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Nikon D600 – Wachablösung für die D700

Seit einigen Wochen zeigt sich, dass Nikon die Rückschläge durch Tsunami, Reaktorkatastrophen und Hochwasser halbwegs überstanden hat. Seit Jahresbeginn werden fast im Monatstakt neue Kameras vorgestellt. Nach D4, D800, D800 und D3200 stehen nun bald die Nachfolger für D700 und D300s auf dem Programm. Die D700 ist derzeit das älteste Modell im Sortiment. Alle anderen Modelle können Videos aufzeichnen und verwenden eine Software der neueren Generation.

Eine Wachablösung ist also sehr bald fällig. Im Internet wird seit längerer Zeit spekuliert wie diese aussehen könnte. Die D800 ist eher ein Ersatz für die D3x als für die D700. Fällt die D700 aus dem Programm, so hinterlässt sie eine Lücke die mit einer neuen Kamera im FX Format geschlossen werden könnte deren Auflösung zwischen 16 und 18 Megapixeln liegt. Diese könnte preislich etwa 1.000 Dollar unterhalb der D800 angesiedelt sein, damit wäre für jeden Geschmack und (fast) jeden Geldbeutel etwas im Angebot.

Bei der gegenwärtig von Nikon vorgelegten Schlagzahl rechne ich innerhalb der kommenden Monate mit einer neuen FX Kamera die vielleicht unter dem Label D600 firmieren könnte. Eine D400 könnte parallel die D300s ablösen. Aus den „Zwillingen“ D300/D700 könnte dann das neue Dreamteam D400/D600 werden.

Wer derzeit mit dem Kauf einer D800 liebäugelt und sich nicht sicher ist ob Preis und Pixelwahn das sind was er braucht, der sollte noch ein paar Wochen warten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die D600 recht bald das Licht der Welt erblicken wird :-)


Nikon D3200 – Gute Bildqualität für kleines Geld

Erst vor einigen Tagen vorgestellt, lässt die neue „kleine“ Nikon D3200 bereits jetzt die Herzen der weniger gut betuchten Nikon-Fans schneller schlagen. Doch was leistet eine Kamera die 24 Megapixel auflöst und für unter 700 Euro zu haben sein wird? Auch hier steigt und fällt die Bildqualität mit dem Objektiv. Schaut man sich die ersten Beispielbilder an die Nikon zur D3200 veröffentlicht hat, so sind die Bilder die mit dem preiswerten 18-55mm Kit-Objektiv entstanden wirklich gut, aber nicht „sehr gut“. Doch es ist ein „Klagen auf hohem Niveau“. Für Vergrößerungen bis DIN A2 wird auch hier die Qualität vollkommen ausreichend sein.

Besser sieht es da schon bei Verwendung des neuen AF-S 2.8/40mm Macro-Objektives aus. Dieses Objektiv verfügt über die optischen Reserven die der neue Chip einfordert. Dieser Chip hat nebenbei bemerkt eine deutlich höhere Packungsdichte als der Chip der D800. Bei gleicher Größe käme man gar auf satte 48 Megapixel! Die einzelnen Pixel sind aber extrem winzig, was zu Lasten der Dynamik gehen muss, hier kann man die Physik nicht austricksen! Extrem kontrastreiche Motive werden sich mit der inzwischen schon fast „veralteten“ Nikon D3x deutlich besser ablichten lassen. Wer gar ein Mittelformat-Rückteil mit nochmals doppelter Chipfläche verwendet, der kann beim Dynamikumfang einen Faktor von 12 Blendenstufen und mehr erreichen. Selbst die nagelneue D800 liegt mit Werten irgendwo zwischen 7 und 8 Blendenstufen mehr als deutlich darunter. Welcher Dynamikumfang mit dem neuen Chip der D3200 in der Praxis wirklich erreichbar ist wird sich noch zeigen. Wer allerdings schon einmal mit der Nikon P7000 oder P7100 bei harten Kontrasten fotografiert hat kennt bereits jetzt das Ergebnis. Die Packungsdickte der Pixel der P7000 bzw. P7100 ist durchaus mit dem neuen Chip der D3200 vergleichbar. Die P7100 liefert tolle Bilder, aber nun bei unkritischen Lichtverhältnissen. Wird es heftig, so muss man sich mit einem HDR behelfen. Die Pixel der „guten alten“ Nikon D700 sind fast 400% größer als die der P7000/P7100 und das macht sich besonders im RAW-Format deutlich bemerkbar.

Schärfe und Auflösung sind eben nicht alles! Wer bei schwierigen Lichtverhältnissen fotografieren muss und gar ISO-Einstellungen jenseits von ISO-800 benötigt, der wird mit der neuen D3200 nicht so wirklich glücklich werden. Hier ist die ähnlich teure D5100 gegebenenfalls die bessere Wahl.

Hier findet ihr einige Beispielbilder die Nikon zur D3200 bereitgestellt hat. Eines dieser Bilder habe ich mit hier mal herausgegriffen – Anklicken für Originalgröße!

Nikon D3200 Sample AF-S 2.8/40mm Micro Nikkor

Schaut man sich einen wichtigen Teil dieses Bildes in der 100% Ansicht an, so erkennt man schnell was mit dieser Kamera in Verbindung mit einem geeigneten Objektiv möglich sein wird. Das Bild zeigt feinste Strukturen ohne, dass dabei Artefakte durch übermäßiges Nachschärfen sichtbar werden. So soll es sein, damit hat man ein solide Basis für die weitere Ausarbeitung und hochwertige große Prints – selbst wenn man einmal gegen „Regel Nummer 1“ verstoßen sollte -> Verwenden Sie den RAW-Modus!

Mit der D3200 bringt Nikon eine spannende neue Kamera auf den Markt die bei geeigneten Lichtverhältnissen den Ruf nach großen Prints wird laut werden lassen. Ich denke es wäre ein gutes Geschäftsmodell wenn Nikon, parallel zur D800 und den anderen Pixelgiganten die noch kommen werden, mit der Produktion hochwertiger Grossformatdrucker beginnen würde. Zwar ist dieses Marktsegment von EPSON mit dem 7880/9880 oder gar 11880 gut besetzt, aber treue Nikon Fans würden vielleicht einen Nikon LFP-Systtem (LFP Large-Format-Printing) wählen, sofern eine zugehörige gut gemachte Nikon-Software beispielsweise den direkten Druck der Nikon-RAW-Bilder ermöglichen würden. Wer weiß, vielleicht denkt man bei Nikon ja schon darüber nach.

Und falls man es bei Nikon nicht tut, so kann man seine Fotos ja immer noch auf einer Maschine wie dieser hier ausgeben lassen:

Wer runde 10.000 Euro passend hat, der kann sich dieses Gerät auch ins Wohnzimmer stellen und damit seine Nachbarn erschrecken :-)


Nikon D700 – Was leistet das AF-D 28-80

Vor einigen Tagen habe ich Euch in diesem Artikel das wirklich billig gemachte aber optisch gar nicht so verkehrte AF-D 28-80G in Verbindung mit der Nikon D700 vorgestellt. Nun möchte ich ein ganz ähnliches Objektiv vorstellen, das allerdings ein wenig älter ist. Daher hat es noch einen Blendenring und kann wirklich gut an der Nikon F4 und ähnlichen Kameras verwendet werden. Die Idee einmal wirklich billige „Plastik-Scherben“ miteinander zu vergleichen kam mir, als ich einen Testbericht von Ken Rockwell zum Thema „Midrange-Zooms“ las. Ganz am Ende dieses Tests schreibt Ken Rockwell, dass er bei langen Wanderungen trotz allem gern das billig gemachte aber optisch gar nicht so schlechte Nikon AF-D 28-80G an seine Nikon D3 montiert. Ein paar Tage später habe ich mir dann dieses Objektiv via amazon.de in gebrauchtem aber durchaus neuwertigen Zustand für ganze 45,- Euro geordert. Kurz drauf habe ich dann das etwas ältere AF-D 28-80 bei ebay zu einem ganz ähnlichen Kurs gekauft.

Gestern ging es dann bei wunderschönem kalten Frühjahrswetter zur Steinbach-Talsperre. Meine Freundin Sandra kannte sie noch nicht und wir hatten Zeit einmal um die Talsperre herum zu wandern. Diese Gelegenheit habe ich für einige Vergleichsbilder mit den beiden billigen Plastiklinsen genutzt. Diese möchte ich Euch hier kurz vorstellen.

Beginnen wir mit zwei Fotos unserer „Kontrahenten“:

Nikon AF-D 28-80G

Nikon AF-D 28-80

Auf den ersten Blick fällt auf, dass das ältere Objektiv etwas länger ist. Das liegt daran, dass es zwei Linsen mehr hat. Das ist nicht unbedingt ein Vorteil, denn je mehr Linsen das Licht auf dem Weg zum Film oder Chip durchdringen muss, umso höher sind die Verluste durch Brechung und Totalreflektion. Festbrennweiten sind nicht zuletzt aufgrund der deutlich geringeren Anzahl von Linsen lichtstärker und kontrastreicher! Das ist ganz einfache Physik und das kann man überall nachlesen, auch wenn viele Besitzer teurer Zoomobjektive mit 14 und mehr Linsen das nicht werden wahrhaben wollen! Mit „mehr Linsen“ lassen sich Abbildungsfehler wie Verzeichnung usw. korrigieren. Dies geht aber zu Lasten von Auflösung und Kontrast. Nimmt man also einige leichte Abbildungsfehler in Kauf, so kann die optische Konstruktion deutlich einfacher, leichter und preiswerter sein.

Bei meinen ersten Testfotos mit einem ISO 12233 Testchart hatte ich dann auch prompt den Eindruck, dass die Bilder des neueren G-Typs mit weniger Linsen bei höherer Abbildungsqualität etwas kontrastreicher und schärfer sind. Aber der Unterschied ist aber relativ marginal und fast vernachlässigbar. Wie schlagen sich nun diese Linsen in der „wirklichen Welt“? Na schauen wir mal…

Hier habe ich ein Bild das mit dem schwarzen 28-80 und meiner Nikon D700 bei ISO-200, Blende 8 und 80mm Brennweite im RAW-Modus aufgenommen ist. Konvertiert habe ich es mit dem Adobe-RAW-Converter Version 6.6. Klickt man das Bild an, so sieht man es in 1000 Pixel Seitenbreite.

Hier nun ein 100% Ausschnitt aus dem mittleren Bildbereich:

Und jetzt ein 100% Ausschnitt der oberen linken Bildecke:

Da gibt es eigentlich nichts zu meckern, der Kontrast ist gut und die Bilder sind bei Blende 8 bis in die Ecken scharf und detailreich. Alles ist so wie es sein sollte.

Wie steht es um die Vignettierung der Bildecken? Auch hier kann man Entwarnung geben, blendet man die Objektive um 2-3 Blendenstufen ab, so ist ein Vignettierung kaum wahrnehmbar und man kann sie ggfs. mit Nikon Capture oder dem Adobe RAW-Converter sehr einfach entfernen.

Vignettierung Nikon AF-D 28-80

Mit 28mm ist der Weitwinkel-Bereich für viele Alltagssituationen ausreichend groß. Hier nun ein Beispiel aus dem AF-D 28-80G.

Nikon AF-D 28-80 bei 28mm

Hier zum Vergleich ein ziemlich übertriebenes HDR das ich zwischendurch mit dem Nikon AF-D 2.8/20mm aufgenommen habe.

HDR mit Nikon AF-D 2.8 20mm

Beide Objektive sind wirklich billig, klein und leicht. Wenn bei einem Experiment einmal etwas schief gehen sollte, so tut das nicht wirklich weh. Beide Objektive wurden etwa 250.000 mal produziert, es ist nicht schwer via eBay & Co. einen billigen Ersatz zu finden. Also ran ans Wasser mit dem Ding :-) Hier ein Foto das bei 28mm und Blende 8 entstanden ist. Die Verzeichnung ließ sich mit dem Adobe-RAW-Converter ganz leicht korrigieren. Ein Vignettierung ist nicht wahrnehmbar und das Bild ist detailreich und scharf. Was will man mehr?

Mit einer Telebrennweite von 80mm lässt sich in der Praxis schon eine relativ ansehnliche Hintergrundunschärfe (Bokeh) erzielen. Im 35mm Kleinbildformat sind bei Portraits 80 bis 100 Millimeter eine gute Wahl. Denn die Verzeichnung von Gesichtern ist hier weniger ausgeprägt als bei 50 oder gar 35mm. Fotografiert man ein Gesicht mit kurzen Brennweiten, so muss man meist nah an sein Modell heran, wodurch die Gefahr von „Knollnasen“ sehr hoch ist. Durch die kurze Brennweite wird das Modell meist nicht schön hervorgehoben, weil der Hintergrund in der Regel viel zu deutlich abgebildet wird. Daher ist die älteste aller Portraitregeln: Lange Brennweite – Abstand halten – offene Blende

Das funktioniert mit dem AF-D 28-80 relativ gut. Spezielle Portraitlinsen wie das AF-S 1.4/85mm sind hier klar im Vorteil, aber sie kosten auch weit über 1.000 Euro! Gemessen am Preis dieser Billiglinse, gefällt mir das Bokeh relativ gut.

Nikon AF-D 28-88mm Bokeh-Test

Gegenlicht ist für die meisten komplexen optischen Konstruktionen eine schwer zu meisternde Disziplin. Umso erstaunlicher ist es, wie außerordentlich gut sich diese beiden Billiglinsen bei extremem Gegenlicht schlagen. Hier zuerst das AF-D 28-80G (Silber).

Gegenlichtest mit Nikon AF-D 28-80G

Nun die gleiche Situation mit dem älteren 28-80mm (Schwarz) bei völlig identischen Werten aus dem Adobe-RAW-Converter. (-> Bilder synchronisieren)

Gegenlichtest mit Nikon AF-D 28-80mm

Zum Abschluss noch zwei „Knipsbilder“ mit dem älteren Objektiv, einmal bei 28 und bei 80mm und bei 38mm:

Abschließend muss ich beiden Objektiven ein großes Lob aussprechen. Sie sind den meisten alltäglichen Situationen gut gewachsen. Kann man sie um 2-3 Stufen abblenden, so sind die Ergebnisse exzellent, besonders wenn man den Preis der Objektive berücksichtigt. Der Brennweitenbereich ist für die meisten Situationen ok, die Objektive sind klein, leicht und handlich. Selbst wer auf die unübertroffene Abbildungsqualität hochwertiger Festbrennweiten baut, kann darüber nachdenken eine solche Linse einfach mal in die Fototasche zu stecken. Sie wiegen fast nichts und ermöglichen mehr Flexibilität bei der Bildgestaltung. Als Ergänzung sind sie allemal ok.

Bei schlechtem Licht sieht es etwas anders aus, hier können deutlich lichtstärkere Objektive ihre Stärken ausspielen. Auch sind die „Profilinsen“ besser abgedichtet und das Innenleben der Kamera ist bei ihnen besser vor Staub und Feuchtigkeit geschützt. Aber sie kosten eben auch ein Vielfaches. Mein Tipp für den weniger betuchten „Vollformat-Fotoanfänger“ ist daher eine Kombination aus diesen preiswerten Objektiven:

  • AF-D 28-80G
  • AF-D 1.8/50
  • AF-D 2.8/20
  • AF-D 4-5.6/70-300

Wer noch mehr Weitwinkel haben möchte, dem würde ich das preiswerte 14mm Samyang empfehlen. Einen Autofokus hat es nicht, aber der ist bei 14mm auch fast überflüssig. Gibt man etwa 30 Euro mehr aus, bekommt man sogar eine Variante mit einer CPU. Damit kann man das Samyang auch an allen einfacheren Nikon DSLR betreiben.

Optische Qualität muss also nicht immer exorbitant teuer sein – für manchen angehenden Fotografen eine vielleicht nicht unwichtige Erkenntnis :-)


Nikon D700 – Zeitraffer mit Lightroom

Die ist die erste Version die ich mit Magix Video Deluxe MX direkt aus den JPG-Dateien der Nikon D700 erstellt habe. Die Kontraste sind für meinen Geschmack viel zu hart und was mich am allermeisten stört ist, dass aufgrund geringer Helligkeitsunterscheide der Einzelbilder das Video zwischendurch ganz schlimm flackert. Im Vergleich dazu ist bei der neuen Version wirklich viel passiert. Die Farben sind intensiver, die Kontraste sind milder, das Bild ist schärfer und die Gebäude stehen gerade weil sich die Perspektive mit Apples Final Cut Pro X ganz einfach entzerren lässt…

Wie macht man das?

Der Weg dahin war relativ weit! Apple bewirbt seine neue Version der Videoschnitt-Software Final Cut Pro X wirklich vollmundig. Adobe Premiere und ähnliche Produkte werden in der Werbung sogar direkt verglichen und sinngemäß als „veraltete Systeme“ bezeichnet. Was Apple aber verschweigt ist, dass die vielen tollen Plug-Ins die es für die vorherige Version gab mit dem neuen Final Cut Pro X oder auch kurz FCPx nicht mehr funktionieren. Diese Software ist damit in gewisser Weise „nackt“ und hat einen geringeren Funktionsumfang als die vorherige Version! Helfen kann man sich hier nur, indem man die wenigen bereits lieferbaren Plug-Ins für wirklich teures Geld zusätzlich erwirbt. Das ist sehr ärgerlich! Vor einigen Monaten habe ich mir Magix Video Deluxe MX für etwa 50 Euro gekauft. Eine Software für Windows basierte Computersysteme. Mit dieser Software kam ich nach einer Einarbeitungszeit von etwa 4 Stunden spontan klar und kann damit eigentlich alles machen was ich will. Meine umfangreichen Videos zu Reisen nach Teneriffa und in die USA sind damit entstanden.

Aber mit dem neuen MacBook mag ich nicht immer hin und her wechseln. Und eine „virtualisierte“ Video-Bearbeitungssoftware macht unter Performance-Aspekten wenig Sinn. Das muss schon „nativ“ auf dem richtigen Betriebssystem laufen.

Hier ist nun meine inzwischen dritte Version der kleinen Testsequenz des Sonnenaufgangs über der Bonner Museumsmeile. Bis die Nikon D800E endlich lieferbar ist muss ich ja noch ein wenig üben :-)

Kurz einen Überblick über die Technik…

Mit Lightroom 3 bietet Adobe eine relativ preiswerte Software zur Bildbearbeitung für Windows und OS-X Computer an. Lightroom ist in der Lage die Bearbeitungsschritte die man an einzelnen Bildern vorgenommen hat in separaten Meta-Daten-Abschnitten innerhalb der Bilddateien abzulegen. Hier setzt die kostenlose Software LRTimelapse von Gunther Wegner an, die es auf www.gwegner.de zum Download gibt. Diese Software ist erfreulicher Weise in Java programmiert, daher wurde es möglich je eine Version für Windows und eine Version für OS-X zu erstellen – Super!! Auf seiner Webseite hat Gunther Wegner auch einige sehr informative Video-Tutorials bereitgestellt und ein eBook zum Thema „Zeitraffer“ hat er auch geschrieben!

Mit seiner Software LRTimelapse kann man nun die Metadaten der Bilddateien manipulieren. Das Prinzip ist etwa so:

1. Bilder in LRTimelapse öffnen und Metadaten initialisieren

2. Bilder in Lightroom öffnen

3. Erstes und letztes Bild der Zeitraffersequenz in Lightroom korrigieren

4. Die Bearbeitungsschritte des ersten und letzten Bildes mit LRTimelapse auf alle anderen Bilder übertragen und das „Deflickering“ aktivieren

5. Die Bilder erneut mit Lightroom einlesen und „entwickeln“

Für die Erstellung der Videos hat Gunther Wegner einige Ergänzungen für Lightroom bereitgestellt. Damit kann das Video vom Kamera-Format 3:2 in das 16:9 Seitenverhältnis gängiger Flachbildfernseher gebracht werden. Schließlich kann man die korrigierten Bilder als Diashow exportieren und fertig ist die perfekte Zeitrafferaufnahme.

Ich habe es jedoch etwas anders gemacht. Nachdem die Meta-Daten der Einzelbilder in LRTimlapse Pro über alle Bilddateien hinweg harmonisiert waren, habe ich die Bilder mit Lightroom „entwickelt“, sprich in einen separaten Ordner exportiert. Danach habe ich die erste Datei der Sequenz mit Photoshop CS5.1 geöffnet und das Häkchen bei „Image Sequence“ gesetzt. Tut man dies, so kann man mit Photoshop alle folgenden Bilder als Video-Sequenz exportieren. Diese Sequenz aus 999 Bildern war dann auch prompt etwa 3,5GB groß – uff…

Dieses Monster habe ich danach mit Final Cut Pro X importiert. Dort kann man dann ganz einfach eine Korrektur der Perspektive und den Beschnitt auf das 16:9 Format vornehmen. Via „Bereitstellen für Youtube“ habe ich das kleine Testvideo dann gerendert und zu YouTube übertragen. War doch ganz einfach…

Unabhängig von den vielen komplex anmutenden Arbeitsschritten bin ich mit dem Ergebnis nun recht zufrieden. Und ein wenig habe ich die Hoffnung, dass es irgendwann eine neue Version von Lightroom oder Photoshop (oder was auch immer) geben wird, welche dieses komplexe Verfahren ganz einfach präsentiert und dass damit die Erstellung wirklich guter Zeitraffersequenzen zum Kinderspiel wird.

Später werde ich einige Sequenzen im RAW-Modus aufnehmen, damit ist der Tonwertumfang deutlich größer und die Konvertierung in Lightroom bietet deutlich mehr Spielraum.


Nikon D700 – Flimmern bei Zeitrafferaufnahmen

Schaut man sich diese beiden Versionen des gleichen Videos an, so gefällt mir die neuere Version aus Final Cut Pro X schon besser.

Um die neue Version zu erstellen habe ich mir via App-Store Apples „Final Cut Pro X“ gekauft. Keine schlechte Software, das muss man sagen! Beispielsweise ist die Möglichkeiten die Perspektive ganz einfach zu korrigieren super. Auch die Möglichkeiten des Video-Schnitts sind deutlich erwachsener als beim ziemlich guten iMovie. Man kann wie bei Magix Video Deluxe MX sehr einfach mehrere Spuren übereinander legen, Soundeffekte einbauen und vieles mehr. Aber eines fehlt mir noch und das ist ein gut funktionierender Flimmerfilter!

In dieser neuen Version der kurzen Zeitraffersequenz aus 999 JPG’s sieht man es ganz genau – es flimmert wie die Hölle. Das ist auch nicht verwunderlich, denn während die Sonne aufgeht muss die D700, die ich auf Zeitautomatik eingestellt habe, die Belichtungszeit immer wieder anpassen. Und das geht leider nicht stufenlos. Daher flimmert das Video später etwas. Wie man sich dreht und wendet, in meiner 239,- Euro teuren neuen Video-Schnittsoftware habe ich bislang keine Möglichkeit gefunden dieses Flimmern zu entfernen.

Mit Gunther Wegners Software LRTimelapse könnte ich das Problem beheben. Aber nur unter Windows und nur in Verbindung mit Adobe Lightroom Version 3 oder 4. Auf dem Mac sehe ich derzeit nur die Möglichkeit eines der für Profis gedachten wirklich teuren Plug-Ins zusätzlich zu erwerben. Die Preise sind exorbitant, brauchbare Plug-Ins kosten schnell mehrere hundert $ oder €. Das ist für einige kurze Zeitraffervideos zu viel.

Wenn jemand unter Euch einen Tipp hat wie man das auf dem Mac mit „Final Cut Pro X“ hinbekommt, schreibt es mir doch bitte in die Kommentare.

Ach ja, eine Liebesbotschaft von YouTube habe ich eben auch wieder erhalten:
Hallo ancharius,

Dein Video „Nikon D700 – Timelapse – Final Cut Pro X Edit – HD 1080p“ enthält möglicherweise Inhalte, an denen rumblefish die Eigentums- oder Lizenzrechte hat. Es ist jedoch immer noch auf YouTube verfügbar! In einigen Fällen werden Anzeigen neben deinem Video eingeblendet.

Dieser Anspruch hat keinerlei negative Auswirkungen auf deinen Kontostatus. Weitere Informationen zu den für dein Video geltenden Richtlinien findest du auf der Seite Urheberrechtshinweise.

Mit freundlichen Grüßen
Das YouTube-Team


Nikon D700 – Zeitraffer-Videos erstellen

Bereits gestern habe ich ja berichtet, dass ich derzeit dem billigen kleinen Nikon Plastikobjektiv AF-D 28-80G genauer auf den Zahn fühle. Beim ersten Gegenlichttest an der Burg Satzvey hat es sich überragend gut geschlagen. Als ich dann heute den ersten Blick aus dem Fenster werfe, bahnt sich ein schöner Sonnenaufgang über der Bonner Museumsmeile an. Einige Minuten später steht meine D700 mit der billigen 45,- Euro „Scherbe“ auf einem Stativ am geöffneten Fenster, ich will versuchen eine Zeitrafferaufnahme mit der D700 zu erstellen.

Normalerweise nehme ich dafür immer die D7000, filme in HD und beschleunige das Video später mit iMovie oder Magix Video Deluxe auf den gewünschten Wert. Das habe ich schon oft gemacht und die Ergebnisse sind gar nicht schlecht. Aber sobald das Licht schlecht ist und die Nikon D7000 länger als 1/30s belichten müsste, gibt es Probleme. Denn 1/30s ist bei Video-Aufzeichnungen die kürzeste Belichtungszeit! Die D7000 versucht sich dann zu helfen, indem sie die ISO-Automatik bemüht. Die Ergebnisse sind aber meist unbefriedigende pixelige Videos die keine rechte Freude aufkommen lassen.

Das muss doch besser gehen! Die D700 hat einen Intervall-Modus, den will ich heute mal für eine Zeitraffer-Sequenz nutzen. Klar hat die D7000 diesen Modus auch und sie würde ähnliche Ergebnisse liefern wie die D700. Doch bei der D700 ist der Dynamikbereich größer, was bei krassen Gegenlichtsituationen ein unschätzbarer Vorteil ist.

Leider beherrscht die Intervall-Automatik der D700 nur maximal 999 Bilder in einem Durchlauf. Will man also eine „schnelle Sequenz“ die zudem lange dauert, so muss man ein wenig rechnen und zur gegebenen Zeit die nächste Reihe mit 999 Bildern starten!

Ich will mich für heute mit 999 Bildern zufriedengeben! Als Intervall stelle ich 2s ein. Am billigen Plastikobjektiv ist Blende 11 eingestellt, die Kamera verwendet die Zeitautomatik. Außerdem stelle ich das Delithing in die Stellung „Auto“ und den Autofokus auf „Manuell“.

Es geht los, während die Sonne langsam aufgeht schießt die D700 Bild um Bild. Eigentlich ist es eine harte Probe. Die Verschlüsse dieser Kameras sind für ca. 150.000 Auslösungen ausgelegt. Nimmt man regelmäßig Zeitraffersequenzen in dieser Weise auf, so ist der Verschluss nach nur 150 „Versuchen“  an seinem „kalkulierten Ende“ angelangt. Ok, vielleicht hält er auch länger, aber ein ziemlicher Stress ist es dennoch! Man sollte sich daher schon überlegen was man da tut und vielleicht lieber auf ein spiegelloses Kamerasystem ausweichen.

Als ich spät am Abend in meinem Appartement in Mainz eintrudele habe ich meinen neuen Mac dabei. Er läuft wirklich gut, aber die Nikon D800 für die ich ihn als Sparringspartner gekauft habe lässt noch immer auf sich warten. Na, mit ein wenig Glück kommt meine D800E nach Ostern, mal abwarten…

Die 999 Bilder werfe ich per Drag & Grob in iMovie. Zuvor habe ich die kürzeste Zeit für Einzelbilder eingestellt, leider ist es 1s – und damit wirklich viel zu lang! Als iMovie die Bilder verarbeitet hat exportiere ich alles in einen Quick-Time Film. Das dauert trotz der 8 Porzessorkerne des neuen Notebooks und der SSD etwa 15 Minuten. Danach wird das Video wieder importiert, erneut beschleunigt und mit einem Titel nebst Abspann versehen. Noch schnell aus den Bildern im Format 3:2 ein 16:9 Format machen und schon kann ich meine Zeitraffersequenz erneut exportieren. Nun gehst es schneller und nach etwa 5 Minuten ist ein Film fertig, der 45 Sekunden dauert. Beim Anschauen bin ich entsetzt. Alles was dunkel ist, wurde bei der Konvertierung zu einer einheitlichen dunklen Fläche. Das sieht echt richtig schlimm aus.

Ich probiere noch ein wenig herum um dann festzustellen, das iMovie nicht wirklich das Programm der Wahl ist. Eigentlich müsste Final Cut Pro-X her… Aber ich habe etwas ähnliches, nur kurz den Mac neu starten – unter Windows 7 natürlich…

In einer 55 GB großen Partition der neuen SSD habe ich ein Windows 7 installiert und das läuft wirklich gut. Mit Magix Video Deluxe importiere ich den Film aus iMovie. Anfang und Ende sind grundsätzlich ok. Danach werden erneut die 999 Bilder in Video Deluxe hinein „geworfen“. Das Programm arbeitet eine Weile und dann kann ich anfangen die fiesen Sequenzen des iMovie-Exports zur ersetzen. Danach word das Video als unkompliziertes AVI gespeichert. Etwa 90s sind jetzt runde 3,5 GB groß – uff…

Nach dem Re-Import kann ich das Tempo optimal anpassen, den Film endgültig exportieren und bei YouTube hochladen. War doch ganz einfach…

Hier zum Vergleich eines der 999 Bilder aus denen ich das Video erstellt habe. (Anklicken für Originalgröße)


Nikon D700 – Was leistet das Nikon AF 28-80G

Nikon D700 mit Nikkor AF 28-80G

(Nikon D7000 mit Nikon AiS 2.8/85mm, F/16, ISO-200, SB-800 mit Bouncer von rechts, RAW-Modus)

In einem meiner letzten Videos habe ich kurz erwähnt, dass ich mich in den kommenden Wochen einigen Objektiven widmen möchte, die von „Forumsexperten“ gern als „Scherbe“ oder „Kit-Linse“ bezeichnet werden. Aufmerksam geworden bin ich auf diese billigen Plastikdinger wegen eines Artikels von Ken Rockwell, dem „Chuck Norris of Photography“. Er hat einen wirklich guten und sehr ausführlichen Test zu verschiedenen „Standard-Zooms“ erstellt. Am Ende dieses Berichts schreibt er, dass er trotz allem was diese dicken, teuren und schweren Objektive leisten, bei langen Wanderungen gern mal das kleine leichte Nikon AF-D 28-80G an seiner Nikon D3 oder D800 verwendet.

Das hat mich aufmerksam gemacht und ich habe mir eben dieses Objektiv via amazon.de in fast neuwertigem Zustand zum Spottpreis von nur 45,- Euro gekauft. Was kann eine 45 Euro Scherbe an einer Kamera für 2.000 Euro leisten? Das ist die Frage! Einige meiner YouTube Zuschauer haben mich dann aufmerksam gemacht, dass es ja auch noch das ältere AF-D 28-80 gibt – also ohne „G“ – eine Variante die noch über einen Blendenring verfügt. Damit könnte man dieses ebenfalls wirklich billige Plastikding sogar noch an der Nikon F4 ganz gut verwenden.

Bei meinen ersten Bildern eines ISO 12233 Testcharts war ich dann schon ziemlich überrascht. Das kleine 28-80G kommt mit zwei Linsen weniger aus als das etwas größere 28-80 mit Blendenring und liefert dennoch wirklich tolle scharfe detailreiche Bilder die in den „Extremstellungen“ in vertretbarem Maße verzeichnet sind. Bei Blende 8 und 11 ist die Abbildungsqualität wirklich beeindruckend. Hier muss sich diese kleine Scherbe nicht hinter deutlich teureren Objektiven verstecken. Wer also ohnehin mit einem Stativ arbeitet, keinen VR benötigt und mit Blende 8/11 leben kann, der hätte mit dem 28-80G ein äußerst preiswertes Objektiv mit überraschend guten Eigenschaften.

Gestern war etwas Gelegenheit diese kleine „Scherbe“, die sich zweifellos wirklich billig anfühlt und auch so aussieht, an der Burg Satzvey bei Euskirchen bei fiesem Gegenlicht auf die Probe zu stellen.

Hier sind einige der Bilder die dabei entstanden sind.

Beginnen wir mit diesem kleinen „Baron Münchhausen“ der sich auf seinen Ritt auf der Kanonenkugel vorbereitet. Seinen Namen habe ich vergessen, der kleine Junge sprach auch nur Französisch und ich habe mir ziemlich einen abgebrochen. Dieses Sprache ist echt nicht mein Ding, trotz der Jahre auf dem Gymnasium. Aber das ist heute nicht das Thema. Schaut man sich das Bild an, so haben wir eine ganz leichte Hintergrundunschärfe. Sie könnte deutlich ausgeprägter sein, das ist nicht gerade die Domäne dieser der kleinen Billiglinse. Aber dennoch hebt sich der kleine Junge sehr schön vom Hintergrund ab. Das fiese Gegenlicht ist auf dem Foto nicht spürbar, die Schatten in seinem Gesicht habe ich mit dem eingebauten kleinen Blitzlicht der D700 kompensiert. Ich verstehe nicht, warum so viele Leute diese kleinen eingebauten „Blitze“ immer wieder so verdammen. Ok, das Sucherbild ist dadurch etwas kleiner, aber diese Dinger sind total praktisch! Ohne Aufhellblitz wäre das Gesicht des Jungen voll im Schatten und die Farben blass und langweilig.

Nun ein krasser Gegenlicht-Test. Voll in die Mittagssonne fotografiert, meine Vater hätte früher mit dem Kopf geschüttelt „Das macht man nicht, das wird doch eh nix!!“ Aber der Tonwertumfang der D700 ist riesig und die billige Scherbe schlägt sich auch hier wirklich gut. Ich hätte im linken unteren Bildbereich fiese Farbflecken und Lens-Flares erwartet. Aber das ist nichts, wirklich beeindruckend, das können manche Objektive für 1.000 Euro und mehr weniger gut!

Hier noch ein „Schuss aus der Hüfte“ den ich perspektivisch korrigiert habe, damit die Burg Satzvey gerade steht. Volles Gegenlicht und dennoch sind die Farben ok und das Bild ist scharf und detailreich bis in die Ecken. Vignettierungen der Bildecken sind kaum wahrnehmbar, ein überraschend gutes Ergebnis.

Jetzt versuchen wir uns mal an einem HDR. Eine Belichtungsreihe aus 9 Bildern mit 0,7EV Unterschied. Ausgelöst habe ich die D700 via Menü Option „Intervall-Bilder“. Hier habe ich ein wirklich billiges kleines DÖRR Stativ mit einem ganz einfachen Gitzo-Kugelkopf verwendet. Das Ergebnis ist ebenfalls überraschend gut. Die Farbsäume halten sich in Grenzen und abgesehen von einem „Regenbogen-Effekt“ in der Mitte des Bildes sind keine weiteren Abbildungsfehler erkennbar, großartig!

Nun ein krassifiziertes HDR, man muss es nicht mögen :-) Es ist in etwa 60s aus fünf JPGs mit kleinster Größe und stärkster Komprimierung via Photomotiv Pro 4.0 entstanden. Interessant finde ich, dass man auch ohne großen Schnickschnack mit der D700 und diesem billigen Objektiv brauchbare Fotos hinbekommt.

Hier einige der Vorschau-JPGs aus der D700, sie sind „Out-Of-The-Cam“ – also völlig unbearbeitete Bilder ohne jedweden künstlerischen Anspruch. Sie zeigen jedoch, die Abbildungseigenschaften dieses Objektivs unter schwierigen Bedingungen recht gut.

Abschließend ist mein Fazit unerwartet positiv. Diese Ergebnisse hätte ich der 45 Euro Linse nicht zugetraut. Auf weiten Wanderungen wird dieses Objektiv künftig wohl einer meiner Begleiter sein. Warum soll man sich mit einem AF-S VR 2.8/24-70 abschleppen, wenn man an der D700 und auch der D7000 mit diesem leichten kleinen Objektiv ähnlich gute Ergebnisse erzielen kann?


MB-D10 Replacement für Nikon D700 und D300

Jeder wirkliche Fan einer Nikon D300 oder D700 wird, wenn er nicht so ganz genau aufs Geld schauen muss, seine geliebte Kamera mit einem MB-D10 Batteriegriff ausstatten. Beim Kauf meiner D300 im Herbst 2007 habe ich diesen Batteriegriff jedenfalls gleich dazu gekauft. Ein paar Tage später fiel mit dann auf, dass der EN-EL4 Akku aus meiner D2x gar nicht in den MB-D10 hineinpasst. Also musste noch der BL-3 Adapter für den großen Akku her, als ich diesen dann bezahlt habe musste ich schwer schlucken, dass Ding was wirlich teuer!

Viele Fans der D700 ode D300 haben sich statt dessen gelich den Nikon Power Drive Kit PDK-1 inklusive Akku und Ladegerät gekauft. Schaut man heute wo man ihn noch bekommt, so landet man beispielsweise bei fotokoch.de. Hier gibt es ihn zum Preis von 399,- Euro.

Wer wie ich bereits einen EN-EL4 samt Ladegerät hatte, konnte sich auch den „nackten“ MB-D10 samt BL-3 kaufen. Der Neupreis lag 2007 für beide Artikel bei etwa 380,- Euro.

Inzwischen verwende ich den MB-D10 Batteriegriff fast ausschließlich an der D700. Die D300 steht derweil im dunklen Schrank. Wenn ich eine Crop-Kamera mitnehmen will, ist entweder eine D2x oder eine D7000 im Rucksack. Das liegt aber nicht daran, dass die D300 plötzlich eine schlechte Kamera geworden wäre! Es liegt vielmehr daran, dass ich bislang nur einen MB-D10 hatte!

In der letzten Woche bin ich dann spät am Abend über ein „Sonderangebot“ gestolpert. Es gibt eine in China gefertigte Kopie des MB-D10. Das Ding war wirklich billig und so habe ich diesen Batteriegriff kurzerhand einfach mal bestellt. Gestern habe ich noch schnell ein kleines Unboxing gemacht und dieses Zuebhörteil an der D700 und der D300 mit dem Original verglichen.

Das Video habe ich für Euch bei YouTube hochgeladen:

Update am 20. Februar 2012:

Es haben mich einige Anfragen zum Händler erreicht bei dem man dieses „Ding“ kaufen kann:

http://www.amazon.de/Invero-Batteriegriff-SLR-Digitalkamera-Ersatz-Akku-EN-EL3E/dp/B005LFYSLG

 

 


Fuji X100 – Auflösungtest und erste Testbilder

Heute habe ich ein kleines Video mit einigen Testbildern für Euch erstellt. Ein erstes Testbild vom Turm der Nürburg habe ich auch für Euch. Diese kleine Fuji überrascht micht immer wieder, die Bildqualität ist großartig! Die bewegten Teile des Videos sind mit einer Nikon D7000 und dem AF-D 2.8/60mm Macro gefilmt. Die Testbilder liefere ich später nach.

Einfach dieses Bild anklicken und es in voller Originalgröße anschauen, es lohnt sich!!

Eifelblick vom Turm der Nürburg

Hier noch ein Bild aus Bad Münstereifel. Dort waren wir noch kurz was essen und und haben bei dieser Gelegenheit das kleine Fuji-Blitzlicht ausprobiert. Nach ein paar Versuchsbildern hatte ich dann den richtigen Mix aus ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich, Blitzposition, Blende und Zeit gefunden. Allerdings war Sandra nach den vielen Testbildern schon ein wenig angenervt von meiner Knipserei. Trotzdem gefällt mir das Foto recht gut :-)

Bilddaten: Aufsteckblitz im Winkel von 90° mit ausgeklapptem Diffusor gegen die Decke, ISO-400, F/2, 1/30s, +0.7EV, RAW-Modus, Konvertiert mit Silkypix

Portraitfoto mit Fuji Finepix X100 und Blitzlicht

Morgen geht es wieder an die Arbeit, ich wünsche Euch einen guten Wochenstart!


Nikon History – Teil 5

Es ist Wochenende und ich habe ein wenig Zeit endlich mal wieder ein kurzes Video zu meiner Reihe „Nikon History“ zu erstellen. Diesmal soll die F5 ein wenig detaillierter vorgestellt werden als in meinem letzten Video, das eher ein Promotion-Video ist. Mit der D7000 dem AF-D 1.4/85 und einem Zwischenring nehme ich einige Sequenzen auf, in denen die F5 auf einer kleinen Vorrichtung steht oder liegt, die eigentlich für die Präsentation in einem Schaufenster gedacht ist.

Anschließend schreibe ich mir ein kurzes Script und spreche es in aller Ruhe in mein ZOOM H2n.

Am nächsten Morgen dann noch einige Details und Vergleichsbilder der F5 mit der F75 und der D700. Zum Ende noch eine kleine „Abmoderation“ und fertig ist das Video. Der Ton wird auch hier mit dem ZOOM H2n aufgenommen. Bei den letzten Videos hatte ich an diesem Gerät die automatische Aussteuerung und den „General Compressor“ aktiviert, das schalte ich diesmal aus. Es wird mit einem Rädchen manuell ausgesteuert und später wird die Tonspur beim Videoschnitt mit Magix Video Deluxe normalisiert und komprimiert, damit ist die Tonspur schön laut und es gibt kein störendes „Pumpen“.

Um störende Atemgeräusche zu verringern lege ich einfach ein Stofftaschentuch über das ZOOM H2n. Das funktioniert gut, die Tonspur klingt nicht dumpf und es gibt deutlich weniger Zisch- und Plopp-Laute als bei früheren Aufnahmen.

Hier habe ich ein Bild des Videoschnitts für Euch. Es ist ein Ausschnitt des Projekts und es ist ein Screenshot von einem 30″ Monitor. Also klickt es mal an um es in der „echten Größe“ zu sehen!

Videoschnitt mit Magix Video Deluxe MX

Im nächsten Video werde ich mir die F100 vorknöpfen und sie mit der F5 und der D1x vergleichen. Ich bin jetzt schon gespannt wie das ausgehen wird :-)


Nikon D700 – AF-Feinabstimmung mit Spyder LENSCAL

Die Frage ob die Automatik „richtig“ scharf stellt ist so alt wie das erste Autofokussystem. Bereits bei der Nikon F4 konnte man mit einem winzig kleinen Inbusschlüssel die Funktion des Autofokussystems beeinflussen. Damals ging das alles noch total mechanisch in dem man den Autofokus-Chip bewegt hat! Inzwischen sind viele Jahre vergangen und die Ingenieure haben weiter getüftelt. Bei der Nikon D1x konnte man nur davon träumen, inzwischen gehört es zum guten Ton. Viele moderne Kameras erlauben eine Feinabstimmung des Autofokussystems. Doch wie macht man das und wie werden die Ergebnisse reproduzierbar?

Die umtriebigen Tüftler der Datacolor AG haben sich auch dafür etwas überlegt! Seit einer Weile kann man für knapp 60,- Euro eine Testvorrichtung erwerben die es wirklich sehr vereinfacht den Autofokus seiner Kamera korrekt auf alle relevanten Objektive abzustimmen. Ich schreibe hier ganz bewusst „relevante Objektive“! Denn falls überhaupt ein leichter Autofokusfehler vorhanden ist, so wird er bei Weitwinkelobjektiven selten wirklich spürbar auffallen. Sobald man bspw. ein 16mm Objektiv auf Blende 5,6 abblendet, ist die Tiefenschärfe so ausgeprägt, dass ein leichter Autofokusfehler nicht auffallen wird.

Bei lichtstarken Objektiven mit einer Anfangsöffnung von 1.8 oder gar 1.4 lohnt sich in der Regel eine kurze Kontrolle. Bei Teleobjektiven wird ein Autofokusfehler mit zunehmender Brennweite immer spürbarer. Hier kann eine Feinabstimmung die Bildqualität spürbar verbessern.

Für mein kleines Tutorial habe ich eine Nikon D700 und ein Nikon AF-D 1.4/85mm sowie ein AF-S VR 2.8/70-200mm verwendet. Das Ergebnis hat mich überrascht, beide Objektive harmonieren perfekt mit der D700, es muss nichts nachgestellt werden. Aber das muss nicht immer so sein! Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Nun aber genug der Vorrede – Film ab…

Für alle die es interessiert wie der Schnitt dieses kurzen Videos aussieht habe ich hier noch einen Screenshot. Einfach anklicken, dann sieht man ihn in der Original-Größe.


Nikon D700 – Weg mit dem Sensordreck – Teil II

Nachdem ich vor einigen Tagen ein kleines Video zum Thema „Weg mit dem Sensordreck“ gemacht habe, gingen einige Mails von aufmerksamen YouTube-Zuschauern bei mir ein: „Warum benutzt Du nicht den Inspektionsmodus?“

Ja, warum eigentlich nicht?  Vielleicht liegt es daran, dass meine ersten digitalen Spiegelreflex-Kameras das noch nicht hatten und ich daher irgendwie daran gewöhnt bin bei der Sensorreinigung penibel darauf zu achten, dass ich bloss nicht vom Auslöseknopf abrutsche. Wie dem auch sei, ich habe heute noch ein kleines Video zu Thema erstellt und bei diesem Anlass gleich noch zwei weitere Hilfsmittel zur effizienten Sensorreinigung vorgestellt.

Film ab…

Für alle die Teil 1 noch nicht kennen:


Nikon D700 – Weg mit dem Sensordreck

Am letzten Wochenende habe ich eine kurze Pause genutzt um schnell ein kleines Tutorial aufzuzeichnen. Heute war dann etwas Zeit für den Schnitt. Die Tonspur habe ich mit einem ZOOM H2n aufgezeichnet. Die Video-Aufzeichnung ist aus einer Nikon D7000 mit dem AF-S VR 16-85mm und dem Nikon AF-S 2.8/40mm Macro. Einzelne „Super-Makro“-Sequenzen habe ich mit dem Nikon AF-D 2.8/20mm und einem 22mm starken Zwischenring aufgenommen. Die Mamiya am Anfang ist eine 6x7cm Mittelformat-Kamera vom Typ RZ-67 Pro II – eine echtes Arbeitstier – leider zu groß für Unterwegs.

Im Hintergrund läuft mein Featurette „Island of dreams“, es wird live von einem Apple via YouTube „gestreamt“ und auf einem LCD-Fernseher angezeigt. Damit die Belichtung sich nicht ständig ändert, habe ich bei ISO-400 und 1/30s & Blende 8 im manuellen Modus gefilmt. Der Weißabgleich ist ebenfalls fix eingestellt, er ist ein wenig zu braun, so viele Sonne habe ich auf den Kanaren gar nicht tanken können :-)

Ich hoffe der Eine oder Andere unter Euch kann aus dem Video etwas mitnehmen und traut sich vielleicht mal selbst an die Reinigung des Chips seiner Kamera. Falls nicht, auch nicht schlimm, die Leute beim Nikon Service können das richtig gut!

Bezeichnend finde ich, dass die Profikameras gleich auf diesen Ultraschall-Schnickschnack verzichten. Denn das hilft nur begrenzt, wenn es ganz dicke kommt, dann muss man den Chip trotz Ultraschall putzen. Und dann sollte man ggfs. wissen wie es geht!

ACHTUNG:

Wer wie ich einfach die Dauerbelichtung der Kamera verwendet sollte wissen worauf er sich einlässt! Wer hier vom Auslöser abrutscht während er mit dem Sensor-Swab auf dem Chip ist, ruiniert sich garantiert den Verschluss der Kamera!! Will man auf „Nummer Sicher“ gehen, sorgt man für einen vollständig aufgeladenen Akku und benutzt die Menüfunktion „Inspektion“.


Nikon D7000 – Full HD Featurette

Am 25. Dezember 2011 heißt es wieder einmal Abschied zu nehmen. Nach einem schnellen Frühstück geht es einmal rund um die Insel zum Flughafen Tenerife Sur. Hinter uns liegen 15 Tage mit Sturm, Sonne, Wolken, Meer, Gebirge, gutem Essen, kleinen Wanderungen und gemütlichen Abenden. Im Gepäck habe ich eine Festplatte mit wirklich vielen kurzen Video-Fragmenten.

Am ersten Weihnachtsfeiertag wird ausgeschlafen und danach wird jede freie Minute darauf verwendet die kurzen Fragmente zu einem halbwegs sinnvollen schönen Video zusammen zu fügen.

Als es nach fast drei Wochen fertig ist, habe ich eine 11 Gigabyte große Video-Datei auf der Festplatte. Wie kann man das im Jahr 2012 veröffentlichen? Ich entschließe mich daher eine stärker komprimierte Version zu rendern, eine MP4-Datei wäre vielleicht nicht so verkehrt. Die Voreinstellungen für den MP4-Export verheißen eine Dateigröße von 1.6GB. Zunächst rändere ich eine Minute aus dem Film um die Qualität des Ergebnisses beurteilen zu können. Es sieht recht gut aus und erscheint mit relativ kompakt. Mit diesen Settings könnte man das gesamte 35 Minuten lange Video exportieren. Etwa fünf Stunden später ist der Film dann fertig gerendert. Aber er ist immer noch wirklich groß, statt 11GB sind es jetzt 4,82GB.

Egal, ich versuche mal einen Upload in Richtung YouTube. Als Browser wähle ich Google Chrome. Google verspricht, dass dieser Browser bei Unterbrechungen der Internet-Verbindung ohne Probleme weiter machen soll. Na schauen wir mal…

Der Upload über meine Internet-Anbindung mit 16MB/s dauert satte 14 Stunden! Aber es klappt, am Morgen des 9. Januar 2012 ist das Video online, juchu!

Und hier ist es nun, mein Featurette zur letzten Reise nach Teneriffa. Die Panorama-Schwenks sind mit einer GoPro Hero HD 1080 in Full HD aufgenommen. Die Kamera war dabei auf einen Küchenwecker geklebt und hat sich ganz langsam um die eigene Achse entgegen dem Uhrzeiger-Sinn gedreht. Beschleunigt man die aufgezeichneten Videos um den Faktor 50 bis 100, so dreht es sich relativ „rund“ und die Wolken ziehen ganz wunderbar an der Kamera vorbei.

Alle „normalen“ Video-Sequenzen sind mit der Nikon D7000 in Full HD mit 23,97 B/s aufgezeichnet. Die GoPro zeichnet im PAL-Modus mit 25 B/s auf. Ganz am Ende des Videos gibt es noch eine kurze Sequenz aus der Nikon Aw-100, diese zeichnet mit 30 B/s auf. Das alles so zusammenzufügen, dass das Video dennoch „rund“ läuft und nicht ruckelt ist gar nicht so einfach, um nicht zu sagen „dass das ein Dschungel“ ist.

Fast alle verwendeten „Still-Photos“ sind mit der Nikon D700 fotografiert. An einigen Stellen bin ich leider vor der D7000 herumgesprungen, aber durch den krassen Zeitraffer sieht das sogar fast witzig aus.

Die Musik stammt aus dem Lieferumfang verschiedener Magix Produkte. Einige kleine Auszüge haben ich aus einer Royalty-Free Music-Collection verwendet. YouTube hat trotzdem Content-Treffer generiert, eine Monetarisierung des Videos scheidet damit aus. Aber das ist eh ein „Special-Interest“. Es gibt keine blanken Brüste, kein besoffenen Typen, keine Kunststückchen, niemand baut einen Unfall und ein Bein bricht sich auch niemand. Damit ist es bei YouTube ohnehin zur „Bedeutungslosigkeit“ verdammt. Die Zeitraffer-Sequenzen mit der Kamera auf dem Auto habe ich ebenfalls mit der kleinen GoPro aufgezeichnet. Die Musik dazu stammt aus der Feder von Gereon M. Hillebrand (www.gerimusic.com), der Track heißt „Driving“ – irgendwie passt er zu allen „Fahrvideos“ :-)

Aber vielleicht gefällt es Euch gerade deshalb – ich hoffe es!

Wer Spaß an meinem kleinen „Chill-Out-Projekt“ hat, könnte es bei YouTube mal mit einem kurzen Kommentar oder dem „Daumen hoch“ honorieren. Feedback ist das Lebenselixier der Internet-Blogger, das ist bei mir nicht anders :-)

Und nun Film ab…


Nikon D700 – Tierfotografie Teil II

Tierfotografie mit der Nikon D700 und dem 4/200-400 – Teil II

Lange Brennweiten gehören zur Tierfotografie wie die Schale zum Ei. Doch lange Brennweiten allein ermöglichen noch keine schönen Tierfotos, die maximale Öffnung der langen Teleobjektive und die Abbildungsqualität bei offener Blende sind weitere sehr wesentlichen Einflussfaktoren. Landläufig wird ein Objektiv mit großer Öffnung auch als „lichtstark“ bezeichnet. Jeder der schon einmal auf der Suche nach einem lichtstarken Teleobjektiv mit langer Brennweite war weiß, die Dinger werden sehr schnell sehr schwer und sehr teuer!

Ein wirklich guter Kompromiss zwischen Preis, Gewicht und Leistung ist das Nikon AF-D VR 80-400mm. Es ist schon ein wenig betagt, aber man kann damit auch heute noch gute Fotos machen. Eigentlich hat es alles was man braucht, allerdings ist kein Ultraschall-Antrieb für den Autofokus eingebaut. Da es kein AF-S Objektiv ist, muss der Autofokusmotor der Kamera den Autofokus antreiben, also so richtig mechanisch mit kleinen Wellen, Zahnrädchen und einem kleinen Getriebe. Das alles funktioniert nicht ganz so schnell wie bei einem AF-S Objektiv, aber es wiegt auch weniger und ist deutlich preiswerter. Allerdings hat nicht jede Kamera einen Autofokusmotor eingebaut! Mit dem Siegeszug der AF-S Objektive hat Nikon dieses Feature bei vielen preiswerten kleineren Kameras ersatzlos gestrichen. Wer also das AF-D 80-400mm kaufen möchte, sollte zunächst prüfen, ob seine Kamera einen Autofokusmotor hat! Das erkennt man daran, dass aus dem Bajonett eine kleine bewegliche Welle herausragt, die an der Spitze ein wenig abgeflacht ist. Nicht mit dem Verriegelungsstift für das Bajonett verwechseln!!

Wer eine bessere Abbildungsqualität, einen schnelleren Autofokus, mehr Lichtleistung und die Möglichkeit zur Verwendung hochwertiger Teleconverter will, der könnte das Nikon AF-S VR 4/200-400mm kaufen. Es ist allerdings auch ein großes schweres teures Monstrum! Aber besonders in Verbindung mit dem Teleconverter Nikon TC-17EII hat man ein hochwertiges Teleobjektiv, das bereist bei offener Blende scharfe Bilder liefert.

In Verbindung mit der Nikon D700 hat man hier im Grunde genommen ein ideales „Paar“ für die Tierfotografie. Die guten Leistungen der Objektiv-Kombination flankiert die D700 mit geringem Bildrauschen bei hohen ISO-Werten.

Nun müssen nur noch die wilden Tiere her! Genau das ist auf den Kanaren ein Problem, entweder schwimmen die wilden Tiere im Meer oder sie leben in einem Zoo oder Tierpark. Ansonsten gibt es hier nur Vögel, Eidechsen und Kaninchen. Keine Rehe, keine Wildschweine, keine Wölfe, keine Bären, kein nichts…

Also fahren wir mal in den Jungle Parque und schauen uns dort die Tiere an. Wirklich beeindruckend sind die Weißkopf-Seeadler auch Fish-Eagle oder American-Eagle genannt. Aber gleich sie sind auch scher zu fotografieren. Denn meist ist gerade das helle Gefieder des Kopfes völlig überstrahlt und auf den Fotos nicht viele mehr als eine strukturlose weiße Fläche. Was kann man da tun?

Tipp 1 – Fotografieren im RAW-Modus

Der Tonwertumfang im RAW-Modus ist ungleich größer als im JPG-Modus. Bei der RAW-Konvertierung lässt sich meist aus dunklen oder auch augenscheinlich viel zu hellen Bildbereichen noch allerhand herausholen. Doch auch das hat seine Grenzen.

Tipp 2 – Belichtungsmesser korrigieren

Oft werden Bilder dieser Tiere besonders gut, wenn man den Belichtungsmesser um  etwa -0.7EV (EV = Exposure Value = Blendenwert) korrigiert. Also etwa unterbelichten. Bei Menschen ist es meist blöd wenn sie unterbelichtet sind, bei Foto ist es oft wirklich gut :-)

Tipp 3 – Auf das Licht achten.

Besonders in den Morgen- und Abendstunden ist das Licht milder und die Fotos werden besser weil die Kontraste weniger heftig sind. Alternativ kann man manche Tiere auch im Schatten fotografieren! Da hier weniger Licht ist, helfen höhere ISO-Werte so um ISO-800 scharfe nicht verwackelte Bilder zu erzielen.

Tipp 4 – Die Spotmessung verwenden

Viele Kameras bieten die Möglichkeit, dass man einzelne Autofokus-Messfelder mit der Spot-Belichtungsmessung koppeln kann. Dies bringe besonders bei wirklich schwierigen Motiven oft sehr gute Ergebnisse. Aber der Überraschungseffekt ist auch sehr hoch, wenn die Kamera andere als die gewünschten AF-Messfelder verwendet.

Ich entscheide mich heute für die Matrix-Belichtungsmessung mit einem Korrekturfaktor von -0.3 bis -1.3EV – je nach Motiv. Dazu wird im RAW-Modus fotografiert und ich achte falls möglich auf weißes Licht an schattigen Plätzen.

Dann kommt die große Flugshow. Was nun, statt der relativ ruhig sitzenden Tiere sausen sie nun durch die Luft?!?! Hier ist oft der kontinuierliche AF nicht schnell genug oder das AF-System kann die fliegenden Adler, Geier und was nicht alles nicht vom Hintergrund unterscheiden. Was tun? Hier hilft nur eines, viele viele Bilder schießen und später aussortieren und den Autofokus-Speicher benutzen!

Besonders Tiershows laufen immer wieder nach dem gleichen Muster ab. Schaut man sich die erste Show an weiß man recht genau was 2-3 Stunden später erneut gezeigt werden wird. Statt zu versuchen einfach alles zu fotografieren (dabei entsteht meist KEIN wirklich gutes Foto) sollte man sich auf einzelne Abschnitte konzentrieren.

Wenn man weiß, dass ein Adler während der Show eine bestimmte Route zwischen zwei Falknern abfliegt, so schlägt die Stunde der AF-L Taste! Auto-Fokus-Lock – dieses Zauberwort erleichtert vieles! Bevor das Federviech los fliegt peilt man mit dem Teleobjektiv einen der Punkte am Boden an den es überfliegen wird. Dann hält man die AF-L Taste gedrückt oder schaltet ggfs. sogar den Autofokus ab. Nun heißt es warten und geduldig sein. Fliegt der Adler los, verfolgt man ihn mit der Kamera und schießt in der Nähe der Position für die man den Fokuspunkt gespeichert hat eine Serie von Bildern.

Diese Serie sollte so schnell wie möglich sein und es sollten so viele Bilder wie möglich sein. Mit etwas Glück ist dann ein brauchbares Bild dabei.

Ich schaltet in diesen Situationen das Speichern der zusätzlichen JPG-Vorschaubilder ab. Gute Erfahrungen habe ich bei der D700 auch mit der verlustfreien Komprimierung der RAW-Bilder gemacht. Es scheint mir, als würde die D700 schneller Komprimieren als sie auf den CF-Karten speichern kann, dann ist es ein Geschwindigkeitsvorteil. Alle Bildkorrekturen usw. schalte ich aus, das kann man später bei der RAW-Konvertierung erledigen.

Außerdem braucht die D700 damit sie schnell wird einen zusätzlichen Batteriegriff. Den habe ich von meiner D300 und von meiner D2x gibt es mehrere leistungsstarke große Lithium-Ionen-Akkus. Das ist ein perfekte Kombination!

Bei einzelnen Kameras wie bspw. der Nikon D300 kann man außerdem überlegen, ob man den RAW-Modus von 14 auf 12-Bit Farbtiefe reduziert. Das bringt speziell bei der D300 nochmals einen enormen Geschwindigkeitsvorteil.

Und dann ist da noch die AF-Priorität! Viele Kameras bieten einen kontinuierlichen Autofokus und zusätzlich die Option, dass der Verschluss nur auslöst wenn eines der aktiven Autofokus-Messfelder auch einen Bildteil korrekt erfassen konnte. In der Praxis bedeutet dies, dass der Auslöser oft blockiert sein könnte, es sei denn man betätigt parallel die AF-L Taste. Hier muss man experimentieren um die zur persönlichen Vorliebe passende Einstellung zu finden. Ich schalte die AF-Priorität in der Rege AUS!

Ok, einen habe ich noch… Besonders bei Teleobjektiven muss beim Fokussieren viel Masse (sprich große schwere Linsen) bewegt werden. Daher bieten viele Objektive die Option den Autofokusbereich einzugrenzen. Bei meinem 4/200-400mm kann ich den Bereich auf minimal 6 Meter eingrenzen. Damit ist der Weg den der AF-Motor ggfs. zurücklegen muss deutlich kleiner und das Scharfstellen ist aus einer „ungünstigen AF-Position“ heraus deutlich schneller.

Ok, das waren meine Tipps, einige Ergebnisse habe ich ja vorgestern bereits hier gepostet. Wenn ich wieder daheim bin und die Internet-Anbindung schneller und preiswerter ist gibt es weitere Bilder zu sehen.


Tag 12 – La Casa de Dios

Als Sandra mich weckt ist es kurz nach 8h – „Du wolltest doch heute früh raus und diese Ruine fotografieren?“ Ok, aber unter die Dusche und los in Richtung Los Realejos. Beim Mirador San Pedro wende ich meinen Mietwagen und parke am Mirador gleich neben dem alten defekten Fernrohr.

In aller Ruhe baue ich mein großes BENRO Stativ auf, das Casa de Dios liegt noch im Schatten. Als ich bereit bin zeigt die Uhr etwa 9h, es ist noch viel Zeit bis die sich die ersten Sonnenstrahlen von oben rechts in der tollen Ruine verirren werden.

Während ich auf das „magische Sonnenlicht“ warte fällt mir weit draußen ein Fischer auf. Also schnell den Teleconverter an das 4/200-400mm und schon kann ich ihn mit der D7000 filmen. Später bin ich überrascht wie gut das sogar aussieht.

Dann ist es fast soweit, gern hätte ich später eine kleine Zeitrafferaufnahme die zeigt, wie die Sonne langsam aber sicher Besitz von der alten Ruine ergreift. Auch wenn es fast windstill ist, so vibriert die D700 mit dem großen schweren Teleobjektiv bei jedem Windhauch ganz leicht. Ein Stativ ist eben niemals stabil genug…

Auch der eingebaute VR kann hier nicht helfen. Alles was hier helfen würde wäre eine Querstrebe von Kameraunterseite zu einem der Beine des Stativs. So etwas gibt es von Manfrotto, es sieht blöd aus und ich unpraktisch, aber manchmal geht es nicht ohne! Leider habe ich all das nicht dabei und so bleibt nur die Hoffnung, dass ich die leicht verwackelten Video-Sequenzen später mit iMovie oder MAGIX Video-Deluxe stabilisieren kann. Mal sehen…

Um kurz nach 10h30 ist die Show vorbei und ich habe meine Fotos „im Kasten“. Witzig waren die vielen Touristen die immer mal wieder aus Bussen hinter mir ausgeströmt sind. Viele von ihnen haben das Objektiv bewundert und dann überlegt was ich denn wohl fotografieren will. Lediglich eine junge Frau hat es kapiert und schnell ihr Tele an ihre CANON montiert. Aber als sie wieder abfuhrt war das Casa de Dios noch gar nicht im „richtigen Licht“ zu sehen.

Ein deutscher Tourist hat mich sogar gefragt ob ich Privatdetektiv sein und mit diesem riesigen Teleobjektiv jemanden observieren würde. Leute gibt es, ich denke er hat zuviel SAT-1 und RTL geschaut…

Zurück auf unserer kleinen Finca gibt es ein kleines Frühstück und während ich dies hier schreibe sonnt Sandra sich draußen auf der Terrasse. Das Leben kann schön und entspannt sein, ganz besonders auf der Finca San Juan bei Los Realejos :-)

Hier ein Beispielfoto aus der Nikon D700 mit dem Nikon AF-S VR 4/200-400 und Teleconverter Nikon TC-17E II.


Nikon D700 – Sterne fotografieren

Tag 9 – Schwere Wolken – Keine Fotos

Als ich wach werde bin ich allein, die Uhr auf dem Nachttischchen neben mir zeigt 8h50. Im Bad dröhnt ein Fön, Zeit aufzustehen! Kurz drauf gibt es wieder ein famoses Frühstück. Es ist wieder Sonntag, also gibt es Weißwürstchen mit süßem Senf und Brezeln – super! Danach etwas Süßes, Kaffee und Sekt, so kann der Tag beginnen.

Später finde ich auf meinem Telefon eine SMS von meinem deutschen Mobilfunk-Provider:

Sie haben 80 Prozent des Daten Roaming Limits erreicht. Für weitere Datennutzung in der EU nach Erreichen des Limits geben Sie bitte *142# in Ihr Endgerät ein.

Mein aktueller Tarif „Reisevorteil Plus“ enthält ein gewisses Datenvolumen, wenn ich mich nicht irre sind es 300 MB zum Preis von 50 Euro. Nach Erreichen dieses Limits wird der Datenverkehr abgeschaltet. Wie ich mit einige wenigen BLOG-Einträgen schon bei 300MB / 100 * 80 = 240MB angekommen bin ich mir höchst schleierhaft. Ich denke, da Thema „Datentelefonie im Ausland“ wird auch innerhalb der EU noch für Jahre ein leidiges kostspieliges Thema bleiben.

Später am Abend gebe ich dann *142# ein und drücke auf „Anrufen“. Einen kurzen Augenblick später zeigt mein Telefon diese Meldung an „Ihr Datenlimit wurde aufgehoben“. Ok, ab jetzt kann es ggfs. so richtig fies teuer werden!

Ab jetzt heißt es also „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Auf meinem Android-Telefon habe ich das kleine APP „NetCounter von Cyril Jaquier“ Es zeigt mir derzeit an, dass ich während der letzten 7 Tage 107,78 MB verbraucht habe. Das ist deutlich weniger als 240MB – oder? Heute ist der neunte Tag auf Teneriffa, während der ersten beiden Tage habe ich meine Telefon gar nicht benutzt. Also entweder habe ich mich verrechnet, das Programm hat einen Fehler oder mein Mobilfunk-Provider „bescheißt“ – was ich eigentlich nicht glauben kann. Ich denke eher, dass es beim Datenvolumen um Down- und Up-Stream geht und dass das kleine APP ggfs. nicht beide „Richtungen“ aufzeichnet.

Okay, zurück zum Thema des Tages: Am Himmel künden schwere Wolken eine kleine Schlechtwetterperiode an. Was tun? Egal, im Augenblick scheint die Sonne, also ab auf die Liege und etwas Sonne tanken. Erst gegen Mittag haben wir Lust etwas zu unternehmen. Mit dem Auto geht es zum Alcampo, dem großen Einkaufszentrum bei Puerto de la Cruz. Während ich durch die Elektronik-Abteilung schleiche kauft Sandra Ersatz für ihre zerbrochene Haarspange. Ich studiere ein wenig die Preise und muss erneut feststellen, dass es kaum einen Unterschied macht. Es lohnt sich nicht irgendwelche Fotosachen hier zu kaufen. Teilweise werden sogar Auslaufmodelle zu Preisen angeboten die in Deutschland längst überholt wären. In Las Vegas wäre es etwas anderes, dort würde es sich ggfs. lohnen ein wenig Zubehör für Notebook, Camera & Co. zu erstehen, hier auf Teneriffa lohnt es eher nicht.

Klar kann man in Puerto de la Cruz an der Promenade bei einem der vielen „Foto-Inder“ auf das eine oder andere Schnäppchen hoffen. Aber was dort angeboten wird ist in der Regel spezielle „Touristen-Ware“. Artikel für Leute die damit nach Hause fliegen und erst dort bemerken, dass etwas nicht ganz ok ist, oder dass der Artikel vielleicht sogar schon benutzt oder nicht ganz vollständig ist. Also lieber die Finger davon lassen!

Nach mehreren Stunden im Alcampo telefonieren wir kurz mit Wolfgang und Karin und verabreden uns zum Eis am Mirador bei El Sauzal. Dort angekommen ist es schwer bewölkt. Meine D7000 lasse ich einfach im Kofferraum. Lediglich den kleinen ZOOM H2 und meine GoPro auf der „Eieruhr“ nehme ich mal mit. Am Mirador ist ein rostiges altes Gerüst. Dort wurden einst Waren mit einer Winde an Seilen vom Meer hinauf transportiert. Heute ist es nur noch ein rostiges Relikt aus alten Zeiten. Aber es ist aus Eisen und meine Eieruhr hat auf der Unterseite einen Dauermagneten. So haftet meine kleine Kamera ganz prima an diesem Gerüst. Ich lasse sie mal eine halbe Stunde vor sich hin filmen. Dann noch eine etwas andere Position und plötzlich spüre ich die ersten Regentropfen. Also ab ins Auto. Ein paar Minuten später ist der Regen schon wieder Geschichte und Wolfgang und Karin sind auch schon da.

Unten am Mirador gibt es eine kleine nette Eisdiele. Ich freue mich jetzt auf einen leckeren Krokant-Becher! Während wir schmausen und plauschen gehen erneut ein paar Regentropfen nieder, aber wir rücken unter den Sonnenschirmen etwas zusammen, alles gar kein Problem. Gegen 17h verabschieden wir uns und fahren in Richtung Monasterio. Dort finden wir auch gleich einen Tisch und der Oberkellner empfiehlt und das frische Spanferkel mit Salat, kanarischen Pellkartoffeln und Apfelmus. Dazu ein großes Bier und schon bin ich der glücklichste Mensch auf Erden – ist doch ganz einfach.

Diese enorme Köstlichkeit runden wir mit einer Crema Catalana und einem Glas Calvados ab. Alles zusammen kostet knapp 60 Euro.

Daheim auf unserer Finca ist der Himmel wieder klar und ich versuche mich mal an ein paar Sternenbildern mit der Nikon D700 und dem neuen AF-S 1,4/50mm. Bei echt hohen ISO-Werten, Blende 1,4 und 4s gelingen Bilder mit nicht verwischten Sternbildern. Doch sie sind dann doch etwas verrauscht und eine Vignettierung der Bildränder ist auch ganz deutlich sichtbar. Bei Blende 2,8 ist die Vignettierung kaum noch sichtbar, steigert man die Belichtungszeit auf etwa 8 Sekunden sind bei ISO 16.000 noch ganz passable Sternenfotos möglich.

Gern hätte ich ein paar Fotos der Milchstraße, wenn ich nur wüsste wo sie ist!! Hoch oben auf in 2250 Metern Höhe am Fuße des Pico del Teide sollte es bei klarem Himmel mit dem AF-S 4/200-400 und meinem stabilen BENRO Stativ eigentlich irgendwie gehen. Mit dem 50mm Objektiv entstehen eigentlich nur Fotos die eine relativ gleichmäßige Verteilung heller Punkte zeigen. Nicht wirklich schön sieht das aus. Aber wo ist die Milchstraße? Ich versuche es mal mit Google Skymap, aber das will auch nicht so richtig klappen.

Heute ist Sonntag und in 7 Tagen geht es leider schon wieder zurück nach Deutschland. Eigentlich ist jede Reise immer viel zu kurz. Es wäre ein echter Traum mal ein halbes Jahr oder länger um die Welt reisen und sich gänzlich der Fotografie und der Kommunikation mit Land und Leute verschreiben zu können. Aber bis das klappt muss man wohl in Rente sein oder einen reichen Sponsor finden.

Falls diese Zeilen von einem potentiellen reichen Sponsor gelesen werden sollten, ich wäre bereit täglich zu berichten und viele schöne Geschichten und Fotos zu veröffentlichen! Entsprechende Spendenquittungen würde ich natürlich auch gern ausstellen :-)

Okay, jedenfalls geht wieder ein Tag zu Ende und es ist wieder an Tag an dem weder eines meiner beiden Teleobjektive, noch der Teleconverter, die AW-100 oder sonstiges Fotozeugs benutzt worden wären…

Eigentlich sollte ich mal mit einer Packung frischer Rollfilme, einer 500er Hasselblad und einigen wenigen Objektiven hierhin reisen. Am Ende würde vielleicht sogar mehr schöne Fotos entstehen als mit all dem digitalen Ballast den ich derzeit mal wieder mit mir herum schleppe. Na mal sehen, vielleicht im nächsten Jahr :-)

Das war also Tag 9 – man könnte ihn so zusammenfassen: „Größtenteils harmlos!“

Hier noch zwei Beispiel des Nachthimmels über unserer kleinen Finca – gesehen durch ein 50mm Objektiv. Man sieht ja echt viele Sterne, aber wirklich schön sieht da eigentlich nichts aus… Die Bilder sind übrigens wie immer 1000 Pixel breit – also einfach anklicken um sie in der „1000er Auflösung“ zu sehen.


Nikon D7000 – Praxistest auf Teneriffa 2011

Der große Praxistest rückt näher, wie wird sich die neue Nikon D7000 auf Teneriffa schlagen. Im Gepäck sind alle Objektive die ich während der letzten Monate hier vorgestellt habe und zur „Reserve“ ist auch eine D700 dabei. Das Fotogepäck ist wieder einmal viel zu schwer und ich hoffe, dass es am Flughafen keinen Stress mit dem Handgepäck geben wird.

Während der kommenden Wochen werde ich hier immer mal wieder Eindrücke dieser tollen Insel posten und auch gleich dazuschreiben mit welcher Kamera und welchem Objektiv etc. das alles fotografiert ist. Zu Silvester gibt es dann auch ein paar Videos. Leider ist auf Teneriffa der Internetzugang immer noch etwas schwierig, für den Upload einiger Fotos reicht es so eben aus, für YouTube-Videos ist es einfach zu langsam und auch viel zu teuer.

Aber zu Silvester gibt es ja wieder ein gutes deutsches DSL  –> Deutsche-Super-Leitung…

Als kleiner Vorgeschmack hier einige Bilder die bei früheren Reisen auf  Teneriffa entstanden sind. Alle Fotos sind 1000 Pixel breit oder hoch – einfach anklicken, dann sieht man sie etwas größer.


Nikon D700 – Fototipps für die kalte Jahreszeit

Was macht man als begeisterter Amateurfotograf wenn im Winter die Tage kürzer und die Nächte länger werden? Man könnte sich mit einem Glas Wein auf das Sofa verkrümeln und all die Filme anschauen für die im Sommer keine Zeit war. Oder man könnte überlegen ob es nicht doch etwas gibt was im Winter ein lohnenswertes Motiv abgibt. Nur was??

Da habe ich einen Tipp für Euch! Einfach mal das Portemonnaie einstecken und zum nächsten Blumenladen laufen. Dort kauft man sich für kleines Geld einige wenige schöne bunte Blumen aus einem holländischen Gewächshaus und schon kann man sich daheim mit Makroobjektiv und Zwischenringen nach Lust und Laune vergnügen. Viele Blumenfotos kommen gut rüber wenn man die Blüten noch ein wenig nass spritzt oder vielleicht ein paare schöne „Licht-Klekse“ im Hintergrund positioniert und dann mit weit geöffneter Blende arbeitet, das nennt man dann Bokeh-Photography!

Aber fangen wir mit vier einfachen Beispielen einfach mal ganz klein an. Die Blume steht in der Vase und die Kamera davor auf dem Stativ. Mit einem leichten Teleobjektiv könnten wir schön mit der Hintergrundunschärfe spielen. Wer mag und eines hat, nimmt auch ein Makro-Objektiv. Wer es nicht hat, auch egal, ein billiges Nikon Ai 4/200mm für 50 Euro von ebay mit ein paar billigen Zwischenringen tut es auch schon!

Nur wie setzt man eine Blume gekonnt in Szene? Man könnte blitzen, farbige Hintergründe ausprobieren, Details auswählen, voll rein in die Blüte knipsen, die Möglichkeiten sind vielfältig und bevor die Blume verwelkt auf dem Schreibtisch steht, hat man sie sehr wahrscheinlich nicht alle ausprobiert.

Der Klassiker ist einen Teil des Blüten-Stängels scharf abzubilden und die Blütenblätter im Hintergrund bei offener Blende verschwimmen zu lassen. Hier mit einer Nikon D700 und dem Sigma EX 3.5/180 Makro-Objektiv. Alle Bilder sind 1000 Pixel breit oder hoch – einfach anklicken…

Aber das hat man schon tausend Mal gesehen! Was gibt es noch? Bei kleiner Blende mit viel Tiefenschärfe könnte man ein Detail der Blüte im Gegenlicht fotografieren. Schon ein wenig anderes und nicht das was alle machen die Blumen knipsen. Sind die Blütenblätter dünn, so braucht man nur ein bisschen diffuses Winterlicht das durch ein Küchenfenster kommt und schon zeigen sich auf dem Foto zarte Farben die einen nicht gleich an die HARIO Colorado-Mischung erinnern…

Was geht noch? Man könnte versuchen Kontraste aufzuspüren und der Pflanze geometrische Strukturen abzugewinnen. Unten links im Bild könnte der „schwere dunkle Ursprung“ sein und nach oben rechts könnte sich das Bild öffnen? Gibt es sicher weniger oft zu sehen.

Oder man macht etwas ganz anderes? Ganz nah ran und einfach nur „Struktur aufspüren“ – zarte Blütenblätter möglichst parallel zur Frontlinse im diffusen Gegenlicht? Das gibt es nicht alle Tage und wenn daraus noch schöne geometrische Strukturen werden, dann hat man ein ungewöhnliches Foto das nicht alltäglich ist und bei dem nicht jeder Betrachter sofort erkennt was es ist. Ok ok, eine geübte Floristin wird vielleicht sofort eine Amaryllis erkennen, aber nicht jeder ist Florist.

Der ein oder andere Betrachter sieht es vielleicht mit anderen Augen und erkennt erst spät was das eigentlich ist was er da gerade zu sehen bekommt. Ist es Holz, sind es Schuppen, ist es Rinde? Es gibt zarte Farben und aufstrebende Linien, was es wirklich ist erkennt man spät und so hat der Fotograf im besten Falle einen nachhaltigen interessanten Blickfang erzeugt.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Jetzt schnell los ein paar Blumen kaufen und dann zeigt mir mal was Ihr daraus gemacht habt!


Nikon AF-S VR 16-35mm im ersten Praxistest

Nachdem ich gestern so überraschend mein neues Weitwinkel-Zoom geliefert bekommen habe, ging es mittags gleich in den Fotorucksack und mit auf die große Reise. Die erste Etappe führt mich von Bonn nach Waltrop, mal die Oma besuchen. Ok, es ist nicht meine Oma, aber die meines Sohnes. Und ich werde immer ihr Sohn bleiben, egal wie alt ich auch bin. Es gibt Kaffee und Kuchen, lecker! Später nach einer kleinen Wohnungsbesichtigung in Marl gibt es dann ein leckeres Filet-Steak mit einer Ofenkartoffel, ordentlich viel Sauerrahm und einer Portion gebackenen Zwiebeln. Super! Dazu ein Glas Merlot und als Abschluss einen Ramazotti, auf Eis mit Zitrone! Das Leben als Erwachsener ist wirklich cool. Als ich noch ein Kind war musste ich essen was auf den Tisch kommt und Ramazotti kannte man in Deutschland damals noch gar nicht :-)

Am nächsten Morgen geht es nach dem Kaffee ab zur Werkstatt, Sandras „YPSE“ (Yamaha YZF-750) ist etliche Wochen lang total überholt worden. Jetzt klappert nichts mehr, die Ventilschaftdichtungen sind erneuert und sie sieht trotz der vielen Jahre, die sie auf dem Ritzel hat, noch wirklich gut aus! An der Auffahrt zur Autobahn verabschieden wir uns. Sie dreht noch eine Runde und ich mache mich mit meiner schwarzen Dieselrakete auf in Richtung Otzenhausen. Wohin? Richtig gelesen, es geht nach Otzenhausen in der Nähe von Trier. Dort gibt es die Europäische Akademie und vor mir liegen drei Tage voller Vorträge und Workshops. Das Navi in meinem Auto schlägt eine Route vor die ich schon kenne und die echt langweilig ist. Also nehme ich mal die A1 bis sie zu Ende ist. Danach geht es über Bundesstraßen weiter. Im Kofferraum ist die D700 mit dem nagelneuen 4/16-35mm Nikkor. Die Landschaft ist großartig, doch anhalten kann ich nicht wirklich und als es endlich geht stecke ich mitten in einer nebligen Suppe.

Schließlich lande ich auf der A60 in der Nähe der Mosel. Es geht in weiten gut ausgebauten Kurven vorwärts, ich bin fast allein auf der Autobahn und meine Dieselrakete bekommt mal den Auslauf der auf der A61 nicht möglich ist. Immer wieder steht die Nadel bei 230 km/h und ich grinse still in mich hinein. Manch ein Amerikaner würde für diese Augenblicke töten :-)

Als ich in Otzenhausen eintreffe reicht das Heizöl noch für ganze 16 Kilometer. Da hat das Grinsen schnell ein Ende… Die Tankfüllung kostet fast 90 Euro! Das sind 180 Deutsche Mark – urgs…

Kurz drauf stehe ich vor der Türe der Europäischen Akademie, aber wie auf der Autobahn zuvor, bin ich auch hier allein. Ich klopfe hier und da, suche via Handy im Web nach einer Telefonnummer, klingle neben dem Briefkasten, aber finden tue ich niemanden. So ist das eben mit Europa, immer wenn man mal jemanden braucht der sich auskennt ist keiner da…

Also gibt es eine kleine Fotosession mit dem neuen Objektiv. Es erlaubt wirklich schräge Perspektiven und das ganz einfach aus dem Handgelenk, nicht einmal durch den Sucher muss man schauen :-)

Selbst bei krassem Gegenlicht liefert es noch scharfe und sehr detailreiche Fotos!

Nach den ersten Testbildern mache ich eine „kleine Runde“ um denn benachbarten Stausee. Zwischendurch halte ich mal an und schieße weitere Testbilder mit dem neuen Objektiv. Bei 16mm Brennweite bekommt mein 407 eine richtig lange „Schnauze“. So soll das sein, das ist schon fast ein Fisheye-Effekt. Wirklich cool!

Während die Wolken die Sonne verdunkeln warte ich am Straßenrand auf den richtigen Augenblick. Ganz einfach ist das nicht und es braucht eine Menge Geduld, aber dann kommt die Sonne durch. Nur wie mache ich es, dass nicht immer mein blöder Schatten im Bild ist? Hier gibt es einen einfachen Trick, man versucht eine Stelle zu finden an der er einen „natürlichen Schatten“ von Bäumen oder Sträuchern gibt. Da stellt man sich hin und ist wie auf diesem Bild zu sehen praktisch unsichtbar. Eigentlich hat es mir diese kleine „Insel“ mit den roten Bäumen angetan. Aber selbst bei 35mm ist das neue Objektiv noch zu „kurz“. Wenn ich jetzt zum Auto laufe ist die Sonne wieder weg. Na, man kann nicht alles haben!

Der Zoombereich ist mit 16-35mm nicht wirklich groß aber er gibt doch den nötigen Spielraum für die Bildgestaltung. Und gerade durch diesen relativ kurzen Zoombereich ist die Bildqualität einfach großartig.

Zurück am Auto setze ich das famose Nikkor AF-S VR 2.8/70-200 an die D700. Landschaftsfotografie braucht nicht immer den „weiten Winkel“. Oft sieht es gerade gut aus wenn man Landschaften mit einer langen Brennweite und einem daraus resultierenden engen Blickwinkel etwas „komprimiert“. Weniger schön ist der mit weißer Folie abgedeckte „Haufen“ hinten links im Bild…

Von der letzten Fotosession ist noch der 77er Polfilter am 70-200mm Telezoom. Also runter damit, rauf auf das neue 16-35mm und nun schauen wir mal ob der Polfilter (keine Slimline-Version!) die Bildränder abdunkelt! Und wie erwartet gibt es dunkle Ecken. Aber es ist relativ harmlos. Würde man das Bild entsprechend beschneiden gingen nur einige wenige Prozent verloren. Alternativ kann man die Ecken auch mit dem Kopierstempel aus Photoshop entfernen. Oder man achtet bei Fotos mit Polfilter drauf, dass man nicht mit vollen 16 Millimetern sondern mit etwa 18 Millimetern Brennweite arbeitet. Dann werden die Ecken nicht abgeschattet!

Noch ein letzter „Schuss“ und es geht weiter. Insgeheim erhoffe ich mir den Blick auf den Stausee von einer Bergkuppe herunter, im Hintergrund ein famoser Sonnenuntergang. Das wäre heute wirklich super, dann ein paar 9er Belichtungsreihen mit der D700 – oh ja! Aber die Straße schlängelt sich entlang des Stausees durch den Wald, den Stausee selbst bekommt man gar nicht zu Gesicht, schade eigentlich :-(

Als ich an der „Verlassenen Akademie“ eintreffe, steigen gerade zwei Kollegen aus dem Taxi. Nun sind wir schon zu dritt, aber vom Hausmeister ist keine Spur. Wir versuchen erneut jemanden zu erreichen, aber wer in dieser Welt nicht per Handy erreichbar sein will, der ist es auch nicht. Statt noch mehrere Stunden vor verschlossener Türe zu verbringen, geht es in Richtung „May-Flower“ – ein ganz ordentliches Thailändisches Restaurant weiter unten im „Dorf“. Das Essen ist super und 90 Minuten später trudeln auch die beiden Kollegen aus Hamburg und Lübeck ein, die Schlüssel haben sie dabei!

Später im Zimmer 115 sichte ich meine „Beute des Tages“ und bin von der Qualität des neuen Objektives richtig positiv überrascht. Mein Sigma 17-35 könnte ich jetzt eigentlich verkaufen. Oder soll ich es für einen Vergleichstest aufbewahren? Na schauen wir mal. Das Sigma ist grundsätzlich auch ok, es ist deutlich leichter und hat noch einen Blendenring. So könnte ich es noch wunderbar an meinen älteren Nikons verwenden. Ich sollte mal wieder ganz entspannt ein paar Filme belichten…


Nikon D700 mit AF-S VR 4/16-35mm

Während ich mir die Zähne putze klingelt es an der Tür. Es ist Montagmorgen und eigentlich erwarte ich kein Paket. Kurz darauf nehme ich mit etwas überraschtem Blick einen kleinen Pappkarton entgegen. Darin finde ich das neue Nikon AF-S VR 4/16-35mm Weitwinkel-Zoom. Dieses schöne Teil hatte ich am Freitag in der letzten Woche geordert, damit ich es Euch hier vorstellen kann. Dass es so schnell geliefert werden würde hätte ich nicht gedacht! Auch der Preis ist ganz ok, er liegt deutlich unter 1.000 Euro.

Also auspacken! Was zum Vorschein kommt ist ein sehr hochwertig gebautes Zoom-Objektiv ohne Blendenring – also ein G-Typ. Ein Objektiv das an der Nikon F4 nicht mehr so wirklich gut zu benutzen ist, aber ich habe auch schon eine Weile keinen Film mehr belichtet. Ok ok, das ist traurig, ich weiß es ja auch. Aber erst am Samstag hat mir mein Bonner Fotohändler bestätigt, dass die Menge der zu entwickelnden Film seit Jahren auf ein Drittel des Vorjahres schrumpft. Sein Labor www.eurocolor.de ist von einst 17 Standorten auf nunmehr 2 Standorte zusammen geschrumpft. Es ist also eine Frage der Zeit bis es in Deutschland ein Luxus sein wird NICHT digital zu fotografieren. Ganz aussterben wird es wohl nicht, aber es wird noch teuer und noch zeitraubender werden!

Aber darum geht es hier und heute gar nicht! Das neue Objektiv macht an der D700 eine gute Figur. Trotz der der Größe ist es nicht übermäßig schwer und es hat vor allem ein 77er Filtergewinde! Im Gegensatz zum deutlich teureren Nikon AF-S 2.8/14-24mm Objektiv kann man also Grauferlaufsfilter und Polfilter verwenden., super!! Die Lichtleistung ist im eine Blendenstufe geringer, man muss also doppelt so lange belichten wie mit dem 14-24mm, aber dies wird durch den eingebauten VR mehr als gut kompensiert. Bei meinen ersten freihändigen Testbildern waren bei 16mm und 1/20s noch scharfe Bilder möglich!

Wie sich das Objektiv in der Praxis und auf den nächsten Reisen schlagen wird, das wird sich zeigen. Aber wenn man Ken Rockwell glauben darf, ist dieses Objektiv das beste Ding seit der Erfindung des Eicherbechers!

So sieht es in Verbindung mit der D700 aus. Das Foto habe ich eben mit der D7000 und dem AF-S VR 16-85mm bei Blende 11 gemacht. Auf der rechten Seite der D700 habe ich ein Stativ aufgestellt und ein Nikon SB-800 mit weißem Reflektionsschirm daran befestigt.

Hier die D700 mit dem neuen Objektiv. Einfach Anklicken, dann sieht man das JPG aus der D7000 in Originalgröße.

Hier nun zwei erste Testbilder mit dem neuen Objektiv. Es sind unbearbeitete JPG-Dateien in Originalgröße – einfach anklicken…

1) 16 mm Brennweite, Blende 8, 1/125s, ISO-200

2) 35 mm Brennweite, Blende 8, 1/125s, ISO-200

3) Hier ein etwas kleineres JPG vom letzten Samstag mit dem AF-S 24-85mm bei 48mm Brennweite und Polfilter.

Weitere Bilder gibt es hier in den nächsten Wochen zu sehen.


Nikon AW-100 – Bildbearbeitung und Bildqualität

Funktionen wie die Erkennung von Gesichtern, einen Lächelauslöser oder eine Blinzelwarnung kennt heute fast jede moderne Digitalkamera. Die notwendigen Algorithmen programmiert man bei Canon oder Nikon schon seit langer Zeit nicht mehr selbst. Es gibt Firmen die sich auf genau diese Features spezialisiert haben. Daher sind die Funktionen auf bei fast allen Kameras gleich, denn es steckt oft der gleiche Lieferant dahinter.

Auch nicht ganz neu ist die Möglichkeit, Fotos gleich in der Kamera zu bearbeiten. Eigentlich ist das „Bah“ – und fast jeder Fotograf der sich ein wenig mit Photoshop oder ähnlichen Programmen auskennt wird diese Möglichkeit der Bildbearbeitung mehr oder weniger verächtlich abtun. Ich selbst habe sie bislang noch NIE benutzt. Aber da meine Freundin Sandra immer wieder freudig juchzt wenn sie einen neuen Effektfilter in ihrer D5100 entdeckt hat, will ich heute doch mal schauen was es mit dieser Bildbearbeitung direkt in der Kamera auf sich hat.

Mein „Testobjekt“ ist die kleine Nikon AW-100. Nach der Arbeit geht es im letzten Tageslicht von meinem Appartement aus ein paar hundert Meter am Rhein entlang auf eine kleine Fußgängerbrücke. Ein Stativ habe ich nicht dabei, aber es gibt mehrere massive Betonpfeiler auf denen man die Kamera sehr gut abstellen und dann mit dem Selbstauslöser „bedienen“ kann. Später suche ich mit ein Foto aus und schaue mal was die interne Bildbearbeitung so hergibt. Der erste positive Eindruck, man macht nichts „kaputt“. Es werden stets Kopien des bearbeiteten Originals gespeichert. Wirklich praktisch! Weniger praktisch ist, dass man Effekte nicht mehrfach nacheinander anwenden kann. Also eine Kombination aus „Miniatur-Effekt“ und „Delithing“ ist nicht möglich!

1) Hier das verkleinerte völlig unbearbeitete „Originalfoto“. Es ist ganz ok und bei 1000 Pixel Seitenbreite (einfach anklicken) wirklich brauchbar!

2) Das gleiche Foto mit dem Effektfilter „Delithing“. Es ist insgesamt heller und wird sich recht gut für die Ausgabe auf einem Belichtet oder Ink-Printer eignen. Eigentlich gar nicht schlecht und der Effekt ist auch nicht übertrieben!

3) Dieser Filter heißt „Schleier entfernen“. Der Kontrast wird gesteigert und das Bild kommt insgesamt „kräftiger“ daher. Für die Präsentation auf einer Web-Seite vielleicht gar nicht so verkehrt. Auch sind die Kontraste nicht krass übertrieben.

4) Hier ist der „Minatureffekt“ – Farben und Kontraste sind verstärkt und am oberen und unteren Bildrand ist ein Gaußscher Weichzeichner zu sehen. Eine ganz nette Spielerei, die sich aber auch sehr einfach mit Photoshop nachstellen ließe.

5) Hier jetzt ein 90-Sekunden „Blitzbearbeitung“ die ich eben mit Photoshop gemacht habe. Etwas mehr Kontrast und Farbe und ein bisschen „HDR“ aus Photoshop CS5. Hätte man nun noch ein schönes Motiv, so wäre es vielleicht gar kein schlechtes Foto :-)

Zum Abschluss noch eine nähere Betrachtung der 16 Millionen Pixel der Nikon AW-100…

Im folgenden habe ich mehrere 100% Ausschnitte aus der Bildmitte bei ISO-400, f/3.9 und 0.3s zusammen gestellt.

16.MPix, also Originalgröße. Bedingt durch die ISO-400 ist das Rauschen deutlich wahrnehmbar, auch sind viele Komprimierungsartefakte erkennbar. Die Blätter des Baumes und die Dachziegel können nicht mehr differenziert dargestellt werden.

12 MPix – auch hier fallen die starken Artefakte noch auf, aber die Bildqualität wirkt insgesamt ein wenig besser.

Auch bei 9 MPix sind noch unschöne Artefakte erkennbar. Wir sind schon fast bei der Hälfte der vom Hersteller angegebenen Auflösung angekommen!

6.7 MPix – das ist ein Wert den Kameras mit einem deutlich größeren Chip vor 6 Jahren erreicht haben. Wir sind hier ungefähr auf dem Niveau einer Nikon D1x, wobei ich mir vorstellen könnte, das die Bildqualität der D1x hier immer noch besser wäre. Aber das werde ich in ein paar Tagen mal ausprobieren :-)

4.7 MPix – das ist etwa das Niveau meiner ersten Canon G2. Alles in allem wäre das ganz ordentlich, doch der Baum erscheint immer noch verwaschen und es sind noch deutliche Artefakte erkennbar.

Nun sind wir bei 2.000 x 1.500 Pixel – sprich bei 3 MPix angekommen. Das ist das Niveau einer Nikon D1h die vor 12 Jahren auf den Markt kam. Die Gebäude erscheinen klar konturiert, es sind kaum noch Bildstörungen zu erkennen und so traurig es auch sein mag, bei etwas längeren Belichtungszeiten und ISO-400 kann man aus einem winzig kleinen Chip eben keine Wunder heraus zaubern.

Diesen kleinen Test werde ich in den nächsten Tagen mal bei gutem Licht und ISO-125 wiederholen. Die AW-100 ist wie vergleichbare Kameras auch, nicht die erste Wahl wenn es darauf geht in den Abendstunden schöne Fotos zu machen. Wie so oft gilt auch hier „Size Matters“ – das hat Roland Emmerich bei der Werbekampagne zu „Godzilla“ schon sehr treffend postuliert.

Ganz ähnlich wird es aussehen, wenn man Bilder aus der Nikon D3x mit Bildmaterial aus einem Mittelformat-Rückteil (bspw. Hasselblad CFV-50) vergleichen wird. Nimmt man dann einen Trommel-Scan eines der perfekten Großformat-Dias à la Andreas Gursky, so sehen sogar die D3x und das Hasselblad CFV-50 relativ alt aus. Doch bei allem stellt sich immer die Frage nach dem WARUM? Was will man mit 100.000.000 Pixeln pro Bild?

Wenn ich einen guten LFP-RIP (Large-Format-Print Raster-Image-Processor) nehme und ein perfektes Bild mit 12 Megapixeln bspw. aus einer D700 in 60 x 90cm bei höchster Qualität auf einem EPSON 7880 drucke, dann habe ich ein wirklich gutes Ergebnis. Mit solch einem Bild macht man, ein geniales Motiv vorausgesetzt, jeden interessierten Kurator oder Galeristen glücklich. Ok, man braucht noch ein sauber gearbeitetes Passepartout und einen schönen Rahmen mit hochwertigem entspiegeltem Glas, aber das war es dann auch!

Bitte korrigiert mich wenn ich hier Unsinn schreibe, aber 16.000.000 Pixel auf wenigen Quadratmillimetern sind meiner Meinung nach einfach nur Blödsinn. Als Ergebnis wird man auch im Jahr 2011 praktisch immer ein Bild mit vielen Artefakten haben das viel digitalen Pixelmüll enthält. Aber es ist das was die Kunden wollen. „Boah die hat sechzehnmillionen Pixel, die macht sicher Fotos die doppelt so gut sind wie meine alte Nikon D80 – boah geil!“ Meiner Meinung nach ist das ein Trugschluss der einfach nur die Festplatten dieser Welt verstopft. Aber „wir“ haben es ja so gewollt :-)


Nikon D700 versus D7000 – Performance-Test

Es ist Samstag und die Sonne lacht. Aber Sandra ist durch und durch erkältet, die Nase tropft und die Glieder schmerzen. Aber, das Gehirn braucht Sauerstoff! Also bleiben die Motorräder und das Cabrio heute mal daheim. Um kurz nach 12h geht es mit meiner schwarzen Dieselrakete zur „Wahner Heide“, gleich hinter dem Köln-Bonner Flughafen. Dort bin ich früher auf dem Weg zur Arbeit immer mal wieder für ein paar Minuten gewesen und habe mit einer Nikon F4, F100 oder F5 und später mit einer Nikon D100 Flieger geknipst. Motoviert war das alles durch Bilder eines Fotografen der diverse Flieger exakt von unten fotografiert und sie einander gegenüber gestellt hat. Dieser Artikel aus irgendeiner Fotozeitung geistert mir seit Jahren im Kopf herum wenn ich in der Nähe eines Flughafens bin.

Heute sind die Nikon D7000 und die D700 im Gepäck. Zusätzlich habe ich noch die neue Nikon AW-100 dabei. Die Anfahrt dauert nicht lang und warm eingepackt warten wir auf die Flieger die da kommen werden.

Zwischendurch finde ich einen sehr schönen fast unbeschädigten Pilz. Ich versuche mich mal an einer Nahaufnahme mit der kleinen Nikon AW-100. Richtig gelingen tut das erst, als ich die Kamera auf den Kopf stelle und das Blitzlich als „Aufheller“ verwende. Wirklich praktisch diese kleinen Kameras :-)

Dann wird es ernst, die ersten Flieger kommen. An meine D7000 setze ich das Nikon AF-S VR 18-200mm – mal sehen wie es sich schlägt! Oben drauf sitzt ein Adapter eines kleinen „Schirmhalters“. Daran habe ich eine Stativ-Adapterschraube gedreht und da wiederum einen GoPro Stativ-Adapter angeschraubt. Oben drauf sitzt eine GoPro HD HERO 1080.

Nachdem einige Flieger „durch sind“ habe ich das Gefühl, dass die D7000 einfach zu langsam ist. Also raus mit der D700, dem AF-S 1.4/50mm und dem MB-D10 Batteriegriff samt großem EN-EL4 aus meiner Nikon D2x. Ich stelle auch hier nur den RAW-Modus ein, keine JPG-Vorschaubilder! Im Karten-Slot steckt die neue schnelle 16GB CF-Karte von Foto Gregor in Köln. Drauf mit der GoPro und los geht der Spaß. So eingestellt geht die D700 ab wie eine Rakete! Das macht Spaß, nur kommen zu wenig Flieger :-( Und die Flieger die kommen sind langweilige Kisten von German Wings. Ok, man kann nicht alles haben…

Zum Abschluß mache ich noch einen kleinen Soundcheck mit dem ZOOM H2. Dann geht es zurück zum Auto. Es ist inzwischen 15h und wir haben Hunger. Im Navi finden wir das Schloß-Restaurant an der Agger – das klingt gut! Also los, es sind nur ein paar Kilometer!

Dort angekommen bleibt bis auf die neue Nikon AW-100 alles im Auto. Hier habe ich zwei Testbilder aus der kleinen AW-100…

Hier ein Foto der Tischdekoration – Selbstauslöser  & Makro-Programm – ganz brauchbar – oder?

Später wird dann daheim das Video des Tages geschnitten – Nikon D700 versus D7000. Meine Gewinnerin ist ganz eindeutig die schon etwas in die Jahre gekommene D700. Im Vergleich zur D7000 hat sie irgendwie genau die Power die man für wirklich schnell fliegende „Objekte“ braucht. Das 50er Objektiv ist ein wenig zu kurz, also habe ich auch mal einige Fotos mit einem AF-S VR DX 16-85mm gemacht – das dunkelt die Bildränder wirklich kräftig ab – aber so schlecht sieht das gar nicht aus :-)


Auflösung Nikon D700 versus Nikon D7000

Zu einem meiner letzten Posts gibt es einen Kommentar in dem zu lesen steht, dass die Auflösung der Nikon D7000 im Vergleich zur Nikon D700 nur 16% höher sei. Das hat mich nachdenklich gestimmt und ich habe deshalb mit Excel eine kleine Berechnung ausgeführt. Dabei habe ich sowohl für die D7000 als auch für die D700 die Größen der Chips in mm² ausgerechnet, die Anzahl der Pixel bestimmt und dann die Anzahl der Pixel pro mm² errechnet. Definiert man bei dieser „Packungsdichte“ die D700 als 100%, so ist die Dichte der Pixel pro Fläche bei der D7000 um 312% höher! Das ist mehr als 16% – oder?

Ein Objektiv das den Chip der D7000 wirklich komplett ausreizen will, muss im Vergleich zur D700 also die mehr als die dreifache Auflösung liefern!

Im Umkehrschluß könnte man auch sagen, dass man mit der D700 mit „einfachen“ Objektiven noch tolle scharfe Bilder hinbekommen kann, während ein schlechtes Objektiv an der D7000 ein ordentliches Maß an „Pixelmüll“ liefern wird. Hier kommt ein Begriff ins Spiel, den man als „Netto-Dateigröße“ bezeichnet. Dieser Wert gibt in der Meßtechnik an, wie viele Bildinformationen in einer Bilddatei wirklich enthalten sind. Ist das Objektiv zu 100% auf den Chip abgestimmt, entspricht ist die Netto-Dateigröße der realen Dateigröße. Dies ist allerdings ein theoretischer Wert und in der Praxis kaum erreichbar. In der Realität wird die Netto-Dateigröße meist unterhalb der realen Dateigröße liegen.

Denken wir uns nun ein Objektiv dessen Auflösung so gerade eben bei der Auflösung des Chips der D700 liegt. Verwendet man dieses Objektiv am deutlich kleineren DX-Chip der D7000 der dazu noch die dreifache Packungsdichte an Pixeln besitzt, so wird die Netto-Dateigröße bei der D7000 kleiner sein als bei der D700. Die D7000 wird also nicht die Netto-Dateigröße der D700 erreichen!

In der Praxis bedeutet das, dass der rein rechnerische Vorteil des kleineren Chips bei der Fotografie mit Teleobjektiven nur dann eintritt, wenn diese den Chip der D7000 auch effizient „beleuchten“ können. Wer sich also gegen FX entscheidet, weil er bspw. Tiere mit langen Teleobjektiven fotografieren möchte und sich vom 1.5 fachen Crop-Faktor des DX-Chips der D7000 einen Vorteil erhofft, der sollte vorher unbedingt Probeaufnahmen mit dem Teleobjektiv erstellen, das er an der D7000 verwenden möchte.

Zu bedenken ist auch, dass die Netto-Dateigröße mit steigenden ISO-Werten abnimmt, weil irgendwann das Bildrauschen die Oberhand gewinnen wird. Besonders bei Teleobjektiven sind aber häufig hohe ISO-Werte notwendig um Verwacklungen wirkungsvoll zu begegnen. Klar gibt es Objektive mit eingebautem VR, aber was nutzt ein VR wenn man einen Adler im Landeanflug auf ein Luder fotografieren möchte? Nichts, einfach gar nichts, außer dass ggfs. das Luder perfekt scharf abgebildet wird…

Wer sich also durch den Wald von Testberichten gekämpft hat und immer noch nicht weiß was er kaufen soll, der kann sich bei einem guten Fotohändler eine D700 oder eine D7000 ausleihen und sich anhand eines ISO12233 Testcharts selbst ein Bild machen. Dieses sollte er dann aber nicht nur bei ISO-100 abfotografieren, sondern auch mal ISO 800, ISO 1600 oder noch mehr wählen. Die Ergebnisse legt er dann bspw. mit Photoshop „nebeneinander“ und verkleinert das größere Bild solange, bis es in der 100% Ansicht die gleiche Anzahl an Details zeigt wie der Sparringspartner. Beide Bilder speichert man dann in einem unkomprimierten Format, beispielsweise als TIFF. Danach kann man sich die Dateigrößen ansehen und hat jetzt eine „Netto-Dateigröße für Arme“. Ok, das ist kein Test der einem TÜV-Siegel stand halten würde, aber er ist billig und man kann sich diesen Spaß durchaus mal erlauben!

Vielleicht schickt mir ja der Eine oder Andere von euch mal eines seiner Testergebnisse?