Alles über die Nikon-Fotografie

Hasselblad

10 Reasons not to like the Nikon Df

Nikon Dfx powered by Windows Touch

My 10 reasons not to like the new Nikon Df are:

1. Zu teuer
2. Too expensive
3. Demasiado caro
4. Troppo costoso
5. Trop coûteux
6. çok pahalı
7. あまりにも高価
8. 太貴了
9. Слишком дорого
10. Quoque pretiosa

If you want real „Pure Photography“ grab an Nikon Fm3a with bunch of AiS Lenses and buy some fresh rolls of 35mm film…


10 Jahre Nikon-Fotografie

Das Vorhaben alle meine CD’s in die Apple iCloud zu kopieren gestaltet sich zunehmend als schwierig. Hunderte von CD’s warten noch in Kisten und Kartons auf den Weg in die iCloud aber sie ist voll! Da heißt es jetzt „selektieren“ – auch wenn es weh tut – der Schrott muss weg – definitiv! Doch das gestaltet sich mehr und mehr als Abenteuer. iTunes produziert eine Fehlermeldung nach der anderen und mein „Hauptrechner“ ist unter Windows 7 seit zwei Wochen damit beschäftigt genau die Songs in die Cloud zu „pumpen“, die via iTunes-Match nicht erkannt wurden.

Es muss in großem Stil aufgeräumt werden! Zu blöd, das iTunes sogar auf dem Mac gern einfach mal abschmiert wenn man mehrere hundert Dubletten, ungeeignete Dateien und anderen Schrott aus seiner Mediathek und der iCloud löschen möchte. Aber in all dem Chaos gibt es auch kleine Lichtblicke! So ist mir doch heute eine winzig kleine MP3-Datei ins „Auge gesprungen“ die ich vor sage und schreibe 11 Jahren auf meinem Klavier im meinem Wohnzimmer mit 5 Mikrophonen, einem Mackie-Mischpult und einem DAT-Recorder aufgenommen habe.

Mit dem neuen AKG Kopfhörer klingt das gar nicht mal schlecht, eigentlich sogar gut genug um es nicht auf der 2001er Weihnachts-CD versauern zu lassen. Man könnte diese „meditative kleine Perle“ bei YouTube einstellen, dann kann sie jeder hören und mir sagen wie es ihm gefällt. Mit Final Cut Pro X ist schnell ein Titel gemacht und das Lied darunter gelegt, aber das Ergebnis ist super langweilig. Eigentlich wäre eine Diashow ganz nett? Ich gebe bei der Google-Bildersuche einfach mal Ansgar Hillebrand fotocommunity ein und finde auf einen Schlag viele viele Fotos die ich im Laufe der letzten Jahre in der fotocommunity abgelegt habe. Gleich neben meinen Safari-Webbrowser ist ein Fenster des „Finders“ geöffnet. Via Drag & Drop wandert so ein Bild nach dem anderen in einen Ordner auf der lokalen Festplatte.

Doch wie macht man aus den vielen Bildern ohne großen Aufwand eine ansprechende Diashow? Da kommt mir eine Idee – auf dem Mac gibt es doch iPhoto! Damit habe ich mich schon mehrfach beschäftigt und versucht ansehnliche Fotobücher zu erstellen. Diese habe ich letztlich alle wieder verworfen weil iPhoto bei vielen Fotos kein vernünftiges Fotobuch mehr hinbekommt – Sorry Annette – es waren die Bilder Deines 50. Geburtstages – ich schäme mich ja auch – aber iPhoto kriegt das einfach nicht so hin wie ich es mir gewünscht habe… :-(

Aber vielleicht klappt es ja mit einer Diashow? Und siehe da, das ist gar nicht schwer. Es gibt verschiedene nette Vorlagen, man kann die Musik selbst auswählen, alles ganz einfach. Doch dann dauert es doch etwas länger weil ich die Fotos sortieren möchte. Einen richtigen Leuchttisch hätte ich gern, aber iPhoto stellt einfach nur alle Bilder in einer langen Reihe nebeneinander dar. Man kann sie verschieben, doch wenn es viele Bilder sind, gerät das zur Geduldsprobe. Doch letztlich ist es dann fertig! Ich exportiere die Diashow in Full HD mit allerhöchster Auflösung, das dauert eine ganze Weile, aber es klappt! Doch das Ergebnis haut mich um! Keine 5 Minuten dauert das Video und es hat 2,27 GB – was für ein Wahnsinn dieses HD-Zeitalter doch ist… Also versuche ich mich mit anderen Einstellungen. Schließlich wähle ich „Exportieren für Monitor“. Damit entsteht nach etwa 20 Minuten eine 0,23 GB große Datei – das ist ok! Man sieht zwar deutliche Spuren der krassen Kompression, aber YouTube würde auch die gewaltige Video-Datei auf eine Qualität eindampfen die nur wenig besser wäre, wenn überhaupt… Also ab damit in Richtung YouTube.

Und hier ist sie nun, meine erste iPhoto-Diashow mit lauter selbst fotografierten Bildern (relativ wahllos ausgewählt) und einem kleinen selbst gespielten Präludium von Johann Sebastian Bach aus dem Jahr 2001 – Violà…


Nikon FM3d – Ein Klassiker neu aufgelegt

Wirklich geglaubt hat es niemand, aber es scheint möglicherweise doch etwas dran zu sein an den Gerüchten um die Kooperation von Nikon und Hasselblad. Wie man bei www.nikonhumors.com am vergangenen Dienstag erfahren haben will, hat am Flughafen Tokio-Haneda ein schwedischer Diplomat versehentlich seinen Koffer auf der Herrentoilette vergessen. Der Koffer wurde offenbar von einem bislang unbekannten und möglicherweise Aids-infizierten Mitarbeiter des Flughafens dem Pressesprecher des prominenten Tech-BLOGs zugespielt. Ob und wenn ja welche Gegenleistungen erbracht wurden ist bislang nicht bekannt.

Beim Fundstück aus dem Diplomatengepäck scheint es sich um einen Prototypen einer Nikon FM3d zu handeln an den das CFV-35 Digitalrückteil des schwedischen Kameraherstellers adaptiert wurde.


Teneriffa – Immer wieder

Teneriffa, für mich eine der schönsten Inseln der Erde und wirklich leicht zu erreichen. Man muss nicht um die halbe Welt fliegen, 4,5 Stunden und schon ist man dort. Zu Weihnachten kann man Abends noch im Pulli draußen sitzen und Cocktails schlürfen. Egal ob man den höchsten Berg Spaniens erklimmt oder in 2.500 Metern Höhe, hoch oben über den Wolken auf einen sagenhaften Sonnenuntergang wartet, diese Insel hat viel zu bieten!

Neben den einzigartigen allgegenwärtigen vulkanischen Ursprüngen gibt es Wildparks und einsame urwüchsige Gebirgszüge. Wer hier mit einer Kamera anreist kommt auf seine Kosten, immer wieder!


Nikon AW-100 – Bildbearbeitung und Bildqualität

Funktionen wie die Erkennung von Gesichtern, einen Lächelauslöser oder eine Blinzelwarnung kennt heute fast jede moderne Digitalkamera. Die notwendigen Algorithmen programmiert man bei Canon oder Nikon schon seit langer Zeit nicht mehr selbst. Es gibt Firmen die sich auf genau diese Features spezialisiert haben. Daher sind die Funktionen auf bei fast allen Kameras gleich, denn es steckt oft der gleiche Lieferant dahinter.

Auch nicht ganz neu ist die Möglichkeit, Fotos gleich in der Kamera zu bearbeiten. Eigentlich ist das „Bah“ – und fast jeder Fotograf der sich ein wenig mit Photoshop oder ähnlichen Programmen auskennt wird diese Möglichkeit der Bildbearbeitung mehr oder weniger verächtlich abtun. Ich selbst habe sie bislang noch NIE benutzt. Aber da meine Freundin Sandra immer wieder freudig juchzt wenn sie einen neuen Effektfilter in ihrer D5100 entdeckt hat, will ich heute doch mal schauen was es mit dieser Bildbearbeitung direkt in der Kamera auf sich hat.

Mein „Testobjekt“ ist die kleine Nikon AW-100. Nach der Arbeit geht es im letzten Tageslicht von meinem Appartement aus ein paar hundert Meter am Rhein entlang auf eine kleine Fußgängerbrücke. Ein Stativ habe ich nicht dabei, aber es gibt mehrere massive Betonpfeiler auf denen man die Kamera sehr gut abstellen und dann mit dem Selbstauslöser „bedienen“ kann. Später suche ich mit ein Foto aus und schaue mal was die interne Bildbearbeitung so hergibt. Der erste positive Eindruck, man macht nichts „kaputt“. Es werden stets Kopien des bearbeiteten Originals gespeichert. Wirklich praktisch! Weniger praktisch ist, dass man Effekte nicht mehrfach nacheinander anwenden kann. Also eine Kombination aus „Miniatur-Effekt“ und „Delithing“ ist nicht möglich!

1) Hier das verkleinerte völlig unbearbeitete „Originalfoto“. Es ist ganz ok und bei 1000 Pixel Seitenbreite (einfach anklicken) wirklich brauchbar!

2) Das gleiche Foto mit dem Effektfilter „Delithing“. Es ist insgesamt heller und wird sich recht gut für die Ausgabe auf einem Belichtet oder Ink-Printer eignen. Eigentlich gar nicht schlecht und der Effekt ist auch nicht übertrieben!

3) Dieser Filter heißt „Schleier entfernen“. Der Kontrast wird gesteigert und das Bild kommt insgesamt „kräftiger“ daher. Für die Präsentation auf einer Web-Seite vielleicht gar nicht so verkehrt. Auch sind die Kontraste nicht krass übertrieben.

4) Hier ist der „Minatureffekt“ – Farben und Kontraste sind verstärkt und am oberen und unteren Bildrand ist ein Gaußscher Weichzeichner zu sehen. Eine ganz nette Spielerei, die sich aber auch sehr einfach mit Photoshop nachstellen ließe.

5) Hier jetzt ein 90-Sekunden „Blitzbearbeitung“ die ich eben mit Photoshop gemacht habe. Etwas mehr Kontrast und Farbe und ein bisschen „HDR“ aus Photoshop CS5. Hätte man nun noch ein schönes Motiv, so wäre es vielleicht gar kein schlechtes Foto :-)

Zum Abschluss noch eine nähere Betrachtung der 16 Millionen Pixel der Nikon AW-100…

Im folgenden habe ich mehrere 100% Ausschnitte aus der Bildmitte bei ISO-400, f/3.9 und 0.3s zusammen gestellt.

16.MPix, also Originalgröße. Bedingt durch die ISO-400 ist das Rauschen deutlich wahrnehmbar, auch sind viele Komprimierungsartefakte erkennbar. Die Blätter des Baumes und die Dachziegel können nicht mehr differenziert dargestellt werden.

12 MPix – auch hier fallen die starken Artefakte noch auf, aber die Bildqualität wirkt insgesamt ein wenig besser.

Auch bei 9 MPix sind noch unschöne Artefakte erkennbar. Wir sind schon fast bei der Hälfte der vom Hersteller angegebenen Auflösung angekommen!

6.7 MPix – das ist ein Wert den Kameras mit einem deutlich größeren Chip vor 6 Jahren erreicht haben. Wir sind hier ungefähr auf dem Niveau einer Nikon D1x, wobei ich mir vorstellen könnte, das die Bildqualität der D1x hier immer noch besser wäre. Aber das werde ich in ein paar Tagen mal ausprobieren :-)

4.7 MPix – das ist etwa das Niveau meiner ersten Canon G2. Alles in allem wäre das ganz ordentlich, doch der Baum erscheint immer noch verwaschen und es sind noch deutliche Artefakte erkennbar.

Nun sind wir bei 2.000 x 1.500 Pixel – sprich bei 3 MPix angekommen. Das ist das Niveau einer Nikon D1h die vor 12 Jahren auf den Markt kam. Die Gebäude erscheinen klar konturiert, es sind kaum noch Bildstörungen zu erkennen und so traurig es auch sein mag, bei etwas längeren Belichtungszeiten und ISO-400 kann man aus einem winzig kleinen Chip eben keine Wunder heraus zaubern.

Diesen kleinen Test werde ich in den nächsten Tagen mal bei gutem Licht und ISO-125 wiederholen. Die AW-100 ist wie vergleichbare Kameras auch, nicht die erste Wahl wenn es darauf geht in den Abendstunden schöne Fotos zu machen. Wie so oft gilt auch hier „Size Matters“ – das hat Roland Emmerich bei der Werbekampagne zu „Godzilla“ schon sehr treffend postuliert.

Ganz ähnlich wird es aussehen, wenn man Bilder aus der Nikon D3x mit Bildmaterial aus einem Mittelformat-Rückteil (bspw. Hasselblad CFV-50) vergleichen wird. Nimmt man dann einen Trommel-Scan eines der perfekten Großformat-Dias à la Andreas Gursky, so sehen sogar die D3x und das Hasselblad CFV-50 relativ alt aus. Doch bei allem stellt sich immer die Frage nach dem WARUM? Was will man mit 100.000.000 Pixeln pro Bild?

Wenn ich einen guten LFP-RIP (Large-Format-Print Raster-Image-Processor) nehme und ein perfektes Bild mit 12 Megapixeln bspw. aus einer D700 in 60 x 90cm bei höchster Qualität auf einem EPSON 7880 drucke, dann habe ich ein wirklich gutes Ergebnis. Mit solch einem Bild macht man, ein geniales Motiv vorausgesetzt, jeden interessierten Kurator oder Galeristen glücklich. Ok, man braucht noch ein sauber gearbeitetes Passepartout und einen schönen Rahmen mit hochwertigem entspiegeltem Glas, aber das war es dann auch!

Bitte korrigiert mich wenn ich hier Unsinn schreibe, aber 16.000.000 Pixel auf wenigen Quadratmillimetern sind meiner Meinung nach einfach nur Blödsinn. Als Ergebnis wird man auch im Jahr 2011 praktisch immer ein Bild mit vielen Artefakten haben das viel digitalen Pixelmüll enthält. Aber es ist das was die Kunden wollen. „Boah die hat sechzehnmillionen Pixel, die macht sicher Fotos die doppelt so gut sind wie meine alte Nikon D80 – boah geil!“ Meiner Meinung nach ist das ein Trugschluss der einfach nur die Festplatten dieser Welt verstopft. Aber „wir“ haben es ja so gewollt :-)


Teneriffa–Immer wieder…

Ich glaube es war wohl 2003 als ich das erste Mal die größte der kanarischen Inseln besucht habe. Im Jahr darauf war ich auf Gran Canaria, auch schön, aber Teneriffa hat mich in ihren Bann geschlagen. Als im Winter 2005 neuen Jahre Unternehmensberatung bei Mummert + Partner zu Ende gingen, habe ich diese Insel allein besucht. Mein erster Urlaub in dem ich gaaaanz allein war. Manchmal war es frustig, aber ich habe viele lustige Leute kennen gelernt und ich erinnere mich noch heute gern an die Abende mit Pepe an der Rezeption im Hotel Marte in Puerto de la Cruz.

“Una botella de vino tinto por favor” (Ich hätte gern eine Flasche Rotwein)

“Quiero un gran vaso de cerveza fría” (Ein kaltes Bier wäre jetzt nicht schlecht)

Gebloggt habe ich damals noch nicht, jedenfalls nicht so richtig – ein wenig aber doch… Praktisch jeden Abend habe ich meine Fotos durchgeschaut, ein oder zwei Bilder ausgeguckt und sie dann auf einen USB-Stick kopiert. Mit diesem Stick bin ich dann in das Foyer des Hotels gewandert und habe dort für 4 Euro die Stunde meinen “Blog” live in die fotocommunity geschrieben. Das war witzig und es gab so viel Feedback, dass ich gar nicht wirklich allein war.

So sah das damals aus:

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/165591

Schon damals habe ich mich mit mehreren Kameras abgeschleppt. Meine D2x war noch ganz ganz neu und die F5 war mir schon sehr ans herz gewachsen. Wenn man heute darüber nachdenkt was ich da alles so durch die Gegen geschleppt habe :-)

Aber es war witzig und Dias wie dieses hier haben für die Mühe entschädigt.

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Wasser auf dem Mond – Mensch war ich damals aus dem Häuschen! All die Jahre später war alles immer nur trocken. Aber damals im Winter 2005 gab es einen Tropensturm – DELTA – und der hatte es in sich! Nicht nur, dass er Wasser auf den Mond gebracht hat, er hat auch die gesamte Stromversorgung des südlichen Teils der Insel lahm gelegt. War das ein Chaos!

So wie hier sah das damals aus: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/egallery/pcat/165591/display/4574510

Im letzten Winter gab es wieder einen schweren Sturm und damals gab es wieder Wasser auf dem Mond. Ich erinnere mich noch gut daran. Zwei meiner Fotos wurden sogar in einer Zeitung abgedruckt.

http://issuu.com/clevercomunicacion/docs/megawelle_issue_02-2010_web

An diesem Abend waren Sandra und ich fast allein dort oben am Pico del Teide. Viele Fotografen waren seit dem dort oben auf der “Jagt nach einem See den es nicht mehr gibt” – wir haben ihn gesehen – was für ein glücklicher Zufall :-)

Ich kann mich noch recht gut daran erinnern wie es langsam dunkel wurde, das Licht von Minute zu Minute schöner wurde und Sandra frierend und mosernd zum Auto marschiert ist. Ich glaube inzwischen hat sie meine Euphorie verstanden. Hier zwei Bilder zum Vergleich, zwischen denen etwa 60 Minuten verstrichen sind.

Mondsee

Ist dieses Foto hier nicht viel cooler?

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Nun im Winter 2010 ist heute mein letzter Arbeitstag für dieses Jahr und das ist auch gut so – es war alles ziemlich anstrengend. Nun freue ich mich nur noch auf ein paar Tage auf der Finca von Jo und Caro, auf das gute Essen, den tollen Wein, die warme Sonne und die entspannten Leute.

http://www.finca-san-juan.com

Das Haus La Palma haben wir ja schon im Frühjahr kennen gelernt. Und dort dürfen wir nun die nächsten beiden Wochen verbringen. Das ist so cool…

http://www.finca-san-juan.com/casas/palma.php

Eben habe ich mal kurz das neue Handy in das Badezimmer gehalten – eine “kleine Hemdenparade” – morgen ist alles trocken und kommt dann zum Teil in den Koffer. Viele Hemden mit langen Ärmeln werde ich nicht brauchen, auf Teneriffa haben wir zwischen 18 und 25°C

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Ein wenig erinnert mich das alles an die Vorbereitungen für meine USA Reise im Februar 2009. Damals wollte der Koffer nicht so recht zu gehen. Ich habe alles gebügelt, denn so hat das alles ein bisschen weniger Raum im Koffer benötigt. Auch wenn ich das Bügeln von Hemden echt hasse, damals hat es Spaß gemacht. Mal sehen ob es morgen notwendig wird ;-)

Damals im Winter 2005 habe ich morgens um kurz nach 6h immer fast allein zusammen mit einer echt netten alten Dame gefrühstückt. Sie hat mir damals erzählt, dass sie schon seit 17 Jahren immer wieder im Winter in dieses Hotel kommt. Inzwischen leider allein, weil ihr Mann seit ein paar Jahren keine Lust mehr hat. Sie ist jeden Morgen schräg gegenüber des Hotels am Busbahnhof zu einem Wandertreff gegangen. Dann mit dem Bus ins Anaga-Gebirge, oder was anderes was schön war. Dort ist sie den ganzen Tag bergauf und bergab gewandert um sich damit ihren Lebensabend zu verschönern.

Ich habe sie damals ob ihrer Konsequenz bewundert und beschlossen es ihr vielleicht einmal gleich zu tun wenn es nur finanzierbar ist. Im Winter im T-Shirt im Gebirge wandern gehen und dabei die Meeresluft des Atlantiks atmen, was kann es schöneres geben?

Ein paar Jahre danach habe ich dann über die FC Edith, Karin, Wolfgang, Jeannette, Günther und die vielen anderen Residenten kennen gelernt. Die machen das genau richtig!!

Was für ein Lebenstraum.

Aber vor den Urlaub haben die Götter das Kofferpacken gesetzt und dazu gehört auch seine sieben Sachen zusammen zu suchen. Damit fange ich jetzt einfach mal an.

Hier noch ein par Impressionen früherer Reisen:

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Die Spitze des Pico del Teide mit 600er Teleobjektiv und Masca am Morgen.

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Eine Schildkröte beim Sonnenbad im Jardin Botanico und ein paar Felsen bei Puerto de la Cruz.

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Nachts im Anaga-Gebirge am Pico del Ingles – sehr cool war das!!

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Abends im Hafen von Puerto de la Cruz.

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Die Weisse Ondlandschaft und ein Blick vom Pico del Teide rüber nach La Gomera und La Palma.

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Zu Weihnachten gibt es in Puerto de la Cruz eine schöne Kirmes. Und noch ein Sonnenuntergang an der Westseite des Pico de Teide mit Blick auf La Gomera – etwa 2000m hoch über dem Meer – wunderbar!

Hier habe ich eine kleine Diashow angelegt.


Hickman Bridge – Oder: Was kann man hier bei schlechtem Wetter machen?

Nach der gestrigen Wanderung durch den tiefen Sand hat Sandra keine Lust auf ein ähnliches neuerliches ‘Wandererlebnis’. Sie möchte heute etwas ganz ruhiges machen. Außerdem hat die Wettervorhersage nichts gutes angekündigt. Was machen wir also? Diese Frage beschäftigt mich schon am Vorabend. Irgendwann bin ich bei der Hickman Bridge am Highway 24 angekommen. Auf der Webseite von Fritz Zehrer gibt es eine GPX-Datei mit den genauen Koordinaten. Es sind nur 1,2 Meilen – eine ganz einfache kurze Wanderung. Fritz Zehrer beschreibt den Wag zur Hickman Bridge als ‘Autobahn ähnlich’. Das ist es doch! In der Fotocommunity habe ich schon eine Menge cooler Fotos der Hickman Bridge gesehen. Viel weiß ich nicht, aber das Ding scheint ein sehenswertes ‘Monster’ zu sein.

Also stehen wir heute gut ausgeschlafen ziemlich früh auf und ziehen sehr schnell ohne Frühstück los. Schließlich hat Fritz Zehrer geschrieben, dass man früh dort sein sollte weil es sonst von Touristen dort nur so wimmelt. Einen Weg habe ich mir auch ausgesucht. Ich will von Escalante auf dem wunderschönen Highway 12 in Richtung Bolder fahren. Dann weiter auf den Highway 24 in Richtung Fruita. Als ich im letzten Jahr meine heftige Augenentzündung hatte gab es Antibiotische Augentropfen nur in Bicknell oder Panguitch. Damals bin ich etwa zwei Stunden lang nach Bicknell zum (nächstgelegenen) Krankenhaus gefahren. Heute ist der Weg ganz ähnlich und ich hoffe wieder ein wenig Schnee bei der Überquerung der Passstraße mit grandiosem Ausblick auf das Capitol Reef zu haben.

Es geht los, wir haben kalte 3 °C – es ist also wirklich richtig kalt! In Boulder sehen wir dann eine dieser Maschinen die größere Rasenflächen vollautomatisch bewässern können. Das Wasser das die Maschine verspritzt ist überall gefroren. An den Rädern der Maschine, an Rohren, Ventilen, den Grashalmen und dem Zaun. Das sieht richtig unwirklich aus – Anhalten – Knipsen – und weiter geht es.

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Statt den Burr Trail zu nehmen biegen wir in Boulder links ab und bleiben auf dem schönen Highway 12. Es geht langsam aber sicher hoch ins Gebirge, es wird immer kälter. Irgendwann haben wir -3°C. Bei einigen kurzen Fotostopps stockt mir fast der Atem. Wir erreichen 9600 Fuss – also etwa 3200 Meter über dem Meeresspiegel – da wird die Luft langsam dünner! Um uns herum überall dicke Wolken wie man sie sich kaum vorstellen kann. Aber es war ja so angesagt!

Dann müssen wir nach rechts abbiegen, es geht vom Highway 12 auf den Highway 24. An der Kreuzung sind zwei Tankstellen, ein Subway und eine Kartbahn. Die Kartbahn ist direkt neben dem Friedhof – das ist Amerika! Kurz drauf sind wir bei den Petroglyhs. Wir halten kurz an und sind ein wenig frustriert, das ein großer Teil der alten Zeichnungen durch den Verfall der Felswände bereits zerstört ist. Wind, Wasser und Frost haben hier ganze Arbeit geleistet. Große Gesteinsplatten sind vom Fels abgesprungen und viele alte Zeichnungen sind bereits zerstört.

Dann erreichen wir den Trailhead zur Hickman Bridge. Der Parkplatz liegt direkt an der Straße und es stehen schon mehrere Autos dort. Ganz so wie es Fritz Zehrer vorhergesagt hat!

Während wir unsere Wanderschuhe anziehen hoffe ich nur, dass der Weg nicht zu steil nach oben geht. Wir wandern los, es geht am idyllischen Fremont River entlang, leider nur ein paar hundert Meter, dann geht es relativ steil links den Berg hinauf. Der Wanderweg ist toll, es gibt richtige Stufen und man kann sehen, dass hier schon tausende von Touristen entlang gewandert sind. Sandras Gesichtszügen kann ich nicht den geringsten Hinweis eines Lächelns entnehmen. Nach etlichen Treppenstufen muss sie kurz verschnaufen und dann kommt was ich befürchtet habe. “Kann es in diesem Land nicht mal einen beschissenen Wanderweg geben der einfach mal zwei Kilometer flach geradeaus geht?” Ich überlege ich ich nun sauer sein soll oder nicht. Irgendwie scheint sie dabei zu grinsen, ich weiß es nicht wirklich zu deuten. Ich denke sie hadert mich sich selbst und dem Muskelkater in ihren Beinen. Aber sie wandert tapfer weiter.

Es geht ein wenig rauf und runter. Wir sind sehr warm angezogen weil es unten am Parkplatz nur +6°C waren. Aber durch die Bewegung wird es uns dann doch warm. Immer halten wir mal an und ziehen nach und nach die Fleece Westen und Pullis aus. Nach gefühlten 60 Minuten sind wir dann bei der Hickman Bridge. Ich hatte sie mir viel viel größer und eindrucksvoller vorgestellt. Die Fotos aus der Fotocommunity sind scheinbar alle mit ausgewachsenen Superweitwinkelobjektiven entstanden. Ob, ich suche mir einen netten Platz und versuche auch mal mein Glück. Es ist ein echt sprödes Motiv. Dann hole ich mal die Haselblad SWC aus dem Rucksack, sie hat kann die Brücke mit ihrem Weitwinkelobjektiv ganz gut erfassen. Ich bin aber irgendwie nicht so motiviert wie es vielleicht sind sollte. Vielleicht ist es die Enttäuschung bezüglich der Location. Zu einer großartigen Belichtungsmessung habe ich keine Lust. Es ist ein Fuji Provia 100 eingelegt. Der Film hat also ISO-100. Bei schönen Sonnenlicht passt dann meist Blende 11 mit einer 1/125 Sekunde ganz gut. Ich wähle also Blende 16 und eine 1/60 Sekunde. Noch zwei drei Varianten mit einer halben Blende mehr oder weniger und dann geht es auch schon wieder zurück zum Auto. Der Rückweg fällt mir viel leichter. Ich spüre den sandigen Weg von gestern doch noch in den Beinen!

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Am Auto angekommen halten wir Kriegsrat. Wie soll es heute weitergehen? Der Himmel hängt voller dicker Wolken, es schneit immer mal wieder. Inzwischen ist es fast 13:00 und Sandra und ich haben Hunger. Wir schauen kurz auf die Utah-Roadmap und entschließen uns zu seiner kleinen Rundtour mit dem Auto. Nichts großes und bloß nicht im tiefen losen Sand wandern :-) Es geht ab nach Bicknell. Dort gibt es im einzigen geöffneten Restaurant einen recht guten Bicknell-Burger. Sandra ist mit ihrem Essen auch ganz glücklich. Danach geht es weiter auf dem Hichway 24 in Richtung Westen, immer der Nase nach!

Das Wetter schlägt alle Kapriolen die man sich so vorstellen kann. Es ist kalt, die Sonne scheint, dann gibt es einen kurzen Schneesturm, dann scheint wieder die Sonne so heftig ins Auto, dass wir die Heizung ausstellen. Die Bergen um uns herum sind fast alle mit frischem Schnee bedeckt. Ich komme mir vor wie im Winterurlaub, es ist alles kaum zu glauben. Nach etwa 100 Kilometern erreichen wir dann den Interstate 70. Wir fahren in westlicher Richtung auf und ich staune nur Bauklötze wie genial das alles aussieht. Das Wolkenspiel, die verschneiten Berge, es ist wie im Traum. Zwischendurch halten wir in einer Ausfahrt mal an, aber man kann es irgendwie nicht fotografieren, es ist einfach viel zu atemberaubend schön dafür.

An der Ausfahrt 23 verlassen wir dann den Interstate in Richtung Panguitch. Diese Straße bin ich schon mal im letzten Jahr gefahren, nur heute ist sie viel viel schöner! Alle Bachläufe haben Hochwasser und überall auf den Bergen um uns herum liegt frischer Schnee. Ich bin glücklich!

Als wir im Red Canyon kurz vor dem Bryce Canyon an kommen rieselt es Schneeflocken. Oder ist es Hagel? Nein, es ist irgendwas dazwischen, so wie Schneeflocken die Hagelkörner werden wollten es aber nicht geschafft haben. Krass, das habe ich noch nicht erlebt! Dazu scheint die Sonne, es ist -1°C und die roten Felsformationen leuchten ganz wunderbar. Was für ein Wetter!

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Am Bryce Canyon ist Schluss mit der ganzen Herrlichkeit. Wir stürmen das Ruby’s Inn direkt neben der Tankstelle. Es ist das was aus der Ranch von Reuben (genannt Ruby) und Minnie Syrett geworden ist. Bis heute ist es ein Familienbetrieb. Hier habe ich eine nette Seite mit der Geschichte des Canyons gefunden.

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Wir lassen es uns bei einem Filet Steak mit Ofenkartoffel und Sauerrahm recht gut gehen. Es gibt Dr. Pepper und mehrere Refills – ich liebe Amerika :-)

So gegen 19h brechen wir wieder auf in Richtung Escalante, es sind noch 70 Meilen. Sandra fährt, ich bin ziemlich tot nach den vielen Kilometern. Der Abendhimmel ist grandios und ich hadere leise mit meinem Schicksal, dass ich gerade in diesem Augenblick an KEINER schönen Sunset-Location stehen kann. Aber man kann nicht alles haben!

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Um 20h30 kommen wir dann im Circle-D an. Schnell das Auto auspacken, Bilder kopieren, Bloggen und dann ab ins Bett.

Morgen will ich mal schauen ob es vielleicht am Scenic View Point kurz hinter Escalante in Richtung Boulder einen bemerkenswerten Sonnenaufgang zu sehen gibt. Ist es danach nicht zu stürmisch würde ich vielleicht noch mal kurz mit der Hasselblad SWC einen Abstecher zum Peek-A-Boo machen um auf den schönen ersten Metern des Canyons ein paar Filme zu belichten.

Aber mal sehen – morgen erzähle ich Euch dann wie es wirklich gekommen ist :-)

Hier gibt es die Diashow des Tages.

Hier die Trackanalyse:

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Und hier gibt es das KMZ des Tages zum selbst anschauen mit Google Earth.


Die zweite Nacht in Escalante – Oder: The Storm has gone

Das Bier tut seine Wirkung, um 18h bin ich platt und schlafe komplett angezogen auf dem Bett ein. Etwa zwei Stunden später werde ich wieder wach, draußen ist es kalt und fies. Sandra ist auch noch wach. Die Internet-Anbindung im Circle-D funktioniert gut, Sandra kann sich auf dem Notebook online Alarm für Cobra 11 – oder irgendwas anderes anschauen – ich kenne mich nicht aus weil ich kein Fernsehen schaue.

Ich spiele mit dem iPOD und finde bei iTunes ein drittes Album der Gruppe ‘Dredg’ – kostest 10 Euro – dauert ein paar Minuten – sehr praktisch. Dann lief gestern via Satellit immer mal wieder Fireflies von Owln City – das ist ein Wurm der tief im Ohr steckt – gibt es auch bei iTunes – sogar das ganze Album – dauert auch nicht lange. Die Nacht kann kommen und sie kommt! Wir schlafen wie zwei Steine, Sandra mit Ohropax – so hört sie weder den Nachbarn noch mit schnarchen.

Um 7h30 wecken uns die ersten Sonnenstrahlen. Schnell ins Bad, anziehen und dann los zum Frühstück. Ok, noch kurz BLOGen – das muss sein :-)

Heute soll es zum Peek-A-Boo Canyon gehen. Wolfgangs tolle Leiter dürfen wir heute nicht vergessen. Neue Schrauben habe ich im Gepäck! Nun geht es los…


Lower Calf Creek Falls – Oder: Stay at home, drink beer, watch TV…

Um 6:25 werde ich wach, eigentlich 5 Minuten zu früh, aber egal. Ab unter die Dusche. Um 7:35 sind wir im Saloon um die Ecke zum Frühstück. Es gibt zwei Scrambled Eggs, Bacon, Hushbrowns, Toast, Jelly und Coffee bis zum Abwinken. Dann los zum Camping Platz am Calf Creek. Die Anfahrt klappt wie im Schlaf, ich kenne es noch alles sehr gut vom letzten Jahr. Abends zuvor habe ich mir noch den Track den ich im letzten Jahr aufgezeichnet habe auf mein GPS kopiert. So kann nichts mehr schief gehen.

Am Parkplatz angekommen stehen erst zwei Autos dort, wir sind richtig früh dran. Das ist auch gut so! Im letzten Jahr habe ich mir viel Zeit gelassen und bin erst so um 14h bei den Lower Calf Creek Falls angekommen. Damals lagen sie schon halb im Schatten, das sollte heute nicht wieder passieren. Also schnell rein in die Wanderschuhe. “Du ziehst Wanderschuhe an?” “Ja warum nicht? Es ist zwar ein sehr einfacher Wanderweg, aber da spüre ich nicht jeden einzelnen Stein!” Sandra hat immer noch Probleme mit der wund gelaufenen rechten Ferse, sie hat ein Blasenpflaster drauf geklebt. Es schmerzt aber trotzdem, sie zieht ein paar Trekking-Schuhe an.

Es geht los, nach ein paar Metern sind wir an der rostigen Blechklappe mit der Liste der Wanderer und ein paar Bleistiften drin. Wir tragen uns brav ein. Dann geht es richtig los. Sandra geht vor, sie kann nicht so schnell weil der Fuß weh tut. Sie hört Musik und sagt keinen Ton. Nach einer halben Stunde frage ich mal ob alles ok ist. “Wenn ich vorher gewusst hätte was das hier für ein Scheißweg ist hätte ich die anderen Schuhe angezogen.” Hui, da ist jemand schwer sauer, besser nichts sagen und schweigend weiter gehen. Der Wanderweg ist super (meine ganz private Meinung), alles ist grün, die Luft ist angenehm frisch, es sind 19°C und ich genieße die schöne Landschaft. Sandra kämpft sich schweigend voran, ihre Schuhe habe auf dem sandigen Boden keinen “Grip”. Sie ist schwer sauer.

Ich versuche sie aufzumuntern und gebe hin und wieder mal Hinweise laut GPS wie nah wir dem Wasserfall schon sind. Nichts hilft, sie ist richtig stinkig. Weiter geht’s…

Dann treffen wir einen Wanderer mit einer Canon und einem riesigen Stativ, er ist schon auf dem Rückweg. Ich frage ihn ob er die Bilder machen konnte die er sich vorgestellt hat und ob das Licht gut war. Er sagt, es sei vor 15 Minuten noch gut gewesen. Vielleicht meint er es anders, bei mir kommt an “Ansgar Du musst Dich jetzt echt beeilen wenn Du noch ein schönes Foto machen willst!”. Sandra tut der Fuß weh, es geht langsam voran. Kurze Besprechung der Lage, dann habe ich grünes Licht schon mal vorzustürmen. Ich gebe Gas. Nach einer viertel Stunde bin ich dann am Wasserfall. Alles ist gut, die Luft ist kühl und klar, es ist hier viel kühler weil der Wasserfall viel kühles Wasser verspritzt. Mein Hemd ist nassgeschwitzt. Gut, dass ich immer ein Reservehemd dabei habe! Schnell umziehen. Es ist so frisch, ich bin froh eine Fleece-Weste dabei zu haben.

Schnell die Belichtung mit der D300 bestimmen und dann einen Film mit der Hasselblad SWC verknipsen. Da kommt Sandra auch schon. Ich knipse hier, sie dort. Bloß nicht an stupsen sonst explodiert sie und da ist man besser nicht in der Nähe!

Als der Film voll ist treffen wir uns an meinem Rucksack. Sie hantiert mit ihrem Stativ herum. “Das was Du mir eben mit der Blende gesagt ist ist totale Kacke alle Bilder werden schwarz.” Oh je, es ist echt schlimm. Ich schaue mal nach. Ihre Kamera steht auf A – A wie Aperture Priority – so nennt Nikon das. Blendenpriorität. Man wählt die Blende vor und die Kamera stellt dann die passende Belichtungszeit ein. Möchte man die jeweils längst mögliche Belichtungszeit haben, wählt man die kleinste Blende. Ist eigentlich ganz einfach. Doch Sandra hat mich falsch verstanden. Statt die kleinste Blende im Modus ‘A’ einzustellen, hat sie auf ‘A’ gestellt und dann die Belichtung mit der +/- Taste krass runter geregelt. Daher werden alle Bilder ‘schwarz’. Das ist kein Wunder, aber es ist schnell behoben. Ein paar schnelle Drehungen und schon belichtet die D3000 mit 1/25s bei Blende 22 – geht doch!

Nun noch das Stativ und den Infrarotauslöser aktivieren. Dann das nächste Problem, sie findet das Menü für die Aktivierung des Infrarotauslösers nicht. Ich muss auch suchen, die D3000 ist irgendwie schon anders als meine D300. Dann habe ich es gefunden “Aufnahmebetriebsart’ heißt das Menü. Infrarotauslöser mit zwei Sekunden Vorlaufzeit. Prima, Sandra strahlt ein kleines bisschen, endlich!

Ich mache ein paar Fotos mit meiner kleinen USA-Flagge. Als ich gerade fertig bin kommt ein Ehepaar die mich fragen ob ich sie nicht mit seiner Kamera fotografieren kann. Er hat eine Nikon, ich kann! “Do you wan’t to have my signature flag?” Sie grinst und wedelt mit meiner kleinen Fahne. Ich  mache ein paar Fotos und sie sind ganz glücklich.

Wir machen uns an den Rückweg. Alle paar Minuten kommen uns Wanderer entgegen, es wird jetzt richtig voll! Gut, dass wir so früh dort waren! Aber es gibt neue Probleme. Das Wasser aus der Wasserflasche ist nicht mehr in der Wasserflasche und muss jetzt woanders hin. Nur kommen uns ständig Leute. Sandra wird langsam garstig, sie muss mal und kann nicht – hochgradig blöde Situation – jeder kennt sie – niemand schreibt oder spricht mal drüber – ist eben echt blöd.

Dann eine kleine Nische. ich kriege den Fotorucksack und muss versprechen jeden Wanderer in ein Gespräch zu verwickeln. Es kommt niemand, die Mine hellt sich wieder auf. Es geht weiter. Uns kommen die lustigsten Leute entgegen, kleine schlecht gelaunte Jungs, schwangere Frauen, alte Opis, alte Omis. Ein Wanderer fragt mich wie weit es noch ist. Als ich ihm sage, dass er die Hälfte des Weges schon geschafft hat ist er nicht glücklich. Dann die Frage “Hat der Wasserfall wenigstens Wasser?” Ja das hat er und es sieht alles richtig gut aus. Er wandern schwitzend weiter.

Sandra kämpft sich wortlos den sandigen Weg entlang. Ich will sie aufmuntern und stelle ihr einen Besuch des “Kiva Koffeehouse” (Die schreiben sich wirklich so) in Aussicht. Das hilft! Als wir am Campingplatz ankommen gibt es kaltes klares Wasser. Sandra würde sich am liebsten barfuß in den Bachstellen. Aber so kann sie erst einmal die Arme und Hände abkühlen. Als wir einpacken fällt mir diese kleine Kiste auf.

 

 

 

Mist, wir haben schon wieder vergessen uns zu registrieren und die 10 Dollar für den Permit zu bezahlen. Und dann läuft da noch ein Ranger herum. Aber es ist alles ok, kein Ticket hinter dem Scheibenwischer! Es geht los zum Koffeehouse. Doch das hat zum, es ist Dienstag. Blöd, massiv blöd!

Der Himmel hat sich inzwischen zugezogen, es ist windig und Wolken ziehen auf. Die Wettervorhersage hat Sturm, Regen und Schnee angekündigt. Escalante liegt sehr hoch! Während wir uns Escalante nähern ein schneller Blick auf die Uhr. Es ist fast 14h, eigentlich eine gute Zeit für ein Mittagessen. Warum nicht mal mexikanisch? Es geht kurz in den Supermarkt, dann bringen wir frisches Obst usw. ins Motel und steuern das kleine Restaurant an, ich glaube es heißt Georginas Corner. Dort gibt es frisch gemachte Nachos mit einer tollen scharfen Sauce. Dazu mexikanische Cola und zwei Burritos mit Hühnchen und einem kleinen Salat. Lecker! Sandra ist begeistert, der Tag ist gerettet! Nach dem Essen eine kleine ‘Rundreise’ durch Escalante – Häuser anschauen. Dann in der Tankstelle 12 Falschen Bier kaufen – wir sind und Utah – es gibt trotzdem leckeres Bier hier :-]

Witzig die kurze Konversation mit dem Tankwart. Er erzählt auch, dass hier ein Sturm erwartet wird. Dann schaut er auf die 6 Flaschen Corona und die 6 Flaschen Amber Bock Beer und sagt mir, dass es eine gute Idee ist sich zu Hause auf’s Sofa zu setzen, Bier zu trinken und Fernsehen zu schauen. Wir verstehen uns auf Anhieb :-) Es geht zurück zum Motel.

Der Klamottenladen hat geöffnet!!! Ok, wir fahren zum Motel, packen das Auto aus und Sandra fährt zurück zum Laden. Während ich an meinem BLOG schreibe kauft sie ein paar witzige Klamotten. Als sie wieder zurück ist hat sich der Himmel weiter zugezogen aber ihre Mine hat sich sichtbar aufgehellt. Sie ist richtig aufgekratzt weil sie so schöne Anziehsachen gefunden hat.

Kurz drauf sitzen wir auf den Betten und schreiben an unseren BLOGs. Im Fernsehen läuft Bonanza und ich höre auf meinem iPOD Musik von Dredg – @FABIAN: Danke für diesen Tipp!!

Meine Bilder des Tages:

 

 

 

Hier noch ein Bild, das die Größe des Wasserfalles sehr schön zeigt.

 

Hier ist die Diashow des Tages.

Hier der Track in Google Earth:

 

Hier ist der Track zum selbst anschauen mit Google Earth.


Moab nach Escalante – Oder: Schwätzchen mit Amy

Es ist mal wieder 08:20 – draußen ist es hell und ich will eigentlich noch gar nicht aufstehen. Aber was sein muss das muss sein! Also ab unter die Dusche, auch wenn es weh tut. Etwa eine Stunde später ist alles ins Auto gepackt. Sandra geht das ständige Wechseln der Motels langsam auf die Nerven. Aber das ist der Preis den man für die vielen schönen und so unterschiedlichen Eindrücke zahlen muss.

Wir verabschieden uns von der Chefin und dann geht es erst einmal zur Zions Bank am anderen Ende des Ortes. Sandra tauscht hier ihre letzten Euros in Dollar um. Das geht entweder in Kanab oder in Moab. In Page und Kayenta war es nicht möglich! Der Umtausch kostet 5 Dollar.

Ich belaste meine Kreditkarte mit 500 Dollar, das Geld geht hier weg wie nix…

Dann fahren wir zu Denny’s – endlich ist es nicht mehr so voll wie an den letzten Tage. “Hi Amy, how are you today?” “Hi folks, how are you, nice to see you again!!” Amy ist echt nett und wir halten ein langes Schwätzchen. Der Kellner mit dem wir gestern bei Denny’s gesprochen haben hat auch Bekannte in Deutschland. Es ist schon witzig, immer wieder geht es mir durch den Kopf: “Everybody has some roots in germany!” Amy hat auch bekannte in Deutschland. Total überrascht ist sie, als wir ihr erklären, dass es in Deutschland keinen “Refill” für Kaffe gibt. Trinkt man in einem deutschen Café zwei Tassen Kaffee, so muss man auch zwei Tassen bezahlen. Hier zahlt man 1,99 Dollar und dafür gibt es Kaffee bis zum Abwinken. Eine feine Sache, Amy ist richtig entgeistert. Keinen Refill in Europa – sowas…

Mit “Build your on grand slam” kenne ich mich inzwischen ganz gut aus. Heute gibt es zwei Rühreier: “Two Scambled Eggs” und zwei kleine Brötchen die man gut mir dem Ei belegen kann. Die nennt man hier “English Muffins” – keine Ahnung warum, mit Muffins haben diese Dinger wirklich gar nichts zu tun! Dazu gibt es zwei kleine Würstchen. Die heißen hier “Sausage Links” und schmecken recht gut. Dazu dann noch ein “Premium Item” – “Granola with Milk”. Das ist eine Art Müsli, auch ganz lecker. Dazu noch ein kleines Glas Orangensaft. Fertig ist ein Frühstück das nicht sehr teuer ist und lange satt macht.

Nach dem Frühstück gibt es noch ein wenig Smalltalk mit Amy und dann fahren wir los. Es ist etwa 10:30 – bis nach Escalante sind es etwa 390 Km – Luftlinie zwischen den Orientierungspunkten im GPS.

Die Fahrt macht Spaß, es sind lässige 19°C und die Landschaft ändert sich ständig. Irgendwann biegen wir links ab und dann geht es in Richtung Capitol Reef National Park. Die gut geteerte Straße geht bald in einen holprigen Schotterweg über. Links und recht sehen wir blühende Wüstenlandschaften die an Horizont von verschneiten Bergen gesäumt werden. Das ist einzigartig und wirklich grandios.

Dann biegen wir rechts ab und nun beginnt der Burr Trail. Es geht in engen Serpentinen steil bergauf. Uns begegnet ein Gruppe cool aussehender Motorradfahrer mit richtigen Cross-Maschinen. Sie halten auf halbem Weg an und fotografieren sich gegenseitig, ob es Japaner sind? :-)

Oben angekommen machen wir auch ein paar Fotos und dann geht es weiter nach Escalante. So gegen 16h kommen wir am Circle-D Motel an. Es ist noch ein Zimmer für 5 Tage frei. Es hat jemand wegen des Vulkanausbruches auf Island abgesagt, ein Typ aus Deutschland. Ob es Wolfgang war der seine Reise am letzten Dienstag stornieren musste?

Wolfgang, liest Du das hier? Haben wir Dein Zimmer?

Nachdem wir alles ausgepackt haben geht es in das Restaurant am Circle-D. Im letzten Jahr war es eine Großbaustelle, in diesem Jahr ist es ein richtig schönes neues Restaurant. Die Kellnerin ist sowas von nett. Es gibt sogar einen wirklich exquisiten Rotwein aus dem kalifornischen Weingut Fetzer – einen Cabernet Sauvignon – der kostet hier nur 19 Dollar und er ist wirklich vorzüglich – und DAS IN UTAH!!

Dazu gibt es einen leckeren “1/3 Pound Burger”. Sandra bestellt etwas mit Fisch, es ist eine Empfehlung der Kellnerin und sie wird kurz darauf sehr zufrieden sein!! Mein Burger ist auch super. Es gibt danach noch Blaubeerkuchen und einen Espresso. Hier geht es uns gut! Wir machen einen kleinen Spaziergang durch das Dorf. Vorbei an den niedlichen alten Häusern die immer noch zum Verkauf stehen und die langsam aber sicher zu verfallen scheinen.

Zurück im Motel sind wir froh über die tolle schnelle Internet-Anbindung im Circle-D. Eine Nacht kostest hier für zwei Personen 65 Dollar plus etwa 10% Steuern. Das Zimmer hat zwei große Betten, einen Fernseher, einen großen Kühlschrank und eine Mikrowelle – Herz was willst Du mehr?

Während im Fernseher GAC läuft schreiben wir an unseren BLOGs. Auf diesem Fernsehsender läuft mit ein paar Werbepausen rund um die Uhr richtig nette Country-Musik.

Wir sind angekommen!

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Die Diashow des Tages gibt es hier.


Der letzte Tag in Moab

Es ist Sonntag und die meisten Freaks werden im Laufe des Tages mit ihren ‘Classic Cars’ wieder nach Hause fahren. Da werden sie ein Jahr lang werkeln und schrauben und im nächten Jahr wieder an der Parade der verrücktesten Autos teilnehmen.

Wir würden gern bei Denny’s frühstücken, aber es ist brechend voll. Aber wir finden was, es gibt bei JAX ein gutes Frühstück. Danach kurz im City Market einkaufen – der hat auch am Sonntag geöffnet! Anschließend geht es zum Dead Horse Point, Sandra kennt dieses schöne Fleckchen Erde noch nicht. Dann weiter zur False Kiva. Gestern war der Himmel ein wenig langweilig, heute verspricht er schönere Bilder. Auch war ich gestern ein wenig spät an dieser kleinen Höhle. Etwas früher am Nachmittag scheint die Sonne direkt von oben hinein, das sieht auch gut aus.

Sandra hat die rechte Ferse schlimm wund gelaufen, aber sie beißt die Zähne zusammen. Als sie schließlich sieht wie es auf den letzten paar hundert Metern auf und ab geht gibt sie unter Schmerzen auf. Sie will warten bis ich zurück bin. Also los, unterwegs treffe ich eine Familie aus Denver. Sie fragen ob ich schon mal hier war. Klar war ich das, erst gestern! Ich kenne den Weg – folgt mir einfach! In der False Kiva treffen wir dann noch zwei Typen die auch fleißig fotografieren. Einer von ihnen ist Allen Johnson und wir haben vieles gemeinsam, wir mögen keine Locations an denen sich regelmäßig hunderte Fotofreaks versammeln. Wir unterhalten uns lebhaft und es macht großen Spaß. Alle haben wieder irgendeinen Verwandten oder Bekannten in Deutschland. Die Welt ist ein Dorf!

Nach und nach wandern sie alle zurück, ich bin der Letzte, abschließen muss ich nichts, es gibt ja keine Türen. Sandra treffe ich später auf dem halben Weg zum Auto. Jeder Schritt tut weh, trotz Blasenpflaster aus dem City Market. Aber morgen müssen wir ja nicht viel laufen, morgen werden wir im wesentlichen mit dem Auto unterwegs sein. Morgen geht es weiter nach Escalante!

Hier noch ein paar Fotos des Tages:

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Und noch einer meiner Flag-Shots:

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Hier gibt es eine GPX-Datei für alle die mal selbst zur False Kiva wandern wollen.

Hier ist noch eine KMZ-Datei die man mit Google Earth öffnen kann, um sich den Weg von Moab zum Dead Horse Point und zur False Kiva anzuschauen. Da die False Kiva eine Höhle ist, hat dort das GPS keinen Empfang mehr! Daher sieht der Track gegen Ende ein wenig ‘wirr’ aus. Ist aber kein Problem, wenn man den Abstieg zur Höhle gefunden hat geht man über den Felsvorsprung unterhalb der Höhle bis zum gegenüberliegenden Ende und steigt dann vorsichtig durch Schutt und Sand zu False Kiva auf. Es gibt eine Reihe von ‘Steinmännchen’ (Waypoint-Marker) die bei der Orientierung helfen.

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Der Dead Horse Point:

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Allein im Arches National Park – Oder: Nicht mein Tag

Sandra würde Moab gern mal in Ruhe erkunden und ein wenig das tun was Frauen am Liebsten tun – Shoppen!

Am Morgen daher das übliche Programm, duschen, anziehen und ab zu Denny’s. Sandra probiert mal die “Grits” – wir können und nichts darunter vorstellen. In der Rubrik “Build your own grand slam” kann man sich vier Dinge beliebig zusammenstellen. Meist reichen schon drei ‘Kleinigkeiten’ um satt zu werden. Also versucht sie mal die Grits. Es kommt ein großer Teller mit einer Art Milchreis. Was genau das ist können wir beide nicht sagen. Aber mir schmeckt es ganz gut. Sie mag es aber nicht und so bleibt “Nr. 4” unbeachtet zurück.

Nach dem Frühstück geht es kurz zum Family Dollar. Ich brauche was zum Rasieren. Entweder ist der Akku in meinem Rasierer kaputt oder die amerikanischen 110 Volt reichen nicht um ihn aufzuladen. Also kaufe ich ne Packung Nassrasierer – die hat John Wayne hier auch schon benutzt :-)

Danach setze ich Sandra am Motel ab und fahre weiter zum Arches National Park. So etwa um 12h30 komme ich an der Window Section an. Nach dem Sturm und dem nächtlichen Regen ist die Luft angenehm frisch, es sind etwa 13 °C. Ich habe mich etwas wärmer angezogen und will das klassische Foto von gestern noch einmal bei Windstille und gutem Licht fotografieren. Während ich durch den ersten Arch hindurch klettere rutschen mir die Wanderschuhe, unter denen reichlich nasser Sand klebt, einfach weg. Ich falle rückwärts auf den Rücken und rutsche ein Stück den Felsen herunter bis die Füße wieder halt finden. Meine schöne Nikon D2x poltert derweil den Abhang hinunter. Hin ist sie, Fels ist härter als Magnesium. Ich ärgere mich still und leise vor mich hin und bin froh, dass ich im Auto noch die Nikon D300 als Reservekamera dabei habe. Eigentlich habe ich die D300 wegen der ISO-200 für das Tele vorgesehen und die D2x wegen der guten Auflösung für das Weitwinkel. So muss ich nicht ständig im allgegenwärtigen Sandsturm die Objektive wechseln.

Das geht jetzt leider nicht mehr :-|

Ich bin total bedient und als ich endlich in Stellung für das Foto des Tages bin hat sich die Sonne so weit gedreht, dass ich beide Bögen nun im Gegenlicht sehe – massiv blöd! Also weiter zum Double-Arch. Hier will ich mal mit der Hasselblad SWC ein paar Fotos schießen. Also wandere ich die paar hundert Meter zum Double-Arch mit der D300 und der SWC. Am Arch angekommen mache ich ein paar Testbilder mit der D300 um zu sehen welche Belichtungszeit für die SWC perfekt ist. Dann kommt die SWC auf mein kleines ‘Wanderstativ’ und ich mach zwei Fotos. Kurz drauf fällt mir auf, dass ich schon wieder vergessen habe den Objektivdeckel abzunehmen. Es ist einfach total blöd wenn man nicht direkt durch das Objektiv schauen kann. Also nochmal das Ganze…

Während die SWC auf das nächste Motiv wartet versuche ich auf dem Rücken liegend mit der D300 die optimale Belichtung für das nächste Motiv zu finden. Da kommt ein kleiner Windstoß, das kleine Stativ rutscht auf dem sandigen Felsen aus und ‘Klatsch’ liegt die SWC auf der Seite. Oh je, nicht schon wieder. Heiß und kalt durchzuckt es mich. Schnell hin hechten damit sie nicht noch den ganzen Fels herunter rutscht. Im Hintergrund sagt jemand “Oh oh”… Es hat die Gegenlichtblende erwischt und an einer Kante sind ein paar Schrammen. Sie scheint den Sturz ansonsten komplett unverletzt überstanden zu haben. Es ist einfach nicht mein Tag…

Ich versuche wieder auf dem Rücken liegend den doppelten Bogen gegen den Himmel abzulichten. Irgendwann bin ich mir sicher, dass 1/125 Sekunde und Blende 11 so verkehrt nicht sind. Dann bringe ich die SWC in Position. Ein Druck auf den Drahtauslöser und NICHTS PASSIERT!!! Ach ja, der Schieber – schon wieder vergessen. Also den Schieber raus, den Drahtauslöser drücken und NICHTS PASSIERT!!! Ich kriege langsam die Krise – ist das Ding nun auch kaputt? Nein ist sie nicht, der Film ist mal wieder voll…

Also Magazin raus und vorsichtig einen neuen Film einlegen. Bei all dem Sand und Wind hier ist das gar nicht so einfach.

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Im letzten Jahr habe ich etwa 900 Kleinbild-Dias geschossen. Davon ist etwa die Hälfte mit langen Kratzern aus dem Labor zurück gekommen. Keine Ahnung ob es der Sand im Gehäuse oder in Problem im Labor war. Jedenfalls sind die meisten Dias des letzten Jahres verschrammt. Ob das mit den Rollfilmen aus der SWC auch passiert? Als der Film geladen ist mache ich meine Bilder und klettere noch ein wenig in den Felsen herum. Dann ist es 16:00 – eigentlich wollte Sandra jetzt anrufen. Aber mein Handy findet hier draußen wieder einmal kein Netz. Also schnell ins Auto und zurück zum Motel – bevor das S-GEN zuschlägt.

Um 16h20 bin ich dann am Motel. Sandra ist auch schon dort. Sie hat aber keine Lust noch einmal mit in den Park zu fahren. Also tanke ich meine Bilder auf dem Notebook ab und putze erst einmal in Ruhe die D300. Sie ist jetzt meine “Hauptkamera”. Und sie hat trotz aller Vorsicht und trotz Ultraschall-Sensorreinigung diverse kleine schwarze Punkte auf allen hellen Flächen.

Also Eclipse und Sensor-Swabs aus dem Koffer kramen. Das habe ich aus dem letzten Jahr gelernt, man sollte etwa für die Reinigung des Kamerachips dabei haben! Im letzten Jahr habe ich es mit Q-Tips und Alkohol versucht, das war alles Blödsinn und hat mir den letzten Nerv geraubt. Nun mache ich es richtig und nach zweimal Wischen ist der Chip auch schon wieder blitz blank.

Dann geht es wieder los. Es ist 18h15 und um Punkt 20h soll laut GPS am Delicate Arch die Sonne untergehen. Ich beeile mich so gut es geht. Am Trailhead schnell den Rucksack schultern. Er ist eigentlich zu schwer und ich habe sicher wieder viel zu viel dabei – ach egal. Andere Leute gehen ins Fitnessstudio – ich trage Kameras und Objektive.

Der Weg hoch zum Delicate Arch kommt mir sehr bekannt vor. Kleine Steinmännchen markieren den Weg. Es geht teilweise steil bergauf. Es ist kühl und mir wird trotzdem warm. Unterwegs überholen mich drei junge Fotografen. Sie sind richtig in Panik und haben Sorge, dass sie zu spät oben ankommen könnten. Fast im Laufschritt hechten sie den Berg hinauf. Ich lasse es ruhiger angehen. Zum Einen habe ich mehr Gepäck auf dem Rücken und zum anderen bin ich fast so alt wie die drei Typen zusammen. Also ganz ruhig.

Als ich oben ankomme sind die drei schon voll beschäftigt. Ihnen läuft beim Fotografieren der Schweiß den Nacken herunter. Ich ziehe mich erst einmal um. Es ist total praktisch wenn man ein trockenes zweites Hemd dabei hat!

Danach wird die Kamera aufgebaut. Pünktlich zum Sonnenuntergang geht es los. Ein paar Bilder von links, von rechts, im Gegenlicht. Dann ist die Show vorbei. Alle packen ein, bis auch mich. Während ich mir die Szenerie so anschaue beginnt der Delicate Arch plötzlich ganz kurz intensiv rot aufzuglühen. Darauf hatte ich gehofft. Während meine Kamera klappert kramen alle anderen hektisch in ihren Fotorucksäcken. Sie sind zu spät – der Spaß hat nur einige wenige Augenblicke gedauert.

Ich bleibe noch ein wenig und schaue wie der Mond aufgeht und sich die Sterne zeigen. Danach geht es im Mondlicht mit der neuen Taschenlampe den Berg hinunter. Es ist teilweise nicht ganz einfach den Weg zu finden. Es gibt zwar Steinmännchen aber die stehen teilweise weit auseinander. Zwischendurch daher immer mal wieder der Blick auf das GPS. Ich bin auf dem richtigen Weg. Dann ein paar hundert Meter vor dem Parkplatz gehen die Batterien im GPS zur Neige. Egal, ich bin ja schon fast da.

Im Auto angekommen bin ich der Vorletzte. Später sehe ich ein paar Scheinwerfer hinter mir, da ist jemand noch länger geblieben als ich. Am Auto ist das Hemd vom Aufstieg wieder trocken – ich kann wieder wechseln – sehr praktisch!!

Um 22h bin ich dann am Motel, Sandra wartet schon! Bei Denny’s gibt es einen “Classic Burger” – der ist gut und macht so richtig satt. Später im Motel dann die Bilder sichern, Akkus aufladen, bloggen und schon ist es wieder 0:15 – die Zeit vergeht hier irgendwie schneller als in Deutschland…

Gute Nacht!

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So sieht die Wanderung hoch zum Delicate Arch aus:

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Ab dem kleinen ‘Kringel’ im rechten Drittel geht es zu Fuß den Berg hinauf.

Das KMZ dazu habe ich hier abgelegt. Wer mag kann es ja mal mit Google Earth öffnen und selbst schauen wie es da aussieht.

Hier ist die Diashow des Tages.


Arches Reloaded – Oder: My first Thunder Storm

Es ist wieder 08:00 als ich wach werde. Sandra ist schon wach – wie jeden Tag. Ich habe geschnarcht, sie hat kein Auge zu getan, jedenfalls die meiste Zeit nicht, also etwa eine Stunde oder so – weibliche Zeitmessung funktioniert anders als bei uns. Auf und ab unter die Dusche – tut das gut! Dann die Sachen packen und ab zu unserem präferierten Restaurant – Denny’s

Es gibt Frühstück – ich kenne die Karte inzwischen fast auswendig und stelle mir heute mal was neues zusammen.

  • Two scrambled eggs
  • Wheat Toast
  • Two sausage links
  • Yoghurt

Das schmeckt alles richtig gut und ist die ideale Grundlage für einen langen Tag im Arches Nationalpark. Da sind wir dann auch schon kurz drauf. Auch hier eine nette Rangerin die uns erklärt, dass es gerade die Woche der Nationalparks ist und dass der Eintritt kostenlos ist. Wir bekommen eine Karte und da fragt sie uns woher wir kommen. “We are from germany!” “Guten Morgen!” Dann bekommen wir von der grinsenden Dame eine deutsche Beschreibung des Parks und seiner Sehenswürdigkeiten ausgehändigt. Perfekt!

Es geht mir 35 mph durch den Park. Der Himmel ist mir schweren Gewitterwolken übersät, es sind etwa 19°C – die Laune ist gut! Das Lichterspiel ist großartig! Wir steuern die ‘Window Section” an – die habe ich im letzten Jahr nicht geschafft. Dort gibt es zwei Arches direkt nebeneinander und man kann einen dritten zusätzlich durch einen der Arches anschauen. Ein Postkartenmotiv das es hier immer wieder zu sehen gibt. Jeder hat das schon mal so fotografiert. Die Fußspuren auf den Felsen zeugen davon.

Danach geht es weiter in Richtung Delicate Arch. Dort gibt es einen 4 WD Trail den ich auch immer schon mal anschauen wollte. Also hoppeln wir über die Bordsteinkante und geben uns der gemütlichen Schaukelei hin. Anfangs ist das noch ganz witzig, aber nach dem wir ein Viehgatter passiert haben wird es echt unangenehm. Es geht rauf und runter, durch Bachläufe und über Felsbrocken. Das macht jetzt definitiv keinen Spaß mehr. Ich schaue auf dem GPS nach, der Weg führt eh nur in eine Sackgasse. Also umkehren und ein Plätzchen für ein Picknick suchen. Es gibt Baguette, Salami, Käse, Äpfel und Orangen. Dazu Wasser in größeren Mengen :-)

Dann wieder zurück, eine Stelle ist echt bedenklich – später bin ich froh dass wir sie in trockenem Zustand passieren konnten!! Sandra steigt aus und macht ein paar Offroad Fotos. Als wir am Trailhead zum Delicate Arch sind bin ich ganz froh, dass wir nicht weiter gefahren sind. Es geht in Richtung Devils Garden. Ich möchte den schönen Wanderweg zum Double-O Arch noch einmal gehen und mir die Natursteinbögen anschauen die ich im letzten Jahr nicht geschafft habe. Wir finden einen Parkplatz, schlüpfen in die hohen Wanderstiefel, packen Kameras und Wasser ein und dann geht es auch schon los.

Am Landscape Arch denke ich mir, dass ich ihn mal im Morgenlicht fotografieren möchte. Mittags blendet die Sonne wie die Hölle. Abends ist er vielleicht auch ganz gut – das könnte ich ja auch dem Rückweg ausprobieren. Es geht weiter in Richtung Double-O Arch. Sandra ist schon mal ein wenig voraus gegangen. Ich kann sie durch das Teleobjektiv oben auf einem der Felswände sehen. Später im Motel fällt mir auf, dass da überall Gesichter in den Felsen sind. Witzig sieht das aus!

Als ich aufsteige werde ich ausgiebig fotografiert – ich bin gespannt wie das aussieht :-)

Dann begutachten wir noch kurz die Einsturzstelle des ‘Wall Arch’. Dnach geht es über einen etwa zwei Meter breiten Felsgrat relativ steil nach oben. Sandra kommt damit nicht klar. Wir packen Ihre Kamera ein und ich will ihr helfen. Sie fängt an zu schimpfen und will da nicht hoch. Von oben kommen zwei junge Typen ganz flott in Turnschuhen herunter gehüpft. Eigentlich keine sehr schwierige Stelle. Ich rede ihr zu wie einem kranken Pferd, aber es hilft nichts. Irgendwann bin ich so genervt, dass mir nur noch ein “Ok, ich geh dann mal allein weiter. Wir sehen uns in zwei bis drei Stunden!” herausrutscht. Kurz drauf folge ich den Trails zum ‘Partition Arch’ und danach zum ‘Navajo Arch’. Ich fotografiere ein paar HDRs und quatsche mit einigen der anderen Wanderer. Es ist sogar eine schwangere Frau mit einem vielleicht ein Jahr alten Baby auf dem Arm dort unterwegs. Sie ist dort auch hoch gekommen. So schwierig kann es also nicht sein! Grummel…

Während ich den Navajo Arch fotografiere donnert es über mir ganz kräftig. Ich packe eine der beiden Kameras in den Rucksack. Irgendwie klappt das alles nicht weil ich den Rucksack hier nirgendwo ablegen kann. Rucksäcke sind unpraktisch!

Während dessen prasseln große Wassertropfen auf mich ein. Sie werden vom Sturm fast waagerecht durch die Luft getragen. Als die Kamera verpackt ist stelle ich mich einen Augenblick unter den Arch. Eigentlich kein schlechter Platz. Aber wie lange wird es regnen? Wo ist Sandra? Sitzt sie noch neben dem eingestürzten Wall Arch und wartet auf mich? Ist sie im Auto und spielt auf dem iPOD Solitär? Oder macht sie sich Sorgen wo ich im Gewitter abgeblieben bin? Ich bin mir sicher, sie macht sich Sorgen. Frauen haben dieses spezielle Gen, das S-Gen. Ohne das S-Gen ist das Leben manchmal einfacher, zumeist bei uns Männern. Ich ärgere mich still vor mich hin, dass sie nicht mit gekommen ist. Wir könnten jetzt hier gemeinsam ein paar Minuten warten bis das Gewitter abgezogen ist und dann zusammen zum Auto zurück wandern. Egal, ich will sie nicht warten lassen. Also geht es durch den prasselnden Regen zurück zum Auto. Der Rücken ist schnell klitschnass. Ich habe einen Fleece-Pulli dabei, den wickle ich um die D300. Sie hat gerade das lange Teleobjektiv montiert und ich bekomme sie damit nicht in den Rucksack. Wechseln kann ich es nicht, dann wird alles pitschnass – und zwar von INNEN – gar nicht gut! Die D300 hat unter der äußeren Hülle einen Gummimantel der Feuchtigkeit vom Innenleben abhält. Eigentlich sollte da nichts passieren. Der Lowe Pro Minitrecker AW hat eine integrierte Schutzhülle gegen Regen. Habe ich noch nie gebraucht, heute ist sie wirklich bemerkenswert sinnvoll!

Ein paar Minuten später klettere ich hinunter zum eingestürzten ‘Wall Arch’. Es ist nicht einfach, alles ist glitschig und ich habe echt Sorge abzurutschen und mir auf dem Sturz ein paar Knochen zu brechen. Es sind nur ein paar Meter, aber trotzdem wird es höllisch weh tun und die nicht verpackte Kamera ist danach bestimmt reif für die Mülltonne. Also GANZ vorsichtig! Teilweise auf dem Hintern, der ist eh schon nass, geht es den Felsgrat hinunter. Sandra ist nicht zu sehen! Hinter mir ist eine ganze Horde junger Wanderer. Alle sind auf dem Rückzug. Der Regel lässt nach und ein paar hundert Meter weiter zeigen nur noch ein klitsch nasses Hemd, eine nasse Hose und eine Menge kleiner Pfützen vom Gewitterregen. Ich krame die D2x wieder heraus, es ist ein Weitwinkel dran, damit kann ich schnell ein paar Pfützenfotos machen.

Dann holen mich die Wanderer hinter mir ein. Ein fragt “Are your cameras ok?” “Yes, they are made for professional use. They are ok!” “Where are you from?” I’m from germany!” “Hey cool, ich habe dreieinhalb Jahre lang Deutsch in Heidelberg studiert!”

Leute gibt es! Da reist echt ein junger Amerikaner für mehrere Jahre nach Deutschland um dort Deutsch zu lernen! Innerlich schüttle ich wein wenig mir dem Kopf, äußerlich muss ich grinsen! Wir unterhalten uns, er fragt wo ich wohne, was ich arbeite usw. Er ist froh mal Deutsch sprechen zu können. Nach einer Weile fällt mir auf, dass er auf Deutsch fragt und ich auf Englisch antworte. Very strange!! Dann geht es weiter, zum Auto sind es noch etwa zwei bis drei Kilometer. Es kommt ein zweiter Regenschauer. Ich kann nun gar nichts wegpacken. Beide Kameras werden nun richtig nass. Aber sie sind ja für den professionellen Einsatz gemacht… Hoffentlich!

Am Auto angekommen ist auch der zweite Schauer vorbei. Ich habe mich von meinem amerikanischen Freund und seiner Freundin verabschiedet. Sie hat nur gegrinst, ich denke sie spricht kein Deutsch und hat sich nur gewundert was ihr Freund da so treibt!

Am Auto treffe ich Sandra, sie ist auch nass geworden und vielleicht seit 5 Minuten hier. Sie war am Double-O Arch, oder kurz davor. Ähh, nun doch? Ja, sie war dort. Die Schmach den Felsgrat nicht hoch zu kommen wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Als ich weg war ist sie mir nach gestiegen. Nur bin ich zum ‘Partition Arch’ links abgebogen. So haben wir uns dann grandios verloren!

Aber die Laune ist trotzdem gut. Ich habe eine trockenes Hemd im Auto und die Hose trocknet auch schon wieder. Funktionskleidung für Wanderer hat doch viele Vorteile!

Und los geht es, es ist erst 17h und wir steuern direkt unserer Lieblingsrestaurant Denny’s an. Es gibt einen Westernburger mit French Fries und eine Dr. Pepper Cola. Das schmeckt und macht total satt! Ein paar Minuten später sind wir dann im Motel. Es werden Fotos gesichtet und der BLOG ein wenig weiter geführt. Sandra ist unterdessen beim Shopping. Ganz allein im großen Amerika! So gegen 20h ist wie dann zurück. Sie grinst wie ein Honigkuchenpferd und präsentiert mir ihre neuesten Errungenschaften. Wir haben jetzt eine Kühlbox aus Styropor. Morgen kaufen wir noch ein paar Beutel, dann können wir uns vor dem Start Eis aus der Eismaschine zapfen und haben dann den ganzen Tag über kühle Getränke – genial!

Und das beste daran, diese Kühlbox kostet gerade mal 2,25 US Dollar!!

Um 21h32 beginnt dann das Abendprogramm. Es gibt Pale Rider mit Clint Eastwood. Danach kommt Rambo :-)

Hier gibt es die Diashow des Tages.

Update um 22:45

Langsam rückt das Ende der Reise näher und wir machen uns Gedanken wie es weiter geht. Eigentlich ist es uns ja ein wenig zuwider, aber eine grobe Planung ist doch vielleicht gar nicht so schlecht.

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Wir stellen uns also ein Programm für die nächsten Tage zusammen. Es ist ‘stramm’ – ob es klappt – wir werden es sehen!

Hier die Track-Analyse des Tages:

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Wer das zugehörige KMZ selbst mit Google Earth anschauen möchte, findet es hier zum Download.


Rund um Canyonlands South

Was für ein Tag…

Ausschlafen bis 8h30, dann duschen und ab zu Denny’s zum Frühstück. Das ist inzwischen KULT und wir verabschieden uns schon mit “See you tomorrow!” Nach dem Frühstück geht es in Richtung Süden. Eigentlich wollen wir dem südlichen Teil des Canyonlands Nationalparks besuchen und dann am frühen Abend zurück nach Moab fahren um uns noch das Abendlicht am Delicate Arch zu geben. Aber dann sehen wir ein Schild das uns den Weg zum Hourglass Rock weist. Also rechts blinken und hin! Eine tolle Location an der wir viel Zeit verbringen. Dann geht es Offroad über gut befahrbare Straßen zum Needles Overlook. Für uns der schönste View Point den wir bislang gesehen haben! Auch hier verbringen wir echt viel Zeit. Danach weiter zum Newspaper Rock. Nichts großartiges, aber laut den Archäologen etwa 2.000 Jahre alt. Leider haben Generationen von Idioten ebenfalls hier herum gekratzt.

Danach geht es weiter durch ein famoses Tal voller Cottonwood Bäume zum südlichen Eingang des Canyonlands Nationalparks. Langsam meldet sich der Hunger, die Sonne steht schon tief. Wir haben schon hunderte Fotos gemacht und ich hoffe darauf, dass die kleine Bude am südlichen Eingang des Parks, von der mir Wolfgang erzählt hat, geöffnet ist. Kaum sind wir dort angekommen springt Sandra auch schon hinein. Aber es ist schon 17h55 und die Küche ist schon zu – schade! Vielleicht gibt es am Visitor Center ein Sandwich? Leider auch Fehlanzeige. Hier gibt es einfach nichts was man mit Appetit essen könnte. Also machen wir schnell ein paar Fotos und dann geht es zurück. Auf unserer Utah-Karte sehen wir eine Straße die nach einem guten Abstecher in Richtung Monticello aussieht. Also kurz vor dem Newspaper Rock rechts abbiegen. Noch 20 Meilen bis Monticello – ich gebe Gas!

Im Rückspiegel bahnt sich ein famoser Sonnenuntergang an. Nach einigen Meilen muss ich einfach anhalten. Zu schön ist die Sicht auf die La Sal Mountains bei Moab. Schnell das Stativ und die D2x aufbauen. Dann heißt es warten.

Um 20h05 packe ich ein, Enttäuschung macht sich breit. Es ist wieder einmal einfach nur dunkel geworden. Ein geniales Abendszenario wie neulich im Monument Valley gab es nicht. Es ist einfach dunkel geworden. Na, man kann nicht alles haben.

Während ich auf den Sonnenuntergang gewartet habe ist ein Auto an uns vorbei gefahren. Prima, dem folgen wir jetzt. Noch 12 oder 13 Meilen, dann gibt es endlich was zu essen!!! Die Straße geht krass bergauf. Links recht links recht, der Jeep ist ne lahme Ente. Ich gebe Gas und es passiert fast nichts. Dann der erste Schnee. Am Nachmittag habe ich Sandra noch aus Spaß gefragt ob wir nicht abends noch eine Schneeballschlacht machen sollen. Nun haben wir den Schnee links und rechts neben der Straße. Es geht weiter bergauf. Dann traue ich meinen Augen nicht, 30 cm Schnee auf der Straße und KEINE Fahrspuren. Es gibt ein paar Reifenspuren. So wie es aussieht hat hier aber ein kluger Mensch sehr schnell gemerkt, dass hier kein Durchkommen ist und dann gewendet. Wir können ihn auch sehen. Es ist der Wagen der uns eine Stunde vorher passiert hat. Es ist ein kleiner Truck mit einer Wohnkabine oben drauf. Sie stehen jetzt 100 Meter weiter unten an der Straße. Innen brennt Licht, sie wissen warum!

Sandra steigt noch aus um ein Beweisfoto zu machen. Sie stapft durch den Schnee und kann das alles kaum glauben. Zwei Fotos, danach sind die Füße nass – krass…

Was nun? Hunger haben wir wie blöde und kommen einfach nicht nach Monticello. Es hilft nichts, wir müssen umkehren. Ich schaue mal kurz auf dem GPS nach. Wir sind auf 2664 Metern Höhe. Laut Karte schon fast über den Pass, aber eben leider nur fast. Also zurück! Es ist dunkel geworden. Sandra erzählt von nächtlichen Stunden auf dem Ansitz in der Hoffnung mal ein wenig Rotwild zu sehen. Dann steht plötzlich ein Reh mitten vor uns auf der Straße – Vollbremsung – noch mal gut gegangen! Ich fahre vorsichtig weiter. Dann wieder Rehe, sie stehen hier einfach überall. Wow!

Weiter unten blendet mich ein Auto. Es kommt nicht näher und irgendwas ist komisch. Ich gehe vom Gas. Steht der auf meiner Seite?? Als wir das Auto passieren steht es auf der falschen Seite am Randstreifen mit voller Beleuchtung. Seltsam. Dann der Schreck, 100 Meter hinter dem Auto liegt ein Reh auf der Straße. Ich kann gerade noch drum herum fahren. Total konsterniert fahre ich weiter. Hat er das Reh überfahren? Steht er deshalb auf der anderen Fahrspur? Dann wieder überall um uns herum Rehe. Und Gegenverkehr, er betätigt die Lichthupe. Im Spiegel dann rote Lichter. Wir fahren langsam weiter. Kühe wechseln sich mit Rehen ab, ich sehe schon langsam Gespenster… Dann die Hauptstraße, hier sind links und rechts Zäune. Im letzten Jahr habe ich mich noch geärgert, dass hier einfach alle Straßen eingezäunt sind, nun verstehe ich sehr gut warum das so ist!

Um 22 laufen wir in Moab ein. Es geht kurz in den City Market, er hat bis 24h geöffnet. Wir kaufen etwas Brot Wurst und Käse. Später im Motel gibt es eine kleine Brotzeit. Dann schnell die vielen Fotos auf das Notebook kopieren. Akkus in die Ladegeräte und kurz was für das BLOG schreiben.

Nun ab ins Bett – es ist schon wieder 00:16 – Utah – Time…

Hier ist die Diashow des Tages.

Man beachte den kleinen Zipfel unten links. Da begann das Schneechaos in den San Juan Mountains. Ganz oben rechts liegt Moab.

Hier habe ich die KMZ-Datei zum selbst anschauen mit Google Earth abgelegt.


Ein Tag im Canyonlands National Park

Nach der schlecht geschlafenen Nacht und dem frühen Aufstehen bin ich froh, dass es ein ganz ruhiges Frühstück bei Denny’s gibt. Danach geht es zu Fuß durch Moab. Ich finde ein paar schöne Trekking-Hemden mit kurzen Ärmeln. Die kann man bei den hochsommerlichen Temperaturen hier sehr gut gebrauchen. Ich kaufe 5 Hemden und kann 10% ‘Spezialrabatt’ herausschlagen!

Danach kurz ins Motel, mir ich viel zu warm – erst einmal was leichteres anziehen!

Danach geht es in den Canyonlands National Park – NORD! Am Häuschen in dem die Ranger die Eintrittskarten verkaufen sitzt ein netter Typ der mir erklärt, dass ich keinen Jahrespass kaufen sollte weil es diese Woche di Woche der Nationalparks ist! Er drückt mir eine kleine Karte und einen Plan des Parks in die Hand – prima – wir können nun eine Woche lang kostenlos in alle NPs – Super! Vielleicht kommen wir doch ohne dem ‘Annual Pass’ aus – 80 Dollar gespart!!

Es geht kreuz und quer durch den Park. Wir halten hier und da, wandern ein wenig und ich verscheuche die Vögel mit dem Geklapper meiner Fotoapparate.

Am Mesa Arch hat tatsächlich jemand Markierungen in den Fels geritzt. Genau dort stellt man sein Stativ auf und schon hat man ein tolles Foto – witzig!

 

Es ist stürmisch und der Himmel sieht aus als würde er die Erde gleich berühren. Später im Motel bin ich total überrascht wie cool das auf den Fotos aussieht!

 

 

 

Etwa um um 22h sind wir wieder im Motel, ich bin völlig erledigt. Kurz die Bilder überspielen, die Akkus ins Ladegerät legen, duschen, Zähne putzen und dann ab ins Bett. Morgen wollten wir eigentlich wieder ganz früh aufstehen – mal sehen – ich glaube nicht daran :-)

Hier ist die Diashow des Tages.

Gute Nacht!

Update

Hier habe ich noch eine kleine Track-Analyse erstellt:

 

Das KMZ zum selbst anschauen mit Google Earth gibt es hier.


Hiking the Wave 2010 – Oder: Wiped out

Der erste Besuch in Coyote Buttes North

Nachdem wir am Vortag bei der Lotterie mit viel Glück zwei Permits für dieWanderung zur Wave gewonnen haben geht es heute ein zweites Mal zur Wave bei den Coyote Buttes North. Im letzen Jahr hatte es mit dem Permit gleich im ersten Anlauf geklappt.

Den Artikel zum 2009-er Besuch gibt es hier:

Der zweite Besuch bei der Wave

Es ist etwa 6h in der Frühe – Ariona Time –> 7h Utah Time – wir starten unseren Jeep und los geht es in Richtung “The Wave”. In Big Water wird nochmal kurz voll getankt – man weiß hier nie was noch alles passiert. Das Tanken klappt inzwischen ganz prima. Immer muss ich dran denken wie ich im letzten Jahr ratlos an der Tankstelle gestanden habe und dann in schlechtem Englisch erklären musste, dass ich keine Ahnung habe wie man hier in Amerika ein Auto betankt. Die Nummer mit dem “Pay Outside” finde ich inzwischen sowas von praktisch. Man steckt die Kreditarte kurz rein, lässt die Karre volllaufen und ist schon wieder unterwegs – genial!

Auf dem Weg zur Wave ist die House-Rock-Valley-Road irgendwie anders als beim letzten Mal. Sie ist ‘gefühlt“’ besser. Nach einigen Meilen wissen wir auch warum, da ist eine Art Bulldozer der mit sowas wie einer Schneeschaufel die ‘Straße’ mit roher Gewalt einebnet. Wir fragen uns ob er an nur einem Tag den kompletten Hin- und Rückweg schafft. Dann überholen wir – holprig wird es jetzt. Dann ein normales weißes ‘Straßenauto’ – wir rauschen mit 30 Meilen daran vorbei – Juchu.

Ein paar Minuten später sehen wir den roten Allradwagen mit der kleinen weißen Wohnkabine oben drauf. Drin sitzen die zwei Wanderer mit denen wir gestern bei den Coyote Buttes South ein Schwätzchen gehalten haben. Er stammt aus Den Hag in Holland, sie ist Amerikanerin. Beide haben die Nacht im Wohnwagen mit Allradantrieb bei den Coyote Buttes South verbracht. Ich halte an und lasse die Scheibe runter, sie halten auch an. “Hi, seid ihr zwei wieder unterwegs?” “Ja, sind wir! Es geht heute zur Wave, wir haben ja gestern einen Permit bei der Verlosung gewonnen!” “Ja dann meinen herzlichen Glückwunsch!” Und weiter geht es.

Am Vortag bei der Verlosung ist mir ein Paar aus Deutschland aufgefallen. Er etwa 195 cm groß, sie vielleicht 155 cm – sie sehr freundlich – er ein echt arroganter Typ – höchst unsympathisch. Und was passiert? Genau dieser Typ gewinnt bei der Verlosung auf Anhieb einen Permit – au Backe. Das geht mir durch den Kopf und ich gebe Gas, bloß nicht zusammen mit diesem Blödmann zur Wave wandern müssen. Sandra denkt das gleiche “Ob dieser blöde Andreas gleich schon da ist?” Ich gebe mehr Gas…

Als wir am Trail-Head ankommen stehen da schon mehrere Autos. Einige der Leute kommen mir bekannt vor, ich glaube ein paar Gesichter vom Vortag bei der Verlosung wieder zu erkennen. Wir genehmigen uns erst einmal ein kleines Frühstück. Es gibt frisches Baguette mit Philadelphia-Käse. Dazu italienische Salami aus der Hand. Während wir kauen kommt der kleine weiße Wagen auf den Parkplatz gefahren. Drin sitzt ein junges Paar aus Kanada. Sie haben den Permit via Verlosung im Internet gewonnen. Als wir mit unserem Frühstück durch sind, sehen wir von den Beiden nur noch den Rücken. Wir wandern los.

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Es geht durch einen kleinen Wash, dann unter einem Zaun hindurch, dann rechts auf einem sandigen Pfad steil nach oben. Oben angekommen pocht mein Hirn Sandra hat auch einen roten Kopf. Wir ziehen erst einmal die warmen Jacken aus. Unten am Parkplatz waren es 3° C – hier in der Sonne ist es irgendwie schon viel wärmer. Die Jacken werden am Rucksack verstaut, es geht weiter. Kleine Steinmännchen markieren den Weg. Das GPS sagt mir wo der nächste Wegpunkt ist. Ich erkenne vieles wieder was ich schon im letzten Jahr gesehen habe.

Sandra stöhnt und keucht hinter mir. Mir gehen die sandigen Passagen und das rauf und runter auch ganz schön in die Beine. Dann sehen wir die Wanderer die mit ein wenig Frühstücks-Vorsprung unterwegs sind. Die beiden jungen Kanadier laufen als ginge es um ihr Leben, die anderen Wanderer sind ganz entspannt. Das Ekel vom Vortag ist nicht in Sicht. Schließlich holen wir die Wandergruppe ein. “Woher kommt ihr? Wart ihr schon mal hier? Kennt Ihr Deutschland? So geht das eine Weile, sie sind alle total nett.

Dann kommt der letzte Aufstieg kurz der Wave. Die beiden Kanadier sind durch den Sand gekrabbelt. Sandra und ich wandern über den Slickrock daneben. Die Wanderer hinter uns folgen unserem Weg. Das war ein guter Tipp den mit der Wolfgang da im letzten Jahr gegeben hat!

Etwa 200 Meter vor der Wave ist Sandra nicht mehr in Sichtweite. Es gibt Schatten, ich setze mich hin, die Lunge schmerzt, das Herz pocht im Schädel. Ein bisschen Wasser tut gut. Dann kommt Sandra über die Kante gewankt. Sie ist total fertig, ringt nach Luft und schimpft zwischendurch wie ein Rohrspatz. Es fließen Tränen, sie ist am Ende – total ausgepowert. Wir waren wohl viel zu schnell. Nach ein paar Minuten geht es wieder besser, wir schultern die viel zu schweren Rucksäcke und machen uns auf die letzten 200 Meter.

Am Eingang der Wave ist die Wandergruppe die uns inzwischen wieder überholt hat mit den ersten Shootings beschäftigt. Fast alle waren schon einmal hier. Jeder fotografiert jeden, es ist witzig! Wir kraxeln die letzten Meter hoch, bis wir die Wave von oben sehen können. Da gibt es Schatten und ein zweites kleines Frühstück. Mein Hemd ist pitschnass, aber ich habe ein Reserve-Hemd dabei! Die verschwitzten Klamotten hänge ich zum Trocknen auf einen Strauch. Dann machen wir mit beim täglichen Rudelknipsen.Ich schnappe mir ein paar der Fotografen und gebe zum besten, dass ich im letzten tausende von Bilder von der Wave geschossen habe, die aber alle samt total langweilig sind weil da einfach Menschen auf den Bildern fehlen. Das wirkt! Die Männer schicken ihre Frauen in die Wave. Alle müssen so tun als würden sie gerade wie Gogol Lobmayer am Ende von “Faszination Natur” durch die Wave wandern. Das ist echt witzig. Irgendwann hat Sandra sich erholt und kommt dazu. Wir machen es auch. Sie kommt die Wave hoch, ich gehe die Wave hoch. Während ich hinunter gehe um mich beim Hinaufgehen fotografieren zu lassen kommt mir eines der Galeriebilder von Albert Witz ein auf dem er sich mit Selbstauslöser geknipst hat wie er genau wie ich gerade in die Wave hineinläuft. Ob ich dafür auch ein Galeriebilder in der Fotocommunity hinkriege? Ich denke nicht, die Fotocommunity ist voll mit Bildern der Wave. Während ich da später so herum klettere und die anderen Fotografen anschaue wird mir auch klar warum. Selbst wenn am Tag nur 20 Besucher dorthin dürfen, so werden dort doch täglich mindestens 2.000 Bilder geknipst. Mal mit Stativ, mal ohne, mal mit dem Handy, mal mit einer teuren Hightech Kamera. Es ist witzig!

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Sandra und ich wandern weiter zur Second Wave. Dort bauen wir uns ein kleines Lager und ich fühle mich an die beiden Typen aus Südafrika erinnert, die Wolfgang und ich genau hier im letzten Jahr getroffen haben. Sie waren unterwegs nach Köln und haben einen kleinen Umweg über Las Vegas und die Wave gemacht – nicht schlecht! Nach unserem kleinen Schwätzchen hat Wolfgang damals gesagt “Ok, see you next time!” Einer der beiden Südafrikaner hat damals darauf entgegnet “Yeah, when will that be?”

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Ja, wenn wird das wohl sein? Heute jedenfalls nicht! Heute sind zwei Franzosen hier! Der eine ist echt nett und wir quatschen eine Weile. Er hat eine Nikon D3x mit dem neuen 14-24mm Objektiv dabei. Zusammen sind das 10.000 Euro! Als er meine alte Hasselblad SWC sieht hat er fast Tränen in den Augen. Er möchte mal durch den “Sucher” schauen. Wow! Er ist begeistert und erzählt, dass er auch ein paar Hasselblad Kameras daheim hat, dass er sie aber alle dort gelassen hat weil er den ganzen Krempel einfach nicht mehr tragen kann. Ich kann das nachvollziehen! Am Abend tun meine Schultern sowas von weh :-) Auch denke ich bei er ganzen Schlepperei immer wieder an Wolfgang mit seinem Fisheye und dem Tamron 18-270mm Objektiv. Es hat was für sich wenn man sich nicht mit etlichen unterschiedlichen Objektiven abschleppen muss!

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Aber egal, ich habe ja heute schon die Hälfte im Motel gelassen…Jedenfalls gibt es auch mit dem Franzosen ein nettes Schwätzchen. Das ist genau das was ich hier so liebe. Alle Menschen sind sehr offen und aufgeschlossen, man findet schnell Kontakt und geht abends mit einem guten Gefühl ins Bett. Ekel Andreas aus Deutschland vielleicht nicht, wir aber und das ist auch gut so!Als die Sonne langsam tiefer steht machen wir uns auf den Heimweg. Ich habe morgens schnell aus dem Track den ich im letzten Jahr mit meinem GPS aufgezeichnet habe eine kleine “Rückreiseroute” erstellt. Die gehen wir jetzt ab, alles genauso wie im letzten Jahr zusammen mit Wolfgang. Und es ist wunderbar weil die Sonne noch nicht zu tief steht. Auf der Hälfte des Weges sehen wir dann Ekel Andreas mit seiner kleinen Frau am Horizont. Sie haben kein GPS dabei sondern nur die Fotokopien die man beim Ranger geschenkt bekommt. Es scheint eine hitzige Diskussion zu geben, er scheint sie zu überstimmen. Warum sind nette Frauen eigentlich so oft mit so blöden Typen zusammen?Uns spornt das an, bloß nicht von diesem Idioten überholen lassen :-)Kurz vor dem Parkplatz haben sie uns dann doch eingeholt. Ein “Hallo” oder ähnlichen Gruß verkneift er sich mit starrer Miene. Wir kommen zeitgleich an den Autos an, er hat seine kleine weiße Limousine sogar neben unserem Jeep geparkt. Mit dem elektronischen Türöffner komme die beiden aber doch nicht klar. Ihr Auto fängt an zu Hupen, dass es in den Ohren schmerzt. Ich muss grinsen und drücke mit immer hämischer werdendem Grinsen den roten “Panic” Knopf an meinem Schlüssel. Nun hupen zwei Auto, abwechselnd! Was für ein Spaß! “Jetzt lass den Scheiß!!” raunt mich Sandra an, ok ein zweiter Druck auf den Panic-Knopf stellt unser Auto wieder in den stummen Modus. Nebenan hupt es weiter. Was für ein Idiot :-)Kurz danach starten wir die Motoren, fast zeitgleich! Ich bin einen Tick schneller und es ist ein echtes Vergnügen mit 40 Meilen die frisch bearbeitete House-Rock-Valley-Road nach Norden hoch zu fahren und alle den Staub aufzuwirbeln den des dort gibt. Soll er ihn doch schlucken ;-)Auf der 89-ten Straße ist er dann auch nicht mehr zu sehen! Ich kriege Hunger, großen Hunger! “Jetzt hätte ich Lust auf einen richtig großen Burger mit Fritten!” “Oh ja!” “Sollen wir uns den bei Denny’s genehmigen, so zur Feier des Tages, weil wir den Marsch überlebt haben?” “Au ja!”

Also los…

Die Burger sind Spitzenklasse und später im Motel sind wir beide fix und fertig. Glücklich aber total erledigt, was für ein Tag!Dann fällt uns auf, dass wir doch morgen abreisen müssen – Autsch!Das KFZ-Ladekabel für mein Garmin Colorado GPS habe ich daheim vergessen. Hier in Page war kein Kabel zu kriegen mit dem das GPS richtig funktioniert. Also habe ich am Montag ein Kabel bei www.amazon.com bestellt und das Rodeway-Inn – Room 222 Mr. Hillebrand als Empfänger angegeben. Für etwa 8 Dollar gab es eine Express-Versand-Option. Die habe ich gebucht. Also schnell die E-Mails checken. Hey, da ist ein Mail von Amazon “Your Amazon.com order has shipped” – Perfekt!Ich gehe mal an der Rezeption des Motels fragen und siehe da, dort liegt tatsächlich ein Paket für mich! Es lebe das Internet!!Dann schnell duschen, ‘kurz’ bloggen und dann ab ins Bett – was für ein Tag…

Ok ok, noch schnell die Track-Analyse…

Hier gibt es das KMZ des Tages zum Selbstanschauen mit Google-Earth.

Hier gibt es die Diashow des Tages.


Coyote Buttes South – Oder: Planung ist alles :-)

Im letzten Jahr hat Wolfgang mir eine ganze Reihe von Wegpunkten samt Übersetzungsliste per E-Mail geschickt. Während der Fahrten zum White Pocket und zu den Coyote Buttes South haben wir dann ein paar Tippfehler entdeckt. Morgen soll es nun erneut zu den Coyote Buttes South gehen. Es ist schon 20h und ich sitze im Motel an meinem Notebook und versuche via Mapsource die Route zusammen zu stellen. Auf der Festplate gibt es noch den aufgezeichneten Track zum White Pocket. Den kann man theoretisch bis auf die letzten Meilen komplett abfahren. Ich lösche also alle Wegpunkte Tracks und Routen im GPS. Danach überspiele ich mir den einen Track und ein paar Wegpunkte auf das GPS. Im Internet finde ich bei Panoramio die Koordinaten der Chess Queen und des Worldcup. Diese beiden tollen Gesteinsformationen wollte ich schon im letzten Jahr besuchen. Leider habe ich sie dann vor lauter WOW ganz vergessen. In diesem Jahr möchte ich sie gern finden. Mal sehen ob der Plan funktioniert!

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Um 21h30 wandere ich schnell noch mal auf die andere Straßenseite in den Safeways. Dort gibt es noch zwei Sandwiches, die können wir morgen prima als Frühstück mitnehmen. Dann noch ein frisches Baguette – prima! Nach einer kleine Brotzeit im Motel geht es dann um 22h ins Bett. Morgen ist die Nacht um 4h30 zu Ende. Bevor wir zur Lotterie wegen der Wave-Permits fahren möchten wir noch kurz den Sonnenaufgang bei, Toadstool Hoodoo erleben. Danach dann die Lotterie und dann Coyote Buttes South. Wenn wir einen Permitt gewinnen geht es übermorgen zu Coyote Buttes North – oder: THE WAVE :-)

Ich werde berichten was alles passiert!

Gute Nacht!


Lichteinfall bei der SWC :-|

Gestern habe ich es verpasst, heute geht es nach der Arbeit im Laufschritt durch den Regen zum Appartement. Schnell umziehen und rauf aufs Moped. Dann ab in die City – die Rollfilme von Teneriffa 2010 sind entwickelt. Viele Bilder sind es ja nicht, da das Wetter nicht so toll war und es einfach schwer mit zwei Kameras parallel zu arbeiten. Es regnet ganz kräftig, aber egal – ich möchte meine Fotos sehen!

Gut 10 Minuten später stehe ich an der Kasse, etwa über 13 Euro kostet die Entwicklung von 4 Rollfilmen – irgendwie sind die Preise gestiegen. Im letzten Jahr war es noch deutlich billiger. Wahrscheinlich wurde inzwischen das eine oder andere Labor geschlossen. Die digitale Technik setzt sich immer mehr durch, auch im Kino. Und wenn erst einmal alle Kinofilme digitale über Glasfaserleitungen direkt an die Kinos geliefert und nur noch digital projiziert werden, dann werden auch die Filme langsam noch seltener werden. Irgendwie hat Hollywood die Filmindustrie ja noch ein wenig hoch gehalten, aber seit Avatar scheint das auch ein Auslaufmodell zu werden. Vielleicht ist der Tag gar nicht mehr fern an dem auch George Clooney einen ästhetisch anspruchsvollen Schwarz-Weiß-Film digital produzieren wird??

Ein Grund mehr diese aussterbende Technologie zu nutzen solange es sie noch gibt? Warum nicht? Es gibt ja auch noch Leute die Schallplatten hören! Nur sollten die Kameras lichtdicht sein!

Egal, ich sitze auf meinem Moped, es regnet und die Stadt ist irgendwie total voll. Überall das gleiche in Bonn ebenso wie hier.

Um 19h30 bin ich wieder im Trockenen! Schnell raus aus den nassen Moped-Klamotten und die Bilder anschauen.

Ernüchterung – bei fast allen Filmen gibt es seitlichen Lichteinfall – immer von der gleichen Seite – ich bin gefrustet und kann gut verstehen warum kaum noch jemand analog fotografiert. Da Hasselblad Filmmagazin das ich für 109 Euro bei eBay ersteigert habe ist nicht wirklich lichtdicht – MIST! Ok, mit einem Dichtungssatz für 14 Euro kann man Abhilfe schaffen, aber diese Bilder haben trotzdem am linken Rand teilweise einen hellen Bereich. Vielleicht hätte ich den Schieber auch nach jedem Bild gleich wieder einsetzen sollen?

Ok der Lichteinfall in unübersehbar – nur warum ist nun die Frage! Habe ich etwas falsch gemacht? War es zu hell als ich die Filme heraus genommen habe? War das Magazin nicht dicht oder ist die SWC nicht lichtdicht wenn kein Schieber eingesetzt ist?

Schon beim ersten Testfilm gab es Lichteinfall von der Seite – da dachte ich noch es sei ein Problem des 30 Jahre alten Filmmaterials. Scheinbar ist noch mehr nicht ganz ok…

Ich glaube die SWC schleppe ich nicht mit in die USA – lieber nehme ich einen zweiten digitalen Body mit, dann muss ich die Objektive nicht so oft wechseln und die Chips stauben nicht so schnell ein. Ein Staubkorn auf einem CCD ist mindestens so ärgerlich wie Lichteinfall bei der SWC – alle Systeme habe ihre Tücken…

Die schei… Internetverbindung geht hier heute auch wieder nicht. Manchmal ist einfach alles wie verhext. Der MEDIONmobile Verbindungsassistent erkennt den neuen Stick, aber statt sich zu verbinden steht da immer wieder nur bereit. Dieser ganze Technikkrams geht mir auf den Keks. Kann denn nicht mal was funktionieren – einfach nur so? Ok, ich hätte ja meinen Vodafone-Stick nicht daheim vergessen müssen…

Neuer Versuch…

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Nun steht da “Meldet an” – toll – geht das auch mal weg? Ich komme mir vor wie im Tal der Ahnungslosen – so müssen sich die wissbegierigen Menschen in der DDR gefühlt haben… Nach dem 10 oder 20. Versucht – diesmal ein USB-Port auf der Rechnerrückseite mit Verlängerungskabel – steht da “Verbunden” – nur womit verbunden? Ein ping nach www.google.de bleibt jedenfalls unbeantwortet.

Nichts geht – einfach gar nichts…

Wenigstens kann man das gebloggte Zeugs als Entwurf speichern. Ein frustiger Tag – liest das hier überhaupt jemand? Ich glaube ich gehe einfach ins Bett… Morgen wird sicher alles wieder gut…

Ciao!

Eine Stunde später – es lässt mir wieder keine Ruhe – ich versuche es mal mit diesen Daten – die habe ich gestern auf irgendeiner Webseite gefunden:

Tagesflatrate für 1,99€/24h
APN: tagesflat.eplus.de
Zugangsnummer: *99#
User: eplus
Passwort: gprs

Das klappt aber auch nicht…

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Update um 23:00

Der blöde ALDI UMTS-Stick tut es hier einfach nicht – ePlus ist echt kein Provider für Datenübertragungen…

Ein ganze Stunde habe ich hier jetzt mit verschiedenen USB-Kabelverlängerungen herum probiert – nun hat der Kontakt zum WLAN-Router im Nachbargebäude mal endlich geklappt…

In der Zwischenzeit habe ich noch in den Bildern von der letzten Reise nach Norwegen gestöbert…

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Ein paar Bilder die ich während der letzten USA-Reise mit meiner kleinen Hosentaschenkamera gemacht habe sind mir auch in die Hände gefallen:

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Frisch rasiert um 6h53

Die Zeitverschiebung beträgt nur eine Stunde und dennoch schaue ich um 6h04 das erste Mal auf den Wecker. Es ist Freitag und es sind noch sieben Tage bis es wieder losgeht. Ich hätte nicht gedacht, dass sich diese kurze Zeitverschiebung so sehr bemerkbar macht. Eine Stunde – wie soll das erst wieder in Las Vegas werden? Ich glaube da sind es 9 Stunden Unterschied. Einmal in Arizona angekommen wird es beim Wechsel zwischen Utah und Arizona wieder eine Stunde sein, aber mehrmals täglich!

Gerade geht mir ein Gedanke durch den Kopf, wenn man im Arizona ein schlafen geht und stets in Utah aufwacht, hat dann jeder Tag 25 Stunden – Hmmm. Oder sind es 25 und 23 Stunden im Wechsel, schließlich muss man nach dem Wachwerden im anderen Bundesstaat ja auch wieder zurück. Und, wer bringt einen nachts unbemerkt über die Grenze? Was wenn man an der Stelle der Erde an der sich das Datum ändert nach Norden schaut und mit beiden Füßen jeweils links und rechts der Datumsgrenze steht. Ist dann das Linke Bein einen Tag älter als das Rechte? Zeit ist was komisches… Na, vielleicht solle ich auch einfach nur mal unter die Dusche gehen und nicht am Morgen über absurden Dingen sinnieren.

Jedenfalls habe ich früh am morgen meinen Rasierer gefunden und bis auf die Stoppeln die ich übersehen habe ist das Gesicht nun wieder ganz menschlich :-)

Schnell an den Compi und die Bilder der Wanderung am Guerges-Steig noch einmal sichten. War ne coole Wanderung, trotz oder vielleicht gerade wegen des Nebels.

Hier gibt es ein kleines Fotoalbum zur Wanderung. Die GPS-Daten habe ich auch, aber die sind noch im “Aufzeichnungsgerät” – die gibt es später…

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Hier gibt es ein echt gutes Kaninchen:

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Jetzt geht es erst einmal unter die Dusche, dann gibt es ein ganz leicht variiertes bestes Frühstück der Welt, dann wird ordentlich was gearbeitet und danach geht es wieder heim nach Bonn. Koffer auspacken, Wäsche waschen, das übliche. Am Sonntag dann fast alles in umgekehrter Reihenfolge. Und schon muss ich wieder dran denken wie sich wohl jemand fühlt der mit dem linken Fuß im Gestern steht…


Wandern am Guerges-Steig

Heute soll es eine kleine Abschlusswanderung mit Edith und Wolfgang geben. Wolfgang ist um 10h unten im Hotel, er hat es tatsächlich gefunden :-) Mit seinem Auto geht es hoch über die Dächer von Garachico. An einem Mirador laden wir die Edith ein. Dann geht es über Santiago del Teide zum Einstieg in den Guerges-Steig. Den Namen hat dieser Wanderweg wohl von der Finca die man am Ende des Weges nach etlichen Mühen erreicht. Inzwischen ist sie wohl verlassen und während wir dorthin wandern verstehe ich auch warum!

Meine Wanderschuhe habe ich daheim in Bonn vergessen und Wanderstöcke habe ich auch keine dabei. Gut, dass Wolfgang mir einen seiner Stöcke ausleihen kann. An einer Stelle rutschen mir dann doch die Füße weg und ich falle mit dem Hintern in einen abgebrochenen Strauch. Das tut weg wie die Hölle und ich bin nicht der Einzige der da schon drauf gefallen ist. Etwas vorsichtiger geht es weiter. Die Ausblicke in die Schlucht von Masca sind grandios. Nach etwa zwei Stunden zieht dann Nebel auf – Mist – schon wieder!! Bei der Wanderung zum kleinen Gala vor ein paar Wochen hatten wir auch Nebel. Immer das gleiche… Grummel Grummel…

Also Pause machen, Wasser trinken, Obst essen und dann umkehren. Wieder am Auto war die Wanderung trotzdem toll und ich merke dass der Trainingseffekt des USA-Trips im letzten Frühjahr schon wieder verblasst ist. Eigentlich bin ich ganz froh, als es dann zum Essen geht. Das Restaurant liegt an der Straße von Santiago del Teide nach Garachico. Hier gibt es vorzügliches Kaninchen!

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Wieder zurück in Garachico inspiziert Edith das Hotel und ist von der tollen Ausstattung und den vielen Möbelklassikern sehr angetan. Wir kopieren noch die Geburtstagsbilder auf eine Speicherkarte und dann düsen die zwei auch schon wieder ab. Es ist 18h und gleich werden Koffer gepackt. Vorher noch kurz ein wenig was für das BLOG schreiben und dann ab ins Bett. Morgen geht es früh raus und dann um 11h wieder zurück nach Frankfurt. Übermorgen wieder an die Arbeit. Aber ich komme wieder :-)  


Verbindung nicht möglich – Oder: Dänemark ist überall

Vorgestern findet das automatische Update für mein 32-Bit Vista das Service-Pack 2. Mit leicht mulmigem Gefühl starte ich das Update. Die Festplattenlampe blinkt dann eine Stunde lang munter lustig vor sich hin und der Ventilator des Notebooks vollbringt echte Höchstleistungen. Nach dem Neustart ist dann kein Verbindungsaufbau zum WLAN des Hotels mehr möglich. Prima, so hatte ich mir das vorgestellt – ich bin ausgesperrt. Wieder ein mal! In den USA war es WLAN immer wieder mal tot, aber ich konnte es immer wieder reparieren. Auf der Reise durch Dänemark, Schweden und Norwegen dann das gleich Spiel, mal geht es mal nicht. In Dänemark war auf einem der vom ADAC hochgelobten Campingplätze habe ich versucht mich über eine Webseite in Dänischer Sprache am WLAN anzumelden. “Heilige Scheiße” schoss es mir damals im Minutentakt durch den Kopf. Heute bin ich wieder soweit, nur was ist heute das Problem? Sind irgendwelche Sicherheitseinstellungen vom SP2 verändert worden, hat das Service-Pack die Treiber für die WLAN-Netzwerkkarte aktualisiert oder ist einfach nur der Router des Hotels irgendwie hinüber? Egal, es ist blöd und es macht keinen Spaß! Es ist der letzte Tag und ich kann keine Mails abrufen, nichts geht!

Da muss irgendwer aber nochmal ran – denke ich und schaue meine Bilder des letzten Tages durch.

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Gestern

Und der gestrige Tag war eigentlich gar nicht übel! Das Frühstück war zwar relativ ernüchternd. Verglichen mit der Finca San Juan oder gar dem Quartier 65 – GAR KEIN VERGLEICH! Es scheint hier eine Frühstückszutatenmafia zu geben. Der Käse schmeckt nach nichts, die Salami sieht überall exakt gleich aus und der Rest ist echt übersichtlich. Der frische O-Saft ist aber ganz ok und es gibt frisch gemachten Obstsalat. Die Nachbarn sind irgendwie cleverer drauf, sie kriegen sogar Rührei mit Speck. Ich überlege wie das wohl Auf Spanisch heißt. Irgendwas mit Huevos und Salmón oder so? Egal ich kann es im Internet nachschauen, ach nein – geht ja nicht – Mist…

Nach dem Frühstück geht es in Richtung Los Silos. Das ist ein kleiner netter Ort und ganz anders als der Name es vermuten lässt werden dort keine Silos gebaut oder verkauft. Es stehen auch keine in der Gegend herum. Ich könnte es ja mal im Internet nachschlagen, aber das geht ja nicht – Mist – da muss irgendjemand noch mal ran!!

Irgendwann stehe ich unterhalb von Los Silos am Meer und vor mit ist ein Skelett eines Wales auf zwei großes Stützen montiert. beeindrucken! Die Wolken haben sich verzogen und die Sonne scheint. Ich friemle einen neuen Film in meine urige Hasselblad SWC und versuche mein Glück in der Nähe des Wassers. Die Kamera wird immer wieder mit Meerwasser vollgespritzt. Ist der Sucher trübe ist es Zeit das Objektiv zu putzen. Sucherkameras sind was sehr spezielles. Als der Film dann voll ist geht es mit der D300 weiter. Auch sie ist ständig eingesaut. Gut, dass ich ein sauberes Taschentuch dabei habe.

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Wie hat Ulrikes Papa im Jahr 2003 oder 2004 mal gesagt: Zum Objektive putzen gibt es nichts besseres als ein Taschentuch das schon 100 mal gewaschen wurde. Recht hat er!

Irgendwann ist es so warm, dass ich weiter will. Es geht nach Masca zum Mirador. Dort ist Schatten und es gibt was zu trinken. 7up mit Cerveza – lecker – und jetzt genau richtig. Danach runter in den Ort, es ist noch genau ein Parkplatz freu – ja! Die Palmen und Häuser sind zum Teil noch von den Bränden im Jahr 2006 gezeichnet. Fast alles Palmen sind unten herum pechschwarz, aber oben sind sie alle wieder grün! Irgendwann stehe ich vor der Bar La Terazza oberhalb des Heimatmuseums. Hier hat das Feuer ordentlich gewütet. Aber der lustige Besitzer ist noch da und es gibt noch Zumo naturale mixta – Naranja – Papya und Banan – so verstehe ich das jedenfalls – und es schmeckt wie immer großartig! Zwei Gläser sollen dann zusammen 5 Euro kosten, ein Dumpingpreis! Ich habe gerade 10 Euro in der Hosentasche und er freut sich über das kleine Trinkgeld ganz königlich. So macht das dann auch mir Spaß.

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Es geht weiter zum Mirador de Chirche. Dort sieht der Sonnenuntergang vielleicht besonders gut aus. Am Mirador angekommen steht dort ein leicht verwirrter Tourist. Hm, ist es wieder Montag? Jau, Mist Mist Mist – es ist schon wieder Montag – Montags sind sie nie da – was nun? Kein Thema, 5 Minuten die Straße hoch ist ein schöne Bar mit toller Terrasse. Da ist die Küche schon zu – au Backe – heute ist kein guter Tag. Aber der Kellner kann noch ein Omelette mit Salat und Schinken offerieren. Und das schmeckt sogar ganz gut :-) Dazu gibt es nochmal 7up und Cerveza – ich bin im siebten Himmel! Die Sonne läutet so langsam aber sicher das Ende des Tages ein. Es geht hoch zum Pico del Teide. Nach ein paar Kilometern ist die Sicht auf den Pico und das Meer auf der anderen Seite sehr gut. Also schnell parken, was warmes anziehen und ein wenig durch die Lavaasche den Berg hoch kraxeln.

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Der Sonnenuntergang ist einfach göttlich und die Farben etwa 30 Minuten nach Sonnenuntergang könnten bei einem Atomtest nicht intensiver sein. Wow! Ich verknipse einen ganzen Film mit der schrulligen Hasselblad und dann noch ein paar hundert digitale Bilder mit der Nikon D300. Als man fast nichts mehr sehen kann geht es runter zum Auto. Das Licht am fast neuen Opel Astra ist sehr gut und die Fahrt über La Orotava wird auch nicht langweilig zumal ich mir eine CD mit viel Musik im MP3 Format gebrannt habe. Das Radio klingt zwar ziemlich schrottig, aber die Laune ist trotzdem gut.

Im Hotel dann nur noch duschen und gleich ins Bett – was für ein Tag.


Tag vier – Oder: Überleben ohne Internet

Und schon wieder ist ein Nacht vorbei. Der Gecko ist vom Schlafzimmer ins Badezimmer gewandert. Mitten in der Nacht saß er dort an der Wand und hat den Lichtschalter kontrolliert. Der Schreck war groß, auf beiden Seiten!

Zum Morgengrauen ein kurzer Blick nach draußen ob es sich vielleicht lohnt in Unterhose hektisch auf die Dachterrasse des Nachbargebäudes zu klettern um ein Alpenglühen am Pico del Teide zu fotografieren. Es lohnt sich nicht, der Himmel ist noch genauso verhangen wie gestern – schade für die Fotoausbeute – gut für das Schlafdefizit.

Um 8h unter die Dusche – eigentlich ist es noch viel zu früh, das Frühstück startet offiziell erst um 9h. Aber so kann man noch ein wenig bloggen – leider offline! Es ist nun schon der vierte Tag ohne verstörende E-Mails, ohne Abbuchungsmitteilungen der Hausbank, ohne Hilferufe von Kollegen, ohne irgendwas das einem den Urlaub vermiesen könnte. Eigentlich gar nicht so schlecht…

Um 10h ist ein Treffen mit Karin und Wolfgang anberaumt. Unten im Ort an der Kirche soll es sein. Irgendwie ist es schon witzig, dass hier echt jeder kleine Ort seinen zentralen Platz mit einer Kirche hat. Daran merkt man, dass man nicht in einer der Touristenhochburgen im Süden ist. Ich kann mir kaum vor stellen, dass es in Playa de las Americas einen verträumten Platz vor einer Kirche umsäumt von alten Palmen gibt. Aber das könnte man ja vielleicht mal nachschauen. Nur wann? Am Mittwoch geht es schon wieder nach Hause. Dann ist das Internet wieder da, Fluch oder Segen? Ein wenig unklar ist es mir inzwischen. Vor 20 Jahren habe ich ohne Internet auch ganz gut gelebt. Manchmal erinnere ich mich noch an die Zeiten in den frühen 80er Jahren als RTF, SAT1 und PRO7 an den Start gingen. Damals gab es bei Conrad-Elektronik skurril anmutende Richtantennen mit Parabolspiegeln und Verstärkern. Wenn ich überhaupt mal ein verrauschtes neuen Fernsehbild gefunden hatte, dann durfte ich auf keinen Fall die Jalousie aus Metall herunter lassen!! Dann war es sofort wieder vorbei mit Chin Chin & Co. Harte Zeiten waren das! Mein Fernseher hatte damals 7 Stationstasten und unter eine kleinen Klappe waren kleine kaum bedienbare weiße Plastikrädchen mit denen man über kleine Drehkondensatoren einen Schwingreis auf einen der heiß begehrten neuen Sender abstimmen konnte. Heute gibt es die News im Netz oder als Podcast – die Zeiten ändern sich!

Mit der schrulligen Hasselblad SWC habe ich bislang nur 8 Bilder geschossen. Das Zählwerk steht zwar auf 10 aber ich habe bei zwei Bildern vergessen den Objektivdeckel abzunehmen. Bei einer Sucherkamera merkt man das nicht sofort… Aber das gehört ja irgendwie auch dazu.

Während ich zwischen den Steinen am Punta de Teno meine Fotos mit “unendlicher Tiefenschärfe” bei Blende 16 und 12mm Brennweite mache kommt mir der Hasselblad Flexbody in den Sinn. Damit könnte man das auch machen, sogar mit einem digitalen Rückeil – wenn man 10.000 Euro dafür ausgeben würde. Doch vor dem Bild hieße es statt des Rückteils die Mattscheibe und den Lupensucher zu montieren. Man müsste den Verschluss öffnen und die ganze Geschichte so einstellen, dass von vorn bis ganz weit hinten alles scharf ist. Dazu hätte man eine Gittermattscheibe und ein Bild das auf dem Kopf steht. Würde man die Mattscheibe eine wenig verschwenken, und das wäre für die “unendliche Tiefenschärfe” notwendig würde sich ab einer Verschwenkung von etwa 10° das Bild auf der Mattscheibe abdunkeln und man müsste die 10° oder die 20° Korrekturscheibe zusätzlich einschieben. Je nachdem in welche Richtung man schwenken würde von links oder von rechts. Hätte man alles eingestellt würde man den Drahtauslöser – ohne den beim Flexbody gar nichts geht – halb durchdrücken und so den Verschluss wieder schließen. Danach würde man die Mattscheibe abnehmen, das digitale Rückteil oder das Filmmagazin ansetzen. Beim Filmmagazin würde man den Edelstahlschieber entfernen. Danach hieße es mit einem externen Belichtungsmesser die korrekte Belichtung zu ermitteln und die am Objektiv einzustellen. Dann käme der Schuss – ein völlig unspektakuläres kaum wahrnehmbares “Klick” wäre das akustische Ergebnis. Bei einem Filmmagazin würde man dann den Film weitertransportieren und den Edelstahlschieber wieder einstecken. Dann die Mattscheibe wieder montieren und sich das nächste lohnenswerte Filmmotiv suchen. Mit der Hasselblad 500 C/W wäre das alles ein wenig einfacher, aber das ist ja auch eine Kamera für ausgemachte Weicheier!

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All das geht mir durch den Kopf während ich etwa 30 Fotos mache. In vergleichbarer Zeit hätte man den Flexbody nicht einmal aufgestellt. Das wäre irgendwie so wie bloggen ohne Internet. Irgendwie cool aber doch etwas schrullig. Na, irgendwann komme ich vielleicht mal mit dem Flexbody hier her und genieße die Langsamkeit des Systems :-)

Noch 20 Minuten bis zum Frühstück…

Los!