Alles über die Nikon-Fotografie

Nikon AW-100 Panoramatest

Es ist Sonntag die Sonne lacht und Sandra und ich wollen noch ein wenig an die frische Luft. Also geht es mit dem Auto nach Wachtberg. In der „Waldesruh“ gibt es Gänsekeule mit Knödeln und Rotkohl. Frisch gestärkt machen wir uns an einen kleinen Spaziergang durch den vorwinterlichen Wald. In der Jackentasche habe ich die neue Nikon AW-100 mit aufgesetztem Polarisations-Filter. Die Farben des Waldes sind großartig und das milde Sonnenlicht des späten Nachmittags lässt das Laub der Bäume in den allerschönsten Farben aufleuchten. Der Polfilter unterstreicht die Farben sehr wirkungsvoll!

Mitten im Wald versuche ich mal meinen „Spezialtrick“. Ich hauche das kleine flache Frontglas der AW-100 an und schieße einige Fotos. Das Ergebnis gefällt mir recht gut, es ist eine fast impressionistische Stimmung. Zum direkten Vergleich hier zweimal das gleiche Motiv!

Zurück am Auto hat die Sonne den Horizont schon fast erreicht. Wir müssen noch Tanken, meine schwarze Rakete braucht frisches Heizöl… Auf dem Heimweg kommen wir an einem kleinen Waldparkplatz vorbei. Ich parke mein Auto in der Sonne und schnappe mir Sandras großes Stativ und die winzige kleine Nikon AW-100. Sandra bleibt im Auto, ihr ist es draußen zu kalt. Sie will die letzten Sonnenstrahlen genießen. Im Stechschritt geht es mit dem Stativ auf der Schulter und der AW-100 in der Hand in den Wald hinein. Zwischendurch kommen mir immer wieder Leute entgegen. Jeder zweite hat eine Kamera dabei, meist sind es die Männer und meist haben sie eine Canon in der Hand. Alle blicken mich ein wenig fragend an mit dem großen Stativ auf der Schulter und der winzigen AW-100 in der Hand. Aber sie wissen ja auch nicht was ich ausprobieren will!

Ein Stück weiter bin ich an diesem kleinen gelb gestrichenen Häuschen angekommen. Schnell das Stativ aufstellen und ein paar Panoramaschwenks ausprobieren. Auf den Manfrotto Fluid-Neider schraube ich eine kleine selbstgebaute Vorrichtung mit der ich die AW-100 sehr einfach in das Hochformat bringen kann.

 

Es ist ein kleiner Winkel aus dem Baumarkt für 1,68 Euro. Am kürzeren Schenkel hat er zwei Bohrungen und ein Langloch. Daheim habe ich mit einer Feile den Steg zwischen Langloch und der äußeren Bohrung „geöffnet“. Nun kann ich den Winkel so auf dem Stativ positionieren, dass sich die AW-100 um den Nodalpunkt drehen lässt. Damit sollten schöne Panoramafotos möglich sein! Für die Befestigung der Kamera verwende ich drei Schrauben aus einem HAMA Schraubensatz. Die im Bild gezeigte untere Mutter wird mit einem Gegenstück aus Aluminium gesichert. Die Schraube an der ich die AW-100 befestigen möchte stecht lose in einer der Bohrungen. Diese habe ich daheim ordentlich mit einer runden Feile vergrößern müssen, damit die Schraube auch hindurch passt. Nun steckt sie aber lose in dem kleinen Winkel. Aber das ist nicht schlimm, für den Transport kann ich sie oben oder unten an einer der beiden anderen Schrauben befestigen.

Ich versuche mich an etwa 10 Panorama-Schwenks. Steht das Stativ fest und gerade gelingen die Bilder fast auf Anhieb, wirklich cool! Leider ist es schon fast dunkel. Daher muss die AW-100 etwas länger belichten, da ich gleichzeitig aber die Kamera drehen muss um ein Panorama zu erhalten, sind die Bilder später doch wegen einer leichten Bewegungsunschärfe später kaum zu gebrauchen. Wieder etwas gelernt!

Anschließend versuche ich mich an einem Panorama mit dem Panorama-Assistenten. Wirklich gut lassen sich die Bilder aber später am Notebook nicht zusammenfügen. Dieser Assistent ist so eine Sache, für ein gutes Panorama braucht man einfach mehr Bilder und stärkere Überlagerungen.

An einem kleinen Teich fotografiere ich mal ein Panorama aus 8 Hochformataufnahmen. Später füge ich sie mit Autopano-Pro zusammen und erhalte ein Bild, das rein theoretisch 36.000.000 Pixel hat – aber  nur in der Theorie! Schaut man sich das Panorama genauer an, so ist es zwar perfekt zusammen gerechnet, aber es sind einfach wirklich wenig Details zu erkennen. Der Algorithmus zur Rauschunterdrückung hat hier alle vorhandenen Strukturen wirkungsvoll entfernt. Kameras mit diesen kleinen Chips sind nicht wirklich für das Fotografieren bei wenig Licht geeignet! Also verkleinere ich das Bild mal bis ich das Gefühl habe, dass es jetzt scharf und halbwegs detailreich ist.

Aber schaut selbst – einfach anklicken…

Nach dem Panorama kommt mir die Idee als Weißabgleich mal „Blitz“ einzustellen. Es entstehen Bilder mit krassem Blaustich – aber das ist gewollt! Danach aktiviere ich den Selbstauslöser – 10s. Während sie piepst decke ich die obere Hälfte des immer noch vor das Objektiv montierten Polfilters mit einem Taschentuch ab und hauche den unteren Teil an. So kann ich den kleinen Teich in eine malerische Unschärfe tauchen. Es entstehen Bilder die fast unwirklich aussehen, man könnte meinen sie wären bei Vollmond entstanden. Ein Geisterwald nur ganz ohne Vampiere :-)

Der Rück weg zum Auto zieht sich hin wie Kaugummi. Als ich am Auto ankomme ist es finster und kalt. Sandra ist sauer weil ich mal wieder die Zeit vergessen habe und sie seit einer Stunde frierend im Auto sitzt. Nach einem heißen Bad ist die Welt wieder in Ordnung und ich freue mich an meinem überaus coolen blauen Geisterwald :-)

8 Responses

  1. Pingback: Nodalpunkt-Adapter billig selbst gebaut « Ansgar's BLOG

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