Weihnachten ist überstanden
Die Tage der christlichen Nächstenliebe und des Mitleids für den Einzelhandel liegen hinter uns – geschafft – wieder einmal :-) Es ist Montag, ein richtiger normaler Montag. Als ich wach werde ist es 8h29 – laut Handydisplay. Das tolle neue HTC Desire HD hat allerdings schon wieder einmal keinen Strom. Ein Blick auf die schlimmsten Stromverbraucher offenbart, dass die Anwendung Copilot den Akku entleert hat. Abends zuvor habe ich es wohl versehentlich gestartet. Navigiert hat das Programm nichts und niemanden, Kartenmaterial für die Kanarischen Inseln habe ich auch keine und dennoch ist der Akku leer. So ist das eben in der schönen neuen Android-Welt :-)
Nach der Körperpflege gibt es Frühstück, gemeinsam mit den üblichen Verdächtigen, man kennt sich inzwischen. Der Himmel ist ein wenig bedeckt, dennoch ist es angenehm warm. Zwischen Sekt und frisch gepresstem Organgensaft denke ich ein wenig wehmütig daran, dass wir schon bald wieder zurück müssen. Zurück in das Schneechaos, zurück zu den hustenden Nachbarn und den erkälteten Arbeitskollegen. Na hoffentlich geht das gut!
Aber noch sind wie ha eine Woche lang hier auf der Insel der Glückseeligen!
Gleich geht es in das deutsche Viertel von Puerto de la Cruz – nach La Paz. Es ist Montag und montags erscheint der “Spiegel”. Ein Magazin, das auch hier auf den Kanaren seine Leser in der deutschsprachigen Bevölkerung findet. Und da man sich sowieso kennt, trifft man sich am Montag bei “Pepito” um am Kisok gegenüber den “Spiegel” zu kaufen und danach bei einer Tasse Kaffee über das zu diskutieren was daheim so alles geschehen ist. Sehr DEUTSCH – oder?
Beim Pepito um die Ecke ist ein Frisör – ein deutschsprachiger Frisör – vielleicht kann ich mich dort verständlich machen? Ich würde gern aussehen wie George Clooney – ob die das verstehen? Wenn ja, ob sie das auch hinbekommen? Vor ein paar Wochen hat mir bei der gleichen Aufgabenstellung ein deutscher Frisör geantwortet: “Ich kann zwar Haare schneiden aber nicht zaubern!” – was ich wohl später auf den Kanaren zu hören bekomme? Mal abwarten…
Sandra wird während dessen noch einmal den deutschen Arzt an der Plaza de Charco aufsuchen. Kontrolluntersuchung und nicht zu vergessen, dass Begleichen der Rechnung! Später wollen wir uns unten am Playa Jardín treffen und gegenüber chinesisch essen.
Ok, es geht jetzt mal los, bis später!
Update um 17:05
Ein entspannter Tag in Puerto de la Cruz. Etwas oberhalb der Plaza de Charco setze ich Sandra ab, so kann sie in Ruhe shoppen gehen, während ich mich in La Paz mit den deutschen Residenten treffe. Als ich bei der Bar “Pepito” ankomme gibt es lange Gesichter, der “Spiegel” ist noch nicht da. Den “Focus” gibt es, den “Spiegel” nicht. Als Anhänger von Verschwörungstheorien kommt es mir gleich in den Sinn, dass es eine rechts gerichtete Untergrundorganisation geben könnte, die möglicherweise baskischen Separatisten nahestehen könnte, welche die Lieferung des “Spiegel” nach Deutschland verzögert um so die potentiellen Leser dazu zu bringen auch mal einen Blick in den “Focus” zu riskieren. Aber wahrscheinlich ist der Grund ganz profan, vielleicht liegt in Hamburg einfach so viel Schnee, dass der “Spiegel” es nicht auf die Kanaren geschafft hat? Wäre zumindest denkbar :-)
Ich verweile nur kurz und gehe nebenan zum Deutschen Frisör! Dachte ich jedenfalls, aber meine Frisörin kennt nur ein paar wenige deutsche Worte. Vor allem das Wort “kurz?” ist ihr geläufig. Als sie fragt “kurz?” entgegne ich “Ja, so dass ich aussehe wie George Clooney!” “George Clooney??” – ok, sie kennt George Clooney nicht – also sage ich “Si, kurz!”
10 Minuten später bin ich frisch frisiert zurück bei den deutschen Residenten die immer noch auf den “Spiegel” warten. Vielleicht doch eine Verschwörung? Egal, ich musste beim Frisör nicht warten und der Haarschnitt hat auch nur 10,50 Euro gekostet. Als ich der Frau die George Clooney nicht kennt 15 Euro gebe strahlt sie über das ganze Gesicht – für mich immer noch preiswerter als ein Haarschnitt in der Heimat :-)
Nach einem Glas Bier wandern Wolfgang, Schröder und ich dann quer durch die Stadt rüber zum Playa Jardín. Dort wartet Sandra schon mit den Schnäppchen ihres Lebens auf uns. Es geht zum Chinesen. Eine Weile später stößt dann auch Karin dazu. Wir lassen es uns schmecken und sind um 16h ziemlich verschwitzt zurück in La Paz. Die vielen Treppenstufen hoch zum Mirador de la Paz sind ganz schön anstrengend wenn man die meiste Zeit seines Lebens am Schreibtisch verbringt. Den Weg zurück fahren wir schon wie im Schlaf. Nach all den Besuchen auf dieser Insel brauche ich das GPS eigentlich gar nicht mehr. Außerdem wird hier zum Einen so viel gebaut und sind zum Anderen die Karten so alt, dass das Navigon hier meist eher Verwirrung stiftet als für Hilfe zu sorgen.
Die Zeit bis zum Abendessen versüßen wir uns auf der Terrasse bei Jo und Caro bei einem Gläschen “Chandi” – Sprite & Cerveza – eine gute Kombination° ;-)
Prosit!
Hier noch ein kleiner Blick rüber zu unserem kleinen Häuschen (HTC Desire HD):
Sodele, 18h31 – gleich gibt es ein leckeres Abendessen – heute steht “Lamm” auf der Speisekarte :-)
Heiligabend
Unser Heiligabend 2010 beginnt ganz entspannt. Nach dem Frühstück treffen wir uns in La Paz – dem “Deutschen Viertel von Puerto de la Cruz” – mit Wolfgang und Karin. Es gibt Kaffee und ein Schwätzchen und die neuesten Inselgeschichten. Dann hoch zum frisch renovierten Mirador Humboldt. Dort gibt es Hamburger und Bier – ungewöhnlich zubereitet, aber nicht schlecht.
Wolfgang spendiert uns danach noch für eine Weile den Zugang zu seinem tollen WLAN – DANKE :-)
Endlich kann ich mal meinen BLOG aktualisieren ;-)
Später gibt es dann bei Jo und Caro ein 5-Gänge Menü mit “Wildschwein” als Highlight!!
Das war er dann auch schon, der entspannte heilige Abend auf Teneriffa.
Der übliche Wahnsinn
Eigentlich wollten wir ihm ja entfliehen, dem üblichen weihnachtlichen Wahnsinn. Aber dann war das Angebot an Stiefeln, Handtaschen und sonstigen fraulichen Accessoires zu verlockend… Also nach dem Frühstück ab ins Auto und auf zum großen Einkaufszentrum bei Puerto de la Cruz. Dort angekommen ist alles noch ganz easy. Drinnen ist es aber ziemlich voll. Wir kaufen Wasser und ein paar Knabbereien, die ich gestern bei meiner einsamen Wanderung so sehr vermisst habe. Wenn man ziemlich ausgepowert nach einer mehrständigen Wanderung am Auto ankommt ist es schon nett wenn dort mehr als nur eine Flasche mit lauwarmem Wasser wartet :-)
Sandra findet auch ein paar Stiefel – und die sind sooooooooooooo preiswert ;-) Dann noch das ein oder andere Kleidungsstück, Läden gibt es hier ja wirklich genügend viele!
Und etwa so sieht das dort aus (Handy-Knipsbild mit dem neuen HTC Desire HD):
Schuhgeschäfte und Weihnachtsschmuck so weit das Auge reicht, ein Paradies für jede Frau :-)
So weit so gut, blöd wird es kurz drauf als wir alles im Auto haben und in Richtung Candelaria fahren wollen. Ich lenke den Opel in Richtung “Santa Cruz” – bereits hinter dem Parkhaus geht dann einfach gar nichts mehr. Lauter kleine Straßen, Einbahnstraßen, bergauf, bergab, Stoppschilder und tausende kleiner Autos. Etwa eine Stunde stehen wir in der Gegend herum bis wir uns in die Nähe der Autobahnauffahrt gewartet haben. Dann mein fataler Fehler, der Kreisverkehr vor dem Kreisverkehr oberhalb der Autobahn hat eine zweispurige Zufahrt. Ich nehme instinktiv die rechte Spur, denn ich will ja sofort recht in Richtung Santa Cruz abbiegen. Meinen Fehler bemerke ich jedoch einige wenige Meter zu spät. So ein Mist, ich bin zu weit rechts und stehe nun wieder am Ender dieser ganzen Scheiße – sorry – aber anders kann man dieses Verkehrschaos wirklich nicht nennen. Noch einmal ganz weit hinten anstellen, wie blöd kann man eigentlich sein. Ich kriege die Oberkrise, statt ins Parkhaus fahre ich oben auf das Parkdeck, da kann man am schräg gegenüberliegenden Ende über eine Rampe herunter fahren, da haben wir mindestens 30 Minuten Stau gespart. Oben auf dem Parkdeck ist dann genau dieses Abfahrt gesperrt und wir werden hinunter ins Parkhaus geschleust. Dort ist genau die Ausfahrt die halbwegs günstig wäre auch gesperrt – ich bin kurz davor laut los zu schreien, schließlich fahren wir genau dort wo wir hinein gefahren sind wieder heraus und stehen so richtig blöd wieder ganz weit hinten – vor uns der weihnachtliche Autowahnsinn – wie ätzend…
Eine halbe Stunde später sind wir wieder kurz vor dem Kreisverkehr vor dem Kreisverkehr – meine Laune ist auf dem Tiefpunkt und die Kupplung des fast nagelneuen Opels riecht schwer verbrannt. Wir sind fast eine halbe Stunde lang immer wieder einen Meter am Berg angefahren um dann gleich wieder die Handbremse anzuziehen und zu warten bis es den nächsten Meter weiter geht. Das fordert seinen Preis, der Opel riecht echt verbannt, au Backe…
Es ist schon fast 15h und wir beschließen nicht mehr nach Candelaria zu fahren, statt dessen nehmen wir im Kreisverkehr über der Autobahn die dritte Ausfahrt und sind 20 Minuten später wieder auf der Finca bei Jo und Caro. Es gibt warmen Apfelkuchen mit Sahne und einen Kaffee mit Milch. Sandra hat endlich wieder Appetit und isst einen Salat. Dazu gibt es ein Radler – Cerveza con Sprite…
Als wir fertig sind kommen auch Jo und Caro zurück. Sie waren auch unterwegs. Jo erzählt uns, dass die hier seit Tagen so ausflippen und dass er die Einkaufszentren meidet wenn nur möglich. Caro erzählt uns ihren Trick – sie parkt einfach außerhalb und geht dann ein paar Meter zu Fuß – gar nicht so dumm :-)
Wir bestellen uns für den Abend die echt Spanische Paella – von zwei belgischen Köchinnen zubereitet und einem deutschen Chef serviert – was kann da noch schief gehen? Dazu werden wir heute mal eine Flasche Weißwein trinken – mal sehen was Jo uns empfehlen kann. Es ist jetzt kurz nach 18h – wir wandern gleich mal los. Publizieren können wir das hier dann alles morgen bei Wolfgang und Karin – gut wenn man jemanden kennt der ein WLAN hat ;-)
Ciao!
Vamos a la playa
Heute ist Sandra besser drauf, aber noch nicht wirklich gut. Also beschließen wir nach dem bekannt guten Frühstück, dass sie heute hier bleibt und ich auf eigene Faust los ziehe. Gesagt getan, um etwa 11h bin ich dann unterwegs. Mein Weg führt mich an die Nord-Westliche Küste. Vorbei an La Laguna geht es in Richtung Las Mercedes. Am kleinsten Kreisverkehr der Welt biege ich kurzerhand ab in Richtung “Bajamar” und “Punta del Hidalgo”. Eigentlich habe ich Bilder von netten kleinen Fischerdörfern im Kopf. Als ich dort ankomme bin ich dann ziemlich enttäuscht und steige nur kurz am Wendehammer am Punta del Hidalgo aus. Vielleicht würde man ja noch was nettes finden wenn man hier ein wenig die Gegend erkundet, aber es windet wie die Hölle und so steige ich wieder ein und fahre zurück zum kleinsten Kreisverkehr der Welt. Hier biege ich dann scharf links ab in Richtung Las Mercedes. Vor mir schleichen ein paar Touristen den Berg hinauf und ich bin froh als ich sie endlich überholen kann.
Bei den üblichen Aussichtspunkten fahre ich einfach weiter, die habe ich während der letzten Jahre schon zur genüge “abfotografiert” :-)
Irgendwann geht es links in Richtung “Afur” – bei unserer Wanderung in Taborno haben Wolfgang und Karin im letzten Frühjahr so geschwärmt, dass die Wanderung von Afurt hinunter ans Meer so schön ist – warum nicht?
Die Straße ist abenteuerlich eng, aber es gibt fast keinen Gegenverkehr, alles kein Problem. Als ich in Afur ankomme ist der Parkplatz am Ende der Sackgasse wie leer gefegt, ich parke das einzige Auto hier :-) Der Weg hinunter an den “Strand” ist ausgeschildert, super! Schnell die Wanderstöcke auf die richtige Länge bringen, alle nicht notwendigen Kameras und Objektive im Kofferraum platzieren, die Wanderschuhe anziehen und eine warme Fleecejacke überziehen. dann geht es los!
Es stürmt wie verrückt und ich habe ein wenig Sorge, dass es einen heftigen Regenguss geben könnte, aber es bleibt bis zuletzt fast alles trocken ;-) Der Weg geht heftig auf und ab, aber ich habe den Ehrgeiz nicht umzukehren und wirklich bis zum Meer zu wandern. Zwischendurch passiere ich eine paar kleine Wasserfälle und einige beeindruckende “Mauerdurchbrüche”. Wer auch immer diese Mauern hier aufgestellt hat, er muss ein Künstler gewesen sein. Ob es doch einen Gott gibt?
Kurz nach 14h komme ich dann am Strand an, oder an dem was man hier so Strand nennt :-) Das Meer tost wie verrückt und ich kann mich kaum auf den Füßen halten, was für ein Wetter. Der Knaller ist eine kleine Finca direkt unten am Meer. Es hängt ein Schild auf der Veranda – “Zu Verkaufen” – das ist der Hammer – wer hier wohnt hat keinen Strom, kein fließendes Trinkwasser und keine Garage für seinen Geländewagen, ok warum auch? Vielleicht könnte man sich ein Boot nehmen und ab und zu im Hafen von Puerto de la Cruz anlegen um Lebensmittel zu kaufen, aber da muss man ein echt menschenscheuer Aussteiger sein :-)
Wie dem auch sei ich habe ein wenig Sorge, dass es auf meinem Heimweg dunkel werden könnte. Also schnell wieder zurück. Für den Hinweg habe ich über zwei Stunden gebraucht und nun muss ich deutlich mehr bergauf als bergab steigen. Und wie es bergauf geht! Die topografische Karte auf der ich mir morgens alles angeschaut haben offerierte mir 300 Höhenmeter Unterschied. Später bei der Track-Auswertung kann ich dann sehen, dass ich knapp 6 Kilometer gelaufen bin und dabei zweimal zusammen 821 Höhenmeter zurück gelegt habe. Absolut sind es wirklich nicht etwa 300 Meter, aber es geht ständig auf und ab und das schlaucht mich ungemein.
Zurück am Auto fällt es schwer die Schuhe zu wechseln und ich bin froh, dass ich eine komplette zweite Montur dabei habe. Also schnell ein frisches Hemd und eine trockene Fleece-Jacke anziehen, dann zurück zur Finca San Juan. Der Rückweg fällt mir schwer, ich bin abgekämpft und müde. Als ich endlich “daheim” ankomme freue ich mich auf die Dusche und auf eine leckeres Abendessen.
Was für ein Tag :-)
Nun aber ab ins Bett :-)
Dienstag morgen – Vierter Tag
Es ist erstaunlich wie schnell hier die Zeit vergeht, heute ist schon Dienstag und es ist der vierte Tag hier auf Teneriffa. Etwas unterhalb auf den Feldern werden Kartoffeln geerntet. In einer Zeitung habe ich gelesen, dass die letzten schweren Stürme vielfach die gesamte Ernte an Kartoffeln, Tomaten und anderem Gemüse vernichtet haben. Wenn man sich anschaut wie viel Arbeit diese Menschen investieren kann man kaum verstehen, dass Kartoffeln im Supermarkt um die Ecke so billig sind. Krass auch, dass ich im Vordergrund der Szenerie einen schönen Pool mit bunten Liegen für die Urlauber zu sehen bekomme…
Und weil es so schön ist noch eines der ersten Bilder die ich hier mit der frisch reparierten D2x gemacht habe. Es sieht aus als würden die beiden Wolken “Händchen halten” :-)
Sandra geht es immer noch nicht besser und beim Frühstück isst sie fast gar nichts. Sie kann kein Essen sehen und trinken mag sie auch nichts. Sie ist nur schlapp und müde. Wir beschließen in Puerto de La Cruz einen Arzt aufzusuchen. Der Doc hat mich schon mal gerettet als es mir so ging wie Sandra heute. Damals bin ich sogar im Flieger kurz vor dem Start ohnmächtig geworden. Es war wie im Film, als ich wach wurde hatte ich eine Sauerstoffmaske auf der Nase und die Stewardess rief “Ist hier ein Arzt, hallo? Haben wir hier einen Arzt an Bord?” Das kennt man ja nur aus amerikanischen Katastrophenfilmen oder “Der Reise im total verrückten Flugzeug”. Das mir das mal passieren würde hätte ich damals auch nicht gedacht.
In Puerto de La Cruz ist die Hölle los, Weihnachten steht vor der Tür! Wir finden keinen Parkplatz und müssen vom Playa de Jardin bis zum Plaza de Charco laufen. Sandra wird unterwegs immer langsamer, es fällt ihr richtig schwer. Beim Arzt angekommen ist dann alles ausgebucht. Aber sie darf doch bleiben. Während ich mich mit meinem Fotoapparat am Hafen herumdrücke bekommt sie eine Infusion und sieht zwei Stunden später auch schon deutlich besser aus. Das mag ich so an dieser Insel, man ist hier einfach gut aufgehoben, auch wenn es mal eng wird. Wie das in Mexico oder Guatemala wäre mag ich mir nicht ausmalen…
Im Hafen ist heftiger Seegang, es liegt kein Boot im Wasser. Aber ich finde einen wirklich todesmutigen Angler, was für ein Kerl!! Wenn der da abrutscht ist er hin, da bin ich mir ziemlich sicher!
Das Tele mit Telekonverter ermöglicht interessante Einblicke in das Leben meiner Mitbürger. Hier scheint der linke Typ zu sagen “Und der Fisch den ich da gefangen habe war mindestens so groß, wirklich riesig war der!!!”
Zum Vergleich was eine kleiner Chip und ein 1.7er Telekonverter an der D300 leisten kann hier die gleiche Szenerie mit einem Weitwinkelobjektiv. Die beiden Typen sind die beiden hellen Pixel da hinten auf der Mauer!
Der Rückweg zum Auto fällt Sandra richtig schwer. Aber es scheint aufwärts zu gehen. Wir machen einen Zwischenstopp am Restaurant “La Terazza” oberhalb vom Casa de Dios in der Siedlung Romantica II – was für eine Ortsangabe :-) Es sieht auf den ersten Blick ziemlich geschlossen aus, aber es ist doch jemand zuhause. Wir erkennen uns auch gleich wieder, ich bin hier immer wieder gern. Der Sturm hat auch hier schlimm gewütet. Das Tor ist weg, die Sonnenschirme und einige Tische und Stühle hat es auch erwischt. Daher ist die schöne Terrasse heute wie leer gefegt.
Ich gönne mir einen warmen Apfelstrudel mit Sahne und Vanilleeis – der Klassiker hier! Dazu gibt es Deutschen Filterkaffee – endlich mal… Sandra trinkt ein alkoholfreies Bier und isst eine Ofenkartoffel, ohne “Zubehör” – das klappt relativ gut. Als wir später wieder im Auto sitzen zeigt das Thermometer 28°C – hui – wenn man bedenkt, dass wir bei -5°C in Bonn gestartet sind, ist das schon ein krasser Unterschied! Und hier ist Winter!
Wieder zurück auf der Finca geht Sandra gleich ins Bett und ich habe ein wenig Zeit mal meine Bilder zu sichten und ein bisschen was für mein BLOG zu schreiben. Es ist jetzt gleich 19h, eigentlich wäre heute eine schöne Vernissage in Puerto de la Cruz auf dem Programm. Aber allein mag ich nicht und Sandra geht es nicht gut. Leider haben wir morgens das Abendmenü abbestellt – ich gehe gleich mal schauen ob Caro mir trotzdem was nettes zaubern kann :-)
Wann ich das hier alles publizieren kann weiß ich noch nicht so recht – daher bitte nicht wundern wenn es irgendwann zeitlich nicht so recht zu einander passt!
Ciao!
Teneriffa 2010 – Start mit Schwierigkeiten
Am zweiten Abend ist Sandra ziemlich schlapp, sie ist richtig krank und es macht mir langsam Sorgen, dass es nicht wirklich besser werden will. Während sie im Bett liegt bewundere ich die Sternenklare Vollmondnacht. Auf meinem neuen HTC Desire HD habe ich mir Google Sky installiert. Das ist witzig und zeigt mir wo der Polarstern ist. Wenn ich eine Kamera mittig auf diesen Stern ausrichten und viele Stunden belichten könnte hätte ich eine krasse Spirale als Bild. Alles dreht sich um den Polarstern, jedenfalls aus unserer Perspektive! Aber ich habe leider “nur” digitale Kameras dabei. Ein “Testschuß” mit der D2x ergibt bei 30 Minuten Belichtungszeit kein wirklich schönes Ergebnis. Zwar kann man die Bahnen der Sterne schön erkennen, aber das Bildrauschen ist heftig und wegen des hellen Vollmonds sind die Kontraste wirklich schlecht. Das Mondlicht hat direkt auf das Objektiv geleuchtet. Das wird so nichts! Für diese Art von Fotos braucht man eine traditionelle “Filmkamera”. Da gibt es kein Rauschen und da erwärmt sich auch kein Chip.
Aber der Vollmond hat auch was Gutes, er beleuchtet den verschneiten Pico del Teide ganz wunderbar. Ich hole mir das AF-S 70-200 und den 1.7x Telekonverter. Das ganze dann an die D300 und auf ein stabiles Stativ. Auslösen tue ich die Kamera mit einem Kabelauslöser. Bei Belichtungszeigen von 30 Sekunden und Blende 8 ist auf dem Display ganz deutlich der verschneite Vulkan zu sehen, toll!
Später fällt mir dann auf, dass es ein paar echte blöde Hochspannungsleitungen gibt die langweilige vor dem Teide herum hängen, aber ich habe einen Kopierstempel und der lässt sie schnell verschwinden. Die waagerechten kleinen Striche sind die Sterne die an uns in nur 30 Sekunden vorbeigezogen sind. Bewegungsunschärfe ist das, wer hätte das gedacht ;-)
Am Montag sind wir beim Verlassen unseres kleinen Häuschens überrascht wie warm es draußen schon ist. Das Frühstück schmeckt mir hier wie immer richtig gut. Sandra kann fast nichts essen weil sie immer noch heftige Magenschmerzen hat. Es geht ihr gar nicht gut. Nach dem Essen legt sie sich ein wenig in die Sonne an de Pool und ich mache mich allein auf den Weg. Mal sehen was ich so finde.
Kurz vor Mittag geht es mit dem neuen Auto los. Der Opel hat eine Weile in der Sonne gestanden und es riecht innen drin ganz übel nach neuem Kunststoff, nach Weichmachern und Chemie. Während ich auf kleinen Straßen mit geöffneten Fenstern im 3. Gang über die Insel fahre muss ich an meinen früheren Kollegen Karsten aus Köln denken. Er hatte vor ein paar Jahren mal einen nagelneuen Firmenwagen am Werk in Stuttgart abgeholt und ist dann damit gleich nach Italien in den Urlaub gefahren. Das Auto hat ihn regelrecht krank gemacht, es waren wohl auch die vielen fiesen Chemikalien die für die Herstellung der Kunststoffteile eingesetzt werden. Ich stelle mir vor, dass meine schöner neuer Opel wahrscheinlich genauso riecht. Wie dem auch sein, es ist fies!
Aber egal, die Sonne scheint, im Radio läuft Salsa-Musik, links oben kann ich immer wieder schöne Blicke auf den Pico del Teide erheischen, rechts unten rauscht das Meer vor sich hin. Es geht auf kleinen Straßen nach Westen, den Wolken entgegen. Als ich bei Santiago del Teide ankomme ist es nur noch eine einzige Waschküche. Nichts mehr mit Meer, Sonne und Vulkan. Sogar im Radio gibt es keine gescheite Musik mehr. Fast wie im letzten Jahr. Da sind wir hier auch bei Sturm und Regen angekommen.
Aber ich lasse mir die Laune nicht vermiesen :-) Irgendwann passiere ich den Mirador de Chirche und mache mich an den Aufstieg zum Pico del Teide. Die Pinienwälder sind in mystischen Nebel getaucht. Zwischendurch muss ich einfach mal anhalten, zu schön sieht das aus. Ich schnappe mir die D300 und das 12-24mm Weitwinkel. Dazu das Handy und dann geht es los. Ein Regenjacke habe ich vorsorglich angezogen und die werde ich auch brauchen :-)
Der letzte Ausbruch vor etwa 100 Jahren (vielleicht ist es auch schon 200 Jahre her? Kann ich gerade nicht nachschauen weil es keine Internet gibt…) hat eine große Mengen flüssigen Gesteins ausgeworfen. Hier überall sind eigenartige Formationen zu finden die im Nebel wie kleine Ungeheuer ausschauen. Aus einigen Felsbrocken wachsen gar Bäume! Ich frage mich wie das wohl funktioniert. An den Bäumen sind die Spuren der Waldbrände von 2006 noch genau zu erkennen. Vielfach löst sich aber die verkohlte Rinde und an einigen Stellen ist Harz auf die Rinde getropft. Es sieht aus wie gelbes Wachs, sehr bizarr.
Das Feuer hat fast alles Unterholz verbrannt, auf den Lavarocken liegt nur eine dünne Schicht aus den Kiefernnadeln der letzten paar Jahre. Dazwischen überall hellgrüne Pflanzen, wenn ich nur wüsste wie sie heißen…
Während ich ein Foto nach dem Anderen mache gibt es immer wieder kurz Regenschauer. Die Kamera wird richtig nass, aber es ist ein Nikon und das Gehäuse soll ja abgedichtet sein. Plötzlich sehe ich vor meinen Füßen ein Gewächs das aussieht wie ein kleines Herz. Darauf sind zwei Kiefernzapfen gefallen. Daneben liegt ein verkohlter Zweig. Ich lege den Zweig darauf und plötzlich lacht mich ein kleiner Smiley an – wie süß :-)
Als der Regen immer stärker wird kehre ich um und stolpere zum Auto. Jetzt auf den nassen Nadeln ausrutschen und den Fuß verknacksen, das wäre echt blöd. Kaum gedacht haut es mich auch schon um. Aber ich kann mich noch abfangen und falle nur so halb. Die D300 baumelt an meinem Hals. Ich muss daran denken wie mir bei einer ähnlichen Aktion im Frühling die D2x im Canyonlands National Park einen Abhang hinunter gekugelt ist. Sie ist übrigens frisch repariert im Kofferraum und wartet auf die nächsten Einsätze! Nikon eben, man kann damit einen Nagel in die Wand schlagen und dann das Bild fotografieren das man an diesen Nagel gehängt hat :-)
Meine rechte Hand tut vom Abfangen des Sturzes weh und ein paar Stellen an Hintern sind auch lädiert, aber es ist nichts weiter passiert. Als ich am Auto ankommen ist die Regenjacke völlig nass und ich bin froh, als ich wieder im trockenen Auto sitze. Es geht hoch zum Teide. Da oben ist eine völlige Waschküche angesagt. Was für ein Wetter, man kann kaum etwas sehen, ich biege links ab in Richtung Parador, dann lichtet sich der Himmel. Der Teide ist eine echte Wetterscheide! Als ich am Parador ankomme scheint die Sonne und vor mir ist ein wunderschöner gewaltiger Regenbogen. Gern würde ich hier mal anhalten aber es gibt keine Gelegenheit, auch habe ich eben ein paar “Schleicher” überholt und die hätte ich dann vielleicht bis untern im Tal wieder vor mir. Also werden die schönen Bilder nur im Gedächtnis gespeichert!
Beim Verlassen der Canadas schalte ich mal das neue Navigon ein. Mal sehen woher es mich schicken möchte. Das was dann kommt ist für mich witzig, aber für den unerfahrenen Nutzer nicht ganz ungefährlich. Das Navigon will immer wieder in kleine Fußwege abbiegen, an vielen Stellen ist gar keine Straße. Alle paar hundert Meter soll ich links oder rechts abbiegen, was für ein Wahnsinn. Ich lasse mich nicht beirren und bleibe einfach auf der Hauptstraße. Unten in La Orotava angekommen geht es auf die Autobahn und ein paar Minuten später bin ich auch schon wieder bei Jo und Caro.
Den Trip habe ich mit meinem Garmin Colorado 300 “aufgezeichnet” – hier ist er:
Es ist etwa 17h und ich habe Lust auf ein Stück Kuchen. Jo hat warmen Apfelkuchen im Angebot. Dazu einen Kaffee – lecker. Abends gibt es wieder ein tolles Menü, Caro übertrifft sich jeden Tag aufs Neue! Das Dessert schaffe ich, der Kuchen war zu gut :-) Um 22h liegen wir beide todmüde im Bett. Ich habe “Augenmuskelkater” und Sandra ist einfach noch krank.
Hier habe ich eine kleine Auswahl meiner “Nebelfotos”
Der zweite Abend
Viel erlebt haben wir heute nicht, aber es war trotzdem schön bei warmem Wetter mit eingeschalteter Klimaanlage zum Einkaufszentrum zu fahren und alles zu kaufen was wir die nächsten Tage hier so brauchen.
Während ich hier im T-Shirt auf der Terrasse sitze geht vor uns über dem Meer die Sonne unter, traumhaft!!!
Eben haben wir erfahren, dass es hier vor kurzem einen schlimmen Sturm gab. Die kaputten Stühle liegen schön auf einem großen Schrotthaufen. Caro und Jo haben während der letzten Tage schon alles wieder aufgeräumt. Was für eine Leistung. Hätten sie uns nichts erzählt, wir hätten nichts bemerkt.
So, nun geht es so langsam aber sicher zum Abendessen. Es gibt wieder ein tolles Menü, der Hauptgang ist heute eine Ente!!
Der erste Morgen
Sandra hat sich langsam wieder aufgerappelt. 12h „gesunder natürlicher Schlaf“ kann Wunder bewirken! Als ich das erste Mal die Augen aufschlage, liegt Sie regungslos neben mir. Ein wenig erschrocken greife ich nach ihrer Hand, sie noch warm, Gott sei es gedankt.
Beim Frühstück weiß ich gar nicht was ich zuerst nehmen soll, so gut ist das hier alles. Es gibt frische Säfte, Rührei mit Speck, selbst gebackene Brötchen und und und…
Großartig!!!
Während Sandra am Pool liegt bloggen ich dann auf dem neuen HTC Desire HD. Hier im Freien habe ich sogar 3G Empfang :-)
Glücklich angekommen
Der Flug war lang und anstrengend, aber wir haben es geschafft!! Unser Mietwagen ist nagelneu, gerade mal 1500 km stehen auf dem Tacho. Den Weg finden wir wie im Schlaf. Die Begrüßung ist herzlich wie immer und das Abendmenü ist der Hit. Kurz vor 23h müssen die Kids von Jo und Caro ins Bett, kein schlechter Zeitpunkt auch zu gehen. Schnell noch mit dem kleinen Androiden ein wenig bloggen und dann ab ins Bett. Was für ein Tag ;-)
Bloggen am Flughafen CGN
Pünktlich um 12h steht das Taxi vor der Tür. Die Fahrt zum Flughafen ist problemlos, inkl. Trinkgeld kostet der Spass 50 Euro – Autsch… Für das Geld kann man hier auch problemlos zwei Wochen parken, denke ich jedenfalls ;-)
Dann das Warten in der Schlange mit den üblichen Verdächtigen. Viele alte Leute, Sandra nennt es „Pflegestufe 3“. Witzig ist damit anzuschauen wie immer wieder gut gestylte Reisende durch die Türe kommen und mit Entsetzen die lange Schlange sehen. Einige wollen sich dazwischen mogeln, werden aber von den anderen Reisenden mit teilweise rüdem Tonfall auf das weit entfernte Ende der Schlange verwiesen. Warum sind die nur alle so????
Etwa eine Stunde vor Abflug sind wir dann am Gate D40 und haben jetzt alle Zeit der Welt. Sandra schnappt sich mein iPad und bietet noch schnell bei einem Sat-Receiver mit. Dann bin ich an der Reihe und kann auf dem iPad noch schnell ein bisschen was bloggen, das Ding ist sowas von cooool ;-)
Noch 45 Minuten bis wir in den Flieger können, wenn alles gut geht. Draussen auf dem Rollfeld sind die Räumfahrzeuge ohne Unterlass unterwegs. Mal abwarten ob die das hier besser im Griff haben als die Düsseldorfer….
So, nun weiter mit ein paar aktuellen Fotozeitungen ;-)
Aufstehen und los
6h am Morgen, Sandra ist besser drauf, aber nicht wirklich gut. Es gibt als erst einmal einen Tee und eine Banana, das hilft hoffentlich. Abends habe ich noch Cola und Salzstangen eingekauft, was für ein Start in den Urlaub.
Während Sandra hustet sitze ich mit dem Mac im Bett und suche eine leere Festplatte. Externe Festplatten habe ich mehrere, aber im Grunde genommen sind sie alle voll. Früher hat man seine Filme in Schränken, Schubläden und Schuhkartons gehortet, heute sammelt man Festplatten. Die Zeiten ändern sich…
Mein Resümee: Entweder sind alle Platten weitgehend voll oder so klein, dass es sich gar nicht mehr lohnt sie mit zu nehmen. Also werden wir wohl heute Abend im Einkaufszentrum im Puerto de La Cruz für etwa 75 Euro mal wieder eine 500er Festplatte kaufen. Da soll noch mal jemand sagen, dass die Digitale Fotografie nichts kostet. Manchmal bezweifle ich, dass die Fotografen die früher mit Filmen, Chemie und dem ganzen Tam Tam gearbeitet haben vergleichsweise mehr Geld ausgegeben haben als ein heutiger durchschnittlich ambitionierter Hobbyfotograf :-)
Aber das ist eben der Fortschritt und wenn man ehrlich ist, macht der ja auch Spaß. Wie habe ich mich im letzten Jahr geärgert, als ich die vielen Diafilme vom Labor abgeholt habe, die ich während der USA-Reise im März/April belichtet habe. Fast alle Filme sind mit langen Schrammen überzogen. Beim Anschauen der Dias mit meinem schönen Rollei Überblend-Projektor konnte daher selbst ein Glas Rotwein den Schmerz nicht lindern. So ein heiliger Mist, Diafilme für über 200 Euro und fast alle sind mit meterlangen Telegrafendrähten „geschmückt“ – da doch lieber ein bisschen Staub auf dem Sensor, denn den kann man wegpusten…
Allerdings denke ich auf der anderen Seite, dass ich diese Dias noch haben werde wenn auch die letzte Festplatte ihren Dienst eingestellt haben wird. Klar, man kann alle paar Jahre immer mal alle Bilder auf neue Datenträger kopieren, aber es sind jetzt schon so inflationär viele Bilddateien, wenn man ehrlich ist macht das doch eh niemand. Statt dessen leben wir mit der Gewissheit, dass die vielen schönen Fotos bald alle weg sein werden. Aber so ist das eben, vielleicht ist es ja auch ganz gut so. Wenn ich mir meine Fotos anschaue, die ich 1983 gemacht habe – hui – da wäre es nicht schlimm sie alle zu verlieren. Sie haben heute allenfalls einen privaten Wert, schöne Andenken, mehr aber auch nicht. Also einfach mal abwarten was passiert, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm. :-)
Update um 10h
Die Koffer sind gepackt und ich bin verwundert wie viele Kofferbänder sich in meiner Wohnung finden lassen :-) Um kurz nach 8h bin ich noch schnell los gewandert um ein Mittel gegen Durchfall zu besorgen. Draußen ist alles weiß eingeschneit, niemand war vor mit vor unserer Haustüre. Der frische Schnee knirscht unter den groben Sohlen der Wanderschuhe, alles ist ganz still. In meiner Winterjacke ist es schön kuschelig warum und ich geniesse den kleinen Marsch zur Apotheke. Als ich auf die erste etwas größere Straße einbiege sehe ich den ersten Menschen. Ein älterer Herr mit Schubkarre, Besen und Schneeschieber. Er hat schon fast 100 Meter Gehweg vom Schnee befreit. Warum nur? Ist das der Stadtteilhausmeister? Auf wirklich akkurat geräumten Wegen geht es weiter in Richtung Apotheke. Ich kreuze die Hauptstraße und hier ist der Gehweg wieder voller Schnee, das knirscht einfach wunderschön. Fast schade, dass wir gleich weg müssen. Mir kommt in den Kopf, dass der Schnee und die Kälte vielleicht einfach nur total nerven wenn man zur Arbeit muss und im Nahverkehr einfach nichts funktionieren will. Hat man Zeit das alles in Stille zu genießen ist es wunderschön.
An der Art und Weise wie die Gehwege geräumt werden kann man ablesen wie die Leute so drauf sind die hier wohnen. Neulich hat mich Tobias mal erwischt als ich gerade im Büro die Toilette verließ und mich gefragt ob ich ein „Knüller“ oder ein „Falter“ sei. Hä? „Ich habe mal gelesen, dass ein Hersteller von Toilettenpapier mal eine Untersuchung gemacht hat weil er wissen wollte wie die Kunden die Produkte des Unternehmens benutzen. Heraus kam -> Es gibt Knüller und Falter!“
Okay…
Während ich ein passables Doppelhaus kreuze kommt mir in den Sinn, dass es auch bei den „Schneeräumern“ ein Pendant zu Knüllern und Faltern geben könnte. Der Weg hier ist eher gewedelt, mit einem Besen mit weichen Borsten. Vielleicht gibt es Wedler, Stampfer, Schrubber, Schieber, Längs- und Querräumer – wer weiß… Vor dem Doppelhaus ist ganz exakt nur die eine Seite geräumt. Vielleicht kann man am Verhalten der „Schneeschieber“ sogar ablesen wie sich die Familien verstehen? Ist wie hier nur eine Seite geräumt könnte es sein, dass sie heftigen Zoff miteinander haben. Sind beide Seiten geräumt, aber unterschiedlich, so leben sie vielleicht in friedlicher Koexistenz. Ist gar nicht geräumt sind sie vielleicht im Urlaub, oder ihr Hausmeister hat verschlafen? Welche skurrile Gedanken am frühen Morgen…
Die Apotheke hat natürlich noch geschlossen. Ich gehe weiter nur nächsten Apotheke, auch zu! Dann auf die Hausdorfstraße zur dritten Apotheke. Ich habe Glück, eine junge Frau stellt gerade die ganzen Wagen mit Mitteln gegen Erkältungen nach draußen. Ich bekomme ein Paket Immodium Akut lingual und ein normales Paket – jeweils 12 Stück – das sollte unseren Flug retten!
Zurück geht es über unterschiedlich gut geräumte Wege, ich denke wieder an die Leute die das hier gemacht haben. Knüller und Falter, ein breites Grinsen erhellt mein Gesicht.
Der alte Mann hat inzwischen das halbe Stadt-Viertel vom Schnee befreit, welche eine Energie am frühen Morgen!
Ich biege auf die kleine Seitenstraße ab, eine alte Dame mit einem kleinen Hund kommt mir entgegen. Der Hund hat so wenig Fell, dass er einen Pullover tragen muss :-) Sie geht ganz vorsichtig, unter dem Schnee ist alles vereist. Ein paar Meter weiter haut es mich dann beinahe von den Beinen. Adrenalin schießt durch die Adern, mir wird heiß. Es geht noch einmal gut. Das wäre es jetzt auch noch, einen Arm brechen. Das wäre dann keine Urlaubsreise sondern ein Krankentransport. Die alte Dame macht es richtig, schön vorsichtig! Besser ist das.
Es ist jetzt 10h10 und alles ist soweit fertig. Obgleich noch ein paar Filme im Kühlschrank lagern habe ich mich entschlossen diesmal keine analoge Kamera mehr mitzuschleppen. Vielleicht wenn es im Februar nach Las Vegas geht, mal sehen…
Ich mache jetzt mal den Koffer zu und dann gibt es noch ein kleines Frühstück – für mich allein…
Gegen Mittag dann ein Taxi rufen und hoffen, dass wir gut und pünktlich zum Flughafen kommen.
Bis später….
Die letzten Stunden in Deutschland
Es ist Freitagmorgen als ich um 9h mit einem irren Brummschädel wach werde. Was ist das nur wieder, ich werde echt nicht jünger. Den ganzen Tag schleiche ich in der Bude herum, suche meine sieben Sachen zusammen und packe so mehr schlecht als recht meinen Koffer.
Kurz vor 18h dann schnell in die Stadt um Sandra am Bahnhof abzuholen. Sie ist nur ein Schatten ihrer selbst. Als letzte Amtshandlung des Jahres hat sie noch an der Verabschiedung einiger Kollegen teilgenommen und sich dabei ganz heftig den Magen verdorben. Die Fahrt mit dem Zug nach Bonn war ihre kleine private Hölle. Als wir dann endlich um kurz nach 18h im Auto sitzen wollen wir nur noch weg. Raus aus dem ganzen erkälteten fiesen Matsch und Schnee. Man kann es kaum in Worte fassen wie wir uns auf Jo und Caro freuen. Zwei Wochen Sonne, Meer, Gebirge, Wandern und Fotografieren, Yeah!!
Einmal noch schlafen, dann geht es los zum Flughafen. Hoffentlich geht es Sandra morgen wieder besser. 2008 bin ich auf dem Weg nach Teneriffa kurz vor dem Start im Flieger ohnmächtig geworden. Gleiches Ding, Abends noch schnell zum McDonalds auf einen Burger mit Fritten und Mayo. 60 Minuten später dann Durchfall, Kotzen bis zur totalen Erschöpfung – was ätzend.
Hoffentlich geht es Sandra morgen wieder besser.
Hier noch eine kleine Urlaubsvorfreudenimpression – der Pico dle Teide mit Weitwinkel :-)
März 2010 – Hasselblad SWC und Fuji Velvia 50
Moment, einen habe ich noch – weil es so schön ist :-)
Teneriffa–Immer wieder…
Ich glaube es war wohl 2003 als ich das erste Mal die größte der kanarischen Inseln besucht habe. Im Jahr darauf war ich auf Gran Canaria, auch schön, aber Teneriffa hat mich in ihren Bann geschlagen. Als im Winter 2005 neuen Jahre Unternehmensberatung bei Mummert + Partner zu Ende gingen, habe ich diese Insel allein besucht. Mein erster Urlaub in dem ich gaaaanz allein war. Manchmal war es frustig, aber ich habe viele lustige Leute kennen gelernt und ich erinnere mich noch heute gern an die Abende mit Pepe an der Rezeption im Hotel Marte in Puerto de la Cruz.
“Una botella de vino tinto por favor” (Ich hätte gern eine Flasche Rotwein)
“Quiero un gran vaso de cerveza fría” (Ein kaltes Bier wäre jetzt nicht schlecht)
Gebloggt habe ich damals noch nicht, jedenfalls nicht so richtig – ein wenig aber doch… Praktisch jeden Abend habe ich meine Fotos durchgeschaut, ein oder zwei Bilder ausgeguckt und sie dann auf einen USB-Stick kopiert. Mit diesem Stick bin ich dann in das Foyer des Hotels gewandert und habe dort für 4 Euro die Stunde meinen “Blog” live in die fotocommunity geschrieben. Das war witzig und es gab so viel Feedback, dass ich gar nicht wirklich allein war.
So sah das damals aus:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/165591
Schon damals habe ich mich mit mehreren Kameras abgeschleppt. Meine D2x war noch ganz ganz neu und die F5 war mir schon sehr ans herz gewachsen. Wenn man heute darüber nachdenkt was ich da alles so durch die Gegen geschleppt habe :-)
Aber es war witzig und Dias wie dieses hier haben für die Mühe entschädigt.
Wasser auf dem Mond – Mensch war ich damals aus dem Häuschen! All die Jahre später war alles immer nur trocken. Aber damals im Winter 2005 gab es einen Tropensturm – DELTA – und der hatte es in sich! Nicht nur, dass er Wasser auf den Mond gebracht hat, er hat auch die gesamte Stromversorgung des südlichen Teils der Insel lahm gelegt. War das ein Chaos!
So wie hier sah das damals aus: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/egallery/pcat/165591/display/4574510
Im letzten Winter gab es wieder einen schweren Sturm und damals gab es wieder Wasser auf dem Mond. Ich erinnere mich noch gut daran. Zwei meiner Fotos wurden sogar in einer Zeitung abgedruckt.
http://issuu.com/clevercomunicacion/docs/megawelle_issue_02-2010_web
An diesem Abend waren Sandra und ich fast allein dort oben am Pico del Teide. Viele Fotografen waren seit dem dort oben auf der “Jagt nach einem See den es nicht mehr gibt” – wir haben ihn gesehen – was für ein glücklicher Zufall :-)
Ich kann mich noch recht gut daran erinnern wie es langsam dunkel wurde, das Licht von Minute zu Minute schöner wurde und Sandra frierend und mosernd zum Auto marschiert ist. Ich glaube inzwischen hat sie meine Euphorie verstanden. Hier zwei Bilder zum Vergleich, zwischen denen etwa 60 Minuten verstrichen sind.
Ist dieses Foto hier nicht viel cooler?
Nun im Winter 2010 ist heute mein letzter Arbeitstag für dieses Jahr und das ist auch gut so – es war alles ziemlich anstrengend. Nun freue ich mich nur noch auf ein paar Tage auf der Finca von Jo und Caro, auf das gute Essen, den tollen Wein, die warme Sonne und die entspannten Leute.
Das Haus La Palma haben wir ja schon im Frühjahr kennen gelernt. Und dort dürfen wir nun die nächsten beiden Wochen verbringen. Das ist so cool…
http://www.finca-san-juan.com/casas/palma.php
Eben habe ich mal kurz das neue Handy in das Badezimmer gehalten – eine “kleine Hemdenparade” – morgen ist alles trocken und kommt dann zum Teil in den Koffer. Viele Hemden mit langen Ärmeln werde ich nicht brauchen, auf Teneriffa haben wir zwischen 18 und 25°C
Ein wenig erinnert mich das alles an die Vorbereitungen für meine USA Reise im Februar 2009. Damals wollte der Koffer nicht so recht zu gehen. Ich habe alles gebügelt, denn so hat das alles ein bisschen weniger Raum im Koffer benötigt. Auch wenn ich das Bügeln von Hemden echt hasse, damals hat es Spaß gemacht. Mal sehen ob es morgen notwendig wird ;-)
Damals im Winter 2005 habe ich morgens um kurz nach 6h immer fast allein zusammen mit einer echt netten alten Dame gefrühstückt. Sie hat mir damals erzählt, dass sie schon seit 17 Jahren immer wieder im Winter in dieses Hotel kommt. Inzwischen leider allein, weil ihr Mann seit ein paar Jahren keine Lust mehr hat. Sie ist jeden Morgen schräg gegenüber des Hotels am Busbahnhof zu einem Wandertreff gegangen. Dann mit dem Bus ins Anaga-Gebirge, oder was anderes was schön war. Dort ist sie den ganzen Tag bergauf und bergab gewandert um sich damit ihren Lebensabend zu verschönern.
Ich habe sie damals ob ihrer Konsequenz bewundert und beschlossen es ihr vielleicht einmal gleich zu tun wenn es nur finanzierbar ist. Im Winter im T-Shirt im Gebirge wandern gehen und dabei die Meeresluft des Atlantiks atmen, was kann es schöneres geben?
Ein paar Jahre danach habe ich dann über die FC Edith, Karin, Wolfgang, Jeannette, Günther und die vielen anderen Residenten kennen gelernt. Die machen das genau richtig!!
Was für ein Lebenstraum.
Aber vor den Urlaub haben die Götter das Kofferpacken gesetzt und dazu gehört auch seine sieben Sachen zusammen zu suchen. Damit fange ich jetzt einfach mal an.
Hier noch ein par Impressionen früherer Reisen:
Die Spitze des Pico del Teide mit 600er Teleobjektiv und Masca am Morgen.
Eine Schildkröte beim Sonnenbad im Jardin Botanico und ein paar Felsen bei Puerto de la Cruz.
Nachts im Anaga-Gebirge am Pico del Ingles – sehr cool war das!!
Abends im Hafen von Puerto de la Cruz.
Die Weisse Ondlandschaft und ein Blick vom Pico del Teide rüber nach La Gomera und La Palma.
Zu Weihnachten gibt es in Puerto de la Cruz eine schöne Kirmes. Und noch ein Sonnenuntergang an der Westseite des Pico de Teide mit Blick auf La Gomera – etwa 2000m hoch über dem Meer – wunderbar!
Hier habe ich eine kleine Diashow angelegt.
Party in der Heimat – Oder: Die Mopedsaison geht zu Ende…
Freitagmorgen, ausschlafen, Bürokrams erledigen, Rechnungen bezahlen, Unterlagen für den Steuerverbrater zurecht machen, kurz bloggen dann geht es schon fast wieder los. Alexandra feiert ihren 40. Geburtstag – da geht es hin – in die Heimat!
So um 13h werden alle Sachen zusammen gepackt, um 14h bin ich abmarschbereit. Ich hole die blaue Turbine aus der Tiefgarage und parke sie kurz vor der Haustüre. Die Koffer sind schnell montiert. Diesmal sind sie wieder besonders voll. Nur gut, dass sie flexibel sind und trotz der relativ kleinen Außenmaße allerhand hinein passt. So um 14h25 geht es los, in der Straße spielen die Kinder, die Sonne scheint, es ist Spätherbst. Raus aus der Spielstraße, links abbiegen, ein paar Meter später rechts abbiegen und schon die erste rote Ampel. Vor mit ein silberner Mazda mit Kölner Kennzeichen. Es ist eine lange Schlange vor der Ampel ich brauche drei Rotphasen bis ich endlich drüber hinweg bin, es ist FREITAG: Keine Ahnung was das mit FREI oder vielleicht sogar FREIHEIT zu tun haben soll, es ist einfach der Tag vor dem Wochenende und der fängt schon echt blöd an. Nach der Ampel rechts, wir haben Gegenverkehr. Vor mit der Mazda, die Lenkerin scheint sich beim Anblick des Gegenverkehrs zu ängstigen. Ich denke nur “Gib doch endlich Gas, gleich ist die Schranke wieder runter!!!” Kaum gedacht schon wieder rotes Licht – Bing – Bing – die rotweißen Balken senken sich bedrohlich – Motor aus – warten. Mir wird warm, es steht nur ein Mazda und eine blaue BMW vor den Schranken – aaahhh….
Während sich das Schwitzwasser in den Stiefeln sammelt gehe ich ein wenig an der Schranke spazieren und schaue mit die ängstliche Dame genauer an. An meinem Schuberth S1 pro ist das Sonnenvisier geschlossen, der Anblick scheint die Dame zu ängstigen, als ich mich auf sie zu bewegen drückt sie den Verriegelungsknopf herunter. Hä? Ok, ich sehe brutaler aus als ich es bin, aber ganz ehrlich, für die Schleicherei würde ich ihr gern eine Beule in die Türe treten, aber ich bin zu gut erzogen!!
Nach nur FÜNF Zügen öffnet sich die Schranke wieder, es kann los gehen. Ich starte die blaue Turbine und zische ab. Am Posttower ist dann schon wieder die Hölle los. In den Rheinauen scheint am Wochenende wieder Flohmarkt zu sein, die Straße nach Godesberg ist wieder zur Hälfte gesperrt. Nichts geht und alle Mitarbeiter haben den Posttower scheinbar gleichzeitig verlassen. Ich kriege langsam aber sicher die Krise. Nach Minuten die mir wie Stunden vorkommen bin ich auf der Rheinbrücke, es geht auf die A59 in Richtung Norden. Gleich in der ersten Kurve wieder zähflüssiger Verkehr, ja hört das denn nie auf? Nein soll es nicht!!
Auf der A59 geht es gemütlich aber stetig voran, dann beim Wechsel auf die A3 ist wieder alles voll, nichts geht mehr! Ich rolle im zweiten Gang langsam auf dem Seitenstreifen dran vorbei. Der Stau zieht sich in die Länge, dann von hinten ein Polizeifahrzeug – mit dem schlechtesten Gewissen der Welt mogle ich mich zwischen die Autos, die Polizisten nehmen keine Notiz von mir, es gibt wohl wichtigeres. Später sehe ich einen Audi A4 der verkehrt herum auf dem Seitenstreifen steht, kurz dahinter ein LKW. Was da wohl wieder passiert ist. Der Stau nimmt kein Ende und jetzt fängt es auch noch an zu regnen, es macht einfach keinen Spaß. Auf der A3 angekommen geht das Chaos weiter, scheinbar haben sich hier alle Autofahrer zu fröhlichen Sit-In verabredet – oder ist es eine Afterjob-Party – aber wo ist das Bier?
Ich schaffe es schließlich auf die A1 – mein Ziel ist das Ruhrgebiet, dann bei Wermelskirchen ist wieder alles vorbei, nichts geht. Ich verlasse entnervt die Autobahn. Es geht kurz an eine Bushaltestelle, das TomTom Rider muss still stehen damit man alle Menüs bedienen kann! Ich “sage” ihm, dass ich auf den nächsten 5Km eine Blockierung umfahren will, das klappt sehr gut, als ich wieder auf der A1 lande fließt alles und ich habe die komplette Baustellengeschichte auf netten Straßen umfahren, leider im Nieselregen!
Später auf der A43 wird es etwas besser, aber Spaß kommt nicht auf, das ich einfach nur Fortbewegung nicht mehr und nicht weniger.
Bei Sandra in Marl angekommen bin ich froh über eine warme Dusche und freue mich auf eine leckeres Abendessen.
Samstag dann ausschlafen, frühstücken und mal beim MediaMarkt in Recklinghausen schauen was es da so gibt. Ich will mir mal das neue DELL STREAK anschauen. Sieht gut aus, macht einen ordentlichen Eindruck, aber es hat keinen Strom. Dann quatscht mich ein Verkäufer an. Das Ding soll 629 Euro kosten – hallo – dafür gibt es ein gut ausgestattetes iPAD!!
Jaaaa, mit einem Trick könnte ich es für 405 Euro bekommen. Ich soll voll im Ernst DREI Verträge bei O2 abschließen, die nach sechs Monaten kündigen und dann inkl. aller Anschlussgebühren 405 Euro bezahlen. Das DELL STREAK soll dann nur noch 1 Euro kosten! Klingt ja verlockend aber ich bin trotzdem skeptisch, wäre zusätzlich zum Basispaket die Weltherrschaft enthalten, dann vielleicht aber so? Ich weiß nicht… 1983 habe ich mal die “Keyboards” abonniert und es hat mich fast 20 Jahre gekostet das wieder loszuwerden! Lieber kein Abo mehr wenn es nicht nötig ist….
Ok, es ist geschafft, das Master XXL-Paket hat der MediaMarkt auch gar nicht im Angebot – vielleicht wäre ich sonst noch schwach geworden… Satt dessen finde ich ein Gehäuse für externe Festplatten das einen pfeilschnellen eSATA-Anschluß haben soll – cool – kostet 59 Euro – dazu noch für 99 Euro eine 1TB Platte, 3,5” und 7200 U/Min – lieber hätte ich 10.000 oder so, aber das gibt es nicht – vielleicht in Kombination mit der Weltherrschaft oder so??…
Egal, ich habe alles, noch mal schnell nach den Surfsticks schauen, wir werden fündig. Sandra bekommt einen O2 Prepaid-Stick geschenkt. Es sind 5 Tage enthalten und das Ding kostet ganze 15 Euro – alles zusammen inkl. HSPDA-Modem! Ob man das wohl hacken und für was anderes benutzen könnte? Auch egal, es soll ja nur für den Fall sein, dass sie mal irgendwo steht und kein WLAN hat.
Ich frage mal kurz ob es die vor kurzem angekündigte neue Nikon Coolpix 7000 schon gibt. Es gibt sie natürlich noch nicht! Aber in einer Wühlkiste liegen massenweise Nikon Coolpix S3000 – hey ist das nicht die kleine niedliche Knipse die sich die Sandra im April in den USA für 149 Dollar gekauft hat? Hier soll sie 109 Euro kosten – wenn das kein Deal ist! Später stelle ich fest, dass ich mit den vielen Typenbezeichnungen immer wieder durcheinander komme. Mein Superschnäppchen ist ganz regulär bei amazon.de für 108 Euro zu haben und Sandra hat was ganz anderes, ich glaube sie hat eine S5000 oder so ähnlich. Egal, die kleine Knipse sieht nett aus und ist sicher prima geeignet um sie beim Mopedfahren einfach mal in die Jackentasche zu stecken.
Wieder daheim wird die kleine Babynikon ans Ladegerät gehängt und mit einer 8GB Karte betankt. Wir ziehen los mal ein Pferdl anschauen. Eddy ist ein Friese und was für einer! Ich bin echt erstaunt und filme Sandra mit meinem alten NOKIA N95 während sie mit demonstriert was sie diesem jungen Pferd in den letzten Wochen bei gebracht hat. Er hört jetzt auf ihre Stimme und geht auf Kommando in den Trab, Galopp und wieder in seinen Schaukelgang. Ich bin beeindruckt.
Nach der Reiterei wird Eddy noch geputzt und gefüttert. Es geht zurück, duschen und dann zur Party! Die Party ist witzig, viele Leute die ich gar nicht kenne ich nicht mehr wieder erkenne. Es ist witzig sich mit einem Fremden zu unterhalten den man seit seiner Kindheit kennt :-) Die Nichten und Neffen sind schon so groß, dass sie die Erwachsenen mit Bier und anderen Leckereien versorgen können. Es ist das Größte Pils und Radler zu unterscheiden und die Pils-Flasche dann auch noch öffnen zu dürfen! Sie sind alle schon sooo groß :-)
Am nächsten Morgen ist der Kopf entsprechend schwer, aber Sandras Frühstück und ein leckerer Kaffee rücken alles wieder zurecht.
Kurz vor 12 sind wir bei ihrer Garage, ich sattle meine blaue Rakete, wir verabschieden uns und schon geht es wieder weiter. Erst Bonn, dann Mainz, am Montag warten wieder die Codezeilen auf mich. Als ich starte ist in Marl der Himmel bedeckt und das Bordthermometer zeigt 16 °C – der Sommer scheint vorbei zu sein. Als ich am Flugplatz Lohmühle vorbei fahre landen gerade wieder ein paar Fallschirmspringer. Hier hat damals der Möllemann im Acker gesteckt, war sicher kein schöner Anblick. Während ich am Landeplatz vorbei fahre kommt mir kurz in den Sinn was wäre wenn einer der Fallschirmspringer voll auf mich drauf klatschen würde… Ich gebe Gas – schnell weg hier…
Auf der Autobahn läuft mal alles nach Plan. Ich fahre die A43, später die A1, dann die A3, A59 und bin auch schon nach etwa 90 Minuten in Bonn. Zwischendurch sehe ich auf der A1 in Gegenrichtung einen Stau der von Wuppertal bis Wermelskirchen reicht – hui – das hätte ich am Freitag noch vor mir gehabt. Gut, dass ich diese ewige Baustelle dank des TomTom Rider geschickt umfahren konnte!
Daheim schnell alles umpacken und dann nach einer Stunde wieder los. Die Sonne scheint, es sind 22°C und ich habe Sommergefühle – noch! Über Godesberg geht es auf die Autobahn, dann bei Grafschaft über Landstraßen weiter nach Adenau. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen mal kurz zu halten und mit der neuen S3000 ein paar Bilder zu knipsen, aber die blaue Rakete läuft so gut, ich mag sie gar nicht abstellen. Auf großartigen Straßen bei wenig Verkehr geht es nach Cochem. Der Anblick vom nördlichen Ufer der Mosel hinunter auf die Stadt ist immer wieder grandios, leider ist der Aussichtspunkt auf der falschen Straßenseite. Egal, es gibt tausende solcher Knipsbilder bei Panoramio….
Unten an der Mosel dann rechts in Richtung Luxembourg, kurz drauf finde ich eine Brücke die ich mir zuvor auf dem Klo via iPad angesehen habe… Am anderen Ufer liegt Treis-Karden – die Straße geht nach der Brücke gleich weiter, super! Es geht auf schönen kurvigen Straßen gen Süd-Osten. Der Weg führt mich vorbei an Burgen und Klöstern, es ist ein Traum!
Irgendwann erreiche ich die A61. Ich bin nun seit 6 Stunden unterwegs und entschließe mich einfach schnell den Rest des Wegs über die Autobahn zu fahren. In Mainz ist dann an meiner präferierten Tankstelle die Hölle los. Der Sprit reicht laut Bordcomputer noch für 17 Kilometer, egal ich tanke statt Superplus einen großen Milchkaffee und ein belegtes Brötchen. Danach schnell das Moped abstellen und noch Fuß zurück noch ein paar Leckereien für den Abend einkaufen :-)
Daheim in meinem Appartement überspiele ich erst einmal alles auf den neuen Mac und versuche mich mit iMovie. Ist ja ganz nett aber unter Windows 7 geht mir das leichter von der Hand…
Nach einigem Hin- und Her habe ich dann mein erstes Video fertig. Die geschätzte Verarbeitungszeit für den YouTube-Upload wird auf 45 Minuten geschätzt. Ist dieser Mac wirklich das modernste seit der Erfindung der Glühbirne?? In mir keimen Zweifel…
Aber da bleibt noch Zeit ein paar Bilder einzubetten und eine erste Version zu veröffentlichen…
Hier ist das Video von Sandra und Eddy – mein erstes iMovie-Projekt – seid bitte nachsichtig – gefilmt ist es zudem mit einem Handy!!
Hier sind noch die Track die ich mit meinem Garmin Colorado 300 aufgezeichnet habe.
Track 1 – Wahnsinn am Freitagnachmittag…
Hier die Umfahrung der Großbaustelle auf der A1 bei Wuppertal im Detail.
Track 2 – Die letzten Sonnenstrahlen auf den Umwegen von Bonn nach Mainz
Die GPX-Datei habe ich hier zum Download bereitgestellt. Hier gibt es diese schöne Route als KMZ-Datei für Google-Earth.
Hurricane nach Las Vegas
Der letzte Tag in Utah ist angebrochen, es ist 8:25 und die Sonne scheint durch einen Schlitz im Vorhang in unser geräumiges schönes Appartement. Eine Stunde später sind wir startklar. Dem Zimmermädchen legen wir ein paar Dollar hin, geben die Schlüssel ab und verabschieden uns vom netten Geschäftsführer. Es geht los in Richtung St. George zu Denny’s.
Das Frühstück ist wie gewohnt gut und preiswert. Danach brechen wir auf in Richtung Las Vegas. Das GPS hängt an der Windschutzscheibe und zeigt etwa 930 Höhenmeter. Auf dem Weg nach Las Vegas werden es beständig weniger Höhenmeter. Ich überlege ob ich nicht einfach den Leerlauf einlegen könnte. Oder mal ein Fahrrad mieten und nach Las Vegas rollen lassen? Na, vielleicht, muss man doch etwas gegen den Luftwiederstand tun – egal – es geht bergab – jedenfalls rein physikalisch gesehen.
Als wir an der Ausfahrt zum Valley of Fire ankommen zeigt das Thermometer schon 27°C. Gestartet sind wir bei 13°C – wir schauen uns tief in die Augen. “Hast Du Lust auf eine Wanderung in praller Sonne bei 30 Grad? In der Wüste ohne Schatten?” – Nein, haben wir nicht und so geht es einfach weiter. Wenig später sind wir in Las Vegas. Wir fahren in Richtung Flughafen, dann von der Autobahn runter und schauen mal ob wir ein preiswertes Motel in der Nähe des Strip finden. Schließlich landen wir im ‘America’s Best Value Inn’. Die beiden Nächte kosen etwa 100 Dollar. Das Zimmer nicht klein, muffig und echt spartanisch ausgestattet. Aber wir sind ja nicht lange hier. Und es gibt einen kleinen Pool.
Wir räumen das Auto leer und dann geht es zu Fuß Los zum “New York New York”. Sandra ist ganz begeistert. Nach all den Steinen tun Menschen und Häuser richtig gut! Es gibt Pizza und Pepsi – schmeckt super! Dann mal rüber ins MGM, dann Planet Hollywood und das Monte Carlo. Zwischendurch Geschäfte bis zum Abwinken. Nach ein paar Stunden sind wir pflastermüde und wollen nur noch auf die Couch. Es geht zurück ins Motel. Kurz alles ablegen und dann mit iPOD bzw. Badeanzug an den Pool. Während sich Sandra physikalisch abkühlt tue ich es auf mentale Weise. Es gibt Cafe del Mar bis zum Abwinken. Der neue BOSE Kopfhörer ist genial. Ich schließe die Augen und bin weg. Kein Flughafen mehr, keine Autos, keine Hubschrauberrundflüge – nur groovige Musik.
Als die Sonne hinter den Häusern versunken ist geht es zum Abendessen. Direkt vor der Türe ist ein kleine Restaurant. Die Speisekarte ist gut, die Bedienung freundlich und die Preise sind überaus zivil. Der Laden hat sogar 24 Stunden lang geöffnet. Es gibt Bier und Rotwein. Wir entscheiden uns für das Steak mit Stampfkartoffeln, Zwiebeln und geröstetem Käse-Baguette. Dazu einen Gartensalat mit Hausdressing. Alles zusammen mit einem Glas Rotwein und einer Flasche Bier kostet knapp 25 Dollar und es war sogar richtig lecker. Es macht sich bezahlt wenn man sich 500 Meter vom Strip entfernt :-)
Danach sind wir platt und sichten die Fotos des Tages.
Ich habe ein kleines Experiment gemacht. An die D300 habe ich das 10,5mm Fisheye montiert. Dann habe ich die Kamera in den JPG-Modus gestellt, auf ‘Unendlich’ fokussiert, den Autofokus abgeschaltet und 500 Intervallbilder mit einem Intervall von 5 Sekunden eingestellt. Innerhalb der Casinos stelle ich ISO-1600 und Blende 2.8 ein, außerhalb Blende 8 und ISO-200. So laufen wir stundenlang durch Las Vegas und die Kamera klickt und klickt. Weitgehend unbemerkt fotografiere ich hunderte von Passanten, alles ohne durch den Sucher zu schauen, die Kamera an der Schulter oder ganz platt vor dem Bauch.
Die Bilder sind witzig und spiegeln einen ungeschminkten Eindruck dieser Stadt wieder.
Ein paar ‘normale’ Fotos gibt es auch noch :-)
Hier ist die Diashow des Tages.
Rund um Hurricane und Zion – Oder: Die letzte Rundreise?
Heute ist Montag, am Donnerstag geht es in den Flieger. Wir schlaf aus, gegen 10h geht es in Richtung St. George. Dann sehen wir den Walmart auf der rechten Straßenseite und biegen instinktiv ab :-) Wir kaufen ein paar Trauben, Sandwiches und Salat. Dann gibt es im Subway ein kleines Frühstück. Die Bestellprozedur ist durch mindestens genau so viele Rückfragen bestimmt wie in Deutschland. Kann man nicht einfach mal das bestellen was auf dem Plakat ist ohne zwischen Brotsorten die man nicht kennt, Eiervariationen die einem völlig fremd sind und anderen Zutaten wählen zu müssen? Egal, wir schaffen es! Stolz essen wir unser Frühstück und es schmeckt sogar.
Dann geht es in Richtung St. George. An der Ausfahrt Nr. 8 biegen wir vom Interstate 15 nach Westen ab und steuern den Snow-Canyon an. Dort angekommen zahlen wir 6 Dollar Eintritt und los geht es. Es ist schon 21°C warm, die Sonne steht hoch, es ist fast Mittag und eigentlich haben wir gar keine Lust auf eine anstrengende Wanderung. Wir fahren einfach langsam durch den Park und sind überrascht, als wir nach ein paar Minuten am nördlichen Ende angekommen sind. Egal und tschüss…
Es geht nach Norden. Dann ist rechts eine kleine Dirtroad, wir biegen mal ab. Es geht nach Osten, nach Süden und schon sind wir wieder auf dem Highway – wir waren ganz kurz im Diamond Valley ;-) Es geht wieder nach Norden, irgendwann biegen wir wieder rechts ab und nun geht es immer weiter. Wir finden kleine Seen, plätschernde Bäche, saftig grüne Wiesen, ein paar Bauernhöfe, Pferde, Kühe, Wälder, Schluchten – es ist richtig cool. Was mir nur Sorgen bereitet, die sehr gut befahrbare Dirtroad ist nicht im GPS zu sehen! Aber egal, solange man gut fahren kann. Dann ein Wegweiser – 28 Meilen bis Cedar City – also weiter geht die Reise.
Zwischen durch gibt es mal den Salat und die anderen Leckereien. In Cedar City tanken wir kurz und fahren dann in Richtung Cedar Breaks National Monument. Die Straße steigt auf über 3.000 Meter an und wir können irgendwann ein Schneeballschlacht machen. Es sind noch 11°C und ich spüre deutlich, dass ich hier oben ein wenig kurzatmig werde. Dann geht es wieder runter in Richtung Süd-Osten. Irgendwann biegen wir rechts ab in Richtung Zion Canyon. Um 18h20 kommen wir am Eingangshäuschen an und müssen tatsächlich so kurz vor Sonnenuntergang noch 25 Dollar bezahlen! Aber die lohnen sich! Sandra ist schwer beeindruckt und wir bleiben ständig stehen und machen jede Menge schöner Fotos.
Dann geht es zum Motel, kurz frisch machen, danach gegenüber zum JB’s. Dort gibt es ein leckeres Abend essen, danach im Motel die Bilder sichten, kurz bloggen und dann todmüde ins Bett fallen. Morgen geht es weiter nach Las Vegas.
So sah heute unser Track aus:
Hier ist die Track-Auswertung:
Hier ist das KMZ zum selbst anschauen mit Google Earth.
Hier ist die Diashow des Tages.
Rund um Oak Creek – Oder: Ein entspannter Tag in St. George
Es ist schon hell als wir heute morgen wach werden. Wir haben geschlafen wie zwei Steine, die Betten im Rodway Inn hier in Hurricane sind richtig gut. Das Zimmer ist nicht nur groß, es ist auch leise – Super!
Wir haben Hunger, also anziehen und los, nur wohin? Ich schlage vor, dass wir einfach mal nach St. George fahren, das ist nicht weit und es gibt dort viele Geschäfte und Restaurants. Es dauert vielleicht 15 Minuten und wir sind schon in St. George. Auf der linken Seite des Interstates sehe ich die Werbung von Best-Buy – blinken und rechts abbiegen. Dann zweimal links und schon sind wir beim Best-Buy auf dem Parkplatz. Warum ist hier so wenig los? Seltsam – hm… Ohje – es ist SONNTAG – da haben die Geschäfte sicher alle geschlossen – na prima! Aber es leuchtet Licht – mal sehen – hey cool – geöffnet ab 11h – auch am SONNTAG!! Die USA sind einfach das fortschrittlichere Land :-)
Also gibt es einen guten Burger mit Fritten zum Frühstück. Wie diese Kette heißt habe ich vergessen, aber es gibt sie seit 1948 und sie packen ihre Burger seit 1948 in Papier ein! Und es gibt auch fast nichts außer Burger in verschiedenen Varianten. Dafür sind sie gut, schnell und preiswert!
Nach dem ‘Frühstück’ geht es dann in den Best-Buy. Wir bleiben vor einem echt großen Fernseher stehen. Es läuft eine Demo-Bluy-Ray mit Zeitlupenaufnahmen eines fliegenden Papageis – nicht schlecht. Und der Fernseher ist vielleicht drei Zentimeter dick – wow. Ein Verkäufer kommt dazu und fragt ob er uns helfen kann. Ich erkläre, dass wir aus Deutschland kommen und diesen Fernseher daher eher nicht kaufen können weil wir nicht wissen wie wir ihn nach Hause kriegen sollen. Dann geht es los. Er war auch schon mal in Deutschland, im Süden, in Bayern. Und in Prag, eine der schönsten Städte der Welt und Bratislava und Wien und und und… Während 1989 Mauer fiel war er als Panzer-Kommandeur und Berlin. Nur hatten sie dort keine Panzer! Die Russen hatten 10 Bataillone in Ost-Berlin. Wenn man als ‘Tank-Commander’ keinen Tank hat, gehört man automatisch zur Infanterie – und da will man nicht wirklich sein. Er erzählt uns sein halbes Leben. Irgendwann kann ich kurz anbringen, dass meine Festplatte voll ist und dass ich eine neue 500er Platte kaufen möchte. Es gibt sogar eine externe 500er Platte. Sie kostet 99 Dollar zzgl. 6% Mehrwertsteuer und ist kleiner als jede externe Platte die ich je gesehen habe. Also ist sie schon fast gekauft.
Dann fällt mir ein BOSE Noise-Cancelling Demo-Set auf. Drückt man die Demo-Taste erzeugt ein großer Lautsprecher echten Flugzeuglärm. Man seht den Kopfhörer auf und der Lärm ist einfach weg! Statt dessen läuft nette akustische Musik und eine nette Frauenstimme trällert ein Liedchen dazu. Nicht schlecht! 299 Dollar – plus 6% Tax??? Ok, es funktioniert besser als alles was ich bislang ausprobiert habe.
Auf dem Hinweg hatte ich meine kleinen Sony-Stöpsel im Ohr. Da funktioniert das Noise-Cancelling schon sehr gut, aber mir tun nach einer Stunde die Ohren weh weil die Stöpsel drücken. Außerdem hört man jede Bewegung und das Schaben des Kabels an der Kleidung besonders laut. Fragt die Stewardess was man trinken möchte versteht man nichts und muss die Stöpsel rausnehmen oder am kleinen Batteriepack im Kabel die Monitor-Taste drücken. Die Stöpsel in die Ohren hinein zu bekommen ist gar nicht so einfach. Ich muss immer am Ohr ziehen und brauche pro Ohr beide Hände. Es braucht meist mehrere Anläufe bis sie richtig sitzen und dann kommt die Stewardess schon wieder zurück…
Dann habe ich mir mal bei Conrad Elektronik zwei Noise-Cancelling Ohrhörer von KOSS gekauft. Die waren nicht sehr teuer, aber ich konnte sie nicht ausprobieren und sie haben gar nicht in meine Ohren gepasst. Letztlich habe ich sie verschenkt. Dann habe ich im letzten Jahr in Wiesbaden beim Media-Markt einen ‘richtigen’ AKG Kopfhörer mit Batterien und Noise-Cancelling gekauft. Der klingt recht gut, aber das Noise-Cancelling funktioniert nicht wirklich. Außerdem drücken die kleinen Ohrmuscheln auf die Ohren. Die originalen Apple-Ohrhörer die bei meinem iPOD dabei waren klingen nicht sonderlich gut und ihm Flugzeug sind die Nebengeräusche so laut, dass man den iPOD echt laut einstellen muss, damit man mit diesen Ohrhörern die Musik hören kann. Davon bekomme ich nach kurzer Zeit Kopfschmerzen.
Der BOSE Kopfhörer schluckt praktisch alles an Umgebungsgeräuschen, es ist frappieren wie still es im Best-Buy ist sobald man ihn aufsetzt. Und die Musik klingt sogar richtig gut. Und wirklich bequem ist er auch – 299 Dollar – hm…
Wir schauen mal was es sonst noch so gibt! Sandra fällt eine kleine Kamera auf. Es gibt auch tolle Notebook-Taschen, schöne kleine Laptops und da ist ein iPAD – es ist lieferbar – in verschiedenen Ausbaustufen sogar! Ein Typ spielt gerade Guitar-Hero auf dem iPAD – cool! Als er fertig ist können wir auch mal probieren. Das Ding ist echt flach, sehr leicht, schnell und hat ein großartiges Display. Ich schaue mal kurz meine Fotos in der Fotocommuntiy an und bin richtig begeistert. 499 Dollar plus 6% Steuern soll die kleinste Version kosten. Bei der Einfuhr nach Deutschland kämen noch einmal 19% deutsche Mehrwertsteuer und irgendwas um 15% Einfuhrzoll dazu. Da kann man das Ding dann sicher auch bei Gravis kaufen. Aber der Kopfhörer… Hey, da gibt es eine Dose mit Druckluft – 5,99 Doller + 6% Tax – damit kriege ich bestimmt den ganzen Sand aus allen Kameraritzen gepustet – gekauft! Wir schauen weiter und finden noch so einiges was ganz praktisch ist und nicht so sehr teuer :-) Ich kann mit der Kreditkarte bezahlen, auch den Kopfhörer :-| Aber er ist wirklich gut :-)
Anschließend wandern wir durch den Sportsman. Hier hat Wolfgang im letzten Jahr sein neues GPS gekauft. Sandra ist total begeistert was es hier alles gibt. Camping, Trekking, Pistolen, Angeln, Flinten, Gewehre, Bücher, Schlafsäcke, Kanus, Zelte, Anhänger fürs Auto, Lesezeichen, Out-Door-Kaffee, Fertiggerichte, einfach alles gibt es hier…
Danach gibt es einen leckeren Kaffee gleich neben an. Danach volltanken und ein Stück die Straße hinunter. Da ist das Zion Outlet Center. Wow, hier gibt es Klamotten bis zum Abwinken. Drei T-Shirts für 15 Dollar! Wir kaufen richtig ein :-) Doch wie bekommen wir das alles nach Hause? Kein Problem, wir sind ja vier Wochen hier, da darf man pro Nase zwei Koffer zu je 23 Kilogramm mitnehmen. Auf dem Hinweg hatten wir viel weniger Gepäck dabei. Jeweils einen großen und einen kleinen Koffer. In einem der vielen Läden gibt es Koffer! Sandra kauft einen recht großen Koffer. Er sieht so aus, als würde er voll gepackt etwa 23 Kilo wiegen und er ist nicht teuer. Ab ins Auto damit. Dann haben wir Hunger, es gibt einen Salat mit gebratener Hähnchen Brust, er ist wirklich super!!
Dann ab zum Auto und zurück nach Hurricane. Kurz vor Hurricane dann ein Wegweiser – Oak Creek State Park – was das wohl ist? Ich biege einfach mal links ab. Hey da ist ja ein riesiger See!!! “Halt doch mal an, nein nicht hier, dahinten kannst Du bis ans Wasser fahren!” Kann man nicht, DAS ist der State Park! Nur mal ans Wasser zum gucken – das kostet schon Geld! Wir fahren ein paar Hundert Meter weiter und da gibt es das dann kostenlos. Ein paar Fotos und weiter. Wir fahren durch zwei kleine Tunnel unter dem Interstate hindurch und finden ‘Adams House’ und einen sehr idyllisch gelegenen Camping-Platz – schön ist es hier!! Direkt daneben der Oak Creek – Idylle pur! Aber es geht nicht weiter, also zurück. Dann links und schon sind wir in Leeds – Leeds in Utah!! Ein feiner Ort, viele schöne Häuser und vor allem viele Pferde. Sandra ist ganz aus dem Häuschen! Dann geht es wieder links unter dem Interstate hindurch. Es ist die Silver Riff Street – wunderbar. “Schau mal, was für ein schönes Haus!!” Und da, noch eines und noch eines und noch eines… Jedes zweite Haus steht zum Verkauf. Die Finanzkrise hat hier richtig heftig zugeschlagen! Es gibt eine Bonanza-Road – wirklich cool! Wir halten immer wieder an und machen Fotos von den Häusern die teilweise fast wie eine größere Ferienwohnanlage aussehen. Hier wird sich der eine oder andere Mitarbeiter von Lehman & Co. in Unkosten gestürzt haben…
“Hey, fahr mal zurück – Schau mal nur 500.000 Dollar!” “Ja genau – für das Grundstück!!” – ohje – wenn schon das Grundstück so teuer ist, was werden dann die leer stehenden Villen kosten?
Wir fahren mit einigen kleinen Umwegen ‘heim’ ins Rodway Inn. Mein Kopfhörer ist super, die kleine Festplatte funktioniert gut und Sandras neue Kamera macht tolle Videos im Format 16:9 und in HD-Qualität – sie ist begeistert! …ich auch :-)
Hier ist mein persönliches “Bild des Tages”.
Hier ist der Track des Tages:
Und hier gibt es das zugehörige KMZ zum selbst anschauen mit Google Earth.
Leaving Escalante – Oder: Die Überraschung am Abend
Es ist 04:30 als die Wecker läuten. Erst mein iPOD, kurz drauf fängt das GPS auch an zu quaken – Aufstehen – Sonnenaufgang im Bryce Canyon! Es fällt entsetzlich schwer…
Aber wir schaffen es!
05:00 – das Auto ist gepackt, alles Schubfächer sind noch einmal kontrolliert. Die Schlüssel lassen wir im Zimmer und ziehen einfach die Türe hinter und zu. Es ist unser Abreisetag in Escalante. Schweigend fahren wir durch die Nacht. Wir sind ganz allein, das Thermometer am Auto zeigt -3°C – es ist echt kalt. Ich habe mich wie eine Zwiebel angezogen – Unterhemd – Trekkinghemd – Fleece-Pullover, Fleece-Jacke, Fleece-Weste, Goretex-Jacke. Das sollte reichen! Auf dem Rücksitz liegen zwei Fleece-Handschuhe und eine Fleece-Mütze. Da muss man aufpassen nicht “weg zu fleecen” – kleiner Scherz :-)
Die Scheinwerfer unseres Jeeps leuchten die Straße gut aus, wir fahren mit Tempomat mit etwa 60 mph durch die Nacht. Keine Lichter im Rückspiegel, kein Gegenverkehr, wir sind völlig allein. Sandra schläft eigentlich noch, ich irgendwie auch, es ist eine sehr introvertierte Stimmung. Als wir durch Henrieville fahren steht tatsächlich ein geparktes Auto auf dem Seitenstreifen – ohne Licht. Es ist das einzige Auto das wir bis zum Bryce Canyon sehen werden – fast unwirklich das alles.
Als wir im Bryce Canyon ankommen ist es etwa 6 Uhr. Die Kassenhäuschen sind noch geschlossen, alles ist dunkel und menschenleer. Wir fahren am Kassenhäuschen vorbei und ich überlege welcher Punkt wohl der beste sein wird? Der Bryce Canyon ist fast völlig nach Osten gerichtet. Es gibt einen so genannten Sunset-Point. Eigentlich kann es den so richtig gar nicht geben, da der Canyon zum Sonnenuntergang eigentlich immer komplett im Schatten liegen müsste. Aber egal, am Sunset-Point startet der Navajo-Trail-Loop. Das ist vielleicht gar nicht schlecht. Sobald die Sonnen den Horizont überquert hat könnte ich in den Canyon hinabsteigen und so den Sonnenaufgang gleich mehrfach erleben, bzw. verlängern.
Wir halten auf dem Parkplatz. Ich schnappe mein Stativ und meinen Fotorucksack. Die Mütze auf dem Kopf und die Kapuze noch darüber marschiere ich die paar Meter zum Rand des Canyons. Ich bin ganz allein. Sandra ist müde und ihr ist kalt. Sie bleibt erst einmal im Auto. Ich baue alles auf. Im Wal*Mart in Page habe ich mir eine kleine schöne blaue MAG-LITE-Taschenlampe gekauft. Ich lege sie auf einen der gemauerten Begrenzungspfosten. Während die Lampe die Szenerie erhellt setze ich schnell alles zusammen und wundere mich insgeheim wie gut inzwischen eigentlich jeder Handgriff sitzt. Eigentlich bräuchte ich die Lampe gar nicht, das habe ich nun seit Jahren so oft gemacht, es geht wirklich mit geschlossenen Augen. Um 06:10 bin ich ‘schussbereit’. Ich mache ein paar ‘Orientierungsfotos’ um zu sehen ob der Ausschnitt stimmt. Er stimmt natürlich nicht! Ich wandere also ein wenig am Rand des Canyons auf und ab. Dann scheint es ganz gut zu sein. Das erste Morgenlicht erhellt bereits den Horizont. Hinter mir geht gerade der Vollmond unter. Schade, dass man das so selten zusammen auf ein Foto bekommt.
Der Wetterbericht hat die –3°C vorausgesagt. Es sollten ‘gefühlte’ -7°C sein – mir kommt es wie -14°C vor… Praktisch ist der Kabelauslöser. Ich stehe leicht wippend neben dem Stativ und warte. In der rechten Jackentasche die Hand im Handschuh mit dem Kabelauslöser. Ab und zu schieße ich eine kleine Belichtungsreihe. Dann um 06:43 schaut die Sonne endlich über den Horizont. Ich lasse die D300 vor sich hin klappern. Sie macht 9-fach Belichtungsreihen mit Variation der Belichtungszeit, ISO-100, Blende 11, 1/4000s als Startwert mit einer Blende Unterschied. Der so eingefangene Tonwertumfang ist gigantisch. Auf den kurz belichteten Bildern ist die Sonne ein klarer scharfer winziger Punkt. Auf dem lange belichteten Bild sind alle Strukturen im Vordergrund klar und deutlich zu erkennen. Später im Motel werde ich mal versuchen ein paar schöne Fotos daraus zusammen zu mixen.
Inzwischen sind viele andere Fotofreaks aufgetaucht. Es gibt alles von der alten Dame bis zum bärtigen “Mann aus den Bergen”. Kleine, große, billige, teure Kameras – man sieht alles was man sich vorstellen kann. Ein älterer Amerikaner will wissen wo der Wanderweg zu Thors Hammer ist – warum bin ich inzwischen besser informiert als die meisten Amerikaner? Ich zeige ihm den Weg und er wandert los.
Als die Sonne etwas höher steht wandere ich ihm hinterher hinab in den Canyon rüber zu Thors Hammer. Gleich links davon steht eine Wand mit zwei großen Löchern. Stellt man das Stativ geschickt auf so scheint die Sonnen hindurch und man bekommt Thors Hammer auch mit auf das Bild. Ich mache eine Belichtungsreihe nach der anderen. Irgendwann will ich mal schauen wie sie aussehen aber das Display zeigt nichts an. Hm, ich schalte die Kamera aus, ein, aus, ein, drücke hier und da, Batterien raus, rein, ein, aus, ein – nichts tut sich. Oh nein, die D2x ist nach dem Sturz schrottreif, nicht auch noch die D300. Ziemlich gefrustet mache ich kehrt und wandere hinauf zum Auto. An einer der Kehren versuche ich es noch einmal und sie geht wieder. Was war denn das? Die Kälte?? Egal, sie geht wieder und ich kann noch einige Bilder machen.
Oben am Rand des Canyons lerne ich dann Marilyn Brown und ihren Mann kennen. Sie fotografiert im Großformat mit einer 4×5” Kamera. Wow! Wir unterhalten uns eine ganz Weile. Dann fällt mir ein, dass ich meinen iPOD dabei habe. Da sind ein paar Bilder vom letzten Jahr drauf. Ich kann ihnen viel Tipps geben. Sie kommen aus Kalifornien und sind erst am Vortag angereist. Wir tauschen E-Mail-Adressen aus und ich bin sehr gespannt auf ihre Fotos.
Ihre Web-Seite ist vielversprechend: http://www.marilynbrownphotography.com
Um 07:55 steht die Sonne so hoch, das wir den Park verlassen. Als wir am Kassenhäuschen vorbei fahren wird es gerade aufgeschlossen, wir haben wieder ein paar Dollar gespart :-)
Es geht nach Tropic im Osten des Canyons. Dort gibt es ein nettes Restaurant das ich letztes Jahr zusammen mit Wolfgang entdeckt habe. Dort gibt es einen Blaubeer-Pancake für mich und ein Omelette mit Hash-Browns für Sandra. Alles sehr lecker! Danach geht es im frisch voll getankten Jeep in Richtung Süden. Kurze Zeit später merke ich, dass wir falsch sind! Die Cottonwood Road mündet nicht in Tropic auf den Highway 12 sondern in Henrieville! Egal, wir haben eine kleine Offroad Strecker erkundet. In Henrieville biegen wir ab nach Süden. Eine halbe Stunde später sind wir im Kodachrome Basin Statepark. Der Eintritt kostet 6 Dollar und wir bekommen eine kleine Karte. Es geht kreuz und quer durch den kleinen Park. Schön ist es hier und wir beginnen zu verstehen warum hier früher so viele Western gedreht wurden. Es ist ein Basin – also eine Senke. Egal wo man ist, man hat nie einen langweiligen Hintergrund. Überall sind Felswände, Gesteinsformationen und Bäume. Richtig cool ist das! Man schwenkt um 90 Grad zur Seite und niemand im Kino wird bemerken, dass John Wayne gar nicht 100 Meilen weit durch die staubige Wüste geritten ist – Genial!!
Gegen Mittag fahren wir zum Grosvenor Arch. Dort gibt es nicht nur viele viele Fotos sondern auch etwas zu Essen und zu trinken. Dann geht es weiter über die Cottonwood Road in Richtung Süden zum Highway 89. Diese Strecke kenne ich aus der anderen Richtung und sie ist heute wunderbar. Der Himmel ist übersät mit kleinen Wölkchen und die Cottonwood-Bäume leuchten in saftigem frischen Grün. So hatte ich es mir erhofft – genau SO!
Am Highway 89 angekommen rauschen wir am Toadstool Hoodoo vorbei in Richtung Kanab. Diesen Hoodoo wollte ich auch noch besuchen, egal man schafft einfach nicht alles. Ein paar Meilen biegen wir statt dessen rechts in Richtung Paria Movie Set ab. Der Weg ist anfangs sehr gut, wird aber sehr schnell echt schwierig, sehr holprig, schmal und sandig. Wolfgang hatte es mir ja im letzten Jahr schon erzählt. Er hatte mal wieder recht! Irgendwann ist die Dirtroad zu Ende, vor uns liegt ein kleiner Flusslauf und der hat richtig viel Wasser. Hier soll das Movieset sein – hä?? Dann sehen wir weit weg auf der anderen Seite EIN verfallenes kleines Häuschen, das scheint es zu sein. Movieset – eine maßlose Übertreibung – wir sind enttäuscht. Es geht zurück, den Rundweg können wir nicht nehmen, das geht nur mit dem Pferd weil man den Bach mehrfach kreuzen muss.
Am Highway angekommen geht es weiter in Richtung Kanab und dann später in Richtung Hurricane. Dort wollen wir uns ein Motel suchen. Unterwegs schlafe ich fast ein, ich sitze nun fast 13 Stunden am Lenkrad. Sandra quatscht mich wach – ich erfahre alles was ich noch nicht über Pferde, ihre Aufzucht, Pflege und Haltung wusste! DAS HÄLT ECHT WACH :-)
In Hurricane angekommen kann sich Sandra an nichts mehr erinnert. Klar doch, sie hat es auf dem Hinweg verschlafen :-) Ich bin ja der Fahrer ;-] Im Zentrum sehen wir das Rodway Inn, Sandra springt kurz raus um zu fragen ob wir zwei Tage bleiben können. Klar doch, gar kein Thema. Inkl. aller Steuer kostet das 131 Dollar. Wir haben ein riesiges Zimmer, mit Küche, Kühl-Gefrierkombi, E-Herd, Mikrowelle und zwei gewaltigen Betten. Ein Tisch zwei Stühle und viel viel Platz. Hier könnte man es länger aushalten!
Wir packen schnell das Auto leer und d ann geht es nach nebenan, dort haben wir auf der Durchfahrt einen Mexikaner gesehen.
Drinnen angekommen gibt es keine Speisekarte. Es gibt einen gut trainierten Kellner der uns erklärt was wir essen könnte. Mann ist das schwierig, mir fällt mal wieder auf, dass mein technisches Englisch viel besser ist als das ‘alltägliche’. Als er anfängt die Sorten an Fisch, Gewürzen, Salaten, Nüssen und Früchten aufzuzählen komme ich echt ins schleudern. Irgendwann haben wir es aber. Sandra bekommt ein großes Lachssteak das in einem Salat liegt. Obendrauf sind in Honig gebratene Früchte und Nüsse, das sieht alles sehr gut aus. Ich esse nur einen einfachen Burger mit Curly Fries. Der Burger ist super und Sandra schwärmt von ihrem Salat. An den Wänden haben andere Gäste mit einem dicken Filzstift kleine Sprüche hinterlassen. Dort stehen Dinge wie “Best Burger I ever had – Brad 2009-04-05”
Als der Kellner meine Dr. Pepper auffüllen will frage ich ihn aus Spaß ob er uns nachdem Sandra aufgegessen hat einen Filzstift geben kann, damit sie auch auf die Wand schreiben kann wie gut ihr Salat war. Eigentlich war es als Witz gemeint. Aber meine Witze versteht nicht jeder. Der Kellner bringt uns tatsächlich einen dicken Filzschreiber :-) Nun muss Sandra einen Platz an der Wand aussuchen und einen Spruch aufschreiben. Sie schreibt auf Deutsch und Englisch. Der Inhaber kommt dazu, er staunt, das ist der erste Spruch an einer seiner Wände den er nicht lesen kann. Die Handschrift lobt er sehr. Dann fällt ihm auf, dass wir mit ihm seine Sprache sprechen er aber kein einziges Wort Deutsch spricht. So ist das eben, ich spreche auch kein Türkisch :-]
Dann die Frage ob wir noch Eis oder Espresso möchten. Wir sind völlig am Ende uns wollen nur noch auf den Arm, also frage ich nach der Rechnung. Die Rechnung kommt auch prompt und ich staune nicht schlecht. Mit ein paar Dollar Trinkgeld sind es 80 Dollar. Für einen Salat, einen Burger mit Fritten, zwei Dr. Pepper und eine Mexikanische Cola – hoppla!
Damit hatte ich nicht gerechnet – wir bezahlen und gehen. Hui, das kann man sich nicht jeden Tag leisten.
Im Motel dann kurz bloggen und danach nur noch schlafen…
Hier noch schnell die Track-Auswertung – Man beachte die Höhendifferenzen!!
Hier gibt es das KMZ zum selbst anschauen mit Google-Earth.
Und hier ist die Diashow des Tages.
Und mein ganz persönlicher Favorit :-)
Escalante Sunrise – Oder: Frühaufstehen und raus in die Kälte…
Um 05:25 ist die Nacht zu Ende. Kurz wachwerden, dann schnell anziehen, Fotosachen einpacken, alles ins Auto schleppen und dann los. Es geht über den Highway 12 von Escalante in Richtung Boulder. Am ersten Scenic View Point halte ich an und baue schnell mein Stativ und die D300 auf. Der Himmel ist schon hell und es sind nur noch wenige Minuten bis zum Sonnenaufgang. Ein zweiter Wagen hält. Der Fahrer schaut was ich da mache und dann holt er auch seine Kamera und sein Stativ aus dem Auto. Er macht ein paar Bilder und fährt weiter bevor es überhaupt richtig los geht.
Dann kommt die Sonne heraus. Das Schauspiel dauer nur wenige Augenblicke. Der Himmel leuchtet in tollen Farben und die weißen Felswände der Schluchten von Escalante River und Calf Creek leuchten kurz rot auf.
Es ist einfach nur saukalt – das Thermometer im Auto hat -3°C angezeigt. Die Kälte kriecht in alle Ritzen und ich bin froh als ich etwa um halb acht wieder im Motel bin. Sandra ist nochmal eingeschlafen. Eine Stunde später ist sie fertig angezogen und ich bin wieder aufgetaut. Es gibt Frühstück im Restaurant des Circle-D Motels. Diesmal für mich den Frühstücks-Burrito, aber heute ohne Hash Browns. Die schmecken zwar gut, aber ich kann sie nicht mehr sehen. Statt dessen gibt es Toast und Marmelade – fast wie daheim :-)
Danach unsere Lagebesprechung für den Tag. Es ist der letzte Tag in Escalante, morgen geht es weiter in Richtung Bryce Canyon – wenn das Wetter mitspielt! Heute ist also die letzte Gelegenheit unsere Anziehsachen zu waschen. Ich frage mal bei Robert vom Motel nach. Es gibt nebenan am Campingplatz öffentliche Waschmaschinen und Wäschetrockner. Man braucht dafür ne Menge Quarter Dollars. Die Maschinen haben einen witzigen Schieber mit etlichen Schlitzen. Will man etwas waschen steckt man in jeden Schlitz einen Quarter und dann kann es losgehen. Da die Sonne scheint und es relativ windstill ist würde ich gern noch einmal zum Peek-A-Boo Canyon fahren und mit der Hasselblad SWC ein paar Foto machen. Sandra hat keine Lust auf anstrengende Wanderungen. Wir beschließen, dass sie die Waschmaschinen betankt und während sie laufen einen Bummel durch Escalante macht. Ich fahre los zum Peek-A-Boo Canyon. Nachmittags will ich zurück sein.
Es geht wieder los in Richtung Boulder. Während der Autofahrt muss ich dran denken was ich immer wieder überall gelesen habe „Don’t die out there!“. Ich hatte von einem beleibten Wanderer gelesen, der unbedingt in den Spooky-Canyon wollte. Er hat sich mit aller Macht zwischen den Felswänden hindurch zwängen wollen und ist schließlich stecken geblieben. Es ging nicht vor und nicht zurück. Drei Tage später haben ihn andere Wanderer halb tot gefunden. Er hat es überlebt und wird sicher nie wieder solch einen Blödsinn machen. Ich muss dran denken wie ich im Vorjahr im Spooky Canyon direkt neben dem Peek-A-Boo war und abends von Spinnen und Schlangen las die sich gern in der kühlen engen Schlucht aufhalten. Fast ein wenig gruselig das Ganze.
Hier ist ein Foto das 2009 im Spooky Canyon entstanden ist. Einfach anklicken um es in der Originalgröße zu sehen – Achtung: 5,6 MB!!
An der Hole in the rock road (HITRR) geht es wieder rechts ab und dann etliche Meilen über die staubige Piste bis zum Abzweig zum ‘Dry Fork Trailhead’. Im Abzweig stehen zwei große Autos und überall laufen Kinder herum. Na Prima, das sind die Leute vom Frühstück. Sie blockieren die Dirt Road und merken eigentlich gar nichts. Zwei Männer sind auch dabei, sie tragen Badeschlappen! Es sind inzwischen etwa +6°C – Badeschlappen?? Irgendwann bemerken sie mich und gehen ein wenig beiseite. Scheinbar halten sie Kriegsrat weil sie nicht wissen wo es lang geht. Ich muss halb durch die Sträucher fahren und mein Auto bleibt fast im Sand stecken – ich bin echt begeistert…
Es geht weiter, bis zum Trailhead sind es noch etwa 2000 Meter. Dann ein Geländewagen der in langsamem Schritttempo durch die Gegend schaukelt. Das kann ja lustig werden wenn die alle zum Peek-A-Boo wollen! Dann kann ich überholen. Am Trailhead angekommen baue ich die Leiter zusammen und packe alle Objektive aus die ich nicht brauche. Das 12-24m Zoom und das 55er Macro dürfen zusammen mit der D300 in den Rucksack. Dann noch die SWC und ein par Filmrollen.
Als ich zum Abmarsch bereit bin kommt der Geländewagen auch schon an…
Ich flitze den Abhang runter, vielleicht kann ich einen kleinen Vorsprung herausholen bevor die mir alle staunend vor die Kamera latschen.
Unten am Canyon angekommen sind schon drei ältere Herren im Canyon. Sie staunen nicht schlecht als ich mit Wolfgangs cooler ‘Wanderleiter’ dort ankomme und mühelos in den Canyon einsteige. “Yeah, that is a cool tool!” – das ist es! Da ich nur am Anfang des Canyons fotografieren möchte lasse ich die Leiter draußen stehen.
Nach einem kurzen Plausch machen sich die Drei auf den Weg. Es fällt ihnen sichtlich schwer durch den Canyon zu krabbeln. Aber sie helfen sich gegenseitig uns sind nach 10 Minuten außer Sichtweite. Es kann losgehen! In der SWC ist ein Fuji Provia 100. Ich kann also die Belichtung direkt mit der D300 “messen”. Ich mache ein paar Testbilder und 1/4s bei Blende 16 scheinen ganz ok zu sein. Schnell ist der erste Film voll. Als ich den zweiten Film gerade eingelegt hat höre ich schreiende Kinder. Prima, die Nachbarn haben die Leiter gesehen und stürmen den Peek-A-Boo. Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei. Sie haben kein Wasser dabei, keine Wandersachen und die beiden Typen tragen immer noch ihre Badeschlappen. Perfekte Vorbereitung! Ich bin ja auch oft schlecht vorbereitet, aber so??
Als der zweite Film voll ist kommt das nächste Pärchen. Alle wollen wissen ob ich schon mal hier war, wie lang der Canyon ist und wo sie den Spooky Canyon finden. Ich erzähle was ich weiß und schicke sie nachdem sie den Ausgang des Peek-A-Boo erreicht haben hart rechts rüber zum Spooky. Dass es dort echt kompliziert wird sage ich dazu und gebe ihnen den Tipp den Spooky Canyon notfalls an einer der Seiten oberhalb bis zum ‘Haupteingang’ zu umgehen.
Dann ist wieder Ruhe. Ich montiere die D300 auf das Stativ und mache ein paar Detailfotos von den Canyon-Wänden. Es ist schon witzig was man alles sieht wenn man sich mal in Ruhe umschaut. Etwa eine Stunde später kommt die ganze Meute dann schreien durch den Peek-A-Boo zurück. Als sie endlich weg sind packe ich zusammen und mache mich auf den Heimweg.
An einem Felsbrocken fängt sich mein GPS die erste tiefe Schramme auf dem Display ein – Mist! Am Auto packe ich schnell zusammen und fahre zurück nach Escalante, Sandra wird schon warten. Die HITRR ist recht gut zu befahren. Die meiste Strecke kann ich zwischen 40 und 60 mph fahren. Das ist Warp-Geschwindigkeit! Fährt man langsamer rappelt das Auto über Querrillen, dass es einem fast die Plomben aus den Zähnen fallen. Fährt man schneller wir es etwa ruhiger, aber das Auto dröhnt und rappelt wie Verrückt. Man muss sehr aufpassen, dass bei dem Tempo das Auto nicht die Bodenhaftung verliert! Und bloß nicht über einen dicken Stein donnern oder eine Kuh platt fahren! Ich bin sehr angespannt, doch dann sehe ich eine tiefe Bodenwelle viel zu spät. Ich kann mich nur noch am Lenkrad festklammern und dann tut es einen höllischen Schlag. Die Federung des vorderen linken Rades schlägt voll durch. Autsch…
Ich halte kurz an, ein wenig mulmig ist mir im Bauch. Ich muss daran denke wie Wolfgang von großen Steinen und platten Reifen auf der HITRR berichtet hat. Aber ich habe Glück, es ist noch alles ganz ok. Das Auto fährt auch noch sauber gerade aus, es ist nicht einmal die Spur verstellt. Die Jeeps sind eben für solche Strecken konstruiert.
Eine Stunde später bin ich zurück. Im Zimmer wartet Sandra, überall liegen kleine Haufen mit gut riechender frisch gewaschener Wäsche – zauberhaft!!
Ich ziehe mir schnell ein frisches Hemd an und dann geht es gegen 15 Uhr in die Circle-D Eatery. Sandra isst einen kleinen Salat aus Spinat mit gegrillten Hühnchen. Ich gönne mir Blaubeerkuchen mit Sahne, dazu gibt es Kaffee bis zum Abwinken. Wir entspannen uns ein wenig und überlegen wie es morgen weiter gehen soll.
Wir beschließen sehr früh aufzustehen, vielleicht ist das Wetter gut und wir bekommen am Bryce Canyon einen schönen Sonnenaufgang zu sehen! Der Bryce Canyon ist fast komplett nach Osten ausgerichtet, eine echte Sunrise-Location. Sonnenuntergänge sind dort eher langweilig. Als wir zurück im Zimmer sind packe ich Wolfgangs tolle ‘Wanderleiter’ zusammen, lege die neuen Reserve-Schrauben dazu und gebe sie wieder an der Rezeption ab. Nun kann sie sich ein anderer Wanderer ausleihen :-)
Gleich werden wir unsere Sachen schon einmal grob zusammen packen und dann geht es morgen wieder los.
Ich werde berichten was wir erleben und wo wir schließlich landen werden :-]
Hier ist die Diashow des Tages.
Hickman Bridge – Oder: Was kann man hier bei schlechtem Wetter machen?
Nach der gestrigen Wanderung durch den tiefen Sand hat Sandra keine Lust auf ein ähnliches neuerliches ‘Wandererlebnis’. Sie möchte heute etwas ganz ruhiges machen. Außerdem hat die Wettervorhersage nichts gutes angekündigt. Was machen wir also? Diese Frage beschäftigt mich schon am Vorabend. Irgendwann bin ich bei der Hickman Bridge am Highway 24 angekommen. Auf der Webseite von Fritz Zehrer gibt es eine GPX-Datei mit den genauen Koordinaten. Es sind nur 1,2 Meilen – eine ganz einfache kurze Wanderung. Fritz Zehrer beschreibt den Wag zur Hickman Bridge als ‘Autobahn ähnlich’. Das ist es doch! In der Fotocommunity habe ich schon eine Menge cooler Fotos der Hickman Bridge gesehen. Viel weiß ich nicht, aber das Ding scheint ein sehenswertes ‘Monster’ zu sein.
Also stehen wir heute gut ausgeschlafen ziemlich früh auf und ziehen sehr schnell ohne Frühstück los. Schließlich hat Fritz Zehrer geschrieben, dass man früh dort sein sollte weil es sonst von Touristen dort nur so wimmelt. Einen Weg habe ich mir auch ausgesucht. Ich will von Escalante auf dem wunderschönen Highway 12 in Richtung Bolder fahren. Dann weiter auf den Highway 24 in Richtung Fruita. Als ich im letzten Jahr meine heftige Augenentzündung hatte gab es Antibiotische Augentropfen nur in Bicknell oder Panguitch. Damals bin ich etwa zwei Stunden lang nach Bicknell zum (nächstgelegenen) Krankenhaus gefahren. Heute ist der Weg ganz ähnlich und ich hoffe wieder ein wenig Schnee bei der Überquerung der Passstraße mit grandiosem Ausblick auf das Capitol Reef zu haben.
Es geht los, wir haben kalte 3 °C – es ist also wirklich richtig kalt! In Boulder sehen wir dann eine dieser Maschinen die größere Rasenflächen vollautomatisch bewässern können. Das Wasser das die Maschine verspritzt ist überall gefroren. An den Rädern der Maschine, an Rohren, Ventilen, den Grashalmen und dem Zaun. Das sieht richtig unwirklich aus – Anhalten – Knipsen – und weiter geht es.
Statt den Burr Trail zu nehmen biegen wir in Boulder links ab und bleiben auf dem schönen Highway 12. Es geht langsam aber sicher hoch ins Gebirge, es wird immer kälter. Irgendwann haben wir -3°C. Bei einigen kurzen Fotostopps stockt mir fast der Atem. Wir erreichen 9600 Fuss – also etwa 3200 Meter über dem Meeresspiegel – da wird die Luft langsam dünner! Um uns herum überall dicke Wolken wie man sie sich kaum vorstellen kann. Aber es war ja so angesagt!
Dann müssen wir nach rechts abbiegen, es geht vom Highway 12 auf den Highway 24. An der Kreuzung sind zwei Tankstellen, ein Subway und eine Kartbahn. Die Kartbahn ist direkt neben dem Friedhof – das ist Amerika! Kurz drauf sind wir bei den Petroglyhs. Wir halten kurz an und sind ein wenig frustriert, das ein großer Teil der alten Zeichnungen durch den Verfall der Felswände bereits zerstört ist. Wind, Wasser und Frost haben hier ganze Arbeit geleistet. Große Gesteinsplatten sind vom Fels abgesprungen und viele alte Zeichnungen sind bereits zerstört.
Dann erreichen wir den Trailhead zur Hickman Bridge. Der Parkplatz liegt direkt an der Straße und es stehen schon mehrere Autos dort. Ganz so wie es Fritz Zehrer vorhergesagt hat!
Während wir unsere Wanderschuhe anziehen hoffe ich nur, dass der Weg nicht zu steil nach oben geht. Wir wandern los, es geht am idyllischen Fremont River entlang, leider nur ein paar hundert Meter, dann geht es relativ steil links den Berg hinauf. Der Wanderweg ist toll, es gibt richtige Stufen und man kann sehen, dass hier schon tausende von Touristen entlang gewandert sind. Sandras Gesichtszügen kann ich nicht den geringsten Hinweis eines Lächelns entnehmen. Nach etlichen Treppenstufen muss sie kurz verschnaufen und dann kommt was ich befürchtet habe. “Kann es in diesem Land nicht mal einen beschissenen Wanderweg geben der einfach mal zwei Kilometer flach geradeaus geht?” Ich überlege ich ich nun sauer sein soll oder nicht. Irgendwie scheint sie dabei zu grinsen, ich weiß es nicht wirklich zu deuten. Ich denke sie hadert mich sich selbst und dem Muskelkater in ihren Beinen. Aber sie wandert tapfer weiter.
Es geht ein wenig rauf und runter. Wir sind sehr warm angezogen weil es unten am Parkplatz nur +6°C waren. Aber durch die Bewegung wird es uns dann doch warm. Immer halten wir mal an und ziehen nach und nach die Fleece Westen und Pullis aus. Nach gefühlten 60 Minuten sind wir dann bei der Hickman Bridge. Ich hatte sie mir viel viel größer und eindrucksvoller vorgestellt. Die Fotos aus der Fotocommunity sind scheinbar alle mit ausgewachsenen Superweitwinkelobjektiven entstanden. Ob, ich suche mir einen netten Platz und versuche auch mal mein Glück. Es ist ein echt sprödes Motiv. Dann hole ich mal die Haselblad SWC aus dem Rucksack, sie hat kann die Brücke mit ihrem Weitwinkelobjektiv ganz gut erfassen. Ich bin aber irgendwie nicht so motiviert wie es vielleicht sind sollte. Vielleicht ist es die Enttäuschung bezüglich der Location. Zu einer großartigen Belichtungsmessung habe ich keine Lust. Es ist ein Fuji Provia 100 eingelegt. Der Film hat also ISO-100. Bei schönen Sonnenlicht passt dann meist Blende 11 mit einer 1/125 Sekunde ganz gut. Ich wähle also Blende 16 und eine 1/60 Sekunde. Noch zwei drei Varianten mit einer halben Blende mehr oder weniger und dann geht es auch schon wieder zurück zum Auto. Der Rückweg fällt mir viel leichter. Ich spüre den sandigen Weg von gestern doch noch in den Beinen!
Am Auto angekommen halten wir Kriegsrat. Wie soll es heute weitergehen? Der Himmel hängt voller dicker Wolken, es schneit immer mal wieder. Inzwischen ist es fast 13:00 und Sandra und ich haben Hunger. Wir schauen kurz auf die Utah-Roadmap und entschließen uns zu seiner kleinen Rundtour mit dem Auto. Nichts großes und bloß nicht im tiefen losen Sand wandern :-) Es geht ab nach Bicknell. Dort gibt es im einzigen geöffneten Restaurant einen recht guten Bicknell-Burger. Sandra ist mit ihrem Essen auch ganz glücklich. Danach geht es weiter auf dem Hichway 24 in Richtung Westen, immer der Nase nach!
Das Wetter schlägt alle Kapriolen die man sich so vorstellen kann. Es ist kalt, die Sonne scheint, dann gibt es einen kurzen Schneesturm, dann scheint wieder die Sonne so heftig ins Auto, dass wir die Heizung ausstellen. Die Bergen um uns herum sind fast alle mit frischem Schnee bedeckt. Ich komme mir vor wie im Winterurlaub, es ist alles kaum zu glauben. Nach etwa 100 Kilometern erreichen wir dann den Interstate 70. Wir fahren in westlicher Richtung auf und ich staune nur Bauklötze wie genial das alles aussieht. Das Wolkenspiel, die verschneiten Berge, es ist wie im Traum. Zwischendurch halten wir in einer Ausfahrt mal an, aber man kann es irgendwie nicht fotografieren, es ist einfach viel zu atemberaubend schön dafür.
An der Ausfahrt 23 verlassen wir dann den Interstate in Richtung Panguitch. Diese Straße bin ich schon mal im letzten Jahr gefahren, nur heute ist sie viel viel schöner! Alle Bachläufe haben Hochwasser und überall auf den Bergen um uns herum liegt frischer Schnee. Ich bin glücklich!
Als wir im Red Canyon kurz vor dem Bryce Canyon an kommen rieselt es Schneeflocken. Oder ist es Hagel? Nein, es ist irgendwas dazwischen, so wie Schneeflocken die Hagelkörner werden wollten es aber nicht geschafft haben. Krass, das habe ich noch nicht erlebt! Dazu scheint die Sonne, es ist -1°C und die roten Felsformationen leuchten ganz wunderbar. Was für ein Wetter!
Am Bryce Canyon ist Schluss mit der ganzen Herrlichkeit. Wir stürmen das Ruby’s Inn direkt neben der Tankstelle. Es ist das was aus der Ranch von Reuben (genannt Ruby) und Minnie Syrett geworden ist. Bis heute ist es ein Familienbetrieb. Hier habe ich eine nette Seite mit der Geschichte des Canyons gefunden.
Wir lassen es uns bei einem Filet Steak mit Ofenkartoffel und Sauerrahm recht gut gehen. Es gibt Dr. Pepper und mehrere Refills – ich liebe Amerika :-)
So gegen 19h brechen wir wieder auf in Richtung Escalante, es sind noch 70 Meilen. Sandra fährt, ich bin ziemlich tot nach den vielen Kilometern. Der Abendhimmel ist grandios und ich hadere leise mit meinem Schicksal, dass ich gerade in diesem Augenblick an KEINER schönen Sunset-Location stehen kann. Aber man kann nicht alles haben!
Um 20h30 kommen wir dann im Circle-D an. Schnell das Auto auspacken, Bilder kopieren, Bloggen und dann ab ins Bett.
Morgen will ich mal schauen ob es vielleicht am Scenic View Point kurz hinter Escalante in Richtung Boulder einen bemerkenswerten Sonnenaufgang zu sehen gibt. Ist es danach nicht zu stürmisch würde ich vielleicht noch mal kurz mit der Hasselblad SWC einen Abstecher zum Peek-A-Boo machen um auf den schönen ersten Metern des Canyons ein paar Filme zu belichten.
Aber mal sehen – morgen erzähle ich Euch dann wie es wirklich gekommen ist :-)
Hier gibt es die Diashow des Tages.
Hier die Trackanalyse:
Und hier gibt es das KMZ des Tages zum selbst anschauen mit Google Earth.
Durch den Peek-a-Boo Canyon – Oder: Fertig mit den Nerven
Nach dem Frühstück im Circle-D Eatery geht es kurz zur Rezeption um Wolfgangs tolle Canyon-Leiter abzuholen. Vor dem Motel ist die große Fahnenstange mit der USA-Flagge einfach abgeknickt und liegt mit der Spitze auf der Telefonleitung. Der Chef des Motels hält sie mit einem Besen hoch damit die Leitung nicht durchreißt. Einer seiner Mitarbeiter versucht verzweifelt mit einer Eisensäge den Rest des Fahnenmastes zu kappen damit nicht noch schlimmes passiert. An der Rezeption bekomme ich die Leiter in einer grünen Umhängetasche in die Hand gedrückt. Wir sollen vorsichtig sein weil es draußen hefig stürmt. Das haben wir gerade schon gesehen. Die Sonne scheint aber es geht ein höllischer Wind.
Als ich in die grüne Tasche schaue staune ich nicht schlecht. Vier neue Schrauben im Format M6x40 samt Flügelmuttern und Unterlegscheiben habe ich aus Deutschland mitgebracht. Im ‘Gig-Bag’ der Leiter ist eine ein Tüte mit nagelneuen Schrauben. Da war jemand schneller :-)
Egal, es geht los. Die ‘Hole in the Rock Road’ (HITRR) ist in den letzten Monaten scheinbar ein wenig überabreitet worden. Der Zustand ist sehr gut und wir fahren mit 40 – 50 mph auf der breiten Schotterpiste zum Trailhead am Peak-A-Boo Canyon. Als wir nach etwa einer Stunde ankommen stehen dort schon fünf Autos. Wir werden also jemanden antreffen und wenn sich einer von uns einen Fuß verknackst ist es ganz gut wenn man nicht ganz allein ist.
Auf dem Parkplatz ist es höllisch windig und die Sandkörner fliegen waagerecht. Ich hoffe nur, dass es unten in der Senke etwas ruhiger ist. Nach ein paar Minuten sind wir startklar. Die Wanderschuhe sind geschnürt, die Wasserflaschen und ein wenig Obst verstaut. Es kann los gehen. Erst noch schnell registrieren, man weiß ja nie…
Es geht bergab und wir können den Canyon schon fast von oben sehen. Sandra steigt schweigend den Abhang hinunter. Als ich sie frage ob alles ok ist kommt ein “Wenn ich daran denke, dass wir das alles nachher wieder rauf müssen wird mir jetzt schon schlecht!” – Ok, keine weiter Konversation, sie ist nicht gut drauf! Es geht runter, über Slickrock und tiefen Sand. Nicht viele Höhenmeter aber der Aufstieg ist trotzdem anstrengend. Ich erinnere mich nicht an das letzte Jahr…
Nach etwa 30 Minuten sind wir am Canyon angekommen. In der Mulde vor dem Einstieg ist kein Wasser, wir haben Glück! Es stehen ein paar Wanderstöcke, Wasserflaschen und Rucksäcke an der Wand, es ist also schon jemand dort! Wolfgangs tolle Leiter hilft beim Einstieg in den Canyon. Trotzdem sehen wir sicher komisch aus wie wir da mit unseren großen Fotorucksäcken hinauf klettern. Es ist mehr ein Rutschen als ein Klettern. Im letzten Jahr bin ich gar nicht hoch gekommen, mit der Leiter geht es heute aber recht gut. Oben im Canyon sind schon zwei Mädels. Die eine malt und die andere schaut sich um. Sie haben ihre Sachen überall verteilt. An Fotos ohne ‘menschliche Überreste’ ist gar nicht zu denken. Ich nehme mit vor auf dem Rückweg noch einmal hier einzusteigen und dann mit der Hasselblad SWC ein paar schöne Bilder zu schießen. Das klappt später natürlich nicht – nichts klappt so wie man es plant – auf dem Rückweg wird es noch viel stürmischer sein, wir werden Sand in allen Ritzen haben und nur noch unter die Dusche wollen.
Aber eins nach dem anderen…
Es geht also durch den Canyon. Die Leiter hilft und ist gleichzeitig auch im Weg. Meine Kamera baumelt mir um den Hals und stört beim Klettern. Ich denke immer wieder dran, wie ich meine D2x vor ein paar Tagen verschrottet habe, das muss mit der D300 nun nicht auch noch passieren. Aber es geht voran. Irgendwann halte ich mal an und montiere die Kamera auf mein kleines Stativ. Ein paar wenig Bilder sind drin, aber das viele Gepäck ist nur im Weg. ich kann mich kaum rühren, dann noch die Leiter und die Kamera, ich fühle mich unwohl.
Doch der Canyon ist sehr schön, würden da nicht überall irgendwelche Rucksäcke herumliegen könnte ich sogar ein paar schöne Fotos machen. Von oben, vor und hinten rieselt es Sand. Ich komme mir vor wie beim Horrortag am Upper-Antelope-Canyon. Meine D300 ist schon komplett mit Sand überzogen. Die Hasselblad will ich da gar nicht erst heraus kramen.
Auf unserem Weg durch den Canyon treffen wir mehrere andere Wanderer. Alle sind von Wolfgangs Leiter total begeistert. Klar, sie wissen was es vor ein Problem war in den Canyon hineinzukommen. Irgendwann wird es echt eng und Sandras Klaustrophobie meldet sich. Sie muss sich schwer zusammen reißen, ich sehe es ihr an. Sie atmet tief und schwer, eigentlich ist es ihr zu eng hier uns sie will nur noch raus. Oh je, so kommen wir ganz bestimmt nicht durch den Spooky Canyon… Sandra nutzt die Leiter und kletter aus dem Peek-A-Boo heraus. Am oberen rechten Rand geht es ihr dann schnell besser. Es ist auch nicht mehr weit. Am Ende machen wir eine kurze Rast.
Auf meinem GPS habe ich leider nur die Wegpunkte für die Eingänge zum Peek-A-Boo und zum Spooky Canyon. Ich war immer der Meinung, dass man wenn man hinten aus dem Peek-A-Boo herauskommt gleich nach rechts in den Spooky abbiegen kann. Aber hier ist kein Eingang der nach Spooky Canyon aussieht. Mein GPS habe ich im Canyon ausgeschaltet, das funktioniert dort sowieso nicht. Ich schalte es also mal ein und schaue wo wir sind. Der Marker bildet mit den Eingängen der beiden Canyons etwa ein gleichseitiges Dreieck. Es kann so falsch also nicht sein. Auf den letzten Metern kam uns eine Familie entgegen die ich gefragt habe ob sie durch den Spooky gekommen sind. Vielleicht habe ich sie auch falsch verstanden, aber es klang so als wären sie vom Spooky in den Peek-A-Boo hinüber gewandert. Und sie sahen noch recht frisch aus. Es scheint also alles ok zu sein.
Wir folgen dem Wasch der in den Peek-A-Boo hineinführt und halten Ausschau ob wir rechts den Spooky sehen. Der Weg ist schwer und sandig. Es ist echt anstrengend. Irgendwann packe ich die Leiter zusammen und schnalle sie auf meinen Rucksack, nun ist er richtig schwer. Aber es geht. Nach einer Weile sieht das alles nicht mehr zielführend aus. Wir entscheiden uns nach rechts über die kleine Klippe zu klettern. So klein ist sie gar nicht und als wir oben ankommen scheint unten vor uns ein Canyon zu sein. Laut GPS könnte es der Spooky sein. Wir steigen durch tiefen Sand wieder hinunter. Sandra stöhnt schon und ist eigentlich am Ende ihrer Kräfte. Mir geht es noch ganz gut und unten angekommen sieht es so aus als ginge es hier in den Hintereingang des Spooky Canyon. Wir bin guter Dinge und wandere los. Es geht wieder durch sehr losen schweren Sand. Der Wind ist heftig, ich kann nur auf den Boden schauen und versuche die Augen hinter dem Schild meiner Baseball-Cap zu verbergen. Als ich an den ersten Felsausläufern ankomme schau ich mal um. Wo ist Sandra? Sie kniet ein paar hundert Meter hinter mir im Sand. Ohje! Ich stelle schnell meine Kamera und den schweren Rucksack auf dem Felsen ab. Dann durch den Sand zurück zu Sandra. Sie kann nicht mehr. Ich muss ihr auf die Beine helfen und nach ein paar Minuten sitzen wir dann neben meiner Kamera. Sie braucht eine Pause und vor allem etwas zu trinken. Sie ist total fertig. Wenn ich daran denke wie wir zum Auto kommen sollen wird es mir ganz anders.
Aber nach einer Weile geht es ihr wieder besser. Wir schultern unser Gepäck und stampfen durch den Canyon. Zunächst ist er breit und man kann gut laufen, dann wird er immer schmaler. Schließlich liegen riesige Felsbrocke zwischen den Wänden des Canyons. Es sieht aus als könnte man zwischen den Brocken herunter klettern und dann darunter hindurch kriechen. “Da sind Fußspuren, oder?” Wir sind uns unsicher. Es geht mehrere Meter hinunter. Mit der Leiter sicher kein Problem, oder doch? Ein langes Seil haben wir auch dabei. Aber Sandra ist ziemlich fertig und was, wenn danach eine Stelle kommt an der wir dann doch nicht weiter können? Wie kommen wir dann dort wieder hinauf? Wir halten kurzen Kriegsrat und entschließen uns umzukehren. Als wir an unserem ‘Rastplatz’ ankommen treffen wir ein Ehepaar. Er hat eine kurze Hose an und auf dem Knie ein dickes Pflaster. Ein paar unbedeckte Hautabschürfungen kann man zusätzlich erkennen. Sie fragen ob es dort weiter geht. Ich erzähle ihnen, dass man vielleicht 100 Meter weit kommt und dann unter diesen tonnen schweren Felsbrocken drunter her kriechen muss. Sie sieht mein Seil und fragt ein wenig verstört ob man das dort braucht. Nein, das habe ich nur so dabei, benutzt habe ich es noch nicht!
Wir klettern rechts außen am Canyon hoch, sie gehen hinein. Später treffen wir sie wieder, sie sind auch umgekehrt und haben die andere Seite gewählt :-)
Der Weg am Canyon-Rand entlang ist sehr sandig. Wenn Sandra mir nun umfällt und ich den Canyon rutscht ist echt Schluss mit Lustig. Ich lasse sie vorgehen und bin drauf gefasst sie jeder Zeit fest zu halten. Aber es klappt alles prima. Als wir am Vordereingang zum Spooky ankommen ist sie sogar ganz gut gelaunt. Sie will da mal rein und nach all der Schinderei mal gucken wie es dort aussieht.
Wir gehen ein paar Meter, dann ist es etwas windgeschützt und wir machen eine kleine Rast. Sie muss einfach mehr trinken. Das macht auch den Rucksack leichter!
Ich lege alles ab und schaue mal wie es aussieht. Nach ein paar Metern ist dort wieder ein sicher mehrere Tonnen schwerer Felsbrocken der zwischen den Canyon-Wänden sitzt. Man kann auf den Knien darunter hindurch kriechen, aber witzig ist das nicht. Ein paar Meter wird es so eng, dass mein Oberkörper obwohl er nur mit einem Trekking bekleidet ist zwischen den Felswänden stecken bleibt. Ok, ich könnte mich hindurch zwängen, im letzten Jahr habe ich das auch gemacht. Aber würde Sandra da hindurch kommen? Ich gehe erst einmal zurück. Sie hat eine kleine windgeschützte Höhle gefunden. Es gibt Wasser und einen Apfel. Das baut auf und ihre Kräfte kommen langsam zurück.
Dann lassen wir alles dort liegen und schauen uns die schmale Stelle gemeinsam an. Nein, da will sie ganz gewiss nicht hinein!!! Ein wenig verstehen kann ich sie. Wir kehren also um und haben die schönsten 200 Meter des Spooky Canyon nicht gesehen. Schöne Fotos könnten wir dort eh keine machen denn es stürmt wie die Hölle. Wir können kaum sehen wohin es geht und halten nur die Hände schützend vor die Augen.
Es geht zum Auto. Das GPS habe ich in der Jackentasche. Vorher ist es mir einmal hinunter gefallen und hat nun seine ersten Schrammen. Dabei sollte es bleiben und außerdem kenne ich den Weg. Am Ausgang des Canyons kommt das Ehepaar von vorhin hinunter gestiegen. Sie fragen ob man von dieser Seite in den Canyon kommt. Ich erzähle ihnen, dass sie sich entweder hindurchzwängen müssen oder es auf den Knien versuchen sollten. Sie schauen sich sehr skeptisch an, dann verschwinden sie im Canyon.
Es geht rechts herum durch einen breiten Wasch zum Eingang des Peek-A-Boo zurück. Sand und Wind sind fast unerträglich. Etwa nach einer Stunde sind wir oben am Auto. Der Wind reißt uns fast wieder die Türen aus der Hand. Oh je, nicht noch einmal. Wir sind sehr schnell im Auto. Nur einfach alles auf den Rücksitz werfen und dann los. Sandra hat das Auto von innen erst vor ein paar Tagen vom gröbsten Sand befreit. Öffnen wir die Türen für einen Augenblick während eine Windböe im Anmarsch ist, haben wir die ganze Kiste wieder voller Sand. Also nichts öffnen und gleich los.
Das GPS zeigt irgendwie keine Karten mehr an. Ich mache mir Sorgen, dass es doch einen Knacks bekommen haben könnte. Später werde ich feststellen, dass nur die Speicherkarte mit dem zusätzlichen Kartenmaterial herausgerutscht ist. Bis auf ein paar Schrammen ist alles ist ok!
Wir fahren schweigen auf der HITRR und sind am Ende. Wir haben Hunger und überall ist feiner Sand. Was für eine schlechte Vorstellung…
Auf dem GPS habe ich den Track vom letzten Jahr eingespielt. Damals war ich erst am Spooky und dann am Escalante Volcano. Als wir am Abzweig zum Harris Wash ankommen frage ich Sandra ob es ok ist wenn wir mal kurz schauen wie die ‘Straße’ zum Volcano aussieht. Im letzten Jahr war sie in höchst gruseligem Zustand, vielleicht hat sie ja inzwischen jemand repariert? Es geht also rechts ab!
Der Weg ist anfangs recht gut, doch wird dann schnell sehr holprig und felsig. Keine Freude, aber der Jeep steckt das weg! Dann passieren wir den Harris Wash. Am anderen Ende geht es echt sandig nach oben. Die Räder malmen im losen Sand, aber wir kommen auf der anderen Böschung hinauf. Uff, das war knapp. So geht es dann leider weiter. Sandra schweigt und im Radio läuft der Satellitenkanal Nummer 12 – die meisten Songs kennen wir inzwischen…
An mehreren Stelen ist die halbwegs brauchbar befestigte Straße fast weggespült. Wir müssen schräg an der Böschung entlang und teilweise durch tiefe Gräben mit losem Sand. Der Jeep hat vor einen sehr kurzen Überhang und auch relativ viel Bodenfreiheit. Das hilft, wir kommen überall recht gut hindurch. Zweimal habe ich das Gefühl, dass wir gleich festsitzen. Ich wünsche mir ein 4WD Auto mit Differentialsperre…
Dann kurz vor dem Volcano ist das was ich völlig übertrieben immer mal wieder als Straße bezeichne einfach weg. Die Straße verschwindet einfach in einer Düne aus losem Sand. Ich steige mal aus um zu schauen wie es aussieht. Der Sand ist so lose und so tief, dass ich bei jedem Schritt bis zum Knöchel im Sand versinke. Das geht hier definitiv nicht weiter! Also zurück, der Gegenwind macht mich fertig. Der Volcano ist vielleicht 1000 Meter entfernt, ich kann ihn sehen. Aber ein schönes Foto ist bei dem Wetter eh nicht drin. Außerdem sind gerade dicke Wolken aufgezogen. Trotz allem ist es satte 23°C warm…
Wir wenden und fahren zurück. Sandra ist sehr mulmig zu mute, es sieht aus als hätte sie Angst, dass wir hier ganz allein irgendwo stecken bleiben könnte. Sie überlegt laut was sie dann tun würde. “Ein Pferd einfangen, das Seil als Zügel missbrauchen und dann nach Escalante reiten?” Sie macht sich echt große Sorgen, dass etwas passieren könnte, dass wir beide besser nicht erleben wollen!!
Es passiert auch nichts – besser ist das!
Später im Motel geht es sofort unter die Dusche und dann ab in das schöne völlig neu gestaltete Restaurant. Es gibt Cabernet Sauvignon des Weingutes Fetzer – lecker! Nur ein wenig zu warm ist er – das könnten sie noch lernen! Aber die Kellnerin hat noch nie Wein getrunken, sie trinkt wenn überhaupt mal nur ein Bier. Ok, wie soll man sich dann mit Wein auskennen? Die Fettucine Alfredo sind auch gut! Nach einem Espresso kämpfen wir uns durch den Wind zurück in unser Zimmer. Draußen rüttelt der Sturm an allem was ein wenig lose ist. zwischendurch geht das Licht aus, dann ist die Internetverbindung ausgefallen. Der Sturm ist echt heftig!
Um 21:40 habe ich meinen neuen Artikel für das BLOG fertig. Nun noch ein paar Bilder einfügen und dann endlich schlafen.
Mal sehen was wir morgen machen. Wandern will Sandra sicher nicht. Aber was macht man hier außer zu wandern? Mal zum Bryce Canyon fahren? Aber der liegt sehr hoch, was wenn dort ein Schneesturm ist? Ok, ruhig Blut, wir werden sehen…
Hier mein persönliches “Bild des Tages”
Die gesamte Diashow des Tages gibt es hier.
Hier der Track in Google Earth:
Hier ist das KMZ zum selbst anschauen mit Google Earth.
Im letzten Jahr habe ich viele Videos erstellt und via Microsoft Soapbox veröffentlich und in mein BLOG eingebunden. Leider hat Microsoft seinen Videodienst dann eingestampft weil er gegen Youtube einfach keine Chance hatte. Damit sind dann auch alle Videos die ich 2009 mühsam bei Soapbox hochgeladen habe alle weg. Aber auf meinem Notebook habe ich noch ein paar ‘Originale’ gefunden. Hier ist mein 2009er Video aus dem Spooky Canyon:
Die zweite Nacht in Escalante – Oder: The Storm has gone
Das Bier tut seine Wirkung, um 18h bin ich platt und schlafe komplett angezogen auf dem Bett ein. Etwa zwei Stunden später werde ich wieder wach, draußen ist es kalt und fies. Sandra ist auch noch wach. Die Internet-Anbindung im Circle-D funktioniert gut, Sandra kann sich auf dem Notebook online Alarm für Cobra 11 – oder irgendwas anderes anschauen – ich kenne mich nicht aus weil ich kein Fernsehen schaue.
Ich spiele mit dem iPOD und finde bei iTunes ein drittes Album der Gruppe ‘Dredg’ – kostest 10 Euro – dauert ein paar Minuten – sehr praktisch. Dann lief gestern via Satellit immer mal wieder Fireflies von Owln City – das ist ein Wurm der tief im Ohr steckt – gibt es auch bei iTunes – sogar das ganze Album – dauert auch nicht lange. Die Nacht kann kommen und sie kommt! Wir schlafen wie zwei Steine, Sandra mit Ohropax – so hört sie weder den Nachbarn noch mit schnarchen.
Um 7h30 wecken uns die ersten Sonnenstrahlen. Schnell ins Bad, anziehen und dann los zum Frühstück. Ok, noch kurz BLOGen – das muss sein :-)
Heute soll es zum Peek-A-Boo Canyon gehen. Wolfgangs tolle Leiter dürfen wir heute nicht vergessen. Neue Schrauben habe ich im Gepäck! Nun geht es los…
Lower Calf Creek Falls – Oder: Stay at home, drink beer, watch TV…
Um 6:25 werde ich wach, eigentlich 5 Minuten zu früh, aber egal. Ab unter die Dusche. Um 7:35 sind wir im Saloon um die Ecke zum Frühstück. Es gibt zwei Scrambled Eggs, Bacon, Hushbrowns, Toast, Jelly und Coffee bis zum Abwinken. Dann los zum Camping Platz am Calf Creek. Die Anfahrt klappt wie im Schlaf, ich kenne es noch alles sehr gut vom letzten Jahr. Abends zuvor habe ich mir noch den Track den ich im letzten Jahr aufgezeichnet habe auf mein GPS kopiert. So kann nichts mehr schief gehen.
Am Parkplatz angekommen stehen erst zwei Autos dort, wir sind richtig früh dran. Das ist auch gut so! Im letzten Jahr habe ich mir viel Zeit gelassen und bin erst so um 14h bei den Lower Calf Creek Falls angekommen. Damals lagen sie schon halb im Schatten, das sollte heute nicht wieder passieren. Also schnell rein in die Wanderschuhe. “Du ziehst Wanderschuhe an?” “Ja warum nicht? Es ist zwar ein sehr einfacher Wanderweg, aber da spüre ich nicht jeden einzelnen Stein!” Sandra hat immer noch Probleme mit der wund gelaufenen rechten Ferse, sie hat ein Blasenpflaster drauf geklebt. Es schmerzt aber trotzdem, sie zieht ein paar Trekking-Schuhe an.
Es geht los, nach ein paar Metern sind wir an der rostigen Blechklappe mit der Liste der Wanderer und ein paar Bleistiften drin. Wir tragen uns brav ein. Dann geht es richtig los. Sandra geht vor, sie kann nicht so schnell weil der Fuß weh tut. Sie hört Musik und sagt keinen Ton. Nach einer halben Stunde frage ich mal ob alles ok ist. “Wenn ich vorher gewusst hätte was das hier für ein Scheißweg ist hätte ich die anderen Schuhe angezogen.” Hui, da ist jemand schwer sauer, besser nichts sagen und schweigend weiter gehen. Der Wanderweg ist super (meine ganz private Meinung), alles ist grün, die Luft ist angenehm frisch, es sind 19°C und ich genieße die schöne Landschaft. Sandra kämpft sich schweigend voran, ihre Schuhe habe auf dem sandigen Boden keinen “Grip”. Sie ist schwer sauer.
Ich versuche sie aufzumuntern und gebe hin und wieder mal Hinweise laut GPS wie nah wir dem Wasserfall schon sind. Nichts hilft, sie ist richtig stinkig. Weiter geht’s…
Dann treffen wir einen Wanderer mit einer Canon und einem riesigen Stativ, er ist schon auf dem Rückweg. Ich frage ihn ob er die Bilder machen konnte die er sich vorgestellt hat und ob das Licht gut war. Er sagt, es sei vor 15 Minuten noch gut gewesen. Vielleicht meint er es anders, bei mir kommt an “Ansgar Du musst Dich jetzt echt beeilen wenn Du noch ein schönes Foto machen willst!”. Sandra tut der Fuß weh, es geht langsam voran. Kurze Besprechung der Lage, dann habe ich grünes Licht schon mal vorzustürmen. Ich gebe Gas. Nach einer viertel Stunde bin ich dann am Wasserfall. Alles ist gut, die Luft ist kühl und klar, es ist hier viel kühler weil der Wasserfall viel kühles Wasser verspritzt. Mein Hemd ist nassgeschwitzt. Gut, dass ich immer ein Reservehemd dabei habe! Schnell umziehen. Es ist so frisch, ich bin froh eine Fleece-Weste dabei zu haben.
Schnell die Belichtung mit der D300 bestimmen und dann einen Film mit der Hasselblad SWC verknipsen. Da kommt Sandra auch schon. Ich knipse hier, sie dort. Bloß nicht an stupsen sonst explodiert sie und da ist man besser nicht in der Nähe!
Als der Film voll ist treffen wir uns an meinem Rucksack. Sie hantiert mit ihrem Stativ herum. “Das was Du mir eben mit der Blende gesagt ist ist totale Kacke alle Bilder werden schwarz.” Oh je, es ist echt schlimm. Ich schaue mal nach. Ihre Kamera steht auf A – A wie Aperture Priority – so nennt Nikon das. Blendenpriorität. Man wählt die Blende vor und die Kamera stellt dann die passende Belichtungszeit ein. Möchte man die jeweils längst mögliche Belichtungszeit haben, wählt man die kleinste Blende. Ist eigentlich ganz einfach. Doch Sandra hat mich falsch verstanden. Statt die kleinste Blende im Modus ‘A’ einzustellen, hat sie auf ‘A’ gestellt und dann die Belichtung mit der +/- Taste krass runter geregelt. Daher werden alle Bilder ‘schwarz’. Das ist kein Wunder, aber es ist schnell behoben. Ein paar schnelle Drehungen und schon belichtet die D3000 mit 1/25s bei Blende 22 – geht doch!
Nun noch das Stativ und den Infrarotauslöser aktivieren. Dann das nächste Problem, sie findet das Menü für die Aktivierung des Infrarotauslösers nicht. Ich muss auch suchen, die D3000 ist irgendwie schon anders als meine D300. Dann habe ich es gefunden “Aufnahmebetriebsart’ heißt das Menü. Infrarotauslöser mit zwei Sekunden Vorlaufzeit. Prima, Sandra strahlt ein kleines bisschen, endlich!
Ich mache ein paar Fotos mit meiner kleinen USA-Flagge. Als ich gerade fertig bin kommt ein Ehepaar die mich fragen ob ich sie nicht mit seiner Kamera fotografieren kann. Er hat eine Nikon, ich kann! “Do you wan’t to have my signature flag?” Sie grinst und wedelt mit meiner kleinen Fahne. Ich mache ein paar Fotos und sie sind ganz glücklich.
Wir machen uns an den Rückweg. Alle paar Minuten kommen uns Wanderer entgegen, es wird jetzt richtig voll! Gut, dass wir so früh dort waren! Aber es gibt neue Probleme. Das Wasser aus der Wasserflasche ist nicht mehr in der Wasserflasche und muss jetzt woanders hin. Nur kommen uns ständig Leute. Sandra wird langsam garstig, sie muss mal und kann nicht – hochgradig blöde Situation – jeder kennt sie – niemand schreibt oder spricht mal drüber – ist eben echt blöd.
Dann eine kleine Nische. ich kriege den Fotorucksack und muss versprechen jeden Wanderer in ein Gespräch zu verwickeln. Es kommt niemand, die Mine hellt sich wieder auf. Es geht weiter. Uns kommen die lustigsten Leute entgegen, kleine schlecht gelaunte Jungs, schwangere Frauen, alte Opis, alte Omis. Ein Wanderer fragt mich wie weit es noch ist. Als ich ihm sage, dass er die Hälfte des Weges schon geschafft hat ist er nicht glücklich. Dann die Frage “Hat der Wasserfall wenigstens Wasser?” Ja das hat er und es sieht alles richtig gut aus. Er wandern schwitzend weiter.
Sandra kämpft sich wortlos den sandigen Weg entlang. Ich will sie aufmuntern und stelle ihr einen Besuch des “Kiva Koffeehouse” (Die schreiben sich wirklich so) in Aussicht. Das hilft! Als wir am Campingplatz ankommen gibt es kaltes klares Wasser. Sandra würde sich am liebsten barfuß in den Bachstellen. Aber so kann sie erst einmal die Arme und Hände abkühlen. Als wir einpacken fällt mir diese kleine Kiste auf.
Mist, wir haben schon wieder vergessen uns zu registrieren und die 10 Dollar für den Permit zu bezahlen. Und dann läuft da noch ein Ranger herum. Aber es ist alles ok, kein Ticket hinter dem Scheibenwischer! Es geht los zum Koffeehouse. Doch das hat zum, es ist Dienstag. Blöd, massiv blöd!
Der Himmel hat sich inzwischen zugezogen, es ist windig und Wolken ziehen auf. Die Wettervorhersage hat Sturm, Regen und Schnee angekündigt. Escalante liegt sehr hoch! Während wir uns Escalante nähern ein schneller Blick auf die Uhr. Es ist fast 14h, eigentlich eine gute Zeit für ein Mittagessen. Warum nicht mal mexikanisch? Es geht kurz in den Supermarkt, dann bringen wir frisches Obst usw. ins Motel und steuern das kleine Restaurant an, ich glaube es heißt Georginas Corner. Dort gibt es frisch gemachte Nachos mit einer tollen scharfen Sauce. Dazu mexikanische Cola und zwei Burritos mit Hühnchen und einem kleinen Salat. Lecker! Sandra ist begeistert, der Tag ist gerettet! Nach dem Essen eine kleine ‘Rundreise’ durch Escalante – Häuser anschauen. Dann in der Tankstelle 12 Falschen Bier kaufen – wir sind und Utah – es gibt trotzdem leckeres Bier hier :-]
Witzig die kurze Konversation mit dem Tankwart. Er erzählt auch, dass hier ein Sturm erwartet wird. Dann schaut er auf die 6 Flaschen Corona und die 6 Flaschen Amber Bock Beer und sagt mir, dass es eine gute Idee ist sich zu Hause auf’s Sofa zu setzen, Bier zu trinken und Fernsehen zu schauen. Wir verstehen uns auf Anhieb :-) Es geht zurück zum Motel.
Der Klamottenladen hat geöffnet!!! Ok, wir fahren zum Motel, packen das Auto aus und Sandra fährt zurück zum Laden. Während ich an meinem BLOG schreibe kauft sie ein paar witzige Klamotten. Als sie wieder zurück ist hat sich der Himmel weiter zugezogen aber ihre Mine hat sich sichtbar aufgehellt. Sie ist richtig aufgekratzt weil sie so schöne Anziehsachen gefunden hat.
Kurz drauf sitzen wir auf den Betten und schreiben an unseren BLOGs. Im Fernsehen läuft Bonanza und ich höre auf meinem iPOD Musik von Dredg – @FABIAN: Danke für diesen Tipp!!
Meine Bilder des Tages:
Hier noch ein Bild, das die Größe des Wasserfalles sehr schön zeigt.
Hier ist die Diashow des Tages.
Hier der Track in Google Earth:
Hier ist der Track zum selbst anschauen mit Google Earth.
Moab nach Escalante – Oder: Schwätzchen mit Amy
Es ist mal wieder 08:20 – draußen ist es hell und ich will eigentlich noch gar nicht aufstehen. Aber was sein muss das muss sein! Also ab unter die Dusche, auch wenn es weh tut. Etwa eine Stunde später ist alles ins Auto gepackt. Sandra geht das ständige Wechseln der Motels langsam auf die Nerven. Aber das ist der Preis den man für die vielen schönen und so unterschiedlichen Eindrücke zahlen muss.
Wir verabschieden uns von der Chefin und dann geht es erst einmal zur Zions Bank am anderen Ende des Ortes. Sandra tauscht hier ihre letzten Euros in Dollar um. Das geht entweder in Kanab oder in Moab. In Page und Kayenta war es nicht möglich! Der Umtausch kostet 5 Dollar.
Ich belaste meine Kreditkarte mit 500 Dollar, das Geld geht hier weg wie nix…
Dann fahren wir zu Denny’s – endlich ist es nicht mehr so voll wie an den letzten Tage. “Hi Amy, how are you today?” “Hi folks, how are you, nice to see you again!!” Amy ist echt nett und wir halten ein langes Schwätzchen. Der Kellner mit dem wir gestern bei Denny’s gesprochen haben hat auch Bekannte in Deutschland. Es ist schon witzig, immer wieder geht es mir durch den Kopf: “Everybody has some roots in germany!” Amy hat auch bekannte in Deutschland. Total überrascht ist sie, als wir ihr erklären, dass es in Deutschland keinen “Refill” für Kaffe gibt. Trinkt man in einem deutschen Café zwei Tassen Kaffee, so muss man auch zwei Tassen bezahlen. Hier zahlt man 1,99 Dollar und dafür gibt es Kaffee bis zum Abwinken. Eine feine Sache, Amy ist richtig entgeistert. Keinen Refill in Europa – sowas…
Mit “Build your on grand slam” kenne ich mich inzwischen ganz gut aus. Heute gibt es zwei Rühreier: “Two Scambled Eggs” und zwei kleine Brötchen die man gut mir dem Ei belegen kann. Die nennt man hier “English Muffins” – keine Ahnung warum, mit Muffins haben diese Dinger wirklich gar nichts zu tun! Dazu gibt es zwei kleine Würstchen. Die heißen hier “Sausage Links” und schmecken recht gut. Dazu dann noch ein “Premium Item” – “Granola with Milk”. Das ist eine Art Müsli, auch ganz lecker. Dazu noch ein kleines Glas Orangensaft. Fertig ist ein Frühstück das nicht sehr teuer ist und lange satt macht.
Nach dem Frühstück gibt es noch ein wenig Smalltalk mit Amy und dann fahren wir los. Es ist etwa 10:30 – bis nach Escalante sind es etwa 390 Km – Luftlinie zwischen den Orientierungspunkten im GPS.
Die Fahrt macht Spaß, es sind lässige 19°C und die Landschaft ändert sich ständig. Irgendwann biegen wir links ab und dann geht es in Richtung Capitol Reef National Park. Die gut geteerte Straße geht bald in einen holprigen Schotterweg über. Links und recht sehen wir blühende Wüstenlandschaften die an Horizont von verschneiten Bergen gesäumt werden. Das ist einzigartig und wirklich grandios.
Dann biegen wir rechts ab und nun beginnt der Burr Trail. Es geht in engen Serpentinen steil bergauf. Uns begegnet ein Gruppe cool aussehender Motorradfahrer mit richtigen Cross-Maschinen. Sie halten auf halbem Weg an und fotografieren sich gegenseitig, ob es Japaner sind? :-)
Oben angekommen machen wir auch ein paar Fotos und dann geht es weiter nach Escalante. So gegen 16h kommen wir am Circle-D Motel an. Es ist noch ein Zimmer für 5 Tage frei. Es hat jemand wegen des Vulkanausbruches auf Island abgesagt, ein Typ aus Deutschland. Ob es Wolfgang war der seine Reise am letzten Dienstag stornieren musste?
Wolfgang, liest Du das hier? Haben wir Dein Zimmer?
Nachdem wir alles ausgepackt haben geht es in das Restaurant am Circle-D. Im letzten Jahr war es eine Großbaustelle, in diesem Jahr ist es ein richtig schönes neues Restaurant. Die Kellnerin ist sowas von nett. Es gibt sogar einen wirklich exquisiten Rotwein aus dem kalifornischen Weingut Fetzer – einen Cabernet Sauvignon – der kostet hier nur 19 Dollar und er ist wirklich vorzüglich – und DAS IN UTAH!!
Dazu gibt es einen leckeren “1/3 Pound Burger”. Sandra bestellt etwas mit Fisch, es ist eine Empfehlung der Kellnerin und sie wird kurz darauf sehr zufrieden sein!! Mein Burger ist auch super. Es gibt danach noch Blaubeerkuchen und einen Espresso. Hier geht es uns gut! Wir machen einen kleinen Spaziergang durch das Dorf. Vorbei an den niedlichen alten Häusern die immer noch zum Verkauf stehen und die langsam aber sicher zu verfallen scheinen.
Zurück im Motel sind wir froh über die tolle schnelle Internet-Anbindung im Circle-D. Eine Nacht kostest hier für zwei Personen 65 Dollar plus etwa 10% Steuern. Das Zimmer hat zwei große Betten, einen Fernseher, einen großen Kühlschrank und eine Mikrowelle – Herz was willst Du mehr?
Während im Fernseher GAC läuft schreiben wir an unseren BLOGs. Auf diesem Fernsehsender läuft mit ein paar Werbepausen rund um die Uhr richtig nette Country-Musik.
Wir sind angekommen!






























































































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