Alles über die Nikon-Fotografie

Nikon Story

Hier habe ich ein paar Bilder von klassischen Nikon Kameras zusammen gestellt die ich während der letzten Jahre gemacht habe.

Beginnen wir mit der „Turbo-Nikon“ – eine kleine Spielerei mit langer Belichtungszeit…

Das Bild zeigt eine recht gut erhaltene Nikon F – die erste einäugige Spiegelreflexkamera die Nikon ab 1960 gefertigt hat. Das Bajonett welches sich die Ingenieure damals überlegt haben wurde mit einigen kleinen Modifikationen bis heute beibehalten Grundsätzlich kann man noch heute in beliebiges Nikon-Objektiv an dieser Kamera benutzen. Aber eben nur „grundsätzlich“. Leider haben die Ingenieure inzwischen aus Kostengründen auf den Blendenring verzichtet. Eine Tiefenschärfe-Scala sucht man heute bei vielen Objektiven auch vergeblich. Auch macht es mit den meisten Objektiven keinen Spaß mehr manuell zu fokussieren. Aber es gibt umgekehrt durchaus noch Objektive wie beispielsweise das 2.8/55mm AiS Micro Nikkor das bis heute an allen Nikons eine wirklich gute Figur macht!

Hier nun meine erste Nikon F – ein eBay Schnäppchen für 96 Euro – muss man doch haben oder? Sie funktioniert bestens und ich habe sogar noch eine brauchbare Quecksilber-Batterie für den Belichtungsmesser kaufen können. Eigentlich sind diese Batterien in der EU inzwischen verboten und man muss ich mit Adaptern oder anderem behelfen. Da ist es gut wenn man einen Dealer hat der Beziehungen ins Ausland pflegt….

Alle Bilder können übrigens durch Anklicken auf  eine Breite von 1000 Pixeln vergrößert werden.

Eine Weile nach der ersten Nikon F kamen ein paar billige Schwestern und die erste Nikon F2 hinzu. Teilweise waren sie in recht schlechtem Zustand und mussten ein wenig aufgearbeitet werden. Das ist aber bei vollmechanischen Kameras kein größeres Problem.

Hie sieht man bereits drei Nikon F2, mal mit Motor, mal ohne und natürlich mit unterschiedlichen Wechselsuchern.

Eine F2 mit Winder und Batteriepaket ist ein echter Hammer – damit kann man sich zur Not auch selbst verteidigen!!

Nachdem mit der Nikon F der gesamte Vietnam-Krieg fotografiert wurde kam die F2 in den 70er Jahren weltweit in den Händen der besten Reporter zum Einsatz. Ab 1980 gab es dann die F3 zu kaufen. Neu war ein elektronisch gesteuerter Verschluss der bei vielen Profis für Skepsis sorgte, so dass man ihnen eine vollmechanische Notauslösung mit einer 1/60-tel Sekunde an die Hand gab. Damit waren sie dann wieder zufrieden. Benutzt hat sie wohl fast niemand…

Das mit der Nikon F eingeführte Prinzip des austauschbaren Suchers wurde mit der F3 und später auch der F4 und F5 beibehalten. Erst die F6 verzichtet auf dieses überaus praktische Feature. Da die austauschbaren Sucher anfangs nur leidlich stabil auf dem Gehäuse saßen hatten sich die Nikon Ingenieure eine etwas schrullige Lösung für die Montage eines Blitzlichtes ausgedacht. Verwendet man allerdings einen Lichtschacht-Sucher ist es gar nicht so blöd!

Man kann bei der F3 nicht nur den Sucher austauschen, man kommt auch ohne Probleme an die Mattscheibe. Es gab damals eine sehr große Auswahl unterschiedlicher Mattscheiben zu kaufen. Je nachdem welche Objektive man verwendete konnte man besonders helle Mattscheiben kaufen, es gab Schnittbilder, Prismen und vieles mehr. Allein das war eine Wissenschaft für sich.

Der Sucher wurde später in einer HP (High-Eye-Point) Version für Brillenträger und Langnasen angeboten. Kurz vor dem Wechsel zur Nikon F4 gab es noch eine Version aus Titan und die ultraschnelle F3-High-Speed mit feststehendem halbdurchlässigen Spiegel. Was für eine Konstruktion….

Hier sieht man schön witzige Features wie den roten Knopf für die Beleuchtung der internen LC-Anzeige.

Mit der F4 wurde dann ein modernes Designzeitalter eingeläutet, nun war der Motorantrieb Teil des Gehäuses und man konnte zusätzliche Batterien an die Kamera montieren um die Serienbild-Geschwindigkeit auf 8 Bilder/s zu steigern. Aber in vielerlei Hinsicht blieb man den meisten bewährten Bedienelementen weiterhin treu.

Dann kam 1996 die Nikon F5 auf den Markt. Das Design war revolutionär. Das Ding war groß, schnell, robust, ein echter Kracher. Es gab ein Zubehörangebot wie nirgendwo sonst. Doch die vielen Features wie 3D-Matrixmessung & Co. verbrauchen auch viel Strom. Dieses „Viech“ saugt mit nur 10 bis 20 Filmen locker 8 hochwertige Mignon-Zellen leer!

Sie zu benutzen ist dennoch eine einzige Freude! Das hier im Bild montierte lichtstarke Portraitobjektiv wollte sich schon so mancher Profi an diese Kamera „anschweißen“ lassen. Eine perfekte Kombination die meiner Meinung nach nie zuvor und auch danach nicht getoppt wurde.

Parallel zu den Topmodellen gab es auch immer wieder etwas einfacher gestrickte Kameras wie die F801, F90 oder die F100. Diese Kameras waren bei vielen Profils sehr beliebt, wenn auch oft als Reserve-Body.

Hier sieht man mal einen Größenvergleich zwischen F5, F100 und F4s (von links nach rechts).

Die F801 und später die F801s zählte zu den großen Verkaufsschlagern unter den ambitionierten Amateuren. Abgesehen vom etwas lauten Motorantrieb macht dieses Ding bis heute Spaß.

Wenn man sich diese Kamera anschaut stellt man fest, dass die Mehrzahl der Knöpfe in ganz ähnlicher Weise bis heute an gleichem Ort und mit gleicher Funktion verbaut werden.

Nur hat man heute statt einer Handvoll Filmpatronen ein oft unüberschaubares Wirrwar an Kabeln, Ladegeräten, Speicherkarten und sonst was im Gepäck. Wie einfach war das doch früher alles. Ok, man konnte nach Feierabend keine Fotos bei flickr zeigen, aber man hatte ja auch noch kein Notebook und flickr gab es noch gar nicht. Statt dessen hatte man einfach FREI und konnte mal früh schlafen gehen. Gar nicht so übel…

Die hier gezeigte D2x habe ich im Herbst 2005 ohne jedes Zubehör für 4.800 Euro Euro gekauft. Heute hat ist sie vielleicht noch 800 Euro wert – bei sehr gutem Zustand! In ein paar Wochen wird die Nikon D4 auf den Markt kommen und die Nikon D3x „ergänzen“ und später ablösen. Die D3x kostet heute nackt etwa 7.000 Euro. Ich möchte wetten, dass man sie im Jahr 2020 auch für unter 1.000 Euro wird kaufen können. Dann kommt nämlich die D5 auf den Markt…

Doch wenn ich mir heute Bilder wie dieses hier anschaue frage ich mich, ob man wirklich mehr als 12.000.000 RGB-Pixel benötigt…

Gut zu wissen, dass meine Nikon F dann immer noch 96 Euro wert sein wird. Bleibt nur zu hoffen, dass es dann auch noch Filme geben wird…

UPDATE:

Ein kurzer Nachtrag in eigener Sache. In einigen Fotografieforen haben Mitglieder kleine Fehler und Ungereimtheiten in meinen Videos und Artikeln meines BLOG’s gefunden. Wer Fehler findet ist herzlich eingeladen mir diese auch mitzuteilen, damit sie entsprechend korrigiert werden können. Es ist wenig hilfreich in einem Forum anonym herum zu lästern. Es gibt hier eine Kommentarfunktion, bitte benutzt diese auch!

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

2 Responses

Schreibe einen Kommentar zu anscharius Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert