Alles über die Nikon-Fotografie

Archive for April, 2011

Slideshow

Es ist Mittwoch der 27. April – seit drei Wochen bin ich aus den USA zurück. In meinem Portemonnaie warten noch sieben kleine Quittungen darauf gegen die sieben Diafilme eingetauscht zu werden die ich vor zwei Wochen bei Foto Oehling hier in Mainz abgegeben habe. Für 19h ist ein Essen mit den Kollegen geplant, es soll Steaks im El Chico geben. Um 18h42 brechen wir mit meinem Auto auf. Es geht von Weisenau über die B9 in Richtung Schillerplatz. Während wir darauf warten, dass eine der Ampeln die wir meistern müssen auf Grün umspringt sagt Hauke plötzlich „Jau, jetzt ist sie hin!“ Was meint er? Dann sehe ich es auch, während wir davor stehen fällt diese Ampel einfach aus, alle Lampen sind dunkel. Nun ist das Chaos vorprogrammiert… Wir stehen und stehen, die Autofahrer sind der Situation kaum gewachsen. Als wir endlich über die Kreuzung hinweg sind steht der Minutenzeiger meiner Timex aus Page schon bei 18h55. Es sind noch ein paar hundert Meter bis zum Parkhaus. Foto Oehling schließt um 19h! Eigentlich ist es kaum zu schaffen, aber es geht mit viel Schwung hinein ins Parkhaus und wir finden fast sofort eine freie Parklücke. Schnell raus aus dem Auto und im Laufschritt rüber zu Foto Oehling. Als ich vor der Türe stehe ist es 19h02 – ich bin zu spät! Hinter den Glastüren stehen zwei Mitarbeiterinnen die mich nun schon von vielen vielen Einkäufen kennen. Ich krame mein Portemonnaie heraus und wedle mit den sieben kleinen blauen Zettelchen. Die nette ältere Dame grinst und öffnet dann doch noch die Türe.

Schnell sind meine Diafilme gefunden. Doch die Kasse ist schon zu! Wieviel ist 7 x 8,99 Euro?? OK, ich habe 114 Euro passend und bekomme 50 Euro zurück. Eine Quittung kann sie nicht mehr schreiben und einen Taschenrechner hat sie auch nicht… Es geht weiter zum El Chico. Die Kollegen sind schon da und das Steak wird wie immer grandios sein! Einige Stunden und ein Eis später bin ich wieder in meinem Appartement. Der erste Diafilm der mir in die Hände fällt zeigt Bilder meines eiskalten Tages am Mono Lake. Ich suche ein Dia heraus und ab damit in den Nikon Coolscan V ED. Eine Stunde und mehrere Versuche später ist der erste Scan dann fertig.

Nachdem die Settings für den Scanner und genau diesen Film gefunden sind, ist schnell ein zweites Dia gescannt :-)

Vor der Qualität der Bilder bin ich ganz begeistert. Die Nikon F80 und die sieben Fuji Velvia 50 in die USA mitzunehmen war also doch keine schlechte Idee. Zwar ist die Entwicklung inzwischen wirklich teuer und auch wenn etliche Dias nicht korrekt im Rähmchen sitzen, sie sind diesmal nicht verschrammt! Langsam komme auch ich zur Einsicht, dass das Problem der traditionellen Fotografie die Labore sein werden in denen man seine Filme noch entwickeln lassen kann… Aber die Dias lassen sich in den Rähmchen verschieben, sie sind nur schlecht gerahmt, nicht wirklich falsch geschnitten – mir fällt ein Stein vom Herzen :-)

In den nächsten Wochen werde ich mich langsam durch den Stapel dieser Bilder arbeiten und hoffentlich noch viele kleine Überraschungen erleben. Das ist das Blöde und irgendwie auch gleichzeitig das Coole an der traditionellen Fotografie. Das Ergebnis ist nicht sofort da sondern entsteht meist erst viel viel später. So bleibt es ein wenig spannend und die Reiseerinnerungen können in Form von Zelluloid „nachwirken“ – auch nicht schlecht :-)


Zion Sunset Time Lapse

Ein Sonnenuntergang im Zion Canyon und das im Zeitraffer, das hatte ich schon ganz lange mal vor. An einem der letzten Tage ist es dann endlich so weit. Morgens geht es von Tuba City nach Page. Das Auto wird gewaschen und schon einmal ein wenig auf die Rückgabe in Las Vegas vorbereitet. Später treffe ich mich mit Angenie und Peter zum Essen beim Mexikaner gegenüber vom Safeways in Page. Leider gibt es dort drei Mexikaner, aber wir finden uns dennoch! Das Essen ist super und wir unterhalten uns noch eine ganze Weile über das was man hier alles machen kann. Angenie und Peter wohnen in der Nähe des Yellowstone Nationalparks und da muss ich irgendwann auch mal hin. Aber derzeit liegt dort noch hoher Schnee. Vielleicht mal im September oder so, mal sehen…

Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg. Während ich noch kurz via HTC Handy in meine Mails schaue – das Rodeway Inn hat eine WLAN (das password ist password) fahren Angenie und Peter schon einmal mit ihrem großen Toyota los. Auf der Ladefläche ist eine Art Wohnkabine montiert und es hängen zwei Mountainbikes hinten am Auto. Diese beiden Amerikaner sind sportlich und gut im Training. Ganz anders als ich. Sie sind ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren kann. Es gibt natürlich in Amerika viele dicke Leute, aber es gibt auch das totale Gegenteil – eigentlich ist es dort nicht anders als bei uns daheim in Deutschland :-)

Da ich etwas später losgefahren bin, überraschst es mich umso mehr, als plötzlich das Auto von Angenie und Peter vor mir auftaucht. Ich überhole nicht und als die zwei dann zur Cottonwood-Road abbiegen kann ich sehen wie mir Angenie auf der Fahrerseite zuwinkt. Die beiden sind wirklich großartig!

Es geht weiter zum Bryce Canyon. Dort angekommen steht die Sonne schon sehr tief, aber es ist noch gerade rechtzeitig für ein paar Filmaufnahmen der Felsgipfel die im letzten Licht der Abendsonne leuchten. Interessant ist, dass sie unterschiedlich hoch sind und daher der Reihe nach zur „Nachtruhe“ übergehen. Für mich ist es relativ einfach, die kleine Nikon P7000 stelle ich einfach auf mein kleines Reisestativ und lasse sie jeweils etwa 20 Minuten lang die Felsgipfel filmen. Als der eine Fels im Schatten ist, richte ich sie kurz auf den nächsten aus und weiter geht es. Während die P7000 filmt mache ich mit der D2x ein Foto nach dem anderen. Zwischendurch laufe ich hin und her, hole andere Objektive, mal die D300 und dann auch noch kurz die F80 – ein paar Dias wären schon schön!

Dabei muss ich nur aufpassen, dass ich nicht vor der P7000 herlaufe und sie auch nicht umkippe, schließlich steht das Stativ am Rande des Virgin Rivers im fließenden Wasser!

Erst Tage später komme ich dann dazu mit iMovie auf dem Mac ein Video zu erstellen, dass ich mir so ähnlich immer vorgestellt habe. Schöner wären jetzt noch pfeilschnell dahinziehende Wolken, aber man kann nicht alles haben und ich hatte nur diesen einen Abend. Vielleicht beim nächsten Mal…

Der Zeitraffereffekt ist mit iMovie ganz einfach herzustellen. Man importiert die Film-Clips, selektiert das was man haben möchte und zieht es mit der Maus auf die „Timeline“. Danach kann man es noch beliebig kürzen, anderen Ton unterlegen, es stabilisieren oder eben die Geschwindigkeit erhöhen, jeder einzelne Teil abgespielt wird. Via Schieberegler sind ist eine Geschwindigkeit von 800% – also 8-fach einstellbar. Ich habe ein wenig herum probiert und festgestellt, dass iMovie auch werte wie 2000% akzeptiert – also 20-fache Geschwindigkeit. Das ist dann wirklich cool und man kann dann sehr schön sehen wie die Sonne über die Berggipfel hinweg streicht. Großartig!

Hier ist es nun, mein lang ersehntes Zeitraffer-Video des Sonnenuntergangs im Zion Canyon:


Fraport Arrival

Hier habe ich noch ein kleines wirklich stark gekürztes Video des Fluges von Las Vegas nach Frankfurt. Es ist mit der kleinen Nikon P7000 aufgenommen. Einzelne Filmschnipsel habe ich mit iMovie „beschleunigt“, damit es nicht so langweilig wird.

Die ersten Stunden im Büro waren gar nicht schlimm und das Abendessen mit den Kollegen hat wie immer großen Spaß gemacht.

So sah es dann hier nach der Ankunft aus:

Hier noch ein paar Fotos die ich unterwegs vom Platz 6A aus mit der kleinen Nikon P7000 gemacht habe.

Das „geometrische“ Las Vegas…

Gegenverkehr – richtig schnell!!!

Ankunft in Frankfurt.

Unsere Maschine.

Und ein „echter“ Jumbo :-)

So, nun versuche ich mal mein Jet-Lag auszuschlafen :-) Gute Nacht!

 

 


McCarran Airport

So sah der Dodge bei der Abreise in Bishop aus, heute ist es ein Koffer weniger aber das Bild ist doch ganz ähnlich :-)

Kurz vor 11h habe ich endlich alles beisammen. Beladen wie ein Packesel geht es durch die inzwischen reparierte Türe hinaus auf den Parkplatz. Am Tahoe angekommen finde ich wieder die Autoschlüssel nicht, wo habe ich sie nur hin gesteckt? Der schwere Fotorucksack nervt, ich stelle ihn neben dem rechten Hinterrad ab. Während ich ihn abstelle denke ich noch „den bloß nicht vergessen und später mit dem Auto drüber hinweg fahren…“ Da ist der Schlüssel, endlich. Das Auto öffnet sich fast wie von selbst und ich wuchte den Koffer hinein. Aber ich habe ja noch so viel vergessen… Die Wanderschuhe sind im Auto, also erst einmal die Schuhe tauschen. Dann sind da meine Wanderstöcke, ich habe sie in diesem Jahr nicht ein einziges benutzt! Auf dem Rücksitz liegt immer noch das SB-900 – auch nicht ein einziges Mal benutzt – im nächsten Jahr sollte ich es daheim lassen…

Als endlich alles im Koffer ist zeigt die Uhr 10h57 – um 11h ist Check-Out Time! Also schnell rüber zur Rezeption und den Schlüssel abgeben. Dort klappt alles problemlos, aber es dauert eine Weile weil noch zwei Leute vor mir ihren Check-Out erledigen wollen. Etwa 10 Minuten später bin ich wieder beim Auto. Neben dem Auto steht eine ältere Lady mit zwei kleinen Hunden an der Leine. „I had an eye on your luggage! You should take care next time!!“ Ohje, bei all dem hin und her habe ich nun tatsächlich fast eine Viertelstunde lang meinen kompletten Fotorucksack ganz offen neben dem Tahoe stehen lassen. Aber die alte Dame hat ihn bewacht! „Oh yes, I’ll do!! Thank you so much…“ Es ist mir echt ein wenig peinlich und ich zweifle an mit selbst. Als dann alles im Auto ist meldet sich der Hunger. Ich gehe zu Fuß rüber zu Denny’s, das geht fast schneller als mit dem Auto.

Dort ist es richtig voll, es ist Wochenende! Ich darf allein an einem der letzten Tische platz nehmen. Ich bestelle sofort etwas zu trinken und zu essen, ich kenne die Karte ja inzwischen auswendig. Der Kaffee kommt sofort aber das Essen dauert heute richtig lange. Während ich Gedankenverloren aus dem Fenster starre denke ich dann doch über den Zeitplan nach. Ich muss noch essen, zurück zum Auto laufen, zum Rental-Car-Center fahren. das Auto abgeben, mit dem Bus zum Terminal, einchecken, die Sicherheitskontrolle passieren und dann zum Gate laufen. Als um 11h45 das Essen kommt bin ich ganz kribblig, der Flieger geht in drei Stunden! Ich schaufle mir schnell das Essen rein, gebe reichlich Trinkgeld und bin auch schon wieder weg.

Im Tahoe klicke ich ein letztes Mal das Telefon in die Autoscheiben-Halterung die eigentlich für eine iPhone gedacht ist. Aber mein HTC Desire HD passt da auch ganz perfekt hinein! Das Audiokabel benutze ich heute nicht, es ist schon im Koffer. Der Weg zur Rental-Car-Station ist dann völlig problemlos. Die Ansagen sind klar rechtzeitig und präzise und ich kenne den Weg – eine gute Kombination! Bei der Car-Rental-Station öffne ich alle Fenster und fahre dann an das Ende der ganz linken Schlange. Ein Mitarbeiter der Autovermietung steht schon bereit. Dann fällt mir auf was ich noch alles in diesem Auto habe! Ein Ladegerät, diverse Batterien, Waschmitteln, Getränke, Kekse, Cracker, davon könnte man glatt noch einen Tag leben, schlechtes Timing!

Während der Mitarbeiter das Auto von vorn bis hintern intensiv nach Schäden absucht, packe ich alles was ich noch finde in den Koffer. Als ich ihn aus dem Auto wuchte ist er so schwer, dass ich bezweifle, dass das „nur“ 23 Kilogramm sein sollen. Mal sehen ob ich einen Zuschlag zahlen muss! Nachdem am Auto keine offensichtlichen Schäden festgestellt wurde bekomme ich meine Quittung und kann gehen.

Vor dem Car-Rental-Center nehme ich diesmal den LINKEN Bus zum TERMINAL 2 – besser ist das – 2009 bin ich versehentlich in den Bus zum Terminal 1 eingestiegen. Dort starten nur die Inlandsflüge und ich musste mit zwei Koffern, Rucksack und Notebook quer über den halben Flughafen laufen. Das sollte man sich ersparen!

Der Bus ist schon da und wir sind nur zu dritt. Der Bussfahrer wartet eine Weile und dann fahren wir auch schon los. Es rüttelt wie die Hölle, diese Straße sollte man mal reparieren. Mit dem Telefon mache ich ein kleines Video und bis sehr gespannt ob einem später beim Anschauen übel wird oder nicht.

Die Fahrt zum Terminal dauert etwa 6 Minuten, als ich das Terminal betrete ist direkt vor mir der Schalter meiner Fluggesellschaft Condor. Der Check-In hat schon begonnen. Ich bin froh, dass es erst kurz vor 1h ist. Es ist noch viel Zeit. Bei der Sicherheitskontrolle gibt es inzwischen einige Ganzkörper-Scanner. Aber nicht überall! ich stelle mich an er Schlange an, die vor dem guten alten „Türrahmen“ ist. Nach den Schilderungen von Sandra bin ich da jetzt vorsichtig! Meinen Laptop packe ich ganz allein in eine einzelne Schale. Die Schuhe und alles andere in zwei weitere Schalen. Dann werde ich gefragt ob in diesem Rucksack Kameras sind. „Yes, two cameras!“ „Digital?“ „Yes!“ „Ok!“ Nun verstehe ich warum gefragt wurde! Ich hole die transparente Tüte mit meinen Filmdosen heraus und erkläre, dass meine F80 im Koffer ist und frage ob sie vielleicht diese paar Filme manuell kontrollieren können. „What’s the speed?“ „ISO 100!“ „Ok, come on, these machines  are approved until 800!!“… Mit mulmigem Gefühl lasse ich meine Filme durchleuchten, mal sehen ob es ihnen schadet oder nicht…

Als ich am Gate 2 angekommen bin ist es kurz nach 1h. Ich habe noch gut 90 Minuten bis zum Boarding und das offene WLAN am Airport für diesen kleinen Artikel nutzen – auch ganz nett :-)

Ok, da war die Durchsage, das Kinder unter 5 Jahren und die First-Class-Passagiere zuerst einsteigen dürfen. Danach wird der Flieger von hinten nach vorn gefüllt. Ich steige also fast ganz zuletzt ein, weil ich in der ersten Reihe der gehobenen Holzklasse sitze…

Update am Montag um 12:15 (am):
Der Flug war lang, anstrengend und ein wenig holprig aber ich bin nun schon fast zu Hause. Noch bis Freitag Geld verdienen und dann wird endgültig der Koffer angepackt. Aber nicht für lange Zeit, am nächsten Montag bin ich dann schon wieder unterwegs und ein Jahr älter werde ich dann auch schon wieder sein. Auch das ist Gleichberechtigung für alle Menschen :-)

Ok, jetzt duschen, umziehen und dann mal schauen ob sie mich im Büro noch wiedererkennen…


Leaving Las Vegas

Das Zimmer 219 im Comfort Inn ist im Erdgeschoss. Die Fenster sind mit Schrauben fixiert, vielleicht aus Angst vor Einbrechern. So ist es ohne Klimaanlage heiß und stickig, mit Klimaanlage unerträglich laut. Einen Tod muss man also sterben, ich entscheide mich gegen den Krach. Als ich am nächsten Morgen aufwache ist es 7h – Arizona Time – habe ich gestern bei der Anreise nochmals geprüft!!

Im Bett mit den Mac auf den Beinen schaue ich in meine E-Mails und kann nun auch endlich mal eine neues YouTube-Video veröffentlichen. Diesmal ist es das Video, dass ich am White Mesa-Arch gemacht habe.

Dieses Video ist dann auch schnell in den zugehörigen Post eingebunden. Danach versuche ich mich mal an dem kleinen Coffe-Maker. Nach einer Weile riecht es sehr gut nach frischem Kaffee. Ich packe also einen dieser seltsamen Styropor-Becher aus und will mir einen Kaffee einschenken, aber was ist denn das? Die Kanne ist fast leer! Hm? Ich schaue mal in den Wassertank, er ist auch leer, wo ist der Kaffee hin? Ein nicht ganz ernst gemeinter Blick auf den Boden bringe auch keinen Hinweis auf den Verbleib des Kaffees. Wo ist er? Kurz nachdenken, dann finde ich ihn er ist genau dort, wo eigentlich nur der Kaffeefilter sein sollte. Der Beutel mit dem Kaffee schwimmt oben drauf. Was ist denn das? Dann verstehe ich das Problem. Scheinbar hat jemand mal die passende Kaffeekanne zerbrochen und es wurde eine neue Kanne in die Maschine gestellt. Diese ist aber etwa einen Zentimeter zu niedrig um das Ventil unterhalb des Kaffeefilters zu öffnen. Der Trick besteht nun darin, die Kaffeekanne anzuheben und gegen das Ventil zu pressen. Nun läuft der Kaffee in die Kanne und zusammen mit ein wenig Coffe-Creamer schmeckt er gar nicht schlecht.

Eigentlich könnte ich ja unten im Hotel ein kleines Frühstück bekommen, aber dafür müsste ich mich komplett anziehen und vor 9h dort sein. Egal, ich gehe gleich ein letztes Mal hinüber zum Denny’s und stelle mir meinen eigenen „Grand-Slam“ zusammen. Eier, Würstchen, English-Muffin, Fruits – das ist immer wieder lecker!

Der Koffer ist schnell gepackt. Fast die Hälfte der Wäsche ist noch sauber und riecht auch no so. Diese Guest-Laundrys sind massiv praktisch! Es geht unter die Dusche. Das ist hier jedes mal ein kleines Abenteuer. Dieser Duschkopf hat eigentlich die Möglichkeit 4 unterschiedliche Varianten zu wählen. Aber es haben schon Generationen unverständiger Gäste daran herum gedreht, das Wasser kommt einfach nur irgendwie heraus. Man wird nass! Ok, viel mehr will ich ja gar nicht :-)

Beim Waschen der Haare fallen mir massiv viele Beulen am Kopf und im Nacken auf. Am Hole in the Rock waren diverse kleine fiese Moskitos und die haben sich in meinen verschwitzten Haaren offensichtlich wirklich wohl gefühlt. Am linken Arm haben sie mich auch erwischt, was für eine Beule. Na ja, ich habe Systral dabei und nach der Behandlung sind die Haare schmierig und die Tube fast leer. Egal, das spart Gewicht :-)

Mit dem Kaffee in der Hand wird der BLOG aktualisiert während der Mac im Hintergrund das Hochgeschwindigkeits-Video des gestrigen Tages an YouTube überträgt. 139 MB sind es und es soll 17 Minuten dauern. Da ist also noch Zeit um den Fotorucksack zu checken und für eine ausgeglichenes Gewichtsverhältnis der Gepäckstücke zu sorgen. Die F80 und zwei Objektive müssen im Koffer mitreisen. Damit ihnen nach Möglichkeit nichts „zustößt“ packe ich die F80 OHNE Objektiv, dafür mit Gehäusedeckel in meine blaue Fleece-Mütze. Die Objektive werden in dicken (sauberen!!) Wollsocken verstaut. Alles zusammen in die Mitte des Koffers. Das Stativ demontiere ich heute mal nicht. Es passt auch Quer in de den Koffer. Vielleicht ist das auch keine schlechte Idee, so wird dieser doch sehr labbrige Koffer ein wenig stabilisiert.

Alles was noch an Seife, Shampoo, Duschgel, Äpfeln usw. da ist lasse ich hier neben der Mülltonne stehen.

Das Taschenmesser welches mit vielleicht am Blue Canyon vor dem verschlossenen Tahoe das Leben gerettet oder zumindest einige echt wirklich unangenehme „Erfahrungen“ erspart hat kommt UNBEDINGT in den Koffer. Dann ist da noch ein Feuerzeug, das MUSS hier bleiben. Seit einiger Zeit dürfen Feuerzeuge nicht mehr mit ins Flugzeug!

Mein Abschleppseil (für alle Fälle, besser ist das) kommt auch in den Koffer. Die dicken Wanderschuhe habe ich nicht oft gebraucht, ich werde sie gleich aus dem Auto holen, dann anziehen und die Trekking-Schuhe in den Koffer packen. Ja dann wäre eigentlich alles gesagt oder besser geschrieben. Ein wenig wehmütig bin ich schon. Die Zeit hier war so lang, dass ich schon Probleme habe alles aufzuzählen wenn mich jemand fragt wo ich überall war – und das wird man hier oft gefragt! Andererseits gäbe es noch so viel zu sehen. Ich bin täglich an irgendwelchen Gebirgen vorbei gefahren die ich gern mal erkunden würde. Colorado, New Mexico, Wyoming… Der Grand Canyon und und und… All das muss warten bis zum nächsten Mal.

Das Fotografen wie Tom Till und Michael Fatali hier so geniale Fotos in ihren Galerien haben liegt zum einen daran, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Zum Anderen liegt es aber auch daran, dass sie eben hier leben. Ich möchte nicht wissen wie oft Tom Till zur False Kiva gewandert ist bis er DAS Foto dieser tolle Höhle geschossen hat! Sucht man über die Google-Bilder such nach „Tom Till False Kiva“ findet man alle Fotos die von den „üblichen Verdächtigen“ dort gemacht wurden. Alle versuchen sich an diesem Motiv, aber meiner Meinung nach ist das „Original“ von Tom Till bislang ungeschlagen.

Ähnlich ist es mit vielen anderen Fotos. Überhaupt ist es interessant wie viele Amateure ständig versuchen perfekte Bilder der „Ikonen“ mit ihrer eigenen Kamera zu kopieren. Eigentlich ist es schon fast eine Verletzung des Urheberechtes, andererseits ist es eigentlich langweilig. Ok, ich neige ja auch dazu. Warum sonst habe ich die False Kiva, Golden Gate und so weiter fotografiert? Es ist eben alles schon einmal fotografiert worden, aber eben nicht von jedem!

Sehr interessant waren in diesem Zusammenhang die langen Gespräche mit Allan Vasenius. „I dont’t need to take pictures just to show I was there!“ In diesem Satz liegt viel Wahrheit. Vielleicht ist er mit seinen 70 Jahren so entspannt, weil er aufgehört hat ständig zu versuchen die Fotos der großen Meister zu kopieren. Er macht sein eigenes Ding. Allan plant seine Fotos und überlegt wie er ein Bild erstellen kann „that works“. Sicher wird er am Ende des Tages oft ganz ohne Fotos zurück kehren, aber nur so kann etwas wirklich neues entstehen. Das ist genau das, was Tom Till und die anderen Ikonen des „Business“ machen. „They don’t need to take pictures just to show they were there!“

Ich werde das künftig auch mal versuchen, auch wenn es ungleich schwieriger ist damit jeden Tag wenigstens ein halbwegs nettes Foto zu haben, dass man in seinem BLOG zeigen kann. Aber vielleicht sind es ja dann die Geschichten der Suche nach dem „Perfect Shot“ die ihre Leser finden?

Ok, nach all diesen vielleicht langweiligen aber hoffentlich nicht überflüssigen Gedanken ist auch mein Video des Tages bereit um es anzuschauen :-)

Ich packe jetzt ein und mache mich auf den Weg.

Wie würde es Allan Vasenius sagen: „Tschuess“


Going home

Nachdem ich ausgeschlafen habe, alles zusammen gepackt und im Auto verstaut ist geht es kurz um die Ecke zum Best Western. Nach der Rückkehr vom „Hole in the Rock“ ging einfach gar nichts mehr und ich habe nur noch die paar Fotos auf meine externe Festplatte kopiert und bin dann gleich eingeschlafen. Nun sitze ich im Auto und schreibe meinen Artikel des vorherigen Tages. Ist auch mal ganz witzig. Hier ist er.

Nach etwa 90 Minuten bin ich total durch gefroren. Es ist immer noch sehr kalt, auch wenn einem die Sonne warm ins Gesicht scheint. Alles was im Schatten ist bleibt oder wird kalt, heute sind es ganz besonders meine Füße :-( Ich fahre also irgendwann am Vormittag los in Richtung Süd-Westen. Etwa eine Stunde später komme ich wieder am Zion-Canyon an. Es gäbe auch eine andere schnellere Route, aber die hier ist einfach sensationell. Ganz witzig sind die vielen alten Schrottautos die ein Autohändler anbietet. Die meisten Autos rosten dort seit vielen Jahren vor sich hin.

Für alle Fans wirklich ausgefallener Oldtimer die man ggf. mit viele Liebe und Mühe wieder aufarbeiten könnte:

http://www.classicautoprojects.com

Kurz vor dem Zion Canyon steht da wieder dieser alte grüne, sicherlich schon tausendfach fotografierte alte Chevy. Und auch heute ist er mit wieder ein paar Fotos wert.

Am Kassenhäuschen muss ich zum „Annual-National-Park-Pass“ wieder meinen Personalausweis vorzeigen (ID-Card). Der Ranger vergleicht aber nur die Unterschriften und wünscht mit dann einen schönen Tag. Eine Karte usw. brauche ich nicht. Nun sehe ich den Zion Canyon auch mal zur frühen Mittagszeit, auch sehr schön! An ein paar Stellen muss ich einfach anhalten und mit der kleinen Nikon P7000 ein paar Fotos knipsen. Später werde ich von der Qualität dieser Bilder sehr beeindruckt sein. Zu dumm, dass der Verschluß-Mechanismus vor dem Objektiv sich nicht mehr richtig öffnen will und ich ständig daran herumfingern muss :-(

Nachdem ich wieder eingestiegen bin hole ich nach einiger Zeit mal wieder Sandras Autoscheiben-Stativ aus der Mittelkonsole und nehme ein kleines Video der restlichen Fahrt durch diesen traumhaften Nationalpark auf. Obgleich ich schon so oft hier war, gesehen habe ich nur sehr wenig. In diesem Park braucht man Wanderstiefel, Kondition und wirklich viel Zeit. Ich denke man könnte problemlos zwei Wochen hier verbringen, ohne dass es langweilig wird.

Am Abzweig 112 von der Interstate 15 fahre ich kurz raus und überlege ob ich noch den Abstecher zu „Hoblins Playground“ machen soll. Aber es ist irre stürmisch, der Sand fliegt waagerecht, es sind 33°C und ich habe höllisches Kopfweh. Ich entschließe mich, mir das aufzuheben und weiter in Richtung Las Vegas zu fahren. Auf der Interstate geht es relativ flott zu. Viele Autos sind mit 80 teilweise 90 MePH unterwegs. So komme ich dann sehr zügig nach Las Vegas. An der Abfahrt 48 bin ich kurz unentschlossen ob es die richtige Abfahrt ist, nein ist es nicht – es ist Abfahrt 46! Diese Abfahrt ist nur 2 Meilen weiter im Süden. Die Abfahrten sind nicht nummeriert sondern richten sich hier nach den Wegstrecken! Eine ganz praktische Idee wie ich finde, da hat vor vielen Jahren jemand nachgedacht. Und ganz praktisch ist auch, wenn mal irgendwo eine neue Abfahrt gebaut wird braucht man nichts neu zu nummerieren oder zu ändern. Besser und sinnvoller geht es also eigentlich nicht :-)

Einige wenige Meter nach Abfahrt 46 ist dann schon das Quality Inn auf der rechten Straßenseite. An der Rezeption ist der gleiche Mitarbeiter der sich neulich abends um die klappernde defekte Tür gekümmert hat. Er erkennt mich gleich wieder und wir halten ein kleines Schwätzchen. Als er fragt ob es wieder 2 Personen sind und ich ihm sage, dass ich heute allein bin wird er neugierig. Er fragt ob es Streit gab und meine Freundin mich verlassen hat. Ich stelle das klar, sie hatte leider nur drei Wochen Urlaub. Er grinst und sagt dann, dass es manchmal ganz cool sei wenn man Urlaub „…without these female problems…“ machen kann. Ich lasse das jetzt mal unkommentiert…

Jedenfalls bekomme ich Zimmer 219. Es ist deutlich kleiner und schlechter ausgestattet als das Zimmer vor zwei Wochen. Ich bin entsprechend überrascht, denn ich hatte etwas ganz anderes erwartet. Aber ich will hier nur ein wenig ausruhen, das schnelle WLAN nutzen und bin ja morgen um 10h schon wieder weg.

Womit wir schon beim Thema wären:

Flugnummer: DE-7083
Abflug LAS: 14:25
Ankunft FRA: 10:20
Flugdauer: 10:55h

Bei der Flugdauer wird uns zugute kommen, dass sich uns die Erde entgegen dreht. Ich werde den gleichen Platz haben wie Sandra vor zwei Wochen 6a. Das bedeutet, dass ich kurz nach dem Start nach Norden schauen kann und nicht von der Sonne geblendet werde. Damit sind vielleicht ein paar schöne Fotos mit der kleinen Nikon P7000 möglich. Gut ist auch, dass ich vor der Tragfläche sitzen werde. Es ist also nichts im weg und die heißen Abgase der Turbinen werden auch nichts verschleiern. Hoffentlich hat niemand von außen einen Kaugummi an mein Fenster geklebt!!

Hier habe ich noch ein paar Fotos die eben auf dem kleinen Spaziergang rüber zum Denny’s mit dem HTC Telefon entstanden sind.

Hier ein wirklich übliches Bild. Manchmal hängt hinter dem Boot noch ein Geländerwagen oder ein Anhänger mit Quads (ATV) oder einem Snowmobile. Man sieht hier sofort, warum die Tankstellen hier größer sind und warum so viele Leute hier einfach größere Autos fahren. Das ist einfach sehr praktisch!

Hier gefiel es mit sehr gut, wie das McDonald’s Schild ganz gang klein und ganz weit hinten unter „RESTAURANT“ zu sehen ist :-)

Hier mal eine übliche Tankstelle. Man beachte die dicken Betonklötze vor den Zapfsäulen!! Safety first!!

Hier ist ein Blick auf die andere Straßenseite rüber zum Denny’s. Direkt dahinter verläuft die Interstate 15.

Hier nun die Route des Tages:

Und der schönste Teil quer durch den Zion Canyon:


Hole in the rock

Nach dem frühen Aufstehen und dem zeitlich ganz leicht verpassten Sonnenaufgang am Bryce Canyon geht es kurz zum Best Western in der Nähe des Visitor Centers. Hier gibt es sein schnelles WLAN und ich kann kurz in meine Mails schauen und meinen BLOG aktualisieren. Danach geht es weiter nach Escalante. Ich mag diesen kleinen verschlafenen Ort und ich hoffe dort in dem kleinen Saloon den ich so mag ein wirklich gutes Frühstück zu bekommen. Der Weg nach Escalante ist wirklich schön. Der Highway 12 hat viel zu bieten und im sanften Licht der Morgensonne sieht die Landschaft um mich herum wirklich reizvoll aus.

In Escalante angekommen hat das Restaurant dann geschlossen, was für ein Frust. Ich fahre ein paar Meter zurück zur Circle D Eastery – auch geschlossen. Alle anderen Restaurants und das sind nicht viele, haben auch geschlossen. Also gehe ich kurz in den „Supermarkt“ und kaufe ein paar Äpfel, Kekse und etwas zu Trinken. Ach ja, zwei Yoghurts finde ich auch noch, ein Brot und etwas Aufschnitt ist auch da!

Es gibt nach Nordosten zur „Hole in the Rock Road“. Als ich am Devils Garden ankomme ist es wunderbar sonnig und ich genieße mein kleines Picknick mit Blick auf die witzigen kleinen Zwerge die dort überall herumstehen. Nach diesem sehr entspannten und darüber hinaus sehr preiswerten Outdoor-Meal mache ich eine kleine Foto-Runde mit meiner kleinen Nikon P7000. Dieses kleine Ding ist hier ganz in seinem Element. Überall gibt es Löcher uns schmale Spalten, mit einer „normalen“ Kamera würde man da oft nur schwer oder gar nicht in der Lage seine eine wirklich ungewöhnliche Perspektive auf dieses schon oft fotografierte Areal zu finden.

Der Schließmechanismus des Objektives der kleinen Nikon ist inzwischen so voller Staub und Sand, dass er sich nur noch einige wenige Millimeter öffnet. Jedes mal wenn ich die Kamera ausschalte und er sich schließt, was komischer Weise immer noch toll funktioniert, muss ich ihn anschließend mit den Fingerspitzen wieder aufschieben. Dabei berühre ich dann doch immer mal wieder das kleine Objektiv und hinterlasse fiese Fingerabdrücke. Hier ist es dann sehr hilfreich ein hundertfach gewaschenes sauberes Taschentuch dabei zu haben!

Nach der kleinen Fotosession überlege ich wie es weiter gehen soll. Die meisten Highlights in der Umgebung die ich kenne habe ich schon gesehen. Little Egypt soll eine schwierig zu fahrende Strecke sein. Vom Broken Bow Arch habe ich die Koordinaten nicht auf dem GPS, aber ich war ja auch schon einmal dort. Der Dance-Hall-Rock könnte ein Ziel sein. Im Hinterland dieses roten Felsbrocken gibt es viel zu entdecken. Hm, ich bin unschlüssig und fahre einfach mal los. Das ist irgendwie genau die Freiheit über die ich mit am Vortag mit Peter und Angenie unterhalten habe. Später am Abend finde ich übrigens eine SMS von Angenie. Sich haben an der Old Sheffield Road gecampt und sind zum Escalante Volcano gewandert. Sie sind also eigentlich nur ein paar Meilen entfernt, aber das erfahre ich leider erst viel zu spät.

Während ich die anfangs noch wirklich gut ausgebaute HITRR befahre entschließe ich mich, sie bis zum Ende durchzufahren. Das GPS sagt mir, dass es etwa 65 Kilometer sind – LUFTLINIE – das kann in der realen Welt etwas weiter sein. Ist es dann auch. Statt nach 60 Minuten treffe ich etwa drei Stunden später dort ein. Unterwegs kommen erstaunlich viele Autos entgegen. Es ist sogar ein geländegängiger Bus dabei. Im Vorbeifahren kann ich noch etwa von Area-Shuttle lesen.

Ich genieße die Fahrt und während die Straße immer schlechter wird scheint mir die Sonne immer stärker ins Gesicht. Morgens am Bryce war es eisig kalt, nun sind es schon entspannte 25°C – super. Die Straße geht ziemlich krass von einem Hügel zum nächsten Hügel. Oft kann man erst auf der Kuppe sehen ob man vielleicht Gegenverkehrt hat. einige der Cattle-Guards haben eine seitliche Umfahrung. Als mal wieder ein Cattle Guard vor mir liegt nehme ich einfach mal eine dieser kleinen Umfahrungen. Als ich auf der Höhe dieses Kuhgatters bin fährt mir dann eine krasser Schreck in die Glieder. Ein Motocross-Fahrer kommt mir in atemberaubenden Tempo entgegen. Er war hinter der Kuppe vollständig unsichtbar und er hat mich sicher auch nicht gesehen. Während er das Cattle-Guard passiert hebt sein Motorrad ab und er fliegt gut zwei Meter weit durch die Luft. Wäre ich nicht auf der Umfahrung, es hätte sehr wahrscheinlich einen wirklich schweren Unfall gegeben. Ich bin geschockt, halte kurz an und sehe nur noch seine Staubfahne im Rückspiegel. Ob ihm wohl bewusst ist, dass er gerade um Haaresbreite seinem vorzeitigen Tod entgangen ist?

Ich fahre langsam weiter. Kurz drauf erkenne ich warum der Biker so in „Eile“ war, er fährt ein Rennen und wird von zwei anderen Bikern verfolgt. Biker 2 sehe ich recht früh und er mich auch, ich kann in Ruhe abbremsen und rechts ran fahren. Brumm, da ist er schon vorbei. Ich fahre weiter und sehe dann in einer Senke Biker Nr. 3. Aber er sieht mich nicht. Ich bin ob auf der Kuppe und er fährt gerade abwärts in eine Spitzkehre hinein. Als er mich dann sieht, tritt er vor Schreck so krass auf die Bremse, dass das Hinterrad ausbricht und er führ einen Augenblick quer auf mich zu driftet. Aber er kann den Sturz noch abwenden und aus dem Motorengeräusch glaube ich entnehmen zu können, dass er ziemlich stark vom Gas geht während er in einer Staubwolke verschwindet.

Ich fahre weiter und bin sehr darauf bedacht, dass nicht noch jemand frontal in mein Auto kracht. Ich habe da sicher gute Karten, der Tahoe ist ein kleiner Panzer, aber es muss trotzdem nicht sein. Die letzten 10 Kilometer zum Hole in the Rock werden dann echt richtig lang. Statt der Luftlinie geht es in Schlangenlinien rauf und runter, über Felsbrocken und durch Sand. Das ist echt ein Abenteuer hier. Am Ziel angekommen stehen dort sogar ein paar Autos, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich steige aus und sage hallo.

Es sind Mormonen aus Central-Utah, sie nutzen die letzten Tage des Spring-Breaks um den Weg zum „Hole in the rock“ zu erkunden. Im Sommer wollen sie mit einer größeren Gruppe Jugendlicher diesen Ort besuchen, der für sie fast ein Heiligtum darstellt. Einer der „Mormons“ erzählt mir, dass sein Ur-Ur-Großvater durch genau diesen Felsspalt kam um sich in Utah nieder zu lassen. Ich will los ein paar Fotos machen. Er gibt mir ein „This is remarkable“ mit auf den Weg. Ich mache ein paar Fotos mit meiner kleinen Nikon P7000. Aber die Lichtverhältnisse sind schwierig. Da müsste vielleicht doch eine „richtige“ Kamera her, ich gehe mal zurück. Mit der D300 auf dem Stativ, einem 12-24mm Weitwinkel und einem Fisheye in der Jackentasche wage ich einen weiteren Anlauf. Es sind inzwischen viele Menschen hier, alle wagen die Klettertour hinab zum Glenn Canyon durch den ihre Vorfahren hierher gekommen sind.

Es ist sogar ein Paar mit einem Hund dabei. Der Hund hat vor den krassen Stufen Angst und will nicht weiter. Die zwei versuchen ihn hinunter zu heben aber er will nicht und so wagen sie später einen neuen Versuch. Als ich von meiner zweiten Fotorunde zurück bin meldet sich der Hunger. Während ich einen Apfel schäle werde ich eingeladen doch am Barbeque teilzunehmen. Das ist das Schöne hier in Amerika, die Menschen sind einfach allesamt supernett, jedenfalls die die ich hier kennen gelernt habe. Es gibt sicher auch Andere – aber die möchte ich lieber nicht kennen lernen. Ich denke, die würden auch nicht zum Hole in the rock fahren!

Der Hamburger ist wirklich gut und es ist schon witzig was diese Leute alles dabei haben. Es gibt sogar Eis für die Getränke, das ist Amerika! Es ist richtig nett und ich habe kann mich mal wieder mit einigen „Einheimischen“ unterhalten und schauen was meine Englischkenntnisse so hergeben. Leonard Aste, ein Zahnarzt aus Manti Utah hat sogar Vorfahren in der Schweiz. Ich lerne ein neues Wort „Relatives“ – das sind die wohl die Verwandten. Groß-Cousins und Groß-Cousinen. Er will sie bald mal besuchen und vielleicht schafft er ja einen Abstecher nach Bonn.

Ich wäre wirklich gern für ein paar Tage sein Tourguide.

Hi Len, if you read this my friend:

I would be very proud to be your german tour guide for a couple of days once you visit germany!

Hier habe ich noch ein Foto von Len und seinen Freunden – Len trägt das bunte Hemd.

Hier ist seine Webseite der G3 Foundattion die ihm sicher sehr am Herzen liegt.

http://www.g3foundation.org

Als die Sonnte tiefer steht machen sie sich auf den Weg und ich wage eine dritte kleine Fotosession. Diesmal mache ich ein paar Fotos vom rechten Rand dieser krassen Schlucht. Während ich so fotografiere fällt mir auf, dass ich als kleiner Schatten auf der linken Felswand zu sehen bin. Also gibt es ein paar witzige Verrenkungen, es sieht aus als würde ein Schatten den Felsen hinauf wandern. Das gefällt mir :-)

In der Felsspalte gibt es dann noch ein langes Gespräch mit einer Frau die auf ihre „Cowboys“ wartet wie sie sie nennt. Um etwa 17h mache ich mich dann auf den Rückweg. Dieser ist länger und anstrengender als erwartet. Als ich endlich am Bryce Resort eintreffe ist es stockfinster und ich bin mit den Nerven ziemlich am Ende. Vielleicht ist es doch ganz gut bald wieder daheim zu sein und nicht mehr den ganzen Tag über Off-Road-Straße zu hoppeln.

Am Morgen werde ich dann irgendwann wach, das Handy ist ausgeschaltet. Ich habe sicher wieder vergessen die Copilot-Software zu stoppen. Dieses Programm beschäftigt das Telefon so sehr, dass es den Akku in kurzer Zeit leer saugt. Ein Blick auf die Uhr, es ist kurz nach 8h – Arizona Time. Ich habe also noch zwei Stunden bis zum Check-Out. Es geht erst einmal in aller Ruhe unter die Dusche, tut das gut. Der Tag steckt mir in den Knochen, ich habe Kopfweh und mir ist nicht wirklich gut. Als ich dabei bin meine Sachen zusammen zu packen klopft auch schon das Zimmermädchen. Das ist allerdings ein ausgewachsener Kerl von etwa 50 Jahren. Auch das ist Amerika, das ist „Sexual Equality“ :-)

Als alles eingepackt ist checke ich kurz aus, bekomme meine Rechnung und fahre um die Ecke zum Best Wester. Im Auto schreibe ich dann all das hier und werde es gleich mal publizieren. Danach geht es dann nach Mesquite. Je nach dem wie ich mich fühle später zum Sonnenuntergang zum „Hoblins Playground“ und danach weiter nach Las Vegas.

Update in Las Vegas um 18h30

Nun bin ich in Las Vegas und ich bin ziemlich erledigt. Die Fahrt war doch anstrengend und ich habe höllisches Kopfweh. Am Bryce Canyon waren es heute morgen bei Abreise etwa 8°C, hier in Las Vegas sind es 33°C und ich bin über 2.000 Meter weiter „unten“. Das merkt man irgendwie schon. Den Abstecher zu „Hoblins Playground“ habe ich mir für das nächste Jahr aufgehoben. Es ist heute dermaßen stürmisch, das wäre keine Freude gewesen. Als ich am Abzweig zum Valley of Fire vorbeigefahren bin hatten wir dort einen lokalen Sandsturm. Das war wirklich heftig, was da alles durch die Luft geflogen ist…

Die Ankunft ins Las Vegas war etwa um 16h. Kurz die Koffer auspacken und dann rüber zu Denny’s – ich war der einzige Gast. Es gab South-Western Steak Burrito – lecker! Hier im Quality-Inn habe ich diesmal Zimmer 219, das ist viel kleiner, hat kleinen Kühlschrank, keine Mikrowelle, keinen Schreibtisch, ich hoffe es ist im Gegenzug nicht teuerer als das Zimmer über der klappernden Türe das Sandra und ich vor ihrer Abreise am vorletzten Wochenende hatten. Nach dem Preis zu fragen habe ich nämlich total vergessen…

Hier habe ich noch ein Foto das zeigt, wie ich heute morgen den oberen Teil dieses Artikels geschrieben habe – Extreme-Blogging…

Hier habe ich noch ein paar Bilder zur gestrigen Route:

Auf diesem Bild sieht man sehr schön den Navajo Mountain und die letzten holprigen Kilometer:

Die zugehörige KMZ-Datei habe ich hier abgelegt. Einfach downloaden und dann selbst mit Google-Earth aus allen Richtungen anschauen oder mal den Flugsimulator starten!!

Update am 12. April 2011:

Nun ist auch meine Video des Tages online:

 

Hier habe ich noch eine der Luftaufnahmen aus dem Jahr 2009:

 

 


From Tuba City to Bryce Canyon

Eigentlich wäre ich ja echt gern einmal zum Sonnenaufgang am Coalmine Canyon. Aber bei all den Fotos und Texten für meinen BLOG wird es Abends immer sehr später und ich schaffe es morgens einfach nicht. So auch heute, der Coalmine Canyon muss also noch ein Jahr lang warten. Ich denke, er wird es eher überleben als ich :-)

Nachdem ich einen kurzen „Info-Post“ geschrieben habe, damit die Familie weiss wohin es geht und dass es mir gut geht, packe ich meine Sachen zusammen. Mein Ziel ist Page, dort will ich mich mit Angenie und Peter treffen. Wir wollen gemeinsam beim Mexikaner etwas essen gehen. Angesichts der zu erwartenden Kalorien verzichte ich auf ein Frühstück. Später im Auto packt mich doch der Hunger, aber das sind ja noch einige dieser famosen Ritz-Cräcker.

Kurz vor Page mache ich einen kleine Zwischenstop, zu schön ist das Panorama.

Von Tuba City bis Page ist es nicht so sehr weit und ich bin viel zu früh in Page. Es reicht also noch für ein paar kleine Video-Schnipsel und für eine Wagenwäsche, die auch wirklich notwendig ist! Ich erwische diesmal auf Anhieb eine Waschbox in der ich mit meiner Kreditkarte zahlen kann. Einfach die Karte durchziehen, das Programm wählen und los geht der Spaß. So würde ich mir das in Deutschland auch wünschen. Wer kennt das nicht, man steht endlich mal an diesem Automaten und dann kramt man in der Hosentasche und finde keine Euro-Münzen.

Dieses Haust steht seit 2009 zum Verkauf, es könnte inzwischen sehr preiswert sein :-)

Mit dem sauberen Tahoe laufe ich nach einer kleinen Rundreise durch Page dann so gegen 12h15 beim Safeways auf dem Parkplatz ein. Kurz drauf fällt mir auf, dass es dort in Sichtweite ZWEI Mexikaner gibt. Hui, an welchem wollen wir uns denn treffen? Ich parke so, dass ich beide Restaurants im Blick habe. Ich bin ein wenig müde, die Sonne scheint ganz wunderbar und man kann gar nicht glauben, dass es hier Winter ist!

Dann parkt neben mir ein großer Truck und ich kann das linke Restaurant nicht mehr sehen. Als es 12h ist, steige ich mal aus und kurz drauf sehe ich ein Paar auf der anderen Straßenseite, das können nur Angenie und Peter sein. Die Begrüßung ist wirklich fröhlich und ich erfahre, dass es sogar noch einen DRITTEN Mexikaner in Sichtweite des Safeways-Supermarktes gibt! Aber wir haben uns gefunden!

Der Mexikaner den ich meine ist bereits „geprüft“, ich war dort schon allein, mit Wolfgang, mit Sandra, es war immer gut. Und auch heute ist der „Superburrito“ einsame Spitzenklasse. Das gute an diesem Restaurant ist, dass man DRAUSSEN sitzen kann. Schön im Schatten auf einer Veranda. Das ist etwas, dass ich hier wirklich sehr vermisse. In Santa Monica und Sausalito ist das anders, aber in Arizona und Utah habe ich nur sehr selten Restaurants mit einer schönen Terrasse gefunden. Und so etwas wie unsere Deutsche Biergarten-Kultur scheint es hier nicht zu geben.

Das Restaurant ist nicht sehr voll und wir dürfen bleiben so lange wir wollen. Was für eine entspanntes gutes Mittagessen! Gegen 16h verabschieden wir uns dann ganz herzlich und gehen wieder getrennte Wege. Es war wirklich großartig die beiden wieder zu treffen. Ich hoffe sehr, dass sie auch mal nach Deutschland kommen, ich wäre dann wirklich gern der „Tourguide“ :-)

Angenie und Peter wollen zur Cottonwood-Road. Ich will eigentlich zum Astrom-Point. Aber während ich in Richtung Big Water rolle ist der Himmel zwar schön blau, es scheint die Sonne, es sind 27°C, aber wirklich gutes Wetter für eine „gewaltige Abendstimmung“ ist heute nicht. Allan Vasenius würde wieder sagen „Well, that’s outdoor photography!“ – und er hat Recht…

Also überlege ich es mit anders und fahre einfach an Big Water vorbei. Mein spontan gewähltes neues Ziel lautet „Zion Canyon“. Da sehen die Sonnenuntergänge ohne Wolken meist sehr gut aus, weil die Felswände dann wunderbar rot im letzten Sonnenlicht aufleuchten. Ich gebe mal den kleinen Ort Springdale in mein Naiv ein und siehe da, es sind nur knapp 130 Kilometer. Die kalkulierte Ankunftszeit passt wunder bar, ich werde etwa um 18h eintreffen und habe dann fast eine halbe Stunde Zeit bis die Sonne verschwunden ist.

Ich lehne mich zurück und höre einmal mehr diese ultra coole Scheibe von Caro Emerald. Vor mit sind ein paar Trucks, wir zuckeln alle so mit etwa 65 MPH dahin. Dann überholt der Truck vor mir und es taucht das Auto von Angenie und Peter vor mit auf. Amerika ist dann doch manchmal gar nicht so groß :-) Ich bleibe brav hinter den Beiden. Angenie ist der „Highway-Pilot“ – die Off-Road-Strecken fährt Peter. Als die beiden dann in die Cottonwood-Road einbiegen schauen sie aus dem Fenster und grinsen ungläubig. Ich winke ihnen ein letztes mal fröhlich zu und fahre weiter in Richtung Zion National Park.

Kurz vor dem Park gibt es wieder ein paar Beinahe-Zusammenstöße mit den kleinen grauen Rehen. Aber es geht alles gut. Nur muss ich ein paar Mal hart in die Bremse treten. Aber so schwer der Tahoe ist, so gut sind auch die Bremsen.

Das Kassenhäuschen am Eingang des Zion Canyons ist noch besetzt als ich so um 17h45 dort eintreffe. Gut, dass ich meinen Annual National Park Pass dabei habe. So kostet mich der kurze Ausflug zum Sonnenuntergang KEINE 25$ wie im letzten Jahr zusammen mit Sandra!

Ich zeige meinen Annual-Pass vor und der Ranger fragt nach meiner ID-Card. Er vergleich die Unterschriften auf meinem Personalausweis mit dem Annual-Pass. Der nimmt es wirklich genau. Den Pass zu verleihen könnte also zumindest bei diesem Ranger ein wenig schwierig werden (Udo!!) Vielleicht sollte man daheim mal versuchen ob man die Unterschrift nicht mit etwas Alkohol wieder entfernen und den Pass einfach neu unterschrieben kann. (Ich werde das mal testen!)

An meiner präferierten Fotolocation angekommen packe ich schnell mein Zeug aus und laufe zur Brücke. Dort gibt es einen kurzen netten Schnack mit zwei Amerikanern die mit einer alten zweiäugigen Spiegelreflex Baujahr 1954 das Schauspiel auf Film bannen wollen. Sie sind sehr nett, leider verlassen sie vor mit den „Tatort“ – gern hätte ich mich länger mit ihnen unterhalten.

Hier sieht man wieder sehr schon warum ich Polfilter bei sehr kurzen Brennweiten nicht wirklich mag. Es gibt meist einen dunklen „Halbmond“ am oberen Bildrand. Wirklich schön sieht das nicht aus!

Zwischendurch habe ich dann auch noch einige Fotos mit dem 60er Macro gemacht. Man sieht, das Motiv füllt das Bild doch ziemlich arg aus, ein wenig mehr „Drumherum“ wäre ganz nett. Aber bei Festbrennweiten ist das nicht so einfach, da muss man sich schon bewegen und dort unten am Virgin River geht das leider nicht immer so wie man es sich gerade wünscht.

Hier noch ein Foto das mit 17mm Brennweite und Polfilter gemacht ist.

Beim nächsten Bild habe ich dann nur einen Grauverlaufsfilter verwendet, hier ist der Himmel gleich viel gleichmäßiger. Die krassen Farben kommen aus einem HDR, das ich mit Photomatix Pro 4.0 auf 5 Einzelbildern erstellt habe. Es ist bewusst „krass“ gemacht, mir gefällt das sehr gut. Wer es nicht mag muss hier einfach mal wegschauen :-) Das Foto ist auch nicht mehr unten am Fluss sondern oben auf der Brücke entstanden.

Später im Motel bin ich überrascht wie schön der Sonnenuntergang doch noch auf den Fotos herüber kommt. Mit der kleinen Nikon P7000 habe ich ein paar Felsgipfel gefilmt, daraus will ich ein paar Zeitraffer aufnahmen basteln. Um kurz nach 19h geht es dann los zum Bryce Canyon, die Fahrt dauert auch nur wieder eta 90 Minuten. Kurz nach Verlassen des Zion-Canyons sind dann wieder sehr viele Rehe links und rechts neben der Straße. Sie kennen sich mit den Autos aus, die meisten jedenfalls. Eines ist schwer Suizid-gefährdet und springt mit sehr unerwartet vor mein Auto. Und wieder eine Notbremsung. Die Nikon P7000 fliegt vom Beifahrersitz in hohem Bogen in den Fußraum, alles was auf der Rücksitzbank lag liegt danach davor, aber es ist ansonsten alles ok.

Das muss ich jetzt kurz vor Ende der Reise auch nicht mehr haben. Als ich später am Bryce Canyon im Bryce Ressort eintreffe bin ich sehr froh, dass ich kein Reh überfahren habe und das Auto (abgesehen von den Schrammen durch meinen Einbruchsversuch) noch heil ist.

Im Bryce Ressort ist noch ein Zimmer frei, es kostet 59$ die Nacht. Aber es gibt keinerlei Services, kein Restaurant, kein Internet, keinen Pool… Aber mir ist das egal, es ist zwar blöd wenn man seinen täglichen BLOG nicht täglich veröffentlichen kann, aber das Leben ist eben manchmal sehr ungerecht…

Für morgen habe ich eine Sunrise-Session geplant. Der Wecker steht auf 5h30. Bis zur Location sind es nur wenige Kilometer, ich kann also fast ausschlafen und werde dann einfach schnell in die Klamotten springen und los flitzen. Duschen kann ich danach immer noch!

So, nun ist es gleich Mitternacht. Der Tag war lang und schön. Ich habe mich hier für zwei Tage eingemietet. Ich habe also morgen alle Zeit der Welt für ein paar schöne Fotos an diesem wunderbaren Canyon. Am Samstag werde ich dann von hier aus zur Location mit dem lustigen Namen „Holbeins Playground“ fahren, eine Abend-Location. Von dort aus soll es dann gleich nach Las Vegas gehen. Sobald ich hier irgendwo ein WLAN finde werde ich mir wieder via HRS im Quality Inn ein Zimmer buchen. Am Sonntag kann ich dann ganz entspannt das Auto abgeben und mich im Flieger ein wenig ausruhen – hoffentlich :-)

Nun aber ab ins Bett…

Update am nächsten Morgen:

Das frühe Aufstehen fällt unendlich schwer. Als ich die Türe öffne ist es schon fast hell. Es sind noch 14 Minuten bis Sonnenaufgang, jetzt aber schnell. Das Kassenhäuschen ist noch nicht besetzt, ich kann gleich durchfahren. Am Sunsetpoint – also dem Ort für die schönsten Sonnenuntergänge will ich einen Sonnenaufgang fotografieren. Klingt paradox, ist es aber nicht. Denn einen wirklichen Sunsetpoint gibt es hier meiner Meinung nach gar nicht. Für mich ist der Bryce Canyon eine Morning-Location.

Es ist bitterkalt, das Thermometer zeigt -2°C. Als dann später die Sonne herauskommt ist es +3°C – immerhin. Dick eingepackt geht es zum Rand des Canyons. Ich bin vielleicht 5 Minuten zu spät, die Sonne ist schon vollständig zu sehen. Schade, aber morgen kann ich einen neuen Versuch starten. Genau deshalb habe ich mich hier ja für zwei Tage eingemietet.

Vor dem Best Western gibt es dann eine offenes WLAN mit dem schönen Namen BWguest :-) Es ist funktioniert stabil und ich kann meine Mails abrufen und diesen Artikel publizieren. America the beautiful…