Alles über die Nikon-Fotografie

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Nikon FM3d – Ein Klassiker neu aufgelegt

Wirklich geglaubt hat es niemand, aber es scheint möglicherweise doch etwas dran zu sein an den Gerüchten um die Kooperation von Nikon und Hasselblad. Wie man bei www.nikonhumors.com am vergangenen Dienstag erfahren haben will, hat am Flughafen Tokio-Haneda ein schwedischer Diplomat versehentlich seinen Koffer auf der Herrentoilette vergessen. Der Koffer wurde offenbar von einem bislang unbekannten und möglicherweise Aids-infizierten Mitarbeiter des Flughafens dem Pressesprecher des prominenten Tech-BLOGs zugespielt. Ob und wenn ja welche Gegenleistungen erbracht wurden ist bislang nicht bekannt.

Beim Fundstück aus dem Diplomatengepäck scheint es sich um einen Prototypen einer Nikon FM3d zu handeln an den das CFV-35 Digitalrückteil des schwedischen Kameraherstellers adaptiert wurde.

Nikon D4 – Endlich auch für Linkshänder

Ob es sich um ein erneutes Datenleck oder einen weiteren Coup von www.nikonhumors.com handelt ist bislang unklar. Fest steht, seit der Erfindung der ersten Spiegelreflexkamera wurden Linkshänder sträflich vernachlässigt. Hier scheint sich Nikon nun endlich von der Konkurrenz absetzen zu wollen. Mit der „Nikon D4 left“ werden nun sehr wahrscheinlich all jene Fotografen angesprochen, die sich seit ihrer Kindheit damit abfinden mussten, bei der Bedienung ihrer Kamera entgegen ihr Natur mit der ungeliebten rechten Hand den Auslöser betätigen zu müssen.

Heinz-Erwin Pasulske, Vorsitzender des „Kuratorium Pro-Links“ und aktives Mitglied der Linkspartei begrüßte in einer ersten Stellungnahme den unerwarteten Vorstoß des japanischen Kameraherstellers.

Nikon D800 – Möglicherweise mit HP-Finder

Allerneuesten Gerüchten auf www.nikonhumors.com zufolge, wird für die neue Nikon D800 eventuell ein HP-Sucher (High-Eyepoint) verfügbar sein. Dieser Finder wurde erstmals mit der Nikon F3 gezeigt. Weiterhin will man aus gut informierten Kreisen erfahren haben, dass auch das Nikon Speedlight SB-17 über den Adapter FLA-2 weiterhin verwendet werden kann. Für ausreichende Akkupower soll das von der Nikon F2 bekannte Batterieteil MB-2 sorgen. Welche Rolle in diesem Zusammenhang der Motordrive MD-2 spielen wird ist leider bislang unklar. Die Auflösung des völlig neu entwickelten CCD soll eventuell sogar 36MP überschreiten. Von einem Insider will man erfahren haben, dass dieser Sensor nach dem CMYK-System arbeiten wird. Ob damit noch realistischere Schwarztöne abgebildet werden können bleibt allerdings abzuwarten.

Es wurden sogar einige Bilder geleaked welche die neue Nikon D800 mit diesen verschiedenem Zubehör zeigen sollen. Als möglicher Verkaufsstart wurde der 1.3.1980 genannt. Dieser Termin konnte allerdings noch nicht offiziell bestätigt werden.

Whatever it takes – Nikon – Was für ein großartiges System…

Nikon 800 – Vorstellung im September

Die Webseiten großer Unternehmen werden in der Regel über ein Content-Management-System gesteuert. Man kann sich das ähnlich wie bei WordPress vorstellen. Neue Webseiten werden nicht manuell zusammen gefummelt sondern mit einem „Autoren-Werkzeug“ erstellt und in einem späteren Schritt publiziert. Der Weg zur Publikation ist manchmal relativ lang, denn es müssen Vorgesetzte, Rechtsabteilungen und andere wichtige Mitarbeiter einbezogen werden. So soll verhindert werden, dass versehentlich Dinge publiziert werden, die eigentlich noch nicht publiziert werden sollen.

Doch so komplex und ausgefeilt diese Freigabeverfahren auch sein mögen, gelegentlich kommt es vor, dass Dinge publiziert werden die eigentlich nicht für die ganze weite Welt bestimmt sind. Facebook Panne

Vor einigen Tagen scheint einem Nikon-Mitarbeiter ein ähnlicher Fehler unterlaufen zu sein, so dass für ein paar Stunden ein Bild der noch geheimen Nikon D800 in der Liste der professionellen Spiegelreflexkameras zu sehen war. Und das sah so aus…

Bedeutet dies, dass wir in den nächsten Tagen mit der Vorstellung der neuen D800 rechnen können?

Wenn man bedenkt, dass Produktfotos aktueller Kameras in der Regel nicht mehr auf einer Fotografie sondern auf einem perfekt gemachten 3D-Rendering basieren, so bedeutet eine solche Panne aus meiner Sicht lediglich, dass den Designern klar ist wie die neue Kamera aussehen wird. Ob es bereits einen Prototypen gibt sagt das Bild nicht aus. Allerdings ist die Nikon D700 nun schon seit mehreren Jahren lieferbar und die Geschichte lehrt uns, dass bei allen erfolgreichen Unternehmen stets parallel an mehreren Produktlinien gearbeitet wird. Daher bin ich mir ganz sicher, dass die Planungen für den Nachfolger der D700 bereits zum Zeitpunkt der Vorstellung der D700 begonnen haben.

Falls bereits eine D800 existiert, wann wird sie offiziell vorgestellt?

Blicken wir zurück auf die Geschichte des neuen Audi A8, eine millionenschwere Entwicklung des Volkswagen-Konzerns. Parallel zum A8 wurde am VW Phaeton gearbeitet. Der A8 ist das modernere Fahrzeug, weitgehend aus Aluminium gefertigt, leichter und mit einem fortschrittlichen Design. Der annähernd gleich teure VW Phaeton war schwerer, aus herkömmlichem Stahlblech gefertigt und sah eher nach einem großen Passat als nach einer edlen Luxus-Limousine aus. Beide Fahrzeuge waren etwa zeitgleich fertig, doch der A8 wurde über Monate hinweg zurückgehalten um die Markteinführung des Phaeton nicht zu behindern oder dieses Modell gar zu kannibalisieren.

Nehmen wir mal an die Nikon-Panne bedeutet, dass die D800 bereits fertig ist, was wäre dann ein guter Zeitpunkt für die Markteinführung? Die D4 wurde erst vor einigen Tagen veröffentlicht, lieferbar ist sie noch nicht. Würde man nun fast zeitgleich eine D800 vorstellen, so würden sicher viele Kunden statt der D4 die preiswertere D800 kaufen, weil sie die Robustheit und die Performance der D4 nicht unbedingt benötigen. Dem Hersteller würden damit wahrscheinlich wertvolle Devisen verloren gehen.

Meine Prognose lautet daher, dass Nikon die D800 auf einem späteren großen Event wie der Photokina am 18. – 23. September 2012 in Köln präsentieren wird. Dieses Event hat einen ähnlichen Stellenwert wie die CES in Las Vegas, die Nikon zum Anlass für die Präsentation der D4 genommen hat. Der 18. September ist ein Dienstag, auch die CES 2012 startete an einem Dienstag und Nikon hat die D4 am Wochenende davor präsentiert. Damit halte ich es für denkbar, dass die D800 am Samstag den 15. September 2012 vorgestellt werden wird.

Für alle die diesen Termin nicht mehr abwarten können, habe ich hier schon mal ein Bild der neuen D800! Und nein, von Wikileaks habe ich es nicht!

Nikon D700 – Weg mit dem Sensordreck

Am letzten Wochenende habe ich eine kurze Pause genutzt um schnell ein kleines Tutorial aufzuzeichnen. Heute war dann etwas Zeit für den Schnitt. Die Tonspur habe ich mit einem ZOOM H2n aufgezeichnet. Die Video-Aufzeichnung ist aus einer Nikon D7000 mit dem AF-S VR 16-85mm und dem Nikon AF-S 2.8/40mm Macro. Einzelne „Super-Makro“-Sequenzen habe ich mit dem Nikon AF-D 2.8/20mm und einem 22mm starken Zwischenring aufgenommen. Die Mamiya am Anfang ist eine 6x7cm Mittelformat-Kamera vom Typ RZ-67 Pro II – eine echtes Arbeitstier – leider zu groß für Unterwegs.

Im Hintergrund läuft mein Featurette „Island of dreams“, es wird live von einem Apple via YouTube „gestreamt“ und auf einem LCD-Fernseher angezeigt. Damit die Belichtung sich nicht ständig ändert, habe ich bei ISO-400 und 1/30s & Blende 8 im manuellen Modus gefilmt. Der Weißabgleich ist ebenfalls fix eingestellt, er ist ein wenig zu braun, so viele Sonne habe ich auf den Kanaren gar nicht tanken können :-)

Ich hoffe der Eine oder Andere unter Euch kann aus dem Video etwas mitnehmen und traut sich vielleicht mal selbst an die Reinigung des Chips seiner Kamera. Falls nicht, auch nicht schlimm, die Leute beim Nikon Service können das richtig gut!

Bezeichnend finde ich, dass die Profikameras gleich auf diesen Ultraschall-Schnickschnack verzichten. Denn das hilft nur begrenzt, wenn es ganz dicke kommt, dann muss man den Chip trotz Ultraschall putzen. Und dann sollte man ggfs. wissen wie es geht!

ACHTUNG:

Wer wie ich einfach die Dauerbelichtung der Kamera verwendet sollte wissen worauf er sich einlässt! Wer hier vom Auslöser abrutscht während er mit dem Sensor-Swab auf dem Chip ist, ruiniert sich garantiert den Verschluss der Kamera!! Will man auf „Nummer Sicher“ gehen, sorgt man für einen vollständig aufgeladenen Akku und benutzt die Menüfunktion „Inspektion“.

Nikon D4 – Erste Testbilder

In der letzten Woche wurde die Nikon D4 offiziell vorgestellt. Einige wenige erste Exemplare wurden bereits an ausgesuchte Kunden verteilt. Einer dieser Kunden hat nun eine kleine Galerie mit ersten Testbildern der Nikon D4 veröffentlicht: Mircea Bezergheanu

Update am 21. Januar – Aus mir leider nicht bekannten Gründen wurde diese Galerie wieder gelöscht – schade!

Bei Facebook gibt es sogar schon eine Fan-Page zur Nikon D4:

Bei Nikon-Rumors gibt es inzwischen auch einige Testbilder und erste Stimmen zur Bildqualität der neuen Nikon D4.

Wirklich gut gefällt mit dieser flickr Photostream mit Bildern aus der D4.

Nikon D7000 – Full HD Featurette

Am 25. Dezember 2011 heißt es wieder einmal Abschied zu nehmen. Nach einem schnellen Frühstück geht es einmal rund um die Insel zum Flughafen Tenerife Sur. Hinter uns liegen 15 Tage mit Sturm, Sonne, Wolken, Meer, Gebirge, gutem Essen, kleinen Wanderungen und gemütlichen Abenden. Im Gepäck habe ich eine Festplatte mit wirklich vielen kurzen Video-Fragmenten.

Am ersten Weihnachtsfeiertag wird ausgeschlafen und danach wird jede freie Minute darauf verwendet die kurzen Fragmente zu einem halbwegs sinnvollen schönen Video zusammen zu fügen.

Als es nach fast drei Wochen fertig ist, habe ich eine 11 Gigabyte große Video-Datei auf der Festplatte. Wie kann man das im Jahr 2012 veröffentlichen? Ich entschließe mich daher eine stärker komprimierte Version zu rendern, eine MP4-Datei wäre vielleicht nicht so verkehrt. Die Voreinstellungen für den MP4-Export verheißen eine Dateigröße von 1.6GB. Zunächst rändere ich eine Minute aus dem Film um die Qualität des Ergebnisses beurteilen zu können. Es sieht recht gut aus und erscheint mit relativ kompakt. Mit diesen Settings könnte man das gesamte 35 Minuten lange Video exportieren. Etwa fünf Stunden später ist der Film dann fertig gerendert. Aber er ist immer noch wirklich groß, statt 11GB sind es jetzt 4,82GB.

Egal, ich versuche mal einen Upload in Richtung YouTube. Als Browser wähle ich Google Chrome. Google verspricht, dass dieser Browser bei Unterbrechungen der Internet-Verbindung ohne Probleme weiter machen soll. Na schauen wir mal…

Der Upload über meine Internet-Anbindung mit 16MB/s dauert satte 14 Stunden! Aber es klappt, am Morgen des 9. Januar 2012 ist das Video online, juchu!

Und hier ist es nun, mein Featurette zur letzten Reise nach Teneriffa. Die Panorama-Schwenks sind mit einer GoPro Hero HD 1080 in Full HD aufgenommen. Die Kamera war dabei auf einen Küchenwecker geklebt und hat sich ganz langsam um die eigene Achse entgegen dem Uhrzeiger-Sinn gedreht. Beschleunigt man die aufgezeichneten Videos um den Faktor 50 bis 100, so dreht es sich relativ „rund“ und die Wolken ziehen ganz wunderbar an der Kamera vorbei.

Alle „normalen“ Video-Sequenzen sind mit der Nikon D7000 in Full HD mit 23,97 B/s aufgezeichnet. Die GoPro zeichnet im PAL-Modus mit 25 B/s auf. Ganz am Ende des Videos gibt es noch eine kurze Sequenz aus der Nikon Aw-100, diese zeichnet mit 30 B/s auf. Das alles so zusammenzufügen, dass das Video dennoch „rund“ läuft und nicht ruckelt ist gar nicht so einfach, um nicht zu sagen „dass das ein Dschungel“ ist.

Fast alle verwendeten „Still-Photos“ sind mit der Nikon D700 fotografiert. An einigen Stellen bin ich leider vor der D7000 herumgesprungen, aber durch den krassen Zeitraffer sieht das sogar fast witzig aus.

Die Musik stammt aus dem Lieferumfang verschiedener Magix Produkte. Einige kleine Auszüge haben ich aus einer Royalty-Free Music-Collection verwendet. YouTube hat trotzdem Content-Treffer generiert, eine Monetarisierung des Videos scheidet damit aus. Aber das ist eh ein „Special-Interest“. Es gibt keine blanken Brüste, kein besoffenen Typen, keine Kunststückchen, niemand baut einen Unfall und ein Bein bricht sich auch niemand. Damit ist es bei YouTube ohnehin zur „Bedeutungslosigkeit“ verdammt. Die Zeitraffer-Sequenzen mit der Kamera auf dem Auto habe ich ebenfalls mit der kleinen GoPro aufgezeichnet. Die Musik dazu stammt aus der Feder von Gereon M. Hillebrand (www.gerimusic.com), der Track heißt „Driving“ – irgendwie passt er zu allen „Fahrvideos“ :-)

Aber vielleicht gefällt es Euch gerade deshalb – ich hoffe es!

Wer Spaß an meinem kleinen „Chill-Out-Projekt“ hat, könnte es bei YouTube mal mit einem kurzen Kommentar oder dem „Daumen hoch“ honorieren. Feedback ist das Lebenselixier der Internet-Blogger, das ist bei mir nicht anders :-)

Und nun Film ab…

Nikon D4 – Kaufen in den USA oder nicht?

Eben habe ich auf die Frage eines Lesers geantwortet. Während ich meine Antwort zusammengeschrieben habe kam mir der Gedanke, dass ich hieraus diesen gesonderten kurzen Artikel machen sollte, weil dieses Thema sicher viele unter Euch interessiert.

Hier die Frage:

Lieber Ansgar, zuerst möchte ich feststellen, daß ich Ihren Blog mit wirklich großem Interesse verfolge. Zur Nikon D4 ist zu sagen, daß sie, so scheint es zumindest, ein wirkliches Prachtstück geworden ist. Was ich aber wirklich nicht verstehe ist die Preisgestaltung. In den USA wird sie im Handel für $ 5.999,- von Nikon angeboten, in Deutschland werden dafür Euro 5.930,- veranschlagt. Ich kann hier keine echte Kalkulation erkennen. Mit freundlichen Grüßen M. Kluger

Dazu möchte ich an dieser Stelle ein paar Worte zur Preispolitik von Nikon, Apple & Co. loswerden. Während der letzten USA-Reisen habe ich häufig festgestellt, dass für viele Produkte der Preis in US-Dollar etwa dem Euro Preis in Deutschland entspricht. So gab es beispielsweise das iPad II in den USA bei BESTBUY oder Fry’s ab 500$ während es in Deutschland 500€ gekostet hat. Berücksichtigt man den Umrechnungskurs $ zu €, so wären viele Produkte in den USA deutlich preiswerter als in Deutschland. Aber man muss berücksichtigen, dass die USA eine geringere Mehrwertsteuer haben, die Kaufkraft allgemein etwas niedriger ist als in Deutschland, im Gegenzug der Markt aber ungleich größer ist. Würde man während einer Reise in den USA ein iPad zu 500$ kaufen und es offiziell einführen, so würden Einfuhrzoll und die deutsche Mehrwertsteuer fällig. Damit wäre der scheinbare Preisvorteil weitgehend ausgeglichen. Hier würde es sich also nur lohnen wenn man das Gerät „schmuggeln“ würde.

Genauso verhält es sich mit der Nikon D4! In den USA wird sie voraussichtlich einen Listenpreis von knapp 6.000$ und bei uns in Deutschland knapp 6.000€ haben.

Der heutige Dollarkurs beträgt 1.2713$ = 1€

Dann rechnen wir mal nach…

6.000$ / 1.2713 = 4719,58€

zzgl. 15% Einfuhrzoll = 4719,58€ * 1.15 = 5427,52€

zzgl. 19% MwSt = 5427,52€ * 1.19 = 6458,74€

Hier gibt es einige Infos des Deutschen Zoll zum Thema „Einfuhr von Waren aus Nicht-EU-Ländern

Damit hätten wir es schwarz auf weiß – eine in den USA gekaufte und offiziell nach Deutschland eingeführte Nikon D4 wäre damit sogar teurer! Hätte man die Kamera zum historischen Tiefstand des Dollars von 1.60$ = 1€ aus den USA einführen können, so hätte sie „nur“ 5131,88€ gekostet.

Ob sich ein Kauf in den USA lohnt, das hängt also ganz klar vom Wechselkurs ab. Unterhalb eines Wechselkurses von 1,34$ = 1€ ist es in Deutschland billiger und man kommt in den Genuß der Deutschen Garantie! Der einzige Weg eine teure Kamera „fast legal“ nach Deutschland einzuführen ist, den Karton etc. in den USA wegzuwerfen und sich vom dortigen Händler eine Quittung für ein Vorführmodell zum „Special Price“ ausstellen zu lassen. Was der deutsche Zoll davon anerkennt wenn man die Kamera mit den Gebrauchsspuren einer vielleicht 8 wöchigen Reise offiziell einführt, hängt von den Zöllnern ab. Es kann gut gehen, muss es aber nicht. Und man kann die Kamera bei einem Defekt innerhalb der Garantiezeit NICHT kostenlos in Deutschland reparieren lassen!

Ich hoffe damit ist klar, warum die D4 in den USA 6.000 Dollar und hier bei uns ca. 5.930 Euro kosten wird.

Nikon D4 – Offiziell vorgestellt

Das lange Warten hat ein Ende, Nikon hat die neue D4 heute offiziell vorgestellt. Auf der CES in Las Vegas wird man sie bewundern können und während der kommenden Monate wird es sicher einen großen Ansturm geben. Wer sie will sollte sie vorbestellen und im Vorfeld klären wie er sie bezahlen kann :-)

Bei der Beschreibung der neuen Kamera haben die Werbetexter ganze Arbeit geleistet…

Grenzen sind dazu da, überschritten zu werden. Diese Spiegelreflexkamera ist wie geschaffen dafür, sie zu überschreiten.

Die D4 bietet eine unschlagbare Kombination aus einer Bildrate von bis zu 11 Bilder/s, einem FX-Format-Sensor mit 16,2 Megapixel und einer außerordentlich hohen ISO-Empfindlichkeit (erweiterbar bis zu 204.800, analog zu ISO). Die D-Movie-Funktion bietet ein Maß an Flexibilität, das sendefähige Videoaufnahmen möglich macht. Der Verschlussmechanismus aus Kevlar/Kohlefaser-Verbundmaterial ist auf 400.000 Auslösungen, und damit dreißig Prozent mehr als die Vorgängerversion, ausgelegt.

Mit ihrer Robustheit und Vielseitigkeit ist die D4 allzeit einsatzbereit und eignet sich für jede erdenkliche Aufnahmesituation.

Na das ist doch mal ein Aussage – Grenzen sind dazu da, überschritten zu werden – ich denke genau das werden viele Fotografen in den nächsten Jahren mit dieser Kamera versuchen. Interessant ist, dass die D4 „nur“ 16,2 Megapixel hat. Hier hat wohl der Verstand über das Marketing gesiegt. Mit „echten“ 12 Megapixeln sind schon wirklich gute Prints in 60x90cm möglich, aber nur wenn man keine Ausschnittsvergrößerung machen muss weil das Motiv zu weit weg war. Mit 16,2 Megapixeln haben viele Fotografen nun genau die „Crop-Reserve“ die sie sich schon seit langem gewünscht haben.

Und wieder hat Nikon ein neues Akkusystem etabliert – EN-EL18 heißt das gute Stück, meine Gebete sind doch nicht erhört worden :-) Wer also künftig mit einer D3x UND einer D4 unterwegs ist, der muss zwei Ladegeräte mitnehmen und kann die Akkus nicht tauschen. Schade eigentlich, aber die D3x wird in etwa einem Jahr durch die D4x abgelöst werden. Damit ist die Welt dann wieder in Ordnung und alles wird prima zusammen passen.

Interessant ist, dass Nikon seit der D1h/D1x die Strategie einer schnellen und einer separaten hochauflösenden Kamera beibehalten wird. Beides zusammen geht eben nicht. Eine Kamera mit 32.000.000 Pixeln, einer Serienbildfrequenz von 11 Bildern/s und exterm hoher ISO-Empfindlichkeit bekommt man eben im Jahr 2012 noch nicht hin. Aber das ist auch nicht schlimm, zum einen kurbelt es den Umsatz an und zum anderen gibt es wirklich zwei Lager innerhalb der „Fotografen-Szene“. Die einen belagern Politiker und Promis und hoffen auf einen gut bezahlten „Schuss“. Die anderen haben im Studio alle Möglichkeiten zur perfekten Ausleuchtung und legen weniger Wert auf hohe ISO-Werte als auf allerfeinste Detailzeichnung.

Ok, das Warten hat ein Ende – fast jedenfalls! Wie sie aussieht und was sie kann ist jetzt raus, wann sie aber wirklich lieferbar sein wird ist noch ein ganz anderes Thema. Ich denke wir werden bis Mai 2012 warten müssen bis wir sie wirklich mal in einem Laden stehen sehen werden. Der Preis soll bei 6.000 Dollar liegen. Inflationsbereinigt ist das etwa das was meine D2x im Jahr 2005 gekostet hat. Das ist sieben Jahre her, heute ist noch 700 Euro wert. Meine Prognose, im Jahr 2019 wird man für 700 Euro eine D4 bekommen, denn dann wird es so sein wie heute, dann wird es die D5 oder vielleicht schon die D6 geben.

Die ganze Hysterie geht also weiter, nun wo die D4 da ist werden alle auf die D800 und die D4x warten. Es bleibt spannend. Hier habe ich noch eine kleine Slideshow zum neuen Luxusteil…

Vor einigen Wochen habe ich dieses kleine Video zur Nikon F5 produziert.

Ich bin gespannt wann ich einen ähnlichen „Rückblick“ für die D4 machen kann. Wo wir gerade dabei sind, hier habe ich noch ein paar Videos zu einigen älteren Nikon Kameras. In den nächsten Wochen werde ich ich mich mal der F100 und der F5 etwas ausführlicher widmen.

Nikon D4 – Vorstellung auf der CES in Las Vegas

In der Zeit vom 10. bis 13. Januar 2012 findet in Las Vegas wieder einmal die CES (Consumer Electronics Show) statt. Auch Nikon hat in diesem Jahr wieder einen Messestand. Seit vielen Monaten wird nun schon spekuliert wann Nikon die neue D4 vorstellen wird und welche Features sie haben wird. Gebeutelt von Erdbeben, Reaktorkatastrophen, Stromausfällen und Hochwasser hat sich die Vorstellung der Nikon D4 und ihren kleinen Schwestern wie D800 und D400 immer wieder verzögert. Aber nun könnte ein Traum vieler Fotografen wirklich wahr werden. Ich denke die Chancen stehen gut, dass wir am Dienstag der nächsten Woche in einer Pressemitteilung lesen werden was die neue Nikon D4 alles können wird.

Blickt man zurück, so erinnere ich mich noch gut an die Zeit als ich meine Nikon D100 schon verkauft hatte und auf die Nikon D2x wartete. Als die Pressemitteilung raus war bin ich am nächsten Tag zum Händler meines Vertrauens gefahren und hatte die stille Hoffnung, dass er vielleicht sogar eine D2x im Laden hat. Aber ich wurde enttäuscht und die Bestellung dauerte viele Wochen. Schließlich habe ich für satte 4.800 Euro eine der ersten D2x ergattern können. Was für ein Arbeitstier, ich habe sie noch heute und ich liebe sie. Die D2x ist auch 2012 noch immer eine wirklich gute Kamera die sich hinter der D3 nicht wirklich verstecken muss. Solange keine hohen ISO-Werte gefragt sind kann man auch heute mit der D2x noch tolle Fotos machen.

Schaut man auf den Gebrauchtmarkt, so sind die Preise allerdings stark gefallen. Meine „Reserve-D2x“ habe ich in wirklich gutem Zustand bei einer Online-Auktion für lächerliche 700 Euro ersteigert. Ich denke, dass Beiträge in Fotografie-Foren in denen die D2x als „unbrauchbares Rauschmonster“ beschrieben wird ihren Teil dazu beigetragen haben. Ich liebe den Velvia 50 und im Vergleich dazu sind die ISO-100 der D2x gar nicht schlecht :-) Okay, ich fotografiere auch nicht beim Handball in einer schlecht beleuchteten Sporthalle. Aber dafür gibt es ja die D3s und die ist gar nicht von schlechten Eltern!

Zu einer Zeit in der Nikon mit der D2x, D3s und D3x die Latte sehr hoch gelegt hat fragt man sich, was die D4 noch besser machen kann?

Ich denke sie wird ganz sicher filmen können und das auf ähnlich einfache Art und Weise wie die D7000. Auf der letzten Reise habe ich es aber wieder einmal bemerkt, Filmen bei hellem Umgebungslicht ohne optischen Sucher geht eigentlich gar nicht. Das ist ein großes Problem bei Kameras wie der D7000. Sie filmen toll, aber man sieht oft nicht genau was sie filmen und ob das auch richtig scharf eingestellt und korrekt belichtet ist. Hier wünsche ich mir einen optischen Sucher! Vor einigen Monaten gab es in den Nachrichten zu lesen, dass Nikon eine Patentschrift zu einem neuartigen Hybridsucher eingereicht hat. Das wäre für mich eine tolle Ergänzung zum Live-View wie es ihn bei der D7000 gibt. Wenn man für den Fall einer zu hellen Umgebungsbeleuchtung im Sucher ein digitales Sucherbild sehen könnte, das wäre cool!

Ansonsten erwarte ich von der neuen D4 im wesentlichen mehr Speed und Power. In den Medien wird von 11 Bildern/s berichtet, das halte ich für realistisch. Um jedoch die dabei anfallende Datenmenge verarbeiten zu können wird man neue schnelle Speichermedien benötigen, hier denke ich wird sich etwas tun. Und ist erst einmal alles gespeichert muss es zur Weiterverarbeitung auf einem Computer gespeichert werden. Da ist USB-2.0 ein wenig in die Jahre gekommen. Hier wird sich auch etwas tun, ob Thunderbold, USB-3.0 oder was auch immer, ich denke hier werden wir einen neuen Standard erwarten dürfen.

Gespannt bin ich auf das Akku-System. Bei meiner alten D1x sind die Akkus ziemlicher Schrott. Die D1x braucht noch viel Strom und die etwas älteren Akkus schaffen teilweise nur noch eine Handvoll Bilder, dann sind sie schon wieder am Ende. Abhilfe hat hier der Kauf eines Akkus mit modernem Innenleben eines Zubehör-Herstellers gebracht. Mit diesem neuen Akku übersteht die D1x einen wirklich langen Tag.

Den Stromverbrauch der D1x und die schlechten Akkus haben viele Profis bemängelt und Nikon hat mit der D2 eine neues Akku-System eingeführt. Dieses funktioniert bis heute sehr gut und ich kann die Akkus meiner D2x in meiner D300 und der D700 benutzen was wirklich praktisch ist. Natürlich geht das nur zusammen mit dem MB-D10 Batteriegriff, aber es klappt! Die D300 und die D700 profitieren sehr von diesen großen leistungsstarken Akkus. Schaltet man den RAW-Modus auf 12-Bit und nimmt keine zusätzlichen JPG-Vorschaubilder auf, so werden diese beiden Kameras mit dem EN-EL4a Akku zur richtigen „Rennpferden“. Sie sind damit deutlich schneller als die D2x oder die D3x.

Bilder wie diese hier sind mit etwas Glück bereits heute mit einer Nikon D700 möglich: (Alle Fotos 1000 Pixel breit oder hoch – einfach anklicken)

Mit einer Kamera die bei noch höherer Bildfrequenz noch mehr Bilder ohne Pause aufzuzeichnen vermag, wird die Quote der „Bilder im perfekten Augenblick“ steigen. Nicht nur Tierfotografen werden sich freuen, auch Sportfotografen wird die D4 das Leben leichter machen.

Aktuelle Spekulationen sagen, die D4 könnte wie folgt ausgestattet sein – ich bin gespannt was davon wahr sein wird:

  • 16.2 MPix
  • Support für die neue schnelle  Compact Flash XQD Technologie
  • ISO 50 – ISO 204.800
  • 11 Bilder/s
  • Full HD Video mit 23,97, 25 und 30 fps
  • Hybridsucher

Ob Nikon mit der D4 wieder einen neuen Akkustandard einführen wird? Ich bin gespannt! Für notwendig halte ich das eigentlich nicht, der EN-EL4a ist ein Kraftpaket das sicher auch gut zur D4 passen würde. Und wer mit Kameras aus unterschiedlichen Generationen unterwegs wäre, müsste nur ein Ladegerät mitnehmen!

Ich denke die D4 wird kommen und sie wird die Herzen höher schlagen lassen. Für 2013 erwarte ich eine D4x mit 32 MPix und eine Reihe neuer Objektive. Warten wir mal ab was daraus werden wird.

Und falls die D4 noch ein paar Monate auf sich warten lässt, kann man mit den Kameras die es derzeit gibt auch noch tolle Fotos machen :-) Es bleibt also spannend!

 

Zum Jahresende

Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere, aber irgendwie ist er dennoch anders. Jahr für Jahr ertappe ich mich dabei wie ich mich auf Sylvester freue, es ist ein Abschluss und der Beginn einer neuen Runde. Im Grunde genommen hat das alles nichts zu bedeuten, wenn da nicht die Symbolhaftigkeit wäre. Während der Tage vor Sylvester frage ich mich manchmal ob sich ein Läufer kurz vor der Ziellinie nicht ähnlich fühlt. Klar ist er außer Atem, die Beine schmerzen, aber die Ziellinie ist nur ein Kreidestrich auf dem roten Boden, aber ihre Symbolhaftigkeit ist ähnlich wie bei Sylvester, was nicht mehr als ein Tag im Kalender ist.

Nach der Ziellinie weiß der Läufer ob er gewonnen hat oder nicht, er geht heißt duschen und beginnt mit dem Training für den nächsten Wettkampf. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – das ist Sylvester und das ist heute!

Geld für Feuerwerk habe ich wie auch in früheren Jahre nicht ausgegeben. Einmal habe ich versucht bei „Brot statt Böller!“ mit zumachen, aber die Brote sind nicht explodiert, es war langweilig und später habe ich Paniermehl daraus gemacht :-)

Und ein schönes Feuerwerk wird es hier heute auch nicht zu fotografieren geben, dazu müsste man hier nachts auf der Godesberg oder dem Ölberg stehen. Was macht man in solch einer Situation, man greift auf sein Archiv zurück…

Hier sind sie meine „offiziellen“ Sylvester-Fotos – irgendwie ist es ein „Neutrino-Feuerwerk“ – man kann es sehen bevor es statt fand.

Diese Bilder sind Sylvester 2008 mit der Nikon D300 und dem AF-S VR 3/200-400mm samt Teleconverter auf Wolfgangs Terrasse auf Teneriffa entstanden.

@Karin & Wolfgang: Nochmal danke für die immer wieder schönen Zeiten auf „Deiner Insel“. Ich halte es mit dem Terminator und verspreche „Ich komme wieder“ :-)

1) Noch ist alles ruhig – wir warten auf die erste Rakete…

2) Es ist immer noch keine Rakete in Sicht, aber die Spanier essen gerade ihre Weintrauben. Also drehen wir mal bei langer Belichtungszeit am Zoomring.

3) Endlich geht es los, es zischt und pfeift überall…

4) Die Show ist vorüber, jetzt ist Gelegenheit gemütlich beisammen zu sitzen und das neue Jahr zu begrüßen.

Meinen treuen Leserinnen und Lesern möchte ich hiermit ein schönes Fest, einen guten Rutsch und ein glückliches und gesundes Jahr 2012 wünschen.

Nikon AW-100 – Fliegen mit German Wings

Während Sandra im Badezimmer ist, drehe ich mit der Nikon AW-100 eine letzte Runde auf unserer kleinen Finca. Bislang ist die AW-100 ungenutzt, daher will ich noch schnell einige kleine Abschiedsfotos damit machen.

Alle Bilder sind wie immer 1000 Pixel breit oder hoch – einfach anklicken um die 1000er Größe zu sehen…

Im letzten Jahr war es ein Desaster, der Rückflug mit German Wings war kein wirklich schönes Erlebnis. Heute geht es um 8h45 zum Frühstück. Die Crew der Finca San Juan ist noch ein wenig angeschlagen vom aufwändigen Weihnachtsdinner des Vorabends. Es war  spät und heute sind sie schon um seit 7h damit beschäftigt das Weihnachts-Brunchen vorzubereiten. Die Gastronomie ist kein einfaches Geschäft. Frühstück gibt es eigentlich ab 9h. Als ich um 8h45 vorsichtig nachschaue ist aber schon fast alles fertig und wir sind sofort ganz herzlich eingeladen, es uns ein letztes Mal so richtig gut schmecken zu lassen.

Der Abschied fällt schwer und ist wirklich herzlich. Um 9h20 sitzen wir in unserem silbernen Mietwagen und fahren ein letztes mal die vielen Kurven hinab zur Hauptstraße am Meer. Meinen USB-Stick habe ich schon „eingesammelt“ – nur so werde ich ihn mit Sicherheit nicht bei der Rückgabe des Mietwagens vergessen. So wird die Fahrt zum Südflughafen eine introvertierte stille Angelegenheit. Sandra und ich hängen unseren Gedanken nach, überlegen was es im schon fast vergangenen Jahr noch alles zu erledigen gilt. Ich lasse die vielen schönen Eindrücke Revue passieren. Der morgendliche Stau vor La Laguna bleibt heute aus, die Menschen sind noch daheim und genießen den freien Tag, es ist Weihnachten!

Ohne auch nur einen Stopp fahren wir entspannt zum Flughafen Tenerife-Sur. Es sind kaum Autos unterwegs, wir sind nach etwa 90 Minuten bei der Rückgabestation für Mietwagen. Unseren Wagen parken wir in der Parkbox Nr. 20. Es ist ein CICAR-Mitarbeiter in der Nähe, aber er ist mit einem anderen Auto beschäftigt. Also schließen wir das Auto ab, nehmen uns einen Gepäckwagen und wandern in Richtung Terminal. Beim CICAR-Schalter gebe ich kurz die Schlüssel ab und sage dem Mitarbeiter wo das Auto steht. Besser ist das, bei der vorletzten Teneriffa-Reise ist mir erst nach der Sicherheitskontrolle aufgefallen, dass ich die Autoschlüssel noch in der Hosentasche hatte. Damals musste ich wieder zurück, die Schlüssel abgeben und noch einmal durch die Sicherheitskontrolle. Heute denken wir rechtzeitig an unseren kleinen Zwischenstopp am CICAR-Schalter!

Der Check-In für unseren Flug mit German Wings ist am Schalter 25 und 26. Wir stellen uns am Schalter 26 an, es sind noch mehr als zwei Stunden bis zum Abflug, aber heute sind beide Schalter schon geöffnet. Vor uns stehen 5 Paare mit ihrem Gepäck. Wir bleiben dicht bei unseren Koffern. Der neueste „Trick“ der Diebe ist es, sich unter die Wartenden zu mischen und sich in einem unbemerkten Augenblick heimlich mit einer Notebooktasche oder anderen Wertgegenständen davonzuschleichen. Das wollen wir unbedingt vermeiden! Lange müssen wir nicht warten, nach etwa 20 Minuten sind wir an der Reihe. Zwischendurch mogelt sich scheinbar immer wieder ein Paar von der rechten Seite an den Schalter, aber es sieht nur so aus. Sie waren sehr früh hier und haben die Schlange angeführt. Aber ihr großer dunkelroter Koffer war viel zu schwer. Sie mussten auspacken, wegwerfen und ins Handgepäck umladen. Immer wenn ein Paar fertig ist, kommen sie dazwischen und wiegen ihr großes dunkelrotes Monstrum aus, immer wieder ist es noch zu schwer. Er schwitzt und ist total genervt, sie steht irgendwann ein wenig fassungslos daneben. Als wir an der Reihe sind unternimmt er einen neuen Versuch! Bingo, der Koffer hat endlich 20 Kilogramm. Sie dürfen passieren.

Nun kommt mein Koffer auf die Waage, was er wohl wiegen wird? Die Wage pendelt sich bei 20.0 KG ein – Punktlandung! Dann Sandras Koffer mit dazu, die Waage pendelt und zweigt 19,0 KG an – Bingo wir müssen nichts umpacken. Dass mein kleiner schwarzer neuer „Fotokoffer“ fast 16 KG wiegt kontrolliert niemand. Die Idee mit diesem kleinen neuen Koffer war gar nicht schlecht und sie ist viel bequemer als die ganze Zeit einen wirklich voll gepackten schweren Rucksack auf den Schultern zu tragen. Ich denke, dass ich das künftig genau so beibehalten werde. Vielleicht kommt dann aber der Fotorucksack in den Koffer. Das trägt sich einfacher und man hat noch Platz für eine Jacke und andere Kleinigkeiten, sehr praktisch!

Die nette Dame fragt uns sogar wo wir sitzen wollen. Ich wünsche mir einen Platz am Fenster auf der linken Seite, irgendwas zwischen Reihe 10 und 13. Und es klappt auf Anhieb, wir bekommen die Plätze 10A und 10B. Meist starten die Flieger in nördlicher Richtung, sitzt man links hat man einen schönen Blick auf den majestätischen Pico del Teide. Ich habe meine kleinen Nikon AW-100 in der Hemdtasche. Die ganzen Piepstöne habe ich ausgeschaltet und so will ich unbemerkt ein paar Bilder und Videos erstellen während wir starten.

Hier ein Handyfoto aus dem HTC-Desire HD…

Es geht zum Gate 29. Eine Weile später wird klar, das Gate hat sich geändert, wir müssen zu Gate 27. Kurz nachdem wir dort eintrudeln geht es schon los mit dem Boarding. Leider können wir nicht direkt in den Flieger marschieren sondern müssen mit dem Bus fahren. Wir bekommen einen Platz im ersten Bus. Als er voll ist, fährt er ein Stück vor und bleibt dann mit geöffneten Türen im Schatten stehen bis auch der zweite Bus startklar ist. Dann geht es quer über das Flugfeld zu unserem Airbus A319. Die Türen öffnen sich und die Menschen stürmen das Flugzeug als gäbe es dort 10 Exemplare des iPad II für 99,- Euro/Stück zu kaufen. Ich stürme mit ihnen die Gangway hinauf. Wir schaffen es mit dem ersten Schwung der Fluggäste in die Maschine. Ich finde einen Platz für meinen großen schweren Fotokoffer! Geschafft, wir sind drin! Meine Notebooktasche muss während des Starts auch nach oben, wir sitzen am Notausgang. Hey super, auch diese Rechnung ist aufgegangen. Wir sitzen nur zu zweit und haben richtig viel Beinfreiheit. So kann man auch mit German Wings fliegen!

Hier ein Handy-Knipsbild meines „Handgepäcks“. In diesem Koffer sind etliche Objektive sowie die D700 und die D7000 – 16 Kilo wiegt der Spaß – ohne Laptop…

Die Maschine startet auf die Minute genau um 12h40, es ist Weihnachten! Ich zücke meine kleine Nikon AW-100 und versuche sie so ruhig wie möglich zu halten, was gar nicht so einfach ist. Nach ein paar Minuten haben wir Teneriffa verlassen und der Pico del Tiede ist außer Sichtweite. Nach dem Sicherheits-Check hat Sandra noch belegte Brötchen und etwas kaltes zu trinken gekauft. So kann man es auch bei German Wings aushalten, man muss es nur wissen! Während die anderen Gäste später ständig in ihrem Handgepäck kramen und nach Geld für Getränke und kleine Snacks suchen, beißen wir genüsslich in unsere mitgebrachten Brötchen.

Hier ein paar Fotos die ich durch das Fenster des Notausganges mit der AW-100 gemacht habe. Die „Originale“ waren blass und hatten einen harten Cyan-Stich – daher habe ich sei ein wenig aufpoliert…

Nach dem Essen hole ich mein neues iPad heraus. Darauf sind noch zwei Filme die ich mir vor der Abreise in Deutschland von einigen DVDs auf das iPad kopiert habe. Dafür gibt es im Apple APP-Store ein kleines nettes Programm, die Qualität ist super und mit meinem BOSE Quiet-Comfort Kopfhörer ist sogar der Ton laut genug – super! Das iPad spielt beide Filme ab, insgesamt laufen sie über drei Stunden. Danach ist die Akku-Ladung noch bei 78%. Das ist wirklich cool, dieses Gerät würde also auch auf einem Interkontinental-Flug mehrere Filme abspielen. Ich denke eine Akku-Ladung würde locker für 8 bis 9 Stunden ausreichen, diese glänzende silberne Flunder ist eine wirklich gute Multimedia-Zentrale für lange Flüge.

Zurück zum Flug, während des Starts und einige Minuten danach ist der Himmel klar und der Pico del Teide wunderbar zu sehen. Später  fliegen wir über ein schier endloses Wolkenmeer. Als wir Spanien erreichen reißen die Wolken auf, die Sicht ist wunderbar und ich beginne mich auf daheim zu freuen. Während dessen denke ich mir, dass es dort unten geniale Strecken für eine wirklich lange Motorradtour geben müsste. Irgendwann würde ich das mal mit einer BMW R1200 GS ausprobieren.

Was man hier vom Flieger aus sieht scheint mir dieser Teil der Weltkarte zu sein.

Wenn ich mich nicht ganz doll verguckt habe ist es genau dieses Gebirge.

Die Ankunft in Köln ist auf die Minute genau pünktlich um 18h15, ich bin beeindruckt. Wie auf Teneriffa gibt es einen Bus-Shuttle zum alten Terminal. Dieses ist inzwischen komplett renoviert und man erkennt es kaum wieder. Unsere Koffer sind nach einige wenigen Minuten da, gleich nebenan gibt es für 1,- € einen Kofferwagen. Nun geht es los in Richtung P3, es ist ein Stück zu laufen und es tut nach dem langen Sitzen richtig gut. Kurz vor dem Übergang zu Terminal 1 ist auf der rechten Seite ein REWE-Markt. Ich passe kurz auf das Gepäck auf, Sandra geht schnell einkaufen. Was für ein toller Service, es ist Weihnachten und wir bekommen hier frisches Brot, Tomaten, Käse, Wurst, alles was das Herz begeht – super!

Nach 10 Minuten Fußweg sind wir am P3. Aus der Ferne hören wir eine Sirene, sie kommt näher. Ein Krankenwagen zischt um die Ecke, ein Polizeifahrzeug gleich hinterher. Als wir oben auf der vierten Ebene bei meiner Dieselrakete sind trifft auch die Feuerwehr ein, was ist hier los?

Schnell ein paar Knipsbilder mit dem Handy…

Auf dem Heimweg hören wir SWR3, die Straßen sind frei, es gibt leichten Nieselregen. Meine Dieselrakete hat 16 Tage gestanden und läuft trotzdem wie ein Uhrwerk. Alles ist problemlos, ein wirklich tolles Auto ist das. Und der Unterschied des inkl. Gepäck und Insassen etwa 2040 Kilo schweren Autos zum leichten Opel Astra ist frappierend. Mein 407 Coupé liegt wie ein Brett auf der Straße, wie hat Tobias es mal genannt – „Eigentlich ist es ein ganz schöner Gleiter“ – das ist er – ich bin wieder daheim!

Als wir daheim eintreffen ist sogar der Parkplatz frei von dem wir losgefahren sind, fast so als wären wir gar nicht weg gewesen. Im Briefkasten findet ich viele liebe Weihnachtsgrüße, was für eine schöne Überraschung.

Hier nochmals vielen Dank für all die lieben Grüße!

So, nun werden die Koffer ausgepackt, die Wäsche gewaschen und dann geht es an den Jahresabschluss – wer „selbständig ist“ ist selbst ständig tätig und wenn es nur ein Artikel für den BLOG ist :-)

Frohe Weihnachten!

Kurzer Nachtrag:

Nach den Erfahrungen vom letzten Jahr wollte ich eigentlich niemals wieder mit German Wings fliegen. Aber dieser Flug war wirklich völlig problemlos und pünktlich. Wir konnten diesmal ganz toll sitzen, direkt am Notausgang, es war wirklich super. Dass es kein Board-Entertainment gibt, nicht einmal Musik, das konnten wir verschmerzen, ich hatte ja mein iPad dabei. Letztlich könnte man sagen:

Ich habe mich mit German Wings ausgesöhnt und würde ihnen nach dieser Erfahrung jederzeit wieder ein Chance geben.

Nikon D7000 – Leichtes Gepäck für schöne Wanderungen

Tag 13 – Wandern im Teno-Gebirge

Als der Wecker klingelt ist es für mich eigentlich noch viel zu früh, aber es hilft ja nicht. Duschen, anziehen, frühstücken, Fotorucksack AUSPACKEN und los geht es. Um 9h50 treffen wir uns mit Wolfgang in San Juan de la Rambla. In meinem Fotorucksack ist die D7000 mit  Batteriegriff und dem neuen AF-S VR 16-85mm. Außerdem habe ich nur noch das neue AF-S 2.8/40mm Macro dabei. Es ist „knackscharf“ und vielleicht kann ich es für ein paar Details einsetzen. Ansonsten ist nur etwas zu Essen und zu trinken dabei. Ach ja, mein kleines Manfrotto Carbon-Stativ und zwei Wanderstöcke habe ich noch eingepackt.

Später am Abend werde ich bemerken, dass ich das Macro-Objektiv wieder einmal nicht benutzt habe. Auch das Stativ wird während der Wanderung im Auto bleiben, die Wanderer sind einfach immer so zügig unterwegs, da ist einfach keine Zeit für ausgiebige Kameraschwenks oder HDR Bilder. Sie wollen wandern und ich will fotografieren, eigentlich passt das nicht zusammen. Letztlich laufe ich weit abgeschlagen der Gruppe hinterher und habe trotzdem kaum Zeit mal ein Bild in Ruhe zu komponieren. Alles wird nur schnell aus dem Handgelenk geknipst. Aber, nach der Wanderung kenne ich wieder einen mir bislang unbekannten wirklich schönen Teil der Insel und das ist für spätere Reisen auch etwas wert :-)

Wie dem auch sei, Sandra und ich sind pünktlich am Treffpunkt und Wolfgang kommt eine Minute später auch schon angefahren. Ich steige bei Wolfgang ein, Sandra klettert auf den Fahrersitz unseres Mietwagens und los geht die Fahrt. Sandra fährt in Richtung La Orotava, es steht mal wieder ein Ausritt durch die Kanarische Bergwelt auf dem Programm.

Wolfgang und ich treffen uns etwas später in Teno Alto mit den anderen Wanderern. Sie sind fast alle pünktlich. Heute hat der Wanderboss Heinz sogar die Route vorbereitet. Ein anderer Wander-Chef ist diese Route vor einigen Tagen abgelaufen und hat sie mit einem GPS aufgezeichnet und im Internet verfügbar gemacht. Wolfgang hat die GPX-Datei auf einem neuen Garmin GPS. Damit sollte nichts schief gehen. Die Route ist etwa 7,5  Kilometer lang und hat 240 Höhenmeter unterschied, das sollte problemlos zu schaffen sein.

Vom Restaurant in Teno Alto geht es die Straße entlang die ich vor ein paar Tage gemeinsam mit Sandra mit dem Auto gefahren bin. Aber schon nach ein paar Metern biegen wir rechts ab und gehen eine wirklich schöne Runde durch die einsame Bergwelt des Teno-Gebirges. Immer wieder kommen wir an tollen Aussichtspunkten vorbei, die Blicke auf den Pico del Teide sind wirklich famos. Leider steht die Sonne noch sehr hoch, zwei bis drei Stunden später wäre das Licht für schöne Fotos viel viel besser. Aber ich kann es mir heute leider nicht aussuchen.

Am Ende der Wanderung gibt es im einzigen Restaurant von Teno Alto (Los Bailaderos) etwas zu essen. Das Essen schmeckt gut und es ist preiswert. Es gibt Garbanzas und frittierte Kartoffelspalten wahlweise mit Ziege oder anderen Fleischsorten. Wolfgangs Hund Schröder freut sich später über die vielen übrig gebliebenen Knochen :-)

Etwas eine Stunde später treffen wir uns wieder ins San Juan de la Rambla mit Sandra. Nun heißt es wieder Abschied zu nehmen und die Autos zu tauschen. Als wir auf unserer kleinen Finca eintreffen steht die Sonne schon tief. Man könnte schnell die D700 einpacken und noch irgendwo hin flitzen, aber eigentlich haben wir keine Lust mehr und freuen uns auf einen ruhigen Abend. Heute ist Donnerstag der 22. Dezember 2011, am Sonntag geht es schon wieder zurück nach Deutschland. Dort ist es kalt und regnerisch, daran mag ich derzeit gar nicht denken. Heute während der Wanderung war es wunderbar warm und ich war die ganze Zeit über ohne Jacke in einem leichten Wanderhemd mit kurzen Ärmeln unterwegs, einfach wunderbar!

Nikon D700 – HDR mit dem AF-S VR 4/16-35mm

Tag 12 – Wandern bei Mesa del Mar

Es ist der Nachmittag des zwölften Tages. Um 16h treffen wir uns mit Karin und Wolfgang an der Autobahnabfahrt Tacoronte. Gemeinsam geht es weiter nach Mesa del Mar. Vorgestern haben wir vom Mirador in El Sauzal schon den Strand und die tollen Felsen bei Mesa del Mar in der Ferne bewundern können, heute können wir sie uns aus der Nähe anschauen. Nun war ich schon sooo oft hier und kenne diesen Ort noch nicht. Aber es ist nicht der einzige Ort den ich hier noch nicht kenne. Teneriffa, klein wie sie ist, ist diese Insel doch ein Mikrokosmos. Will man sie wirklich erkunden muss man hier leben, so wie Karin und Wolfgang, so wie Heinz der Wanderboss und die vielen anderen Menschen die wir hier in den letzten Jahren kennen gelernt haben.

Der Weg hinab ans Meer ist mal wieder abenteuerlich, die Straßen sind hier so eng und steil, es ist für mich jedes Mal ein kleines Abenteuer. Die Beule an unserem fast neuen Opel Astra ließ sich übrigens ganz einfach mit der Hand herausdrücken. Einfach unter die Stoßstange legen und wirklich feste drücken. Da machte es dann „Plopp“ und weg war sie wieder. Nun sind nur noch ein paar ganz kleine Schrammen zu sehen. Genau diese Ecke war schon etwas beschädigt als wir das Auto am 10. Dezember in Empfang genommen haben. Nun lässt sich kaum noch ausmachen welche Schramme schon da war und welche von unserem kleinen Zusammenstoß mich Michael aus Irland stammt.

Am Meer angekommen gibt es einen großen Parkplatz, wir schultern unser Fotogepäck und los geht es. Eigentlich sollte ich lieber sagen ICH SCHULTERE MEIN FOTOGEPÄCK!  Sandra hat heute auf eine Kamera verzichtet, Wolfgang hat seine kleine in Neuseeland ausgiebig getestete kleine Panasonic dabei, ich bin mit der D700 der D7000 einem Stativ, dem 15-35mm, dem 16-85mm, 1.4/50mm, 24-85mm, 70-200mm und und und und unterwegs. Ächz – warum nur?

Wirklich zu beantworten vermag ich es nicht. Während ich schleppe uns schwitze erzählt mir Wolfgang, dass die spiegellosen Kameras inzwischen Asien und die USA erobert hätten, das gab es vor kurzer Zeit auf einer Foto-Webseite zu lesen. Nur die komischen Leute in Europa wollen noch den schweren Krempel schleppen, alles nur wegen 3% mehr Bildqualität… Na, vielleicht bin ich auch einer dieser komischen Typen?? Wie dem auch sei, ich mag diese großen Kameras mit all ihren Möglichkeiten wirklich sehr. Man hat Zugriff auf fast alle Parameter der Bilderstellung, man hat einen optischen Sucher mit extrem hoher Auflösung und kann alles was die Kamera machen soll selbst bestimmen. Wenn man nur will ist alles wie damals als man mit 12 Jahren seine erste Spiegelreflex-Kamera in Händen hielt. Ich finde es cool und mir machte es wirklich Spaß damit so kreativ wie möglich zu arbeiten.

Nach einer netten kleine Wanderung erreichen wir ein kleines Straßencafé. Dort sitzen die Fischer die sich hier den Tag vertreiben. Ihre Fische haben sie in den frühen Morgenstunden gefangen, jetzt spielen sie Karten, trinken und lachen. Ein entspanntes nettes Völkchen ist das hier.

Wir gesellen uns dazu, es gibt kanarischen Café von Leche, die Sonen scheint und wir sind im Urlaubsmodus. Etwa eine Stunde später schickt die Sonne sich an uns wieder einmal für etwa 12 Stunden zu verlassen. Mit all meinem Fotokrams geht es ein paar hundert Meter weiter auf einen kleinen Vorsprung aus Lava welche vor hunderten oder tausenden von Jahren auf dem Weg ins Meer erkaltet ist. Heute ist sie ein wenig glitschig und überall gibt es kleine Pfützen die kräftig nach „Meer“ riechen.

Wolfgang und sich fotografieren um die Wette. Er mit der kleinen aber feinen Panasonic, ich mit der Nikon D700, dem AF-S VR 4/16-35 und einem B&W 8x Graufilter. So erreiche ich bei ISO 100 relativ lange Belichtungszeiten, welche die Brandung des Meeres in unwirkliche weich verwischte Wellen auflösen.

Nach hunderten von Bildern ist es dann dunkel geworden. Es geht zurück zum Auto, ein schöner Tag war das. Morgen geht es dann ganz früh zum Wandern ins Teno-Gebirge. Sandra geht mal wieder zusammen mit Karin bei Manolo reiten. Wolfgang und ich machen derweil etwas „vernünftiges“ :-)

Hier noch einige erste Bilder der abendlichen Fotosession. Alle Bilder sind 1000 Pixel breit, also einfach anklicken, dann wird es deutlich größer. Alle Fotos sind mit der Nikon D700 und dem Nikon AF-S VR 4/16-35mm und einem B&W 8x Graufilter gemacht. Der Graufilter ermöglicht längere Belichtungszeiten, die Farben verändert er nicht wirklich. Der Berg im Hintergrund ist wieder einmal der Pico del Teide, Spaniens höchster Berggipfel!!

 

Nikon D700 – Tierfotografie Teil II

Tierfotografie mit der Nikon D700 und dem 4/200-400 – Teil II

Lange Brennweiten gehören zur Tierfotografie wie die Schale zum Ei. Doch lange Brennweiten allein ermöglichen noch keine schönen Tierfotos, die maximale Öffnung der langen Teleobjektive und die Abbildungsqualität bei offener Blende sind weitere sehr wesentlichen Einflussfaktoren. Landläufig wird ein Objektiv mit großer Öffnung auch als „lichtstark“ bezeichnet. Jeder der schon einmal auf der Suche nach einem lichtstarken Teleobjektiv mit langer Brennweite war weiß, die Dinger werden sehr schnell sehr schwer und sehr teuer!

Ein wirklich guter Kompromiss zwischen Preis, Gewicht und Leistung ist das Nikon AF-D VR 80-400mm. Es ist schon ein wenig betagt, aber man kann damit auch heute noch gute Fotos machen. Eigentlich hat es alles was man braucht, allerdings ist kein Ultraschall-Antrieb für den Autofokus eingebaut. Da es kein AF-S Objektiv ist, muss der Autofokusmotor der Kamera den Autofokus antreiben, also so richtig mechanisch mit kleinen Wellen, Zahnrädchen und einem kleinen Getriebe. Das alles funktioniert nicht ganz so schnell wie bei einem AF-S Objektiv, aber es wiegt auch weniger und ist deutlich preiswerter. Allerdings hat nicht jede Kamera einen Autofokusmotor eingebaut! Mit dem Siegeszug der AF-S Objektive hat Nikon dieses Feature bei vielen preiswerten kleineren Kameras ersatzlos gestrichen. Wer also das AF-D 80-400mm kaufen möchte, sollte zunächst prüfen, ob seine Kamera einen Autofokusmotor hat! Das erkennt man daran, dass aus dem Bajonett eine kleine bewegliche Welle herausragt, die an der Spitze ein wenig abgeflacht ist. Nicht mit dem Verriegelungsstift für das Bajonett verwechseln!!

Wer eine bessere Abbildungsqualität, einen schnelleren Autofokus, mehr Lichtleistung und die Möglichkeit zur Verwendung hochwertiger Teleconverter will, der könnte das Nikon AF-S VR 4/200-400mm kaufen. Es ist allerdings auch ein großes schweres teures Monstrum! Aber besonders in Verbindung mit dem Teleconverter Nikon TC-17EII hat man ein hochwertiges Teleobjektiv, das bereist bei offener Blende scharfe Bilder liefert.

In Verbindung mit der Nikon D700 hat man hier im Grunde genommen ein ideales „Paar“ für die Tierfotografie. Die guten Leistungen der Objektiv-Kombination flankiert die D700 mit geringem Bildrauschen bei hohen ISO-Werten.

Nun müssen nur noch die wilden Tiere her! Genau das ist auf den Kanaren ein Problem, entweder schwimmen die wilden Tiere im Meer oder sie leben in einem Zoo oder Tierpark. Ansonsten gibt es hier nur Vögel, Eidechsen und Kaninchen. Keine Rehe, keine Wildschweine, keine Wölfe, keine Bären, kein nichts…

Also fahren wir mal in den Jungle Parque und schauen uns dort die Tiere an. Wirklich beeindruckend sind die Weißkopf-Seeadler auch Fish-Eagle oder American-Eagle genannt. Aber gleich sie sind auch scher zu fotografieren. Denn meist ist gerade das helle Gefieder des Kopfes völlig überstrahlt und auf den Fotos nicht viele mehr als eine strukturlose weiße Fläche. Was kann man da tun?

Tipp 1 – Fotografieren im RAW-Modus

Der Tonwertumfang im RAW-Modus ist ungleich größer als im JPG-Modus. Bei der RAW-Konvertierung lässt sich meist aus dunklen oder auch augenscheinlich viel zu hellen Bildbereichen noch allerhand herausholen. Doch auch das hat seine Grenzen.

Tipp 2 – Belichtungsmesser korrigieren

Oft werden Bilder dieser Tiere besonders gut, wenn man den Belichtungsmesser um  etwa -0.7EV (EV = Exposure Value = Blendenwert) korrigiert. Also etwa unterbelichten. Bei Menschen ist es meist blöd wenn sie unterbelichtet sind, bei Foto ist es oft wirklich gut :-)

Tipp 3 – Auf das Licht achten.

Besonders in den Morgen- und Abendstunden ist das Licht milder und die Fotos werden besser weil die Kontraste weniger heftig sind. Alternativ kann man manche Tiere auch im Schatten fotografieren! Da hier weniger Licht ist, helfen höhere ISO-Werte so um ISO-800 scharfe nicht verwackelte Bilder zu erzielen.

Tipp 4 – Die Spotmessung verwenden

Viele Kameras bieten die Möglichkeit, dass man einzelne Autofokus-Messfelder mit der Spot-Belichtungsmessung koppeln kann. Dies bringe besonders bei wirklich schwierigen Motiven oft sehr gute Ergebnisse. Aber der Überraschungseffekt ist auch sehr hoch, wenn die Kamera andere als die gewünschten AF-Messfelder verwendet.

Ich entscheide mich heute für die Matrix-Belichtungsmessung mit einem Korrekturfaktor von -0.3 bis -1.3EV – je nach Motiv. Dazu wird im RAW-Modus fotografiert und ich achte falls möglich auf weißes Licht an schattigen Plätzen.

Dann kommt die große Flugshow. Was nun, statt der relativ ruhig sitzenden Tiere sausen sie nun durch die Luft?!?! Hier ist oft der kontinuierliche AF nicht schnell genug oder das AF-System kann die fliegenden Adler, Geier und was nicht alles nicht vom Hintergrund unterscheiden. Was tun? Hier hilft nur eines, viele viele Bilder schießen und später aussortieren und den Autofokus-Speicher benutzen!

Besonders Tiershows laufen immer wieder nach dem gleichen Muster ab. Schaut man sich die erste Show an weiß man recht genau was 2-3 Stunden später erneut gezeigt werden wird. Statt zu versuchen einfach alles zu fotografieren (dabei entsteht meist KEIN wirklich gutes Foto) sollte man sich auf einzelne Abschnitte konzentrieren.

Wenn man weiß, dass ein Adler während der Show eine bestimmte Route zwischen zwei Falknern abfliegt, so schlägt die Stunde der AF-L Taste! Auto-Fokus-Lock – dieses Zauberwort erleichtert vieles! Bevor das Federviech los fliegt peilt man mit dem Teleobjektiv einen der Punkte am Boden an den es überfliegen wird. Dann hält man die AF-L Taste gedrückt oder schaltet ggfs. sogar den Autofokus ab. Nun heißt es warten und geduldig sein. Fliegt der Adler los, verfolgt man ihn mit der Kamera und schießt in der Nähe der Position für die man den Fokuspunkt gespeichert hat eine Serie von Bildern.

Diese Serie sollte so schnell wie möglich sein und es sollten so viele Bilder wie möglich sein. Mit etwas Glück ist dann ein brauchbares Bild dabei.

Ich schaltet in diesen Situationen das Speichern der zusätzlichen JPG-Vorschaubilder ab. Gute Erfahrungen habe ich bei der D700 auch mit der verlustfreien Komprimierung der RAW-Bilder gemacht. Es scheint mir, als würde die D700 schneller Komprimieren als sie auf den CF-Karten speichern kann, dann ist es ein Geschwindigkeitsvorteil. Alle Bildkorrekturen usw. schalte ich aus, das kann man später bei der RAW-Konvertierung erledigen.

Außerdem braucht die D700 damit sie schnell wird einen zusätzlichen Batteriegriff. Den habe ich von meiner D300 und von meiner D2x gibt es mehrere leistungsstarke große Lithium-Ionen-Akkus. Das ist ein perfekte Kombination!

Bei einzelnen Kameras wie bspw. der Nikon D300 kann man außerdem überlegen, ob man den RAW-Modus von 14 auf 12-Bit Farbtiefe reduziert. Das bringt speziell bei der D300 nochmals einen enormen Geschwindigkeitsvorteil.

Und dann ist da noch die AF-Priorität! Viele Kameras bieten einen kontinuierlichen Autofokus und zusätzlich die Option, dass der Verschluss nur auslöst wenn eines der aktiven Autofokus-Messfelder auch einen Bildteil korrekt erfassen konnte. In der Praxis bedeutet dies, dass der Auslöser oft blockiert sein könnte, es sei denn man betätigt parallel die AF-L Taste. Hier muss man experimentieren um die zur persönlichen Vorliebe passende Einstellung zu finden. Ich schalte die AF-Priorität in der Rege AUS!

Ok, einen habe ich noch… Besonders bei Teleobjektiven muss beim Fokussieren viel Masse (sprich große schwere Linsen) bewegt werden. Daher bieten viele Objektive die Option den Autofokusbereich einzugrenzen. Bei meinem 4/200-400mm kann ich den Bereich auf minimal 6 Meter eingrenzen. Damit ist der Weg den der AF-Motor ggfs. zurücklegen muss deutlich kleiner und das Scharfstellen ist aus einer „ungünstigen AF-Position“ heraus deutlich schneller.

Ok, das waren meine Tipps, einige Ergebnisse habe ich ja vorgestern bereits hier gepostet. Wenn ich wieder daheim bin und die Internet-Anbindung schneller und preiswerter ist gibt es weitere Bilder zu sehen.