Alles über die Nikon-Fotografie

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Warten auf die Nikon D4

Während tausende von Fotografen sehnsüchtig dem Tag entgegen fiebern an dem sie ihre ganz persönliche Nikon D4 endlich in Händen halten dürfen, habe ich ganz bescheidene andere Erwartungen. Ich warte einfach nur auf den Frühling. Im letzten Abendlicht durch die Rhein-Hessischen Weinberge flitzen, danach die toten Fliegen vom Helm wischen. Entspannt im Biergarten mit Freunden ein Bierchen trinken oder mal wieder draußen ein Foto machen, ohne dass gleich die Finger erfrieren.

Aber das alles muss vorerst ein Wunschtraum bleiben. Die eisige Kälte wird Europa noch ein Weile fest im Griff behalten. Da ist es gut wenn man ein wenig in Erinnerungen schwelgen kann oder einfach mit dem Handy in der OBI Gartenabteilung ein paar Knipsbilder machen kann. (HTC Desire HD)

Und dabei wird dann auch schon klar, Ostern steht vor der Tür…

Aber irgendwie hat der Winter ja auch seine schönen Seiten…

Sonnenuntergänge sind kitschig und zugleich immer wieder wunderschön. Hier hat der Winter einen großen Vorteil, man muss nicht solange warten! Und will man einen Sonnenaufgang fotografieren, kann man etwas länger schlafen. Eigentlich auch gar nicht so schlecht…

Und wenn der Frühling dann endlich wieder da ist, geht es ab in die Natur. Vielleicht ist die neue Nikon D4 dann ja schon im Gepäck :-)


Meine neue BMW F800 – Nur für einen Tag…


(Foto: Nikon AW-100)

Die Arbeit im Büro gestaltet sich heute wieder einmal schwierig. Beim letzten Deployment sind einige Stored-Procedures nicht korrekt in die Datenbank gewandert und so müssen sie erst noch gegen die aktuellen Versionen ausgetauscht werden. Aus der Produktion wird der eine oder andere Fehler mit hoher Priorität gemeldet. Kaum ist ein Fehler behoben geht das Telefon und es gibt ein neues Problem. Um 17h ist dann alles soweit erledigt, trotzdem raucht mein Kopf. Da tut eine kleine Abkühlung auf der Autobahn ganz gut. Bei 12°C geht es mit meiner weißen BMW K1200r Sport über die A60 nach Rüsselsheim. Beim Motorradhaus Sänger wird schnell abgeklärt, dass wir in der letzten Woche die Service-Hefte vertauscht hatten und dass daher die 30.000er Inspektion beim falschen Motorrad eingetragen ist. Tja wer sich den Luxus zweier identischer Motorräder gönnt, kann schon mal durcheinander kommen! Aber nichts ist unlösbar und bei Senger sowieso nicht. Es dauert nur ein paar Minuten, dann bin ich mit einer fast neuen BMW F800R unterwegs nach Mainz. Sie sieht aus wie eine Tigerente und brummt wie eine wilde Hummel…

Zunächst ist es wein wenig ungewohnt, aber man fühlt sich auf der F800 schnell zuhause. Beim Auffahren auf die Autobahn bin ich überrascht wie der kleine Motor hoch dreht und die Fuhre abgeht. Untermotorisiert ist dieses Motorrad nicht! Die 200 km/h erreicht sie spielend. Jetzt wünsche ich mit eine kleine Verkleidung hinter der ich mich zusammen kauern kann, aber da ist nichts. Auf diesem Ding sitze ich voll im Wind und so mache ich den Gashahn lieber wieder zu :-)

Später an meinem Appartement angekommen muss ich sagen, das Ding fährt wie auf Schienen. Am 2.500 Umdrehungen geht es zügig vorwärts, aber es wird auch mit kernigen Vibrationen quittiert. Der Lenkungsdämpfer gibt zusätzlich  Ruhe in das ohnehin sehr gute Fahrwerk. Bremsen, Motor, Handling, Sitzposition, alles ist ok. Und doch ist es kein Motorrad für mich. Wenn man jahrelang einen großen „Brummer“ unter dem Hintern hatte, fühlt sich diese F800 an wie ein Fahrrad. Besonders blöd finde ich den neuen Blinker-Hebel. An die beidseitigen Blinkerhebel meiner K1200 musste ich mich gewöhnen, aber nun will ich nichts anderes mehr. Zu blöd, dass genau diese genialen Armaturen nicht mehr hergestellt werden und BMW sie nicht mehr einkaufen kann. Meine Handschuhe sind relativ eng und bei gezogener Kupplung ist es mir fast unmöglich den Blinkerhebel zu bedienen. Das könnte besser sein!

Vor meinem Besuch bei meinem Freund Hermann geht es noch ganz kurz zum Fototermin hoch in den Mainzer Volkspark. Schnell ein paar Bilder mit Video-Sequenzen mit der neuen Nikon AW-100 aufnehmen. Wieder am Appartement noch ein kleiner Soundcheck, schließlich will man ja auch hören wie der Motor der F800 „klingt“.

Dann schnell das Video zusammen stellen, Musik drunter und ab in Richtung YouTube damit.

 

Zusammenfassend könnte man sagen:

  • Die BMW F800R ist eher ein Motorrad für Frauen – daher auch das F in der Typenbezeichnung
  • Eine BMW der K-Serie ist eher was für Männer, daher auch das K wie „Kerl“ in der Typenbezeichnung
  • Eine R1200r ist eher ein „gemütlicher Panzer für betuchte Rentner“, daher auch das R in der Typenbezeichnung

Ein Tag mit der Nikon AW-100

 

Als Sandra und ich wach werden ist es ein schöner sonniger Herbsttag. Draußen ist es kalt und klar, aber der Spätsommer hat sich verabschiedet, ganz eindeutig! Um 12h bin ich am Hauptbahnhof und treffe mich mit einem guten Freund aus alten Zeiten. Er ist eine wenig zufällig mal in Bonn. Eigentlich wohnt er jetzt in Hannover. Wir schlendern ein wenig durch die Stadt und quatschen über alte längst vergangene Zeiten. Er hat sein iPhone dabei, ich meine neue Nikon AW-100. Hier und da bleiben wir stehen und schießen ein paar Bilder. Um 13h30 landen wir im Roses, schräg gegenüber des Bonner Münsters. Es gibt Nudeln mit Scampis, lecker! Als mein Freund um 14h16 wieder mit dem ICE in Richtung Hannover verschwindet, laufe ich einmal quer durch die Stadt. Mein Auto steht im Parkhaus an der Oper.

Aber da ist ja noch der Bonn Münster, schnell mal rein und ein paar Testbilder für meinen BLOG machen…

Hier ein kleiner „Zoom-Test“ – Volles Weitwinkel gegen maximale Tele-Brennweite.

Wie schlägt sich die AW-100 bei wenig Licht in einer Kirche (Bonner Münster) – Überraschend gut!!

Wieder daheim angekommen geht es Sandra immer noch nicht wirklich besser. Das Vernünftigste ist, sie bleibt im Bett. Ich packe während dessen eine Sachen zusammen. Mein weißes „Mädchenmotorrad“ hat am Montag einen Termin in der Werkstatt in Rüsselsheim. Bei ihr wird es nicht so teuer werden wie bei meiner baugleichen blauen Turbine. Die weiße Turbine hat knapp 18.000 Kilometer auf dem Tacho, da steht also die 20.000er Inspektion an. Da Sandra im Gegensatz zur mir nie sinnlos den Gashahn aufreißt, schafft sie mit einem Hinterreifen die doppelte Laufleistung. Wirklich beachtlich! Die beiden Michelin Pilot Road 2 werden also wohl erst im nächsten Jahr wie bei der blauen K1200 gegen die neueren Michelin Pilot Road 3 ausgetauscht.

Um 17h30 bin ich dann startklar. Das Thermometer zeigt 17,5°C, ich bin warm eingepackt und es geht los nach Mainz. In den Höhenlagen von Eifel und Hunsrück ist es schon kalt und es wird in 90 Minuten dunkel. Also verkneife ich mir die Fahrt durch die Berge und cruise einfach entspannt über die B42 am Rhein entlang. Was für eine tolle Strecke, was für eine Wetter. Zwar kriecht die Kälte langsam in alle Ritzen aber es ist trotzdem schön. Als ich die Loreley passiere geht gerade die Sonne unter. Nun wird es langsam frisch. Kurz drauf zeigt der Bordcomputer noch 12°C, teilweise sind es nur noch 10°C. Trotzdem macht die Tour Spaß. Ich bin froh, dass ich mir am Samstag bei Hein Gericke in Bonn noch eine neue Sturmhaube aus flauschig warmem Fleece gekauft habe. So ist es im Helm wirklich angenehm, auch wenn er jetzt etwas stramm sitzt. Aber es hat auch etwas Gutes, ich reiße mir beim Auf- und Absetzen nicht mehr die Ohren ab :-)

Kurz vor Rüdesheim sehe ich rechts eine Fähre. Warum nicht? Also kurz blinken und in einem scharfen Haken nach rechts, auch wenn es eigentlich nicht erlaubt ist. Die Überfahrt kostet 2,80 Euro und ich bin froh, dass ich mir kurz die Beine vertreten kann. Mein Telefon ist in einem der Koffer und die kleine AW-100 steckt in der Jackentasche. Raus damit und schnell ein Foto gemacht. Später werde ich wirklich überrascht sein wie schön es geworden ist!

In meinem Appartement dann der große Schock, der Kühlschrank ist mal wieder abgestellt und es gibt nur warmes Bier. Da hilft nichts, schnell rüber zur Tankstelle. Es gibt noch einen Burger und ein Desperados darf ich ausnahmsweise auch trinken, eigentlich ist der Verzehr alkoholhaltiger Getränke im Tankstellenbereich verboten! Aber wir kennen uns nun schon seit 2007 – da machen sie Jungs von der Tankstelle für mich mal eine Ausnahme :-)

Was für ein schöner Tag…


Meine neue BMW – Für einen Tag…

 

Es ist Montag und hinter uns liegt ein recht verregnetes Wochenende. Leider liegt es noch nicht komplett hinter uns! Als ich morgens um 7h in Bonn mit meiner blauen K1200r in Richtung Mainz aufbreche ist es noch dunkel. Das Thermometer am Motorrad zeigt 14°C, es regnet. Aber: „Nur die Harten kommen in den Garten“ – also rein in die Regenkombi und rauf auf das Moped. Die Fahrt macht keinen Spaß, es geht einfach nur auf der A61 in Richtung Süden. Irgendwann wird es auch langsam hell, einen Sonnenaufgang gibt es nicht, der Himmel ist mit schweren Regenwolken verhangen. Kurz vor Laudert geht dann mal wieder gar nichts mehr. Wie ätzend am frühen Morgen. Es regnet und ich stehe mit meinem Moped im Stau, wieder einmal! Da helfen auch keine 163 PS – vor Gott und dem Stau sind wir alle gleich.

Als ich an der Ausfahrt Laudert ankomme wird nicht lange überlegt, es geht runter von der Autobahn in Richtung Rhein. Nach ein paar hundert Metern halte ich kurz an und „sage“ meinem TomTom, dass es mich nach Mainz lotsen soll und dabei auf den Vorschlag einer Autobahnbenutzung bitte verzichten soll. Kurze Zeit später bin ich am Rhein, wirklich einfach ist das, man braucht das TomTom hier nicht wirklich. Aber es ist irgendwie doch ganz nett wenn man sehen kann wie viele Kilometer man noch vor sich hat.

Es geht am Rhein entlang, der Regen hört langsam auf, die Temperaturen steigen auf 19°C. Es ist doch gar kein so schlechter Tag. Kurz hinter Bingen geht es wieder auf die A61 und dann sofort auf die A60 in Richtung Mainz. Dort angekommen gibt es in meinem Appartement eine heiße Dusche. Als die kalten Füße wieder aufgetaut sind gibt es frische Klamotten und dann geht es schon los zur Arbeit. Die Mittagspause verbringe ich damit meine blaue K1200r beim famosen Motorradhaus Senger in Rüsselsheim abzugeben. Eigentlich ist montags geschlossen, aber es werden Reparaturen angenommen. Als ich um 12h vor dem Tor stehe ist dieses aber verschlossen! Was für ein Mist ist das denn? Ich versuche anzurufen, nichts geht. Es meldet sich ein Anrufbeantworter aber einen Text kann man nicht hinterlassen. Gefrustet fahre ich wieder zurück. Beim Auffahren auf die A60 ist der Verkehr relativ dicht und ich muss auf dem Beschleunigungsstreifen genau das tun wofür er gemacht ist, ich muss beschleunigen. Im dritten Gang mache ich ordentlich den Gashahn auf, schließlich müssen 240 Kg Motorrad und der Fahrer in Schwung gebracht werden. Es geht vorwärts doch plötzlich heult der Motor auf, der Drehzahlmesser dreht in den roten Bereich und das Motorrad schlingert wie die Hölle. Eine Schrecksekunde und als ich den Gashahn wieder zu gedreht habe stabilisiert sie sich sofort wieder. Das hätte ins Auge gehen können. Auf der Straße scheint ein Mix aus Öl und Wasser zu sein, richtig schmierig war das eben. Der Puls schlägt schneller, der Autofahrer hinter mir hat es gesehen und ist instinktiv auf die Bremse gegangen, er wollte wohl keinen Biker in den besten Jahren überrollen!

Kurze Zeit später bin ich wirklich froh, dass ich instinktiv richtig reagiert habe und nichts aber auch gar nichts passiert ist. Aber, das hätte auch schwer ins Auge gehen können!

Wie kommt eigentlich Öl auf die Straße? Meiner Erfahrung nach sind es oft gemietete Wohnmobile bei denen die Fahrer bei der ersten Tankfüllung den Tankdeckel entweder ganz vergessen oder nicht richtig aufsetzen. Dort wo rechts gefahren wird haben viele Wohnmobile die Tanköffnung auf  der rechten Seite. Das ist beim Heranfahren an eine  Tankstelle die am Straßenrand liegt ganz praktisch. Fährt man damit aber eine Linkskurve, so schwappt die glitschige Brühe aus dem Tank auf die Straße. Kommt dann Regen dazu, sieht man als Biker praktisch keinen Unterschied zwischen Öl und Wasser auf der Straße. Eine wirklich gefährliche Mischung! Heute ist es gut gegangen, für morgen und die nächsten Tage habe ich mir vorgenommen noch vorsichtiger zu fahren als bisher! Besser ist das…

Wieder im Büro angekommen schreibe ich eine kurze Mail an das Motorradhaus. Um kurz nach 17h geht dann tatsächlich mein Telefon. Es ist jetzt jemand dort, die Annahme ist Montags von 16h bis 18h besetzt! Also wieder rauf auf das Bike und ein paar Minuten später bin ich in Rüsselsheim, es sind nur 7 Kilometer!

Zurück geht es mit einem „Leih-Motorrad“, einer fast neuen BMW R1200r. Fast mein ganzes Leben lang bin ich BMW Boxer gefahren, aber seit ich die K1200r habe mag ich die Boxer einfach nicht mehr. Dieses „grobmechanische“ Gerüttel geht mir auf die Nerven. Meine R850r habe ich im wesentlichen verkauft, weil niemand in der Lage war die beiden Zylinder so zu synchronisieren, dass der Motor wirklich rund läuft. Die K1200r ist im Vergleich zu meiner 850er ruhig wie eine Flugzeugturbine. Bei 150 km/h beginnt sie auch zu vibrieren, aber es fällt einem dabei nicht der Kitt aus der Brille und die Hände sterben auch nicht ab.

Ok, das Drehmoment und der Durchzug des Boxers sind schon beachtlich. Schließlich haben sie den gleichen Hubraum. Es ist ein durch und durch vernünftiges Motorrad und eigentlich sieht es auch gar nicht schlecht aus. Aber die K1200r ist mir inzwischen doch lieber. Meine Boxer-Període habe ich hinter mir gelassen, das verbindet mich mit Sylvester Stallone :-)

Trotz allem habe ich hier ein kleines Video der R1200r für Euch. Ich habe es eben draußen mit der kleinen GoPro HD HERO 1080 gefilmt. Das kleine Ding hat ein Fix-Fokus-Objektiv und ab ca. 6cm ist praktisch alles scharf. Auch ohne LC-Display bekommt man mit ein bisschen Übung damit ganz witzige kleine Filme hin :-)

Also, Film ab…


Kältetest mit Nikon P7100

Die Nacht war wieder viel zu kurz und die Woche beginnt wie immer völlig überraschend. Um 6h30 bin ich startklar. Mit der blauen BMW geht es über die Dörfer nach Ahrweiler, dann über Altenahr und Ahrbrück in Richtung Adenau. Vorbei am Nürburgring über Cochem nach Kaub. Weiter nach Simmerin, ich will via Bad Kreuznach nach Mainz. Irgendwann lese ich auf dem Display meines TomTom Urban Rider, dass die voraussichtliche Ankunftszeit mit 11h30 veranschlagt wird. Das ist nun doch ein wenig zu spät.

In der Nähe von Simmern plane ich um „Mainz – Schnellste Strecke“. Es geht auf die B50 in Richtung Stromberg. Nach einer endlosen Baustelle geht es dann zügig vorwärts. Was ich nicht weiß ist, dass auf der A3 ein Gefahrgut-Transporter verunglückt ist. Die gesamte A3 ist gesperrt, es ist Phosphor-Säure ausgelaufen. Vermutete Ursache: Sekundenschlaf…

Kaum bin ich auf der A61 stehe ich im Stau und in was für einem Stau! Zusätzlich ist es blöd, dass direkt vor mir mehrere Polizeifahrzeuge ebenfalls im Stau stehen. Nach etwa einer Stunde habe ich es zum Rastplatz Hunsrück geschafft. Über die winzige Zulieferer-Straße verlasse ich heimlich still und leise die Autobahn. Es geht scharf links, eigentlich ist diese Straße nur für die Land- und Forstwirtschaft frei gegeben. Das TomTom blinkt, eigentlich darf ich hier gar nicht her fahren… Etwas später bin ich dann bei der Stromburg in Stromberg. Kurz drauf versuche ich mich erneut mit der A61 und lande mitten in einer Großbaustelle. Ja hört das denn niemals auf? Um kurz nach 11h bin ich im Büro, frisch geduscht und umgezogen, hat doch noch geklappt…

Später am Abend gibt es noch einen Burger in Oppenheim, das Wetter ist schön und ich genieße die Kilometer auf der B9 am Rhein entlang. Mit hereinbrechender Dunkelheit erreiche ich mein kleines Mainzer Appartement. Die frisch „reparierte“ neue Nikon P7100 habe ich in einem der Motorradkoffer dabei. Und mir kommt in den Sinn, dass ich sie einem kleinen Kältetest unterziehen könnte. Ein paar Bierflaschen werden beiseite geschoben und dann kommt die P7100 in den Kühlschrank hinein. Tür zu – Tür auf – Bier raus – Tür zu – Tür auf – Bier raus – Tür zu – so geht das eine ganze Weile. Später schneide ich schnell am Mac mit iMovie eine kleines Filmchen zusammen und denke mir für den Schluss noch eine kleine völlig unerwartete Überraschung aus :-)

 

Hicks…


Fertig für den Winterschlaf – Oder: Der letzte Trip des Jahres?

Es ist Freitag, die Woche ist geschafft und ich bin mit dem Auto auf dem Heimweg. Die Autobahn ist frei und alles geht ganz stressfrei ab. Fast zuhause dann kurzentschlossen ein kleiner Schlenker zum Kaiser’s. Ich habe Hunger! Man sollte niemals hungrig einkaufen! An der Kasse stelle ich das wieder einmal fest als 136 Euro auf der Anzeige stehen. Wer soll das bloß alles essen? Und gerade heute habe ich mich erst mit Tobias darüber unterhalten, dass weltweit so viele Lebensmittel weggeworfen werden. Ich bin da wohl Teil des Problems. Statt rational darüber nachzudenken was ich in zwei Tagen essen kann bevor es wieder los geht kaufe ich wonach mir ist. Frustkompensation?

Egal, es gibt Ramazotti, die Flasche für 8,88 Euro und ein Glas gibt es dazu! Wow, schnell liegen 6 Flaschen in Einkaufswagen. Dass da der Einkauf ein wenig teurer wird wundert mich eigentlich nicht ;-)

Daheim muss ich mit meinem guten alten NOKIA N95 mal ein Foto machen, es sieht einfach zu gut aus :-)

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Später am Abend versuche ich mal Windows 7 auf meinem Macbook als virtuelle Maschine zum Laufen zu bekommen. Bei einem der letzten Notebooks die ich mir gekauft habe ist ein Windows 7 Professional 32-Bit dabei – das erscheint mir ganz richtig. Also rein in den Mac! Die Installation ist problemlos, aber als nach einer Weile alles fertig ist die Überraschung: Dieses Windows ist TÜRKISCH

Nach ein wenig herumprobieren fällt mir wieder ein, dass ich das vor einigen Monaten schon einmal hatte und dass man die Sprache nachträglich nur bei der Ultimate Edition von Windows 7 ändern kann. Also weg damit und im DVD-Fundus wühlen. Da ist noch ein Windows 7 Homeedition 64-Bit. Ob das klappt? Ich versuche es mal. Das Setup läuft problemlos durch und diesmal ist das Windows sogar auf Deutsch! Und siehe da, es lässt sich sogar problemlos aktivieren. Dann die nächste Nagelprobe – in der Kiste liegt noch ein Office 2007 Professional. Auch das klappt Problemlos und aktivieren kann ich es auch, ich bin begeistert. Diese Office-Version hatte ich mal auf einem Notebook das es nicht mehr gibt und eigentlich hatte ich erwartet, dass die Aktivierung fehlschlägt, weil es ja schon einmal aktiviert worden ist. Aber scheinbar kann man mit Pausen von mehreren Monaten immer mal wieder eine Aktivierung durchführen, sehr Kundenfreundlich :-)

So vergeht der Abend, ich installiere Garmin Mapsource, GPS-Trackanalyse.NET, Irfan-View, Nikon View NX2, Silverlight, Visual Studio .NET 2010 Express C# und was man sonst noch alles braucht :-) Schnell ist der Tag vorbei und kurz vor Mitternacht gehen auch schon die Lampen aus. Morgen wird es ein langer Tag.

Samstag – Der letzte Trip des Jahres?

Als ich wach werde ist es 7h30, draußen über Museumsmeile zeigt sich ein Morgenhimmel von seiner schönsten Seite. Ab unter die Dusche, ein Bahnticket online buchen und dann ab zum Bonner Hauptbahnhof. 10h14 sitzen wir im Bistro des ICE nach Süden. Es gibt zwei mal das Gourmet-Frühstück mit Kaffee und Rührei – genial! Verglichen mit dem besten Frühstück der Welt im Quartier 65 ist es kein Vergleich, aber der Industriekäse schmeckt mir dennoch und das Ei ist mit Liebe zubereitet – jedenfalls bilde ich mir das ein :-)

Hier habe ich ein Knipsbild gefunden, dass ich mit meinem NOKIA N95 während der letzten Zugfahrt gemacht habe. Kein Photoshop, ein echt bewegter Bewegungseffekt. Ich mag’s :-)

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Kaum haben wir unser Frühstück verzehrt sind wir auch schon in Mainz. Warum fahre ich eigentlich immer mit dem Motorrad oder dem Auto? Egal, wir müssen raus. Ab in ein Taxi zum Appartement. Dort angekommen werden wir freudig begrüßt, wir brauchen nochmal 30 Minuten und dann sitzen wir komplett winterfest eingekleidet auf unseren bayrischen Turbinen.

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Eigentlich soll es links herum durch die Mainzer Innenstadt, die Theodor-Heuss-Brücke zur B42 gehen. Aber das Schicksal hat sich gegen uns verschworen. Nicht nur, dass meine Brille sowas von beschlagen ist, dass ich kaum noch was sehen kann, die Schlange der Autos die von rechts kommen nimmt einfach kein Ende. Ok, gehen wir über zu Plan B –> RECHTS ABBIEGEN Wir schaffen ganze 50 Meter, dann stehen wir an der Bushaltestelle vor dem Quartier 65. Meine Brille ist so beschlagen, ich sehe einfach gar nichts mehr. Sandra hat ihre Brille schon sicher verstaut, ich wollte es ja nicht wahr haben, aber bei 5°C beschlägt die Brille schon wenn man nur daran denkt in den Helm hinein zu atmen. Mist, was mache ich mit dem Ding? Wenn die gleich hin ist kriege ich echt Ärger mit dem besten Augenoptiker der Welt! Grundsätzlich kein Problem, aber er ist mein großer Bruder und wer will es sich mit dem schon verscherzen?

Vorsichtige stecke ich die Brille zur Hosentaschenkamera die heute mal nicht in der Hosentasche sondern in der rechten Brusttasche sitzt. Da macht sie zwar eine Beule und die sieht echt komisch aus, aber man kommt im Zweifel schnell ran und das ist dann wieder überaus praktisch :-)

Es geht auf die A60, wir sind erst ein paar Minuten unterwegs und schon kriecht die Kälte in alle Ritzen. Buh, 5,5°C zeigt der Bordcomputer – uhhh…

Es geht in Richtung Bingen und dann rechts ab auf die andere Seite des Rheins. Dann in Richtung Rüdesheim. Am Himmel hängt Hochnebel, es ist wirklich garstig, kein Wetter für eine entspannte  Mopedtour – jedenfalls noch nicht!

Bei Rüdesheim steuern wir die Tanke an bei der ich Neulich schon zusammen mit Hauke einen Regenschauer abgewartet habe. Sandra bestellt sich einen Kakao, der würde Hauke auch schmecken! Ich wärme mir die klammen Finder daran. Nach einer halben Stunde geht es weiter. Vorher ziehe ich mir die etwas dickeren GoreTex Handschuhe über. Sie waren nach der Regenschlacht mit dem großen Bruder (der Augenoptiker) von vor ein paar Wochen ziemlich mit genommen. Um nicht zu sagen “verschimmelt”… Aber viel heißes Wasser und Waschmittel haben sie gerettet. Nun bin ich froh, dass ich sie dabei habe. Sie sind definitiv wärmer als die Handschuhe die ich mir für die Schwarzwaldtour mit dem großen Brüderchen gekauft habe.

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In Rüdesheim ist dann die Schranke runter. Jeder der mal dort war kennt das! Kurz vorher stand auf einem Schild “Achtung Ölspur” – meist muss man sich da nicht viel bei denken aber heute ist es eine echte Ölspur! Später werden wir sehen, dass sie bis zur nächsten größeren Ortschaft reicht, was für eine Sauerei!

An der geschlossenen Schranke stehen zwei Mopeds, zwei BMWs. Eine F800ST und ein alter Boxer. Unter den Helmen schauen blonde lange Haare hervor. Huch, zwei Mädels – und das bei dieser Schweinekälte! Dann drehen sie sich um und es ist doch ein klassisches Paar. Sie fährt das Mädchenmoped, er den alten Boxer. Die langen blonden Haare irritieren mich dennoch…

Die Schranke öffnet sich und wir düsen los. Später gesellt sich ein Typ mit einer Harley dazu, nun sind wir schon zu fünft, aber nicht sehr lange. Etwa auf Höhe der Loreley sind wir schon wieder allein. Der Nebel ist weg, die Sonne scheint und das Thermometer klettert auf 13°C. Was für ein Tag, es kommen fast Frühlingsgefühle auf und das kurz vor Weihnachten!!

Bei Neuwied kreuzen wir den Rhein, es geht auf die B9 in Richtung Bonn. Bei Remagen dann ein kleiner Schlenker, vorbei an der Apollinaris-Kirche in Richtung Wachtberg Berkum. Meine Hausstrecke! Im dritten Gang lasse ich es ein wenig krachen, die Nadel steht zwischen 8.000 und 11.000 U/Min. Der Vortrieb ist göttlich, die Kälte vergessen, der Kreislauf in Wallung. Das habe ich mir gewünscht seit ich mit 15 das erste Mal auf einem Moped gesessen habe! hat ja nur 31 Jahre gedauert – es gibt Dinge im Leben auf die muss man eben ein wenig länger warten :-)

Im E-Center in Berkum kaufen wir noch ein wenig ein und wärmen die kalten Glieder an einem heißen Kaffee. Dann geht es heim!

Mit hereinbrechender Dunkelheit ist es dann geschafft. Die Mopeds werden verstaut und das Abendprogramm kann beginnen.

Ich werde mal mein kleines schönes MacBook an. Das virtuelle neue Windows 7 läuft prima, findet aber nach kurzer Zeit sage und Schreibe 48 notwendige und 15 optionale Updates. Zusammen fast ein Gigabyte. Na hört das denn nie auf? Egal, während sich alles updatet gibt es eine DVD auf die Augen. Dann ist es soweit, ich kann mal wieder etwas in mein BLOG schieben. Der neue Blogging Client namens ECTO fängt an herum zu mosern, dass der Testzeitraum langsam abläuft. Ok, ich habe ja jetzt ein Windows 7. Also wird der Live Writer 2011 installiert und schon kann ich wieder kostenlos weiter bloggen und das sogar mit einer Anwendung die so einfach ist, dass selbst meine Mama sie bedienen könnte.

@Mama: Wann startest Du Deinen BLOG? :-)

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Am Rhein entlang nach Mainz – Oder: Arschkalt :-)

Es ist Anfang Oktober 2010 – die Tage werden kürzer die Näche länger, die Wettervorhersage verheißt wenig gutes – Bodenfrost ist angesagt. Die Mopeds müssen noch mal zum Motorradhaus Senger in Rüsselsheim. Es gibt noch ein paar Rückrufaktionen. Die weiße Turbine bekomme einen neuen Kettenspanner und eine neue Kupplung. Andere BMW Fahrer hatten sich wohl beschwert, dass der Öldruckbetriebene Kettenspanner beim Starten keinen Öldruck hat – wie denn auch – und daher die nicht gespannte Steuerkette einen Augenblick lang ein wenig rasselt. Kein Drama, aber wenn man das Moped mal wieder verkaufen will wäre es gut wenn sie auf dem aktuellen Stand ist.

Die Kupplung hat ein ähnliches Problem und auch hier gibt es eine “Aktion” wie sie das bei Senger so nett betiteln. An der blauen K1200 variiert der Druckpunkt der Vorderradbremse ein wenig wenn man den Bremshebel zweimal kurz nach einander zieht. Auch hier gab es wohl Beschwerden und nun gibt es kostenlos zwei neue Bremssättel. Eigentlich kosten die jeweils 298 Euro zzgl. Montage. Aber es ist ja eine “Aktion” – super!

Ok, die Mopeds müssen da irgendwie hin. Die weiße Turbine steht ja schon in Mainz und nun muss meine blaue K1200 auch dort hin. Klar könnte ich beide Mopeds auch daheim in Bonn zur Werkstatt bringen, aber bei Senger habe ich einfach mehr Vertrauen. Die arbeiten wirklich gut und sind sehr Gewissenhaft. Ein kleiner Familienbetrieb eben. Vater und Muttert kümmern sich um Kunden und Rechnungen. Einer der Söhne arbeitet im Verkauf, der andere ist der Chef in der Werkstatt. Besser geht es eigentlich nicht.

Also geht es am Montag kurz nach Sonnenaufgang los nach Mainz. Es ist kalt, bitterkalt. Das Thermometer des Bordcomputers zeigt 4,5°C – brrr…

Es geht über die B9 in Richtung Koblenz. Als der LKW vor mir endlich Platz macht und ich mal ein Stück 120 KM/h fahren kann spüre ich die Kälte so richtig. Es kriecht überall hinein, dabei habe ich ein eine Stunde zuvor beim Beladen des Mopeds noch geschwitzt. So kann das gehen! Dann kommt dichter Nebel hinzu., Kurz hinter der Moselbrücke ist dann auch der Sprit ziemlich leer und ich bin froh, dass ich mich in der Shell-Tankstelle ein wenig aufwärmen kann. Es geht weiter, der Nebel verschwindet und die Sonne kommt heraus. Dann sehe ich auf der anderen Seite diese schön Burg die es mir schon so oft angetan hat. Also anhalten und mit der neuen Hosentaschenkamera (Nikon S3000) schnell ein paar Fotos knipsen.

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Dann weiter, in Richtung Lorelei. Es wird wärmer, das Thermometer klettert auf 11,5°C. Fotostopp!!

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Dann kurz hinter Bingen sind es fast 20°C – die Sonne scheint und es ist ein wunderbarer Herbstmorgen. Die Griffheizung hält mich ein wenig warm, dann geht es auf die Autobahn nach Mainz. Und gleich wird es auch wieder kühler, bei 140 KM/h sogar ziemlich kühl – aber es sind nur etwa 40 Kilometer dann ist es geschafft. In der Tiefgarage ist ein Plätzchen frei und es geht an die Arbeit. Die Tage sind lang die Nächte kurz. Morgens bin ich meist ziemlich zerdrückt aber dem Projektplan ist das alles egal. So ist das eben in der IT-Branche…

Morgens am besten Hotel der Welt dann ein bisschen Fotoquatsch mit der Hosentaschenkamera…

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Während der Woche dann ein meherfaches Hin und Her mit dem Taxi. zwischendurch holt mich mein Kollege auch mal mit meinem Auto bei der Motorradwerkstatt ab. Unter logistischen Aspekten ist es voll blöd wenn man mehr als EIN Moped hat!

Am Mittwoch der folgenden Woche sind dann beide Mopeds auch schon fertig und warten auf die Überführung in den Winterschlaf.

DAS PASSIERT MORGEN! …und ich werde berichten ;-)


Die letzten Touren des Jahres – Oder: Der goldene Herbst ist zauberhaft

Als wir morgens wach werden ist Samstag der 02. Oktober. Die Wettervorhersage ist gut und ich habe ein paar Tage später einen Termin für beide Mopeds bei der Werkstatt meines Vertrauens in Rüsselsheim. Nur wie kriege ich zwei Mopeds dorthin? Sandra hat die Idee das tolle Wetter auszunutzen und beide Mopeds nach Mainz zu bringen. Also schnell frühstücken, ab in die Klamotten und los.

Mein TomTom Urban Rider wird mal wieder ausprobiert, so ganz vertraut bin ich damit noch nicht. Wir wollen über die Dörfer nach Mainz. Erst Nürburgring, dann Eifel, dann Hunsrück und später dann nach Mainz. Wir fahren los und nach einer Weile fällt mir ein, dass ich vergessen habe dem TomTom zu sagen, dass es doch den Track aufzeichnen soll. Die Routenführung klappt recht gut aber ich bin doch immer wieder froh, dass ich mich ein wenig auskenne und dass wir uns zuvor bei Google-Maps genau angeschaut haben woher wir fahren wollen.

 

 

 

Nach einem Zwischenstopp am Cafe Fahrtwind geht es weiter in Richtung Nürburgring. Zwischendurch können wir immer wieder tolle Blicke auf Burg und Umgebung erheischen. Traumhaft ist es hier und die Knipserei mit der kleinen Hosentaschenkamera aus dem MediaMarkt macht mir Spaß.

 

In Mainz angekommen ist die Stimmung gut. Schnell im Appartement umziehen, dann ein Taxi bestellen und wieder zurück nach Bonn. Der Zug hat Verspätung, was auch sonst. Aber dafür sind wir so schnell gewesen, dass wir den Zug um 17h20 schaffen. Sandra hechtet in den Bistrowagen und es ist sogar ein Platz am Fenster frei.

 

Entspannte 90 Minuten später sind wir wieder in Bonn, mit dem Taxi geht es für 10 Euro wieder nach Hause. Daheim werden dann mal die mit dem TomTom aufgezeichneten GPS-Daten angeschaut. Die Aufzeichnung hat recht gut geklappt aber das TomTom speichert wirklich nur den reinen Verlauf der Tour. Keine Höhenangaben, keine Zeiten, keine Geschwindigkeiten, nichts. Das kann das Garmin Colorado 300 eindeutig viel besser. Schaut man sich den Track mit Mapsource an stellt man fest, dass wirklich nur das Notwendigste gespeichert wurde, schade!

 

Aber es reicht aus um später die Fahrt rekonstruieren zu können. Ganz witzig ist es mal zu sehen, dass die Routenführungsoption “Kurvenreiche Strecke” aus eine echt hohen Vogelperspektive betrachtet gar nicht so viele Umwege enthält.

 

Montags steht irgendwann Tobias auf der Matte und kurz nach 8h geht es dann wieder mit dem Auto nach Mainz. Was führ eine Fahrerei :-) Nach einer Woche mit langen, um nicht zu sagen wirklich langen Tagen im Büro, geht es dann wieder mit dem Blauen Moped nach Hause, Das Auto bleibt in Mainz, man kann nicht alles haben.

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Während der Rückfahrt komme ich an einem kleinen Dorf vorbei, lauter Straßen treffen aufeinander und das TomTom zeigt mir eine Straße an die gar nicht nach Straße aussieht. Kann das richtig sein? Irgendwie nicht. Ich biege also links ab und lande in einem kleinen Örtchen. Das TomTom hat inzwischen neu gerechnet und ich folge dem errechneten Straßenverlauf. Oups, da hört die Straße einfach auf und vor mir ist nur noch ein kleiner Feldweg. Was soll das denn? Umkehren, nächster Versuch. Das TomTom zeigt sich renitent und steuert den Waldweg von der anderen Seite an, ich komme langsam ins Grübeln und versuche es zu überlisten. Also mal in die andere Richtung, es rechnet neu und ich wünsche mit einen Tankrucksack mit meinem iPad und Google-Maps. Da könnte ich mal schnell heraus zoomen und wüsste sofort was los ist. Mit dem TomTom geht das nicht so wirklich und mit Handschuhen eigentlich gar nicht. Egal, es hat schon wieder eine neue Route berechnet. Durch einen mit Laub übersäten schmalen Weg geht es kurvenreich einen Berg hinab. Bis dann auch diese Route in lauter Feldwegen endet. Ja hört das denn nie auf? Ich versuche es noch einmal. Nun schein alles gut zu sein, doch dann bin ich auch schon wieder in diesem kleinen Örtchen und es will schon wieder den Feldweg vom Anfang ansteuern. Was für ein Mist!

 

Ich fahre also zurück zum Anfang allen Übels. Gern hätte ich mal die “Nordorientierte” Kartenansicht gehabt, dann wäre die Orientierung einfacher gewesen. Dann hätte ich eine Straße eingeschlagen die nach “oben links” führt. Aber mit meinen bescheidenen intellektuellen Fähigkeiten ist es mir nicht möglich dies dem TomTom zu entlocken. Traurig aber wahr :-) Während ich zurück fahre zeigt mir das TomTom immer wieder abenteuerliche Dinge. Die Bäume scheinen die Orientierung zu stören. Die Karte springt hin und her, das macht mein Garmin Colorado nicht! In mir wächst das Gefühl, dass das TomTom einen deutlich weniger empfindlichen GPS-Empfänger hat.

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Zurück in dem kleinen Örtchen nehme ich dann doch die kleine Straße und bin verwundert, dass ich nach 200 Metern Pflastersteinen, spielenden Kindern und 20 Km/h Begrenzung auf einer gut ausgebauten Nebenstraße lande. Warum denn nicht gleich so…

Daheim angekommen bin ich platt wie eine Flunder und es ist wunderbar, dass Sandra uns schon ein leckeres Abendessen bereitet hat :-)


Teil 2 der Mopedtour – Oder: Keine Tour für Weicheier :-)

Die Schlange an der Sicherheitskontrolle ist lang, sehr lang! Das Flughafenpersonal ist überfordert und dann kommt auch noch dieses afrikanische Fußballteam! Die Jungs sind spät dran und werden schnell durch gewunken damit sie ihren Flieger nicht verpassen. Den wartenden Gästen passt das gar nicht, ein großer kräftiger Ryp beginnt herum zu stänkern, dann bricht die Hölle los, es gibt eine Schlägerei, jeder prügelt auf jeden ein, ich gehe schutzsuchend in Deckung als es an der Türe klopft. Als ich wach werde steht Florian in der Tür “Hey Bruderherz was ist los, wir haben schon fast 9h – Frühstück!”

Morning Glory?

Das mit dem Weiterschlafen hat funktioniert, definitiv. Ich quäle mich unter die Dusche, gefühlte 200 Minuten später bin ich beim Frühstück – aber in der Realität war ich schneller. Mir kommt der Film Inception in den Sinn, da läuft im Traum auch alles langsamer ab. Wenn dieser Traum eine Inception war, was wolle die Manipulatuere dann bewirken? Wollen sie mir vielleicht sagen, dass wir uns traumhaft schöne Strecken durch den Schwarzwald suchen sollen auf denen wir fast allein sind? Klingt nicht schlecht, so lasse ich mich im Traum gern manipulieren :-)

Zwei Zimmer – ein Bad – zwei Brüder kriegen das hin :-)

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Kurz vor der Abfahrt noch ein Blick aus dem Fenster

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Als wir losfahren ist der Himmel dramatisch bedeckt, aber es ist trocken. Der große Bruder hat ne tolle Route geplant, ich bin verzückt. Wir machen einen kleinen Abstecher hoch zum Kandel, dort gibt es heißen Kaffee. Kalt ist es, aber wir sind gut angezogen. Wir treffen zwei Biker die eine Tour in den Pyrenäen geplant hatten. Die Tour sollte via Autoreisezug starten. Leider haben sie erst am Bahnhof erfahren, dass in Frankreich mal wieder gestreikt wird! Also ab in den Schwarzwald, eine geniale Alternative!

Abstecher zum Kandel

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Bikerpause am Kandel

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Vom Kandel geht es die gleiche Strecke zurück. In St. Peter verirren wir uns ein wenig weil ein Umleitung ausgeschildert ist die im Nichts endet. Danach steht endlich “Schauinsland” auf dem Programm. Als wir unterhalb ankommen beginnt es dann doch zu regnen. Unter einem großen Baum halten wir an. Florian geht kurz pinkeln, wie ich später spüren werde, eine wirklich gute Idee! Danach pellen wir uns in unsere Regenkombis. Witzig ist, dass wir uns total unabhängig voneinander exakt die gleichen Kombis gekauft haben. Brüder eben! Gut auch wenn man zu zweit ist, da kann man sich gegenseitig helfen. Es ist immer wieder blöd wenn man schon ein wenig nass ist und dann eine Regenkombi überstreifen will, da klemmt einfach wie die Hölle!

Irrfahrt durch St. Peter und dann “Schauinsland”

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Aber wir kriegen es hin. Ich tausche die perforierten Sommerhandschuhe endgültig gegen zwei Exemplare mit Gore-Tex. Die weichen nicht ganz so schnell durch wie die gelochten Lederhandschuhe. Dann geht es los. Die Fahrt auf dieser genialen Strecke macht aber keinen wirklichen Spaß, zu schlecht ist die Sicht und zu kalt die Atemluft. Immer wieder kommen uns Horden frustrierter Biker entgegen. Aber alle grüßen trotzdem ganz freudig. In einer der letzten Spitzkehren holt Florian weit aus, sehr weit! Danach weiß ich, dass wenn jemand mit seinem Wohnmobil ohne Tankdeckel spazieren fährt der Diesel immer am Rand der Spitzkehre aus dem Tank heraus schwappt! Diesel und Regenwasser, eine fatale Kombination. Florians R1150 kommt gefährlich ins Rutschen. Er fängt sie noch ab und ich spüren wie auch meine K1200 gefährlich ins Schlingern gerät. Nach der Kurve habe ich das Gefühl auch Florians Adrenalin Spiegel nahezu spüren zu können. Das war knapp, echt knapp! Wenig später laufen wir in Freiburg ein. An einer Tankstelle machen wir halt, dort ist es trocken. Der Regen wird immer schlimmer und wir beraten wie es weiter gehen soll. Die Wettervorhersage ist verheerend, also zurück nach Hause, auch wenn es schwer fällt. Bis in die Nähe von Bonn wollen wir gemeinsam fahren, dann sollen sich die Wege trennen. Später wird dann doch alles wieder einmal ganz anders kommen!

Stauflucht im strömenden Regen

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Volltanken und los! Ein paar hundert Meter weiter ist dann die Hölle los, nichts geht, es ist Freitag und wir haben etwa 15h. Wir stehen im strömenden Regen mitten im Stau. Irgendwann meldet der Bordcomputer meiner K1200 ein Problem. Ein rotes Warndreieck blinkt und es werden ein Motorsymbol mit einem Ausrufezeichen und eine kleine Ölkanne angezeigt. Nein bloß das jetzt nicht!! Anhalten geht nicht, absteigen auch nicht, wir stecken mitten drin. Ich bange um den Motor, aber er läuft ganz normal. Als wir etwa 15 Minuten später endlich raus aus dem Schlamassel sind halten wir unter einer Brücke. Motor aus und das Handy raus kramen, ich will beim Motorradhaus Senger anrufen um zu fragen was ich tun soll. Florian meint wir sollten bis zur nächsten Tankstelle fahren, vielleicht ist nur zu wenig Öl drauf. Mein TomTom sagt, dass es nur ein paare hundert Meter sind. Warum nicht, hier können wir eh nicht bleiben. Als ich das Handy wieder eingepackt habe starte ich den Motor und alles scheint wieder ganz normal, nichts blinkt, nichts leuchtet. Hm, ob sie vielleicht einfach nur zu heiß war? Ich denke positiv und wir fahren weiter.

Auf der Autobahn geht es gut voran, aber es ist viel los – Freitagnachmittag! Bei Rastatt ist dann alles vorbei. Autos stauen sich auf vier Fahrspuren! Wir fahren ein langes Stück über den Standstreifen. Ich haben Angst, dass meine K1200 wieder heiß laufen könnte. Jenseits der Autobahn lotsen uns die Navis auf ganz seltsame Wege, das kann alles nicht wahr sein. Wir halten Kriegsrat, dann sage ich meinem TomTom, dass es uns nach Bonn bringen soll und dass wir NICHT auf die Autobahn wollen. Das klappt recht gut auch wenn wir lange im Regen an echt roten Ampeln herumstehen.

Hunger in Speyer

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Schließlich schaffen wir es auf die B9 und da fließt dann alles ganz wunder bar. Bei Speyer ist bei Florian der Hunger unerträglich. Er überholt und wir biegen die nächste Ausfahrt ab. Kriegsrat, POI = Restaurant eingeben und los. Das Restaurant hat natürlich geschlossen, es ist 17h – Mist!! Zwei Tage zuvor habe ich mit die Liste der McDonalds-“Restaurants” auf mein neues TomTom geladen. Es sind nur ein paar wenige Kilometer bis dorthin. Es gibt verschiedene Varianten, ich wähle “POI auf Route”. Das klappt bestens, wir landen in Speyer bei McDonalds – super! Während wir essen überlegen wir, was unsere Frauen wohl dazu sagen würden. Igitt oder so :-) Florian ist total kaputt. Die 12 Stunden des Vortages stecken ihm in den Knochen. Er ist etliche Stunden länger gefahren als ich, schließlich hat er mich in Mainz aufgesammelt! Er würde gern in Speyer bleiben. Aber wir haben meine Sandra schon gebeten in Bonn ein Hotelzimmer zu buchen. Noch am gleichen Tag ins Münsterland zu fahren scheint uns unmöglich.

Es geht weiter, frisch gestärkt. Inzwischen war ich auch mal Pinkeln, nicht so einfach mit dem ganzen Regenzeugs. Florian hatte das bessere Timing :-)

Auf der Autobahn zieht es sich wie Kaugummi, es ist wird dunkel und in der Nähe von Stromberg an der A61 fahren wir einen Rasthof an, der Sprit ist fast alle. Es gibt einen Snickers und dann geht es weiter. Unter unseren Helmen beißen wir die Zähne zusammen. Florian hat einen sauteuren original BMW Helm – Made by Schuberth. Das Visier hat eine Antibeschlagbeschichtung, nur heute wo er sie braucht blättert sie langsam aber sicher ab. Er fährt meist im Blindflug. Auf der Autobahn wechseln wir uns ab, mal fährt er vor, mal fahre ich vor. Eigentlich ist es mir lieber wenn er vor mit ist, dann muss ich nicht ständig schauen ob er noch dran bleibt. Meine K1200 hat fast die doppelte Motorleistung, da ist es einfach ihn nicht zu verlieren. Als wir kurz vor 21h in Bonn ankommen sind wir ziemlich erledigt. Ich liefere den großen Bruder im Hotel ab und bin froh als ich heil daheim angekommen bin. Die Treppen von der Tiefgarage nach oben fallen mir schwer. Um so schöner ist es, dass Sandra mir die Türe öffnet als ich noch schnaufend auf der Treppe stehe. Welch ein Service! Es gibt Spaghetti Bolognese – der Tag ist gerettet!

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Am nächsten Morgen kommt Florian noch auf einen Kaffee vorbei. Gegen 10h startet er dann durch. A59, A560 in Richtung Hennef, dann an der Sieg entlang bis Siegen, dann auf die Autobahn in Richtung Münsterland. Ich hoffe er ist gut angekommen.


46 Jahre gewartet – Oder: Die erste Mopedtour mit dem großen Bruder

Die Wetterprognosen sind schlecht und Sandra ist krank. Die blaue K1200 ist bei Motorrad Senger in Rüsselsheim. Wo würden Elefanten gern wohnen? Klar do, in Rüsselsheim! Wie dem auch sei, es ist Mittwoch und ich fiebere dem Wochenende entgegen.  Die Tage im Büro sind derzeit lang und anstrengend, die Produktivstellung steht vor der Tür. Gut, wenn man vorher noch ein Wochenende lang den Spätsommer auf dem schönen neuen Moped genießen kann, das gibt Kraft für das was die nächsten Wochen vielleicht wie eine Sintflut über mich hereinbrechen wird. Vielleicht auch nicht, egal, dann ist es einfach nur ein schönes Wochenende ohne therapeutischen Hintergrund :-)

Am Donnerstag ist  um 14 soweit alles erledigt, es geht zum besten Hotel der Welt, schnell umziehen und die Sachen packen, gleich kommt der große Bruder mit seiner blauen R1150r. Und pünktlich wie die Dachdecker steht er auch vor der Türe, es ist Donnerstag der 23. September, die Sonne scheint und die Laune ist gut. Schnell was trinken, kurz aufs Klo und dann mit zwei BMWs auf nach Süden, der Sonne entgegen!

An meiner K1200 ist erstmals das neue TomTom Urban Rider montiert. Das gab es bei amazon.de für 228 Euro, inkl. RAM-Mount – Herz was willst Du mehr… Glücklicherweise habe ich schon den Halter für das “alte” TomTom Rider 2 montiert. Selbiges liegt daheim in der Küche auf dem Tisch und wartet darauf, dass Sandra kommt und mit der weißen K1200 gen Mainz düst um uns zu begleiten. Leider alles ein Satz mit X – Sandra ist krank! Wir fahren also allein und das “alte” TomTom wird noch ein paar Tage auf dem Tisch liegen bleiben…

Ist schon blöd wenn bei 3 Fahrern etwa 33,3% ausfallen – aber wir kriegen auch mit verbleibenden 66,7% eine Tour hin – hoffentlich. Jedenfalls sind wir um 15h07 abfahrbereit – Auch Biker brauchen einen geregelten Tagesablauf!!

Es geht über die B9 nach Süden, Nierstein, Oppenheim, dann Worms. Ich fahre voraus, am neuen TomTom ist die Routenführung auf “Kurvenreiche Strecke” eingestellt. Unser Ziel ist Biberach, erst viel später soll ich erfahren warum :-)

Auf der B9 geht es gut voran, zwischendurch knubbelt es sich in Worms, der große Bruder übernimmt mal für eine Weile die Führung, wir fahren in Schlangenlinien über die Autobahn, nicht dass die nagelneuen Reifen nur in der Mitte verschleißen :-) Irgendwo etwa auf der Höhe von Heidelberg verlässt der große Bruder die Autobahn, kurz drauf gibt es Sprit für die Mopeds und Mars-Riegel für die Fahrer :-) Ich korrigiere den Luftdruck im Vorderreifen, es sind “nur” 2.3 bar – hier hat die wirklich vorbildliche Werkstatt des Motorradhauses Senger in Rüsselsheim einen Tick zu wenig Luft drauf gemacht. Das RDC-System mosert schon eine ganze Weile….

Danach geht es weiter gen Biberach, ich fahre voraus, das neue TomTom sucht schöne kurvenreiche Strecken aus. Das witzige bei der Angelegenheit ist, dass der große Bruder an einigen Ampeln neben mir erstaunt ist, dass das neue TomTom automatische ohne jegliche Planung die gleichen Wege fährt die er zuvor daheim via Mapsource für sein Garmin GPS geplant hat.

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Mit einer kleinen Tankpause kommen wir schließlich in Biberach an, juchu wir sind im Schwawrzwald. Irgendwie ist alles komisch, eine neue Umgehungsstraße, das neue TomTom weiß auch nicht wo es lang geht, kollektive Ratlosigkeit beherrscht die Szenerie. Mir kommt diese neue Schnellstraße bekannt vor, der große Bruder biegt rechts ab und dann sehe ich es, in diesem Gasthof haben wir im letzten Jahr, als Sandra mit ihrer YPSE dabei war, übernachtet. Cool! Definitiv! Wir entsatteln die Mopeds, es gibt Rinder-Steak und Filetspitzen vom Reh, alles ganz frisch und lecker!! Danach noch ein Bier und jede Menge Ramazotti – bis wir beide betrunken sind. Auf dem Zimmer das die gleiche Nummer hat wie das gemeinsame Elternhaus wird dann kurz gebloggt und dann auch schon geschlafen…

Gute Nacht – morgen geht es weiter – es ist jetzt 0:43….

Update um 6h22

Die Nacht war kurz, ich werde um kurz nach 6h wach weil sich wieder mal gefühlt eine ganze Mückenfamilie an mir zu schaffen gemacht hat. Sie haben diesmal in die Füße gestochen und es juckt wie die Hölle. Nur gut, dass ich eine kleine Tube Fenistil im schmalen Biker-Gepäck habe. Im Magen ist es ein wenig komisch, die zwei Bier, der Espresso und die 4-5 Ramazotti machen mir noch zu schaffen. Kurz bloggen, vielleicht hilft es ja :-)

Fehlanzeige, es hilft nicht, ich lege mich wieder hin…


Party in der Heimat – Oder: Die Mopedsaison geht zu Ende…

Freitagmorgen, ausschlafen, Bürokrams erledigen, Rechnungen bezahlen, Unterlagen für den Steuerverbrater zurecht machen, kurz bloggen dann geht es schon fast wieder los. Alexandra feiert ihren 40. Geburtstag – da geht es hin – in die Heimat!

So um 13h werden alle Sachen zusammen gepackt, um 14h bin ich abmarschbereit. Ich hole die blaue Turbine aus der Tiefgarage und parke sie kurz vor der Haustüre. Die Koffer sind schnell montiert. Diesmal sind sie wieder besonders voll. Nur gut, dass sie flexibel sind und trotz der relativ kleinen Außenmaße allerhand hinein passt. So um 14h25 geht es los, in der Straße spielen die Kinder, die Sonne scheint, es ist Spätherbst. Raus aus der Spielstraße, links abbiegen, ein paar Meter später rechts abbiegen und schon die erste rote Ampel. Vor mit ein silberner Mazda mit Kölner Kennzeichen. Es ist eine lange Schlange vor der Ampel ich brauche drei Rotphasen bis ich endlich drüber hinweg bin, es ist FREITAG: Keine Ahnung was das mit FREI oder vielleicht sogar FREIHEIT zu tun haben soll, es ist einfach der Tag vor dem Wochenende und der fängt schon echt blöd an. Nach der Ampel rechts, wir haben Gegenverkehr. Vor mit der Mazda, die Lenkerin scheint sich beim Anblick des Gegenverkehrs zu ängstigen. Ich denke nur “Gib doch endlich Gas, gleich ist die Schranke wieder runter!!!” Kaum gedacht schon wieder rotes Licht – Bing – Bing – die rotweißen Balken senken sich bedrohlich – Motor aus – warten. Mir wird warm, es steht nur ein Mazda und eine blaue BMW vor den Schranken – aaahhh….

Während sich das Schwitzwasser in den Stiefeln sammelt gehe ich ein wenig an der Schranke spazieren und schaue mit die ängstliche Dame genauer an. An meinem Schuberth S1 pro ist das Sonnenvisier geschlossen, der Anblick scheint die Dame zu ängstigen, als ich mich auf sie zu bewegen drückt sie den Verriegelungsknopf herunter. Hä? Ok, ich sehe brutaler aus als ich es bin, aber ganz ehrlich, für die Schleicherei würde ich ihr gern eine Beule in die Türe treten, aber ich bin zu gut erzogen!!

Nach nur FÜNF Zügen öffnet sich die Schranke wieder, es kann los gehen. Ich starte die blaue Turbine und zische ab. Am Posttower ist dann schon wieder die Hölle los. In den Rheinauen scheint am Wochenende wieder Flohmarkt zu sein, die Straße nach Godesberg ist wieder zur Hälfte gesperrt. Nichts geht und alle Mitarbeiter haben den Posttower scheinbar gleichzeitig verlassen. Ich kriege langsam aber sicher die Krise. Nach Minuten die mir wie Stunden vorkommen bin ich auf der Rheinbrücke, es geht auf die A59 in Richtung Norden. Gleich in der ersten Kurve wieder zähflüssiger Verkehr, ja hört das denn nie auf? Nein soll es nicht!!

Auf der A59 geht es gemütlich aber stetig voran, dann beim Wechsel auf die A3 ist wieder alles voll, nichts geht mehr! Ich rolle im zweiten Gang langsam auf dem Seitenstreifen dran vorbei. Der Stau zieht sich in die Länge, dann von hinten ein Polizeifahrzeug – mit dem schlechtesten Gewissen der Welt mogle ich mich zwischen die Autos, die Polizisten nehmen keine Notiz von mir, es gibt wohl wichtigeres. Später sehe ich einen Audi A4 der verkehrt herum auf dem Seitenstreifen steht, kurz dahinter ein LKW. Was da wohl wieder passiert ist. Der Stau nimmt kein Ende und jetzt fängt es auch noch an zu regnen, es macht einfach keinen Spaß. Auf der A3 angekommen geht das Chaos weiter, scheinbar haben sich hier alle Autofahrer zu fröhlichen Sit-In verabredet – oder ist es eine Afterjob-Party – aber wo ist das Bier?

Ich schaffe es schließlich auf die A1 – mein Ziel ist das Ruhrgebiet, dann bei Wermelskirchen ist wieder alles vorbei, nichts geht. Ich verlasse entnervt die Autobahn. Es geht kurz an eine Bushaltestelle, das TomTom Rider muss still stehen damit man alle Menüs bedienen kann! Ich “sage” ihm, dass ich auf den nächsten 5Km eine Blockierung umfahren will, das klappt sehr gut, als ich wieder auf der A1 lande fließt alles und ich habe die komplette Baustellengeschichte auf netten Straßen umfahren, leider im Nieselregen!

Später auf der A43 wird es etwas besser, aber Spaß kommt nicht auf, das ich einfach nur Fortbewegung nicht mehr und nicht weniger.

Bei Sandra in Marl angekommen bin ich froh über eine warme Dusche und freue mich auf eine leckeres Abendessen.

Samstag dann ausschlafen, frühstücken und mal beim MediaMarkt in Recklinghausen schauen was es da so gibt. Ich will mir mal das neue DELL STREAK anschauen. Sieht gut aus, macht einen ordentlichen Eindruck, aber es hat keinen Strom. Dann quatscht mich ein Verkäufer an. Das Ding soll 629 Euro kosten – hallo – dafür gibt es ein gut ausgestattetes iPAD!!

Jaaaa, mit einem Trick könnte ich es für 405 Euro bekommen. Ich soll voll im Ernst DREI Verträge bei O2 abschließen, die nach sechs Monaten kündigen und dann inkl. aller Anschlussgebühren 405 Euro bezahlen. Das DELL STREAK soll dann nur noch 1 Euro kosten! Klingt ja verlockend aber ich bin trotzdem skeptisch, wäre zusätzlich zum Basispaket die Weltherrschaft enthalten, dann vielleicht aber so? Ich weiß nicht… 1983 habe ich mal die “Keyboards” abonniert und es hat mich fast 20 Jahre gekostet das wieder loszuwerden! Lieber kein Abo mehr wenn es nicht nötig ist….

 

Ok, es ist geschafft, das Master XXL-Paket hat der MediaMarkt auch gar nicht im Angebot – vielleicht wäre ich sonst noch schwach geworden… Satt dessen finde ich ein Gehäuse für externe Festplatten das einen pfeilschnellen eSATA-Anschluß haben soll – cool – kostet 59 Euro – dazu noch für 99 Euro eine 1TB Platte, 3,5” und 7200 U/Min – lieber hätte ich 10.000 oder so, aber das gibt es nicht – vielleicht in Kombination mit der Weltherrschaft oder so??…

Egal, ich habe alles, noch mal schnell nach den Surfsticks schauen, wir werden fündig. Sandra bekommt einen O2 Prepaid-Stick geschenkt. Es sind 5 Tage enthalten und das Ding kostet ganze 15 Euro – alles zusammen inkl. HSPDA-Modem! Ob man das wohl hacken und für was anderes benutzen könnte? Auch egal, es soll ja nur für den Fall sein, dass sie mal irgendwo steht und kein WLAN hat.

 

Ich frage mal kurz ob es die vor kurzem angekündigte neue Nikon Coolpix 7000 schon gibt. Es gibt sie natürlich noch nicht! Aber in einer Wühlkiste liegen massenweise Nikon Coolpix S3000 – hey ist das nicht die kleine niedliche Knipse die sich die Sandra im April in den USA für 149 Dollar gekauft hat? Hier soll sie 109 Euro kosten – wenn das kein Deal ist! Später stelle ich fest, dass ich mit den vielen Typenbezeichnungen immer wieder durcheinander komme. Mein Superschnäppchen ist ganz regulär bei amazon.de für 108 Euro zu haben und Sandra hat was ganz anderes, ich glaube sie hat eine S5000 oder so ähnlich. Egal, die kleine Knipse sieht nett aus und ist sicher prima geeignet um sie beim Mopedfahren einfach mal in die Jackentasche zu stecken.

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Wieder daheim wird die kleine Babynikon ans Ladegerät gehängt und mit einer 8GB Karte betankt. Wir ziehen los mal ein Pferdl anschauen. Eddy ist ein Friese und was für einer! Ich bin echt erstaunt und filme Sandra mit meinem alten NOKIA N95 während sie mit demonstriert was sie diesem jungen Pferd in den letzten Wochen bei gebracht hat. Er hört jetzt auf ihre Stimme und geht auf Kommando in den Trab, Galopp und wieder in seinen Schaukelgang. Ich bin beeindruckt.

Nach der Reiterei wird Eddy noch geputzt und gefüttert. Es geht zurück, duschen und dann zur Party! Die Party ist witzig, viele Leute die ich gar nicht kenne ich nicht mehr wieder erkenne. Es ist witzig sich mit einem Fremden zu unterhalten den man seit seiner Kindheit kennt :-) Die Nichten und Neffen sind schon so groß, dass sie die Erwachsenen mit Bier und anderen Leckereien versorgen können. Es ist das Größte Pils und Radler zu unterscheiden und die Pils-Flasche dann auch noch öffnen zu dürfen! Sie sind alle schon sooo groß :-)

Am nächsten Morgen ist der Kopf entsprechend schwer, aber Sandras Frühstück und ein leckerer Kaffee rücken alles wieder zurecht.

Kurz vor 12 sind wir bei ihrer Garage, ich sattle meine blaue Rakete, wir verabschieden uns und schon geht es wieder weiter. Erst Bonn, dann Mainz, am Montag warten wieder die Codezeilen auf mich. Als ich starte ist in Marl der Himmel bedeckt und das Bordthermometer zeigt 16 °C – der Sommer scheint vorbei zu sein. Als ich am Flugplatz Lohmühle vorbei fahre landen gerade wieder ein paar Fallschirmspringer. Hier hat damals der Möllemann im Acker gesteckt, war sicher kein schöner Anblick. Während ich am Landeplatz vorbei fahre kommt mir kurz in den Sinn was wäre wenn einer der Fallschirmspringer voll auf mich drauf klatschen würde… Ich gebe Gas – schnell weg hier…

Auf der Autobahn läuft mal alles nach Plan. Ich fahre die A43, später die A1, dann die A3, A59 und bin auch schon nach etwa 90 Minuten in Bonn. Zwischendurch sehe ich auf der A1 in Gegenrichtung einen Stau der von Wuppertal bis Wermelskirchen reicht – hui – das hätte ich am Freitag noch vor mir gehabt. Gut, dass ich diese ewige Baustelle dank des TomTom Rider geschickt umfahren konnte!

Daheim schnell alles umpacken und dann nach einer Stunde wieder los. Die Sonne scheint, es sind 22°C und ich habe Sommergefühle – noch! Über Godesberg geht es auf die Autobahn, dann bei Grafschaft über Landstraßen weiter nach Adenau. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen mal kurz zu halten und mit der neuen S3000 ein paar Bilder zu knipsen, aber die blaue Rakete läuft so gut, ich mag sie gar nicht abstellen. Auf großartigen Straßen bei wenig Verkehr geht es nach Cochem. Der Anblick vom nördlichen Ufer der Mosel hinunter auf die Stadt ist immer wieder grandios, leider ist der Aussichtspunkt auf der falschen Straßenseite. Egal, es gibt tausende solcher Knipsbilder bei Panoramio….

Unten an der Mosel dann rechts in Richtung Luxembourg, kurz drauf finde ich eine Brücke die ich mir zuvor auf dem Klo via iPad angesehen habe… Am anderen Ufer liegt Treis-Karden – die Straße geht nach der Brücke gleich weiter, super! Es geht auf schönen kurvigen Straßen gen Süd-Osten. Der Weg führt mich vorbei an Burgen und Klöstern, es ist ein Traum!

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Irgendwann erreiche ich die A61. Ich bin nun seit 6 Stunden unterwegs und entschließe mich einfach schnell den Rest des Wegs über die Autobahn zu fahren. In Mainz ist dann an meiner präferierten Tankstelle die Hölle los. Der Sprit reicht laut Bordcomputer noch für 17 Kilometer, egal ich tanke statt Superplus einen großen Milchkaffee und ein belegtes Brötchen. Danach schnell das Moped abstellen und noch Fuß zurück noch ein paar Leckereien für den Abend einkaufen :-)

Daheim in meinem Appartement überspiele ich erst einmal alles auf den neuen Mac und versuche mich mit iMovie. Ist ja ganz nett aber unter Windows 7 geht mir das leichter von der Hand…

Nach einigem Hin- und Her habe ich dann mein erstes Video fertig. Die geschätzte Verarbeitungszeit für den YouTube-Upload wird auf 45 Minuten geschätzt. Ist dieser Mac wirklich das modernste seit der Erfindung der Glühbirne?? In mir keimen Zweifel…

Aber da bleibt noch Zeit ein paar Bilder einzubetten und eine erste Version zu veröffentlichen…

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Hier ist das Video von Sandra und Eddy – mein erstes iMovie-Projekt – seid bitte nachsichtig – gefilmt ist es zudem mit einem Handy!!

 

Hier sind noch die Track die ich mit meinem Garmin Colorado 300 aufgezeichnet habe.

Track 1 – Wahnsinn am Freitagnachmittag…

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Hier die Umfahrung der Großbaustelle auf der A1 bei Wuppertal im Detail.

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Track 2 – Die letzten Sonnenstrahlen auf den Umwegen von Bonn nach Mainz

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Die GPX-Datei habe ich hier zum Download bereitgestellt. Hier gibt es diese schöne Route als KMZ-Datei für Google-Earth.


Die letzten schönen Tage – Oder: Der Weg zur Arbeit kann ganz nett sein

Es ist Sonntag, die Sonne scheint und mir steckt die Tour vom Samstag in den Knochen. Aber Kaffee und Frühstück – die täglichen Heilsbringer – rücken alles wieder zurecht. Die Hütte wird ein wenig aufgeräumt und um 12h geht es dann schon wieder los. Schnell den blauen Blitz aus der Garage holen. Als Sandra schon auf dem Weg nach Hause ist starte ich den agilen Vierzylinder. Es geht los nach Mainz, am Montag muss ich wieder im Büro sein.

Wie fahren, das ist die Frage? Die Wettervorhersage hat für den Nachmittag Regen in Bonn vorausgesagt. Daher haben wir uns so beeilt. Sandra muss sich auch noch um ihr Pferd kümmern, später erzählt sie mir am Telefon, dass sie nur in der Reithalle reiten konnte. Der Regen kam aus Norden – klingt fast wie ein Titel für ein Unwetterepos… Franka Potente und Moritz Bleibtreu im neuen Film vom Tom Tykwer: “Der Regen kam von Norden!”  Nicht schlecht, oder?

Ich will in Richtung Adenau, dann weiter zur Mosel und dann über Bad Kreuznach nach Mainz, ob das klappt? Als ich kurz vor Grafschaft auf die A61 wechseln könnte sehe ich in der Ferne über der Eifel dicke fast schwarze Regenwolken. Auf der anderen Seite der Autobahn sind Biker mit Regenkombi unterwegs – oh je – nicht schon wieder… Ich entschließe ich neu zu disponieren. Die A61 führt östlich an der Eifel vorbei, vielleucht kann ich so den Regen umfahren. Ich gebe Gas… Die Markierungslinien fliegen unter mir hindurch, gut dass ich Oropax in die Ohren gestopft habe, sonst wäre es mir bei 140 viel zu laut. Es ist relativ wenig los, in kurzer Zeit bin ich fast schon wieder bei der Mosel. Da steht ein Schild am Wegesrand das den Weg nach Ochtendung anpreist. Hey, da war ich am Donnerstag zuletzt, warum nicht! Blinken und abbiegen! Super, es gibt auch eine Tankstelle, das passt gerade richtig gut. Inder Ferne kann ich die Gewitter über dem Nürburgring sehen, der Plan hat funktioniert – Super!! Dann geht es weiter, verschlungene wunderschöne Straßen führen mich wieder hinab zur Mosel. Das kenne ich nun auch schon, also über die Brück auf die südliche Seite. Vor mir dann eine BMW K1300RS. Der Typ fährt recht zivilisiert, ich schließe mich einfach an. Dann drei andere Mopeds und schon sind wir ein Team. Zusammen ist man weniger allein.

Doch dem K1300er fahren die alle zu langsam, kurz nach Alken dreht er so richtig auf, warum nicht? Die K1200 bleibt im 5 Gang ganz gut dran. Es macht keinen großen Unterschied ob man 163 oder 175 PS. Gemeinsam flitzen wir an der Mosel entlang. Immer wieder habe ich den Eindruck, dass er mal testen möchte ob er die etwas ältere “kleine” K1200 nicht abhängen kann, klappt aber nicht, Spaß macht es trotzdem. Später bei Treis-Karden biege ich links ab und mache mich auf den Weg nach Süden. Der nächste Ort ist Lieg. Über die Dörfer geht es auf wunderschönen Straßen in Richtung Bacharach. Dort angekommen bin ich wieder auf meiner “Hausstrecke”. Seit Juni 2007 fahre ich hier regelmäßig lang und es ist immer wieder schön!

Die ganze Heizerei über die Dörfer war fast schweißtreibend, zumal das Bord-Thermometer der BMW warme 26°C anzeigt. Ich bin ganz froh, dass es jetzt ruhig am Rhein entlang geht. Der Abstieg runter nach Bacharach war gar nicht so ohne und das letzte Stück Kopfsteinpflaster echt holprig. Jetzt gleitet die BMW im ESA-Comfort-Programm am Rhein entlang, wunderbar! Kurz vor Bingen wieder die große Baustelle und wieder der übliche lange Stau. Ich warte ab bis nichts mehr kommt, dann ab durch die Mitte, das klappt immer wieder. Als ich am Anfang der Schlange ankomme springt die Ampel auf GRÜN und ich kann mich vor dem ersten Wohnmobil einfädeln. Nun habe ich freie Fahrt, nichts und niemand kann mich aufhalten, was für ein Gefühl. In Bingen geht es weiter über die B9 – nix Autobahn – nur Landstraße – erst einmal.

Dann ein Stück hinter Ingelheim müsste ich über die Saarstraße in die City und dann wieder raus zur Wormser Straße zum Quartier 65. Nee, das ist nicht mehr mein Ding, nun doch schnell die Autobahn. 5 Minuten später bin ich dann schon fast auf der Wormser Straße. Schnell parken, die Klamotten auspacken und schon bin ich wieder “daheim”. Feine Sache wenn man kein wirkliches Zuhause hat… Manchmal wenigstens… Das Wetter in Mainz ist noch wunderbar, doch als ist später meinen BLOG schreibe gewittert es draußen bereits.

DER REGEN KAM VON NORDEN – witzige Idee – ob ich mal ein Drehbuch schreibe?

Am Helm kleben mindestens Zweimillionen tote Fliegen – uah…

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Im Appartement gibt es ein Portion Spaghetti Bolognese und weil die zu klein war noch eine Chinesische Nudelsuppe. Junkfood ist doch was Feines – heißes Wasser drauf – 5 Minuten warten und schon kann man sich die Zunge verbrennen – wer mag das nicht? Dazu ein Bier, fertig ist das Biker-Abendessen :-)

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Hier die Trackanalyse:

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Hier die Auswertung der gefahrenen Geschwindigkeiten – ich war nicht wirklich langsam unterwegs – maximal 195,12 km/h!!

Geschwindigkeit > 150km/h 14,46% – – – habe ich gar nicht so bemerkt – ist halt ne echte Turbine das Ding :-)

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Sie sieht die Geschwindigkeitsverteilung in Excel aus:

Bonn-Ochtendung-Bacharach-Mainz.png

Hier noch der “Abstieg” nach Bacharach – wunderschön!!

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Und zum Schluss noch der gesamte Track als GPX-Datei und als KMZ-Datei für Google-Earth.


Männerspaß – Oder: Auf der Suche nach der optimalen Route

Freitagmorgen, die Sonne scheint und ich kann es kaum abwarten mich auf mein neues blaues Moped zu schwingen. Meine große Schwester feiert am nächsten Tag ihren 50. Geburtstag und da will ich hin – auf Umwegen – auf wirklich schönen Umwegen!! Also schnell alles zusammen packen und um 9h starte ich das 163 PS starke silberne Monster. Ein Lächeln zieht mir flüchtig übers Gesicht, dann geht es los. Am neuen Schnitzer Superbike-Lenker hat einer der beiden Söhne des durchaus empfehlenswerten Motorradhauses Senger in Rüsselsheim die Halterung für mein TomTom Rider montiert.

Am Vortag habe ich spät abends versucht eine schöne Route zu planen. Mit der Software TomTom-Home geht das irgendwie eigentlich so gar nicht. Ich habe mir das Programm Tyre eines holländischen (denke ich doch, oder?) Programmierers installiert. Diese Software nutzt intern Google-Maps für die Anzeige der Routen und deren Berechnung. Nach einer Weile konnte ich eine Route zusammen gestellt und auf mein TomTom Rider kopieren. Am Freitag wollte ich sie dann ausprobieren.

Es geht also raus aus der Garage und nach ein paar Metern hat das TomTom auch schon ausgerechnet wo es denn ist und wo es lang gehen soll. Es ist ein ziemliches Gegurke, aber ich folge mal den Anweisungen weil ich wissen will wie gut die Route wirklich ist. In Bonn Beuel merke ich dann, dass ich mein zweites GPS, das Garmin Colorado 300 gar nicht eingeschaltet habe. Damit möchte ich die Route aufzeichnen. Also kurz anhalten und einschalten das gute Stück. Es ist weit gereist, war schon zweimal mit mir in den USA und mehrfach auf den Kanaren. Ein Schramme hat es auf dem Display, aber ansonsten sieht es noch gut aus. Es geht weiter über eine Bundesstraße in Richtung Siegburg. Irgendwann verpasse ich einen Abzweig und das Rider lotst mit gnadenlos quer durch die Innenstadt, das macht keinen Spaß. Überhaupt ist es sowas von voll auf den Straßen, es macht eigentlich gar keinen Spaß hier mit dem Moped zu fahren.

Das Thermometer des Bordcomputers zeigt 16,5° – ich schalte die beheizten Griffe ein –  Stufe 2 muss es schon sein :-) Es geht vorwärts, wenn auch mühsam. Irgendwann im bergischen Land endlich mal kein Schleicher vor mir, es gibt ein paar Kurven, ich glaube es ist das Hoffnungstal – oder ein Teil davon. Die Laune bessert sich, aber in gleichem Maße macht sich der Hunger bemerkbar. Nach etwa zwei Stunden ist rechts am Wegesrand ein kleiner Bäcker, ich halte an und frage ob ich ein kleines frühstück haben kann. Was übersehen habe, es gibt ein Angebot auf einer Tafel “Kleines Frühstück 6,90€” – ich will aber einen Kaffee mit Milch und zwei belegte Brötchen. Es geht ziemlich witzig zu bist wir alle verstehen was ich meine.

Das Frühstück ist gut und es geht wieder aufs Moped. Auf dem TomTom Rider habe ich vor zwei Jahren ein Paket mit Biker-Treffs D-A-CH installiert. Ich schaue mal nach, 43 Km sind es bis zum Café Hubraum. Das klingt gut, gehört habe ich schon davon, gewesen bin ich dort noch nicht. Es geht weiter, die Sonne kommt heraus und das Thermometer kletter auf etwa 20 Grad – super! Irgendwann stehe ich auf einer breiten schnurgerade zweispurigen Straße. Neben mit hält ein Audi R8 – wow – ein Lamborghini aus Ingolstadt. Drin sitzt ein schmieriger Typ und ich überlege ob er vielleicht ein Inkasso Büro betreibt oder Mitglied eines Geldwäscherings ist. Die Ampel wird gelb, dann grün. Reifen quietschen, der R8 setzt sich brüllend und qualmend in Bewegung. Mein Moped geht auch vorwärts und wie sie vorwärts geht! Ein paar hundert Meter weiter wird es mir zu blöd und zu gefährlich. In 8 Sekunden von 0 auf 200 ist ja ganz witzig – aber damit ist es dann auch gut. Ich lasse ihn ziehen bevor noch ein Unfall passiert den wir beide nicht wollen. Als ich später am Café Hubraum ankomme steht dort genau EIN Motorrad. Will ich das? Egal, den Motor wieder starten und los…

Es geht kreuz und quer an Wuppertal vorbei, Schilder weisen nach Solingen, die Straßen sind voll und das durchschnittliche Tempo ist mit etwa 29 Km/h entsprechend niedrig. Dann plötzlich die B235 – die Straße meiner Jugend. Was bin ich mit 16 auf dieser Straße hin und her gefahren. Sie führt direkt an meiner Heimatstadt Waltrop vorbei. Ich bin aber in der Nähe von Bochum. Die Uni habe ich noch wieder erkannt. Während ich über die Universitätsstraße fahre kommt mir die Zeit in den Sinn als meine damalige Freundin hier noch Jura studiert hat. Über 20 Jahre ist das jetzt her und die Uni sieht noch genauso fies aus wie damals. Egal ich bin auf der B235!! Das ist meine private Route 66 – doch erkenne ich etwas wieder? Fehlanzeige! Ich fahre mitten durch Castrop Rauxel und komme mir vor wie auf einem anderen Planeten. Nichts aber auch gar nichts erkenne ich hier.

Dann ein Hinweisschild nach Ickern. Da hat sie damals gewohnt, mehr als 7 Jahre bin ich fast jeden Tag dort gewesen. Aber erkenne ich irgendwas, Fehlanzeige – immer wieder. Dann endlich nach einer Linkskurve eine bekannte Straße. Nun ist es nicht mehr Weit bis nach Waltrop. Mir kommen die witzigen Nachmittage in den Sinn die wir hier in der Nähe in der Küche gesessen und Mensch ärgere Dich nicht gespielt haben. Mit der ganzen Familie, das waren wirklich schöne Zeiten. Während die umgenutzten Zechenanlagen an mir vorbeiziehen überlege ich wie es ihnen jetzt wohl gehen mag. Andrea, Markus, Edith und Ernst – na vielleicht sehe ich sie ja bald mal wieder. Alle 20 Jahre sollte man sich treffen :-)

Dann das Ortseingangschild – ich bin in Waltrop. Ich kreuze die Straße die zur Autobahn nach Dortmund Mengede führt und fahre über den guten alten “Holperweg”. Keine Ahnung wie er wirklich heißt – wir nannten ihn nur den “Holperweg” – es könnte die Altenbruchstraße sein – aber ist ja auch egal… Am Ende links, dann rechts, rechts und ich stehe bei der Mama vor verschlossener Türe. Ok, ich bin nicht angemeldet und es ist jetzt 14h. Hinter mir liegen 5 Stunden Landstraße, Stau und ungläubiges Staunen. Aber dann öffnet meine kleine Nichte die Haustüre, die Oma ist auch da – prima!

Um 15h30 geht es dann weiter nach Marl. Eigentlich muss ich nur dem Straßenverlauf folgen. In Marl ist dann auch der Tank leer und es gibt ein Schwätzchen mit der Dame an der Tankstelle. Um 16h30 ist Sandra dann auch da. Kurz ausruhen, etwas trinken, dann ab zur Garage, ihr Moped abstauben und los zum Drögen Pütt – ihrem päferierten Biker Treff. Es ist nur der Udo da, ein Kumpel aus alten Zeiten. Aber die Curry Wurst ist fast so gut wie am Bikertreff neulich am Biggesee. Als wir mit hereinbrechender Dunkelheit zurück sind habe ich fast 12 Stunden auf dem neuen blauen Moped gesessen. Was für ein Tag. Mir tut alles weh und ich bin so froh, dass ich jetzt liegen kann.

Am Samstag dann ein gemütliches Frühstück, dann umziehen und ab zur Garage. Es geht los über die A43 in Richtung Dülmen. Dann runter von der Autobahn und auf verschlungenen Wegen nach Coesfeld. Schön ist es hier! In Coesfeld finden wir ein Hotel mit einen schönen Vorplatz. Wir sitzen unter Sonnenschirmen. Es gibt Kartoffelsuppe mit Lachs, Sandra hat sich für die hausgemachten Rösti mit Tomaten und Champignons entschieden. Ich fingere an meinem Garmin Colorado herum. Die Batterien sind fast leer, es ist ja nun auch schon der zweite Tag! Aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben, vielleicht halten sie ja noch bis nach Hause durch?

Von Coesfeld geht es in Richtung Westen. Irgendwann muss Sandra dann ihre YPSE nachtanken. Sie kennt sich dort aus, das ist ihre Hausstrecke, also fährt sie jetzt mal vor. Ich habe es immer noch nicht geschafft dem TomTom Rider ohne große Umwege mal eine wirklich schöne Route abzuringen. Sandra schafft es ganz ohne Navi :-) Eine halbe Stunde später sind wir wieder am Dröge Pütt. Diesmal ist der Bikertreff gut besucht. Udo ist auch wieder da, der hat einfach kein Zuhause wenn die Sonne scheint. Wir trinken Kaffee und quatschen mit den anderen Bikern. Als ein Typ mit einer voll verchromten superlauten Knatterharley auftaucht kommen die Gespräche zum Thema “Mit dem Moped durch die USA”. Was für ein Abenteuer! Sandra kommt ins Schwärmen, unsere letzte USA-Reise hat sie anhaltend beeindruckt. Wieder daheim heißt es schnell umziehen und dann ab zum 50. Geburtstag.

Die Party ist cool, meine Schwester hat eine geniale Band engagiert. Gegen Mitternacht verabschieden wir uns, was für ein Tag.

Sonntagmorgen, ich bin ziemlich zerdrückt von der Geburtstagsfeier am Vorabend. Sandra geht es nicht besser, wir kommen langsam in die Jahre :-) Aber Zahnbürste und Kaffee sind auch an diesem Morgen gute Waffen gegen den schweren Kopf. Ein Blick nach draußen, das Wetter sieht recht gut aus. Ich habe Lust auf eine Mopedtour. Über die Autobahnen A43, A44 und A45 nach Lüdenscheid. Dann kreuz und quer durch das Sauerland, dann via Siegburg & Co. nach Bonn. Dort kurz das Moped umpacken und dann weiter zur Arbeit in Richtung Mainz. Nach dem Frühstück geht es wieder ab zur Garage, dann bei Recklinghausen auf die A43 in Richtung Wuppertal. Kurz vor Bochum dann ein Stau auf der Autobahn. Überall Polizei und Notarztfahrzeuge. Rechts neben er Leitplanke stehen Ärzte und Sanitäter um einen abgedeckten Körper herum. 50 Meter weiter steht ein KPW auf dem Seitenstreifen, davor ein Paar mit Tränen in den Augen. Was da wohl passiert ist? Ich habe einen Kloß im Hals und es geht langsamer als zuvor weiter in Richtung Lüdenscheid. Bei Lüdenscheid-Nord verlassen wir die Autobahn und biegen ein paar Meter weiter in eine winzig kleine Straße ab, wow was ist das schön hier. Es geht kreuz und quer durch das Sauerland, ich bin richtig glücklich.

Irgendwann müssen wir dann tanken. Es gibt einen heißen Kaffee und einen Plausch mit zwei Ducati-Fahrern aus Duisburg. Ich versuche mal die alte Strategie “Lobe das Moped eines Bikers und er wird sich freudig mit Dir unterhalten.” Es klappt auch diesmal. Die zwei sind ein wenig verdutzt als ich auf sie zugehe und ihnen sage, dass sie da zwei echt coole Mopeds haben. Sie sind erstaunt und bedanken sich sogar für das Kompliment :-) Dann erzählen sie von den Problemen die sie mit der Sitzhaltung und den knallharten Sitzbänken haben. Beiden tut der Hintern weh und beide sind ganz ehrlich, sie freuen sich auf das weiche Sofa daheim. Mopedfahr’n ist halt nix für Weicheier :-)

Sandra kontrolliert die Luft auf dem nagelneuen Hinterreifen. 1,6 Bar statt 2,8 – Hui – deshalb fuhr sie so “komisch”. Wie geht denn das? Der Reifen ist erst ein paar Tage alt! Es geht wieder los. Kurz nach Ortsausgang geht es links ab, die Straße ist ein Traum. Ich drehe so richtig am Hahn und die Lampen von Sandras YPPSE werden schnell kleiner. Dann eine kleine Kreuzung, ich fahre gerade aus weiter´, kann aber Sandras Licht nicht mehr sehen. Ich gehe vom Gas und rolle mit Schrittgeschwindigkeit die schmale Straße herunter. Dann kommt eine kleine Kurve, ich kann nichts mehr im Spiegel sehen und halte an. Ich warte aber sie kommt nicht. Ich mache mir Sorgen und versuche das 240KG schwere Moped samt der vollen Koffer zu wenden. Schließlich stehe ich quer auf der Straße und werde von einem Idioten in einem schwarzen Audi A4-Variant angehupt. Super, das Vorderrad steht in der Wiese und ich kriege die Kiste nicht zurück geschoben. Statt auszusteigen und mir zu helfen drückt der Affe auf die Hupe, das kann ich gerade gut gebrauchen :-| Ich ziehe am Lenker was das Zeug hält und dann rollt sie doch zurück. Noch mal hin und her, die Straße ist abschüssig und super eng. Schließlich stehe ich in Gegenrichtung in der Wiese und der Idiot fährt mit quietschenden Reifen an mit vorbei. Der dicke Hinterreifen dreht auf dem glitschigen Untergrund durch. Ich lasse das fette Ding ein wenig zurückrollen und kriege sie dann mit ein bisschen Glück wieder auf die asphaltierte Fahrbahn – super! Nun schnell zurück, Sandra ist immer noch nicht da! Ich mache mir jetzt echt Sorgen! Dann sehe ich sie, sie lehnt an ihrer YPPSE und weint. Ich halte an und frage was los ist. Sie ist fertig mit dem Nerven. Die Party war zu lang und zu laut, der Kopf tut weh, sie ist durchgefroren und hat Schüttelfrost. Mist, ich fingere an meinem TomTom Rider herum. Zurück zu ihr nach Marl sind es 160 Kilometer. Wie kriege ich sie jetzt nach Hause? Ich rede ihr zu wie einem kranken Pferd und nach einer Weile geht es wieder. Wir fahren nur noch Hauptstraßen und wollen so schnell wie möglich zur Autobahn. Nach etwa 30 Minuten kreuzen wir die A4. Wir halten kurz an, verabschieden uns dann dann geht es auf die Autobahn. Beim Kreuz Gremberg will ich auf die A3 in Richtung Bonn und Sandra möchte in Richtung Oberhausen weiterfahren. Doch dann der Schock, die A3 ist in Richtung Oberhausen gesperrt – SCHEISSE – sagt man zwar nicht aber das ist genau das was ich denke. Es ist 15h30 und überall hieß es, dass die Autobahn ab 16h gesperrt wird. Was soll das?

Wir haben keine Wahl, Sandra begleitet mich in Richtung Süden. Es geht am Heumarer Kreuz in Richtung Aachen auf die A4. Hinter der Rodenkirchner Autobahnbrücke steht dann ein Schild auf dem Mehrzweckstreifen – STAU – Au Mist – Sandra geht es nicht gut und dann das noch. Ich überlege was ich machen soll. Dann kommt die Ausfahrt Bayenthal – Sandra überholt und winkt mich rechts raus. Ok, sie will bis Köln West fahren und dann über die A1 nach Hause. Ok, ich zweige ab zur A555 und fahre mit gemischten Gefühlen nach Bonn weiter.

Auf der A555 dann ein kurzer Geschwindigkeitstest, das neue Moped läuft spielend 240Km/h und es geht noch was. Aber nur beim Moped! Bei mir geht da nix mehr und nach einigen Sekunden drehe ich den Hahn freiwillig wieder zu. 120 sind ganz komfortabel, 140 sind ok, alles andere macht mir keinen Spaß, das ist einfach zu laut und zu zugig um es längere Strecken durchzuhalten.

In Bonn angekommen gibt es schnell einen Kaffee. Dann die Klamotten für die neue Woche zusammen packen und 60 Minuten später bin ich wieder auf dem Moped. Diesmal will ich dem TomTom Rider endlich eine schöne Route entlocken. Ich gebe als Ziel Mainz ein und als Profil “Autobahnen vermeiden”. Das TomTom rechnet die B9 am Rhein entlang aus. Das kenne ich schon zu gut, das ist schön aber nach mehreren Jahren wird es langweilig. Also drücke ich auf “Alternative berechnen”, das ist die Route zwischen Rhein und A3 – die kenne ich auch schon. Also erneut “Alternative berechnen”, kenne ich auch schon, nochmal, nochmal, hey das sieht gut aus!

Es geht los. Über Wachtberg geht es in Richtung Eifel. Viele Straßen kommen mir bekannt vor, aber vieles ist auch neu und schön. Die Sonne scheint es sind fast 25°C – ich schwebe fast mit dem Moped über den Asphalt. So muss sich Merkur der “Geflügelte Bote” im altgriechischen Universum gefühlt haben. Ich räubere durch die Kurven und genieße die wundervolle Landschaft. Dann ein Stau! Es ist ein kleiner Ort und es geht auch schon weiter. Dann sehe ich die Polizei, Krankenwagen und ein Auto das fern ab der Straße auf dem Dach mitten im Feld liegt. Alle Türen sind geöffnet, der Kofferraum ist auch, überall liegt was auf dem Feld herum. Wieder eine Nase die nicht begreift, dass man sich NACH den Runden auf dem Nürburgring lieber wieder an die Verkehrsregeln halten sollte!

Es geht schließlich weiter, ich bin aber nachdenklicher als zuvor! Dann komme ich runter an die Mosel, wie schon ist das denn? Es geht über eine Brücke und dann sehe ich links die Burg bei Alken – wunderbar! http://www.alken.de

Kurz nach der Ortschaft geht es links den Berg hinauf, dann Serpentinen, Weinberge, Wald, großartig. Endlich eine schöne Route – Trotz TomTom Rider – oder vielleicht gerade deshalb? Dann kreuze ich die Hunsrückhöhenstraße. Eigentlich würde man hier jetzt recht abbiegen – aber das TomTom will weiter gerade aus. In diese schmale Straße? Egal, ich fahre mal weiter. Und das lohnt sich! Es geht eng und kurvig durch den Wald, fast 10 Kilometer sind das – toll! Mein Herz schlägt schneller und ich bin glücklich mit dem neuen Moped. Schließlich bin ich am Ortseingang von Boppard und habe ein Déjà vu. Hier bin ich schon X-mal vorbei gefahren, aber auf die Idee hier mal abzubiegen bin ich noch nicht gekommen. Es geht nun auf der B9 am Rhein entlang. Nach all den Kurven bin ich schon ziemlich fertig. Ich sitze nun seit fast 7 Stunden auf dem Moped. Also B9 bis Bingen, dann Autobahn bis Mainz und da gleich ins Bett. Was für ein Tag…

MoDiMi sind lang mit vielen Überstunden, aber ich kriege auch viel geschafft. Es ist Donnerstagmittag und ich will eigentlich los. Aber erst gibt es noch einen kurzen Plausch mit Fabin alias “Rainer Schauder”. Check it out man… http://rainerschauder.blogspot.com

Fabian kennt alle Computerspiele dieser Welt und wir philosophieren beim Kaffee gern mal über Musik und Black Metal. Heute haben wir andere Themen, es geht um Dünkirchen und die Operation Dynamo – das geht eben auch mal :-) Um 14h30 bin ich dann soweit, es geht ab in Richtung Bonn – WOCHENENDE!

Als ich das Moped gesattelt habe beginnt es zu regnen – oh nein – es hat doch schon drei Tage lang geregnet – muss das jetzt sein? Ich überlege kurz ob ich mir 100 Meter die Straße runter bei Louis eine billige Regenkombi kaufen soll – ach egal – ich bin nicht aus Zucker! Es geht auf die A60 in Richtung Bingen. Schnell weg aus dem Regen hier – und der Plan geht auf! Bei Bingen dann auf die A61, bei Stromberg dann runter. Die Verlängerung der Hunsrückhöhenstraße ist mein Weg und mein Ziel zugleich. Dann bei Buchholz biege ich rechts ab in Richtung Boppard. Das habe ich mit eine Stunde zuvor noch im Appartement auf dem iPad angesehen.

Quizfrage – wie findet man mit dem TomTom Rider eine schöne Route?

Antwort:

Indem man sich vorher eine gute Karte anschaut und überlegt wo es schön sein könnte. Das prägt man sich dann ein und fährt einfach dort entlang. Das TomTom Rider ist hier eher ein Begleiter der die Spitzkehren voraussagt :-) Es geht also doch!

Mit der K1200r von Boppard nach Alken

In einer Lichtung kann ich hinab ins Rheintal sehen. Dicke schwere Wolken hängen am Himmel und verheißen nichts gutes. Ich beschließe das Rheintal noch ein wenig zu meiden… In Boppard angekommen nehme ich am Ortsausgang also gleich wieder die Straße vom Sonntag – zurück in die Zukunft – sorry an die Mosel. Der Spaß ist grenzenlos, ich bin allein, die Straße ist trocken und die K1200r nimmt die Kurven im 3. und 4. Gang – das rockt! Zwischendurch halte ich an und knipse mit dem N95 ein paar Erinnerungsbildchen.

Kurz vor Alken ist dann ein Kombi vor mir. COC – der kommt aus Cochem – heißa – der kennt den Weg – ich habe Mühe dran zu bleiben! Dann steigt er kurz vor einer Spitzkehre voll – aber wirklich voll in die Eisen. Ich habe echt Mühe meine BMW nicht in seinem Kofferraum zu parken. Warum diese Aktion??? Dann sehe ich es auch, in der Spitzkehre hat sich ein Bus aus Holland fest gefahren. Er rangiert vor zurück vor zurück vor zurück, dann ist er “frei” und für uns geht es weiter. Der Busfahrer schwitzt und bedankt sich winkend. Ich halte ein paar Kurven später an und knipse die Burg bei Alken. Schön ist sie!

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Es geht runter an die Mosel, vorbei an Alken, dann über die Brücke auf das “Bonner Ufer”, kurz danach links ab in Richtung Ochtendung. Zunächst führt mich mein Weg ein wenig durch die Eifel, später runter nach Andernach. Ich habe HUNGER und das nicht zu knapp, schließich habe ich das Essen in der “Kantine des Grauens” heute mal wieder sausen lassen – besser ist das! Bei Bad Breisig gibt es dann eine Portion Suvlaki bei einem kleinen griechischen Restaurant. Die Tochter des Wirts kommt auch dazu. Und der Bruder und die Mutter. Es wird diskutiert ob zuerst Mathe oder Deutsch auf dem Programm stehen. Die Mutter entscheidet “Mathe” – also esse ich zwei Spieße mit jeweils 8 Stückchen Schweinefleisch, das macht 16 Stückchen zu je 50 Kalorien, das macht dick – hä – irgendwas ist falsch gerechnet? Egal, ich muss 6,90 Euro bezahlen und habe gerade 10 Euro in der Hand. Ich will nicht mehr rechnen und sage “War lecker, stimmt so!” Er guckt verdutzt und lächelt dann ganz nett. “Auf Wiedersehen, gute Fahrt, passen Sie auf sich auf! „Auf Wiedersehen, gute Fahrt, gute Fahrt, auf wiederseh…”

Am Ortsausgang fällt mir auf, dass ich mein Garmin Colorado nach dem Griechen nicht wieder eingeschaltet habe, wie will ich da den Track aufzeichnen? Also halten, aus der Jacke fingern und einschalten. Daheim werde ich später sehen, dass es sich beim Start aufgehängt und NICHTS aufgezeichnet hat – ab Bad Breisig!! Aber das ist auch nicht weiter schlimm, von da bis Bonn ist es eh ganz einfach.

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Daheim angekommen wird die weiße K1200 begrüßt und ihr neues Brüderchen daneben geparkt. Dann wird erst einmal die Hütte gelüftet und es gibt gaaanz viel zu trinken und einen Geburtstagsanruf bei der Mama – 76 Jahre wird sie heute!

Hallo Mama, wenn Du das hier irgendwann mal lesen solltest: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH NOCHMALS :-)

So sieht die “Route der Woche” aus. Wer es im Detail anschauen möchte findet sie Tour Bonn-Mainz-Bonn im GPX-Format.

Hier ist das GPX zur Tour Bonn-Waltrop-Marl-Lüdenscheid-Bonn..

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Es ist fast 23h – jetzt aber ab ins Bett – morgen steht ein Besuch beim Steuerverbrater auf dem Programm – danach die Hütte aufräumen, es gibt nach mehr als einem Jahr immer noch ein paar Umzugskartons die NICHT ausgepackt sind. Danach eine Mopedtour? Alternative berechnen? 3-5 mal? Schöne Route? Gute Nacht!

Hier ist die Diashow des Tages – auf genommen mit dem Nokia N95.