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Bloggen auf dem Flug mit GermanWings

Um 7h45 klingelt der Handywecker – über Nacht ist es an das Ladegerät angeschlossen – besser ist das! Mein “altes” Nokia N95 hat auch noch geweckt wenn der Akku praktisch leer war. Es hat sich dann irgendwann abgeschaltet und zur Weckzeit mit der letzten Energie ein wenig Radau geschlagen. In der schönen neuen Android-Welt ist das anders! Geht das Handy in die Knie wird auch nicht geweckt. Das kann im Zweifel echt peinlich werden. Aber wenn man es weiß und ein Steckdose in der Nähe hat :-)

Wir packen schnell unsere letzten Sachen zusammen, dann das letzte Frühstück bei Caro & Jo. Zwischendurch heißt es “Nur Bares ist Wahres” – ich muss noch 520 Euro für das Essen der letzten 15 Tage bezahlen. Abends vorher habe ich noch Bargeld am Automaten in San Juan de la Rambla abgeholt. Am EC-Automaten bekommt man hier 300 in einem Rutsch – das kostet dann 5€! Also muss ich zweimal Geld abheben. Beim zweiten Mal dann mit der Kreditkarte, mal sehen wie teuer das wird. Aber egal, Jo freut sich über Bargeld, dann muss er nicht zur Bank und ich habe die Pappnase auf – wieder einmal…

Nach dem Frühstück packen wir dann alles ins Auto und fahren auf einen Abstecher bei Karin & Wolfgang vorbei. Kurz “Tschüss” sagen und dann gleich weiter. Ziemlich genau um 11h sind wir am Flughafen Reina Sofia im Süden Teneriffas. Dieser Flughafen wurde nach dem schwersten Flugzeugunglück aller Zeiten in den 70er Jahren in kürzester Zeit aus den Boden gestampft. Am Flughafen Teneriffa Norte verkehren heute im wesentlichen die Flieger die innerhalb der Kanarischen Inseln unterwegs sind. Damals sind dort bei dichtem Nebel zwei vollbetankte Maschinen beim Start zusammen gestoßen – ein Desaster!

Der Flughafen Teneriffa Süd ist inzwischen toll ausgebaut, von einem Provinzflughafen ist keine Spur mehr zu sehen. Wir geben unseren Mietwagen ab, diesmal denke ich auch daran die Schlüssel am Cicar-Büro auf den Tresen zu legen. Beim letzten Besuch im März hatte ich ja erst nach der Sicherheitskontrolle bemerkt, dass ich den Schlüssel noch in der Hosentasche hatte. Heute wäre das tödlich gewesen!

Als wir mit einem holpernden Gepäckwagen am Terminal ankommen sind wir natürlich am falschen Ende. Der Mietwagenparkplatz ist für die eintreffenden Reisenden optimiert! Ok, wir holpern bis zum Schalter 81/82. Dort wird heute der Flug nach Köln eingecheckt. Als wir dort eintrudeln ist schon eine lange Schlange vor uns und der Check-In hat schon begonnen. Prima! Nach einer halben Stunden wird dann aus einer einfachen Schlange eine Doppelschlange. Wir entscheiden uns für den linken Schalter, ein Fehler wie sich später herausstellen wird! Das Paar vor uns wird noch abgefertigt, dann fummelt die Dame am Schalter die Rolle mit den Etiketten für die Koffer aus dem Drucker heraus, packt ihre Sachen und geht. Dass mein Koffer gerade auf der Waage liegt scheint sie nicht zu interessieren. Was soll das? Hinter uns hat sich eine noch längere Schlange gebildet, scheinbar Gäste für einen anderen Flug. Wir stehen nun verloren am Schalter 81 während noch etwa 10 Personen am Schalter 82 warten. Da wir aus dem Land der Egoisten kommen lässt uns auch niemand dazwischen, scheinbar haben sie Angst nicht mit genommen zu werden. Eine wirklich erfreuliche Situation, Sandra kocht vor Wut ich bin genervt.

Hinter uns drängen die Leute nach vorn, wir sind im Weg, wie blöd ist das denn alles! Hätte sie uns nicht einchecken können? Dann macht sie Schalter 86 auf, für uns unerreichbar jenseits der Schlange. German Wings ist scheinbar eine wirklich gut organisierte Fluggesellschaft…

Als wir als vorletztes Pärchen am Schalter einchecken dürfen wiegen unsere beiden Koffer zusammen 38 Kilo – super – wir haben sogar 2 Kilogramm gespart. Ein anderes Pärchen muss nachzahlen, Übergewicht – nicht nur bei den Koffern! Die Dame versucht mir dann auf Kanarischem Englisch zu erklären, dass wir nur einen Koffer mit nehmen dürfen. Ich hole meine Rechnung raus. Da steht “Zusatzleistung 1x 2 Gepäckstücke 16,- €” – bei dieser Airline kostet sogar das Husten extra! Aber sie versteht nicht was da steht. Sie liest nur “1x” und denkt das wäre “1x Gepäck”. Alles Diskutieren hilft nicht, sie telefoniert, will nochmal 16,- € – ok – bevor wir den Flieger verpassen zahle ich auch die. Aber sie will das Geld nicht, es muss na einem Schalter von Spanair oder Air Iberia oder sonst wo gezahlt werden. Inzwischen haben wir noch 20 Minuten bis zum geplanten Start. Wenn ich nun anfange einen Schalter zu suchen wo ich die bescheuerten 16,- € zahlen kann verpassen wir den Flieger. Wir diskutieren, sie telefoniert, ich krame alle Unterlagen  heraus, es ist doch alles bezahlt, sie telefoniert, dann schließlich bekommt sie wohl gesagt, dass sie uns einchecken soll. Dann streikt der Drucker für die Etiketten. Ich kriegen einen Schweißausbruch und bin kurz davor Sympathien für alle Amokläufer dieser Welt zu entwickeln. Einige Minuten vor Boarding Time haben wir dann unsere beiden Gepäckaufkleber – total genervt geht es die Treppe hoch zur Sicherheitskontrolle.

Da ist Hochbetrieb, aber die Kontrollen sind blitzschnell, ich muss keine Schuhe ausziehen und die vielen Kameras und Objektive etc. stören auch nicht. In Düsseldorf hätte sicher wieder jemand eine Feinstaubprobe genommen um auszuschließen, dass ich mit einem Telezoom das Flugzeug in die Luft sprenge…

Nach der Kontrolle dann im Laufschritt zum Gate 2. Das ist natürlich wieder am ganz anderen Ende des Terminals. Als wir dort ankommen sind schon alle weg, schnell die Pässe zeigen und im Laufschritt weiter. Aus den Lautsprechern dann ein Aufruf – “Please receive urgently to gate no. 2” – tun wir ja. Dann sehen wir ein paar Meter weiter vorn das Paar dass so große Angst hatte nicht mehr mit zu kommen – ich denke nur “Die letzten werden die Ersten sein” und freue mich drauf sie am Bus von der Seite anzumachen, dass sie bitte Platz machen sollen, damit wir noch in den Bus passen. Aber so weit kommt es leider nicht, als wir am Bus sind sehen wir ihn nur abfahren – schade. Aber es kommt ein weiterer leerer Bus. Als wir einsteigen sind auch die Mädels da die nach uns am Schalter waren. Eigentlich könnten wir los. Aber es kommen dann doch noch ein paar Leute – sie waren auf dem Klo – besser ist das!

Am Flieger dann Platz 26E und 26F – letzte Reihe rechts – kein Fenster – nur ein enges Loch – Sandra kriegt die Krise – kurz vor der Platzangst und wenn die durch kommt wir sie panisch… Aber der Flieger ist noch komplett ausgebucht und so ist der Platz zwischen uns noch frei – super! Abheben können wir leider nicht, es fehlen noch drei Fluggäste! Nach 10 Minuten treffen sie dann auch ein, es waren die Drei mit dem “Übergewicht”…

Ok, wir starten – alles ist noch halbwegs planmäßig. In der Luft dann das Menü. 6 Euro pro Nase für ein schlabbriges Brötchen und einen Softdrink. Der Flug hat fast für zwei Personen weit über 600 Euro gekostet und es gibt nicht einmal einen Becher Wasser. Das ist der Service einer Billigfluglinie die gar nicht preiswert sondern einfach nur billig ist.  Die Sitze sind super eng bestuhlt ich passe kaum dazwischen und ich bin 183cm “groß” – aber dafür kann man sie in der letzten Reihe nicht nach hinten klappen – einen Ausgleich muss es ja geben. Auch das Entertainment bleibt uns erspart – es ist in diesem Flieger nicht eingebaut – ist eben alles billig hier…

Während wir durch die Gegend fliegen und ich still und leise blogge bildet sich neben mir ein kleiner Stau, wir sitzen in der letzten Reihe direkt neben  der Toilette, super! Ständig werde ich angerempelt und angestoßen. Auch darf ich mir alle Geschichten über Krankheiten und die Vorteile der geschickten Mischung von Tag- und Nachtschichten anhören. Um all das nicht so sehr mitzubekommen setze ich meinen BOSE Quit Comfort auf die Ohren und genieße die Stille. Irgendwann wird mir die Musik langweilig und ich schaue mir auf dem Mac einen Film an den ich schon vor etlichen Woche auf den Mac kopiert habe – Black Dynamite. Der Film ist witzig, es ist ein nicht ganz ernstzunehmender Krimi im Stil der 70er Jahre. Während ich zuschaue denke ich an meine Jugend mit Starsky & Hutch, Rockford, Miami Vice und den vielen anderen US-Amerikanischen TV-Produktionen :-)

Während Black Dynamite sich durch die Gegend prügelt steht plötzlich eine sehr schlanke etwa 190cm große Frau vor der Toilette. Sie will aber nicht hinein, sie macht Yoga oder etwas ähnliches. Sie steht breitbeinig da und berührt mit den Ellenbogen den Boden. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Dabei wippt sie dann ganz leicht auf und ab. Dann schwingt sie Hüften, dass es eine Freude ist, eine Frau wie aus Gummi. Als sich die Toilettentüre öffnet geht sie dann doch hinein.

Zwischendurch mache ich ein bisschen Quatsch mit der kleinen Handykamera. So vergeht die Zeit dann wie im Flug – wie auch sonst :-)

Kurz bevor wir landen gibt es dann einen ziemlichen Disput mit drei Flugbegleiterinnen. Sie bestehen darauf, dass ich meinen schallschluckenden Kopfhörer abnehme. Sie erzählen was von Anweisungen und Notausgang, blä blä blä – das übliche eben – ich bin echt sauer und stecke mir zum Protest die kleinen gelben Stöpsel in die Ohren die noch vom letzten USA-Flug in der Kopfhörer-Box auf die erste Benutzung warten. Die Flugbegleiterin mit den ausladenden Erläuterungen zum Thema Schichtwechsel schaut rüber und es sieht aus als würde sie gleich vor Wut platzen – mir ist das egal, wer soll mir das verbieten! So ist die letzte halbe Stunde des Fluges angenehm still…

Nach der Landung dann das Gedränge im Kölner Flughafenbus – die Busse auf Teneriffa sind irgendwie besser, sie sind breiter und habe fast keine “Inneneinrichtung” – alle stehen, aber es ist entspannter. Hier in Köln herrscht ein Gedränge wie in der U-Bahn von Tokyo. Später am Paketband warten wir dann fast 30 Minuten auf unsere Koffer – GermanWings – eine wirklich empfehlenswerte Fluggesellschaft. Der Flug hat über 600 Euro gekostet – zwei Personen – eine Strecke. Beim nächsten Mal buche ich einen Monate eher und dann fliege wir mit Condor oder Air Berlin. Zur Not auch TUI – eben alles – nur nicht GermanWings!

Der A319 aus der letzten Reihe…

 

So sieht es dann aus wenn man im Flieger in der letzten Reihe ein Video auf dem Notebook anschaut und sich alles im Display spiegelt.

 

Als wir endlich unsere Koffer haben müssen wir noch ein Stück zum Taxi laufen. Der Taxifahrer ist supernett und er erzählt uns wie es die letzten Wochen hier in der Kälte so war. Gut, dass wir nicht hier waren :-)

Daheim wird erst einmal durch gelüftet – dann stellen wir die Heizung an und ordern eine Pizza. Dazu gibt es einen famosen spanischen Rotwein und später Spiderman 3 – man könnte ihn heute bei PRO7 sehen – aber das ist etwas so wie GermanWings – daher krame ich die DVD heraus. Der Ton ist besser, das Bild ist besser – fast wie ein Flug mit Condor :-)

Ok, Movie-Time…

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