Alles über die Nikon-Fotografie

Posts tagged “Teneriffa

Zum Jahresende

Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere, aber irgendwie ist er dennoch anders. Jahr für Jahr ertappe ich mich dabei wie ich mich auf Sylvester freue, es ist ein Abschluss und der Beginn einer neuen Runde. Im Grunde genommen hat das alles nichts zu bedeuten, wenn da nicht die Symbolhaftigkeit wäre. Während der Tage vor Sylvester frage ich mich manchmal ob sich ein Läufer kurz vor der Ziellinie nicht ähnlich fühlt. Klar ist er außer Atem, die Beine schmerzen, aber die Ziellinie ist nur ein Kreidestrich auf dem roten Boden, aber ihre Symbolhaftigkeit ist ähnlich wie bei Sylvester, was nicht mehr als ein Tag im Kalender ist.

Nach der Ziellinie weiß der Läufer ob er gewonnen hat oder nicht, er geht heißt duschen und beginnt mit dem Training für den nächsten Wettkampf. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – das ist Sylvester und das ist heute!

Geld für Feuerwerk habe ich wie auch in früheren Jahre nicht ausgegeben. Einmal habe ich versucht bei „Brot statt Böller!“ mit zumachen, aber die Brote sind nicht explodiert, es war langweilig und später habe ich Paniermehl daraus gemacht :-)

Und ein schönes Feuerwerk wird es hier heute auch nicht zu fotografieren geben, dazu müsste man hier nachts auf der Godesberg oder dem Ölberg stehen. Was macht man in solch einer Situation, man greift auf sein Archiv zurück…

Hier sind sie meine „offiziellen“ Sylvester-Fotos – irgendwie ist es ein „Neutrino-Feuerwerk“ – man kann es sehen bevor es statt fand.

Diese Bilder sind Sylvester 2008 mit der Nikon D300 und dem AF-S VR 3/200-400mm samt Teleconverter auf Wolfgangs Terrasse auf Teneriffa entstanden.

@Karin & Wolfgang: Nochmal danke für die immer wieder schönen Zeiten auf „Deiner Insel“. Ich halte es mit dem Terminator und verspreche „Ich komme wieder“ :-)

1) Noch ist alles ruhig – wir warten auf die erste Rakete…

2) Es ist immer noch keine Rakete in Sicht, aber die Spanier essen gerade ihre Weintrauben. Also drehen wir mal bei langer Belichtungszeit am Zoomring.

3) Endlich geht es los, es zischt und pfeift überall…

4) Die Show ist vorüber, jetzt ist Gelegenheit gemütlich beisammen zu sitzen und das neue Jahr zu begrüßen.

Meinen treuen Leserinnen und Lesern möchte ich hiermit ein schönes Fest, einen guten Rutsch und ein glückliches und gesundes Jahr 2012 wünschen.


Nikon AW-100 – Fliegen mit German Wings

Während Sandra im Badezimmer ist, drehe ich mit der Nikon AW-100 eine letzte Runde auf unserer kleinen Finca. Bislang ist die AW-100 ungenutzt, daher will ich noch schnell einige kleine Abschiedsfotos damit machen.

Alle Bilder sind wie immer 1000 Pixel breit oder hoch – einfach anklicken um die 1000er Größe zu sehen…

Im letzten Jahr war es ein Desaster, der Rückflug mit German Wings war kein wirklich schönes Erlebnis. Heute geht es um 8h45 zum Frühstück. Die Crew der Finca San Juan ist noch ein wenig angeschlagen vom aufwändigen Weihnachtsdinner des Vorabends. Es war  spät und heute sind sie schon um seit 7h damit beschäftigt das Weihnachts-Brunchen vorzubereiten. Die Gastronomie ist kein einfaches Geschäft. Frühstück gibt es eigentlich ab 9h. Als ich um 8h45 vorsichtig nachschaue ist aber schon fast alles fertig und wir sind sofort ganz herzlich eingeladen, es uns ein letztes Mal so richtig gut schmecken zu lassen.

Der Abschied fällt schwer und ist wirklich herzlich. Um 9h20 sitzen wir in unserem silbernen Mietwagen und fahren ein letztes mal die vielen Kurven hinab zur Hauptstraße am Meer. Meinen USB-Stick habe ich schon „eingesammelt“ – nur so werde ich ihn mit Sicherheit nicht bei der Rückgabe des Mietwagens vergessen. So wird die Fahrt zum Südflughafen eine introvertierte stille Angelegenheit. Sandra und ich hängen unseren Gedanken nach, überlegen was es im schon fast vergangenen Jahr noch alles zu erledigen gilt. Ich lasse die vielen schönen Eindrücke Revue passieren. Der morgendliche Stau vor La Laguna bleibt heute aus, die Menschen sind noch daheim und genießen den freien Tag, es ist Weihnachten!

Ohne auch nur einen Stopp fahren wir entspannt zum Flughafen Tenerife-Sur. Es sind kaum Autos unterwegs, wir sind nach etwa 90 Minuten bei der Rückgabestation für Mietwagen. Unseren Wagen parken wir in der Parkbox Nr. 20. Es ist ein CICAR-Mitarbeiter in der Nähe, aber er ist mit einem anderen Auto beschäftigt. Also schließen wir das Auto ab, nehmen uns einen Gepäckwagen und wandern in Richtung Terminal. Beim CICAR-Schalter gebe ich kurz die Schlüssel ab und sage dem Mitarbeiter wo das Auto steht. Besser ist das, bei der vorletzten Teneriffa-Reise ist mir erst nach der Sicherheitskontrolle aufgefallen, dass ich die Autoschlüssel noch in der Hosentasche hatte. Damals musste ich wieder zurück, die Schlüssel abgeben und noch einmal durch die Sicherheitskontrolle. Heute denken wir rechtzeitig an unseren kleinen Zwischenstopp am CICAR-Schalter!

Der Check-In für unseren Flug mit German Wings ist am Schalter 25 und 26. Wir stellen uns am Schalter 26 an, es sind noch mehr als zwei Stunden bis zum Abflug, aber heute sind beide Schalter schon geöffnet. Vor uns stehen 5 Paare mit ihrem Gepäck. Wir bleiben dicht bei unseren Koffern. Der neueste „Trick“ der Diebe ist es, sich unter die Wartenden zu mischen und sich in einem unbemerkten Augenblick heimlich mit einer Notebooktasche oder anderen Wertgegenständen davonzuschleichen. Das wollen wir unbedingt vermeiden! Lange müssen wir nicht warten, nach etwa 20 Minuten sind wir an der Reihe. Zwischendurch mogelt sich scheinbar immer wieder ein Paar von der rechten Seite an den Schalter, aber es sieht nur so aus. Sie waren sehr früh hier und haben die Schlange angeführt. Aber ihr großer dunkelroter Koffer war viel zu schwer. Sie mussten auspacken, wegwerfen und ins Handgepäck umladen. Immer wenn ein Paar fertig ist, kommen sie dazwischen und wiegen ihr großes dunkelrotes Monstrum aus, immer wieder ist es noch zu schwer. Er schwitzt und ist total genervt, sie steht irgendwann ein wenig fassungslos daneben. Als wir an der Reihe sind unternimmt er einen neuen Versuch! Bingo, der Koffer hat endlich 20 Kilogramm. Sie dürfen passieren.

Nun kommt mein Koffer auf die Waage, was er wohl wiegen wird? Die Wage pendelt sich bei 20.0 KG ein – Punktlandung! Dann Sandras Koffer mit dazu, die Waage pendelt und zweigt 19,0 KG an – Bingo wir müssen nichts umpacken. Dass mein kleiner schwarzer neuer „Fotokoffer“ fast 16 KG wiegt kontrolliert niemand. Die Idee mit diesem kleinen neuen Koffer war gar nicht schlecht und sie ist viel bequemer als die ganze Zeit einen wirklich voll gepackten schweren Rucksack auf den Schultern zu tragen. Ich denke, dass ich das künftig genau so beibehalten werde. Vielleicht kommt dann aber der Fotorucksack in den Koffer. Das trägt sich einfacher und man hat noch Platz für eine Jacke und andere Kleinigkeiten, sehr praktisch!

Die nette Dame fragt uns sogar wo wir sitzen wollen. Ich wünsche mir einen Platz am Fenster auf der linken Seite, irgendwas zwischen Reihe 10 und 13. Und es klappt auf Anhieb, wir bekommen die Plätze 10A und 10B. Meist starten die Flieger in nördlicher Richtung, sitzt man links hat man einen schönen Blick auf den majestätischen Pico del Teide. Ich habe meine kleinen Nikon AW-100 in der Hemdtasche. Die ganzen Piepstöne habe ich ausgeschaltet und so will ich unbemerkt ein paar Bilder und Videos erstellen während wir starten.

Hier ein Handyfoto aus dem HTC-Desire HD…

Es geht zum Gate 29. Eine Weile später wird klar, das Gate hat sich geändert, wir müssen zu Gate 27. Kurz nachdem wir dort eintrudeln geht es schon los mit dem Boarding. Leider können wir nicht direkt in den Flieger marschieren sondern müssen mit dem Bus fahren. Wir bekommen einen Platz im ersten Bus. Als er voll ist, fährt er ein Stück vor und bleibt dann mit geöffneten Türen im Schatten stehen bis auch der zweite Bus startklar ist. Dann geht es quer über das Flugfeld zu unserem Airbus A319. Die Türen öffnen sich und die Menschen stürmen das Flugzeug als gäbe es dort 10 Exemplare des iPad II für 99,- Euro/Stück zu kaufen. Ich stürme mit ihnen die Gangway hinauf. Wir schaffen es mit dem ersten Schwung der Fluggäste in die Maschine. Ich finde einen Platz für meinen großen schweren Fotokoffer! Geschafft, wir sind drin! Meine Notebooktasche muss während des Starts auch nach oben, wir sitzen am Notausgang. Hey super, auch diese Rechnung ist aufgegangen. Wir sitzen nur zu zweit und haben richtig viel Beinfreiheit. So kann man auch mit German Wings fliegen!

Hier ein Handy-Knipsbild meines „Handgepäcks“. In diesem Koffer sind etliche Objektive sowie die D700 und die D7000 – 16 Kilo wiegt der Spaß – ohne Laptop…

Die Maschine startet auf die Minute genau um 12h40, es ist Weihnachten! Ich zücke meine kleine Nikon AW-100 und versuche sie so ruhig wie möglich zu halten, was gar nicht so einfach ist. Nach ein paar Minuten haben wir Teneriffa verlassen und der Pico del Tiede ist außer Sichtweite. Nach dem Sicherheits-Check hat Sandra noch belegte Brötchen und etwas kaltes zu trinken gekauft. So kann man es auch bei German Wings aushalten, man muss es nur wissen! Während die anderen Gäste später ständig in ihrem Handgepäck kramen und nach Geld für Getränke und kleine Snacks suchen, beißen wir genüsslich in unsere mitgebrachten Brötchen.

Hier ein paar Fotos die ich durch das Fenster des Notausganges mit der AW-100 gemacht habe. Die „Originale“ waren blass und hatten einen harten Cyan-Stich – daher habe ich sei ein wenig aufpoliert…

Nach dem Essen hole ich mein neues iPad heraus. Darauf sind noch zwei Filme die ich mir vor der Abreise in Deutschland von einigen DVDs auf das iPad kopiert habe. Dafür gibt es im Apple APP-Store ein kleines nettes Programm, die Qualität ist super und mit meinem BOSE Quiet-Comfort Kopfhörer ist sogar der Ton laut genug – super! Das iPad spielt beide Filme ab, insgesamt laufen sie über drei Stunden. Danach ist die Akku-Ladung noch bei 78%. Das ist wirklich cool, dieses Gerät würde also auch auf einem Interkontinental-Flug mehrere Filme abspielen. Ich denke eine Akku-Ladung würde locker für 8 bis 9 Stunden ausreichen, diese glänzende silberne Flunder ist eine wirklich gute Multimedia-Zentrale für lange Flüge.

Zurück zum Flug, während des Starts und einige Minuten danach ist der Himmel klar und der Pico del Teide wunderbar zu sehen. Später  fliegen wir über ein schier endloses Wolkenmeer. Als wir Spanien erreichen reißen die Wolken auf, die Sicht ist wunderbar und ich beginne mich auf daheim zu freuen. Während dessen denke ich mir, dass es dort unten geniale Strecken für eine wirklich lange Motorradtour geben müsste. Irgendwann würde ich das mal mit einer BMW R1200 GS ausprobieren.

Was man hier vom Flieger aus sieht scheint mir dieser Teil der Weltkarte zu sein.

Wenn ich mich nicht ganz doll verguckt habe ist es genau dieses Gebirge.

Die Ankunft in Köln ist auf die Minute genau pünktlich um 18h15, ich bin beeindruckt. Wie auf Teneriffa gibt es einen Bus-Shuttle zum alten Terminal. Dieses ist inzwischen komplett renoviert und man erkennt es kaum wieder. Unsere Koffer sind nach einige wenigen Minuten da, gleich nebenan gibt es für 1,- € einen Kofferwagen. Nun geht es los in Richtung P3, es ist ein Stück zu laufen und es tut nach dem langen Sitzen richtig gut. Kurz vor dem Übergang zu Terminal 1 ist auf der rechten Seite ein REWE-Markt. Ich passe kurz auf das Gepäck auf, Sandra geht schnell einkaufen. Was für ein toller Service, es ist Weihnachten und wir bekommen hier frisches Brot, Tomaten, Käse, Wurst, alles was das Herz begeht – super!

Nach 10 Minuten Fußweg sind wir am P3. Aus der Ferne hören wir eine Sirene, sie kommt näher. Ein Krankenwagen zischt um die Ecke, ein Polizeifahrzeug gleich hinterher. Als wir oben auf der vierten Ebene bei meiner Dieselrakete sind trifft auch die Feuerwehr ein, was ist hier los?

Schnell ein paar Knipsbilder mit dem Handy…

Auf dem Heimweg hören wir SWR3, die Straßen sind frei, es gibt leichten Nieselregen. Meine Dieselrakete hat 16 Tage gestanden und läuft trotzdem wie ein Uhrwerk. Alles ist problemlos, ein wirklich tolles Auto ist das. Und der Unterschied des inkl. Gepäck und Insassen etwa 2040 Kilo schweren Autos zum leichten Opel Astra ist frappierend. Mein 407 Coupé liegt wie ein Brett auf der Straße, wie hat Tobias es mal genannt – „Eigentlich ist es ein ganz schöner Gleiter“ – das ist er – ich bin wieder daheim!

Als wir daheim eintreffen ist sogar der Parkplatz frei von dem wir losgefahren sind, fast so als wären wir gar nicht weg gewesen. Im Briefkasten findet ich viele liebe Weihnachtsgrüße, was für eine schöne Überraschung.

Hier nochmals vielen Dank für all die lieben Grüße!

So, nun werden die Koffer ausgepackt, die Wäsche gewaschen und dann geht es an den Jahresabschluss – wer „selbständig ist“ ist selbst ständig tätig und wenn es nur ein Artikel für den BLOG ist :-)

Frohe Weihnachten!

Kurzer Nachtrag:

Nach den Erfahrungen vom letzten Jahr wollte ich eigentlich niemals wieder mit German Wings fliegen. Aber dieser Flug war wirklich völlig problemlos und pünktlich. Wir konnten diesmal ganz toll sitzen, direkt am Notausgang, es war wirklich super. Dass es kein Board-Entertainment gibt, nicht einmal Musik, das konnten wir verschmerzen, ich hatte ja mein iPad dabei. Letztlich könnte man sagen:

Ich habe mich mit German Wings ausgesöhnt und würde ihnen nach dieser Erfahrung jederzeit wieder ein Chance geben.


Nikon D7000 – Leichtes Gepäck für schöne Wanderungen

Tag 13 – Wandern im Teno-Gebirge

Als der Wecker klingelt ist es für mich eigentlich noch viel zu früh, aber es hilft ja nicht. Duschen, anziehen, frühstücken, Fotorucksack AUSPACKEN und los geht es. Um 9h50 treffen wir uns mit Wolfgang in San Juan de la Rambla. In meinem Fotorucksack ist die D7000 mit  Batteriegriff und dem neuen AF-S VR 16-85mm. Außerdem habe ich nur noch das neue AF-S 2.8/40mm Macro dabei. Es ist „knackscharf“ und vielleicht kann ich es für ein paar Details einsetzen. Ansonsten ist nur etwas zu Essen und zu trinken dabei. Ach ja, mein kleines Manfrotto Carbon-Stativ und zwei Wanderstöcke habe ich noch eingepackt.

Später am Abend werde ich bemerken, dass ich das Macro-Objektiv wieder einmal nicht benutzt habe. Auch das Stativ wird während der Wanderung im Auto bleiben, die Wanderer sind einfach immer so zügig unterwegs, da ist einfach keine Zeit für ausgiebige Kameraschwenks oder HDR Bilder. Sie wollen wandern und ich will fotografieren, eigentlich passt das nicht zusammen. Letztlich laufe ich weit abgeschlagen der Gruppe hinterher und habe trotzdem kaum Zeit mal ein Bild in Ruhe zu komponieren. Alles wird nur schnell aus dem Handgelenk geknipst. Aber, nach der Wanderung kenne ich wieder einen mir bislang unbekannten wirklich schönen Teil der Insel und das ist für spätere Reisen auch etwas wert :-)

Wie dem auch sei, Sandra und ich sind pünktlich am Treffpunkt und Wolfgang kommt eine Minute später auch schon angefahren. Ich steige bei Wolfgang ein, Sandra klettert auf den Fahrersitz unseres Mietwagens und los geht die Fahrt. Sandra fährt in Richtung La Orotava, es steht mal wieder ein Ausritt durch die Kanarische Bergwelt auf dem Programm.

Wolfgang und ich treffen uns etwas später in Teno Alto mit den anderen Wanderern. Sie sind fast alle pünktlich. Heute hat der Wanderboss Heinz sogar die Route vorbereitet. Ein anderer Wander-Chef ist diese Route vor einigen Tagen abgelaufen und hat sie mit einem GPS aufgezeichnet und im Internet verfügbar gemacht. Wolfgang hat die GPX-Datei auf einem neuen Garmin GPS. Damit sollte nichts schief gehen. Die Route ist etwa 7,5  Kilometer lang und hat 240 Höhenmeter unterschied, das sollte problemlos zu schaffen sein.

Vom Restaurant in Teno Alto geht es die Straße entlang die ich vor ein paar Tage gemeinsam mit Sandra mit dem Auto gefahren bin. Aber schon nach ein paar Metern biegen wir rechts ab und gehen eine wirklich schöne Runde durch die einsame Bergwelt des Teno-Gebirges. Immer wieder kommen wir an tollen Aussichtspunkten vorbei, die Blicke auf den Pico del Teide sind wirklich famos. Leider steht die Sonne noch sehr hoch, zwei bis drei Stunden später wäre das Licht für schöne Fotos viel viel besser. Aber ich kann es mir heute leider nicht aussuchen.

Am Ende der Wanderung gibt es im einzigen Restaurant von Teno Alto (Los Bailaderos) etwas zu essen. Das Essen schmeckt gut und es ist preiswert. Es gibt Garbanzas und frittierte Kartoffelspalten wahlweise mit Ziege oder anderen Fleischsorten. Wolfgangs Hund Schröder freut sich später über die vielen übrig gebliebenen Knochen :-)

Etwas eine Stunde später treffen wir uns wieder ins San Juan de la Rambla mit Sandra. Nun heißt es wieder Abschied zu nehmen und die Autos zu tauschen. Als wir auf unserer kleinen Finca eintreffen steht die Sonne schon tief. Man könnte schnell die D700 einpacken und noch irgendwo hin flitzen, aber eigentlich haben wir keine Lust mehr und freuen uns auf einen ruhigen Abend. Heute ist Donnerstag der 22. Dezember 2011, am Sonntag geht es schon wieder zurück nach Deutschland. Dort ist es kalt und regnerisch, daran mag ich derzeit gar nicht denken. Heute während der Wanderung war es wunderbar warm und ich war die ganze Zeit über ohne Jacke in einem leichten Wanderhemd mit kurzen Ärmeln unterwegs, einfach wunderbar!


Nikon D700 – HDR mit dem AF-S VR 4/16-35mm

Tag 12 – Wandern bei Mesa del Mar

Es ist der Nachmittag des zwölften Tages. Um 16h treffen wir uns mit Karin und Wolfgang an der Autobahnabfahrt Tacoronte. Gemeinsam geht es weiter nach Mesa del Mar. Vorgestern haben wir vom Mirador in El Sauzal schon den Strand und die tollen Felsen bei Mesa del Mar in der Ferne bewundern können, heute können wir sie uns aus der Nähe anschauen. Nun war ich schon sooo oft hier und kenne diesen Ort noch nicht. Aber es ist nicht der einzige Ort den ich hier noch nicht kenne. Teneriffa, klein wie sie ist, ist diese Insel doch ein Mikrokosmos. Will man sie wirklich erkunden muss man hier leben, so wie Karin und Wolfgang, so wie Heinz der Wanderboss und die vielen anderen Menschen die wir hier in den letzten Jahren kennen gelernt haben.

Der Weg hinab ans Meer ist mal wieder abenteuerlich, die Straßen sind hier so eng und steil, es ist für mich jedes Mal ein kleines Abenteuer. Die Beule an unserem fast neuen Opel Astra ließ sich übrigens ganz einfach mit der Hand herausdrücken. Einfach unter die Stoßstange legen und wirklich feste drücken. Da machte es dann „Plopp“ und weg war sie wieder. Nun sind nur noch ein paar ganz kleine Schrammen zu sehen. Genau diese Ecke war schon etwas beschädigt als wir das Auto am 10. Dezember in Empfang genommen haben. Nun lässt sich kaum noch ausmachen welche Schramme schon da war und welche von unserem kleinen Zusammenstoß mich Michael aus Irland stammt.

Am Meer angekommen gibt es einen großen Parkplatz, wir schultern unser Fotogepäck und los geht es. Eigentlich sollte ich lieber sagen ICH SCHULTERE MEIN FOTOGEPÄCK!  Sandra hat heute auf eine Kamera verzichtet, Wolfgang hat seine kleine in Neuseeland ausgiebig getestete kleine Panasonic dabei, ich bin mit der D700 der D7000 einem Stativ, dem 15-35mm, dem 16-85mm, 1.4/50mm, 24-85mm, 70-200mm und und und und unterwegs. Ächz – warum nur?

Wirklich zu beantworten vermag ich es nicht. Während ich schleppe uns schwitze erzählt mir Wolfgang, dass die spiegellosen Kameras inzwischen Asien und die USA erobert hätten, das gab es vor kurzer Zeit auf einer Foto-Webseite zu lesen. Nur die komischen Leute in Europa wollen noch den schweren Krempel schleppen, alles nur wegen 3% mehr Bildqualität… Na, vielleicht bin ich auch einer dieser komischen Typen?? Wie dem auch sei, ich mag diese großen Kameras mit all ihren Möglichkeiten wirklich sehr. Man hat Zugriff auf fast alle Parameter der Bilderstellung, man hat einen optischen Sucher mit extrem hoher Auflösung und kann alles was die Kamera machen soll selbst bestimmen. Wenn man nur will ist alles wie damals als man mit 12 Jahren seine erste Spiegelreflex-Kamera in Händen hielt. Ich finde es cool und mir machte es wirklich Spaß damit so kreativ wie möglich zu arbeiten.

Nach einer netten kleine Wanderung erreichen wir ein kleines Straßencafé. Dort sitzen die Fischer die sich hier den Tag vertreiben. Ihre Fische haben sie in den frühen Morgenstunden gefangen, jetzt spielen sie Karten, trinken und lachen. Ein entspanntes nettes Völkchen ist das hier.

Wir gesellen uns dazu, es gibt kanarischen Café von Leche, die Sonen scheint und wir sind im Urlaubsmodus. Etwa eine Stunde später schickt die Sonne sich an uns wieder einmal für etwa 12 Stunden zu verlassen. Mit all meinem Fotokrams geht es ein paar hundert Meter weiter auf einen kleinen Vorsprung aus Lava welche vor hunderten oder tausenden von Jahren auf dem Weg ins Meer erkaltet ist. Heute ist sie ein wenig glitschig und überall gibt es kleine Pfützen die kräftig nach „Meer“ riechen.

Wolfgang und sich fotografieren um die Wette. Er mit der kleinen aber feinen Panasonic, ich mit der Nikon D700, dem AF-S VR 4/16-35 und einem B&W 8x Graufilter. So erreiche ich bei ISO 100 relativ lange Belichtungszeiten, welche die Brandung des Meeres in unwirkliche weich verwischte Wellen auflösen.

Nach hunderten von Bildern ist es dann dunkel geworden. Es geht zurück zum Auto, ein schöner Tag war das. Morgen geht es dann ganz früh zum Wandern ins Teno-Gebirge. Sandra geht mal wieder zusammen mit Karin bei Manolo reiten. Wolfgang und ich machen derweil etwas „vernünftiges“ :-)

Hier noch einige erste Bilder der abendlichen Fotosession. Alle Bilder sind 1000 Pixel breit, also einfach anklicken, dann wird es deutlich größer. Alle Fotos sind mit der Nikon D700 und dem Nikon AF-S VR 4/16-35mm und einem B&W 8x Graufilter gemacht. Der Graufilter ermöglicht längere Belichtungszeiten, die Farben verändert er nicht wirklich. Der Berg im Hintergrund ist wieder einmal der Pico del Teide, Spaniens höchster Berggipfel!!

 


Tag 12 – La Casa de Dios

Als Sandra mich weckt ist es kurz nach 8h – „Du wolltest doch heute früh raus und diese Ruine fotografieren?“ Ok, aber unter die Dusche und los in Richtung Los Realejos. Beim Mirador San Pedro wende ich meinen Mietwagen und parke am Mirador gleich neben dem alten defekten Fernrohr.

In aller Ruhe baue ich mein großes BENRO Stativ auf, das Casa de Dios liegt noch im Schatten. Als ich bereit bin zeigt die Uhr etwa 9h, es ist noch viel Zeit bis die sich die ersten Sonnenstrahlen von oben rechts in der tollen Ruine verirren werden.

Während ich auf das „magische Sonnenlicht“ warte fällt mir weit draußen ein Fischer auf. Also schnell den Teleconverter an das 4/200-400mm und schon kann ich ihn mit der D7000 filmen. Später bin ich überrascht wie gut das sogar aussieht.

Dann ist es fast soweit, gern hätte ich später eine kleine Zeitrafferaufnahme die zeigt, wie die Sonne langsam aber sicher Besitz von der alten Ruine ergreift. Auch wenn es fast windstill ist, so vibriert die D700 mit dem großen schweren Teleobjektiv bei jedem Windhauch ganz leicht. Ein Stativ ist eben niemals stabil genug…

Auch der eingebaute VR kann hier nicht helfen. Alles was hier helfen würde wäre eine Querstrebe von Kameraunterseite zu einem der Beine des Stativs. So etwas gibt es von Manfrotto, es sieht blöd aus und ich unpraktisch, aber manchmal geht es nicht ohne! Leider habe ich all das nicht dabei und so bleibt nur die Hoffnung, dass ich die leicht verwackelten Video-Sequenzen später mit iMovie oder MAGIX Video-Deluxe stabilisieren kann. Mal sehen…

Um kurz nach 10h30 ist die Show vorbei und ich habe meine Fotos „im Kasten“. Witzig waren die vielen Touristen die immer mal wieder aus Bussen hinter mir ausgeströmt sind. Viele von ihnen haben das Objektiv bewundert und dann überlegt was ich denn wohl fotografieren will. Lediglich eine junge Frau hat es kapiert und schnell ihr Tele an ihre CANON montiert. Aber als sie wieder abfuhrt war das Casa de Dios noch gar nicht im „richtigen Licht“ zu sehen.

Ein deutscher Tourist hat mich sogar gefragt ob ich Privatdetektiv sein und mit diesem riesigen Teleobjektiv jemanden observieren würde. Leute gibt es, ich denke er hat zuviel SAT-1 und RTL geschaut…

Zurück auf unserer kleinen Finca gibt es ein kleines Frühstück und während ich dies hier schreibe sonnt Sandra sich draußen auf der Terrasse. Das Leben kann schön und entspannt sein, ganz besonders auf der Finca San Juan bei Los Realejos :-)

Hier ein Beispielfoto aus der Nikon D700 mit dem Nikon AF-S VR 4/200-400 und Teleconverter Nikon TC-17E II.


Tag 11 – Exkursion in das Anaga-Gebirge

Neben den Canadas del Teide ist das Anaga-Gebirge im Norden Teneriffas eines meiner persönlichen Highlights. Nach den wolkigen Tagen geht es am Montag vor Weihnachten gegen Mittag los in diese schöne urwüchsige Bergregion. Unser Ziel ist Benijo, ein winzig kleiner Ort am Ende einer echt langen kurvenreichen Sackgasse.

Der Weg dorthin führt durch mystische Wälder und atemberaubende Passstraßen. Fährt man etwas langsamer, so wird auch den Beifahrern bei den vielen engen Kurven nicht übel :-)

Mit einigen Stopps dauert unsere Anfahrt dauert fast drei Stunden. Als wir in Benijo eintreffen haben wir Hunger und sind froh, dass es in der Bar „El Fronón“ leckeren gegrillten Fisch gibt.

Danach wandere ich die vielen Stufen hinab zum einsamen Strand mit Blick auf den Roque de Benijo. Dort vergnüge ich mich mehrere Stunden mit der Nikon D700 und dem SAMYANG 2.8/14mm Fisheye. Zwischendurch wird ein wenig mit der D7000 gefilmt, dann kommt das Nikon AF-S VR 4/16-35mm an die D700. Am Meer liegen viele große Felsbrocken, teilweise sind sie mit grell grünem Moos bewachsen. Einige haben kleine Dellen in den sich kleine Pfützen gebildet haben. Gern würde ich eine solche Pfütze mit dem Weitwinkel ganz groß im Vordergrund abbilden. Aber die Steine sind auch glitschig und nirgendwo kann ich mein Stativ ordentlich aufstellen. Das ist alles gar nicht so einfach wie ich es mir zuvor ausgemalt habe.

Nach einiger Zeit verliere ich ein wenig die Lust und ich beschließe zu den absoluten Anfängen der Fotografie zurück zu kehren, zumindest teilweise. Vor meine D700 kommt eine „Weitwinkel-Lochblende“. Dieses Ding hat irgendwas um Blende 128 oder so, es ist nur ein kleines Loch, dass mit einem Laser-Strahl in eine Art Gehäusedeckel geschossen wurde. Kein Glas kein nichts, nur ein kleines Loch – schon fertig…

Bei der D700 reicht das einfallende Licht aus um den Life-View mit ausreichend viel Licht zu versorgen. So kann man seine Bilder in Ruhe komponieren. Wegen der winzig kleinen Blende sind bei ISO-100 Belichtungszeiten von bis zu 2 Sekunden möglich. Damit ist das Wasser malerisch verwischt, doch es ist gar nicht so einfach bei heftigem Wind zwei Sekunden lang die Kamera still zu halten. Trotz Stativ sind viele Bilder verwackelt. Ein Stativ kann eben nie zu schwer und stabil genug sein. Also muss man warten bis der Wind kurz abflaut. Ein Geduldspiel, fast wie beim Angeln…

Etwas lästig ist, dass der Wechsel zwischen Spiegelvorauslösung und Life-View bei der D700 etwas fummelig ist. Na ja, man kann nicht alles haben, vielleicht kann das die D4 oder D800 irgendwann einmal etwas besser.

Nach meiner langen Fotosession geht es die vielen Stufen zum Auto hinauf und wir fahren zurück in Richtung „Las Mercedes“. Am letzten Mirador angekommen schieben sich gerade schwere Wolken mit abenteuerlicher Geschwindigkeit vor die Sonne. Diese schickt sich an in 10 bis 20 Minuten hinter dem Pico del Teide zu verschwinden. Während Sandra bei einem Gemüsehändler einige Kaktus-Früchte einkauft, lasse ich die kleine GoPro auf der Eieruhr die Szenerie aufzeichnen. Mit der D7000 und dem 16-85mm mache ich einige Fotos und zeichne einige Video-Sequenzen auf. Diese kleine Kamera macht mir immer wieder richtig viel Spaß!

Später daheim bin ich bei der RAW-Konvertierung ziemlich überrascht, was sich trotz der krassen Gegenlicht-Situation für schöne Fotos ergeben haben!

Hier noch zwei Beispielfotos die mit der Lochblende an der D700 entstanden sind.

Zum Abendessen geht es dann einmal wieder in das Monasterio bei Los Realejos, heute gibt es dort Bier und Garbanzas – lecker!

 


Nikon D700 – Tierfotografie mit AF-S VR 4/200-400mm

Tag 10 – Auf der Flucht vor dem Sturmtief

Der Wetterbericht verheißt für heute nicht viel gutes. Ein kräftiger Nordwind soll schwere Wolken mit sich bringen, für die Nordseite der Insel ist Regen angesagt. Was tun, daheim auf der Finca im Trockenen sitzen und abwarten bis es vorbei ist? Oder einfach rein ins Auto und mal schauen ob sich ein sonniges Eckchen auf dieser doch recht großen Insel finden lässt? Wir entschließen uns zur „Flucht nach Vorn“ oder besser gesagt „Auf nach Süden“.

Auf der Höhe von La Orotava beratschlagen wir uns kurz. Wollen wir eine halbe Stunde oder länger im täglichen Stau vor La Laguna stehen oder fahren wir über die Berge auf die andere Seite der Insel? Wir entscheiden uns gegen den Stau, den haben wir ab Januar in Deutschland wieder zur Genüge. Also runter von der Autobahn und auf ins Gebirge. Oberhalb von La Orotava halte ich kurz an und montiere die kleine GoPro auf die Windschutzscheibe. Es geht weiter, an einem Aussichtspunkt halten wir mal an um die GoPro zu kontrollieren. Und siehe da, das Unterwassergehäuse ist von Innen wieder einmal total beschlagen. So ein Mist, fährt man mit dem Ding weite Strecken bergauf so ändern sich die Temperaturen mitunter wirklich stark und damit kommt die kleine Kamera im geschlossenen Gehäuse nicht klar. Es gibt kleine Streifen aus Silica-Gel, diese könnte man in das Gehäuse legen um die Feuchtigkeit aufzunehmen. Aber die haben ich nicht! Alternativ könnte man eine offene Rückwand verwenden, aber die habe ich auch nicht dabei! Also bleibt nur alle paar Minuten anzuhalten, das Gehäuse zu öffnen und die Linse mit einem Stück Taschentuch zu trocknen. Das ist lästig und nervig, aber es geht leider nicht anders.

Der Weg durch die Berge und die Canadas del Teide zieht sich schier endlos dahin. Als wir unterhalb von Arona am Jungle Parque eintreffen ist es schon fast 11h. Der Park öffnet um 10h und schließt  um 16h30. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 24 Euro pro Tag. Innerhalb des Parks gibt es viele Tiere zu sehen, man kann meist gut fotografieren und für das Leibliche Wohl wird auch gesorgt.

Heute habe ich endlich das dicke Nikon AF-S VR 4/200-400mm dabei. Dieses Monstrum habe ich nur für diesen Tag eingepackt. Weil ich dieses Ding mitnehmen wollte musste ich mir einen neuen Handgepäckkoffer kaufen und ihn mit der „dicken Linse“ und anderen Objektiven bestücken während der Fotorucksack mit allem nicht ganz wichtigen Zubehör im Koffer transportiert wurde.

Heute ist also endlich der Tag der Tag, heute ist „Telephoto-Day“!!

Später daheim auf unserer Finca habe ich fast 3.000 Bilder mit der D700 und etwa 100 Bilder mit der D7000 geschossen. Mit der D7000 und dem dicken Tele habe ich einige Video-Sequenzen in echter Blue-Ray-Qualität aufnehmen können. Eine Symbiose aus D700 und D7000 wäre genau DIE KAMERA für mich. Mit ein wenig Glück wird es sie zu meinem nächsten Geburtstag ja schon geben. Im April ist die neue Nikon D800 vielleicht endlich da, mal abwarten…

Solange sie nicht da ist, muss ich mit zwei Gehäusen hantieren, ständig wechseln und habe ständig Probleme mit Staub auf den Chips der Kameras. Zwar haben sie eine automatische Staubentfernung via Ultraschall. Aber diese Staubentfernung funktioniert meist nur sehr ungenügend. Sind die Staubpartikel ein wenig widerspenstig, so bleiben sie einfach auf dem Chip haften, ganz gleich wie stark er sich auch schüttelt. Oft wird an der Nikon D3 bemängelt, dass der Chip den Staub nicht abzuschütteln vermag. Aber mal ganz ehrlich, so wirklich gut funktioniert das eh nicht und wenn man sowieso den Chip putzen muss, dass braucht man auch keine Ultraschall-Schüttelfunktion :-)

Daheim fallen mir immer wieder Staubkörner in den Bildern auf, besonders bei den Fotos auf denen man fliegendes Federvieh vor hellen Wolken sehen kann. Wirklich ärgerlich, aber ich habe heute ausschließlich im RAW-Format fotografiert und ein aktuelles „Staubkorrektur-Bild“ habe ich auch. Also kann ich später daheim in aller Ruhe mit Nikon Capture das eine oder andere RAW-Bild öffnen und mal schauen wie gut das automatische Retuschieren der Staubpartikel funktioniert.

Für heute bin ich jedenfalls erst einmal ziemlich froh und geschafft…

Ach ja, Regen habe wir keinen gehabt! Der Pico del Teide ist fast 4.000 Meter hoch und der Jungle Parque bei Aroma liegt bei Nordwind in seinem Windschatten. So haben wir zwar den ganzen Tag über Wolken gesehen, aber irgendwie nur um uns herum :-) Auf dem Rückweg hat es bei La Laguna ordentlich geschüttet, aber das war gar kein Problem, nun ist unser Mietwagen endlich wieder sauber :-)


Nikon D700 – Sterne fotografieren

Tag 9 – Schwere Wolken – Keine Fotos

Als ich wach werde bin ich allein, die Uhr auf dem Nachttischchen neben mir zeigt 8h50. Im Bad dröhnt ein Fön, Zeit aufzustehen! Kurz drauf gibt es wieder ein famoses Frühstück. Es ist wieder Sonntag, also gibt es Weißwürstchen mit süßem Senf und Brezeln – super! Danach etwas Süßes, Kaffee und Sekt, so kann der Tag beginnen.

Später finde ich auf meinem Telefon eine SMS von meinem deutschen Mobilfunk-Provider:

Sie haben 80 Prozent des Daten Roaming Limits erreicht. Für weitere Datennutzung in der EU nach Erreichen des Limits geben Sie bitte *142# in Ihr Endgerät ein.

Mein aktueller Tarif „Reisevorteil Plus“ enthält ein gewisses Datenvolumen, wenn ich mich nicht irre sind es 300 MB zum Preis von 50 Euro. Nach Erreichen dieses Limits wird der Datenverkehr abgeschaltet. Wie ich mit einige wenigen BLOG-Einträgen schon bei 300MB / 100 * 80 = 240MB angekommen bin ich mir höchst schleierhaft. Ich denke, da Thema „Datentelefonie im Ausland“ wird auch innerhalb der EU noch für Jahre ein leidiges kostspieliges Thema bleiben.

Später am Abend gebe ich dann *142# ein und drücke auf „Anrufen“. Einen kurzen Augenblick später zeigt mein Telefon diese Meldung an „Ihr Datenlimit wurde aufgehoben“. Ok, ab jetzt kann es ggfs. so richtig fies teuer werden!

Ab jetzt heißt es also „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Auf meinem Android-Telefon habe ich das kleine APP „NetCounter von Cyril Jaquier“ Es zeigt mir derzeit an, dass ich während der letzten 7 Tage 107,78 MB verbraucht habe. Das ist deutlich weniger als 240MB – oder? Heute ist der neunte Tag auf Teneriffa, während der ersten beiden Tage habe ich meine Telefon gar nicht benutzt. Also entweder habe ich mich verrechnet, das Programm hat einen Fehler oder mein Mobilfunk-Provider „bescheißt“ – was ich eigentlich nicht glauben kann. Ich denke eher, dass es beim Datenvolumen um Down- und Up-Stream geht und dass das kleine APP ggfs. nicht beide „Richtungen“ aufzeichnet.

Okay, zurück zum Thema des Tages: Am Himmel künden schwere Wolken eine kleine Schlechtwetterperiode an. Was tun? Egal, im Augenblick scheint die Sonne, also ab auf die Liege und etwas Sonne tanken. Erst gegen Mittag haben wir Lust etwas zu unternehmen. Mit dem Auto geht es zum Alcampo, dem großen Einkaufszentrum bei Puerto de la Cruz. Während ich durch die Elektronik-Abteilung schleiche kauft Sandra Ersatz für ihre zerbrochene Haarspange. Ich studiere ein wenig die Preise und muss erneut feststellen, dass es kaum einen Unterschied macht. Es lohnt sich nicht irgendwelche Fotosachen hier zu kaufen. Teilweise werden sogar Auslaufmodelle zu Preisen angeboten die in Deutschland längst überholt wären. In Las Vegas wäre es etwas anderes, dort würde es sich ggfs. lohnen ein wenig Zubehör für Notebook, Camera & Co. zu erstehen, hier auf Teneriffa lohnt es eher nicht.

Klar kann man in Puerto de la Cruz an der Promenade bei einem der vielen „Foto-Inder“ auf das eine oder andere Schnäppchen hoffen. Aber was dort angeboten wird ist in der Regel spezielle „Touristen-Ware“. Artikel für Leute die damit nach Hause fliegen und erst dort bemerken, dass etwas nicht ganz ok ist, oder dass der Artikel vielleicht sogar schon benutzt oder nicht ganz vollständig ist. Also lieber die Finger davon lassen!

Nach mehreren Stunden im Alcampo telefonieren wir kurz mit Wolfgang und Karin und verabreden uns zum Eis am Mirador bei El Sauzal. Dort angekommen ist es schwer bewölkt. Meine D7000 lasse ich einfach im Kofferraum. Lediglich den kleinen ZOOM H2 und meine GoPro auf der „Eieruhr“ nehme ich mal mit. Am Mirador ist ein rostiges altes Gerüst. Dort wurden einst Waren mit einer Winde an Seilen vom Meer hinauf transportiert. Heute ist es nur noch ein rostiges Relikt aus alten Zeiten. Aber es ist aus Eisen und meine Eieruhr hat auf der Unterseite einen Dauermagneten. So haftet meine kleine Kamera ganz prima an diesem Gerüst. Ich lasse sie mal eine halbe Stunde vor sich hin filmen. Dann noch eine etwas andere Position und plötzlich spüre ich die ersten Regentropfen. Also ab ins Auto. Ein paar Minuten später ist der Regen schon wieder Geschichte und Wolfgang und Karin sind auch schon da.

Unten am Mirador gibt es eine kleine nette Eisdiele. Ich freue mich jetzt auf einen leckeren Krokant-Becher! Während wir schmausen und plauschen gehen erneut ein paar Regentropfen nieder, aber wir rücken unter den Sonnenschirmen etwas zusammen, alles gar kein Problem. Gegen 17h verabschieden wir uns und fahren in Richtung Monasterio. Dort finden wir auch gleich einen Tisch und der Oberkellner empfiehlt und das frische Spanferkel mit Salat, kanarischen Pellkartoffeln und Apfelmus. Dazu ein großes Bier und schon bin ich der glücklichste Mensch auf Erden – ist doch ganz einfach.

Diese enorme Köstlichkeit runden wir mit einer Crema Catalana und einem Glas Calvados ab. Alles zusammen kostet knapp 60 Euro.

Daheim auf unserer Finca ist der Himmel wieder klar und ich versuche mich mal an ein paar Sternenbildern mit der Nikon D700 und dem neuen AF-S 1,4/50mm. Bei echt hohen ISO-Werten, Blende 1,4 und 4s gelingen Bilder mit nicht verwischten Sternbildern. Doch sie sind dann doch etwas verrauscht und eine Vignettierung der Bildränder ist auch ganz deutlich sichtbar. Bei Blende 2,8 ist die Vignettierung kaum noch sichtbar, steigert man die Belichtungszeit auf etwa 8 Sekunden sind bei ISO 16.000 noch ganz passable Sternenfotos möglich.

Gern hätte ich ein paar Fotos der Milchstraße, wenn ich nur wüsste wo sie ist!! Hoch oben auf in 2250 Metern Höhe am Fuße des Pico del Teide sollte es bei klarem Himmel mit dem AF-S 4/200-400 und meinem stabilen BENRO Stativ eigentlich irgendwie gehen. Mit dem 50mm Objektiv entstehen eigentlich nur Fotos die eine relativ gleichmäßige Verteilung heller Punkte zeigen. Nicht wirklich schön sieht das aus. Aber wo ist die Milchstraße? Ich versuche es mal mit Google Skymap, aber das will auch nicht so richtig klappen.

Heute ist Sonntag und in 7 Tagen geht es leider schon wieder zurück nach Deutschland. Eigentlich ist jede Reise immer viel zu kurz. Es wäre ein echter Traum mal ein halbes Jahr oder länger um die Welt reisen und sich gänzlich der Fotografie und der Kommunikation mit Land und Leute verschreiben zu können. Aber bis das klappt muss man wohl in Rente sein oder einen reichen Sponsor finden.

Falls diese Zeilen von einem potentiellen reichen Sponsor gelesen werden sollten, ich wäre bereit täglich zu berichten und viele schöne Geschichten und Fotos zu veröffentlichen! Entsprechende Spendenquittungen würde ich natürlich auch gern ausstellen :-)

Okay, jedenfalls geht wieder ein Tag zu Ende und es ist wieder an Tag an dem weder eines meiner beiden Teleobjektive, noch der Teleconverter, die AW-100 oder sonstiges Fotozeugs benutzt worden wären…

Eigentlich sollte ich mal mit einer Packung frischer Rollfilme, einer 500er Hasselblad und einigen wenigen Objektiven hierhin reisen. Am Ende würde vielleicht sogar mehr schöne Fotos entstehen als mit all dem digitalen Ballast den ich derzeit mal wieder mit mir herum schleppe. Na mal sehen, vielleicht im nächsten Jahr :-)

Das war also Tag 9 – man könnte ihn so zusammenfassen: „Größtenteils harmlos!“

Hier noch zwei Beispiel des Nachthimmels über unserer kleinen Finca – gesehen durch ein 50mm Objektiv. Man sieht ja echt viele Sterne, aber wirklich schön sieht da eigentlich nichts aus… Die Bilder sind übrigens wie immer 1000 Pixel breit – also einfach anklicken um sie in der „1000er Auflösung“ zu sehen.


Nikon D7000 – Wandern mit dem Wanderboss

Tag 6 – Wandern mit dem Wanderboss

Als Sandra das Licht anknipst ist es 7h. Ich frage sie ob sie gut geschlafen hat. Es gibt erst einmal einen Anschiss, weil ich zwar den Wecker in meinem Telefon korrekt auf 7h gestellt habe, das Telefon aber noch in der falschen Zeitzone unterwegs ist. Daher hat es morgens um 6h im Wohnzimmer vor sich hin geweckt. Wie fast immer schlief ich so tief und fest, dass ich von der Show nichts mitbekommen habe. Ok, schnell anziehen und den Fotorucksack zusammen stellen. Von meinen letzten Erfahrungen mit dem Wanderboss weiß ich, dass dieses Wanderungen manchmal ziemlich ausarten können. Daher ist für heute ein ganz kleines Fotogepäck angesagt. Aus dem Rucksack fliegt einfach alles raus. Nur die D7000 mit 16-85mm, Batteriegriff und Polfilter dürfen darin bleiben. Zusätzlich gibt es drei kleine Flaschen Wasser, einen Apfel und zwei belegte Brötchen. Ein Taschenmesser ist auch dabei, man kann nie wissen was passiert. Und nach meiner Erfahrung als ich mich vor ein paar Monate in Utah im Blue Canyon versehentlich mitten in der Wildnis ausgesperrt habe, liebe ich dieses Schweizer Messer über alles. Vielleicht hat es mir damals in der Kälte neben meinem SUV den „Arsch gerettet“. Wie dem auch sei, ich habe es gern bei mir :-)

Kurz bevor es losgeht telefonieren wir noch kurz mit Karin und Wolfgang. Wir planen um, ich setze Sandra mit dem neuen Opel bei Karin und Wolfgang ab. Sie fahren mit den Opel zu Manolos Reiterhof und Wolfgang und ich mit seinem bunten Peugeot zum Treffen mit den anderen Wanderern.

Als wir am Treffpunkt ankommen ist dort niemand außer uns. Nach und nach trudelt sie alle ein. Die Wiedersehensfreude ist groß und es dauert eine Weile bis klar ist wer in welchem Auto mitfährt und wem heute nicht nach einer Wanderung zumute ist.

Dann geht es los! „Teppich Werner“ hat den Wanderboss auf dem Beifahrersitz. Werner quält seinen großen Lieferwagen die Berge hinauf, dass es nur so kracht. Wir sind Auto Nummer zwei. Der Diesel in Wolfgangs Bipper heult und dröhnt, die Automatik weiß gar nicht wohin sie schalten soll und bleibt gleich im ersten Gang. Am Horizont wird „Teppich Werner“ langsam kleiner. An einigen markanten Stellen hält er an, ein kurzer Blick nach hinten und weiter geht die Raserei durch die steilen engen Straßen. Zwischendurch schaue ich mal in den Rückspiegel, es ist niemand mehr hinter uns. Teppich Werner hat seine Wanderfreunde erfolgreich abgehängt. Mir kommt es vor wie „Pimmelfechten unter Rentnern“.

Nach einer Weile erreichen wir einen wirklich voll schönen einsamen Platz zwischen zwei Weinbergen. Aber von den fünf Autos sind nur noch zwei Autos übrig. Etwas später kommt ein drittes Auto dazu. Wir warten, aber wir bleiben zu dritt. Die Telefone haben hier oben keinen Empfang, Wolfgangs neues GPS zeigt etwa 500 Höhenmeter. Auto Nummer 3 macht also kehrt um die anderen Wanderer zu suchen. Nach einer Viertelstunde kommen sie jedoch allein zurück. Also alle wieder rein in die Autos und wieder runter ins Tal, nach einer kurzen Ehrenrunde geht es wieder bergauf, diesmal zu einem anderen Platz der auch wirklich schön ist. Wir parken die drei Autos neben einem kleinen Brunnen. Dort steht ein Canario mit seinem Auto und füllt viele viele Wasserkanister ab. Der ganze Kofferraum ist voller Trinkwasser.

Auch hier kein Empfang, Auto Nummer 3 fährt erneut den Berg hinab, wir sind jetzt etwa 700 Meter hoch. Nach einer ganzen Weile kommen sie zurück. Es gab ein kurzes Telefonat mit den „Anderen“. Die Verbindung war denkbar schlecht und niemand konnte erklären wo wir jetzt sind. Die „Anderen“ haben sich darauf hin entschlossen einen kleinen Spaziergang zu machen und danach ein wenig Shoppen zu gehen. Später werde ich mir wünschen bei Ihnen gewesen zu sein…

Es geht los, alle zücken ihre Wanderstäbe, das Team setzt sich in Bewegung. Teppich Werner und einer der anderen Wanderer übernehmen die Führung. Sie legen ein ordentliches Tempo vor. Keiner von ihnen hat überflüssiges Gepäck dabei und sie wandern ein- bis zweimal die Woche. Immer wenn ich kurz stehen bleibe um ein Foto zu machen verliere ich den Anschluss. Letztlich latsche ich einsam und allein hinterher. Kojak würde sagen „Entzückend“. Am Vorabend habe ich vergessen den Akku der D7000 aufzuladen, die Kamera zeigt als „Restkapazität“ nur noch „einen Balken“. Nach den ersten Bildern wird das Batteriesymbol im Sucher sogar rot dargestellt. Mir kommen Zweifel ob es sinnvoll war die D7000 überhaupt mitzunehmen. Daheim auf unserer Finca liegt die kleine leichte Nikon AW-100 in einer Schublade und wartet auf das erste Foto! Die kleinen Nikon P7100 habe ich daheim gelassen. Auch ohne diese Kamera habe ich vier verschiedene Ladegeräte im Gepäck. Wie schön wäre es, wenn es ein universelles Ladegerät für alle Akkus dieser Welt geben würde…

Der Weg ist steil aber schattig. Es geht durch schöne Wälder, von einer Finca zur nächsten. Immer wieder frage ich mich wie man hier oben in der Wildnis eine Straße betonieren und kleine einfache Häuser bauen konnte. Aber irgendwie ging es wohl. Mitten in einer Finca geht es dann steil bergauf. Der Boden ist rutschig und das Laub liegt hoch. Die Gruppe ist weit weg als ich höre wie sie mir zurufen ich solle unten bleiben. Es war alles nur ein großer Spaß, eine Sackgasse. Und so wird es weiter gehen. Statt einer gut geplanten Wanderung geht es steil bergauf, querfeldein, zurück zur „Straße“ und wieder weiter. Unser Ziel erreichen wir letztlich nicht, es liegt auf der anderen Seite einer tiefen Schlucht. Aber dafür bin ich nass geschwitzt, mehr als 540 Höhenmeter zehren an meinen Kräften. Gut, dass ich ein trockenes zweites Hemd dabei habe!

Nach einer kleinen Pause machen wir uns an den Abstieg. Meine beiden Brötchen habe ich aufgegessen, der Apfel ist weg und eine Flasche Wasser ist leer. Hätte ich darauf vertraut, dass wir zu einem netten kleinen Lokal aufsteigen, ich wäre nun ziemlich verloren. Das Batteriesymbol der D7000 leuchtet noch immer rot, aber sie macht ein Bild nach dem anderen. Zur Sicherheit ist ja auch noch ein zweiter Akku innerhalb der Kamera dabei. Meine D7000 ist so eingestellt, dass sie zuerst den Akku des Batteriegriffs „entleert“  und erst dann auf die interne Batterie zugreift. Ich habe also keine echte Sorge, dass mir der Strom ausgehen wird. Ein wenig dumm ist es, dass der Ladezustand der internen Batterie nur angezeigt wird, wenn der Batteriegriff nicht montiert ist. Will man sehen wie viel Strom die „Reserve-Batterie“ noch hat, muss man die Kamera abschalten, den Batteriegriff abschrauben und sie dann wieder einschalten. Alternativ könnte man wahrscheinlich über eine Menü-Funktion die Reihenfolge für die Nutzung der Batterien umkehren.

Wie dem auch sei, der Abstieg ist ebenso steil wie der Aufstieg. Immer wieder rutsche ich auf den losen Steinen aus und kann mich nur halten weil ich meine Wanderstöcke dabei habe. Diese Dinger sehen zwar ein wenig blöd aus, aber sie sind heute wirklich Gold wert!

Teppich Werner und seine Kumpels scheinen gar nicht müde zu werden. Immer wenn ich mal ein Foto mache verschwinden sie weiter unten im Wald. Eine großartige Wanderung ist das und dann beginnt auch noch das rechte Knie seine Funktion einzustellen. Jeder Schritt tut weh. Die Jahre am Schreibtisch machen sich bemerkbar. Langsam humple ich der Gruppe hinterher bis wir schließlich die Autos erreichen. Endlich geschafft! Eines der „Anführer“ meint am Auto dann noch „Also mir geht es jetzt so gut, ich könnte den ganzen Weg jetzt locker noch einmal laufen!“. Na prima, das klingt nach einem richtig guten „Gruppenverständnis“ :-(

Ein paar Minuten später sitzen wir in einem echt urigen Restaurant mitten in einem Weinberg. Es ist fast wie ein Tunnel aus rostigen Eisenstäben der rundherum mit Weinreben bewachsen ist. Es gibt Garbanzas, hausgemachte Pommes Frites und Kaninchen vom Grill. Das entschädigt für die Strapazen. „Teppich Werner“ gibt die Bestellung in fließendem Spanisch auf. Ich verstehe nur einige wenige Bruchstücke. Er bestellt ein Steak (Solomio) und Kichererbeseneintop (Garbanzas). Irgendwas mit Salat und Pommes Frites (Papas fritas) ist auch noch dabei.

Wolfgang bestellt „Cornejo“ – ich glaube das ist Kaninchen. Als der Kellner mich anschaut sage ich nur „Si Cornejo“. Dann plötzlich eskaliert die Bestellung am anderen Ende des Tisches. Dort platzt es aus seinem der anderen Wanderer heraus „Ich will aber auch Garbanzas!!!“ Richtig laut wird er und der Keller schaut verwirrt in die Runde. „Teppich Werner“: „Aber ich habe doch drei Portionen Garbanzas für alle bestellt!“ „Ja aber ich will sie als Hauptgericht und dazu einen Salat!“ „Die Dame neben mir will auch Garbanzas aber vegetarisch!“ Manchmal ist es mit der Deutschen Einheit nicht so einfach…

Schließlich scheint der Kellner alles verstanden zu haben und es kehrt wieder Ruhe ein. Kurze Zeit später gibt es einige kleine grüne Bierfläschchen mit dem Aufdruck „Carlsberg“ – Bier aus Dänemark – hier oben auf einem kanarischen Weinberg – auch nicht schlecht :-)

Die Garbanzas kommen kurz danach, sie schmecken gut, aber Sandra macht sie besser! Auf unser Kaninchen müssen wir eine Weile warten. Ich nutze die Zeit und hole schnell meine D7000 aus dem Auto. In diesem urigen Restaurant will ich doch kurz einige Eindrücke festhalten!

Auf dem Weg nach draußen komme ich an der „Küche“ vorbei. Es ist ein wirklich großer gemauerter offener Kamin. Unten drin liegen richtig große Holzklötze. Oberhalb der lodernden Flammen liegen mehrere zerteilte Kaninchen und garen still vor sich hin. Gegenüber ist eine Kühltheke wie in einer Metzgerei. Sie ist übervoll mit Kaninchen, Steaks, Rippechen, kurzum – mit allem was eine Vegetarier verabscheut. Ich muss sagen, wirklich einladend sieht das für mich auch nicht aus. Ich muss schnell wegschauen, sonst wird mir ganz anders. Manchmal kann ich verstehen warum so viele Menschen kein Fleisch essen.

Als dann unsere Kaninchen kommen sind sogar noch die Köpfe dabei. Ich bin froh, dass Wolfgangs Hund „Schröder“ Kaninchen mag! Er freut sich und zerknackt mit seinem kräftigen Gebiss den Kaninchenschädel. Hm, da mag ich gar nicht hinschauen und auch nicht länger drüber nachdenken. Ich nehme mir ein Stückchen Kaninchen. Es schmeckt gut, aber es ist ein unendliches „Gefummel“. Letztlich habe ich einen großen Haufen Kaninchenknochen auf dem Teller und halte mich an die wirklich grandiosen Pommes Frites. „Schröder“ freut sich über die Kaninchenknochen. Er nagt auch nicht lange daran herum. Es macht „Happs“ und schon sind ganze Schenkel verschwunden. Es kommt eine kleine Katze dazu, sie steht auch auf Kaninchen.

Als wir fertig sind, ist von den drei Kaninchen praktisch nichts mehr übrig. Wir machen ein paar Scherze wie das wohl auf den Kellner wirken muss. „Diese Deutschen, die essen alles auf, sogar die Knochen der Kaninchen…“ :-)

Der Abschied ist kurz und ich habe das Gefühl, dass alle nur noch auf die Couch wollen. Wolfgang, Schröder und ich fahren über abenteuerlich enge steile Straßen hinab zur Autobahn und sind kurz drauf bei unseren „Mädchen“.

Sandra und Karin hatten einen coolen Ausritt. Sandra hat sich einen jungen unerfahrenen spanischen Hengst gesattelt und hatte ihren Spaß damit. Das Tier war nervös, bissig, ist gestiegen und hat versucht Karin und ihr Pferd „Boomer“ zu treten. Prima, so stellt man sich einen entspannten Ausritt vor. Aber Sandra ist trotzdem vom Temperament dieses jungen Hengstes begeistert. Sie kann gut reiten und sagt immer, dass kein Pferd sie abwerfen kann. Dieser Nachmittag war also ganz nach ihrem Geschmack. Wenigstens hat es also unseren Mädels gefallen. Wolfgang scheint wenig erbaut zu sein, eine so anstrengende ergebnislose Wanderung hatte er sich auch nicht vorgestellt. Und kaum sind wir da müssen die beiden auch schon wieder los. Karin und ihr Chor haben einen Auftritt!

Wir verabschieden uns und kommen mit Anbruch der Nacht auf unserer Finca an. Ich kann nur noch kurz baden und falle kurz drauf in einen langen traumlosen Schlaf. Irgendwann bekomme ich noch mit wie Sandra mich mit der warmen Wolldecke zudeckt. Sie war noch Paella essen. Ich bin nach meinem Kaninchen nicht mehr hungrig. Was für ein Tag!

Tag 7 – Faulenzen oder wandern am Teno?

Als ich am nächsten Morgen aufwache liegt Sandra still nehmen mir und starrt die Decke an. Sie ist seit 1h wach und hat mir stundenlang beim Schnarchen zugehört. Mir geht es gut, nur mein Knie tut weh. Sandra macht keinen glücklichen Eindruck, aber beim Frühstück sieht die Welt dann schon wieder ganz anders aus.

Heute ist die Finca auch ziemlich voll. Es werden im Laufe des Tages noch Gäste anreisen und dann ist es hier oben ausgebucht! Bei Sekt und Kaffee werden fragt uns Chefin Sylvia ob sie uns für das Abendmenü einplanen soll. Aber wir wollen heute mal wieder auswärts essen. Das ist hier meist wirklich gut und oft auch recht preiswert.

Ein echtes Tagesziel haben wir nicht. Ich überlege ob wir vielleicht mal nach Teno Alto fahren. Teneriffa besteht aus einem Zusammenschluss dreier unterschiedlich alter Vulkane: Anaga, Teno und Teide. Der Teide ist der jüngste Vulkan. Dort ist die Landschaft schroff und steinig. Der Anaga ist deutlich älter und man kann inzwischen keinen echten Krater mehr ausmachen. Es ist im Norden der Insel eine meist grüne Bergwelt mit atemberaubenden Straßen und unwirklichen Urwäldern. Diese „Nebelwälder“ möchte ich ja noch fotografieren. Aber es ist schwierig, bei schönem Wetter ist dort kein Nebel und wenn dort Nebel ist muss man die Stellen kennen an denen man auch schöne Fotos machen kann.

Im Westen der Insel ist das Teno-Gebirge. Dort liegt das kleine niedliche Örtchen Masca und dort sind die grandiosen „Los Gigantes“. Heute werden wir mal schauen ob wir uns vielleicht diesen Teil der Insel einmal etwas näher anschauen.


Nikon D7000 – Praxistest auf Teneriffa

Um 5h30 klingelt der Wecker, um 7h30 sind wir unterwegs zum Flughafen Köln-Bonn. Eigentlich will ich Sandra nur kurz am Terminal 2 absetzen, das Auto im P3 abstellen und dann gemeinsam mit ihr einchecken. Aber die Schalter von Air Berlin sind schon geöffnet. Alles klappt problemlos, 5 Minuten später haben wir schon unsere Bordkarten. Wenn das doch bei der Abreise auf Teneriffa auch mal so problemlos klappen würde…

Danach schnell das Auto parken, zu Fuß zurück zum Terminal 2 und ab zur Sicherheitskontrolle. Meinen Fotorucksack habe ich diesmal in meinem großen Koffer verstaut. Im Fotorucksack selbst sind Batterien und Ladegeräte, eben lauter Dinge die eher nicht geklaut werden und denen ein ordentlicher Stoß nicht viel ausmacht. Alle Fotosachen sind schön einzeln verpackt in einem neuen kleinen Hartschalenkoffer. Dieses Ding ist 50 x 40 x 25 cm groß, wiegt aber leider fast 16 Kilogramm! Bei der Sicherheitskontrolle ist mir daher nicht ganz wohl. Was, wenn der Koffer gewogen wird? Aber es klappt alles reibungslos. Meine dicken Wanderstiefel piepesten ganz ordentlich, darum kümmern sich die Sicherheitsleute ganz besonders ausführlich. Meine Fotosachen übersehen sie dabei irgendwie. Während ich die Schuhe wieder anziehe bin ich wirklich erleichtert. Endlich darf das riesige Nikon AF-S VR 4/200-400mm mal wieder mit auf Reisen!

Am Vorabend habe ich mit der Versicherung noch eine letzte E-Mail ausgetauscht. Nun ist auch alles was ich mitschleppe versichert, super!

Diesmal ist alles ganz und ganz digital. Leider mussten ein paar Sachen daheim bleiben. Im Kühlfach liegen noch etwa 30 Rollfilme Fuji Velvia 50, meine Rollei und die Hassis sind in der Nähe. Schade, ich hätte gern mal wieder mehr analog fotografiert. Aber wie soll ich Bilder mit der D7000 bzw. der D700 und allen neuen Objektiven für meinen BLOG machen, wenn ich sie nicht mitnehmen kann weil ansonsten zu befürchten ist, dass das Flugzeug wegen des Gewichts meiner vielen Fotosachen nicht starten kann :-(

Der Flug ist sehr kurzweilig, ich habe mein iPad II dabei. Im 64 GB großen Speicher finden sich Hangover II und eine Reihe anderer Filme. Diese habe ich am Vortag noch schnell auf dem MacBook konvertiert. Im Apple APP-Store gibt es dazu das Programm DVD-Ripper. Auf der Webseite der Programmierer gibt es das Programm DVD-Decrypter. Will man eine kopiergeschützte DVD auf ein iPad kopieren, startet man zunächst DVD-Decrypter, legt dann die DVD ein und kann sie Dann mit DVD-Ripper öffnen. Dann noch kurz auf Start klicken, eine Stunde warten und schon hat man eine etwa 1GB große MP4 Datei die man via iTunes auf das iPad kopieren kann. Dort sieht man zwar kein Cover, aber auch das läßt sich ändern!

Praktisch ist, dass es ein Preset für das iPad gibt. So ist alles ganz einfach und das Ergebnis wirklich überzeugend!

So vorbereitet gibt es also auf dem Flug erst einmal Hangover II und danach wenn Frozen. Alles sehr kurzweilige Unterhaltung ohne viel Tiefgang.

Nach 4 Stunden und 20 Minuten Flugzeit treffen wir am Flughafen Teneriffa Süd ein. Am Schalter von Cicar sind drei Mitarbeiter und nur zwei Kunden. Keine 5 Minuten später habe ich einen fast neuen Opel Astra, 1511 Kilometer sollen erst auf dem Tacho stehen, super!

Koffer rein und los. Etwa 100 Kilometer später trudeln wir auf der Finca San Juan auf der Nordseite Teneriffas ein. Der Schlüssel zu unserem kleinen Häuschen steckt schon. Schnell die Koffer hinein und auf zum Restaurant weiter oben. Jo begrüßt uns freudig, wir sind schon Stammgäste. Gleich lernen wir auch den neuen Koch und eine neue Mitarbeiterin kennen. 10 Minuten später gibt es kaltes Bier und dampfende Garbanzas, so kann eine Reise beginnen.

Später wird auf dem iPad kurz dieser Artikel geschrieben, dann heißt es Koffer auspacken und danach geht es ab ins große Einkaufszentrum bei Puerto de la Cruz. Alles was man für das Badezimmer braucht haben wir dabeisein gelassen. Das gibt es im Al Campo ganz preiswert und so vermeiden wir ggfs. teures Übergepäck.

Ab 19h gibt es ein Menü mit drei Gängen, war für ein schöner Auftakt für diese Reise. Um kurz nach 21h Ortzeit (in Deutschland ist es jetzt schon 22h) gibt es einen letzten Ramazotti auf Eis mit Zitrone, danach verabschieden wird uns von den beiden anderen Gästen. Auch der neue Koch hat jetzt nach fünfzehn Stunden Arbeitszeit endlich Feierabend.

Tag 2 – Zu Besuch bei Wolfgang und Karin

Als wir am nächsten Morgen aufwachen sind wir erholt und ausgeschlafen, die Kopfschmerzen des Vortages sind Geschichte. Wären wir Teil der Fernsehserie „LOST“ würde ich sagen „Das ist die Insel, sie will und begrüßen!“ Aber das sind wir nicht, ich bin nich Jack, Sandra ist nicht Kate und Sayid habe ich hier auch noch nicht gesehen. Also begrüßen wir unseren Koch und seine Frau. Es gibt Sekt, hausgemachtes dunkles Brot, original Bayrische Weisswurst mit Händelmayer Senf, deutschen Filterkaffee, uns geht es hier richtig gut!

Nach unserem ausgiebigen Frühstück mit allerlei Köstlichkeiten und einem Gläschen Sekt würde ich ja gern in der Sonne liegen, aber der Himmel ist heute bewölkt. Zwar zeigt das Thermometer 20°C, aber die Sonne versteckt sich hinter dicken Wolken. Also wandere ich ein wenig mit dem witzigen „Loreo Lens in a Cap“ und der Nikon D700 auf unserer kleinen Finca herum. Um 15h haben wir uns mit Wolfgang und Karin verabredet. Also schnell in den tollen neuen Opel und ab nach Santa Ursula. Nach all den Monaten tut es gut die beiden wieder zu sehen. Es gibt frischen Kaffee und selbst gebackene Kekse. Dabei sitzen wir auf der Terrasse oberhalb von La Orotava und schauen uns in der Ferne den Pico del Teide an. Leider lässt er sich heute kaum blicken, schade! Später gibt es eine kleine Wanderung durch das „deutsche Viertel“ von Puerto de la Cruz – La Paz. Gegen 18h verabschieden wir uns und düsen nach Los Realejos zum famosen Monasterio. Dort gibt es saftige Rump-Steaks mit Fritten und Salat. Dazu eine Cerveza und danach einen Ramazotti auf Eis, das Leben kann so schön sein.

Zurück an unserer Finca steht nur ein Auto auf dem Parkplatz, das sind die Zwei mit denen wir gestern zu Abend gegessen haben. Sie haben auch einen nagelneuen Opel Astra von Cicar. Das passt heute wirklich gut. Um 20h54 sind wir so müde, dass uns fast die Augen zufallen. Ok, noch schnell aufschreiben was wir heute gemacht haben, sonst ist es morgen schon wieder fast vergessen…

Okay, das war Tag 2 auf Teneriffa 2011 – wenig spektakulär aber durchaus erholsam. Viele Fotos habe ich mir der Nikon D7000 nicht nicht gemacht, aber das wird sich hoffentlich bald ändern :-) Gute Nacht!


Teneriffa – Immer wieder

Teneriffa, für mich eine der schönsten Inseln der Erde und wirklich leicht zu erreichen. Man muss nicht um die halbe Welt fliegen, 4,5 Stunden und schon ist man dort. Zu Weihnachten kann man Abends noch im Pulli draußen sitzen und Cocktails schlürfen. Egal ob man den höchsten Berg Spaniens erklimmt oder in 2.500 Metern Höhe, hoch oben über den Wolken auf einen sagenhaften Sonnenuntergang wartet, diese Insel hat viel zu bieten!

Neben den einzigartigen allgegenwärtigen vulkanischen Ursprüngen gibt es Wildparks und einsame urwüchsige Gebirgszüge. Wer hier mit einer Kamera anreist kommt auf seine Kosten, immer wieder!


Neujahrswanderung

Eigentlich war in der letzten Woche zusammen mit Wolfgang eine Wanderung am Pico del Teide geplant. Aber dann hatten wir ja beide keine Lust und sind statt dessen lieber in Santa Cruz beim Saturn gewesen. Am Neujahrstag wollte ich diese Wanderung dann nachholen.

Relativ früh klingelt daher der Wecker. Beim Frühstück beeile ich mich, dann schnell alles zusammen packen und los. Während Sandra bei 25°C am Pool ein Buch liest fahre ich über La Orotava hoch zum Pico del Teide. Der Weg ist teilweise echt anstrengend, denn ich bin mitten in einer langen Kolonne die hinter einem Kleinstwagen herschleicht der mit 20 Km/h den steilen Anstieg zu meistern versucht. Als wir nach einer halben Ewigkeit endlich überholen können entpuppen sich einige andere Autos als kaum schnellere Schleicher. Das ist nerv tötend denn ich will mir die Gegend nicht anschauen sondern schnell an mein Ziel. Aber so gehen die Meinungen eben manchmal auseinander. Also ruhig bleiben uns langsam in der Kolonne weiterfahren.

Nach etwa 90 Minuten bin ich am “Trailhead”. Schnell die Wanderschuhe anziehen, die nicht wirklich wichtigen Fotosachen aussortieren und dafür etwas Obst und Wasser in den Rucksack packen. Dann geht es los. Erst nach links auf den aufgebrochenen Aschehügel, dann auf Wanderweg Nr. 13 vorbei an jungen Lava-Feldern am Fuße des Pico del Teide.

Es sind etwa 300 Höhenmeter Unterschied. Beim Abstieg spüre ich es deutlich im rechten Knie. Es schmerzt als hätte ich es zu stark belastet und die letzten zwei Kilometer ist es mehr ein Humpeln als ein Wandern. Als ich am Auto ankomme bin ich wirklich froh, dass ich nicht weiter laufen muss. Ich bin eben doch eher die Arbeit am Schreibtisch gewohnt…

Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es dann in Richtung La Esperanza zurück. Kurz vor La Esperanza biege ich dann nach Süd-Osten auf die Straße in Richtung Arafo ab. Die wollte ich immer schon mal ausprobieren und es lohnt sich tatsächlich. Auch hier gibt es eine Nebeldecke die es zu durchqueren gilt. Mein GPS liegt auf dem Beifahrersitz und ich setze mir Wegpunkte beim Eintritt und Austritt aus dem Nebel. Später kann ich dann mal schauen wie dick und wie hoch der Nebel war :-)

Die Abfahrt ist sehr schön, es ist fast nichts los, lediglich ein paar glückliche Motorradfahrer kommen mir entgegen. Die machen es richtig, die genießen das Leben auf dieser schönen Insel!!

Später daheim auf der Finca von Caro & Jo bin ich dann doch ziemlich erledigt und freue mich auf ein leckeres Abendessen.

Sandra hat sich Muscheln bestellt. Ich selbst mag so etwas nicht, finde es sogar ein wenig eklig. Caro hat für mich ein kleines typisch Kanarisches Gericht. Winzig kleine schwarze Kartoffeln die mit Speck und Zwiebeln gratiniert und mit Käse überbacken wurden. Sehr lecker!

Danach heißt es dann die wichtigsten Sachen zusammen zu packen, damit die Abreise am nächsten Morgen möglichst zügig von statten gehen kann.

Hier sind ein paar Fotos meiner kleinen netten Wanderung:

DSC_5141

DSC_5369 DSC_5107

DSC_5126 DSC_5160

DSC_5226 DSC_5261

DSC_5334 DSC_5615

Heute war der erste Arbeitstag und es ist schon wieder 0:40 – schnell ins Bett.

Ciao!

Kurz vor dem Schlafengehen noch ein kleines Video :-)


Bloggen auf dem Flug mit GermanWings

Um 7h45 klingelt der Handywecker – über Nacht ist es an das Ladegerät angeschlossen – besser ist das! Mein “altes” Nokia N95 hat auch noch geweckt wenn der Akku praktisch leer war. Es hat sich dann irgendwann abgeschaltet und zur Weckzeit mit der letzten Energie ein wenig Radau geschlagen. In der schönen neuen Android-Welt ist das anders! Geht das Handy in die Knie wird auch nicht geweckt. Das kann im Zweifel echt peinlich werden. Aber wenn man es weiß und ein Steckdose in der Nähe hat :-)

Wir packen schnell unsere letzten Sachen zusammen, dann das letzte Frühstück bei Caro & Jo. Zwischendurch heißt es “Nur Bares ist Wahres” – ich muss noch 520 Euro für das Essen der letzten 15 Tage bezahlen. Abends vorher habe ich noch Bargeld am Automaten in San Juan de la Rambla abgeholt. Am EC-Automaten bekommt man hier 300 in einem Rutsch – das kostet dann 5€! Also muss ich zweimal Geld abheben. Beim zweiten Mal dann mit der Kreditkarte, mal sehen wie teuer das wird. Aber egal, Jo freut sich über Bargeld, dann muss er nicht zur Bank und ich habe die Pappnase auf – wieder einmal…

Nach dem Frühstück packen wir dann alles ins Auto und fahren auf einen Abstecher bei Karin & Wolfgang vorbei. Kurz “Tschüss” sagen und dann gleich weiter. Ziemlich genau um 11h sind wir am Flughafen Reina Sofia im Süden Teneriffas. Dieser Flughafen wurde nach dem schwersten Flugzeugunglück aller Zeiten in den 70er Jahren in kürzester Zeit aus den Boden gestampft. Am Flughafen Teneriffa Norte verkehren heute im wesentlichen die Flieger die innerhalb der Kanarischen Inseln unterwegs sind. Damals sind dort bei dichtem Nebel zwei vollbetankte Maschinen beim Start zusammen gestoßen – ein Desaster!

Der Flughafen Teneriffa Süd ist inzwischen toll ausgebaut, von einem Provinzflughafen ist keine Spur mehr zu sehen. Wir geben unseren Mietwagen ab, diesmal denke ich auch daran die Schlüssel am Cicar-Büro auf den Tresen zu legen. Beim letzten Besuch im März hatte ich ja erst nach der Sicherheitskontrolle bemerkt, dass ich den Schlüssel noch in der Hosentasche hatte. Heute wäre das tödlich gewesen!

Als wir mit einem holpernden Gepäckwagen am Terminal ankommen sind wir natürlich am falschen Ende. Der Mietwagenparkplatz ist für die eintreffenden Reisenden optimiert! Ok, wir holpern bis zum Schalter 81/82. Dort wird heute der Flug nach Köln eingecheckt. Als wir dort eintrudeln ist schon eine lange Schlange vor uns und der Check-In hat schon begonnen. Prima! Nach einer halben Stunden wird dann aus einer einfachen Schlange eine Doppelschlange. Wir entscheiden uns für den linken Schalter, ein Fehler wie sich später herausstellen wird! Das Paar vor uns wird noch abgefertigt, dann fummelt die Dame am Schalter die Rolle mit den Etiketten für die Koffer aus dem Drucker heraus, packt ihre Sachen und geht. Dass mein Koffer gerade auf der Waage liegt scheint sie nicht zu interessieren. Was soll das? Hinter uns hat sich eine noch längere Schlange gebildet, scheinbar Gäste für einen anderen Flug. Wir stehen nun verloren am Schalter 81 während noch etwa 10 Personen am Schalter 82 warten. Da wir aus dem Land der Egoisten kommen lässt uns auch niemand dazwischen, scheinbar haben sie Angst nicht mit genommen zu werden. Eine wirklich erfreuliche Situation, Sandra kocht vor Wut ich bin genervt.

Hinter uns drängen die Leute nach vorn, wir sind im Weg, wie blöd ist das denn alles! Hätte sie uns nicht einchecken können? Dann macht sie Schalter 86 auf, für uns unerreichbar jenseits der Schlange. German Wings ist scheinbar eine wirklich gut organisierte Fluggesellschaft…

Als wir als vorletztes Pärchen am Schalter einchecken dürfen wiegen unsere beiden Koffer zusammen 38 Kilo – super – wir haben sogar 2 Kilogramm gespart. Ein anderes Pärchen muss nachzahlen, Übergewicht – nicht nur bei den Koffern! Die Dame versucht mir dann auf Kanarischem Englisch zu erklären, dass wir nur einen Koffer mit nehmen dürfen. Ich hole meine Rechnung raus. Da steht “Zusatzleistung 1x 2 Gepäckstücke 16,- €” – bei dieser Airline kostet sogar das Husten extra! Aber sie versteht nicht was da steht. Sie liest nur “1x” und denkt das wäre “1x Gepäck”. Alles Diskutieren hilft nicht, sie telefoniert, will nochmal 16,- € – ok – bevor wir den Flieger verpassen zahle ich auch die. Aber sie will das Geld nicht, es muss na einem Schalter von Spanair oder Air Iberia oder sonst wo gezahlt werden. Inzwischen haben wir noch 20 Minuten bis zum geplanten Start. Wenn ich nun anfange einen Schalter zu suchen wo ich die bescheuerten 16,- € zahlen kann verpassen wir den Flieger. Wir diskutieren, sie telefoniert, ich krame alle Unterlagen  heraus, es ist doch alles bezahlt, sie telefoniert, dann schließlich bekommt sie wohl gesagt, dass sie uns einchecken soll. Dann streikt der Drucker für die Etiketten. Ich kriegen einen Schweißausbruch und bin kurz davor Sympathien für alle Amokläufer dieser Welt zu entwickeln. Einige Minuten vor Boarding Time haben wir dann unsere beiden Gepäckaufkleber – total genervt geht es die Treppe hoch zur Sicherheitskontrolle.

Da ist Hochbetrieb, aber die Kontrollen sind blitzschnell, ich muss keine Schuhe ausziehen und die vielen Kameras und Objektive etc. stören auch nicht. In Düsseldorf hätte sicher wieder jemand eine Feinstaubprobe genommen um auszuschließen, dass ich mit einem Telezoom das Flugzeug in die Luft sprenge…

Nach der Kontrolle dann im Laufschritt zum Gate 2. Das ist natürlich wieder am ganz anderen Ende des Terminals. Als wir dort ankommen sind schon alle weg, schnell die Pässe zeigen und im Laufschritt weiter. Aus den Lautsprechern dann ein Aufruf – “Please receive urgently to gate no. 2” – tun wir ja. Dann sehen wir ein paar Meter weiter vorn das Paar dass so große Angst hatte nicht mehr mit zu kommen – ich denke nur “Die letzten werden die Ersten sein” und freue mich drauf sie am Bus von der Seite anzumachen, dass sie bitte Platz machen sollen, damit wir noch in den Bus passen. Aber so weit kommt es leider nicht, als wir am Bus sind sehen wir ihn nur abfahren – schade. Aber es kommt ein weiterer leerer Bus. Als wir einsteigen sind auch die Mädels da die nach uns am Schalter waren. Eigentlich könnten wir los. Aber es kommen dann doch noch ein paar Leute – sie waren auf dem Klo – besser ist das!

Am Flieger dann Platz 26E und 26F – letzte Reihe rechts – kein Fenster – nur ein enges Loch – Sandra kriegt die Krise – kurz vor der Platzangst und wenn die durch kommt wir sie panisch… Aber der Flieger ist noch komplett ausgebucht und so ist der Platz zwischen uns noch frei – super! Abheben können wir leider nicht, es fehlen noch drei Fluggäste! Nach 10 Minuten treffen sie dann auch ein, es waren die Drei mit dem “Übergewicht”…

Ok, wir starten – alles ist noch halbwegs planmäßig. In der Luft dann das Menü. 6 Euro pro Nase für ein schlabbriges Brötchen und einen Softdrink. Der Flug hat fast für zwei Personen weit über 600 Euro gekostet und es gibt nicht einmal einen Becher Wasser. Das ist der Service einer Billigfluglinie die gar nicht preiswert sondern einfach nur billig ist.  Die Sitze sind super eng bestuhlt ich passe kaum dazwischen und ich bin 183cm “groß” – aber dafür kann man sie in der letzten Reihe nicht nach hinten klappen – einen Ausgleich muss es ja geben. Auch das Entertainment bleibt uns erspart – es ist in diesem Flieger nicht eingebaut – ist eben alles billig hier…

Während wir durch die Gegend fliegen und ich still und leise blogge bildet sich neben mir ein kleiner Stau, wir sitzen in der letzten Reihe direkt neben  der Toilette, super! Ständig werde ich angerempelt und angestoßen. Auch darf ich mir alle Geschichten über Krankheiten und die Vorteile der geschickten Mischung von Tag- und Nachtschichten anhören. Um all das nicht so sehr mitzubekommen setze ich meinen BOSE Quit Comfort auf die Ohren und genieße die Stille. Irgendwann wird mir die Musik langweilig und ich schaue mir auf dem Mac einen Film an den ich schon vor etlichen Woche auf den Mac kopiert habe – Black Dynamite. Der Film ist witzig, es ist ein nicht ganz ernstzunehmender Krimi im Stil der 70er Jahre. Während ich zuschaue denke ich an meine Jugend mit Starsky & Hutch, Rockford, Miami Vice und den vielen anderen US-Amerikanischen TV-Produktionen :-)

Während Black Dynamite sich durch die Gegend prügelt steht plötzlich eine sehr schlanke etwa 190cm große Frau vor der Toilette. Sie will aber nicht hinein, sie macht Yoga oder etwas ähnliches. Sie steht breitbeinig da und berührt mit den Ellenbogen den Boden. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Dabei wippt sie dann ganz leicht auf und ab. Dann schwingt sie Hüften, dass es eine Freude ist, eine Frau wie aus Gummi. Als sich die Toilettentüre öffnet geht sie dann doch hinein.

Zwischendurch mache ich ein bisschen Quatsch mit der kleinen Handykamera. So vergeht die Zeit dann wie im Flug – wie auch sonst :-)

Kurz bevor wir landen gibt es dann einen ziemlichen Disput mit drei Flugbegleiterinnen. Sie bestehen darauf, dass ich meinen schallschluckenden Kopfhörer abnehme. Sie erzählen was von Anweisungen und Notausgang, blä blä blä – das übliche eben – ich bin echt sauer und stecke mir zum Protest die kleinen gelben Stöpsel in die Ohren die noch vom letzten USA-Flug in der Kopfhörer-Box auf die erste Benutzung warten. Die Flugbegleiterin mit den ausladenden Erläuterungen zum Thema Schichtwechsel schaut rüber und es sieht aus als würde sie gleich vor Wut platzen – mir ist das egal, wer soll mir das verbieten! So ist die letzte halbe Stunde des Fluges angenehm still…

Nach der Landung dann das Gedränge im Kölner Flughafenbus – die Busse auf Teneriffa sind irgendwie besser, sie sind breiter und habe fast keine “Inneneinrichtung” – alle stehen, aber es ist entspannter. Hier in Köln herrscht ein Gedränge wie in der U-Bahn von Tokyo. Später am Paketband warten wir dann fast 30 Minuten auf unsere Koffer – GermanWings – eine wirklich empfehlenswerte Fluggesellschaft. Der Flug hat über 600 Euro gekostet – zwei Personen – eine Strecke. Beim nächsten Mal buche ich einen Monate eher und dann fliege wir mit Condor oder Air Berlin. Zur Not auch TUI – eben alles – nur nicht GermanWings!

Der A319 aus der letzten Reihe…

 

So sieht es dann aus wenn man im Flieger in der letzten Reihe ein Video auf dem Notebook anschaut und sich alles im Display spiegelt.

 

Als wir endlich unsere Koffer haben müssen wir noch ein Stück zum Taxi laufen. Der Taxifahrer ist supernett und er erzählt uns wie es die letzten Wochen hier in der Kälte so war. Gut, dass wir nicht hier waren :-)

Daheim wird erst einmal durch gelüftet – dann stellen wir die Heizung an und ordern eine Pizza. Dazu gibt es einen famosen spanischen Rotwein und später Spiderman 3 – man könnte ihn heute bei PRO7 sehen – aber das ist etwas so wie GermanWings – daher krame ich die DVD heraus. Der Ton ist besser, das Bild ist besser – fast wie ein Flug mit Condor :-)

Ok, Movie-Time…


Silvesterausflug

Sternzeit 18:04-31.12.2010 – Logbuch der Enterprise: Haben heute zwei komische Kreaturen gesichtet die an Silvester nicht feiern sondern, bei für die Jahreszeit unüblichem Sonnenschein, eine ausgedehnte Spazierfahrt unternehmen. Sind uns nicht sicher ob diese Menschen ganz normal sind. Kapitän Kirk Ende.

…sind sie auch nicht :-) Denn während sich alle hier auf der Insel auf eine riesige Party vorbereiten, flitzen wir hier einfach nur ein wenig durch die Gegend. Endlich bin ich auch mal am Playa de las Teresitas. In den 70er Jahren hat man dort mit vielen Schiffsladungen mit Sand aus der Sahara einen einige hundert Meter langen Strand angelegt. Bis heute eines der beliebten Postkartenmotive dieser Insel.

Dort angekommen, machen wir ein paar Knipsbilder und fahren weiter am Meer entlang. So wirklich weit kommt man nicht, nach ein paar Kilometern endet die Straße an der Steilküste des Anaga-Gebirges. Aber es ist trotzdem ein schöner kleine Ausflug. Am Ende angekommen kehren wir um und nehmen Kurs auf Taganana am anderen Ende des Anaga-Gebirges. Dort war ich schon des Öfteren und ich freue mich auf eine Ladung Fisch mit Kanarischen Schrumpelkartoffeln (Pescado con Papas Arugadas) – lecker! Beim Restaurant “Los Roques de Anaga” gibt es dann auch genau das was wir uns wünschen. Brot, Mojo-Sauce, Gambas, Papas Arugadas und zwei Doraden – Wow! Auf dem Essen ist so viel Knoblauch wie wir ihn daheim in einem ganzen Jahr nicht verbrauchen – aber es schmeckt köstlich! Dazu je ein Bier – Cerveza Dorada – wunderbar!

Nach dem Essen geht es dann unter Stöhnen und Ächzen zurück zu unserer Finca. Uns trennen etwa 3000 Meter Höhenunterschied und gefühlte 1.000 Spitzkehren. Ich fahre langsam, sehr langsam! Alles was hinter uns ist lasse ich bei Gelegenheit passieren. Als wir auf der Umgehungsstraße bei La Laguna ankommen sind wir beide froh, dass wir es noch einmal ohne peinlichen Zwischenfall geschafft haben. Dann steht ein Auto am Straßenrand, die Türen offen, daneben ein Mann der sich “konzentriert” über die Leitplanke beugt – was er dort macht wollen wir lieber gar nicht sehen. Luft anhalten, Fenster öffnen und langsam weiterfahren… Sicher geht es heute vielen Menschen auf der Erde so wie uns von zwei Stunden. Aber wahrscheinlich aus komplett anderen Gründen :-)

Egal, wir schaffen es bis zu unserer kleinen Finca. Sandra nimmt sich erst einmal eine Mütze Schlaf, ich sichte während dessen die fotografische Beute des Tages.

Hier ein paar Beispiele:

 DSC_4673 DSC_4675

Buntes Treiben am Playa de las Teresitas, einige Schiffe warten draußen auf dem Meer bis sie in den Hafen dürfen um entladen zu werden. Sandra grinst mal für meine Kamera.

DSC_4737 DSC_4900

Der Playa von ganz weit oben und die kleine Siedlung nebenan. Farbiges Wohnen auf Kanarisch…

DSC_4910 DSC_4856

Der Strand mal unscharf und ein Fensterblick auf den nördlichen Zipfel der Insel.

DSC_4927 DSC_4975

Ein kleines “Dreigestirn” und der Roque de Benijo bei dem kleinen Örtchen Las Palmas.

DSC_5056 DSC_5084

Einer der Surfer am Strand von Taganana und eine einsame Felsenwohnung mitten in den Felsen des Anaga-Gebirges.

So das war es dann. 2010 ist nun praktische beendet. Jetzt ab unter die Dusche und dann um 22h im Hafen von Puerto de la Cruz mit Wolfgang und Karin zur großen Party treffen – ganze ohne geht es dann ja doch nicht :-)

Liebe Freunde, ich wünsche Euch allen eine gutes und gesundes Jahr 2011.


Noch einen Tag bis Silvester

Nur noch ein paar Stunden und dann geht es schon wieder zurück in den Schnee. Es ist Donnerstag der 30.12.2010. Nach dem Frühstück liegen wir faul am Pool, trinken Sekt und genießen das Leben. Kurz vor 12h treffen die ersten deutschen Wanderer ein. Einige kennen wir noch von unserer Silvesterwanderung im letzten Jahr. In diesem Jahr sind wir mit 225 Höhenmetern im Vorteil. Und als die verschwitzten Wanderer hier eintreffen bin ich sehr froh, dass wir heute mal nicht wandern müssen :-) Wir setzen uns noch ein wenig dazu und gehen dann wieder an den Pool. Später locken uns Salat und Pommes Frites wieder ins Restaurant.

Den Rest des Tages vertrödeln wir dann am Pool bis es um 19h ein schönes Menü gibt. Heute hat Caro typisch Kanarisch gekocht. Als Vorspeise gibt es Grabanzas mit Chorizo – ein Kichererbsen-Eintopf mit der typischen Paprikawurst. Danach dan Kabeljaufilet mit scharfer Sauce, dazu winzig kleine schwarze kanarische Kartoffeln und Salat. Zum Abschluss tauschen wir wieder den Nachtisch gegen zwei Ramazotti. Während Jo den Ramazotti zubereitet, Eis und Zitrone sind obligatorisch (Danke Fabian!), machen wir kleine Witze. “Wir werden Caro und Jo bestimmt als die beiden verrückten Deutschen in Erinnerung bleiben die ständig Ramazotti getrunken haben.” :-)

Später läuft dann ein Film Steven Segal auf VOX – ich muss innerlich grinsen, so schlecht ist der Film. Dabei muss ich an Fabian denken und die vielen Gespräche über gute und schlechte Filme. “Wie gefiel Dir Slumdog Millionaire?” “Total überschätzt!” “Und was denkst Du über Cocktail?” “Eigentlich gar kein schlechter Film!” – grinst…

Während Steven den Buddhisten gibt gehe ich mal raus und richte meine Nikon D300 samt 20 Jahre altem 55mm Macro-Objektiv nach Norden. Während ich begleitet von Steven Segal ein wenig an meinem BLOG schreibe, macht die D300 alle 31 Sekunden ein Bild mit ISO-200, 30s Belichtungszeit und Blende 4. Insgesamt macht sie das 300 Mal. Das wird also etwa 150 Minuten dauern. Leider sind inzwischen Wolken am Himmel, wahrscheinlich habe ich anschließend 16 GB Datenmüll auf der Festplatte. Aber mal abwarten, vielleicht ist ja auch was nettes dabei :-)

Update am Morgen:

Die Ausbeute der Sternenfotografie ist so schlecht gar nicht. Hier ein paar Beispiele:

DSC_4580

Beispiel Nr. 1 – Viele ISOs, lange Belichtungszeit, Blende 4, Weitwinkel, Kontrast stark reduziert – Es zogen Wolken vorbei…

DSC_4591-2

Beispiel Nr. 2: Auf den Polarstern gezielt (Google Skymap auf dem HTC hilft dabei!) Dann 9x 30 Sekunden belichtet mit kurzen Pausen. Alle Bilder im Modus “Aufhellen” übereinander gelegt – Voilá – Kein Bildrauschen und ein paar witzige Sternenbahnen :-)

 DSC_4654

Beispiel Nr. 3: Oben Links liegt Betageuze 4 – nicht mehr als ein interstellarer Sternenhaufen, dennoch gut sichtbar, aber nur wenn man ein Handtuch dabei hat! ISO 800, 10s, Offene Blende, RAW-Modus, Kontrast stark vermindert, so kommen auch die sehr weit entfernten Sonnensysteme mit aufs Bild…

Witzig!

Sandra ist jetzt abmarschbereit – wir beginnen jetzt mit der Gestaltung unseres letzten “Jahrestages”.

Bis später!


Nichts tun in Santa Cruz

Nachdem um 7h30 aufgestanden sind, schauen Jo und Caro um 8h etwas überrascht, als wir schon beim Frühstück auflaufen. Eigentlich gibt es Frühstück ab 9h, wenn es früher sein muss, sollte man es am Vorabend bestellen. Haben wir natürlich nicht. Aber die zwei improvisieren uns in sekundenschnelle dann doch einen leckeren Auftakt für den Tag.

Auf dem Weg zu Wolfgang und Karin quatschen wir im Auto und prompt nehme ich in einem Kreisverkehr die falsche Ausfahrt und schon sind wir wieder auf der Autobahn. Wir fahren dann die nächste Ausfahrt raus, das klappt dann mit einigen Fehlversuchen bei der einen oder anderen Einbahnstraße dann doch ganz gut. Oben angekommen können wir kurz unsere E-Mails checken und dann sausen Sandra und Karin auch schon los zum Ausritt durch die Gebirgswelt von Teneriffa.

Wolfgang hat um 17h einen Zahnarzttermin, also haben wir eher keine Zeit für unsere Wanderung am Teide. Irgendwie habe ich auch keine Lust, das Wetter ist auch nicht so wirklich verheißungsvoll. Also fahren wir nach Santa Cruz de Tenerife. In der Nähe des SATURN suchen wir dann einen Parkplatz, Wolfgang schleust mich auf einen kleine nicht befestigte dreieckige Fläche auf der vielleicht 100 Autos parken. Mitten drin steht ein Typ mit einer neongrünen Warnweste. Er winkt uns weg. Als ich wieder runter vom Parkplatz fahren will sagt Wolfgang, dass der Typ hier gar nicht zu sagen hat und erklärt mir, dass die sich hier einfach so ein Weste überziehen und sich auf einen Parkplatz stellen um dann die ahnungslosen Touristen abzuzocken. Wir parken dann so, dass wir in Deutschland sofort abgeschleppt werden würden. Mit einem echt schlechten Gewissen lasse ich das Auto stehen und gehe mit Wolfgang rüber zum SATURN. Da bin ich überrascht von den vielen Geschäften die es dort außer dem SATURN noch gibt. Ein richtig schickes Einkaufszentrum ist es und voll dazu!

Im SATURN sind die Preise wie bei uns auch. Bei den iPads stehen viele Kinder und spielen Autorennen und andere “Eye-Catcher”. Das iPad 16GB/3G kostet hier 329€ – mit einem Vertrag des Mobilfunkers “Orange” dazu. Ohne Vertrag sind die Preise die gleichen wie bei uns. Bei den Fernsehern usw. ist es genauso. In der Fotoecke steht ein Auswahl von Kameras die vor einem Jahr halbwegs neu waren. Inzwischen gibt es fast überall Nachfolgemodelle. Warum noch eine Nikon D90 kaufen wenn es in Deutschland schon eine Nikon D7000 für das gleiche Geld gibt? Kurzum, das Angebot ist wirklich uninteressant. Zumal man ja alles auch irgendwie nach Hause transportieren müsste.

Als wir zurück zum Auto kommen bin ich wirklich froh, dass es noch dort steht!! Als wir ins Auto einsteigen kommt der Typ dann angehastet um will wahrscheinlich für eine Leistung kassieren die er nicht erbracht hat und für die er auch gar nicht legitimiert ist. Wir fahren schnell weg und ich sehen in fluchend im Rückspiegel die Faust heben. Glück gehabt, am Loro Parque lassen diese Typen einem gern auch mal die Luft aus einem Reifen. Wolfgang kennt sich da bestens aus!

Wir haben Hunger und wollen zu einem Chinesen. Als wir auf der Höhe des Restaurants sind halte ich Ausschau nach einem Parkplatz den es hier nicht gibt, wieder einmal. Hier zu parken geht eigentlich gar nicht. Ein Problem ist, dass es keine Parkuhren gibt. Wer hier parkt der parkt und das beliebig lange! Wir kurven und kurven durch die Gegend, das Chinesische Restaurant ist inzwischen locker 2-3 Kilometer weit weg. Ich kurve durch enge Gassen und habe ständig Angst, dass ich den Mietwagen beschädigen könnte. Wie hoch die Eigenbeteiligung ist weiß ich gar nicht genau, üblicherweise sind es mindestens 1.000 Euro!

Aber es geht alles gut und schließlich finden wir sogar einen total legalen Parkplatz – es geschehen noch Wunder – sogar in Santa Cruz!

Beim Chinesen ist das Essen halbwegs ok. Wir werden jedenfalls satt. Danach wollen wir auf der anderen Straßenseite ein Eis essen, aber der Laden hat geschlossen. Heute ist nicht unser Glückstag. Wir wandern also wieder zum Auto und fahren nach El Sauzal. Dort ist ein schöner Mirador mit einer ganz tollen Open Air Eisdiele. Dort angekommen hat diese natürlich auch geschlossen, ist doch klar, wir haben Mittwoch! Wir fahren also weiter, Wolfgang kommt noch eine Eisdiele in den Sinn die er schon oft im Vorbeifahren gesehen hat. Dort angekommen ist diese dann auch geschlossen. Die Kneipe nebenan hat aber geöffnet und es ist sogar ein Gast dort. Wir fragen nach Eis und siehe da, die beiden Läden gehören zusammen. An einer kleinen mobilen Eis-Theke mit sechs Sorten suchen wir uns dann die Sorten aus die uns halbwegs frisch erscheinen. Der Typ holt sogar noch eine Dose Sprühsahne aus der Kühlung. Sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus, aber es schmeckt nicht wirklich. Entweder ist das einfach ganz komisches Eis oder es ist uralt. So etwas habe ich wirklich noch nie gegessen.

Als wir zurück bei Wolfgang und Karin sind serviert Wolfgang mit dann “richtiges” Schokoladeneis mit Sahne und Schoko-Sauce. Das schmeckt richtig gut und ich habe das Gefühl, dass er es jetzt wirklich braucht um den Glauben an das “Schokoladeneis” nicht zu verlieren. Da klingelt auch schon das Handy, Sandra und Karin sind mit dem Reiten fertig. Wir flitzen runter zum Restaurant in dem sie sich was zum Mittag geordert haben. Da tauschen wir die Autos, ich kriege noch ein Bier, Wolfgang fährt zum Zahnarzt. Dann bringen wir Karin wieder nach Oben und fahren zu unserer Finca in San Juan de la Rambla – was für ein Tag :-)

Dort angekommen gibt es einen Ramazotti für jeden von uns, den haben wir jetzt echt nötig! Um kurz nach 19h sitzen wir dann erledigt auf dem Sofa. Sandra hat einen schönen Ausritt hinter sich und ich bin heute einfach nur in der Gegend herum gefahren und habe vor verschlossenen Eisdielen gestanden. Das macht doch Mut für den Rest der Tage hier auf Teneriffa.

Do Fr Sa So sind noch übrig. Am So(nntag) geht es dann auch schon wieder heim. Zahnschmerzen habe ich inzwischen auch. Nun ist Sandra halbwegs gesund, da geht es bei mir los. Morgen muss ich mal meinen Kieferchirurgen anrufen und einen Termin erbetteln.

Gute Nacht :-]


Di Mi Do Fr Sa So

Es ist Dienstag, es ist der 28. Dezember und es scheint die Sonne! Am Mittwoch geht es mit Wolfgang an der westlichen Seite des Pico del Teide hoch zu einem kleinen Vulkankrater. Eine einfache Wanderung, 300 Höhenmeter sind es laut der topografischen Karte.

Die Karte kommt von cloudmadetopo.com und kann kostenlos beispielsweise mit GAIA GPS auf dem iPad, iPhone oder einem Android Telefon – sorry DEVICE – geladen werden. Ganz Teneriffa ist in der höchsten Detailstufe allerdings etwa 1.6 GB groß und daher kann man die Karte via Handy nur in kleineren Portionen herunterladen. Man sollte also einen vernünftigen Internetzugang haben, dann kann man bevor man eine Wanderung plant das zum Areal passende Kartenmaterial herunter laden.

Das sieht dann auf dem iPad etwa so aus:

IMG_0063

Die blauen Pins sind Wegpunktmarkierungen. Diese Punkte kann man exportieren und dann ggf. in ein “richtiges” GPS wie das Colorado 300 überspielen. Dafür braucht man allerdings eine Internetverbindung und die gibt es hier leider nur zu horrenden Preisen via Data-Roaming.

Mit den üblichen iPad Gesten kann man schieben und zoomen.

IMG_0064

Hier sieht man eine Handerung hoch Pico Viejo. Das ist der Vulkan der hier zuletzt aktiv war. Schaut man sich die Höhenlinien an erkennt man schnell, dass es etwa 900 Höhenmeter Unterschied sind. Die gesamte Strecke hat etwa 6 Kilometer – One Way! Es würde also etwa 1800 Meter rauf und runter gehen und das auf einer Länge von rund 10 Kilometern in loser schwarzer Lava Asche. Nicht wirklich zu schaffen, jedenfalls für mich nicht :-(

Also eine kleinere Runde:

IMG_0065

Der Montana de la Botja ist auch ganz nett und von der Höhenstraße recht gut zu erreichen. Oben am Kraterrand gibt es ein paar schöne Skulpturen aus Lavagestein, das haben Wolfgang und ich uns für den Mittwoch vorgenommen. Während wir wandern werden Sandra und Karin mit zwei Hengsten durch die Wälder oberhalb von La Orotava galoppieren – auch nicht schlecht, wenn ich nur reiten könnte…

Die Anzeige unten links ist meine derzeitige Höhe – 235 Meter über dem Meer. Oben in der Mitte sieht man den Kompasse, das iPad zeigt gerade nach Westen.

Eigentlich keine schlechte Sache, doch für eine Wanderung zu groß und zu unhandlich. Überhaupt ist diese ganze Handynavigation meiner Meinung nach eher ein Gimmick und nicht wirklich ernsthaft zu gebrauchen. Ein Problem ist in der Regel das Display. Scheint die Sonne muss man die Hintergrundbeleuchtung auf Maximum stellen um überhaupt noch irgendetwas schemenhaft erkennen zu können. In einem Auto mag das noch gehen, aber oben auf einem Berg ist das blöd weil dann die Batterien nach wenigen Stunden leer sind.

Das Garmin Colorado 300 hat für mich viele Vorteile, es ist weitgehend Wasserdicht, es funktioniert mit einfachen AA-Batterien die man überall kaufen und leicht wechseln kann. Alternativ läuft es mit 2.500 mAh Akkus etwa 14 Stunden wenn diese korrekt geladen sind. Der Garmin-Empfänger ist deutlich empfindlicher, das Display reflektiert das Sonnenlicht so geschickt, dass man es bei hellem Sonnenschein ohne Hintergrundbeleuchtung sehr gut ablesen kann. Es gibt sowohl Luftlinien-Routing als auch “echtes” Routing, sofern das Kartenmaterial dies unterstützt. Topografische Karten unterstützen in der Regel KEIN Routing. Man kann sich in diesem Fall mit Garmin Mapsource aus einzelnen Trackpoints sehr schön eine Route erstellen, diese an das GPS übertragen und kann dann immer sehen wie weit es bis zum nächsten Trackpoint ist usw. Es gibt ein Barometer, ein Thermometer und viele andere Features die man bei einem Android Telefon oder einem iPhone nicht hat.

Kurz, daheim im Hotel kann man auf dem iPad sehr schön schauen wo es lang gehen soll, für die Wanderung nimmt man besser etwas mit, das speziell dafür gemacht wurde.

Was machen wir heute?

Bislang noch nichts außer Essen und Faulenzen :-) Später wollen wir mal ein wenig mit dem Auto los, irgendwo hin wo man den Sonnenuntergang schön sehen kann. Vielleicht zum Mirador oberhalb von Chirche? Mal sehen – ich werde berichten.

Am Mittwoch soll es wie oben beschrieben eine Wanderung geben. Am Donnerstag kommt das gesammelte deutsche Wandervolk zum Brunch hier hoch auf die Finca von Jo und Caro. Mal sehen ob wir da noch was auf die Beine stellen können außer Essen und Faulenzen :-) Am Freitag ist Sylvester, dafür und für den Neujahrstag haben wir noch keine Planung. Am Sonntag geht es dann mit Germanwings zurück in die Kälte nach Köln Bonn. Da heißt es dann schnell Wäsche waschen, Koffer packen und Montags gleich wieder los zur Arbeit. Klingt alles ganz einfach, oder? Ich bin gespannt ob der Schnee uns einen Strich durch die Rechnung macht oder nicht… Wir werden sehen!

Update um 20:43 Ortszeit

Nun ist auch der Dienstag schon vorbei! Nach der morgendlichen Bloggerei geht es über die Autobahn in Richtung La Laguna. Eigentlich wollen wir noch mal hoch zum Pico del Teide, auch wenn es schon fast Mittag ist. Aber egal, das Wetter ist schön! natürlich verpassen wir wieder einmal die Ausfahrt nach Agua Garcia. Wir nehmen die nächste Ausfahrt und kurven erfolglos eine Weile durch die Gegend. Das Navigon ist überhaupt nicht hilfreich, zu alt sind die Karten. Wir sollen irgendwo links abbiegen, da ist aber direkt neben uns eine Leitplanke und die Autobahn, das ist fast kriminell was das Ding so vorschlägt. Also wieder weg damit! Schließlich landen wir sogar an einem Hinweis nach La Esperanza, das ist super! Kurz drauf sind wir auch wieder im Spiel. Die Zwischenstopps mit Blick auf den Teide nutzen wir alle samt, zu schon ist die Aussicht.

Oben am Teide angekommen kehren wir im einzigen Restaurant ein das heute geöffnet hat. Es gibt Fisch mit Pommes Frites, gar nicht übel! Danach geht es im Schneckentempo vorbei am Pico del Teide durch die Canadas del Teide. Eigentlich würde ich gern eine Stunde durch die Gegend wandern aber Sandra ist das zu kalt – hier oben sind es 15°C. Ok, dann fahren wir eben weitert, ist auch viel bequemer :-) Schließlich landen wir oberhalb von Chirche beim Mirador de Chirche der heute tatsächlich sogar geöffnet hat! Es gibt Kichererbseneintopf (Garbanzas) und einen gemischten Salat – lecker! Während wir essen klickt die Nikon D2x alle 10 Sekunden und hält das Grauen fest das da auf und zukommt – eine fiese Nebelbank umhüllt uns schließlich. Als wir bezahlt haben ist es sogar schon dunkel und es beginnt zu regnen. Vor uns liegen etwa 40 Kilometer Kurven Kurven Kurven und die sind zumeist in etwa 1000 Metern Höhe direkt am Abhang – urgs – wer da im Regen einen Fahrfehler macht stürzt schnell mal den Hang hinab. Aber ich kenne die Straße schon ganz gut und so bringt mich dort nichts mehr aus der Ruhe.

Um 20h sind wir dann auch ziemlich erledigt auf der Finca von Jo und Caro. Kurz alles auf die externe Festplatte kopieren, Akkus und die Ladegeräte, Zähne putzen und dann ab ins Bett. Der Wecker klingelt morgen um 7h30!

Den Vulkan den ich morgen mit Wolfgang erwandern möchte habe ich heute schon gesehen :-)

Hier noch ein Bild des derzeit für mich unerreichbar hohen Pico Viejo:

DSC_0046

Der jüngste Vulkan Teneriffas – gleich rechts neben der Spitze des Pico del Teide.

Unser Ziel für morgen sieht so aus – der kleine Pixelhaufen da oben rechts ist übrigens ein Wanderer!!

DSC_0077

So, nun aber ab ins Bett…

Update am Morgen

Der Wecker klingelt um 7h30 – um 7h55 bin ich startklar. Während Sandra im Bad ist wird noch schnell DIES HIER gebloggt. Sandra ist nicht gut drauf, gestern im Nebel am Mirador de Chirche war es wohl zu kalt, ein Rückfall. Der Hals tut weh und die Bronchen sind verstopft. Hoffentlich klappt es heute mit ihrem Ausritt.

DSC_0133

So sah es bei unserer Ankunft am Mirador aus.

DSC_0281

So sah es aus als wir den Mirador verlassen haben, wer da nicht krankt wird…

Mir geht es blendend, langsam setzt die Erholung ein, allerdings macht ein Zahn Probleme. Seit zwei Tagen pocht und tuckert er beim Einschlafen, das sind keine guten Vorboten. Wenn wir wieder daheim sind sollte ich schnell den Kieferchirurgen aufsuchen – das 3D Röntgenbild haben wir vor ein paar Tagen schon gemacht – und es geht mir in meinen Träumen derzeit ständig durch den Kopf. “Nachresektion der Wurzelspitze im Frontzahnbereich” – klingt schon so als würde es weh tun – wird es sicher auch… Aber jetzt im Augenblick ist alles ruhig, ein guter Zeitpunkt für ein leckeres Frühstück.

Dann hoch zu Karin und Wolfgang, die Mädels zum Pferdehof schicken und wir machen dann was “vernünftiges” – wie Wolfgang es immer mit einem Augenzwinkern zu sagen pflegt :-)

Bis später dann…


Weihnachten ist überstanden

Die Tage der christlichen Nächstenliebe und des Mitleids für den Einzelhandel liegen hinter uns – geschafft – wieder einmal :-) Es ist Montag, ein richtiger normaler Montag. Als ich wach werde ist es 8h29 – laut Handydisplay. Das tolle neue HTC Desire HD hat allerdings schon wieder einmal keinen Strom. Ein Blick auf die schlimmsten Stromverbraucher offenbart, dass die Anwendung Copilot den Akku entleert hat. Abends zuvor habe ich es wohl versehentlich gestartet. Navigiert hat das Programm nichts und niemanden, Kartenmaterial für die Kanarischen Inseln habe ich auch keine und dennoch ist der Akku leer. So ist das eben in der schönen neuen Android-Welt :-)

Nach der Körperpflege gibt es Frühstück, gemeinsam mit den üblichen Verdächtigen, man kennt sich inzwischen. Der Himmel ist ein wenig bedeckt, dennoch ist es angenehm warm. Zwischen Sekt und frisch gepresstem Organgensaft denke ich ein wenig wehmütig daran, dass wir schon bald wieder zurück müssen. Zurück in das Schneechaos, zurück zu den hustenden Nachbarn und den erkälteten Arbeitskollegen. Na hoffentlich geht das gut!

Aber noch sind wie ha eine Woche lang hier auf der Insel der Glückseeligen!

Gleich geht es in das deutsche Viertel von Puerto de la Cruz – nach La Paz. Es ist Montag und montags erscheint der “Spiegel”. Ein Magazin, das auch hier auf den Kanaren seine Leser in der deutschsprachigen Bevölkerung findet. Und da man sich sowieso kennt, trifft man sich am Montag bei “Pepito” um am Kisok gegenüber den “Spiegel” zu kaufen und danach bei einer Tasse Kaffee über das zu diskutieren was daheim so alles geschehen ist. Sehr DEUTSCH – oder?

Beim Pepito um die Ecke ist ein Frisör – ein deutschsprachiger Frisör – vielleicht kann ich mich dort verständlich machen? Ich würde gern aussehen wie George Clooney – ob die das verstehen? Wenn ja, ob sie das auch hinbekommen? Vor ein paar Wochen hat mir bei der gleichen Aufgabenstellung ein deutscher Frisör geantwortet: “Ich kann zwar Haare schneiden aber nicht zaubern!” – was ich wohl später auf den Kanaren zu hören bekomme? Mal abwarten…

Sandra wird während dessen noch einmal den deutschen Arzt an der Plaza de Charco aufsuchen. Kontrolluntersuchung und nicht zu vergessen, dass Begleichen der Rechnung! Später wollen wir uns unten am Playa Jardín treffen und gegenüber chinesisch essen.

Ok, es geht jetzt mal los, bis später!

Update um 17:05

Ein entspannter Tag in Puerto de la Cruz. Etwas oberhalb der Plaza de Charco setze ich Sandra ab, so kann sie in Ruhe shoppen gehen, während ich mich in La Paz mit den deutschen Residenten treffe. Als ich bei der Bar “Pepito” ankomme gibt es lange Gesichter, der “Spiegel” ist noch nicht da. Den “Focus” gibt es, den “Spiegel” nicht. Als Anhänger von Verschwörungstheorien kommt es mir gleich in den Sinn, dass es eine rechts gerichtete Untergrundorganisation geben könnte, die möglicherweise baskischen Separatisten nahestehen könnte, welche die Lieferung des “Spiegel” nach Deutschland verzögert um so die potentiellen Leser dazu zu bringen auch mal einen Blick in den “Focus” zu riskieren. Aber wahrscheinlich ist der Grund ganz profan, vielleicht liegt in Hamburg einfach so viel Schnee, dass der “Spiegel” es nicht auf die Kanaren geschafft hat? Wäre zumindest denkbar :-)

Ich verweile nur kurz und gehe nebenan zum Deutschen Frisör! Dachte ich jedenfalls, aber meine Frisörin kennt nur ein paar wenige deutsche Worte. Vor allem das Wort “kurz?” ist ihr geläufig. Als sie fragt “kurz?” entgegne ich “Ja, so dass ich aussehe wie George Clooney!” “George Clooney??” – ok, sie kennt George Clooney nicht – also sage ich “Si, kurz!”

10 Minuten später bin ich frisch frisiert zurück bei den deutschen Residenten die immer noch auf den “Spiegel” warten. Vielleicht doch eine Verschwörung? Egal, ich musste beim Frisör nicht warten und der Haarschnitt hat auch nur 10,50 Euro gekostet. Als ich der Frau die George Clooney nicht kennt 15 Euro gebe strahlt sie über das ganze Gesicht – für mich immer noch preiswerter als ein Haarschnitt in der Heimat :-)

Nach einem Glas Bier wandern Wolfgang, Schröder und ich dann quer durch die Stadt rüber zum Playa Jardín. Dort wartet Sandra schon mit den Schnäppchen ihres Lebens auf uns. Es geht zum Chinesen. Eine Weile später stößt dann auch Karin dazu. Wir lassen es uns schmecken und sind um 16h ziemlich verschwitzt zurück in La Paz. Die vielen Treppenstufen hoch zum Mirador de la Paz sind ganz schön anstrengend wenn man die meiste Zeit seines Lebens am Schreibtisch verbringt. Den Weg zurück fahren wir schon wie im Schlaf. Nach all den Besuchen auf dieser Insel brauche ich das GPS eigentlich gar nicht mehr. Außerdem wird hier zum Einen so viel gebaut und sind zum Anderen die Karten so alt, dass das Navigon hier meist eher Verwirrung stiftet als für Hilfe zu sorgen.

Die Zeit bis zum Abendessen versüßen wir uns auf der Terrasse bei Jo und Caro bei einem Gläschen “Chandi” – Sprite & Cerveza – eine gute Kombination° ;-)

Prosit!

Hier noch ein kleiner Blick rüber zu unserem kleinen Häuschen (HTC Desire HD):

IMAG0072

Sodele, 18h31 – gleich gibt es ein leckeres Abendessen – heute steht “Lamm” auf der Speisekarte :-)


Weihnachten 2010

Es ist der erste Weihnachtstag, daheim in Deutschland geht wegen der Schneefälle fast gar nichts mehr. Die Fernsehbilder sind jedenfalls ernüchternd. Hier auf der “Insel der Glückseeligen” ist es wie jeden morgen einfach wunderschön. Wir schlafen aus und als wir um kurz vor 9h unser kleines Haus verlassen scheint die Sonne, die Vögel singen und über uns ist nichts als blauer Himmel – großartig!

Sandra ist auch wieder halbwegs gesund, wir lassen uns das Frühstück schmecken. Am Heiligabend zuvor gab es ein Menü mit fünf Gängen! Der Höhepunkt war Filet vom Wildschwein – alles wirklich großartig! Vor diesem Hintergrund ist es verwunderlich, dass wir trotzdem schon wieder Hunger haben. Während wir die paar Meter zum Frühstück laufen überlege ich, ob ein Kausalzusammenhang bestehen könnte? Hat man morgens mehr Hunger wenn man Abends zuvor mehr als üblich gegessen hat? Hat unser Magen einen “Memory-Effekt”? Manchmal kommt es mir jedenfalls so vor ;-)

Ok, nach der morgendlichen Völlerei mit Sekt & Co. liegen wir ne Weile faul am Pool herum. Ich höre Musik mit meinem neuen HTC-Telefon. Vor ein paar Tagen habe ich das Ding noch schnell mit einer 16GB Micro-SD Karte aufgerüstet. Nun ist echt viel Musik drauf und ich benutze meinen iPod derzeit eigentlich gar nicht mehr. Der integrierte HTC-Audio-Player hat eine Sound-Einstellung mit dem Namen “SRS”. Aktiviert man das geht mit guten Kopfhörern eigentlich gar nichts mehr, es bumst und dröhnt dann nur noch. Aber mit den kleinen Ohrhörer von meinem iPod klingt das dann eigentlich ganz gut. Die kleinen Dinger hören sich dann fast wie “erwachsene” Lautsprecher an – mir gefällt das! Also liegen wir faul am Pool. Ich poste meinen Status bei Facebook, Sandra liest einen echt blutrünstigen Krimi über einen Serienmörder. Abends bekomme ich die Details erzählt. Das erinnert alles ein wenig an SAW 1-17 – oder gibt es schon 18 Teile? Egal, es erinnert mich daran. Während der ausführlichen Schilderung der Ereignisse kommt mir in den Sinn, dass Fabian mir neulich erklärt hat, dass es sich bei diesen Folter-Filmen und Geschichten um ein völlig neues Unterhaltungsgenre handelt: “Tourture-Porn” nennt man das jetzt! Sehr bildlich, sehr krass, sehr SAW…

Jedenfalls höre ich mit dem neuen Telefon die Musik die ich schon vor 30 Jahren gehört habe. Irgendwann komme ich bei LOGOS von Tangerine Dream an. Da hat mich bei meiner Schallplatte schon immer dieses Knacksen gestört. Heute im Jahr 2010 höre ich es via SRS auf einem Hightech Gerät als MP3 Datei und es knackst immer noch – es ist ein “RIP” von einer Schallplatte – das ist wahre Evolution! 30 Jahre später ist alles anders und doch immer noch gleich – alles bleibt anders könnte man sagen!

Es ist Weihnachten, die Sonne scheint bei 25°C und wir sind einfach nur faul – was für ein Urlaub!

IMAG0099

Knipsbild mit dem HTC Desire HD

So um 13h gibt es echte Belgische Pommes Frites von einer authentischen Belgischen Köchin – dementsprechend schmecken sie auch – einfach großartig. Danach fühle ich mich wie einer der bekannten Belgier aus Gallien, wo Obelix – nur ohne Superkräfte :-)

Um 14h machen wir uns langsam an die Tagesplanung. Es geht mir dem Auto zum westlichen Zipfel der Insel. Punta de Teno heißt das hier. Ich hoffe auf einen tollen Sonnenuntergang über La Gomera, die schweren Wolken haben sich ja über Nacht verzogen. Kurz vor Schluss müssen wir eine Straße passieren die bei Wind und Regen sehr gefährlich ist. Heute ist es aber sonnige und ruhig, es ist zwei Tage nach dem Sturm und ich hoffe drauf, dass die dicksten zuletzt abgestürzten Felsbrocken inzwischen weggeräumt sein werden. Das klappt auch alles ganz gut, nur Sandra hat echt Angst, dass da noch einer dieser 100 Kg schweren Brocken durch das Dach unseres Autos sausen und den Hebel der Handbremse verbiegen könnte. Aber es geht alles gut :-)

Wir halten ein paar hundert Meter vor dem kleinen Leuchtturm, parken unser Auto, packen alles zusammen und wandern ein wenig den Berg hinauf. Es sind nur 70 Höhenmeter und das geht alles ganz einfach. Auf dem Weg liegen allerdings viele lose runde Brocken und in der Dunkelheit wäre es wenig witzig hier zu stürzen! Aber wir haben eine kleine Taschenlampe dabei und im Zweifel muss man den Rückweg antreten bevor es wirklich finster ist.

Hier die Auswertung dieser winzig kleinen Wanderung ;-)

PuntaDeTeno

PuntaDeTeno3D

An einem Punkt mit Blick über den Hang, den Leuchtturm und guter Sicht auf La Gomera machen wir dann Rast. Es sind noch zwei Stunden bis Sonnenuntergang. Sandra liest ihre blutige Geschichte und ich packe ganz in Ruhe meine Fotosachen aus. Es gibt ein paar kleine Videos mit dem neuen Telefon und ansonsten warten wir auf den Sonnenuntergang. Sandra wird es schließlich zu kalt, sie geht schon einmal zurück zum Auto. Das liest sie dann weiter. Als es dunkel wird wird ihr so allein da untern ganz mulmig. Sie verriegelt das Auto von innen, schaltet die Innenbeleuchtung ein und liest fleißig weiter.

IMAG0112

Noch ein Knipsbild mit HTC Desire HD – Unser Auto parkt unten an der linken Spitze der Plantage. Der rote Farbkleks ist Sandra.

Während dessen steht ich hinter zwei klickenden Kameras. Die D2x macht alle 10s ein Bild mit einem 20mm Weitwinkel und einem kräftigen Grauverlaufsfilter. Mit der D300 mache ich mit verschiedenen Objektiven eine Belichtungsreihe nach der Anderen. Schließlich kommen fast 16GB Bildmaterial zusammen, leider sind fast alle Bilder gleich. Und auch der Sonnenuntergang ist nicht wie erhofft. Es gibt keinen dramatisch roten Wolkenhimmel. Statt dessen versinkt die Sonne innerhalb von etwa 30 Sekunden einfach hinter den Wolken über La Gomera. Man kann nicht immer Glück haben.

Während ich meine Sachen zusammenpacke wird es dann dunkel. Der Himmel färbt sich violett, eigentlich ist es jetzt die beste Zeit für ein paar schöne Fotos. Aber Sandra wartet und ich habe dummerweise meine hohen Wanderschuhe nicht angezogen. Also geht es im letzten Tageslicht ein wenig wie auf rohen Eiern den Abhang hinunter zum Auto.

Sandra ist froh als ich endlich wieder zurück bin. Wir wenden unseren Opel und fahren zum Monasterio in Los Realejos. Es ist ein altes Kloster, das ein deutscher Wirt um- und zu einem Restaurant ausgebaut hat. Ich glaube er betreibt auch das Café de Paris und die Deutsche Bäckerei in Puerto de la Cruz. Jedenfalls ist es immer wieder witzig dort. Die Kellner sind ausgesprochen nett und freundlich. Als ich ein “Cerveza Grande” bestellt fragt mich der kanarische Kellner ob es zwei oder nur einen Liter groß sein soll :-) Sandra isst das legendäre Kaninchen. Es ist super und wir rätseln, ob es von der Insel oder aus einer Kaninchenzucht aus Polen stammt… Ich essen einen typische Kanarischen Eintopf aus Kichererbsen, der ist hier immer wieder wirklich gut. Danach gibt es eine Chorizo mit Zwiebeln, lecker. Das ist eine gut gewürzte Bratwurst mit Paprika etc. – wirklich gut!

Später auf der Finca sind wir dann todmüde und fallen einfach nur noch ins Bett. So entspannt kann Weihnachten sein!

Hier noch ein paar Exemplare meiner relativ mageren “Ausbeute”:

DSC_0100

5s vor Sonnenuntergang

DSC_0206

Ein paar Minuten nach Sonnenuntergang

_DSC4170

Und noch mal kurz vor “Abmarsch” als es begann noch einmal ganz kurz richtig schön zu werden.

Mein Fazit: Man kann nicht immer gewinnen und morgen kann man es ja erneut versuchen :-]


Heiligabend

Unser Heiligabend 2010 beginnt ganz entspannt. Nach dem Frühstück treffen wir uns in La Paz – dem “Deutschen Viertel von Puerto de la Cruz” – mit Wolfgang und Karin. Es gibt Kaffee und ein Schwätzchen und die neuesten Inselgeschichten. Dann hoch zum frisch renovierten Mirador Humboldt. Dort gibt es Hamburger und Bier – ungewöhnlich zubereitet, aber nicht schlecht.

Wolfgang spendiert uns danach noch für eine Weile den Zugang zu seinem tollen WLAN – DANKE :-)

Endlich kann ich mal meinen BLOG aktualisieren ;-)

Später gibt es dann bei Jo und Caro ein 5-Gänge Menü mit “Wildschwein” als Highlight!!

Das war er dann auch schon, der entspannte heilige Abend auf Teneriffa.


Der übliche Wahnsinn

Eigentlich wollten wir ihm ja entfliehen, dem üblichen weihnachtlichen Wahnsinn. Aber dann war das Angebot an Stiefeln, Handtaschen und sonstigen fraulichen Accessoires zu verlockend… Also nach dem Frühstück ab ins Auto und auf zum großen Einkaufszentrum bei Puerto de la Cruz. Dort angekommen ist alles noch ganz easy. Drinnen ist es aber ziemlich voll. Wir kaufen Wasser und ein paar Knabbereien, die ich gestern bei meiner einsamen Wanderung so sehr vermisst habe. Wenn man ziemlich ausgepowert nach einer mehrständigen Wanderung am Auto ankommt ist es schon nett wenn dort mehr als nur eine Flasche mit lauwarmem Wasser wartet :-)

Sandra findet auch ein paar Stiefel – und die sind sooooooooooooo preiswert ;-) Dann noch das ein oder andere Kleidungsstück, Läden gibt es hier ja wirklich genügend viele!

Und etwa so sieht das dort aus (Handy-Knipsbild mit dem neuen HTC Desire HD):

IMAG0089

Schuhgeschäfte und Weihnachtsschmuck so weit das Auge reicht, ein Paradies für jede Frau :-)

IMAG0088

So weit so gut, blöd wird es kurz drauf als wir alles im Auto haben und in Richtung Candelaria fahren wollen. Ich lenke den Opel in Richtung “Santa Cruz” – bereits hinter dem Parkhaus geht dann einfach gar nichts mehr. Lauter kleine Straßen, Einbahnstraßen, bergauf, bergab, Stoppschilder und tausende kleiner Autos. Etwa eine Stunde stehen wir in der Gegend herum bis wir uns in die Nähe der Autobahnauffahrt gewartet haben. Dann mein fataler Fehler, der Kreisverkehr vor dem Kreisverkehr oberhalb der Autobahn hat eine zweispurige Zufahrt. Ich nehme instinktiv die rechte Spur, denn ich will ja sofort recht in Richtung Santa Cruz abbiegen. Meinen Fehler bemerke ich jedoch einige wenige Meter zu spät. So ein Mist, ich bin zu weit rechts und stehe nun wieder am Ender dieser ganzen Scheiße – sorry – aber anders kann man dieses Verkehrschaos wirklich nicht nennen. Noch einmal ganz weit hinten anstellen, wie blöd kann man eigentlich sein. Ich kriege die Oberkrise, statt ins Parkhaus fahre ich oben auf das Parkdeck, da kann man am schräg gegenüberliegenden Ende über eine Rampe herunter fahren, da haben wir mindestens 30 Minuten Stau gespart. Oben auf dem Parkdeck ist dann genau dieses Abfahrt gesperrt und wir werden hinunter ins Parkhaus geschleust. Dort ist genau die Ausfahrt die halbwegs günstig wäre auch gesperrt – ich bin kurz davor laut los zu schreien, schließlich fahren wir genau dort wo wir hinein gefahren sind wieder heraus und stehen so richtig blöd wieder ganz weit hinten – vor uns der weihnachtliche Autowahnsinn – wie ätzend…

Eine halbe Stunde später sind wir wieder kurz vor dem Kreisverkehr vor dem Kreisverkehr – meine Laune ist auf dem Tiefpunkt und die Kupplung des fast nagelneuen Opels riecht schwer verbrannt. Wir sind fast eine halbe Stunde lang immer wieder einen Meter am Berg angefahren um dann gleich wieder die Handbremse anzuziehen und zu warten bis es den nächsten Meter weiter geht. Das fordert seinen Preis, der Opel riecht echt verbannt, au Backe…

Es ist schon fast 15h und wir beschließen nicht mehr nach Candelaria zu fahren, statt dessen nehmen wir im Kreisverkehr über der Autobahn die dritte Ausfahrt und sind 20 Minuten später wieder auf der Finca bei Jo und Caro. Es gibt warmen Apfelkuchen mit Sahne und einen Kaffee mit Milch. Sandra hat endlich wieder Appetit und isst einen Salat. Dazu gibt es ein Radler – Cerveza con Sprite…

Als wir fertig sind kommen auch Jo und Caro zurück. Sie waren auch unterwegs. Jo erzählt uns, dass die hier seit Tagen so ausflippen und dass er die Einkaufszentren meidet wenn nur möglich. Caro erzählt uns ihren Trick – sie parkt einfach außerhalb und geht dann ein paar Meter zu Fuß – gar nicht so dumm :-)

Wir bestellen uns für den Abend die echt Spanische Paella – von zwei belgischen Köchinnen zubereitet und einem deutschen Chef serviert – was kann da noch schief gehen? Dazu werden wir heute mal eine Flasche Weißwein trinken – mal sehen was Jo uns empfehlen kann. Es ist jetzt kurz nach 18h – wir wandern gleich mal los. Publizieren können wir das hier dann alles morgen bei Wolfgang und Karin – gut wenn man jemanden kennt der ein WLAN hat ;-)

Ciao!


Vamos a la playa

Heute ist Sandra besser drauf, aber noch nicht wirklich gut. Also beschließen wir nach dem bekannt guten Frühstück, dass sie heute hier bleibt und ich auf eigene Faust los ziehe. Gesagt getan, um etwa 11h bin ich dann unterwegs. Mein Weg führt mich an die Nord-Westliche Küste. Vorbei an La Laguna geht es in Richtung Las Mercedes. Am kleinsten Kreisverkehr der Welt biege ich kurzerhand ab in Richtung “Bajamar” und “Punta del Hidalgo”. Eigentlich habe ich Bilder von netten kleinen Fischerdörfern im Kopf. Als ich dort ankomme bin ich dann ziemlich enttäuscht und steige nur kurz am Wendehammer am Punta del Hidalgo aus. Vielleicht würde man ja noch was nettes finden wenn man hier ein wenig die Gegend erkundet, aber es windet wie die Hölle und so steige ich wieder ein und fahre zurück zum kleinsten Kreisverkehr der Welt. Hier biege ich dann scharf links ab in Richtung Las Mercedes. Vor mir schleichen ein paar Touristen den Berg hinauf und ich bin froh als ich sie endlich überholen kann.

_DSC3855

Bei den üblichen Aussichtspunkten fahre ich einfach weiter, die habe ich während der letzten Jahre schon zur genüge “abfotografiert” :-)

Irgendwann geht es links in Richtung “Afur” – bei unserer Wanderung in Taborno haben Wolfgang und Karin im letzten Frühjahr so geschwärmt, dass die Wanderung von Afurt hinunter ans Meer so schön ist – warum nicht?

Die Straße ist abenteuerlich eng, aber es gibt fast keinen Gegenverkehr, alles kein Problem. Als ich in Afur ankomme ist der Parkplatz am Ende der Sackgasse wie leer gefegt, ich parke das einzige Auto hier :-) Der Weg hinunter an den “Strand” ist ausgeschildert, super! Schnell die Wanderstöcke auf die richtige Länge bringen, alle nicht notwendigen Kameras und Objektive im Kofferraum platzieren, die Wanderschuhe anziehen und eine warme Fleecejacke überziehen. dann geht es los!

Es stürmt wie verrückt und ich habe ein wenig Sorge, dass es einen heftigen Regenguss geben könnte, aber es bleibt bis zuletzt fast alles trocken ;-) Der Weg geht heftig auf und ab, aber ich habe den Ehrgeiz nicht umzukehren und wirklich bis zum Meer zu wandern. Zwischendurch passiere ich eine paar kleine Wasserfälle und einige beeindruckende “Mauerdurchbrüche”. Wer auch immer diese Mauern hier aufgestellt hat, er muss ein Künstler gewesen sein. Ob es doch einen Gott gibt?

_DSC3514

Kurz nach 14h komme ich dann am Strand an, oder an dem was man hier so Strand nennt :-) Das Meer tost wie verrückt und ich kann mich kaum auf den Füßen halten, was für ein Wetter. Der Knaller ist eine kleine Finca direkt unten am Meer. Es hängt ein Schild auf der Veranda – “Zu Verkaufen” – das ist der Hammer – wer hier wohnt hat keinen Strom, kein fließendes Trinkwasser und keine Garage für seinen Geländewagen, ok warum auch? Vielleicht könnte man sich ein Boot nehmen und ab und zu im Hafen von Puerto de la Cruz anlegen um Lebensmittel zu kaufen, aber da muss man ein echt menschenscheuer Aussteiger sein :-)

_DSC3656

_DSC3623

Wie dem auch sei ich habe ein wenig Sorge, dass es auf meinem Heimweg dunkel werden könnte. Also schnell wieder zurück. Für den Hinweg habe ich über zwei Stunden gebraucht und nun muss ich deutlich mehr bergauf als bergab steigen. Und wie es bergauf geht! Die topografische Karte auf der ich mir morgens alles angeschaut haben offerierte mir 300 Höhenmeter Unterschied. Später bei der Track-Auswertung kann ich dann sehen, dass ich knapp 6 Kilometer gelaufen bin und dabei zweimal zusammen 821 Höhenmeter zurück gelegt habe. Absolut sind es wirklich nicht etwa 300 Meter, aber es geht ständig auf und ab und das schlaucht mich ungemein.

_DSC3721

Zurück am Auto fällt es schwer die Schuhe zu wechseln und ich bin froh, dass ich eine komplette zweite Montur dabei habe. Also schnell ein frisches Hemd und eine trockene Fleece-Jacke anziehen, dann zurück zur Finca San Juan. Der Rückweg fällt mir schwer, ich bin abgekämpft und müde. Als ich endlich “daheim” ankomme freue ich mich auf die Dusche und auf eine leckeres Abendessen.

Was für ein Tag :-)

Wanderung-Arfur

Wanderung-Arfur-3D

Nun aber ab ins Bett :-)


Dienstag morgen – Vierter Tag

Es ist erstaunlich wie schnell hier die Zeit vergeht, heute ist schon Dienstag und es ist der vierte Tag hier auf Teneriffa. Etwas unterhalb auf den Feldern werden Kartoffeln geerntet. In einer Zeitung habe ich gelesen, dass die letzten schweren Stürme vielfach die gesamte Ernte an Kartoffeln, Tomaten und anderem Gemüse vernichtet haben. Wenn man sich anschaut wie viel Arbeit diese Menschen investieren kann man kaum verstehen, dass Kartoffeln im Supermarkt um die Ecke so billig sind. Krass auch, dass ich im Vordergrund der Szenerie einen schönen Pool mit bunten Liegen für die Urlauber zu sehen bekomme…

DSC_0054

Und weil es so schön ist noch eines der ersten Bilder die ich hier mit der frisch reparierten D2x gemacht habe. Es sieht aus als würden die beiden Wolken “Händchen halten” :-)

DSC_0070

Sandra geht es immer noch nicht besser und beim Frühstück isst sie fast gar nichts. Sie kann kein Essen sehen und trinken mag sie auch nichts. Sie ist nur schlapp und müde. Wir beschließen in Puerto de La Cruz einen Arzt aufzusuchen. Der Doc hat mich schon mal gerettet als es mir so ging wie Sandra heute. Damals bin ich sogar im Flieger kurz vor dem Start ohnmächtig geworden. Es war wie im Film, als ich wach wurde hatte ich eine Sauerstoffmaske auf der Nase und die Stewardess rief “Ist hier ein Arzt, hallo? Haben wir hier einen Arzt an Bord?” Das kennt man ja nur aus amerikanischen Katastrophenfilmen oder “Der Reise im total verrückten Flugzeug”. Das mir das mal passieren würde hätte ich damals auch nicht gedacht.

In Puerto de La Cruz ist die Hölle los, Weihnachten steht vor der Tür! Wir finden keinen Parkplatz und müssen vom Playa de Jardin bis zum Plaza de Charco laufen. Sandra wird unterwegs immer langsamer, es fällt ihr richtig schwer. Beim Arzt angekommen ist dann alles ausgebucht. Aber sie darf doch bleiben. Während ich mich mit meinem Fotoapparat am Hafen herumdrücke bekommt sie eine Infusion und sieht zwei Stunden später auch schon deutlich besser aus. Das mag ich so an dieser Insel, man ist hier einfach gut aufgehoben, auch wenn es mal eng wird. Wie das in Mexico oder Guatemala wäre mag ich mir nicht ausmalen…

Im Hafen ist heftiger Seegang, es liegt kein Boot im Wasser. Aber ich finde einen wirklich todesmutigen Angler, was für ein Kerl!! Wenn der da abrutscht ist er hin, da bin ich mir ziemlich sicher!

_DSC3319

Das Tele mit Telekonverter ermöglicht interessante Einblicke in das Leben meiner Mitbürger. Hier scheint der linke Typ zu sagen “Und der Fisch den ich da gefangen habe war mindestens so groß, wirklich riesig war der!!!”

_DSC3237

Zum Vergleich was eine kleiner Chip und ein 1.7er Telekonverter an der D300 leisten kann hier die gleiche Szenerie mit einem Weitwinkelobjektiv. Die beiden Typen sind die beiden hellen Pixel da hinten auf der Mauer!

_DSC3097

Der Rückweg zum Auto fällt Sandra richtig schwer. Aber es scheint aufwärts zu gehen. Wir machen einen Zwischenstopp am Restaurant “La Terazza” oberhalb vom Casa de Dios in der Siedlung Romantica II – was für eine Ortsangabe :-) Es sieht auf den ersten Blick ziemlich geschlossen aus, aber es ist doch jemand zuhause. Wir erkennen uns auch gleich wieder, ich bin hier immer wieder gern. Der Sturm hat auch hier schlimm gewütet. Das Tor ist weg, die Sonnenschirme und einige Tische und Stühle hat es auch erwischt. Daher ist die schöne Terrasse heute wie leer gefegt.

Ich gönne mir einen warmen Apfelstrudel mit Sahne und Vanilleeis – der Klassiker hier! Dazu gibt es Deutschen Filterkaffee – endlich mal… Sandra trinkt ein alkoholfreies Bier und isst eine Ofenkartoffel, ohne “Zubehör” – das klappt relativ gut. Als wir später wieder im Auto sitzen zeigt das Thermometer 28°C – hui – wenn man bedenkt, dass wir bei -5°C in Bonn gestartet sind, ist das schon ein krasser Unterschied! Und hier ist Winter!

Wieder zurück auf der Finca geht Sandra gleich ins Bett und ich habe ein wenig Zeit mal meine Bilder zu sichten und ein bisschen was für mein BLOG zu schreiben. Es ist jetzt gleich 19h, eigentlich wäre heute eine schöne Vernissage in Puerto de la Cruz auf dem Programm. Aber allein mag ich nicht und Sandra geht es nicht gut. Leider haben wir morgens das Abendmenü abbestellt – ich gehe gleich mal schauen ob Caro mir trotzdem was nettes zaubern kann :-)

Wann ich das hier alles publizieren kann weiß ich noch nicht so recht – daher bitte nicht wundern wenn es irgendwann zeitlich nicht so recht zu einander passt!

Ciao!


Teneriffa 2010 – Start mit Schwierigkeiten

Am zweiten Abend ist Sandra ziemlich schlapp, sie ist richtig krank und es macht mir langsam Sorgen, dass es nicht wirklich besser werden will. Während sie im Bett liegt bewundere ich die Sternenklare Vollmondnacht. Auf meinem neuen HTC Desire HD habe ich mir Google Sky installiert. Das ist witzig und zeigt mir wo der Polarstern ist. Wenn ich eine Kamera mittig auf diesen Stern ausrichten und viele Stunden belichten könnte hätte ich eine krasse Spirale als Bild. Alles dreht sich um den Polarstern, jedenfalls aus unserer Perspektive! Aber ich habe leider “nur” digitale Kameras dabei. Ein “Testschuß” mit der D2x ergibt bei 30 Minuten Belichtungszeit kein wirklich schönes Ergebnis. Zwar kann man die Bahnen der Sterne schön erkennen, aber das Bildrauschen ist heftig und wegen des hellen Vollmonds sind die Kontraste wirklich schlecht. Das Mondlicht hat direkt auf das Objektiv geleuchtet. Das wird so nichts! Für diese Art von Fotos braucht man eine traditionelle “Filmkamera”. Da gibt es kein Rauschen und da erwärmt sich auch kein Chip.

Aber der Vollmond hat auch was Gutes, er beleuchtet den verschneiten Pico del Teide ganz wunderbar. Ich hole mir das AF-S 70-200 und den 1.7x Telekonverter. Das ganze dann an die D300 und auf ein stabiles Stativ. Auslösen tue ich die Kamera mit einem Kabelauslöser. Bei Belichtungszeigen von 30 Sekunden und Blende 8 ist auf dem Display ganz deutlich der verschneite Vulkan zu sehen, toll!

Später fällt mir dann auf, dass es ein paar echte blöde Hochspannungsleitungen gibt die langweilige vor dem Teide herum hängen, aber ich habe einen Kopierstempel und der lässt sie schnell verschwinden. Die waagerechten kleinen Striche sind die Sterne die an uns in nur 30 Sekunden vorbeigezogen sind. Bewegungsunschärfe ist das, wer hätte das gedacht ;-)

_DSC2826

Am Montag sind wir beim Verlassen unseres kleinen Häuschens überrascht wie warm es draußen schon ist. Das Frühstück schmeckt mir hier wie immer richtig gut. Sandra kann fast nichts essen weil sie immer noch heftige Magenschmerzen hat. Es geht ihr gar nicht gut. Nach dem Essen legt sie sich ein wenig in die Sonne an de Pool und ich mache mich allein auf den Weg. Mal sehen was ich so finde.

Kurz vor Mittag geht es mit dem neuen Auto los. Der Opel hat eine Weile in der Sonne gestanden und es riecht innen drin ganz übel nach neuem Kunststoff, nach Weichmachern und Chemie. Während ich auf kleinen Straßen mit geöffneten Fenstern im 3. Gang über die Insel fahre muss ich an meinen früheren Kollegen Karsten aus Köln denken. Er hatte vor ein paar Jahren mal einen nagelneuen Firmenwagen am Werk in Stuttgart abgeholt und ist dann damit gleich nach Italien in den Urlaub gefahren. Das Auto hat ihn regelrecht krank gemacht, es waren wohl auch die vielen fiesen Chemikalien die für die Herstellung der Kunststoffteile eingesetzt werden. Ich stelle mir vor, dass meine schöner neuer Opel wahrscheinlich genauso riecht. Wie dem auch sein, es ist fies!

Aber egal, die Sonne scheint, im Radio läuft Salsa-Musik, links oben kann ich immer wieder schöne Blicke auf den Pico del Teide erheischen, rechts unten rauscht das Meer vor sich hin. Es geht auf kleinen Straßen nach Westen, den Wolken entgegen. Als ich bei Santiago del Teide ankomme ist es nur noch eine einzige Waschküche. Nichts mehr mit Meer, Sonne und Vulkan. Sogar im Radio gibt es keine gescheite Musik mehr. Fast wie im letzten Jahr. Da sind wir hier auch bei Sturm und Regen angekommen.

Aber ich lasse mir die Laune nicht vermiesen :-) Irgendwann passiere ich den Mirador de Chirche und mache mich an den Aufstieg zum Pico del Teide. Die Pinienwälder sind in mystischen Nebel getaucht. Zwischendurch muss ich einfach mal anhalten, zu schön sieht das aus. Ich schnappe mir die D300 und das 12-24mm Weitwinkel. Dazu das Handy und dann geht es los. Ein Regenjacke habe ich vorsorglich angezogen und die werde ich auch brauchen :-)

Der letzte Ausbruch vor etwa 100 Jahren (vielleicht ist es auch schon 200 Jahre her? Kann ich gerade nicht nachschauen weil es keine Internet gibt…) hat eine große Mengen flüssigen Gesteins ausgeworfen. Hier überall sind eigenartige Formationen zu finden die im Nebel wie kleine Ungeheuer ausschauen. Aus einigen Felsbrocken wachsen gar Bäume! Ich frage mich wie das wohl funktioniert. An den Bäumen sind die Spuren der Waldbrände von 2006 noch genau zu erkennen. Vielfach löst sich aber die verkohlte Rinde und an einigen Stellen ist Harz auf die Rinde getropft. Es sieht aus wie gelbes Wachs, sehr bizarr.

Das Feuer hat fast alles Unterholz verbrannt, auf den Lavarocken liegt nur eine dünne Schicht aus den Kiefernnadeln der letzten paar Jahre. Dazwischen überall hellgrüne Pflanzen, wenn ich nur wüsste wie sie heißen…

Während ich ein Foto nach dem Anderen mache gibt es immer wieder kurz Regenschauer. Die Kamera wird richtig nass, aber es ist ein Nikon und das Gehäuse soll ja abgedichtet sein. Plötzlich sehe ich vor meinen Füßen ein Gewächs das aussieht wie ein kleines Herz. Darauf sind zwei Kiefernzapfen gefallen. Daneben liegt ein verkohlter Zweig. Ich lege den Zweig darauf und plötzlich lacht mich ein kleiner Smiley an – wie süß :-)

_DSC3054

Als der Regen immer stärker wird kehre ich um und stolpere zum Auto. Jetzt auf den nassen Nadeln ausrutschen und den Fuß verknacksen, das wäre echt blöd. Kaum gedacht haut es mich auch schon um. Aber ich kann mich noch abfangen und falle nur so halb. Die D300 baumelt an meinem Hals. Ich muss daran denken wie mir bei einer ähnlichen Aktion im Frühling die D2x im Canyonlands National Park einen Abhang hinunter gekugelt ist. Sie ist übrigens frisch repariert im Kofferraum und wartet auf die nächsten Einsätze! Nikon eben, man kann damit einen Nagel in die Wand schlagen und dann das Bild fotografieren das man an diesen Nagel gehängt hat :-)

Meine rechte Hand tut vom Abfangen des Sturzes weh und ein paar Stellen an Hintern sind auch lädiert, aber es ist nichts weiter passiert. Als ich am Auto ankommen ist die Regenjacke völlig nass und ich bin froh, als ich wieder im trockenen Auto sitze. Es geht hoch zum Teide. Da oben ist eine völlige Waschküche angesagt. Was für ein Wetter, man kann kaum etwas sehen, ich biege links ab in Richtung Parador, dann lichtet sich der Himmel. Der Teide ist eine echte Wetterscheide! Als ich am Parador ankomme scheint die Sonne und vor mir ist ein wunderschöner gewaltiger Regenbogen. Gern würde ich hier mal anhalten aber es gibt keine Gelegenheit, auch habe ich eben ein paar “Schleicher” überholt und die hätte ich dann vielleicht bis untern im Tal wieder vor mir. Also werden die schönen Bilder nur im Gedächtnis gespeichert!

Beim Verlassen der Canadas schalte ich mal das neue Navigon ein. Mal sehen woher es mich schicken möchte. Das was dann kommt ist für mich witzig, aber für den unerfahrenen Nutzer nicht ganz ungefährlich. Das Navigon will immer wieder in kleine Fußwege abbiegen, an vielen Stellen ist gar keine Straße. Alle paar hundert Meter soll ich links oder rechts abbiegen, was für ein Wahnsinn. Ich lasse mich nicht beirren und bleibe einfach auf der Hauptstraße. Unten in La Orotava angekommen geht es auf die Autobahn und ein paar Minuten später bin ich auch schon wieder bei Jo und Caro.

Den Trip habe ich mit meinem Garmin Colorado 300 “aufgezeichnet” – hier ist er:

Erste-Rundreise

Es ist etwa 17h und ich habe Lust auf ein Stück Kuchen. Jo hat warmen Apfelkuchen im Angebot. Dazu einen Kaffee – lecker. Abends gibt es wieder ein tolles Menü, Caro übertrifft sich jeden Tag aufs Neue! Das Dessert schaffe ich, der Kuchen war zu gut :-) Um 22h liegen wir beide todmüde im Bett. Ich habe “Augenmuskelkater” und Sandra ist einfach noch krank.

Hier habe ich eine kleine Auswahl meiner “Nebelfotos”

_DSC2892 _DSC2933

_DSC2952 _DSC3035

_DSC3022 _DSC3057