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Nikon AW-100 – Schöne Fotos mit wenig Aufwand

Bereits vor einigen Monaten habe ich mir eine Nikon AW-100 gekauft um auf meinen Motorradtouren eine Kamera dabei haben zu können die ordentlich was einstecken kann und trotzdem gute Bilder liefert. Diese Rechnung ist aufgegangen und meine AW-100 ist in den letzten Wochen mit einem guten Freund sogar um die halbe Welt bis zu den Kapverdischen Inseln gereist. Einige Beispielbilder und Videos dieser Reise wird es in Kürze hier zu sehen geben.

Dann hat mich vor einer Weile eine E-Mail von Stefan Wulfert erreicht. Stefan hat auch eine AW-100 und war sich nicht ganz sicher ob er sich einen Polfilter kaufen soll. Ich habe ihm dazu geraten und er hat mir kurze Zeit später einige Beispielbilder per E-Mail geschickt. Diese Bilder hatten keine schönen Farben, sahen blass aus und ihnen fehlte „eigentlich alles“. Stefan war gefrustet, er hatte sich erhofft durch den Polfilter automatisch gute Bilder hinzubekommen. Seinen Frust konnte ich ein wenig zerstreuen. Denn ein Polfilter kann nicht zaubern! Die Fotografie ist „Malen mit Licht“ – hat man kein gutes Licht, so gibt es auch keine schönen Farben und damit letztlich keine schönen Fotos!

Stefan hat sich das zu Herzen genommen und die ersten Beispielfotos erneut mit der AW-100 fotografiert, diesmal bei schönem Wetter und blauem Himmel. Den Polfilter hat er bei allen Bildern verwendet. Jedes der drei Beispiele hat er einmal mit eingebautem HDR-Modus und einmal ohne HDR fotografiert. Hier sind seine neuen Beispiel-Fotos: (Anklicken für 1000er Größe)

Motiv 1 – Polfilter mit HDR

Motiv 1 – Polfilter ohne HDR

Motiv 2 – mit Polfilter mit HDR

Motiv 2 – Polfilter ohne HDR

Motiv 3 – Polfilter mit HDR

Motiv 3 – Polfilter ohne HDR

Schaut man sich diese Fotos an so fällt sofort auf, dass der HDR-Modus deutlich kräftigere Farben bewirkt. In Verbindung mit dem Polfilter ist eigentlich schon alles so wie man es sich wünschen würde. Wer sich vom HDR-Modus der AW-100 jetzt aber HDR-Wunderbilder erhofft wie man sie aus den diversen Foto-Portalen kennt, der wird enttäuscht werden. Der Chip der AW-100 ist sehr klein, daher ist die erzielbare Dynamik-Umfang nicht sehr hoch. Helle Bildbereiche sind schnell überstrahlt und ohne Zeichnung. Hier hilft der HDR-Modus um diese kleine konstruktionsbedingte Schwachstelle zu umgehen. Ich denke die Bilder zeigen, dass der HDR-Modus gut funktioniert und durchaus befriedigende Ergebnisse liefert.

Zum Polfilter: Auf allen drei Motiven sieht man eine Wasserfläche die in einem spitzen Winkel fotografiert ist. Die Stärke eines Polfilter besteht darin, dass man Reflektionen die nicht metallischen Ursprungs sind wegfiltern kann. Damit das funktioniert muss man den Polfilter drehen können. Im Idealfall kann man so in das Wasser hineinschauen, kann Schaufensterscheiben „auflösen“ und Menschen in ihren Autos fotografieren, ohne dass die Windschutzscheibe stört. Dafür muss man den Polfilter aber in die richtige Stellung drehen!

Ich denke, dass bei den drei Beispielbildern die Farben sichtbar intensiver abgebildet worden wären, wenn Stefan den Filter ein wenig mehr in die „ideale“ Position gedreht hätte.

Schauen wir uns Motiv 3 etwas näher an. Hier fällt auf, dass die Häuser ein wenig schief zu stehen scheinen. Der Horizont ist sehr nah bei der Bildmitte und der wolkenlose eigentlich sehr schöne „Frühjahrs-Himmel“ sieht etwas langweilig aus.

Ein ganz alter Spruch besagt:

  • Amateurs worry about equipment.
  • Professionals worry about money.
  • Masters worry about light!

Das sieht man hier sehr schön. Das Motiv ist eigentlich nicht uninteressant aber das Licht war an diesem Tag zwar „schön“ aber eher für einen Spaziergang als für ein beeindruckendes Foto. Hier wäre mein Tipp, dieses Motiv in einer frühen Morgen- oder Abendstunde mit Polfilter und HDR zu „erarbeiten“. Damit es nicht verwackelt ist sollte man ein kleines Stativ verwenden und den Selbstauslöser verwenden. Den VR würde ich abschalten, denn mit Stativ und Selbstauslöser braucht man ihn nicht und ohne VR ist das Objektiv mit hoher Sicherheit korrekt zentriert, was man bei aktivem VR nie mit Sicherheit sagen kann.

Hier nun eine Version von Motiv 3 bei der ich das Bild ganz leicht gedreht und einen etwas anderen Bildausschnitt gewählt habe. Eine simple Korrektur die man sogar ausführen kann BEVOR man das Foto aufnimmt!

Hier ist nun eine Variante bei der ich das Bild in Photoshop geöffnet habe. Dann habe ich die aktive Ebene mit Strg-A, Strg+C und Strg+D in die Zwischenablage kopiert. Anschließend habe ich in Photoshop eine leichtes HDR-Toning angewendet und die „original“ Ebene via Strg+V darüber gelegt. Mit einer Ebenenmaske habe ich dann den zu krassen „HDR-Himmel“ gegen den ursprünglichen Himmel ausgetauscht. Die Bearbeitungszeit betrug etwa 30 Sekunden!

So ist es schon etwas spannender, weil es klare diagonale Linien gibt die das Auge des Betrachter mitten ins Stadtzentrum lenken. Auch die Farben sind schön kräftig, fast schon zu bunt.

Doch wirklich zufrieden kann man mit dem Ergebnis immer noch nicht sein. Also habe ich erneut das Originalbild geöffnet. Dann habe ich Perspektive, Horizont und Verzeichnung des Objektivs korrigiert. (Dialog Lens-Correction) Anschließend habe ich (da es ja nur ein Beispiel ist) einen beliebigen Sonnenuntergang ausgesucht und ihn mit einer Ebenenmaske über den langweiligen blauen „Original-Himmel“ gelegt. Danach habe ich die Ebenen zusammengefasst und den Photo-Filter „Warm“ angewendet. Via Lens-Correction habe ich danach eine ausgeprägte Vignette erzeugt um dem Bild einen etwas altmodischen Stil zu geben. Zuletzt habe ich es noch ganz leicht über den Hochpassfilter nachgeschärft. Das Ergebnis ist nicht wirklich überzeugend, da der Schattenwurf der Häuser usw. völlig falsch ist. Aber es ist ja auch nur als Demo gedacht um zu zeigen wie sich der Stand der Sonne bei solchen Bildern auf das Ergebnis auswirkt. Das schöne ist, dass man gutes Licht völlig kostenlos bekommen kann, man muss nur Zeit haben und einen „guten Tag“ abwarten können.

Zum Abschluss habe ich hier noch eine Schwarz-Weiß Variante, bei der ich einen dichten Rotfilter simuliert habe. (Image -> Adjustments -> Black & White -> Preset: Red Filter)

Um es besser vergleichen zu können habe ich für Euch hier nochmals das Ausgangsbild eingefügt.

Ich hoffe, dieses kleine Tutorial zeigt Euch worauf es ankommt.

  • Suche den besten Standort und mache dir Gedanken zum Bildaufbau
  • Verwende eine Stativ und den Selbstauslöser und den niedrigsten ISO-Wert
  • Schalte den VR aus
  • Stelle den Polarisationsfilter optimal ein
  • Achte darauf, dass die Kamera korrekt ausgerichtet ist
  • Versuche den perfekten Moment zu erwischen
Beherzigt man all das, so sind die folgenden Arbeitsschritte in Photoshop nicht mehr wirklich wichtig. Denn das was wichtig ist hat man ja schon, ein gutes Ausgangsbild! Aus einem guten Foto kann man mit Photoshop ein perfekte Bild zaubern. Aus einem verwackelten, blassen Foto mit langweiligem Motiv wird man niemals mit Photoshop ein Bild machen könen das Beachtung findet und von seinen „Betrachtern“ länger als eine Sekunde beäugt werden wird.
So, nun bin ich gespannt auf Euer Feedback :-)

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Endlich gibt es ein sinvolles Beauty-Produkt das uns Fotografen künftig das Leben leichter machen könnte. Statt nach einer Fotosession viele Stunden mit Portrait-Retusche und einem aufwändigen Post-Processing-Workflow zu verschwenden könnten unsere Models dieses revolutionäre neue Produkt verwenden. Wer braucht da schon eine Nikon D4 und eine Visagistin…

Fotoshop by Adobé – Natürlich schön!

Fotoshop by Adobé from Jesse Rosten on Vimeo.


Tutorial – Portrait Retusche bei Männern

Heute habe ich für Euch eine kleines Tutorial zum Thema „Portrait Retusche“ erstellt. Diesmal haben wir ein Männergesicht als Vorlage und wollen mal sehen ob wir mit einer sanften sehr unauffälligen Nachbearbeitung aus einem langweiligen schlecht komponierten Bild ein authentisches Portrait zaubern können.

Dieses Tutorial habe ich auf meinem MacMini im Format 1920×1080 Pixel aufgezeichnet. Neu gelernt habe ich in der letzten Woche, dass man mit dem Quicktime Player auf dem Mac nicht nur abspielen sondern auch aufzeichnen kann!! Und das geht sogar supergut, da fragt man sich, warum ich mir vor ein paar Wochen die Software Screenium gekauft habe. Ok, Screenium hat ein paar Features mehr, aber eigentlich kann man auch mit dem Quicktime Player alles machen was man für solch ein Tutorial benötigt. Warum gibt es in den „Windows-Bortmittlen“ eigentlich kein Pendant dazu?

Dieses 32-Minuten lange Tutorial braucht auf der Festplatte meines MacMini gerade einmal 600 MB und das in voller HD-Auflösung und ohne irgendwelche XVID-Kompressoren oder andere Plug-Ins. Das ist wirklich super und nach dem Upload bei YouTube ist es noch richtig scharf und man kann es auch mit etwas langsameren Leitungen in voller HD Auflösung anschauen. Das rockt! Leider ist der MacMini ein wenig überfordert, wenn gleichzeitig noch eine Tonspur via USB von meinem ZOOM H2 Audiorekorder aufgezeichnet werden muss. Ich habe es versucht und es gibt immer kleine „Kratzer“ im Ton wenn Photoshop rechnet oder andere Aktionen ausgeführt werden müssen. Daher habe ich den Ton ohne USB Verbindung direkt mit dem ZOOM H2 aufgenommen. Zum Schluss konnte ich die Tonspur dann via USB auf den Mac kopieren und per Drag & Drop vom Finder direkt in iMovie „werfen“.

Für die Synchronisation mit dem Film habe ich versucht beide Aufzeichnungen zeitgleich zu starten und habe mich später an den kleinen leisen Mausklicks orientiert, eigentlich ganz einfach. Da sich in iMovie eine Video mit separater Tonspur nicht so einfach schneiden lässt, habe ich beides zusammen erst einmal exportiert was gut zwei Stunden gedauert hat. Dann habe ich es wieder in iMovie importiert, das hat ca. 20 Minuten gedauert. Anschließend konnte ich es schneiden, mit Intro und Outro versehen und wieder exportieren. Dieser Export hat wieder etwa 2 Stunden benötigt. Insgesamt hat der Mac also etwa 5 Stunden an diesem Video „gearbeitet“. Hier würde ich mir einen Dual-Quadcore mit 8x 3GHz wünschen. Aber den gibt es mit OS-X leider nicht für 850 Euro :-(

Der Upload in Richtung YouTube hat leider auch erst beim zweiten Mal geklappt – Bloggen ist Schwerstarbeit!

Über Anmerkungen und Anregungen würde ich mich wie immer sehr freuen. Nun aber „Film ab“ und viel Spaß beim Nachmachen :-)


Nikon P7100 – Dynamikumfang erweitern

Es ist Samstag und mein Freund Anas hat sich mit uns für 13h verabredet. Zusammen mit Sandra fahren wir hoch zur Margaretenhöhe im Siebengebirge, unser Ziel ist der Oelberg. Die höchste Erhebung im Siebengebirge. Bei schönem Wetter kann man bis nach Köln schauen, heute ist es leider sehr diesig und wir können kaum den Bonner Posttower sehen. Während die Wanderer kommen und gehen lassen wir es uns bei Rehkeule mit Klößen gut gehen.

Als sich der Tag dem Ende entgegen neigt müssen wir aufbrechen wenn wir noch bei Tageslicht am Auto eintreffen wollen. Doch es ist noch Zeit für einen schnellen Schuß mit der neuen Nikon P7100. Ein Stativ und einen Infrarotauslöser habe ich nicht dabei, schade denn das Abendrot ist wirklich schön.

Der Kontrast ist so heftig, man bekommt den tollen Sonnenuntergang einfach nicht auf den kleinen Chip gebannt. Entweder ist der Himmel fast weiß oder die Felsen im Vordergrund versinken in tiefem Schwarz.

Was tun, ein Stativ habe ich nicht und ohne selbiges läßt sich kein wirklich schönes HDR erstellen. Eine typische Situation die tausende Fotografen tagtäglich erleben. Man könnte einen Grauverlaufsfilter verwenden, das würde ein wenig helfen, aber die P7100 hat kein Filtergewinde, jedenfalls nicht ohne Zubehör.

Wie wäre es denn mit einer Belichtungsreihe – ich könnte versuchen die Kamera einfach still zu halten und das Motiv so zu wählen, dass ich später aus zwei Fotos mit ggfs. leicht unterschiedlichem Bildausschnitt ein einziges Foto zusammen zu setzen. Kaum gedacht auch schon geknipst…

Später am Computer suche ich mir aus der 5-fach Belichtungsreihe zwei Bilder heraus die zusammen passen könnten. Einmal ist der untere Bildbereich ok, beim zweiten Bild ist der Himmel schön strukturiert und nicht überstrahlt.

Mit Nikon Capture passe ich die beiden Bilder so an, dass sie den gleichen Weißabgleich usw. verwenden. Danach öffne ich sie in Photoshop und lege das dunklere Bild in einer Ebene über das hellere Bild. Anschließend füge ich eine Ebenenmaske hinzu und gebe dieser einen Farbverlauf von weiß nach schwarz. fertig ist meine Montage – na jedenfalls fast fertig. Das der Ausschnitt nicht so ganz korrekt ist stelle ich die Deckkraft des oberen Bildes auf 50%, drücke das V und verschiebe es dann mit den Cursortasten bis die Ruine auf dem Drachenfels deckungsgleich ist. Danach ändere ich die Deckkraft wieder auf 100% und beschneide das Bild so, dass es keine Räder gibt die wegen der nicht präzisen Überdeckung der beiden Bilder entstanden sind.

Anschließend via Makro auf 1000 Pixel Seitenlänge verkleinern und ab in die fotocommunity damit :-)

War doch ganz einfach und sieht gar nicht übel aus, oder? Alles ganz ohne HDR und ohne Tonemapping!