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Breezy afternoon – Oder: Die Geschichte mit der Tür

Nachdem der Sand aus den Haaren gewaschen ist fühlen wir uns wieder wohl. Nur was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag? Vielleicht einfach mal zum Wal*Mart fahren? Okay, das klingt nach einem Plan! Ich habe alle Arten von Taschenlampen vergessen und eigentlich möchte ich ja in der nächsten oder übernächsten Woche mal zum Delicate Arch. Dieser Bogen war bereits im letzten nur kurz vor und nach dem Sonnenuntergang schön anzusehen. Allerdings wäre der Abstieg in der Dunkelheit ohne Taschenlampe eine gewisse ‘Herausforderung’. Also stöbern wir durch den Wal*Mart. Ich finde meine Taschenlampe! Ein Maglite – endlich – da habe ich 46 Jahre lang drauf gewartet :-) Aber nur ein kleines und es hat eine neumodische LED statt einer Glühlampe. Aber man kann sie mit drei normalen AA-Batterien betreiben. Davon habe ich mehrere dabei und ein Ladegerät dazu – super!

Dann kaufen noch ein paar lebenswichtige Dinge: Bier, Rotwein, Erdnüsse, Äpfel, Papiertaschentücher, Trinkflaschen und so weiter. Ganz zum Schluss noch zwei Sandwiches. Der gestrige Besuch im Steak-House hat uns 85$ gekostet. Macht man das täglich wird es irgendwann echt teuer. Also wollen wir einfach mal ein Sandwich essen. Nur wo? Vielleicht mit Blick auf den Lake Powell an der Wahweap Marina? Das klingt gut und es sind ja nur ein paar Minuten mit dem Auto.

Als wir am Abzweig zur Marina sind können wir den See fast nicht sehen. Ist das Regen?? Eigentlich hat der Wetterbericht ja Regen voraus gesagt. Wir biegen also nicht ab und denken uns, dass es spaßig sein könnte rauf zum Scenic View Point zu fahren und dort die Sandwiches mit Blick auf den See zu essen. Oben am Aussichtspunkt angekommen können wir eigentlich gar nichts sehen. Sandra hatte so einen Hunger, ihr Sandwich ist schon aufgegessen. Sie nimmt sich einen Schluck Wasser aus einer der Flaschen die noch so im Auto herumstehen. Später erfahre ich, dass dieses Wasser warm und abgestanden schmeckt und sie es eigentlich nur ausspucken wollte. Jedenfalls bin ich nicht schlecht überrascht als sie plötzlich die Beifahrertüre öffnet! Es geht ein Krachen durch das Auto und die Türe klappt nach vorn als wäre ein unsichtbarer Radfahrer dagegen gedonnert. Sandra ist erschrocken und springt gleich hinterher. Von außen versucht sie die Türe wieder zu schließen. Aber der Sturm ist so heftig, dass sie die Türe nicht zu bekommt. Außerdem rutscht sie auf dem Schotter am Aussichtspunkt immer wieder weg.

Während all das in wenigen Sekundenbruchteilen geschieht sitze ich unfähig zu jeglicher Regung mit meinem Sandwich (Truthahn mit Schweizer Käse) auf dem Fahrer sitzt und muss mit ansehen wie sich das schöne Sandwich in meiner rechten Hand langsam aber sicher in Sand einhüllt. Als es fast fertig paniert ist begreife ich den Ernst der Lage! Wohin mit dem Sandwich? Zurück in die Verpackung. Ich fasse meinen Türgriff so fest es geht und ziehe langsam den Hebel um sie zu öffnen. Der Sturm reißt mir die Türe fast aus der Hand. Ich lasse sie so gut es geht in den „’Endanschlag’ gleiten, steige aus und versuche Sandra zu helfen die Türe zu schließen. Doch sie lässt sich nicht schließen. Irgend etwas ist ausgehakt, wohl durch den kräftigen Schlag den sie abbekommen hat. Ich mache mir Sorgen ob sie sich überhaupt noch einmal schließen lässt. Sandra steigt ein und ich drücke mit aller Kraft die Türe soweit zu wie es eben geht. Sie hält sie von innen mit beiden Händen fest. Wie auf Eiern jongliere ich um das Auto, steige ein und ziehe mit aller Kraft meine Türe zu. Sandra ruft nur ich soll das Auto in den Wind drehen, eine gute Idee! Ich starte den Motor, setze etwas zurück und drehe das Auto dann um etwa 180°. Nun kann man kaum aussteigen, weil der Wind mit aller Macht gegen die Türe drückt. Das habe ich echt noch nicht erlebt! Irgendwann bin ich draußen und ziehe Sandras Tür mit aller Kraft wieder auf. Sie ruft etwas, aber ich kann sie wegen des Sturmes nicht richtig verstehen. Dann fingert sie zwischen der Tür und der A-Säule herum. Wenn die Türe jetzt zuklappt hat sie alle Finger gebrochen! Ich klammere mich so gut es geht an die blöde Autotür. Schließlich hat sie die Ursache behoben und einen Hebel dahin gedrückt wohin er gehört. Nun kann ich die Türe schließen, endlich!!

Wieder rum ums Auto, nun kriege ich meine Türe nicht auf. Solch einen Sturm habe ich echt noch nicht erlebt! Mit viel Kraft geht es in einer Pause zwischen zwei Windböen dann doch. Uff, geschafft! Schnell das panierte Sandwich essen und dann nichts wie weg hier!

Am Motel angekommen ist es deutlich weniger stürmisch, der Wind bricht sich ein wenig an den Häusern. Eine kurze Inspektion ergibt, dass das Auto scheinbar nicht beschädigt ist – Gott sei dank :-)

Also packen wir das Bier und alles was sonst noch wichtig ist aus und machen und seinen gemütlichen Abend im Motel.

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