweilig. Da kann der Himmel krass sein wie er will, die Erde kann von Außerirdischen umgepflügt sein, egal, es ist und bleibt langweilig!

Also habe ich das Bild noch einmal kurz in Photoshop geöffnet und es einfach ein wenig in die Länge gezogen. Man wählt Strg+A Strg+T und zieht einfach mit der Maus an der unteren Kante des Bildes – fertig! Danach habe ich noch kurz in den LAB-Modus gewechselt und die Kontraste verstärkt. Macht man das im LAB-Modus, so werden die Farben weniger unnatürlich verändert. Das Bild ist danach einfach etwas kräftiger. Die Korrekturen waren marginal, aber mir macht das untere Bild jetzt richtig Spaß.

Auch wenn man es eigentlich nicht will, aber solch ein Sturm hat auch seinen Charme!

Sodele, jetzt noch dreimal schlafen…


Improvisiertes Shooting

Es ist Mittwoch und in ein paar Tagen geht es in die USA. Also ich ins Büro komme ist Kollegin Steffi schon da. Zwischendurch quatschen wir über Fotos, Portraits, Posen, Schminke usw. In der Kaffeepause geht es zusammen mit Fabian weiter. Wir machen für den Abend ein kleines improvisiertes Shooting aus.

Später bei Steffi ist nicht viel Platz, aber es gibt weiße Wände und sie hat eine dunkle Decke die wir über die Wohnzimmertür hängen können. Ich schraube das famose AF-S 2.8/17-55mm an meine D300 und los geht es. Auf den Blitzschuh wird ein SB-900 gesteckt. Die Posen müssen sich an den Gegebenheiten des kleinen Wohnzimmers orientieren. Ich stelle den Reflektor des Blitzlichts auf ein Äquivalent von 200mm Brennweite, also einen ganz schmalen scharfen Lichtkegel. Schaut Steffi nach rechts drehe ich die Kamera so, dass das Blitzlicht gegen die rechte Wand blitzt. Schaut sie nach links, drehe ich die Kamera um 180° und blitze gegen die andere Wand. Während dessen muss ich immer aufpassen, dass man im Hintergrund nur die dunkle Decke sieht und nicht den Türrahmen oder andere nicht gewollte Details.

Dann gibt es noch ein bisschen Fotoquatsch. Fabian in Steffi albern ein wenig herum, die Bilder sind witzig, aber nur für den privaten Gebrauch geeignet :-)

Als ich zwei Stunden später die Bilder sichte, kommt Kollege und Nachbar Tobias dazu, Er ist überraschst was man mit einem Kopierstempel so alles anstellen kann. Auch die Möglichkeiten zur Schwarz-Weiß-Umsetzung via Kanalmixer usw. lösen den einen oder anderen AHA-Effekt aus. Fotografieren macht schon Spaß, vor allem wenn man nicht davon leben muss :-)

 

 


Fly me to the moon

Es ist der vorletzte Tag der vorletzten Woche bevor es für eine lange Zeit in die USA geht. Die Mittagskarte der Kantine ist nicht so mein Fall. Auch Fabian hat kein Lust auf Kohlrouladen, also gehen wir gemeinsam zum La Rustica und lassen es uns dort gut gehen.

Doch mein Salat bekommt mir nicht wirklich. Eigentlich kann ich alles essen, Bratwurst, Burger, Fritten, danach Crème brûlée – alles kein Thema – aber mit Salat hat mein Körper keinen Vertrag. Kaum zurück im Büro geht die Rennerei schon los. Es gärt und brodelt und ich fühle mich richtig krank. Kurz nach 17h geht es gar nicht mehr, ich will nur noch nach Hause. Aber mein Zuhause ist weit weg. Also geht es zu Fuß zum Appartement gleich neben dem besten Hotel der Welt. Ich freue mich auf einen Jägermeister, vielleicht hilft das.

Während ich die Treppenstufen zum Rhein hinunter stapfe fliegt ein Flugzeug nach dem anderen über meinen Kopf hinweg. Am Himmel lacht mich ein fast voller Mond an. Groß und schwer hängt er am Himmel, das letzte Abendlicht färbt den Himmel leicht violett und der Mond erinnert mich an das Gesicht eines lächelnden Chinesen.

Auf den letzten Metern ist plötzlich das Grummeln im Bauch fast vergessen. Schnell rein und die Kamera klar machen. Ich schnappe mir die D300, dran kommt der 1.7er Teleconverter und das famose AF-S 2.8/70-200. Ich stelle auf Zeitautomatik, Blende 5.6 und ISO-320. Danach geht es schnell die Treppe wieder hinauf. So habe ich freue Sicht auf den Himmel, den Mond und die Flieger die ein paar Minuten später in Frankfurt am Main landen wollen.

Etwa 30 Minuten später ist es zu dunkel für scharfe Fotos. aber ich habe ein paar nette Fotos machen können. Zurück am Mini-Mac wird dann die Beute gesichtet. Es gibt einen Jägermeister und etwas Schokolade. Gut auch, dass noch reichlich Toilettenpapier da ist…

 


Testbilder mit der Nikon P7000

Es ist Freitag und ich kann endlich mal wieder in meinem eigenen Bett ausschlafen – was für ein Luxus. Während ich im Bad die Zähne putze denke ich an all die nörgelnden unzufriedenen Kinder dieser Welt die gar nicht wissen wie gut sie es haben. Sie werden von der Mama geweckt, müssen keine Wäsche waschen, kriegen ein Frühstück gemacht und werden dann noch mit Papas X5 zur Grundschule gefahren damit sie sich keine Erkältung einfangen.

Ok, nicht allen Kindern geht es so gut! Aber die denen es so gut geht wissen es in der Regel nicht zu schätzen. Welche Mutter und welcher Vater haben sich nicht schon die Haare gerauft weil der Nachwuchs egal wie immer unzufrieden war? Während die Zahnbürste in den Becher wandert kommt mir die Idee mal zu versuchen wie sich die neuen NIKON P7000 auf dem Gebiet der „eBay-orientierten Produktfotografie“ schlägt.

Also vier frische geladene Batterien in das Nikon SB-900 stecken und dann mal sehen was geht. Auf dem Weg ins Wohnzimmer stolpere ich über den neuen Koffer. Ok, erst einmal wird der Koffer ausgepackt, es ist ne Menge Wäsche drin die reif für die Waschmaschine ist. Eine Weile danach läuft die Waschmaschine vor sich hin und ich habe das Manfrotto 190CLB samt FLM Centerball 38 FT in der Hand. Das Ding ist schwer und ich habe jetzt einen größeren Koffer. Also könnte ich den Kugelkopf an ein größeres und leichteres Carbonstativ montieren. Die Suche nach einem geeigneten Schraubendreher fördert längt verloren geglaubte Dinge ans Tageslicht. Wenn ich doch mal ein paar Tage am Stück daheim sein könnte, irgendwann wären auch alle Kartons mal ausgepackt… Aber es hat auch was gutes, ich finde drei Ladegeräte für Mignonzellen und einen fast neuen Schraubendreher.

Die Operation gestaltet sich schwieriger als gedacht. Der Kugelkopf ist nicht nur von unten mit drei Madenschrauben fixiert, nein er ist auch mit viel Draft an die Mittelsäule des Stativs geschraubt. Ich ziehe die Panorama-Stellschraube so fest es geht und versuche den Kugelkopf abzuschrauben. Es rührt sich einfach gar nichts. Für Aussenstehende wäre es ein lustiges Bild wie ich da im Wohnzimmer mit dem Stativ ringe. Aber schließlich hat es verloren und ich kann den Kugelkopf auf das deutliche leichtere BENRO Carbonstativ montieren. Dieses Stativ hatte ich mir im Januar 2009 kurz vor dem Abflug in die USA bei Foto Oehling in Mainz gekauft. Es hat schon die Wave und viele andere schöne Orte gesehen. Nur eines hatte ich beim Kauf damals nicht bedacht – meinen Koffer! Daher musste ich das damals alles zerlegen und einzeln transportieren. In diesem Jahr kann ich es gebrauchsfertig in den Koffer packen. Am 27. Februar könnte ich knapp unterhalb des Zabriskie-Point kurz in den Koffer greifen und mich dann zur Horde der Abendlichtsüchtigen dazu gesellen – mal sehen – ich werde berichten :-)

Ok, eigentlich geht es hier um die Testbilder die ich heute mit der neuen P7000 gemacht habe.

Hier habe ich vier Bilder ausgesucht. Die P7000 kann ihre Bilder im RAW-Modus auf der Speicherkarte ablegen. Wer will kann wie bei den großen Schwestern zusätzlich ein JPG speichern. Die RAW-Bilder habe ich mit Nikon Capture 2.2.6 geöffnet und die Ausrichtung korrigiert. Da ich die Bilder wie durchschnittliche „eBayer „machen wollte, habe ich natürlich KEIN Stativ benutzt. Das SB-900 Blitzlicht habe ich einfach nach oben gegen die weiße Decke gerichtet. Das war es dann auch schon. Von Nikon Capture aus habe ich die Bilder dann als 16-Bit TIFF gespeichert und danach mit Photoshop ein bisschen die „Linsen geputzt“. Dann als JPG gespeichert und hier hochgeladen. Klingt doch ganz einfach, oder?

Wer auf die kleinen Vorschaubilder klickt kann sich die großen „Originale“ anschauen. Ich muss sagen, ich bin vom Detailreichtum, dem Rauschverhalten bei ISO-200 und der Schärfe der Bilder durchaus überrascht. Sie sehen fast aus als wären sie mit einer deutlich teureren Spiegelreflex gemacht worden – RESPEKT!

Aber urteilt selbst – und hinterlasst vielleicht einen kurzen Kommentar :-)

Das Wetter ist fies, ich will gar nicht so recht vor die Türe. Aber ein kurzer Blick aus dem Fenstere inspiriert mich dann doch zu einem kleinen Panorama-Experiment.

Der Panorama-Assistent der P7000 ist über die verschiedenen „Szenen“ verfügbar. RAW-Bilder kann man da leider keine machen, aber dafür bekommt man ein wirklich brauchbare Unterstützung im Display angeboten. Über die in das Multifuktionsrad auf der Rückseite integrierte Wippe kann man vorgeben in welche Richtung man ein Panorama fotografieren möchte. Nach dem ersten Bild wird dann zum Beispiel der rechte Teil ganz links im Display angezeigt. Diese Hilfe ist transparent und man kann so sehr schön das nächste Foto korrekt anknüpfen.

Hier ist mein erstes P7000 Freihand-Panorama mit 21-MPix:


Koffer kaufen

Heute ging es kurz nach Feierabend noch schnell in die Mainzer City um einen leichten Koffer zu kaufen. Bei USA-Flügen mit Condor (andere Gesellschaften haben sehr ähnliche Vorschriften) darf der Koffer max. 23 Kg wiegen und Breite + Höhe + Länge dürfen 158 cm nicht überschreiten. Ein zweites Gepäckstück das man ab einem Aufenthalt von 4 Wochen im letzten Jahr noch mitnehmen durfte kostet jetzt zusätzlich 30 bzw. 40€ wenn man es erst am Schalter bucht. Hin & Zürück also 60 oder 80 €. Dann ist es umso ärgerlicher, wenn man einen Koffer hat der 6 Kilogramm wiegt und dann noch deutlich kleiner als die 158cm ist!

In einem Lederwarengeschäft vor dem Mainzer Dom habe ich dann für 169 Euro einen ultraleichten Koffer gefunden der zudem ziemlich genau an die 158cm Grenze heranreicht – Super!

Kaum raus aus dem Laden steht der Mond über dem Mainzer Dom. Nix wie rein in die Tiefgarage, den Koffer wegbringen und mit der neuen Nikon P7000 ein paar Testbilder knipse. Das Stativ habe ich diesmal ein wenig improvisiert. Um den Dom herum stehen überall irgendwelche Sachen auf denen man eine Kamera anlegen kann.

Hier in perspektivisch entzerrtes HDR des Mainzer Doms. Den Mond habe ich separat mit 135mm Brennweite fotografiert, der Dom ist mit 28mm Brennweite aufgenommen. Den Mond habe ich dann dort eingesetzt wo im HDR nur ein weißer Fleck war.

Und noch ein Foto des heutigen Abends – ist auch gerade gerückt. Als „Stativ“ diente eine Mülltonne, der Mond stammt aus einem zweiten Bild mit längerer Brennweite und ein paar überflüssige Zweige auf der rechten Seite sind währender der EBV verschwunden… :-)


Hochwassertourismus

Es ist Sonntag und die Folgen der Kiefer-OP gehören langsam zu meinem alltäglichen Leben. Bei n-tv würde man sagen “Ansgar versucht trotz aller Schmerzen zur Normalität zurück zu kehren.”

Nach dem Frühstück geht es mal wieder vor die Türe, ganz vorsichtig, bloß den Blutdruck nicht pushen damit die Wunde nicht wieder zu bluten beginnt. Das Wetter ist durchwachsen, aber der Winter macht eine Pause. Wäre da nicht dieses “Melonengesicht” – man könnte fast ne Runde mit dem Moped drehen. Einmal Café Fahrtwind hin und zurück – das wäre großartig – aber frisch operiert ist das nicht wirklich angesagt.

Statt dessen gehen wir im Gänsemarsch runter zur Rheinaue um mal zu schauen wie dort die Hochwassersituation ausschaut. Ich habe meine kleine 99 Euro Hosentaschenkamera dabei und mache ein paar langweilige Knipsbilder mit mehr oder weniger dokumentarischem Charakter.

Später am Mac spiele ich ein wenig damit herum und es gefällt mir ganz gut, wenn man einen Gausschen Weichzeichner in eine zweite Ebene über das Bild legt. Danach die Farbsättigung absurd erhöhen und die Deckkraft auf 20% stellen. So ergibt sich ein fast impressionistischer Look. Mir gefällt’s :-)

Wo im letzten Sommer die sportiven Bonner abends Volleyball gespielt haben ist heute ein kleiner See mit direktem Zugang zum Rhein – krass…

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Der obere Fußweg am Rhein steht unter Wasser, der unsere Weg ist komplett verschwunden. Man sieht keine Bänke, keine Mülltonnen, es ist einfach alles weg.

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Das Kassenhäuschen der Bonner Personen Schiffahrt unterhalb des Posttower ist ebenfalls weitgehend in den Fluten verschwunden…

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Vorbei am 1992 aufgeschwommenen “Schürmannbau” der heute die Deutsche Welle beherbergt geht es dann wieder heim.

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Am Schürmannbau gibt steht der große Frühjahrsputz noch bevor…

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Arbeiten tun heute scheinbar nur die umweltbewussten Fahrrad fahrenden Mitarbeiter :-)

Ein wenig später stehen wir dann vor dem früheren Abgeordneten-Hochhaus. Im Hintergrund der neue Plenarsaal von Günther Benisch. Ich bin überrascht, was sich hier alles tut. Den Kran sehe ich immer vom Küchenfenster aus und eigentlich hätte ich gedacht er würde zur still liegenden Baustelle des Bonner Congress Center gehören. Aber falsch gedacht! Am gegenüber liegenden Congress Center hat sich viel getan, es sieht inzwischen aus als würde es doch noch fertig. Aber mit Großprojekten in Schräglage kennt sich die Stadt Bonn ja aus. War nicht auch der Schürmannbau nach dem Hochwasser über Jahre hinweg eine verlassene Großbaustelle?

Später daheim heißt es dann Koffer packen. Morgen geht es wieder an die Arbeit, trotz Veilchen und dicker Lippe.

Sechs Wochen noch – dann soll es wieder nach Las Vegas gehen. Ich bin gespannt ob mein kaputter Zahn diese Reise noch übersteht…

Ich werde berichten ;-)


Bloggen auf dem Flug mit GermanWings

Um 7h45 klingelt der Handywecker – über Nacht ist es an das Ladegerät angeschlossen – besser ist das! Mein “altes” Nokia N95 hat auch noch geweckt wenn der Akku praktisch leer war. Es hat sich dann irgendwann abgeschaltet und zur Weckzeit mit der letzten Energie ein wenig Radau geschlagen. In der schönen neuen Android-Welt ist das anders! Geht das Handy in die Knie wird auch nicht geweckt. Das kann im Zweifel echt peinlich werden. Aber wenn man es weiß und ein Steckdose in der Nähe hat :-)

Wir packen schnell unsere letzten Sachen zusammen, dann das letzte Frühstück bei Caro & Jo. Zwischendurch heißt es “Nur Bares ist Wahres” – ich muss noch 520 Euro für das Essen der letzten 15 Tage bezahlen. Abends vorher habe ich noch Bargeld am Automaten in San Juan de la Rambla abgeholt. Am EC-Automaten bekommt man hier 300 in einem Rutsch – das kostet dann 5€! Also muss ich zweimal Geld abheben. Beim zweiten Mal dann mit der Kreditkarte, mal sehen wie teuer das wird. Aber egal, Jo freut sich über Bargeld, dann muss er nicht zur Bank und ich habe die Pappnase auf – wieder einmal…

Nach dem Frühstück packen wir dann alles ins Auto und fahren auf einen Abstecher bei Karin & Wolfgang vorbei. Kurz “Tschüss” sagen und dann gleich weiter. Ziemlich genau um 11h sind wir am Flughafen Reina Sofia im Süden Teneriffas. Dieser Flughafen wurde nach dem schwersten Flugzeugunglück aller Zeiten in den 70er Jahren in kürzester Zeit aus den Boden gestampft. Am Flughafen Teneriffa Norte verkehren heute im wesentlichen die Flieger die innerhalb der Kanarischen Inseln unterwegs sind. Damals sind dort bei dichtem Nebel zwei vollbetankte Maschinen beim Start zusammen gestoßen – ein Desaster!

Der Flughafen Teneriffa Süd ist inzwischen toll ausgebaut, von einem Provinzflughafen ist keine Spur mehr zu sehen. Wir geben unseren Mietwagen ab, diesmal denke ich auch daran die Schlüssel am Cicar-Büro auf den Tresen zu legen. Beim letzten Besuch im März hatte ich ja erst nach der Sicherheitskontrolle bemerkt, dass ich den Schlüssel noch in der Hosentasche hatte. Heute wäre das tödlich gewesen!

Als wir mit einem holpernden Gepäckwagen am Terminal ankommen sind wir natürlich am falschen Ende. Der Mietwagenparkplatz ist für die eintreffenden Reisenden optimiert! Ok, wir holpern bis zum Schalter 81/82. Dort wird heute der Flug nach Köln eingecheckt. Als wir dort eintrudeln ist schon eine lange Schlange vor uns und der Check-In hat schon begonnen. Prima! Nach einer halben Stunden wird dann aus einer einfachen Schlange eine Doppelschlange. Wir entscheiden uns für den linken Schalter, ein Fehler wie sich später herausstellen wird! Das Paar vor uns wird noch abgefertigt, dann fummelt die Dame am Schalter die Rolle mit den Etiketten für die Koffer aus dem Drucker heraus, packt ihre Sachen und geht. Dass mein Koffer gerade auf der Waage liegt scheint sie nicht zu interessieren. Was soll das? Hinter uns hat sich eine noch längere Schlange gebildet, scheinbar Gäste für einen anderen Flug. Wir stehen nun verloren am Schalter 81 während noch etwa 10 Personen am Schalter 82 warten. Da wir aus dem Land der Egoisten kommen lässt uns auch niemand dazwischen, scheinbar haben sie Angst nicht mit genommen zu werden. Eine wirklich erfreuliche Situation, Sandra kocht vor Wut ich bin genervt.

Hinter uns drängen die Leute nach vorn, wir sind im Weg, wie blöd ist das denn alles! Hätte sie uns nicht einchecken können? Dann macht sie Schalter 86 auf, für uns unerreichbar jenseits der Schlange. German Wings ist scheinbar eine wirklich gut organisierte Fluggesellschaft…

Als wir als vorletztes Pärchen am Schalter einchecken dürfen wiegen unsere beiden Koffer zusammen 38 Kilo – super – wir haben sogar 2 Kilogramm gespart. Ein anderes Pärchen muss nachzahlen, Übergewicht – nicht nur bei den Koffern! Die Dame versucht mir dann auf Kanarischem Englisch zu erklären, dass wir nur einen Koffer mit nehmen dürfen. Ich hole meine Rechnung raus. Da steht “Zusatzleistung 1x 2 Gepäckstücke 16,- €” – bei dieser Airline kostet sogar das Husten extra! Aber sie versteht nicht was da steht. Sie liest nur “1x” und denkt das wäre “1x Gepäck”. Alles Diskutieren hilft nicht, sie telefoniert, will nochmal 16,- € – ok – bevor wir den Flieger verpassen zahle ich auch die. Aber sie will das Geld nicht, es muss na einem Schalter von Spanair oder Air Iberia oder sonst wo gezahlt werden. Inzwischen haben wir noch 20 Minuten bis zum geplanten Start. Wenn ich nun anfange einen Schalter zu suchen wo ich die bescheuerten 16,- € zahlen kann verpassen wir den Flieger. Wir diskutieren, sie telefoniert, ich krame alle Unterlagen  heraus, es ist doch alles bezahlt, sie telefoniert, dann schließlich bekommt sie wohl gesagt, dass sie uns einchecken soll. Dann streikt der Drucker für die Etiketten. Ich kriegen einen Schweißausbruch und bin kurz davor Sympathien für alle Amokläufer dieser Welt zu entwickeln. Einige Minuten vor Boarding Time haben wir dann unsere beiden Gepäckaufkleber – total genervt geht es die Treppe hoch zur Sicherheitskontrolle.

Da ist Hochbetrieb, aber die Kontrollen sind blitzschnell, ich muss keine Schuhe ausziehen und die vielen Kameras und Objektive etc. stören auch nicht. In Düsseldorf hätte sicher wieder jemand eine Feinstaubprobe genommen um auszuschließen, dass ich mit einem Telezoom das Flugzeug in die Luft sprenge…

Nach der Kontrolle dann im Laufschritt zum Gate 2. Das ist natürlich wieder am ganz anderen Ende des Terminals. Als wir dort ankommen sind schon alle weg, schnell die Pässe zeigen und im Laufschritt weiter. Aus den Lautsprechern dann ein Aufruf – “Please receive urgently to gate no. 2” – tun wir ja. Dann sehen wir ein paar Meter weiter vorn das Paar dass so große Angst hatte nicht mehr mit zu kommen – ich denke nur “Die letzten werden die Ersten sein” und freue mich drauf sie am Bus von der Seite anzumachen, dass sie bitte Platz machen sollen, damit wir noch in den Bus passen. Aber so weit kommt es leider nicht, als wir am Bus sind sehen wir ihn nur abfahren – schade. Aber es kommt ein weiterer leerer Bus. Als wir einsteigen sind auch die Mädels da die nach uns am Schalter waren. Eigentlich könnten wir los. Aber es kommen dann doch noch ein paar Leute – sie waren auf dem Klo – besser ist das!

Am Flieger dann Platz 26E und 26F – letzte Reihe rechts – kein Fenster – nur ein enges Loch – Sandra kriegt die Krise – kurz vor der Platzangst und wenn die durch kommt wir sie panisch… Aber der Flieger ist noch komplett ausgebucht und so ist der Platz zwischen uns noch frei – super! Abheben können wir leider nicht, es fehlen noch drei Fluggäste! Nach 10 Minuten treffen sie dann auch ein, es waren die Drei mit dem “Übergewicht”…

Ok, wir starten – alles ist noch halbwegs planmäßig. In der Luft dann das Menü. 6 Euro pro Nase für ein schlabbriges Brötchen und einen Softdrink. Der Flug hat fast für zwei Personen weit über 600 Euro gekostet und es gibt nicht einmal einen Becher Wasser. Das ist der Service einer Billigfluglinie die gar nicht preiswert sondern einfach nur billig ist.  Die Sitze sind super eng bestuhlt ich passe kaum dazwischen und ich bin 183cm “groß” – aber dafür kann man sie in der letzten Reihe nicht nach hinten klappen – einen Ausgleich muss es ja geben. Auch das Entertainment bleibt uns erspart – es ist in diesem Flieger nicht eingebaut – ist eben alles billig hier…

Während wir durch die Gegend fliegen und ich still und leise blogge bildet sich neben mir ein kleiner Stau, wir sitzen in der letzten Reihe direkt neben  der Toilette, super! Ständig werde ich angerempelt und angestoßen. Auch darf ich mir alle Geschichten über Krankheiten und die Vorteile der geschickten Mischung von Tag- und Nachtschichten anhören. Um all das nicht so sehr mitzubekommen setze ich meinen BOSE Quit Comfort auf die Ohren und genieße die Stille. Irgendwann wird mir die Musik langweilig und ich schaue mir auf dem Mac einen Film an den ich schon vor etlichen Woche auf den Mac kopiert habe – Black Dynamite. Der Film ist witzig, es ist ein nicht ganz ernstzunehmender Krimi im Stil der 70er Jahre. Während ich zuschaue denke ich an meine Jugend mit Starsky & Hutch, Rockford, Miami Vice und den vielen anderen US-Amerikanischen TV-Produktionen :-)

Während Black Dynamite sich durch die Gegend prügelt steht plötzlich eine sehr schlanke etwa 190cm große Frau vor der Toilette. Sie will aber nicht hinein, sie macht Yoga oder etwas ähnliches. Sie steht breitbeinig da und berührt mit den Ellenbogen den Boden. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Dabei wippt sie dann ganz leicht auf und ab. Dann schwingt sie Hüften, dass es eine Freude ist, eine Frau wie aus Gummi. Als sich die Toilettentüre öffnet geht sie dann doch hinein.

Zwischendurch mache ich ein bisschen Quatsch mit der kleinen Handykamera. So vergeht die Zeit dann wie im Flug – wie auch sonst :-)

Kurz bevor wir landen gibt es dann einen ziemlichen Disput mit drei Flugbegleiterinnen. Sie bestehen darauf, dass ich meinen schallschluckenden Kopfhörer abnehme. Sie erzählen was von Anweisungen und Notausgang, blä blä blä – das übliche eben – ich bin echt sauer und stecke mir zum Protest die kleinen gelben Stöpsel in die Ohren die noch vom letzten USA-Flug in der Kopfhörer-Box auf die erste Benutzung warten. Die Flugbegleiterin mit den ausladenden Erläuterungen zum Thema Schichtwechsel schaut rüber und es sieht aus als würde sie gleich vor Wut platzen – mir ist das egal, wer soll mir das verbieten! So ist die letzte halbe Stunde des Fluges angenehm still…

Nach der Landung dann das Gedränge im Kölner Flughafenbus – die Busse auf Teneriffa sind irgendwie besser, sie sind breiter und habe fast keine “Inneneinrichtung” – alle stehen, aber es ist entspannter. Hier in Köln herrscht ein Gedränge wie in der U-Bahn von Tokyo. Später am Paketband warten wir dann fast 30 Minuten auf unsere Koffer – GermanWings – eine wirklich empfehlenswerte Fluggesellschaft. Der Flug hat über 600 Euro gekostet – zwei Personen – eine Strecke. Beim nächsten Mal buche ich einen Monate eher und dann fliege wir mit Condor oder Air Berlin. Zur Not auch TUI – eben alles – nur nicht GermanWings!

Der A319 aus der letzten Reihe…

 

So sieht es dann aus wenn man im Flieger in der letzten Reihe ein Video auf dem Notebook anschaut und sich alles im Display spiegelt.

 

Als wir endlich unsere Koffer haben müssen wir noch ein Stück zum Taxi laufen. Der Taxifahrer ist supernett und er erzählt uns wie es die letzten Wochen hier in der Kälte so war. Gut, dass wir nicht hier waren :-)

Daheim wird erst einmal durch gelüftet – dann stellen wir die Heizung an und ordern eine Pizza. Dazu gibt es einen famosen spanischen Rotwein und später Spiderman 3 – man könnte ihn heute bei PRO7 sehen – aber das ist etwas so wie GermanWings – daher krame ich die DVD heraus. Der Ton ist besser, das Bild ist besser – fast wie ein Flug mit Condor :-)

Ok, Movie-Time…


Silvesterausflug

Sternzeit 18:04-31.12.2010 – Logbuch der Enterprise: Haben heute zwei komische Kreaturen gesichtet die an Silvester nicht feiern sondern, bei für die Jahreszeit unüblichem Sonnenschein, eine ausgedehnte Spazierfahrt unternehmen. Sind uns nicht sicher ob diese Menschen ganz normal sind. Kapitän Kirk Ende.

…sind sie auch nicht :-) Denn während sich alle hier auf der Insel auf eine riesige Party vorbereiten, flitzen wir hier einfach nur ein wenig durch die Gegend. Endlich bin ich auch mal am Playa de las Teresitas. In den 70er Jahren hat man dort mit vielen Schiffsladungen mit Sand aus der Sahara einen einige hundert Meter langen Strand angelegt. Bis heute eines der beliebten Postkartenmotive dieser Insel.

Dort angekommen, machen wir ein paar Knipsbilder und fahren weiter am Meer entlang. So wirklich weit kommt man nicht, nach ein paar Kilometern endet die Straße an der Steilküste des Anaga-Gebirges. Aber es ist trotzdem ein schöner kleine Ausflug. Am Ende angekommen kehren wir um und nehmen Kurs auf Taganana am anderen Ende des Anaga-Gebirges. Dort war ich schon des Öfteren und ich freue mich auf eine Ladung Fisch mit Kanarischen Schrumpelkartoffeln (Pescado con Papas Arugadas) – lecker! Beim Restaurant “Los Roques de Anaga” gibt es dann auch genau das was wir uns wünschen. Brot, Mojo-Sauce, Gambas, Papas Arugadas und zwei Doraden – Wow! Auf dem Essen ist so viel Knoblauch wie wir ihn daheim in einem ganzen Jahr nicht verbrauchen – aber es schmeckt köstlich! Dazu je ein Bier – Cerveza Dorada – wunderbar!

Nach dem Essen geht es dann unter Stöhnen und Ächzen zurück zu unserer Finca. Uns trennen etwa 3000 Meter Höhenunterschied und gefühlte 1.000 Spitzkehren. Ich fahre langsam, sehr langsam! Alles was hinter uns ist lasse ich bei Gelegenheit passieren. Als wir auf der Umgehungsstraße bei La Laguna ankommen sind wir beide froh, dass wir es noch einmal ohne peinlichen Zwischenfall geschafft haben. Dann steht ein Auto am Straßenrand, die Türen offen, daneben ein Mann der sich “konzentriert” über die Leitplanke beugt – was er dort macht wollen wir lieber gar nicht sehen. Luft anhalten, Fenster öffnen und langsam weiterfahren… Sicher geht es heute vielen Menschen auf der Erde so wie uns von zwei Stunden. Aber wahrscheinlich aus komplett anderen Gründen :-)

Egal, wir schaffen es bis zu unserer kleinen Finca. Sandra nimmt sich erst einmal eine Mütze Schlaf, ich sichte während dessen die fotografische Beute des Tages.

Hier ein paar Beispiele:

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Buntes Treiben am Playa de las Teresitas, einige Schiffe warten draußen auf dem Meer bis sie in den Hafen dürfen um entladen zu werden. Sandra grinst mal für meine Kamera.

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Der Playa von ganz weit oben und die kleine Siedlung nebenan. Farbiges Wohnen auf Kanarisch…

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Der Strand mal unscharf und ein Fensterblick auf den nördlichen Zipfel der Insel.

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Ein kleines “Dreigestirn” und der Roque de Benijo bei dem kleinen Örtchen Las Palmas.

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Einer der Surfer am Strand von Taganana und eine einsame Felsenwohnung mitten in den Felsen des Anaga-Gebirges.

So das war es dann. 2010 ist nun praktische beendet. Jetzt ab unter die Dusche und dann um 22h im Hafen von Puerto de la Cruz mit Wolfgang und Karin zur großen Party treffen – ganze ohne geht es dann ja doch nicht :-)

Liebe Freunde, ich wünsche Euch allen eine gutes und gesundes Jahr 2011.


Noch einen Tag bis Silvester

Nur noch ein paar Stunden und dann geht es schon wieder zurück in den Schnee. Es ist Donnerstag der 30.12.2010. Nach dem Frühstück liegen wir faul am Pool, trinken Sekt und genießen das Leben. Kurz vor 12h treffen die ersten deutschen Wanderer ein. Einige kennen wir noch von unserer Silvesterwanderung im letzten Jahr. In diesem Jahr sind wir mit 225 Höhenmetern im Vorteil. Und als die verschwitzten Wanderer hier eintreffen bin ich sehr froh, dass wir heute mal nicht wandern müssen :-) Wir setzen uns noch ein wenig dazu und gehen dann wieder an den Pool. Später locken uns Salat und Pommes Frites wieder ins Restaurant.

Den Rest des Tages vertrödeln wir dann am Pool bis es um 19h ein schönes Menü gibt. Heute hat Caro typisch Kanarisch gekocht. Als Vorspeise gibt es Grabanzas mit Chorizo – ein Kichererbsen-Eintopf mit der typischen Paprikawurst. Danach dan Kabeljaufilet mit scharfer Sauce, dazu winzig kleine schwarze kanarische Kartoffeln und Salat. Zum Abschluss tauschen wir wieder den Nachtisch gegen zwei Ramazotti. Während Jo den Ramazotti zubereitet, Eis und Zitrone sind obligatorisch (Danke Fabian!), machen wir kleine Witze. “Wir werden Caro und Jo bestimmt als die beiden verrückten Deutschen in Erinnerung bleiben die ständig Ramazotti getrunken haben.” :-)

Später läuft dann ein Film Steven Segal auf VOX – ich muss innerlich grinsen, so schlecht ist der Film. Dabei muss ich an Fabian denken und die vielen Gespräche über gute und schlechte Filme. “Wie gefiel Dir Slumdog Millionaire?” “Total überschätzt!” “Und was denkst Du über Cocktail?” “Eigentlich gar kein schlechter Film!” – grinst…

Während Steven den Buddhisten gibt gehe ich mal raus und richte meine Nikon D300 samt 20 Jahre altem 55mm Macro-Objektiv nach Norden. Während ich begleitet von Steven Segal ein wenig an meinem BLOG schreibe, macht die D300 alle 31 Sekunden ein Bild mit ISO-200, 30s Belichtungszeit und Blende 4. Insgesamt macht sie das 300 Mal. Das wird also etwa 150 Minuten dauern. Leider sind inzwischen Wolken am Himmel, wahrscheinlich habe ich anschließend 16 GB Datenmüll auf der Festplatte. Aber mal abwarten, vielleicht ist ja auch was nettes dabei :-)

Update am Morgen:

Die Ausbeute der Sternenfotografie ist so schlecht gar nicht. Hier ein paar Beispiele:

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Beispiel Nr. 1 – Viele ISOs, lange Belichtungszeit, Blende 4, Weitwinkel, Kontrast stark reduziert – Es zogen Wolken vorbei…

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Beispiel Nr. 2: Auf den Polarstern gezielt (Google Skymap auf dem HTC hilft dabei!) Dann 9x 30 Sekunden belichtet mit kurzen Pausen. Alle Bilder im Modus “Aufhellen” übereinander gelegt – Voilá – Kein Bildrauschen und ein paar witzige Sternenbahnen :-)

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Beispiel Nr. 3: Oben Links liegt Betageuze 4 – nicht mehr als ein interstellarer Sternenhaufen, dennoch gut sichtbar, aber nur wenn man ein Handtuch dabei hat! ISO 800, 10s, Offene Blende, RAW-Modus, Kontrast stark vermindert, so kommen auch die sehr weit entfernten Sonnensysteme mit aufs Bild…

Witzig!

Sandra ist jetzt abmarschbereit – wir beginnen jetzt mit der Gestaltung unseres letzten “Jahrestages”.

Bis später!


Nichts tun in Santa Cruz

Nachdem um 7h30 aufgestanden sind, schauen Jo und Caro um 8h etwas überrascht, als wir schon beim Frühstück auflaufen. Eigentlich gibt es Frühstück ab 9h, wenn es früher sein muss, sollte man es am Vorabend bestellen. Haben wir natürlich nicht. Aber die zwei improvisieren uns in sekundenschnelle dann doch einen leckeren Auftakt für den Tag.

Auf dem Weg zu Wolfgang und Karin quatschen wir im Auto und prompt nehme ich in einem Kreisverkehr die falsche Ausfahrt und schon sind wir wieder auf der Autobahn. Wir fahren dann die nächste Ausfahrt raus, das klappt dann mit einigen Fehlversuchen bei der einen oder anderen Einbahnstraße dann doch ganz gut. Oben angekommen können wir kurz unsere E-Mails checken und dann sausen Sandra und Karin auch schon los zum Ausritt durch die Gebirgswelt von Teneriffa.

Wolfgang hat um 17h einen Zahnarzttermin, also haben wir eher keine Zeit für unsere Wanderung am Teide. Irgendwie habe ich auch keine Lust, das Wetter ist auch nicht so wirklich verheißungsvoll. Also fahren wir nach Santa Cruz de Tenerife. In der Nähe des SATURN suchen wir dann einen Parkplatz, Wolfgang schleust mich auf einen kleine nicht befestigte dreieckige Fläche auf der vielleicht 100 Autos parken. Mitten drin steht ein Typ mit einer neongrünen Warnweste. Er winkt uns weg. Als ich wieder runter vom Parkplatz fahren will sagt Wolfgang, dass der Typ hier gar nicht zu sagen hat und erklärt mir, dass die sich hier einfach so ein Weste überziehen und sich auf einen Parkplatz stellen um dann die ahnungslosen Touristen abzuzocken. Wir parken dann so, dass wir in Deutschland sofort abgeschleppt werden würden. Mit einem echt schlechten Gewissen lasse ich das Auto stehen und gehe mit Wolfgang rüber zum SATURN. Da bin ich überrascht von den vielen Geschäften die es dort außer dem SATURN noch gibt. Ein richtig schickes Einkaufszentrum ist es und voll dazu!

Im SATURN sind die Preise wie bei uns auch. Bei den iPads stehen viele Kinder und spielen Autorennen und andere “Eye-Catcher”. Das iPad 16GB/3G kostet hier 329€ – mit einem Vertrag des Mobilfunkers “Orange” dazu. Ohne Vertrag sind die Preise die gleichen wie bei uns. Bei den Fernsehern usw. ist es genauso. In der Fotoecke steht ein Auswahl von Kameras die vor einem Jahr halbwegs neu waren. Inzwischen gibt es fast überall Nachfolgemodelle. Warum noch eine Nikon D90 kaufen wenn es in Deutschland schon eine Nikon D7000 für das gleiche Geld gibt? Kurzum, das Angebot ist wirklich uninteressant. Zumal man ja alles auch irgendwie nach Hause transportieren müsste.

Als wir zurück zum Auto kommen bin ich wirklich froh, dass es noch dort steht!! Als wir ins Auto einsteigen kommt der Typ dann angehastet um will wahrscheinlich für eine Leistung kassieren die er nicht erbracht hat und für die er auch gar nicht legitimiert ist. Wir fahren schnell weg und ich sehen in fluchend im Rückspiegel die Faust heben. Glück gehabt, am Loro Parque lassen diese Typen einem gern auch mal die Luft aus einem Reifen. Wolfgang kennt sich da bestens aus!

Wir haben Hunger und wollen zu einem Chinesen. Als wir auf der Höhe des Restaurants sind halte ich Ausschau nach einem Parkplatz den es hier nicht gibt, wieder einmal. Hier zu parken geht eigentlich gar nicht. Ein Problem ist, dass es keine Parkuhren gibt. Wer hier parkt der parkt und das beliebig lange! Wir kurven und kurven durch die Gegend, das Chinesische Restaurant ist inzwischen locker 2-3 Kilometer weit weg. Ich kurve durch enge Gassen und habe ständig Angst, dass ich den Mietwagen beschädigen könnte. Wie hoch die Eigenbeteiligung ist weiß ich gar nicht genau, üblicherweise sind es mindestens 1.000 Euro!

Aber es geht alles gut und schließlich finden wir sogar einen total legalen Parkplatz – es geschehen noch Wunder – sogar in Santa Cruz!

Beim Chinesen ist das Essen halbwegs ok. Wir werden jedenfalls satt. Danach wollen wir auf der anderen Straßenseite ein Eis essen, aber der Laden hat geschlossen. Heute ist nicht unser Glückstag. Wir wandern also wieder zum Auto und fahren nach El Sauzal. Dort ist ein schöner Mirador mit einer ganz tollen Open Air Eisdiele. Dort angekommen hat diese natürlich auch geschlossen, ist doch klar, wir haben Mittwoch! Wir fahren also weiter, Wolfgang kommt noch eine Eisdiele in den Sinn die er schon oft im Vorbeifahren gesehen hat. Dort angekommen ist diese dann auch geschlossen. Die Kneipe nebenan hat aber geöffnet und es ist sogar ein Gast dort. Wir fragen nach Eis und siehe da, die beiden Läden gehören zusammen. An einer kleinen mobilen Eis-Theke mit sechs Sorten suchen wir uns dann die Sorten aus die uns halbwegs frisch erscheinen. Der Typ holt sogar noch eine Dose Sprühsahne aus der Kühlung. Sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus, aber es schmeckt nicht wirklich. Entweder ist das einfach ganz komisches Eis oder es ist uralt. So etwas habe ich wirklich noch nie gegessen.

Als wir zurück bei Wolfgang und Karin sind serviert Wolfgang mit dann “richtiges” Schokoladeneis mit Sahne und Schoko-Sauce. Das schmeckt richtig gut und ich habe das Gefühl, dass er es jetzt wirklich braucht um den Glauben an das “Schokoladeneis” nicht zu verlieren. Da klingelt auch schon das Handy, Sandra und Karin sind mit dem Reiten fertig. Wir flitzen runter zum Restaurant in dem sie sich was zum Mittag geordert haben. Da tauschen wir die Autos, ich kriege noch ein Bier, Wolfgang fährt zum Zahnarzt. Dann bringen wir Karin wieder nach Oben und fahren zu unserer Finca in San Juan de la Rambla – was für ein Tag :-)

Dort angekommen gibt es einen Ramazotti für jeden von uns, den haben wir jetzt echt nötig! Um kurz nach 19h sitzen wir dann erledigt auf dem Sofa. Sandra hat einen schönen Ausritt hinter sich und ich bin heute einfach nur in der Gegend herum gefahren und habe vor verschlossenen Eisdielen gestanden. Das macht doch Mut für den Rest der Tage hier auf Teneriffa.

Do Fr Sa So sind noch übrig. Am So(nntag) geht es dann auch schon wieder heim. Zahnschmerzen habe ich inzwischen auch. Nun ist Sandra halbwegs gesund, da geht es bei mir los. Morgen muss ich mal meinen Kieferchirurgen anrufen und einen Termin erbetteln.

Gute Nacht :-]


Di Mi Do Fr Sa So

Es ist Dienstag, es ist der 28. Dezember und es scheint die Sonne! Am Mittwoch geht es mit Wolfgang an der westlichen Seite des Pico del Teide hoch zu einem kleinen Vulkankrater. Eine einfache Wanderung, 300 Höhenmeter sind es laut der topografischen Karte.

Die Karte kommt von cloudmadetopo.com und kann kostenlos beispielsweise mit GAIA GPS auf dem iPad, iPhone oder einem Android Telefon – sorry DEVICE – geladen werden. Ganz Teneriffa ist in der höchsten Detailstufe allerdings etwa 1.6 GB groß und daher kann man die Karte via Handy nur in kleineren Portionen herunterladen. Man sollte also einen vernünftigen Internetzugang haben, dann kann man bevor man eine Wanderung plant das zum Areal passende Kartenmaterial herunter laden.

Das sieht dann auf dem iPad etwa so aus:

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Die blauen Pins sind Wegpunktmarkierungen. Diese Punkte kann man exportieren und dann ggf. in ein “richtiges” GPS wie das Colorado 300 überspielen. Dafür braucht man allerdings eine Internetverbindung und die gibt es hier leider nur zu horrenden Preisen via Data-Roaming.

Mit den üblichen iPad Gesten kann man schieben und zoomen.

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Hier sieht man eine Handerung hoch Pico Viejo. Das ist der Vulkan der hier zuletzt aktiv war. Schaut man sich die Höhenlinien an erkennt man schnell, dass es etwa 900 Höhenmeter Unterschied sind. Die gesamte Strecke hat etwa 6 Kilometer – One Way! Es würde also etwa 1800 Meter rauf und runter gehen und das auf einer Länge von rund 10 Kilometern in loser schwarzer Lava Asche. Nicht wirklich zu schaffen, jedenfalls für mich nicht :-(

Also eine kleinere Runde:

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Der Montana de la Botja ist auch ganz nett und von der Höhenstraße recht gut zu erreichen. Oben am Kraterrand gibt es ein paar schöne Skulpturen aus Lavagestein, das haben Wolfgang und ich uns für den Mittwoch vorgenommen. Während wir wandern werden Sandra und Karin mit zwei Hengsten durch die Wälder oberhalb von La Orotava galoppieren – auch nicht schlecht, wenn ich nur reiten könnte…

Die Anzeige unten links ist meine derzeitige Höhe – 235 Meter über dem Meer. Oben in der Mitte sieht man den Kompasse, das iPad zeigt gerade nach Westen.

Eigentlich keine schlechte Sache, doch für eine Wanderung zu groß und zu unhandlich. Überhaupt ist diese ganze Handynavigation meiner Meinung nach eher ein Gimmick und nicht wirklich ernsthaft zu gebrauchen. Ein Problem ist in der Regel das Display. Scheint die Sonne muss man die Hintergrundbeleuchtung auf Maximum stellen um überhaupt noch irgendetwas schemenhaft erkennen zu können. In einem Auto mag das noch gehen, aber oben auf einem Berg ist das blöd weil dann die Batterien nach wenigen Stunden leer sind.

Das Garmin Colorado 300 hat für mich viele Vorteile, es ist weitgehend Wasserdicht, es funktioniert mit einfachen AA-Batterien die man überall kaufen und leicht wechseln kann. Alternativ läuft es mit 2.500 mAh Akkus etwa 14 Stunden wenn diese korrekt geladen sind. Der Garmin-Empfänger ist deutlich empfindlicher, das Display reflektiert das Sonnenlicht so geschickt, dass man es bei hellem Sonnenschein ohne Hintergrundbeleuchtung sehr gut ablesen kann. Es gibt sowohl Luftlinien-Routing als auch “echtes” Routing, sofern das Kartenmaterial dies unterstützt. Topografische Karten unterstützen in der Regel KEIN Routing. Man kann sich in diesem Fall mit Garmin Mapsource aus einzelnen Trackpoints sehr schön eine Route erstellen, diese an das GPS übertragen und kann dann immer sehen wie weit es bis zum nächsten Trackpoint ist usw. Es gibt ein Barometer, ein Thermometer und viele andere Features die man bei einem Android Telefon oder einem iPhone nicht hat.

Kurz, daheim im Hotel kann man auf dem iPad sehr schön schauen wo es lang gehen soll, für die Wanderung nimmt man besser etwas mit, das speziell dafür gemacht wurde.

Was machen wir heute?

Bislang noch nichts außer Essen und Faulenzen :-) Später wollen wir mal ein wenig mit dem Auto los, irgendwo hin wo man den Sonnenuntergang schön sehen kann. Vielleicht zum Mirador oberhalb von Chirche? Mal sehen – ich werde berichten.

Am Mittwoch soll es wie oben beschrieben eine Wanderung geben. Am Donnerstag kommt das gesammelte deutsche Wandervolk zum Brunch hier hoch auf die Finca von Jo und Caro. Mal sehen ob wir da noch was auf die Beine stellen können außer Essen und Faulenzen :-) Am Freitag ist Sylvester, dafür und für den Neujahrstag haben wir noch keine Planung. Am Sonntag geht es dann mit Germanwings zurück in die Kälte nach Köln Bonn. Da heißt es dann schnell Wäsche waschen, Koffer packen und Montags gleich wieder los zur Arbeit. Klingt alles ganz einfach, oder? Ich bin gespannt ob der Schnee uns einen Strich durch die Rechnung macht oder nicht… Wir werden sehen!

Update um 20:43 Ortszeit

Nun ist auch der Dienstag schon vorbei! Nach der morgendlichen Bloggerei geht es über die Autobahn in Richtung La Laguna. Eigentlich wollen wir noch mal hoch zum Pico del Teide, auch wenn es schon fast Mittag ist. Aber egal, das Wetter ist schön! natürlich verpassen wir wieder einmal die Ausfahrt nach Agua Garcia. Wir nehmen die nächste Ausfahrt und kurven erfolglos eine Weile durch die Gegend. Das Navigon ist überhaupt nicht hilfreich, zu alt sind die Karten. Wir sollen irgendwo links abbiegen, da ist aber direkt neben uns eine Leitplanke und die Autobahn, das ist fast kriminell was das Ding so vorschlägt. Also wieder weg damit! Schließlich landen wir sogar an einem Hinweis nach La Esperanza, das ist super! Kurz drauf sind wir auch wieder im Spiel. Die Zwischenstopps mit Blick auf den Teide nutzen wir alle samt, zu schon ist die Aussicht.

Oben am Teide angekommen kehren wir im einzigen Restaurant ein das heute geöffnet hat. Es gibt Fisch mit Pommes Frites, gar nicht übel! Danach geht es im Schneckentempo vorbei am Pico del Teide durch die Canadas del Teide. Eigentlich würde ich gern eine Stunde durch die Gegend wandern aber Sandra ist das zu kalt – hier oben sind es 15°C. Ok, dann fahren wir eben weitert, ist auch viel bequemer :-) Schließlich landen wir oberhalb von Chirche beim Mirador de Chirche der heute tatsächlich sogar geöffnet hat! Es gibt Kichererbseneintopf (Garbanzas) und einen gemischten Salat – lecker! Während wir essen klickt die Nikon D2x alle 10 Sekunden und hält das Grauen fest das da auf und zukommt – eine fiese Nebelbank umhüllt uns schließlich. Als wir bezahlt haben ist es sogar schon dunkel und es beginnt zu regnen. Vor uns liegen etwa 40 Kilometer Kurven Kurven Kurven und die sind zumeist in etwa 1000 Metern Höhe direkt am Abhang – urgs – wer da im Regen einen Fahrfehler macht stürzt schnell mal den Hang hinab. Aber ich kenne die Straße schon ganz gut und so bringt mich dort nichts mehr aus der Ruhe.

Um 20h sind wir dann auch ziemlich erledigt auf der Finca von Jo und Caro. Kurz alles auf die externe Festplatte kopieren, Akkus und die Ladegeräte, Zähne putzen und dann ab ins Bett. Der Wecker klingelt morgen um 7h30!

Den Vulkan den ich morgen mit Wolfgang erwandern möchte habe ich heute schon gesehen :-)

Hier noch ein Bild des derzeit für mich unerreichbar hohen Pico Viejo:

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Der jüngste Vulkan Teneriffas – gleich rechts neben der Spitze des Pico del Teide.

Unser Ziel für morgen sieht so aus – der kleine Pixelhaufen da oben rechts ist übrigens ein Wanderer!!

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So, nun aber ab ins Bett…

Update am Morgen

Der Wecker klingelt um 7h30 – um 7h55 bin ich startklar. Während Sandra im Bad ist wird noch schnell DIES HIER gebloggt. Sandra ist nicht gut drauf, gestern im Nebel am Mirador de Chirche war es wohl zu kalt, ein Rückfall. Der Hals tut weh und die Bronchen sind verstopft. Hoffentlich klappt es heute mit ihrem Ausritt.

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So sah es bei unserer Ankunft am Mirador aus.

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So sah es aus als wir den Mirador verlassen haben, wer da nicht krankt wird…

Mir geht es blendend, langsam setzt die Erholung ein, allerdings macht ein Zahn Probleme. Seit zwei Tagen pocht und tuckert er beim Einschlafen, das sind keine guten Vorboten. Wenn wir wieder daheim sind sollte ich schnell den Kieferchirurgen aufsuchen – das 3D Röntgenbild haben wir vor ein paar Tagen schon gemacht – und es geht mir in meinen Träumen derzeit ständig durch den Kopf. “Nachresektion der Wurzelspitze im Frontzahnbereich” – klingt schon so als würde es weh tun – wird es sicher auch… Aber jetzt im Augenblick ist alles ruhig, ein guter Zeitpunkt für ein leckeres Frühstück.

Dann hoch zu Karin und Wolfgang, die Mädels zum Pferdehof schicken und wir machen dann was “vernünftiges” – wie Wolfgang es immer mit einem Augenzwinkern zu sagen pflegt :-)

Bis später dann…


Weihnachten ist überstanden

Die Tage der christlichen Nächstenliebe und des Mitleids für den Einzelhandel liegen hinter uns – geschafft – wieder einmal :-) Es ist Montag, ein richtiger normaler Montag. Als ich wach werde ist es 8h29 – laut Handydisplay. Das tolle neue HTC Desire HD hat allerdings schon wieder einmal keinen Strom. Ein Blick auf die schlimmsten Stromverbraucher offenbart, dass die Anwendung Copilot den Akku entleert hat. Abends zuvor habe ich es wohl versehentlich gestartet. Navigiert hat das Programm nichts und niemanden, Kartenmaterial für die Kanarischen Inseln habe ich auch keine und dennoch ist der Akku leer. So ist das eben in der schönen neuen Android-Welt :-)

Nach der Körperpflege gibt es Frühstück, gemeinsam mit den üblichen Verdächtigen, man kennt sich inzwischen. Der Himmel ist ein wenig bedeckt, dennoch ist es angenehm warm. Zwischen Sekt und frisch gepresstem Organgensaft denke ich ein wenig wehmütig daran, dass wir schon bald wieder zurück müssen. Zurück in das Schneechaos, zurück zu den hustenden Nachbarn und den erkälteten Arbeitskollegen. Na hoffentlich geht das gut!

Aber noch sind wie ha eine Woche lang hier auf der Insel der Glückseeligen!

Gleich geht es in das deutsche Viertel von Puerto de la Cruz – nach La Paz. Es ist Montag und montags erscheint der “Spiegel”. Ein Magazin, das auch hier auf den Kanaren seine Leser in der deutschsprachigen Bevölkerung findet. Und da man sich sowieso kennt, trifft man sich am Montag bei “Pepito” um am Kisok gegenüber den “Spiegel” zu kaufen und danach bei einer Tasse Kaffee über das zu diskutieren was daheim so alles geschehen ist. Sehr DEUTSCH – oder?

Beim Pepito um die Ecke ist ein Frisör – ein deutschsprachiger Frisör – vielleicht kann ich mich dort verständlich machen? Ich würde gern aussehen wie George Clooney – ob die das verstehen? Wenn ja, ob sie das auch hinbekommen? Vor ein paar Wochen hat mir bei der gleichen Aufgabenstellung ein deutscher Frisör geantwortet: “Ich kann zwar Haare schneiden aber nicht zaubern!” – was ich wohl später auf den Kanaren zu hören bekomme? Mal abwarten…

Sandra wird während dessen noch einmal den deutschen Arzt an der Plaza de Charco aufsuchen. Kontrolluntersuchung und nicht zu vergessen, dass Begleichen der Rechnung! Später wollen wir uns unten am Playa Jardín treffen und gegenüber chinesisch essen.

Ok, es geht jetzt mal los, bis später!

Update um 17:05

Ein entspannter Tag in Puerto de la Cruz. Etwas oberhalb der Plaza de Charco setze ich Sandra ab, so kann sie in Ruhe shoppen gehen, während ich mich in La Paz mit den deutschen Residenten treffe. Als ich bei der Bar “Pepito” ankomme gibt es lange Gesichter, der “Spiegel” ist noch nicht da. Den “Focus” gibt es, den “Spiegel” nicht. Als Anhänger von Verschwörungstheorien kommt es mir gleich in den Sinn, dass es eine rechts gerichtete Untergrundorganisation geben könnte, die möglicherweise baskischen Separatisten nahestehen könnte, welche die Lieferung des “Spiegel” nach Deutschland verzögert um so die potentiellen Leser dazu zu bringen auch mal einen Blick in den “Focus” zu riskieren. Aber wahrscheinlich ist der Grund ganz profan, vielleicht liegt in Hamburg einfach so viel Schnee, dass der “Spiegel” es nicht auf die Kanaren geschafft hat? Wäre zumindest denkbar :-)

Ich verweile nur kurz und gehe nebenan zum Deutschen Frisör! Dachte ich jedenfalls, aber meine Frisörin kennt nur ein paar wenige deutsche Worte. Vor allem das Wort “kurz?” ist ihr geläufig. Als sie fragt “kurz?” entgegne ich “Ja, so dass ich aussehe wie George Clooney!” “George Clooney??” – ok, sie kennt George Clooney nicht – also sage ich “Si, kurz!”

10 Minuten später bin ich frisch frisiert zurück bei den deutschen Residenten die immer noch auf den “Spiegel” warten. Vielleicht doch eine Verschwörung? Egal, ich musste beim Frisör nicht warten und der Haarschnitt hat auch nur 10,50 Euro gekostet. Als ich der Frau die George Clooney nicht kennt 15 Euro gebe strahlt sie über das ganze Gesicht – für mich immer noch preiswerter als ein Haarschnitt in der Heimat :-)

Nach einem Glas Bier wandern Wolfgang, Schröder und ich dann quer durch die Stadt rüber zum Playa Jardín. Dort wartet Sandra schon mit den Schnäppchen ihres Lebens auf uns. Es geht zum Chinesen. Eine Weile später stößt dann auch Karin dazu. Wir lassen es uns schmecken und sind um 16h ziemlich verschwitzt zurück in La Paz. Die vielen Treppenstufen hoch zum Mirador de la Paz sind ganz schön anstrengend wenn man die meiste Zeit seines Lebens am Schreibtisch verbringt. Den Weg zurück fahren wir schon wie im Schlaf. Nach all den Besuchen auf dieser Insel brauche ich das GPS eigentlich gar nicht mehr. Außerdem wird hier zum Einen so viel gebaut und sind zum Anderen die Karten so alt, dass das Navigon hier meist eher Verwirrung stiftet als für Hilfe zu sorgen.

Die Zeit bis zum Abendessen versüßen wir uns auf der Terrasse bei Jo und Caro bei einem Gläschen “Chandi” – Sprite & Cerveza – eine gute Kombination° ;-)

Prosit!

Hier noch ein kleiner Blick rüber zu unserem kleinen Häuschen (HTC Desire HD):

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Sodele, 18h31 – gleich gibt es ein leckeres Abendessen – heute steht “Lamm” auf der Speisekarte :-)


Heiligabend

Unser Heiligabend 2010 beginnt ganz entspannt. Nach dem Frühstück treffen wir uns in La Paz – dem “Deutschen Viertel von Puerto de la Cruz” – mit Wolfgang und Karin. Es gibt Kaffee und ein Schwätzchen und die neuesten Inselgeschichten. Dann hoch zum frisch renovierten Mirador Humboldt. Dort gibt es Hamburger und Bier – ungewöhnlich zubereitet, aber nicht schlecht.

Wolfgang spendiert uns danach noch für eine Weile den Zugang zu seinem tollen WLAN – DANKE :-)

Endlich kann ich mal meinen BLOG aktualisieren ;-)

Später gibt es dann bei Jo und Caro ein 5-Gänge Menü mit “Wildschwein” als Highlight!!

Das war er dann auch schon, der entspannte heilige Abend auf Teneriffa.


Der übliche Wahnsinn

Eigentlich wollten wir ihm ja entfliehen, dem üblichen weihnachtlichen Wahnsinn. Aber dann war das Angebot an Stiefeln, Handtaschen und sonstigen fraulichen Accessoires zu verlockend… Also nach dem Frühstück ab ins Auto und auf zum großen Einkaufszentrum bei Puerto de la Cruz. Dort angekommen ist alles noch ganz easy. Drinnen ist es aber ziemlich voll. Wir kaufen Wasser und ein paar Knabbereien, die ich gestern bei meiner einsamen Wanderung so sehr vermisst habe. Wenn man ziemlich ausgepowert nach einer mehrständigen Wanderung am Auto ankommt ist es schon nett wenn dort mehr als nur eine Flasche mit lauwarmem Wasser wartet :-)

Sandra findet auch ein paar Stiefel – und die sind sooooooooooooo preiswert ;-) Dann noch das ein oder andere Kleidungsstück, Läden gibt es hier ja wirklich genügend viele!

Und etwa so sieht das dort aus (Handy-Knipsbild mit dem neuen HTC Desire HD):

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Schuhgeschäfte und Weihnachtsschmuck so weit das Auge reicht, ein Paradies für jede Frau :-)

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So weit so gut, blöd wird es kurz drauf als wir alles im Auto haben und in Richtung Candelaria fahren wollen. Ich lenke den Opel in Richtung “Santa Cruz” – bereits hinter dem Parkhaus geht dann einfach gar nichts mehr. Lauter kleine Straßen, Einbahnstraßen, bergauf, bergab, Stoppschilder und tausende kleiner Autos. Etwa eine Stunde stehen wir in der Gegend herum bis wir uns in die Nähe der Autobahnauffahrt gewartet haben. Dann mein fataler Fehler, der Kreisverkehr vor dem Kreisverkehr oberhalb der Autobahn hat eine zweispurige Zufahrt. Ich nehme instinktiv die rechte Spur, denn ich will ja sofort recht in Richtung Santa Cruz abbiegen. Meinen Fehler bemerke ich jedoch einige wenige Meter zu spät. So ein Mist, ich bin zu weit rechts und stehe nun wieder am Ender dieser ganzen Scheiße – sorry – aber anders kann man dieses Verkehrschaos wirklich nicht nennen. Noch einmal ganz weit hinten anstellen, wie blöd kann man eigentlich sein. Ich kriege die Oberkrise, statt ins Parkhaus fahre ich oben auf das Parkdeck, da kann man am schräg gegenüberliegenden Ende über eine Rampe herunter fahren, da haben wir mindestens 30 Minuten Stau gespart. Oben auf dem Parkdeck ist dann genau dieses Abfahrt gesperrt und wir werden hinunter ins Parkhaus geschleust. Dort ist genau die Ausfahrt die halbwegs günstig wäre auch gesperrt – ich bin kurz davor laut los zu schreien, schließlich fahren wir genau dort wo wir hinein gefahren sind wieder heraus und stehen so richtig blöd wieder ganz weit hinten – vor uns der weihnachtliche Autowahnsinn – wie ätzend…

Eine halbe Stunde später sind wir wieder kurz vor dem Kreisverkehr vor dem Kreisverkehr – meine Laune ist auf dem Tiefpunkt und die Kupplung des fast nagelneuen Opels riecht schwer verbrannt. Wir sind fast eine halbe Stunde lang immer wieder einen Meter am Berg angefahren um dann gleich wieder die Handbremse anzuziehen und zu warten bis es den nächsten Meter weiter geht. Das fordert seinen Preis, der Opel riecht echt verbannt, au Backe…

Es ist schon fast 15h und wir beschließen nicht mehr nach Candelaria zu fahren, statt dessen nehmen wir im Kreisverkehr über der Autobahn die dritte Ausfahrt und sind 20 Minuten später wieder auf der Finca bei Jo und Caro. Es gibt warmen Apfelkuchen mit Sahne und einen Kaffee mit Milch. Sandra hat endlich wieder Appetit und isst einen Salat. Dazu gibt es ein Radler – Cerveza con Sprite…

Als wir fertig sind kommen auch Jo und Caro zurück. Sie waren auch unterwegs. Jo erzählt uns, dass die hier seit Tagen so ausflippen und dass er die Einkaufszentren meidet wenn nur möglich. Caro erzählt uns ihren Trick – sie parkt einfach außerhalb und geht dann ein paar Meter zu Fuß – gar nicht so dumm :-)

Wir bestellen uns für den Abend die echt Spanische Paella – von zwei belgischen Köchinnen zubereitet und einem deutschen Chef serviert – was kann da noch schief gehen? Dazu werden wir heute mal eine Flasche Weißwein trinken – mal sehen was Jo uns empfehlen kann. Es ist jetzt kurz nach 18h – wir wandern gleich mal los. Publizieren können wir das hier dann alles morgen bei Wolfgang und Karin – gut wenn man jemanden kennt der ein WLAN hat ;-)

Ciao!


Vamos a la playa

Heute ist Sandra besser drauf, aber noch nicht wirklich gut. Also beschließen wir nach dem bekannt guten Frühstück, dass sie heute hier bleibt und ich auf eigene Faust los ziehe. Gesagt getan, um etwa 11h bin ich dann unterwegs. Mein Weg führt mich an die Nord-Westliche Küste. Vorbei an La Laguna geht es in Richtung Las Mercedes. Am kleinsten Kreisverkehr der Welt biege ich kurzerhand ab in Richtung “Bajamar” und “Punta del Hidalgo”. Eigentlich habe ich Bilder von netten kleinen Fischerdörfern im Kopf. Als ich dort ankomme bin ich dann ziemlich enttäuscht und steige nur kurz am Wendehammer am Punta del Hidalgo aus. Vielleicht würde man ja noch was nettes finden wenn man hier ein wenig die Gegend erkundet, aber es windet wie die Hölle und so steige ich wieder ein und fahre zurück zum kleinsten Kreisverkehr der Welt. Hier biege ich dann scharf links ab in Richtung Las Mercedes. Vor mir schleichen ein paar Touristen den Berg hinauf und ich bin froh als ich sie endlich überholen kann.

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Bei den üblichen Aussichtspunkten fahre ich einfach weiter, die habe ich während der letzten Jahre schon zur genüge “abfotografiert” :-)

Irgendwann geht es links in Richtung “Afur” – bei unserer Wanderung in Taborno haben Wolfgang und Karin im letzten Frühjahr so geschwärmt, dass die Wanderung von Afurt hinunter ans Meer so schön ist – warum nicht?

Die Straße ist abenteuerlich eng, aber es gibt fast keinen Gegenverkehr, alles kein Problem. Als ich in Afur ankomme ist der Parkplatz am Ende der Sackgasse wie leer gefegt, ich parke das einzige Auto hier :-) Der Weg hinunter an den “Strand” ist ausgeschildert, super! Schnell die Wanderstöcke auf die richtige Länge bringen, alle nicht notwendigen Kameras und Objektive im Kofferraum platzieren, die Wanderschuhe anziehen und eine warme Fleecejacke überziehen. dann geht es los!

Es stürmt wie verrückt und ich habe ein wenig Sorge, dass es einen heftigen Regenguss geben könnte, aber es bleibt bis zuletzt fast alles trocken ;-) Der Weg geht heftig auf und ab, aber ich habe den Ehrgeiz nicht umzukehren und wirklich bis zum Meer zu wandern. Zwischendurch passiere ich eine paar kleine Wasserfälle und einige beeindruckende “Mauerdurchbrüche”. Wer auch immer diese Mauern hier aufgestellt hat, er muss ein Künstler gewesen sein. Ob es doch einen Gott gibt?

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Kurz nach 14h komme ich dann am Strand an, oder an dem was man hier so Strand nennt :-) Das Meer tost wie verrückt und ich kann mich kaum auf den Füßen halten, was für ein Wetter. Der Knaller ist eine kleine Finca direkt unten am Meer. Es hängt ein Schild auf der Veranda – “Zu Verkaufen” – das ist der Hammer – wer hier wohnt hat keinen Strom, kein fließendes Trinkwasser und keine Garage für seinen Geländewagen, ok warum auch? Vielleicht könnte man sich ein Boot nehmen und ab und zu im Hafen von Puerto de la Cruz anlegen um Lebensmittel zu kaufen, aber da muss man ein echt menschenscheuer Aussteiger sein :-)

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Wie dem auch sei ich habe ein wenig Sorge, dass es auf meinem Heimweg dunkel werden könnte. Also schnell wieder zurück. Für den Hinweg habe ich über zwei Stunden gebraucht und nun muss ich deutlich mehr bergauf als bergab steigen. Und wie es bergauf geht! Die topografische Karte auf der ich mir morgens alles angeschaut haben offerierte mir 300 Höhenmeter Unterschied. Später bei der Track-Auswertung kann ich dann sehen, dass ich knapp 6 Kilometer gelaufen bin und dabei zweimal zusammen 821 Höhenmeter zurück gelegt habe. Absolut sind es wirklich nicht etwa 300 Meter, aber es geht ständig auf und ab und das schlaucht mich ungemein.

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Zurück am Auto fällt es schwer die Schuhe zu wechseln und ich bin froh, dass ich eine komplette zweite Montur dabei habe. Also schnell ein frisches Hemd und eine trockene Fleece-Jacke anziehen, dann zurück zur Finca San Juan. Der Rückweg fällt mir schwer, ich bin abgekämpft und müde. Als ich endlich “daheim” ankomme freue ich mich auf die Dusche und auf eine leckeres Abendessen.

Was für ein Tag :-)

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Wanderung-Arfur-3D

Nun aber ab ins Bett :-)


Dienstag morgen – Vierter Tag

Es ist erstaunlich wie schnell hier die Zeit vergeht, heute ist schon Dienstag und es ist der vierte Tag hier auf Teneriffa. Etwas unterhalb auf den Feldern werden Kartoffeln geerntet. In einer Zeitung habe ich gelesen, dass die letzten schweren Stürme vielfach die gesamte Ernte an Kartoffeln, Tomaten und anderem Gemüse vernichtet haben. Wenn man sich anschaut wie viel Arbeit diese Menschen investieren kann man kaum verstehen, dass Kartoffeln im Supermarkt um die Ecke so billig sind. Krass auch, dass ich im Vordergrund der Szenerie einen schönen Pool mit bunten Liegen für die Urlauber zu sehen bekomme…

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Und weil es so schön ist noch eines der ersten Bilder die ich hier mit der frisch reparierten D2x gemacht habe. Es sieht aus als würden die beiden Wolken “Händchen halten” :-)

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Sandra geht es immer noch nicht besser und beim Frühstück isst sie fast gar nichts. Sie kann kein Essen sehen und trinken mag sie auch nichts. Sie ist nur schlapp und müde. Wir beschließen in Puerto de La Cruz einen Arzt aufzusuchen. Der Doc hat mich schon mal gerettet als es mir so ging wie Sandra heute. Damals bin ich sogar im Flieger kurz vor dem Start ohnmächtig geworden. Es war wie im Film, als ich wach wurde hatte ich eine Sauerstoffmaske auf der Nase und die Stewardess rief “Ist hier ein Arzt, hallo? Haben wir hier einen Arzt an Bord?” Das kennt man ja nur aus amerikanischen Katastrophenfilmen oder “Der Reise im total verrückten Flugzeug”. Das mir das mal passieren würde hätte ich damals auch nicht gedacht.

In Puerto de La Cruz ist die Hölle los, Weihnachten steht vor der Tür! Wir finden keinen Parkplatz und müssen vom Playa de Jardin bis zum Plaza de Charco laufen. Sandra wird unterwegs immer langsamer, es fällt ihr richtig schwer. Beim Arzt angekommen ist dann alles ausgebucht. Aber sie darf doch bleiben. Während ich mich mit meinem Fotoapparat am Hafen herumdrücke bekommt sie eine Infusion und sieht zwei Stunden später auch schon deutlich besser aus. Das mag ich so an dieser Insel, man ist hier einfach gut aufgehoben, auch wenn es mal eng wird. Wie das in Mexico oder Guatemala wäre mag ich mir nicht ausmalen…

Im Hafen ist heftiger Seegang, es liegt kein Boot im Wasser. Aber ich finde einen wirklich todesmutigen Angler, was für ein Kerl!! Wenn der da abrutscht ist er hin, da bin ich mir ziemlich sicher!

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Das Tele mit Telekonverter ermöglicht interessante Einblicke in das Leben meiner Mitbürger. Hier scheint der linke Typ zu sagen “Und der Fisch den ich da gefangen habe war mindestens so groß, wirklich riesig war der!!!”

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Zum Vergleich was eine kleiner Chip und ein 1.7er Telekonverter an der D300 leisten kann hier die gleiche Szenerie mit einem Weitwinkelobjektiv. Die beiden Typen sind die beiden hellen Pixel da hinten auf der Mauer!

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Der Rückweg zum Auto fällt Sandra richtig schwer. Aber es scheint aufwärts zu gehen. Wir machen einen Zwischenstopp am Restaurant “La Terazza” oberhalb vom Casa de Dios in der Siedlung Romantica II – was für eine Ortsangabe :-) Es sieht auf den ersten Blick ziemlich geschlossen aus, aber es ist doch jemand zuhause. Wir erkennen uns auch gleich wieder, ich bin hier immer wieder gern. Der Sturm hat auch hier schlimm gewütet. Das Tor ist weg, die Sonnenschirme und einige Tische und Stühle hat es auch erwischt. Daher ist die schöne Terrasse heute wie leer gefegt.

Ich gönne mir einen warmen Apfelstrudel mit Sahne und Vanilleeis – der Klassiker hier! Dazu gibt es Deutschen Filterkaffee – endlich mal… Sandra trinkt ein alkoholfreies Bier und isst eine Ofenkartoffel, ohne “Zubehör” – das klappt relativ gut. Als wir später wieder im Auto sitzen zeigt das Thermometer 28°C – hui – wenn man bedenkt, dass wir bei -5°C in Bonn gestartet sind, ist das schon ein krasser Unterschied! Und hier ist Winter!

Wieder zurück auf der Finca geht Sandra gleich ins Bett und ich habe ein wenig Zeit mal meine Bilder zu sichten und ein bisschen was für mein BLOG zu schreiben. Es ist jetzt gleich 19h, eigentlich wäre heute eine schöne Vernissage in Puerto de la Cruz auf dem Programm. Aber allein mag ich nicht und Sandra geht es nicht gut. Leider haben wir morgens das Abendmenü abbestellt – ich gehe gleich mal schauen ob Caro mir trotzdem was nettes zaubern kann :-)

Wann ich das hier alles publizieren kann weiß ich noch nicht so recht – daher bitte nicht wundern wenn es irgendwann zeitlich nicht so recht zu einander passt!

Ciao!


Teneriffa 2010 – Start mit Schwierigkeiten

Am zweiten Abend ist Sandra ziemlich schlapp, sie ist richtig krank und es macht mir langsam Sorgen, dass es nicht wirklich besser werden will. Während sie im Bett liegt bewundere ich die Sternenklare Vollmondnacht. Auf meinem neuen HTC Desire HD habe ich mir Google Sky installiert. Das ist witzig und zeigt mir wo der Polarstern ist. Wenn ich eine Kamera mittig auf diesen Stern ausrichten und viele Stunden belichten könnte hätte ich eine krasse Spirale als Bild. Alles dreht sich um den Polarstern, jedenfalls aus unserer Perspektive! Aber ich habe leider “nur” digitale Kameras dabei. Ein “Testschuß” mit der D2x ergibt bei 30 Minuten Belichtungszeit kein wirklich schönes Ergebnis. Zwar kann man die Bahnen der Sterne schön erkennen, aber das Bildrauschen ist heftig und wegen des hellen Vollmonds sind die Kontraste wirklich schlecht. Das Mondlicht hat direkt auf das Objektiv geleuchtet. Das wird so nichts! Für diese Art von Fotos braucht man eine traditionelle “Filmkamera”. Da gibt es kein Rauschen und da erwärmt sich auch kein Chip.

Aber der Vollmond hat auch was Gutes, er beleuchtet den verschneiten Pico del Teide ganz wunderbar. Ich hole mir das AF-S 70-200 und den 1.7x Telekonverter. Das ganze dann an die D300 und auf ein stabiles Stativ. Auslösen tue ich die Kamera mit einem Kabelauslöser. Bei Belichtungszeigen von 30 Sekunden und Blende 8 ist auf dem Display ganz deutlich der verschneite Vulkan zu sehen, toll!

Später fällt mir dann auf, dass es ein paar echte blöde Hochspannungsleitungen gibt die langweilige vor dem Teide herum hängen, aber ich habe einen Kopierstempel und der lässt sie schnell verschwinden. Die waagerechten kleinen Striche sind die Sterne die an uns in nur 30 Sekunden vorbeigezogen sind. Bewegungsunschärfe ist das, wer hätte das gedacht ;-)

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Am Montag sind wir beim Verlassen unseres kleinen Häuschens überrascht wie warm es draußen schon ist. Das Frühstück schmeckt mir hier wie immer richtig gut. Sandra kann fast nichts essen weil sie immer noch heftige Magenschmerzen hat. Es geht ihr gar nicht gut. Nach dem Essen legt sie sich ein wenig in die Sonne an de Pool und ich mache mich allein auf den Weg. Mal sehen was ich so finde.

Kurz vor Mittag geht es mit dem neuen Auto los. Der Opel hat eine Weile in der Sonne gestanden und es riecht innen drin ganz übel nach neuem Kunststoff, nach Weichmachern und Chemie. Während ich auf kleinen Straßen mit geöffneten Fenstern im 3. Gang über die Insel fahre muss ich an meinen früheren Kollegen Karsten aus Köln denken. Er hatte vor ein paar Jahren mal einen nagelneuen Firmenwagen am Werk in Stuttgart abgeholt und ist dann damit gleich nach Italien in den Urlaub gefahren. Das Auto hat ihn regelrecht krank gemacht, es waren wohl auch die vielen fiesen Chemikalien die für die Herstellung der Kunststoffteile eingesetzt werden. Ich stelle mir vor, dass meine schöner neuer Opel wahrscheinlich genauso riecht. Wie dem auch sein, es ist fies!

Aber egal, die Sonne scheint, im Radio läuft Salsa-Musik, links oben kann ich immer wieder schöne Blicke auf den Pico del Teide erheischen, rechts unten rauscht das Meer vor sich hin. Es geht auf kleinen Straßen nach Westen, den Wolken entgegen. Als ich bei Santiago del Teide ankomme ist es nur noch eine einzige Waschküche. Nichts mehr mit Meer, Sonne und Vulkan. Sogar im Radio gibt es keine gescheite Musik mehr. Fast wie im letzten Jahr. Da sind wir hier auch bei Sturm und Regen angekommen.

Aber ich lasse mir die Laune nicht vermiesen :-) Irgendwann passiere ich den Mirador de Chirche und mache mich an den Aufstieg zum Pico del Teide. Die Pinienwälder sind in mystischen Nebel getaucht. Zwischendurch muss ich einfach mal anhalten, zu schön sieht das aus. Ich schnappe mir die D300 und das 12-24mm Weitwinkel. Dazu das Handy und dann geht es los. Ein Regenjacke habe ich vorsorglich angezogen und die werde ich auch brauchen :-)

Der letzte Ausbruch vor etwa 100 Jahren (vielleicht ist es auch schon 200 Jahre her? Kann ich gerade nicht nachschauen weil es keine Internet gibt…) hat eine große Mengen flüssigen Gesteins ausgeworfen. Hier überall sind eigenartige Formationen zu finden die im Nebel wie kleine Ungeheuer ausschauen. Aus einigen Felsbrocken wachsen gar Bäume! Ich frage mich wie das wohl funktioniert. An den Bäumen sind die Spuren der Waldbrände von 2006 noch genau zu erkennen. Vielfach löst sich aber die verkohlte Rinde und an einigen Stellen ist Harz auf die Rinde getropft. Es sieht aus wie gelbes Wachs, sehr bizarr.

Das Feuer hat fast alles Unterholz verbrannt, auf den Lavarocken liegt nur eine dünne Schicht aus den Kiefernnadeln der letzten paar Jahre. Dazwischen überall hellgrüne Pflanzen, wenn ich nur wüsste wie sie heißen…

Während ich ein Foto nach dem Anderen mache gibt es immer wieder kurz Regenschauer. Die Kamera wird richtig nass, aber es ist ein Nikon und das Gehäuse soll ja abgedichtet sein. Plötzlich sehe ich vor meinen Füßen ein Gewächs das aussieht wie ein kleines Herz. Darauf sind zwei Kiefernzapfen gefallen. Daneben liegt ein verkohlter Zweig. Ich lege den Zweig darauf und plötzlich lacht mich ein kleiner Smiley an – wie süß :-)

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Als der Regen immer stärker wird kehre ich um und stolpere zum Auto. Jetzt auf den nassen Nadeln ausrutschen und den Fuß verknacksen, das wäre echt blöd. Kaum gedacht haut es mich auch schon um. Aber ich kann mich noch abfangen und falle nur so halb. Die D300 baumelt an meinem Hals. Ich muss daran denken wie mir bei einer ähnlichen Aktion im Frühling die D2x im Canyonlands National Park einen Abhang hinunter gekugelt ist. Sie ist übrigens frisch repariert im Kofferraum und wartet auf die nächsten Einsätze! Nikon eben, man kann damit einen Nagel in die Wand schlagen und dann das Bild fotografieren das man an diesen Nagel gehängt hat :-)

Meine rechte Hand tut vom Abfangen des Sturzes weh und ein paar Stellen an Hintern sind auch lädiert, aber es ist nichts weiter passiert. Als ich am Auto ankommen ist die Regenjacke völlig nass und ich bin froh, als ich wieder im trockenen Auto sitze. Es geht hoch zum Teide. Da oben ist eine völlige Waschküche angesagt. Was für ein Wetter, man kann kaum etwas sehen, ich biege links ab in Richtung Parador, dann lichtet sich der Himmel. Der Teide ist eine echte Wetterscheide! Als ich am Parador ankomme scheint die Sonne und vor mir ist ein wunderschöner gewaltiger Regenbogen. Gern würde ich hier mal anhalten aber es gibt keine Gelegenheit, auch habe ich eben ein paar “Schleicher” überholt und die hätte ich dann vielleicht bis untern im Tal wieder vor mir. Also werden die schönen Bilder nur im Gedächtnis gespeichert!

Beim Verlassen der Canadas schalte ich mal das neue Navigon ein. Mal sehen woher es mich schicken möchte. Das was dann kommt ist für mich witzig, aber für den unerfahrenen Nutzer nicht ganz ungefährlich. Das Navigon will immer wieder in kleine Fußwege abbiegen, an vielen Stellen ist gar keine Straße. Alle paar hundert Meter soll ich links oder rechts abbiegen, was für ein Wahnsinn. Ich lasse mich nicht beirren und bleibe einfach auf der Hauptstraße. Unten in La Orotava angekommen geht es auf die Autobahn und ein paar Minuten später bin ich auch schon wieder bei Jo und Caro.

Den Trip habe ich mit meinem Garmin Colorado 300 “aufgezeichnet” – hier ist er:

Erste-Rundreise

Es ist etwa 17h und ich habe Lust auf ein Stück Kuchen. Jo hat warmen Apfelkuchen im Angebot. Dazu einen Kaffee – lecker. Abends gibt es wieder ein tolles Menü, Caro übertrifft sich jeden Tag aufs Neue! Das Dessert schaffe ich, der Kuchen war zu gut :-) Um 22h liegen wir beide todmüde im Bett. Ich habe “Augenmuskelkater” und Sandra ist einfach noch krank.

Hier habe ich eine kleine Auswahl meiner “Nebelfotos”

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Der zweite Abend

Viel erlebt haben wir heute nicht, aber es war trotzdem schön bei warmem Wetter mit eingeschalteter Klimaanlage zum Einkaufszentrum zu fahren und alles zu kaufen was wir die nächsten Tage hier so brauchen.

Während ich hier im T-Shirt auf der Terrasse sitze geht vor uns über dem Meer die Sonne unter, traumhaft!!!

Eben haben wir erfahren, dass es hier vor kurzem einen schlimmen Sturm gab. Die kaputten Stühle liegen schön auf einem großen Schrotthaufen. Caro und Jo haben während der letzten Tage schon alles wieder aufgeräumt. Was für eine Leistung. Hätten sie uns nichts erzählt, wir hätten nichts bemerkt.

So, nun geht es so langsam aber sicher zum Abendessen. Es gibt wieder ein tolles Menü, der Hauptgang ist heute eine Ente!!


Der erste Morgen

Sandra hat sich langsam wieder aufgerappelt. 12h „gesunder natürlicher Schlaf“ kann Wunder bewirken! Als ich das erste Mal die Augen aufschlage, liegt Sie regungslos neben mir. Ein wenig erschrocken greife ich nach ihrer Hand, sie noch warm, Gott sei es gedankt.

Beim Frühstück weiß ich gar nicht was ich zuerst nehmen soll, so gut ist das hier alles. Es gibt frische Säfte, Rührei mit Speck, selbst gebackene Brötchen und und und…

Großartig!!!

Während Sandra am Pool liegt bloggen ich dann auf dem neuen HTC Desire HD. Hier im Freien habe ich sogar 3G Empfang :-)


Glücklich angekommen

Der Flug war lang und anstrengend, aber wir haben es geschafft!! Unser Mietwagen ist nagelneu, gerade mal 1500 km stehen auf dem Tacho. Den Weg finden wir wie im Schlaf. Die Begrüßung ist herzlich wie immer und das Abendmenü ist der Hit. Kurz vor 23h müssen die Kids von Jo und Caro ins Bett, kein schlechter Zeitpunkt auch zu gehen. Schnell noch mit dem kleinen Androiden ein wenig bloggen und dann ab ins Bett. Was für ein Tag ;-)


Bloggen am Flughafen CGN

Pünktlich um 12h steht das Taxi vor der Tür. Die Fahrt zum Flughafen ist problemlos, inkl. Trinkgeld kostet der Spass 50 Euro – Autsch… Für das Geld kann man hier auch problemlos zwei Wochen parken, denke ich jedenfalls ;-)

Dann das Warten in der Schlange mit den üblichen Verdächtigen. Viele alte Leute, Sandra nennt es „Pflegestufe 3“. Witzig ist damit anzuschauen wie immer wieder gut gestylte Reisende durch die Türe kommen und mit Entsetzen die lange Schlange sehen. Einige wollen sich dazwischen mogeln, werden aber von den anderen Reisenden mit teilweise rüdem Tonfall auf das weit entfernte Ende der Schlange verwiesen. Warum sind die nur alle so????

Etwa eine Stunde vor Abflug sind wir dann am Gate D40 und haben jetzt alle Zeit der Welt. Sandra schnappt sich mein iPad und bietet noch schnell bei einem Sat-Receiver mit. Dann bin ich an der Reihe und kann auf dem iPad noch schnell ein bisschen was bloggen, das Ding ist sowas von cooool ;-)

Noch 45 Minuten bis wir in den Flieger können, wenn alles gut geht. Draussen auf dem Rollfeld sind die Räumfahrzeuge ohne Unterlass unterwegs. Mal abwarten ob die das hier besser im Griff haben als die Düsseldorfer….

So, nun weiter mit ein paar aktuellen Fotozeitungen ;-)


Die letzten Stunden in Deutschland

Es ist Freitagmorgen als ich um 9h mit einem irren Brummschädel wach werde. Was ist das nur wieder, ich werde echt nicht jünger. Den ganzen Tag schleiche ich in der Bude herum, suche meine sieben Sachen zusammen und packe so mehr schlecht als recht meinen Koffer.

Kurz vor 18h dann schnell in die Stadt um Sandra am Bahnhof abzuholen. Sie ist nur ein Schatten ihrer selbst. Als letzte Amtshandlung des Jahres hat sie noch an der Verabschiedung einiger Kollegen teilgenommen und sich dabei ganz heftig den Magen verdorben. Die Fahrt mit dem Zug nach Bonn war ihre kleine private Hölle. Als wir dann endlich um kurz nach 18h im Auto sitzen wollen wir nur noch weg. Raus aus dem ganzen erkälteten fiesen Matsch und Schnee. Man kann es kaum in Worte fassen wie wir uns auf Jo und Caro freuen. Zwei Wochen Sonne, Meer, Gebirge, Wandern und Fotografieren, Yeah!!

Einmal noch schlafen, dann geht es los zum Flughafen. Hoffentlich geht es Sandra morgen wieder besser. 2008 bin ich auf dem Weg nach Teneriffa kurz vor dem Start im Flieger ohnmächtig geworden. Gleiches Ding, Abends noch schnell zum McDonalds auf einen Burger mit Fritten und Mayo. 60 Minuten später dann Durchfall, Kotzen bis zur totalen Erschöpfung – was ätzend.

Hoffentlich geht es Sandra morgen wieder besser.

Teneriffa-2010-23

Hier noch eine kleine Urlaubsvorfreudenimpression – der Pico dle Teide mit Weitwinkel :-)

März 2010 – Hasselblad SWC und Fuji Velvia 50

 

Moment, einen habe ich noch – weil es so schön ist :-)

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